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1. Bd. 2 - S. 263

1844 - Leipzig : Kollmann
263 einen stattlich behängten Esel und gab ihr ein Kind als Jesus- knäblein in die Arme. So führte man sie, unter Begleitung der ganzen Geistlichkeit und des Volks, in die Hauptkirche und stellte den Esel neben den Hochaltar. Nun ward die Messe gelesen. Jeder Thcil des Gottesdienstes, das Kyrie, Gloria, Credo, wurde mit dem Tone des schreienden Esels, 2)aah, chaah, angefangen und beschlossen; und wenn der Esel selbst mit einstimmte, so gab cs eine herrliche Lust. Martin hi i | e r. Hans Luther, ein armer, ehrlicher Bergmann, wohnte in einem thüringischen Dorfe Möre, zwischen Eisenach und Salzungen. Im Jahre 1483 reifete er mit seiner Frau nach Eisleben auf den Jahrmarkt, wo diese am io. November Abendö um 11 Uhr ein Knäblein gebar, das der Vater gleich am folgenden Tage taufen und, weil es eben am Martinstage war, Martin nennen ließ. Nicht lange nachher bekam Hans Luther eine bessere Stelle bei den Bergwerken um Mansfeld und schlug in diesem Städtchen seinen Wohnsitz auf. Hier hielt er sein Söhnchcn früh zur Schule an und trug ihn anfänglich sogar auf seinen Armen dahin. Doch war diese Zärtlichkeit mit unüberleg- ter Strenge verbunden, an welche Martin in seinen männlichen Jahren noch oft mit Tadel zurückdachte. ,,Mein Vater —- erzählt er — stäupte mich einmal so sehr, dass ich ihn floh und ihm gram ward, bis er mich wieder zu sich gewöhnte." Mit gleicher Strenge wurde das arme Kind von dem tyrannischen Schulmeister in Mansfeld behandelt. Funfzehnmal hintereinander bekam er einmal an einem Vormittage die Ruthe. Im vierzehnten Jahre gab ihn der Vater nach Magdeburg in die lateinische Schule, nahm ihn jedoch, da der Knabe in die- ser Stadt allzuwenig Unterstützung fand, wieder weg und schickte ihn 1498 nach Eisenach, wo die Mutter Verwandte hatte»

2. Bd. 2 - S. 176

1844 - Leipzig : Kollmann
t—y- — 176 — Schwert getrennt. Sämmtli'che Näthe standen als Zeugen dieser Feierlichkeit, auf des Bettes einer Seite, wahrend auf der an- dern die Stiefmutter der Prinzessin nebst der Oberhofmeisterin standen. Maximilian hatte nicht so bald von dem glücklichen Erfolge seiner Anwerbung Kunde erhalten, als er auch sogleich in Beglei- tung des erbländifchen Adels Wien verließ und, seinen Weg über Speier nehmend, nach Cöln eilte. Auf dieser Reise gesellten sich aus der Zahl der deutschen Reichsstande, dem Kaiserfohne zur Begleitung, die Churfürsten von Mainz, Trier und Brandenburg, der Markgraf Christoph von Baden, der Herzog Wilhelm von Jülich, sowie auch der uns schon als Kind und Feldherr bekannt gewordene Herzog Albert von Sachsen, nebst mehreren Grafen, Rittern und Edlen, zu ihm; so daß sein Gefolge, die Knechte ungerechnet, auf zwölfhundert Reiter zählte. Wie glänzend demnach dieser Aufzug auch war — er ent- sprach dennoch weder der Pracht des Hofes von Burgund, noch den von dem Glanze des Bräutigams der Prinzessin dieses Hauses gehegten Erwartungen. Friedrich Hi. hatte, nach seiner gewohnten Sparsamkeit, seinen Sohn so kärglich mit Geld ver- sehen, daß derselbe überdies nicht wäre im Stande gewesen, die bei diesen Gelegenheiten üblichen Geschenke unter die herzogliche Dienerschaft auszutheilen. Ilm daher allem Übeln Gerede vorzu- beugen, sendete, hiervon unterrichtet, die Brautmutter dem Bräu- tigam ein Geschenk von 100,000 Gulden nach Cöln, die Prin- zessin selbst aber, überdies noch zweihundert Reisige, nebst einer prächtigen silbernen, mit Gold ausgelegten Rüstung, deren Werth man aus 20,000 Gulden schätzte, und eine kostbare, mit Perlen und Edelsteinen reich verzierte Krone. Nachdem Maximilian vier Wochen in Cöln verweilet, setzte er seine Reise nach den Niederlanden fort. Zu Mast rieht, Brüssel und Dendremonde wurde er mit steigenden Ehren- bezeigungen empfangen; und als er am achtzehnten August nahe bei Gent war, wo die Braut seiner harrte, kamen ihm die Bischöfe von Metz und Tournay, nebst der Priesterschaft mit dem Hciligtbume, desgleichen der Rath, die Bürgerschaft und alle Innungen mit Fahnen, Kerzen, Pfeifen und Trompeten entgegen und führten ihn in die mit schönen Tüchern behangcne Stadt; denn auch hier hatten die Einwohner Alles aufgeboten, dem Gemahle

3. Bd. 3 - S. 139

1844 - Leipzig : Kollmann
139 Jetzt unterdrückte sie ihre Thräncn und sagte Melvil, der noch immer weinend auf den Knicen lag, Lebewohl. Dann wendete sie sich an die Grafen und bat sie, ihre Diener freund- lich zu behandeln, ihnen die von ihr für sie bestimmten Geschenke zu überlassen und sie nach ihrem Tode mit sicheren Pässen in die Hekmath zu senden. Man bewilligte es ihr. Vor dem Eintritte in die schwarz ausgeschlagene Halle, wo die Blutbühne errich- tet war, hießen die Grafen Mariens Dienerschaft Zurückbleiben. Sie bat, daß man sie bei ihrem Tode zulassen möge, um Zeuge zu seyn, wie standhaft sie bis zu ihrem letzten Augenblicke aus- harren werde. Der Graf Kent wollte es nicht bewilligen, da- mit die Klagen und das Geschrei der Bedienten weder sie, noch die Zuschauer störe; auch könnten sie wohl abergläubische Ge- bräuche ausüben und z. B. ihre Schnupftücher in's Blut Lauchen» Mit Ernst erwiederte Maria, sie wolle ihm ihr Wort geben, daß er von ihren Dienern nichts von dieser Seite zu fürchten habe, und daß sic erwarte, Elisabeth, die jungfräuliche Königin, werde cs der weiblichen Schamhaftigkeit angemessen finden, daß einige ihrer Leute bei ihrem Tode zugegen wären; besonders, da sie überzeugt sey, Elisabeth habe keine so genauen Befehle gege- den, sondern die Förmlichkeiten den Grafen überlassen. Doch noch immer beharrte Kent auf seiner Weigerung. Da rief Maria mit edlem Stolze und erschüttert über diese rohe Härte: „Ich bin die nächste Verwandte eurer Königin, ich stamme von Hein- rich Vii.; ich war eine vermählte Königin von Frankreich und eine gesalbte Königin von Schottland." Als hierauf die Grafen endlich der Königin einige von ihrer Dienerschaft zugcstanden , nannte sie Melvil, ihren Arzt Bougvine, ihren Apotheker, den Wundarzt und zwei Kammerfrauen» Mel- vil trug die Schleppe. Die Grafen, die Edeln und der Sherif gingen vor ihr her, und so kamen sie zum Schaffet, das am äußersten Ende der Halle errichtet war, und neben welchem die beiden Nachrichtcr ihrer warteten. Es befand sich ein Stuhl, ein Kissen und ein Block darauf, alles mit schwarzem Sammet bekleidet. Der Platz umher war ganz mit Zuschauern angefüllt. Sobald Maria sich gesetzt hatte, und Stillschweigen geboten war, las Bcal den Befehl zu ihrer Hinrichtung vor, den sie mit gleichgültiger Ruhe anhörte. Bitterer, als alles klebrige, war ihr jetzt die Zudringlichkeit des Doctor Fletchcr, den man aus der

4. Bd. 3 - S. 466

1844 - Leipzig : Kollmann
466 kcn ausgestellten Sähe in Ausübung zu bringen. Die beiden gelehrten Herren waren weder Sauger, noch Tänzer; aber keine Ausrede half: Maibom mußte singen, Naude tanzen und sich dem Gelächter des ganzen dabei versammelten Hofes Preis geben, in welches Christine selbst laut mit einstimmte. Bourdelot, der Anstifter des Poffenspicls, war ausgelassen, und Maibom gerieth darüber so sehr in Wuth, daß er seinen Gegner, einige Tage nach dem verunglückten Concert, ganz spartanisch ausprügelte. Bour- delot verklagte Maibom bei der Königin, und dieser mußte Schweden verlassen. Bald jedoch wurde ihm auch Bourdelot nachgeschickt. Abermals faßte Christine den Entschluß, die Krone niedcr- zulegcn, den sie auch, trotz aller erneuerten Bitten des Senats, ja, ihres Vetters selbst, der lieber ihr Gemahl zu werden wünschte, ausführte. Am 16, Juni 1654 übergab sie feierlich in der Ver- sammlung der Großen dem Prinzen Carl Gustav die Negierung und behielt sich nichts weiter vor, als eine jährliche Rente von 200,000 Thalern und die Gerichtsbarkeit über ihre Hausbedien- ten. Nachdem sie die Entsagungsacte, welche vorher war laut abgclesen worden, unterzeichnet harte, ließ sie sich von den Groß- beamten der Krone ihres königlichen Ornates entkleiden. Sie legte die Krone, den Scepter, Neichsapfel und Purpurmantcl ab und stand in einem einfachen, weißseidenen Kleide da, ergriff einen Fächer und mischte sich unter die Versammlung. — Noch an demselben Tage ward der neue König Karl X. gekrönt. Bald darauf trat Christine mit einem kleinen Gefolge ihre Neise an. Sie eilte in Mannskleidern der schwedischen Grenze zu, stieg aus dem Wagen, sprang über den kleinen Grenzfluß, der sie von Dänemark trennte und rief aus: „Nun bin ich doch endlich frei und außerhalb Schweden! und nie, nie, hoffe ich dahin zurückzukehren!" — lieber Hamburg, wo man sich an ihrem äußern Betragen wahrend des Gottesdienstes eben nicht erbauete^), eilte sie durch Westphalen und Holland nach den Der dortige Prediger, Senior des Hamburgisehcn Ministeriums, hatte den Text „von der Königin aus dem Reiche Arabia" vorgetra- gen und nicht versäumt, mit der arabischen die schwedische Monarchie zu vergleichen; doch war cs ihm nicht gelungen, die Aufmerksamkeit seiner königlichen Zuhörerin anhaltend zu fesseln. Als sie sieh entfernt hatte, fand ein Kirchendiener auf dein verlassenen Sitze ein von Bisanr

5. Bd. 4 - S. 388

1845 - Leipzig : Kollmann
388 durch dieses Opfer war die Nache des Czars noch nicht gesät- tigt. Seine Gemahlin sollte nicht leer ausgehen. Er setzte sich daher einige Tage nach der Hinrichtung mit ihr in einen offenen Wagen und fuhr mehrere Male langsam vor dem Nichtplatze vor- über, um sich an dem Eindrücke zu laben, den der Anblick des blutigen Hauptes des Geliebten auf das Her; der Kaiserin ma- chen würde. Allein sie verdarb ihm dieso boshafte Schaden- freude, indem sie die Augen niederschlug.*) So endete der unglückliche Mons, der seines Edclmuths und seiner Rechtschaffenheit wegen allgemein bedauert wurde, und dessen einziges Verbrechen darin bestand, daß er die Eifer- sucht seines despotischen Gebieters rege gemacht hatte. Die Gc- neralin Balk blieb, ungeachtet ihres früher» Verhältnisses zu dem Kaiser, gleichfalls nicht von Strafe verschont. Von eilf Knu- kenhicbcn, die ihr zucrkannt waren, erhielt sie fünf, die übri- gen sechs wurden in die Luft gestrichen; darauf mußte sie nach Sibirien in die Verbannung, und überlebte wahrscheinlich die ihr zugcfügte Schmach nicht lange, weil sie sonst wahrscheinlich von der Kaiserin, die bald nachher zur Negierung kam, würde zurückgeru- fen worden seyn. Ihre Söhne, von denen der eine gleichfalls Kam- merherr der Kaiserin war, wurden ihrer Aemtcr entsetzt und als gemeine Soldaten nach Persien gesendet. Die mitverhaftcten *) Nach dcm Berichte einiger Geschichtsschreiber ließ der Kaiser den Kopf des Kammcrherrn in Spiritus setzen und mehrere Lage hin- durch im Zimmer seiner Gemahlin stehen, sodann übergab er ihn der Akademie der Wissenschaften, welche ihn in einem besonderen Zim- mer mit noch einem anderen Kopfe aufbewahrcn mußte. Beide Kö- pfe wurden hier sehr gut erhalten, ohne daß sich, außer dem Aufseher der Präparate, sonst jemand um sie bekümmerte. Erst nach Ver- lauf von 60 Jahren fand die Fürstin Daschkow, welche Präsidentin der Akademie der Wissenschaften war, bei Durchsicht der Rechnungen den Verbrauch von vielem Spiritus. Aus ihre nähern Erkundigungen erfuhr sie, daß in einem im Keller befindlichen Kasten, wozu der Auf- seher allein den Schlüssel habe, zwei Köpfe im Spiritus aufbewahrt würden. Man sah nun im Archive nach und fand, daß der eine die- ser Köpfe dem Kammerherrn Mons, der andere aber einem Fraulein Hamilton, die ihr dcm Czar geborenes Kind ermordet hatte und dafür enthauptet worden war, angehörte. Beide Köpfe waren sehr gut erhalten worden und zeugten noch damals von der Schönheit der Unglücklichen, welche einst damit geschmückt waren. Auf Befehl der Kaiserin Catharina It. wurden sie im Keller eingegraben.
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