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1. Vaterländische Geschichte - S. 89

1909 - Nürnberg : Korn
ausgedehnt. Ter Friede hatte erst wenige Jahre gedauert, da brach schon wieder ein neuer Krieg (3.) cm*; Napoleon, der unterdessen Kaiser biv Franzosen geworden war, kämpfte gegen die Verbündeten England, Österreich und Rußland. Maximilian von Bayern stellte sich nach langem Zaudern aus die Seite Frankreichs. Tie Österreicher beseiten Baveru, wurden aber durch Napoleon rasch vertrieben, und in der Dreikaiserschlacht (die Kaiser von Frankreich, Österreich, Rußland waren in der Schlacht) bei Austerlitz 1805 erlitten die Russen und Österreicher eme vollständige Niederlage. Im folgenden Frieden zu Preßburg 1805 erhielt Bayern wieder eine bedeutende Vergrößerung seines Gebiets durch Tirol und Vorarlberg, die Markgrafschaft Burgau, das Fürstentum Ansbach und die Städte Augsburg und Lindau. Gleichzeitig nahmen auch der Kurfürst von Bayern und der Herzog von Württemberg den Königstitel an. Ein Herold rief in den Straßen Münchens am Neujahrstage 1806 Bayern als Königreich und Maximilian Joseph I. als König aus. Napoleon weilte zu dieser Zeit gerade in München. Des Königs erste Tochter sollte Napoleons Stiefsohn, den König von Italien, heiraten. Die Hochzeit faud auch bald darauf statt. Wie sah es zu jener Zeit in unserm Vaterlande aus? Ter Adel war noch frei von Lasten und Abgaben und hatte im Laufe der Zeit manche Vorrechte erworben. So erteilte ihm Albrecht V. die „Edelmannsfreiheit". Wer dieselbe besaß, dessen Untergebene waren von den allgemeinen Frondiensten befreit, mußten dafür aber ihrem Herrn dienen, der sie oft sehr bedrückte. Eiu solcher Edelmann durfte auch die Jagd überall, selbst auf dem Boden der freien Bauern ausüben; dem Bauern wurde das Recht zu jageu vollständig entzogen. Tas Rittertum war völlig verschwunden. Ein schwacher Abglanz -er ritterlichen Turniere blieb noch einige Zeit erhalten: das Ringelrennen, bei welchem ein Reiter im Galopp mit einem Wurfspieß eine Scheibe oder einen aufgesteckten hölzernen Kopf zu treffen hatte. Tie Edelleute zogen mit Vorliebe an die Höfe der Fürsten, wo manche von ihnen als Staatsmänner ihrem Vaterlande große Dienste leisteten; viele andere freilich sahen mit Hochmut aus Bürger nub Bauern hernieder. Eine Anzahl alter Adelsgeschlechter erloschen, andere verarmten. Die Verarmung hätte sicher noch weiter überhand genommen, wenn ihnen nicht die Erlaubnis erteilt worden wäre, Fideikommisse (spr. Fide-ii) zu gründen, das sind Besitzungen, die nicht veräußert werden dürfen, und die immer an den ältesten Sohn, den Stammhalter, ungeteilt übergehen. Wenige Adelige beschäftigten sich ausschließlich mit der Bewirtschaftung ihrer Güter, weit mehr traten, bei dein zunehmenden Ansehen, in das der Soldatenstand gelangte, als Offiziere in das Heer ein.

2. Vaterländische Geschichte - S. 95

1909 - Nürnberg : Korn
die unaufhörlichen Angriffe der Kosaken lichteten die Reihen. Napoleon eilte auf einem Schlitten den Trümmern seines Heeres voraus nach Paris. Bayern hatte zu die)ent Felbzuge 30000 Mann gestellt. Nur etwa 3000 sahen ihre Heimat roieber. • Den: Anbeuten der Gefallenen ließ spater König Ludwig einen Obelisken in München errichten. „Auch sie starben für des Vaterlanbs Befreiung", sagt uns eine Inschrift baran. Mit dem Rückzug Napoleons aus Rußlaub begauu in Deutschland angefacht bnrch Preußen und Österreich, jene mächtige Erhebung des ganzen Volkes, die unter dem Namen der Freiheitskriege bekannt ist. Auch Bayern blieb nicht zurück. Der eifrigste Förberer des Freiheitsgebankens war Kronprinz Ludwig; am 8. Oktober 1813 kehrte Bayern im Vertrage zu Rieb zu seinen beutscheu Brüberu zurück und wendete Napoleon den Rücken. Wieber staub nun ein ganzes Volk zornentflammt gegen den Eroberer. Das ganze beut)che Volk war es, ein weit zahlreicheres, als bamals die Tiroler. Jünglinge, Männer, Greise eilten zu den Fahnen; alle waren bereit, zu siegen ober zu sterben. Die Völkerschlacht bei Leipzig am 16., 18. und 19. Oktober 1813 brach Napoleons Macht. Zwar konnten die Bayern an die)ent Ehrentage des deutschen Volks nicht teilnehmen; aber bet bayerische General Wrebe versuchte kurze Zeit beimach, dem fliehenbett französischen Heere bei Hauau bett Rückzug abzuschueibeu. Die Zahl bet Bayern war zu gering, als daß dieser kühne Gebauke gelingen konnte. Nun zogen die Verbüubeteu nach Frankreich. Die Bayern leisteten mehrmals Erstaunliches an Tapferkeit. So bet Brienne (spr. Bri-erm) und an der Aube (spr. Ohb), einem Nebenfluß der Seine (spr. Sahn). Schon im Frühling 1814 zogen die Deutschen in Paris ein. Napoleon mußte der Krone entsagen und sich mit der kleinen Insel Elba, nahe der Westküste Mittelitaliens, begnügen. Bayern einigte sich mit Österreich babitt, beiß es au basselbe Tirol, Salzburg und das Jrmviertel wiebet abtrat, bafür aber Würzburg mit Gebiet, Aschaffeuburg und die Rhein-pfalz erhielt. Wähtenb ein Kongreß (eine Versammlung) der Fürsten und bet Vertreter der Nationen in Wien tagte, bet die europäischen Verhältnisse orbnen wollte, war Napoleon plötzlich wieber nach Frankreich gekommen (1815) uttb hatte in ganz kurzer Zeit ein Heer ausgerüstet. Bei Waterloo, nicht weit von Brüssel, griff er das englische Heer au. Schon neigte sich der Sieg auf seine Seite. Da erschien in der höchsten Not das durch schlechte Wege ausgehaltene Heer des preußischen Felbmatschalls Blücher. Nun war Napoleon verloren. Sein Heer würde vvllstänbig besiegt. Zum zweitenmal würde Paris eingenommen. Napoleon versuchte zu fliehen, würde aber gefangen genommen uttb auf die einsame Felfettinsel St. Helena

3. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 103

1890 - Nürnberg : Korn
§ 95. Napoleons Rückkehr und Untergang. 103 drängte Napoleon zunächst das Heer Blüchers zurück, dann schlug er auch die Armee Schwarzenbergs, worauf eine kurze Waffenruhe folgte. Nach vergeblichen Friedensunterhandlungen ward aber der Krieg von den Verbündeten energisch weitergeführt, die nun Sieg auf Sieg erfochten und Paris besetzten. Jetzt ward Napoleon durch Beschluß des Senats abgesetzt und von den Verbündeten nach Elba verwiesen. König Ludwig Xviii. (1814—1824), ein Bruder des hingerichteten Königs, bestieg nun den französischen Thron und unterzeichnete den ersten Pariser Frieden 1814, in welchem Frankreich die Grenzen von 1792 und die geraubten Kunstschätze behielt und keine Kontribution zahlte. § 95. Napoleons Rückkehr und Untergang. Um die verwirrten Zustünde Europas wieder zu ordueu, wurde am 1. Novemb er 1814 ein Kongreß zu Wieu eröffnet, auf welchem isu ganz Europa vertreten war. Weil man sich aber hier wegen der zukünftigen Verfassung Deutschlands und wegen der sächsischen und polnischen Frage nicht einigen konnte, und weil man ferner in Frankreich mit der Bourbouischeu Regierung unzufrieden war: so kehrte der von allem genau unterrichtete Kaiser plötzlich von der Insel Elba nach Frankreich zurück 1. März 1815 und wurde dort mit Jubel1815 empfangen. Die Nachricht von dieser Rückkehr stellte die Einigkeit ans dem Kongresse rasch her, und es ward nun die deutsche Buudes-akte, wodurch Deutschland ein Staatenbund aus 39 souveränen Staaten wurde, und die Kongreßsch lnßakt e unterzeichnet. Territorialbestimmungen: 1) Österreich erhielt die Lombardei, Venetien, die illyrischen Provinzen, Galizien; Tirol, Salzburg und das Jnnviertel. 2) Preußen bekam für die an das „Königreich" Hannover und an Bayern abgetretenen Gebiete die größere Hälfte von Sachsen, schwedisch Pommern, Jülich und Berg, die ehemaligen Kurstaaten Trier und Cöln und von seinen früheren Gebieten Preußen und Posen. 3) Bayern erhielt Würzburg und Afchaffenburg für die an Österreich abgetretenen Länder und bekam die Pfalz links vom Rhein zurück. Es wurde die dritte deutsche Macht. 4) Ru ßland erhielt den größten Teil des Großherzogtums Warschau als Königreich Polen. 5) Holland und Belgien wurden zum Königreich der Niederlande vereinigt. 6) Die Schweiz wurde als neutraler Freistaatenbund erklärt. 7) In Spanien, Portugal und in den meisten italienischen Staaten wurden die früheren Zustände wieder hergestellt. Eugen Beauharnais erhielt Eichstätt mit dem Titel eines Herzogs von Leuchtenberg. Napoleon machte zwar die friedlichsten Versprechungen. Aber die Mächte glaubteu den Worten Des Ruhestörers nicht und schickten ihre Heere abermals gegen Frankreich. Um die Vereinigung der Nordarmee unter Wellington und Blücher zu hindern, warf sich Napoleon auf letzteren und drängte ihn am 16. Inni 1815 bei Ligny noch ms hartem Kampfe zurück. Dann griff er am 18. Juni 1815 bei Waterloo auch Wellington an. Dieser schlug aber die furchtbarsten Angriffe des übermächtigen Gegners mit bewunderungswürdiger Zähigkeit zurück, bis endlich Blücher im Rücken des Feindes erschien und den Sieg entschied. Das französische Heer ergriff die Flucht und eilte auf Paris zu.

4. Grundriß der Weltgeschichte - S. 207

1885 - Nürnberg : Korn
3. Periode, seit 1517. Ii. Abschnitt, 1789 — 1815. 207 2. Napoleons Kaisertum, 1804—1814 (1815). Neue royalistische Verschwörungen wurden entdeckt und die Schuldigen (wie Pichegrn, aber auch der unschuldige bourbouische Herzog von Enghien) hingerichtet (1804) und der in die Verschwörung 1804 verwickelte General Moreau nach Amerika verbannt. Hierauf n. Chr. ließ sich Napoleon vom Senate zum erblichen Kaiser der ^ap”tedn Franzosen (2. Dez. 1804) und (1805) auch zum König der, Fran-von Italien erklären. Ein glänzender Hofstaat wurde gebil- zosen. det, der frühere Bischof Talleyr and wurde einer der Minister, Napoleons Stiefsohn Engen Beauharnais Vicekönig von Italien. 3. Mit den Gewaltschritten Napoleons unzufrieden, stiftete England (unter dem Minister William „Pitt) mit Rußland (Kaiser Alexander I., 1801—1825), Österreich und Schweden die dritte Koalition (1805) und erklärte an Frankreich den Krieg. Bei Trafalgar in Spanien vernichtete der Engländer Nelson die spanisch-französische Flotte (21. Okt. 1805). Nelson starb hier als ruhmgekrönter Held. Inzwischen hatte sich Napoleon,„verbündet mit Bayern, Baden und Württemberg, rasch gegen Österreich gewendet; die Österreicher Besatzung von Ulm (unter General Mack) mußte kapitulieren (1805), Mu- 1805 rat besetzte Wien und Napoleon besiegte die vereinigten oster-reichisch-russischen Heere in der Dreikaiserschlacht bei Auster- } litz in Mähren (1805, 2. Dezember). Im Preßburger Frie- Austerlitz, den (26. Dez. 1805) wurden Bayern und Württemberg als Preß-Konigreiche erklärt und Bayern durch Tirol, Ausbach und J^ger Augsburg, Württemberg durch Österreicher Gebiete in Schwa- e* beu vergrößert. Zum König von Neapel machte Napoleon seinen Bruder Joseph, Holland gab er als Königreich seinem Bruder Lndwig, das Herzogtum Cleve und Berg seinem Schwager Murat; Venetien kam zum Königreich Italien. 4. Um _ Deutschland ganz unter seine Botmäßigkeit zu bringen, vereinigte Napoleon 16 deutsche Fürsten, darunter die von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Berg (die drei letzteren als Großherzoge), Nassau (diesen als Herzog), zu dem Rheinbünde unter Napoleons Protektion (1806). Durch 1806 Unterordnung (Mediatisierung) vieler kleiner Fürsten unter die Oberhoheit der größeren Fürsten nahm die Macht der Bundes- bund. Mitglieder bedeutend zu. Die nächste Folge des Rheinbundes Auflösung war die Auflösung des deutschen Reiches (6. Aug. 1806); des Kaiser Franz Ii. entsagte der deutschen Kaiserwürde und behielt als Franz I. (1804—1835) nur den Titel „Kaiser von Öfter-reich", den er schon 1804 angenommen hatte. 5. Noch in demselben Jahre (1806) erklärte der König

5. Grundriß der Weltgeschichte - S. 263

1885 - Nürnberg : Korn
Iii. Abschnitt, seit 1506. 263 so großes Vermögen, daß Könige _ und Fürsten sie beneiden konnten. Nicht minder reich war die Familie Welser, welche wie die Familie Fugger (seit 1503) Handelsniederlassungen in Lissabon und Antwerpen, ja selbst in Ost- und Westindien hatte. — Im Jahre 1524 begann in Augsburg die Reformation; 1530 und 1555 wurden die für die Reformation wichtigen Augsburger Reichstage abgehalten. Zur Zeit des Beginns des auch für Augsburg so verderblichen dreißigjährigen Krieges baute Elias Holl das stattliche Augsburger Rathaus. Die Stadt Augsburg blieb, auch als durch Entdeckung des Seewegs nach Ostindien der Binnenhandel an Bedeutung verlor, der wichtigste Geld- und Wechfelplatz für Süddeutschland. Im Jahre 1803 wurde das Bistum, 1805 die Stadt Augsburg an Bayern übergeben. C. Das Königreich Bayern seit 1806. § 11. Die Könige Maximilian I. Joseph (1806—1825) und Ludwig I. (1825—1848). 1. Kurfürst Maximilian Iv. führte seit Beginn des Jahres 1806als I. den Titel „König von Bayern". Die Toch- ter des Königs Augusta Amalia vermählte sich mit dem Vicekönig Eugen von Italien, dem Stiefsohne Napoleons I.; auch trat Bayern mit fünfzehn anderen deutschen Staaten dem unter Napoleons Protektorate stehenden Rheinbünde bei (1806) und versprach zugleich, ein Kontingent von 30 000 Mann unter den Oberbefehl Napoleons zu stellen. So mußten denn bayrische Truppen sich an allen den Kriegen beteiligen, welche Napoleon in den nächsten Jahren führte, m gegen die Preußen und Russen (im Jahre 1807), wie gegen die Österreicher und Tiroler (1809). Die Österreicher drangen nach Bayern ein, wurden aber von Napoleon bei Abensberg, Eckmühl und Regensburg und bei Wagram unweit Wien besiegt (1809). Vor dem Aufstande der Tiroler mußten die Bayern weichen und konnten erst nach schweren Kämpfen (unter General Wrede) Tirol wieder nehmen. Im Wiener (Schönbrunner) Frieden erhielt Bayern Bayreuth und Salzburg. Im russischen Feldzug kämpften die Bayern siegreich bei Polozk ct. d. Düna (unter General Der oy, der hier siel). Von den 36 000 Kriegern, welche Bayern, dem Kaiser Napoleon zu diesem Feldzuge stellen mußte, blieben über 30 000 Mann auf den Schlacht- und Schneefeldern Rußlands, kaum 2000 kehrten nach Bayern zurück. — Noch vor der Schlacht bei Leipzig trennte sich Bayern von Napoleon

6. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 201

1910 - Nürnberg : Korn
201 hin mit Bayern vereinigt bleiben, die südlichen Teile kamen an Italien und Istrien; für diesen Verlust erhielt jedoch Bayern reichen Ersatz durch das Fürstentum Regensburg und die Mark- grasschaft Bayreuth sowie die Fürstentümer Salzburg und Berchtesgaden. In dem Feldzuge Napoleons gegen Rußland im Jahre 1812 teilten die Bayern das Unglück der großen Armee. Bon den 30000 Kriegern, welche Bayern nach Rußland gesendet hatte, sahen nur etwa 2000 die Heimat wieder. Mit der Niederlage des französischen Heeres aus den Eis- feldern Rußlands waren nun auch die Bande gelöst, welche die Fürsten und Völker Deutschlands an Napoleon bisher gefesselt hatten. Preußen erklärte Frankreich den Krieg und Österreich und Rußland verbanden sich mit Preußen. Am 8. Oktober 1813 trat auch Maximilian durch den Vertrag zu Ried auf die Seite der Verbündeten. Zwar kämpften die Bayern in der großen Leip- ziger Schlacht nicht mit; aber bei Hanau stellten sie sich den fliehenden Franzosen entgegen; doch Napoleon erzwang sich, wenn- gleich nach schwerem Kampfe (31. Oktober) und unter neuem, sehr bedeutendem Verluste, den Weg zum Rhein. Die Verbündeten drangen siegreich vor und am 31. Mai 1814 zogen sie in Paris ein. Als zu Paris mit Frankreich Friede geschlossen war, kam Bayern mit Österreich überein, daß an Österreich Tirol und Salzburg zurückfallen, Bayern dagegen Würzburg, Aschaffenburg und die Pfalz erhalten sollte. Die Kriege hatten ein Ende; aber es gab viel zu tun, damit in den Landesteilen, die zu Bayern gekommen waren, die gleiche Ordnung und Verwaltung sei wie in den bisher schon zu Bayern gehörigen Gebieten. Schon 1808 hob Maximilian die Leibeigenschaft in Bayern auf; nun verbesserte er das Gerichts- wesen und erstrebte eine gleichmäßigere und gerechtere Besteuerung der Staatsbürger. Am 26. Mai 1818 gab er dem Lande die Verfassung und erklärte: „Bayern! seht in der Verfassung die Grundzüge eines Königs, welcher das Glück seines Herzens und den Ruhm seines Thrones nur von dem Glücke des Vaterlandes und von der Liebe seines Volkes empfangen will." Seitdem ist Bayern ein konstitutioneller Staat. Maximilian erwarb sich durch Herzensgüte die Liebe seiner Untertanen. Am 13. Oktober 1825 starb er und ward wie ein Vater vom ganzen Volke auss tiefste betrauert. Zum Teil nach Preger. 132. Ludwig I. (1825-1848). Ludwig I. wurde den 25. August 1786 zu Straßburg geboren. Seine Eltern mußten beim Ausbruch der französischen

7. Uebersicht über die Deutsche Geschichte in Fragen und Anwtworten - S. 91

1886 - Nürnberg : Korn
— 91 - Wegen der Festhaltung Maltas durch England Einmarsch eines französischen Heeres in Hannover 1803. Darauf Coalition Erglands (W. Pitt) erst mit Rußland und Schweden, dann wegen der Aufrichtung des uapoleonischen Königreiches Italien auch mit Oesterreich. Preußen neutral; Bayern, Würternberg, Baden Verbündete Napoleons, dem sie 36000 Mann zuführen. b. Welchen verderblichen Verlauf nahm dann der kurze 36?. Krieg auf deutschem und österreichischem Gebiete? 1. Napoleon von Boulogne her über Straßburg nach der Donau, desgl. von Hannover Marschall Bernadotte durch das preußische Franken. Kapitulation des österreichischen Heeres unter Mack in Ulm. 2. Die Franzosen unter I. Murat in Wien; Napoleon nach Mähren. Nach dem Eintreffen des russischen Heeres unter Kutusow Napoleons Sieg in der Dreikaiserschlacht von Austerlitz, ö von Brünn. Vergebliches Herannahen des siegreichen Erzherzogs Karl von Italien her. — (Seesieg der Engländer unter Nelson bei Trafalgar.) 6. Welche Feststellungen des Preßburger Friedens 363. Dez. 1805 gestanden dann die weitere Verdrängung der österreichischen Macht aus Deutschland und Italien zu gunsten Napoleons zu? 1. Abtretung von Tirol, Vorarlberg und der schwäbischen Besitzungen, desgl. von 33enetieit. Uebernahme von -Salzburg, dessen Kurfürst das Gebiet des Bistums Würzburg erhält. 2. An Bayern Tirol mit Vorarlberg, die Reichsstädte Augsburg und Nürnberg; Abtretung von Berg an Frank-reich. 3. Bayern, Würternberg und Baden selbständige Staaten, die ersteren als Königreiche. 7. Welche Zugeständnisse Preußens, das eben den Bei- 364. tritt zur Coalition vollziehen wollte, wurden durch die Schlacht von Austerlitz veranlaßt? welche weiteren Territorialveränderungen schlossen sich hieran in den nächsten Monaten? Vertrag von Schönbrunn (bestätigt durch den Pariser Eessionstrak-tat) durch Haugwitz: Abtretung von Ansbach, Cleve, Neufchatel an Napoleon ; dafür Zusage des bisher von den Franzosen besetzten Hannovers, das aber noch Eigentum des Königs von England war. — Ansbach an Mar Joseph von Bayern; Eleve, sowie Berg an den Marschall Joachim Murat; Neufchatel an Marschall Berthier. (Holland als Königreich an Napoleons Bruder Ludwig.) 8. Durch welche neue politische Ordnung in Deutsch- 365. land wurde im Juli 1806 die Vorherrschaft Napoleons förmlich eingerichtet, so daß das Reich auch äußerlich sein Ende fand? Unterzeichnung der Aste des „Rheinbundes" zu Paris durch die Vertreter von 16 Fürsten (Bayern, Würternberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau, Mainz u. des neuen Großherzogs v. Berg u. s. w.): 1. Napoleons „Protektorat'; doch Präsidentschaft des „Fürstprimas", bisher Kurerzkanzlers von Mainz, Kart von Dalberg; Bundessitz zu Frankfurt. Gewaltsame Mediatisierungen. 2. Für jeden Kontinentalkrieg Kontingente an Napoleon, der über Krieg und Frieden bestimmt. 3. Im Innern ihrer Staaten snveräne und absolute Herrschaft der Fürsten; mittels derselben Befreiung der Bevölkerungen von vielen hemmenden Schranken des Erwerbslebens. — Niederlegung der deutschen Kaiserwürde durch Franz Ii (6. August).

8. Uebersicht über die Deutsche Geschichte in Fragen und Anwtworten - S. 88

1886 - Nürnberg : Korn
— 88 — Wie wurde die für das einträchtige militärische Zusammen- 351. gehen Oesterreichs und Preußens so nachteilige Frage der Existenz Polens 1793 und abschließend 1795 erledigt? 1. Russischer Einmarsch in Polen zur Beseitigung einer neugeschaffenen heilsamen Verfassung, daher auch Preußeus Einmischung. Deshalb diezweite Teilung Polens: Litthauen, Podolien, Volhynien an Rußland, das heutige Posen und Danzig und Thorn an Preußen (Prov. „Südpreußen"). 2. a. Patriotische Erhebung der Polen unter Kosziusko. Aber Einmarsch preußischer, russischer und österreichischer Truppen. Nach einigen Siegen auch Praga-Warschan vonsuwarow genommen, b. Dritte Teilung im Januar 1795: an Preußen Warschau und der nordwestliche Rest; an Oesterreich der kleinere Südwesten; die übrige Hauptmasse an Rußland. 2b. Durch welche Siege wehrten Oesterreichs erhöhte An- 352. strengungen die französischen Angriffe in Süddeutschland ab? Jourdau und Pichegru durch Elerfait bei Heidelberg und Mainz geschlagen; 1796 Jourdau durch Erzherzog Karl bei Amberg und Würzburg; Moreaus Rückzug vom Lech über den Schwarzwald durchs Höllenthal. 2c. Durch welchen siegreichen Feldzug Vonapartes in 353. Italien und in den Ost alpen verlor dann Oesterreich seine italienischen Bundesgenossen und die eigene Widerstandskraft? 1. Siege der bisher durch Oesterreicher und Sardinier auf Genua beschränkten Frauzosen unter Bonaparte bei Montenotte, Millesimo, Mon-dovi im südwestl. Piemont. Friedensschluß des Königs Viktor Iii Amadeus, Waffenstillstand des Herzogs von Parma. 2. Niederlage der Österreicher bei Lodi; Verlust von Mailand, der Papst und Neapel in Waffenstillstand. 3. Kampf um Mantua: das Entsatzheer Wurmsers bei Eastiglione, s des Gardasee, geschlagen; ebenso zwei weitere Entsatzhcere bei Arcole, osö von Verona, und Rivoli, nw vou Verona; Uebergabc von Mantua Febr. 1797. 4. Erzherzog Karl nach Kärnten zurückgedrängt. Bonaparte über Klagen-fnrt nach Leoben; Friedensverhandlungen. 2ä. Welche territoriale Einschränkung des österreichischen 354 Staates und welche empfindliche Verkleinerung des Reichskörpers Rat der Fünfhundert Beseitigung der Direktorialverfassung und dafür Herstellung derjenigen des V. des Eousulates (Nap. Bouaparte). Dreifach indirekte Wahl der Eaudidaten, aus welchen der Senat die 300 Mitglieder des Gesetzgebenden Körpers auswählt; letzterer stimmt über die vom Tribunal (100 Mitglieder) beratenen Vorlagen des S t a a t s r a t e s ab. Die Angehörigen des Senates durch die Regierung (Minister) ernannt, an deren Spitze 3 Eonsnln stehen, auf 10 Jahre erwählt; der 1. Eonsul hat die gesamte Regiernngsgewalt (ernennt Beamte und Richter, bestimmt Krieg und Frieden). — Fast einstimmige Annahme dieser Verfassung durch Volksabstimmung. — Code Napoleon. Eoncordat mit Pius Vii 1801. Centralifiernng der Verwaltung durch das Präfektursystem (auch ernannte Maires). — Lebenslängliches Eonsulat 1802. Dann Vi. das Kaiserreich. (18. Mai 1804.) Erbliche Kaiserwürde, vom Tribunal vorgeschlagen, vom Senat bestätigt, vom Volk durch Unterschriftslisten anerkannt. Krönung durch Papst Pius Vii in Notre Dame zu Paris 2. December. —

9. Uebersicht über die Deutsche Geschichte in Fragen und Anwtworten - S. 94

1886 - Nürnberg : Korn
— 94 — und aller Standesvorrechte bezüglich der Offiziersstellen. 2. „Krümper-" system: nur dreimonatliche Einübung eines großen Teils der Wehrpflichtigen behufs Einberufung neuer Rekruten. 3. Bildung einer Art Landwehr. c. Hebung des sittlichen, vaterländischen und geistigen Strebens des Volkes: „Tugendbund" zu Königsberg; Universität Berlin. Schleiermacher, Fichte, Jahn. 4a. Zu welchem letzten kriegerischen Versuch, für das 371. deutsche Volk die Uebermacht Napoleons zu brechen, fand sich Oesterreich durch den heroischen Widerstand der Spanier gegen die französische Herrschaft veranlaßt 1809? Krieg, um „Deutschland die Unabhängigkeit und Nationalehre wieder zu verschaffen" nach den freiheitlichen Reformen des Ministers Stadion und der emsigen Heeresreorganisation Erzherzogs Karls. Einmarsch Karls in Bayern und Erzherzogs Johann in Italien. d. Welchen Verlauf nahm dann der Krieg durch das 372. rasche Eingreifen Napoleons? 1. Erzherzog Karl, langsam in Bayern vorgerückt, durch Napoleon in 4 Gefechten (besonders bei Eckmühl und Regensburg) meist mit Rhein-bundstruppen zum Rückzug nach Böhmen genötigt. Napoleon nach Wien. 2. Erzherzog Karls Sieg über Napoleon bei Aspern und Eßlmg, ö von Wien. Der in Italien siegreiche Erzherzog Johann bei seinem Zuge nach der Donau hin durch den Vicekönig von Italien, Eugen, an der Raab zurückgedrängt. 3. Sieg des von letzterem verstärkten Napoleon über Erzherzog Karl bei Wagram. Waffenstillstand zu Znaym. 6. Wie erfolglos waren die durch Oesterreichs Auftreten 373. angeregten patriotischen Erhebungen außerhalb des Verbandes der Heeresleitung, wie in verschiedenen anderen Gegenden Deutschlands, so in Tirol? 1. Vergebliche Unternehmung des Majors Schill von Berlin aus nach der untern Elbe und znr Ostsee; Untergang zu Stralsund gegenüber Holland, und dän. Truppen. — Der Sohn Ferdinands v. Braunschweig mit der „schwarzen Schar" in Sachsen, dann zur Nordsee. — 2. Siegreiche Erhebung der Tiroler unter Andr. Hofer und Speckbacher gegen die Bayern wegen der eingeführten Neuerungen; zweimalige Verdrängung der Bayern und Franzosen durch die zweimaligen Kämpfe am Jfelberg. Nach dem Waffenstillstand zu Znaym zum 3. Male Vertreibung dieser Feinde; dann erst Unterwerfung durch Franzosen, Bayern, Sachsen. Andr. Hofer zu Mantua erschossen. d. Welche schweren Verluste im Frieden zu Wien 374. (Schönbrunn) brachten dann auch Oesterreich auf die Stufe einer Macht zweiten Ranges herab? Verlust Salzburgs und des Jnnviertels an Bayern, Westgaliziens an das Großherzogtum Warschau, eines Teiles von Ostgalizien an Rußland ; die Länder des oberen Savegebietes bis zur Kulpamündung, der Kreis Villach und die Küstengebiete incl. Istrien, vereinigt mit Dalmatien und den jon. Inseln werden „die 7 illyrischen Provinzen" Frankreichs; (im ganzen 2250 Q Meilen — 170000 qkm verloren;) 85 Mill. Fr. Kriegs» kosten. — An Bayern außerdem das Fürstentum Regensburg u. 1810 das Fürstentum Bayreuth; dagegen Abtretung von Würzburg und von Tirol, südlich des Brenner, das größtenteils zum Königreich Italien kommt.
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