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1. Vaterländische Geschichte - S. 47

1909 - Nürnberg : Korn
— 47 — Und alliu1) siniu2) lit3) in huote4) bringet Uz6) der wilde6) in stäter zühte7) habe. Geliheniu8) zuht und schäme9) vor gesten10) Mugen11) wol eine wile12) erglesten13): Der schin u) nimt dräte15) ftf und nbe 16) Ü b ersehnn g. Wer schlägt den Löwen? wer den Riesen? Wer überwindet den und diesen? 's tuts jener, der sich selbst bezwinget In Hut all' seine ©lieber bringet Aus Wildheit stets in Zucht sie hab. Geliehne Zucht und Scham vor Gästen Wohl glänzen sie ein Weil' zum besten: Jedoch der Schein nimmt schnelle ab. 11. Dom Gode Ludwigs des Bayern öis zur Hlnteitöarkeil des Kerzogtums. (1347-1506.) „Und möge unsern Fürsten all Der liebe Gott verleihu Ans jeber Not den rechten Sprung Und Kraft für jebeit Stein." Görres. Reich an Laub und Macht war das wittelsbachische Geschlecht unter Ludwig beut Bayern; es war, wie schon erwähnt, das ansehnlichste in ganz Deutschlaub. Aber leib er verlor es rasch, was es außer den Stammlanden besaß. Die Hauptschuld daran trugen jene Teilungen, die lange Zeit hindurch stattfanden. Ludwig der Bayer hatte sechs Söhne. Trotzdem er es ihnen sehr widerraten hatte, teilten sie doch bald nach seinem Tode ihre Laude mehrmals nacheinander; schließlich waren es folgende fünf Gebiete: 1. Oberbayern und Tirol, 2. Niederbayern-Landshnt, 3. Niederbayern-Straubing, 4. Brandenburg, 5. Holland. Von all diesen Linien bestand nur Bayern-Landshut länger fort. Tirol *) alle 2) seine 3) ©lieber 4n- Hut 5) ans 6) Witbheit 7) Zucht 8) geliehene 9) Scham 10) Gästen ll) Mögen 1-i .veile 13) erglänzen u) Schein 15) schnell 16) ab.

2. Vaterländische Geschichte - S. 58

1909 - Nürnberg : Korn
58 — Missetat zugestanden und den Tod erlitten, nur um der Pein der Daumenschrauben, der Streckleiter, der Wiege oder ähnlichen Marterwerkzeugen zu entgehen. Die Strafen für Vergeben waren streng und grausam. Da gab es die körperliche Verstümmelung, wie das Abbacken einer Hand, dann Galgen, Rad, Verbrennen, Einmauern, lebendig Begraben, ja — Sieden in kochendem Wasser oder in Ol. So wurden die Geringeren bestraft, während man der Großen (Raubritter) uur selten habhaft werden konnte. Da entstanden in Westfalen auf „roter Erde" Freigerichte, die sogenannten Femgerichte, welche sich bald über ganz Deutschland verbreiteten. Dieselben fanden vielfach öffentlich, oft aber auch heimlich zur Nachtzeit in Wäldern, Höhlen oder Ruinen statt und urteilten nur über schwere Verbrechen. Der Angeklagte wurde durch ein Blatt Papier, das nachts ans Tor seines Hauses angeschlagen wurde, aufgefordert, au einem bestimmten Tage aus einem bestimmten Platze zu erscheinen. Dort verband man ihm die Augen und führte ihn vor das heimliche Gericht. Die richtenden „Frkischöffen" und der Vorsitzende, der „Freigraf" waren vermummt. Konnte der Vorgeführte seine Unschuld beweisen, so wurde er freigelassen, wenn nicht, auf der Stelle aufgeknüpft. Wer einer Laduug nicht folgte, wurde ebenfalls verurteilt. Die „Wissenden" wußten ihn zu finden. Eines Tages hing seine Leiche an einem Baum und ein Dolch steckte im Holz als Zeichen, daß die Feme ihn gerichtet. Mancher Mächtige, der sonst nichts in der Welt fürchtete, zitterte bei den bekannten drei Hammerschlägen. Verbesserung der Gesetze und ihrer Handhabung machten die Femgerichte später überflüssig und sie verschwanden. Ein Schandfleck des Mittelalters waren die Verfolgungen der Inden. Die Kirche verbot es, von ausgesehenem Geld Zinsen zu nehmen, umsonst wollte aber niemand sein Geld herleihen. Wer nun doch Geld nötig batte, wendete sich au einen Juden. Ihm war das Zinsnehmen nicht verboten und er verlangte ziemlich höbe Prozente. Diese zu zahlen war den Leuten oft sehr lästig. Unwillig fielen sie nun über die Juden her und trieben sie gewaltsam aus den Städten. So war man am ersten seiner Schuld los. Ost wurden solche Ausstände unter ganz lächerlichen Vorwänden ins Werk gesetzt um die Inden um Hab und Gut zu bringen. Mehr als eine geistige Verirrung, denn als eine Ruchlosigkeit möchte man die Hexenprozefse ansehen. Der Aberglaube hielt Leute, die durch Schönheit oder Häßlichkeit, durch Gelehrsamkeit u. a. auffielen, namentlich aber alte Weiber, für Heren, d. h. für Leute, die mit dem Teufel im Bunde stehen. Auf Besen sollten sie zu ihrer Versammlung auf den Blocksberg reiten, hauptsächlich aber allerlei Unheil stiften. Ihre Strafe war die Verbrennung. Tausende erlitten unschuldig den Feuertod. Die mangelhaften Verkehrsverhältnisse brachten es mit sich, daß ost

3. Vaterländische Geschichte - S. 91

1909 - Nürnberg : Korn
- 91 und Gauner bettelnd und stehlend im Lande umher. Die Polizei war ihnen scharf auf den Fersen. Die gefährlichen Gesellen konnten sich öffentlich nicht mehr halten und zogen sich deshalb in Wälder zurück, woselbst sie sich in Räuberbanden vereinigten und die Gegend unsicher machten. So trieb es damals die 150 Mann starke Bande des Krummfinger Balthasar und — später — der bayerische Hiesel. Auch in der Tracht hatte sich manches geändert. Der häßliche Reifrock verschwand auf einige Zeit, um schon gegen Mitte des 18. Jahrhunderts-wieder zu erscheinen. Geradezu Unglaubliches leisteten Frauen in der Haartracht. Die Frisuren waren oft nahezu einen halben Meter hoch uni> von ähnlichem Umfang. Erst etwa um 1800 trat mit der Ablegung des-Reifrockes auch hier die Einfachheit in ihr Recht. Der Muff wurde schon damals getragen. Bei den Männern kam der dreispitzige Hut allgemein tu Gebrauch. Zopf, Perrücke und Knotenstock erhielten sich lange. Die Hutsche berbangte die Sänfte. Wie man damals viele Einrichtungen von Frankreich entlehnte, so nahm man auch ihre Bezeichnung aus der französischen Sprache mit herüber ins Deutsche. Unter diesem fremdländischen Einfluß litt die deutsche Sprache: sie würde unrein und unschön. Wohl bilbeten sich Sprachreinigungsgesellschaften, so in Nürnberg bet heute noch beftehenbe Pegnesische Blnmenorben. Aber diese Vereine erreichten trotz des besten Willens nur wenig. In der Baukunst herrschte bnrch das ganze Jahrhundert das Rofoft> mit seinen zwar zierlichen und schwungvollen aber überladenen Formen. In den Alleen und Hecken der fürstlichen Parke wurde nach französischem Geschmack die Natur verstümmelt und alles nach Flächen zugeschnitten. Erst der englische Anlagenstil mit seinen künstlichen Seei^ seinen Grotten und Wasserfällen, mit Kiosken, Pyramiden, Cbelisfenr Tempeln, künstlichen Ruinen, Statuen und Vasen verbrängte jene Unnatur. Der Schloßpark zu Nymphenburg ist eines der berühmtesten Beispiele englischer Anlagen. Mit der Verbreitung des Genusses von Tabak, Kaffee und Tee, welche m das Laub kamen, verschwanb das unmäßige Essen und Trinken, das wir' im Mittelalter finben, und machte einer verfeinerten Lebensweise Platz. Der Dreißigjährige Krieg hatte fast alle Schulen aus den Dörfern vernichtet. In den Städten waren meist lateinische Schulen gewesen; deutsche Schulen traten später an ihre Seite. In denselben wurde hauptsächlich Religion, dann Lesen, Schreiben, Rechnen und Singen und auch etwas Naturwissenschaft und Vaterlandskunde getrieben, von letzteren aber sehr wenig. Im Krieg können Künste und Wissenschaften nicht gedeihen und boch ist um die Wenbe des Jahrhunberts ein merkwürbiger Aufschwung,

4. Vaterländische Geschichte - S. 36

1909 - Nürnberg : Korn
— 36 — ein furchtbares Gedränge, so daß sie einstürzte und gegen 3000 Böhmen in den reißenden Fluten ihren Tod fanden. Ottokar mußte um Frieden bitten und alles Eroberte wieder herausgeben. Ludwig der Strenge hatte eine Schwester, Elisabeth, welche an den deutschen Kaiser Konrad Iv. verheiratet war. Sie hatte einen Sohn, „Konradin". Derselbe war beim Tode seines Vaters, der in Italien plötzlich starb, erst zwei Jahre alt. Nie haben sich Vater und Sohn gesehen. Am Hofe feines Oheims und Vormunds, des Herzogs Ludwig von Bayern, wuchs Konradin zu einem fchönen blühenden Jüngling heran. Mit 16 Jahren zog er, aufgefordert von einer italienischen Gesandtschaft, unter Einwilligung seines Oheims nach Italien, um sich das Reich seines Vaters zu erobern. Er sah seine Heimat nicht mehr. Karl von Anjou besiegte ihn, nahm ihn gefangen und ließ ihn auf dem Marktplatz in Neapel auf Grund eines ungerechten Urteils wie einen gemeinen Verbrecher hinrichten (1268). Seine letzten Worte waren: „O Mutter, welchen Schmerz bereite ich Dir!" So fcbied der letzte Hohenstaufe aus dem Leben. Seine Gebeine ruhen in der Kirche Santa Maria del Carmine zu Neapel. König Maximilian Ii. von Bayern ließ als Kronprinz dortselbst dem Unglücklichen eine Marmorstatue errichten. Vielfach ist das traurige Geschick des letzten Hohenstaufen im Liede besungen worden. „Du blondgelockter Knabe, wie klingt dein Name hold Im deutschen Heldenliede, im deutschen Saitengold, So stolz wie Schwerterklingen in lauter Hunnenschlacht, So mild wie Wipfelrauschen in stiller Lenzesnacht, Doch auch wie Wettergrollen, wenn die Natur empört, Was liebend sie geschaffen, in wildem Haß zerstört." L. Wohlmuth. Die bayerischen Herzoge erbten Konradins Güter zum großen Teil und vermehrten dadurch ihre Besitzungen. Aber schon die Teilung der Hinterlassenschaft führte zu neuen Uneinigkeiten der Brüder. Die Streitigkeiten verschärften sich bei der neuen Kaiserwahl. Nach dem Aussterben der Hohenstaufen war in Deutschland eine schreckliche Zeit. Die Kaiserkrone war so wenig gesucht, daß sich kein einheimischer Fürst um sie bewarb. So wurden denn zwei Ausländer, ein Spanier und ein Engländer von je einem Teil der Kurfürsten zu deutschen Kaisern gewählt. Man nennt diese Zeit in der Geschichte Interregnum (Zwischenregierung). Das Kaisertum war so tief gesunken, daß sich die Kurfürsten gar nicht schämten, ihre Stimmen zu verkaufen und demjenigen zu versprechen, der am meisten dafür bezahlte. Einer dieser beiden Kaiser kam gar nie nach Deutschland; der andere erschien wohl einigemale, ohne jedoch etwas irgendwie Bedeutendes zu leisten. Daß unter solchen Verhältnissen kein Recht und keine Ordnung herrschte, könnt Ihr Euch denken. Jedermann half sich

5. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 11

1914 - Nürnberg : Korn
11 Vorzüge des Gaskochens. (Nicht anschüren, nicht nachlegen, kleine und große Flamme.) Das Gas wird auch in Ballons gefüllt. (Leichte Luft.) Im Gaswerk. Kohlen geröstet, Gas gereinigt und in Kesseln gesammelt. Koks bleibt zurück. 8. Wie die Straßen gereinigt werden. Da fährt ein Gemüsewagen, vollbeladen mit allerhand Waren, durch die Straße. Da und dort fallen Stücke der aufgehäuften Gemüsepflanzen zu Boden und bleiben liegen. Vor einem Hause werden in Stroh verpackte Waren ausgeladen. Mancher Strohhalm fällt auf die Straße. Der Kohlenhändler schafft Körbe voll Kohlen in die Wohnungen. Manches Kohlenstückchen rollt auf den Weg. In kleinen Handwagen holen sich die Leute Holz vom Sägwerk, oft wird etwas davon verloren. Da werfen die Leute Papierreste auf die Straße. Tiere verunreinigen den Weg. Der Wind weht das Laub der Bäume auf die Straße. Wie unsauber und unordent- lich würde es aussehen, wenn alle diese Dinge dort liegen blieben. Auch gefährlich können sie werden. (Ausgleiten auf Kernen.) Dazu kommt Staub und Sand, besonders auf ungepflasterten Wegen. Der Wind trägt alles, was er findet, mit fort. Den Fußgängern auf der Straße wird der Staub lästig. Kleider und Schuhe werden staubig. Durch die Fenster dringt Staub in die Wohnungen und legt sich auf Möbel und andere Gegenstände. Bei Regenwetter wird aus dem Staub häßlicher Schmutz. Doch die Straßen sollen sauber bleiben. Schmutz und Staub soll uns nicht belästigen. Die Arbeiter der städtischen Straßenreinigung kommen mit ihren Hand- wagen, Gießkannen, Schaufeln und Besen. Die einen sprengen, die andern kehren und schaufeln den Schmutz in die Karren, in denen er fortgefahren und an besondere Plätze gebracht wird. Oft besorgt Sprengen und Kehren der Straße zugleich ein Wagen, der durch eine besondere Vorrichtung den Straßenschmutz zur Seite bringt, wo ihn die Arbeiter nur einschaufeln. Der Kehrichtwagen schafft die

6. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 22

1914 - Nürnberg : Korn
22 Verkehr. 1. Vom Reisen. Wenn wir reisen, begeben wir nns an einen andern Ort, in eine andere Stadt, in ein fremdes Land. Warum wir reisen. Wir besuchen Bekannte oder Verwandte, die sich freuen, wenn sie uns wieder sehen, wir wollen andere Gegenden kennen lernen. (Hohe Berge, breite Flüsse, das Meer.) Die Leute vom Land reisen in die Stadt, um sich dort das Leben und Treiben anzusehen, um Theater, Kouzerte, Feste, Ausstellungen zu besuchen. Noch manche Sehenswürdigkeiten gibt es in der Stadt. Die Städter reisen auf das Laud, um das Landleben zu genießen, um sich zu erholen, um Ruhe zu haben. (Große Wälder, frische Luft.) Manche Leute reisen um Geschäfte zu machen in andere Orte, suchen zu kaufen oder verkaufen. Die Geschäftsleute in der Stadt schicken Reisende auf das Land, damit die Leute bestellen, was sie dort nicht haben können. Reisen nach weit entfernten Orten macht man mit der Eisen- bahn. (Schnell, bequem, billig.) Wer schnell weiterkommen will, kann auch das Automobil benützen. Er kann fahren wohin er will, bleiben wo er will, weiterfahren wann er will, aber diese Art des Reifens können nur reiche Leute wählen. Reisen nach manchen Ländern können wir nur machen, wenn wir auch das Schiff be- nützen. Reisen über das Wasser sind gefährlich. (Sturm, Klippen.) Doch geht jetzt auch das Reisen mit dem Schiff bequem und schnell. Sogar durch die Luft werden jetzt schon weite Reisen gemacht mit dem Ballon und den Flugmaschinen. Ist der Weg, den man machen will, kürzer und wollen wir nicht so schnell das Ziel erreichen, so reisen wir mit dem Wagen oder zu Fuß. Zwischen manchen Orten, die eine Eisenbahn nicht ver- bindet, verkehren Postwagen. Das Fahren mit dem Wagen auf schlechten Straßen ist unbequem. Das Reisen zu Fuß (Wandern, Gepäck, Stock, Anzug) hat manche Vorzüge. Man kann sich eine

7. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 28

1914 - Nürnberg : Korn
28 Wie die Zeitung aussieht. Die Zeitung ist aus dünnem, weißem Papier. Dasselbe ist auf beiden Seiten bedruckt. Die Zeilen gehen nicht über die ganze Seite wie bei einem Buch. Die Zahl und Größe der Bogen ist verschieden. Die Überschriften, Telegramme, Anzeigen sind mit auf- fallenden, großen und fetten Buchstaben gedruckt. Besonders auf- fallende Figuren bei Anzeigen. Oben an der ersten Seite steht mit ganz großer Schrift der Name der Zeitung. Wie wir die Zeitung bekommen. Die Zeitung wird uns alle Tage durch die Zeitungsfrau oder durch die Post ins Haus gebracht. Wir müssen sie bestellen und dafür monatlich oder vierteljährig bezahlen. Auch Anzeigen, die man in die Zeitung setzen läßt, kosten Geld. Da aber viele Leute die Zeitung lesen, können wir wieder Nutzen davon haben. Jede Zeitung möchte recht viele Leser haben, (warum?) Manche Zeitung erscheint täglich zwei mal, andere kommen am Sonntag gar nicht. Di e Pl akatsäule. Wer etwas anzeigen, bekannt machen will, das alle Leute lesen sollen, auch die, welche keine Zeitung haben, (Zeit — Geld) läßt es auf große Blätter drucken und an die Plakatsäulen anschlagen. Diese runden Säulen stehen auf dem Trottoir meist an Straßen- ecken, daß alle Leute, die vorübergehen, auf die angeklebten Plakate aufmerksam werden. Große Buchstaben, buntes Papier, allerhand Bilder und Figuren machen diese besonders auffällig. Anzeigen auf den Plakatsäulen erfordern große Ausgaben, bringen aber wieder Gewinn. Arbeit und Verdienst. 1. Allerhand Arbeit. Alle Morgen gehen die Leute in der Stadt an ihre Arbeit. Die Arbeit bringt ihnen Lohn, den sie zum Unterhalt der Familie verwenden. (Nahrung, Kleidung, Wohnung.) Männer und Frauen suchen sich einen Verdienst. Wer nichts verdient, muß Not leiden.

8. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 36

1914 - Nürnberg : Korn
36 3. Geld. Der Vater bringt am Ende der Woche seinen Verdienst mit nach Hause. Für seine Arbeit hat er das Geld bekommen. Dafür bezahlt er, was die Familie zum Lebeu braucht. (Nahrung, Klei- dung, Wohnung.) Bei der Herstellung und dem Verkauf der ver- schiedenen Lebensmittel, Kleidungsstücke und der anderen zum Leben notwendigen Dinge haben manche Leute Mühe und Zeit aufge- wendet. (Beisp.) Daher der Wert der Sachen, die wir kaufen. Wir geben dafür das Geld, das so von einer Hand in die andere kommt. Als man das Geld noch nicht kannte, hat man, um eine Sache zu bekommen, eine andere dafür gegeben. Später benützte man zum Tauschen Stücke wertvollen Metalls von verschiedener Größe. Um den Wert der Stücke zu bestimmen, hat man sie abgewogen, dann darauf geschrieben, wieviel sie wert sind. So haben wir jetzt unsere Geldstücke von verschiedenem Wert nach der Größe und dem Metall, aus dem sie gemacht sind. (Name Münzen, welche? alte und neue Münzen.) Um zu verhüten, daß Leute Geld aus wertlosem Metall herstellen, läßt der König die Münzen für das ganze Land prägen und niemand darf sie nachmachen. (Kennzeichen falscher Münzen, Falsch- münzer, Strafe.) Bleibt uns von dem verdienten Geld übrig, so legen wir es zurück, wir sparen. (Sparbüchse, Sparkasse.) Kann jemand viel ersparen, so wird er reich. Mit vielem Geld kann er vornehm wohnen und leben. Will einer nur recht viel Geld sammeln, gönnt er sich und andern nichts, nennt man ihn geizig. Verbraucht er das Geld unnötig oder gibt er mehr Geld aus, als er verdient, ist er ein Verschwender. Andere haben nicht so viel Geld, daß sie davon leben können, sie sind arm. (Können oder wollen nichts verdienen.) Es gibt in der Stadt Geschäfte, die Geld für Leute aufbe- wahren, Geld auch ausleiheu, (Zinsen!) Geld wechseln; die Bank- geschäfte. Große eiserne Schränke und Kammern um Geld sicher aufheben zu können. Vergitterte Fenster.

9. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 39

1914 - Nürnberg : Korn
39 unserem Schutz. Gegen Betrug hilft uur Vorsicht. Der beste Schutz für die Leute in der Stadt ist die Polizei. Die Polizei. Manche Diebstähle, Einbrüche, Betrügereien werden verhindert durch die Wachsamkeit der Schutzleute, die Tag und Nacht auf der Straße die Leute beobachten um zu sehen, wer Schlimmes vor- hat. (Wach- und Schließgesellschaft, verdeckte Schutzleute.) Die Polizei forscht auch nach um die Schuldigen zu finden. Hier und dort wird nach Verdächtigen gefragt, Wohnungen werden durchsucht, Polizeihunde müssen die Spuren suchen. Verbrecher werden ver- haftet, zur Wache gebracht, mit dem Gefängniswageu in das Ge- fängnis gefahren. Das Gericht. Nun kommt der Gefangene vor das Gericht. In großen Sälen des Gerichtsgebäudes findet Verhandlung statt. Der Gefangene wird den Richtern vorgeführt und von ihnen über seine Tat aus- gefragt. Wenn er sie nun leugnen will, werden andere Leute ge- rufen, die davon etwas wissen, die ihn vielleicht beobachtet haben. (Zeugen.) Haben die Richter nun gefunden, daß der Angeklagte schuldig ist, so bestimmen sie seine Strafe. Für kleinere Vergehen gibt es Geldstrafen; Verbrecher kommen in das Gefängnis und Zucht- haus, oft viele Jahre, manchmal sogar für ihr ganzes Leben. Hat einer einem andern das Leben genommen, so muß er es auch mit dem Leben büßen, er wird zum Tode verurteilt. Haben die Richter aber gefunden, daß der Angeklagte unschuldig ist, wird er frei- gesprochen. Das Gefängnis ist ein gefürchteter Ort. In kleinen, dunklen, vergitterten Zellen wohnen die Verbrecher. Sie bekommen ein hartes Lager und einfache Kost. Eine hohe Mauer umgibt das Gefängnis und Aufseher geben Tag und Nacht auf die Gefangenen acht. Eine besondere Kleidung macht letztere kenntlich. So müssen sie einsam Tag für Tag in ihrer Zelle wohnen und sehnen sich oft hinaus aus den engen Mauern. Man gibt den Gefangenen kleine Arbeiten,

10. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 42

1914 - Nürnberg : Korn
42 werke, wenn sie wegen des Rauches und Feuers auf den Treppen nicht mehr in die Wohnungen kommen können. Oft finden die Bewohner des Hauses nicht Zeit sich zu retten und rufen an den Fenstern ängstlich um Hilfe. Die Feuerwehrleute bringen sie aus dem brennenden Haus. (Rettungsmittel.) Bei großen Bränden be- nützt die Feuerwehr noch Spritzen (Dampfspritze) um viele Wasser- strahlen auf das Feuer richten zu können. Damit wir jederzeit geübte Feuerwehrleute haben, diese lernen, wie sie sich bei einem Brande verhalten müssen, werden öfters Übungen abgehalten. (Feuerwehrdirektor, Brandmeister.) Eine Uniform (Helm, Beil und Haken an einem Gurt) macht die Feuer- wehrleute kenntlich. (Wozu die Geräte?) Wo die Feuerwehr noch gerufen wird. (Unglücksfall auf der Straße, Radbruch bei beladenen Wagen u. s. w.) 3. Krankheit und Unglück. Wer arbeiten will um sich etwas zu verdienen, muß gesund sein. Rote Backen, gesunder Schlaf, helle Augen, kräftige Glieder sind Zeichen von Gesundheit. Wie man leicht krank wird. Man hat sich erkältet, ist in Zug gekommen, hat nasse Füße gehabt, war erhitzt und hat kaltes Wasser getrunken, hat unrechte Speisen gegessen. (Obst und Wasser, giftige Pilze, verdorbene Wurst.) Durch den Aufenthalt in Räumen mit ungesunder Luft (Fabrik, Gaswerk), durch das Wohnen in feuchten Zimmern. Manche Krankheiten bekommen wir durch Ansteckung. (Ansteckende Krank- heiten : Masern, Scharlach u. s. w.) Ansteckungsgefahr in der Stadt größer. (Warum?) Viele Krankheiten entstehen durch Un- glücksfälle. In der Stadt passieren täglich Unglücke auf der Straße, in Fabriken u. s. w. Leute werden überfahren, fallen aus den Fenstern hoher Stockwerke, verletzen sich mit Schußwaffen (absicht- lich und unabsichtlich — Selbstmord), ertrinken, verunglücken bei einem Brand, kommen in Maschinen, stürzen von Gerüsten und verletzen Teile ihres Körpers.
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