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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Ludwig_beut Ludwig Ludwig_der_Bayer Ludwig
58 —
Missetat zugestanden und den Tod erlitten, nur um der Pein der Daumenschrauben, der Streckleiter, der Wiege oder ähnlichen Marterwerkzeugen zu entgehen. Die Strafen für Vergeben waren streng und grausam. Da gab es die körperliche Verstümmelung, wie das Abbacken einer Hand, dann Galgen, Rad, Verbrennen, Einmauern, lebendig Begraben, ja — Sieden in kochendem Wasser oder in Ol. So wurden die Geringeren bestraft, während man der Großen (Raubritter) uur selten habhaft werden konnte.
Da entstanden in Westfalen auf „roter Erde" Freigerichte, die sogenannten Femgerichte, welche sich bald über ganz Deutschland verbreiteten. Dieselben fanden vielfach öffentlich, oft aber auch heimlich zur Nachtzeit in Wäldern, Höhlen oder Ruinen statt und urteilten nur über schwere Verbrechen. Der Angeklagte wurde durch ein Blatt Papier, das nachts ans Tor seines Hauses angeschlagen wurde, aufgefordert, au einem bestimmten Tage aus einem bestimmten Platze zu erscheinen. Dort verband man ihm die Augen und führte ihn vor das heimliche Gericht. Die richtenden „Frkischöffen" und der Vorsitzende, der „Freigraf" waren vermummt. Konnte der Vorgeführte seine Unschuld beweisen, so wurde er freigelassen, wenn nicht, auf der Stelle aufgeknüpft. Wer einer Laduug nicht folgte, wurde ebenfalls verurteilt. Die „Wissenden" wußten ihn zu finden. Eines Tages hing seine Leiche an einem Baum und ein Dolch steckte im Holz als Zeichen, daß die Feme ihn gerichtet. Mancher Mächtige, der sonst nichts in der Welt fürchtete, zitterte bei den bekannten drei Hammerschlägen. Verbesserung der Gesetze und ihrer Handhabung machten die Femgerichte später überflüssig und sie verschwanden.
Ein Schandfleck des Mittelalters waren die Verfolgungen der Inden. Die Kirche verbot es, von ausgesehenem Geld Zinsen zu nehmen, umsonst wollte aber niemand sein Geld herleihen. Wer nun doch Geld nötig batte, wendete sich au einen Juden. Ihm war das Zinsnehmen nicht verboten und er verlangte ziemlich höbe Prozente. Diese zu zahlen war den Leuten oft sehr lästig. Unwillig fielen sie nun über die Juden her und trieben sie gewaltsam aus den Städten. So war man am ersten seiner Schuld los. Ost wurden solche Ausstände unter ganz lächerlichen Vorwänden ins Werk gesetzt um die Inden um Hab und Gut zu bringen.
Mehr als eine geistige Verirrung, denn als eine Ruchlosigkeit möchte man die Hexenprozefse ansehen. Der Aberglaube hielt Leute, die durch Schönheit oder Häßlichkeit, durch Gelehrsamkeit u. a. auffielen, namentlich aber alte Weiber, für Heren, d. h. für Leute, die mit dem Teufel im Bunde stehen. Auf Besen sollten sie zu ihrer Versammlung auf den Blocksberg reiten, hauptsächlich aber allerlei Unheil stiften. Ihre Strafe war die Verbrennung. Tausende erlitten unschuldig den Feuertod.
Die mangelhaften Verkehrsverhältnisse brachten es mit sich, daß ost
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Deutschland Blocksberg
- 91
und Gauner bettelnd und stehlend im Lande umher. Die Polizei war ihnen scharf auf den Fersen. Die gefährlichen Gesellen konnten sich öffentlich nicht mehr halten und zogen sich deshalb in Wälder zurück, woselbst sie sich in Räuberbanden vereinigten und die Gegend unsicher machten. So trieb es damals die 150 Mann starke Bande des Krummfinger Balthasar und — später — der bayerische Hiesel.
Auch in der Tracht hatte sich manches geändert. Der häßliche Reifrock verschwand auf einige Zeit, um schon gegen Mitte des 18. Jahrhunderts-wieder zu erscheinen. Geradezu Unglaubliches leisteten Frauen in der Haartracht. Die Frisuren waren oft nahezu einen halben Meter hoch uni> von ähnlichem Umfang. Erst etwa um 1800 trat mit der Ablegung des-Reifrockes auch hier die Einfachheit in ihr Recht. Der Muff wurde schon damals getragen. Bei den Männern kam der dreispitzige Hut allgemein tu Gebrauch. Zopf, Perrücke und Knotenstock erhielten sich lange. Die Hutsche berbangte die Sänfte.
Wie man damals viele Einrichtungen von Frankreich entlehnte, so nahm man auch ihre Bezeichnung aus der französischen Sprache mit herüber ins Deutsche. Unter diesem fremdländischen Einfluß litt die deutsche Sprache: sie würde unrein und unschön. Wohl bilbeten sich Sprachreinigungsgesellschaften, so in Nürnberg bet heute noch beftehenbe Pegnesische Blnmenorben. Aber diese Vereine erreichten trotz des besten Willens nur wenig.
In der Baukunst herrschte bnrch das ganze Jahrhundert das Rofoft> mit seinen zwar zierlichen und schwungvollen aber überladenen Formen.
In den Alleen und Hecken der fürstlichen Parke wurde nach französischem Geschmack die Natur verstümmelt und alles nach Flächen zugeschnitten. Erst der englische Anlagenstil mit seinen künstlichen Seei^ seinen Grotten und Wasserfällen, mit Kiosken, Pyramiden, Cbelisfenr Tempeln, künstlichen Ruinen, Statuen und Vasen verbrängte jene Unnatur. Der Schloßpark zu Nymphenburg ist eines der berühmtesten Beispiele englischer Anlagen.
Mit der Verbreitung des Genusses von Tabak, Kaffee und Tee, welche m das Laub kamen, verschwanb das unmäßige Essen und Trinken, das wir' im Mittelalter finben, und machte einer verfeinerten Lebensweise Platz.
Der Dreißigjährige Krieg hatte fast alle Schulen aus den Dörfern vernichtet. In den Städten waren meist lateinische Schulen gewesen; deutsche Schulen traten später an ihre Seite. In denselben wurde hauptsächlich Religion, dann Lesen, Schreiben, Rechnen und Singen und auch etwas Naturwissenschaft und Vaterlandskunde getrieben, von letzteren aber sehr wenig.
Im Krieg können Künste und Wissenschaften nicht gedeihen und boch ist um die Wenbe des Jahrhunberts ein merkwürbiger Aufschwung,
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Extrahierte Personennamen: Balthasar
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nürnberg Nymphenburg
— 36 —
ein furchtbares Gedränge, so daß sie einstürzte und gegen 3000 Böhmen in den reißenden Fluten ihren Tod fanden. Ottokar mußte um Frieden bitten und alles Eroberte wieder herausgeben.
Ludwig der Strenge hatte eine Schwester, Elisabeth, welche an den deutschen Kaiser Konrad Iv. verheiratet war. Sie hatte einen Sohn, „Konradin". Derselbe war beim Tode seines Vaters, der in Italien plötzlich starb, erst zwei Jahre alt. Nie haben sich Vater und Sohn gesehen. Am Hofe feines Oheims und Vormunds, des Herzogs Ludwig von Bayern, wuchs Konradin zu einem fchönen blühenden Jüngling heran. Mit 16 Jahren zog er, aufgefordert von einer italienischen Gesandtschaft, unter Einwilligung seines Oheims nach Italien, um sich das Reich seines Vaters zu erobern. Er sah seine Heimat nicht mehr. Karl von Anjou besiegte ihn, nahm ihn gefangen und ließ ihn auf dem Marktplatz in Neapel auf Grund eines ungerechten Urteils wie einen gemeinen Verbrecher hinrichten (1268). Seine letzten Worte waren: „O Mutter, welchen Schmerz bereite ich Dir!" So fcbied der letzte Hohenstaufe aus dem Leben. Seine Gebeine ruhen in der Kirche Santa Maria del Carmine zu Neapel. König Maximilian Ii. von Bayern ließ als Kronprinz dortselbst dem Unglücklichen eine Marmorstatue errichten. Vielfach ist das traurige Geschick des letzten Hohenstaufen im Liede besungen worden.
„Du blondgelockter Knabe, wie klingt dein Name hold Im deutschen Heldenliede, im deutschen Saitengold,
So stolz wie Schwerterklingen in lauter Hunnenschlacht,
So mild wie Wipfelrauschen in stiller Lenzesnacht,
Doch auch wie Wettergrollen, wenn die Natur empört,
Was liebend sie geschaffen, in wildem Haß zerstört."
L. Wohlmuth.
Die bayerischen Herzoge erbten Konradins Güter zum großen Teil und vermehrten dadurch ihre Besitzungen. Aber schon die Teilung der Hinterlassenschaft führte zu neuen Uneinigkeiten der Brüder. Die Streitigkeiten verschärften sich bei der neuen Kaiserwahl. Nach dem Aussterben der Hohenstaufen war in Deutschland eine schreckliche Zeit. Die Kaiserkrone war so wenig gesucht, daß sich kein einheimischer Fürst um sie bewarb. So wurden denn zwei Ausländer, ein Spanier und ein Engländer von je einem Teil der Kurfürsten zu deutschen Kaisern gewählt. Man nennt diese Zeit in der Geschichte Interregnum (Zwischenregierung). Das Kaisertum war so tief gesunken, daß sich die Kurfürsten gar nicht schämten, ihre Stimmen zu verkaufen und demjenigen zu versprechen, der am meisten dafür bezahlte. Einer dieser beiden Kaiser kam gar nie nach Deutschland; der andere erschien wohl einigemale, ohne jedoch etwas irgendwie Bedeutendes zu leisten. Daß unter solchen Verhältnissen kein Recht und keine Ordnung herrschte, könnt Ihr Euch denken. Jedermann half sich
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Extrahierte Personennamen: Ottokar Ludwig Konrad_Iv Konrad Ludwig_von_Bayern Ludwig Konradin Konradin Karl_von_Anjou Karl Maria Maximilian_Ii Maximilian L._Wohlmuth Konradins
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Neapel Neapel Bayern Deutschland Deutschland
11
Vorzüge des Gaskochens. (Nicht anschüren, nicht nachlegen, kleine
und große Flamme.) Das Gas wird auch in Ballons gefüllt.
(Leichte Luft.)
Im Gaswerk.
Kohlen geröstet, Gas gereinigt und in Kesseln gesammelt. Koks
bleibt zurück.
8. Wie die Straßen gereinigt werden.
Da fährt ein Gemüsewagen, vollbeladen mit allerhand Waren,
durch die Straße. Da und dort fallen Stücke der aufgehäuften
Gemüsepflanzen zu Boden und bleiben liegen. Vor einem Hause
werden in Stroh verpackte Waren ausgeladen. Mancher Strohhalm
fällt auf die Straße. Der Kohlenhändler schafft Körbe voll Kohlen
in die Wohnungen. Manches Kohlenstückchen rollt auf den Weg.
In kleinen Handwagen holen sich die Leute Holz vom Sägwerk, oft
wird etwas davon verloren. Da werfen die Leute Papierreste auf
die Straße. Tiere verunreinigen den Weg. Der Wind weht das
Laub der Bäume auf die Straße. Wie unsauber und unordent-
lich würde es aussehen, wenn alle diese Dinge dort liegen blieben.
Auch gefährlich können sie werden. (Ausgleiten auf Kernen.) Dazu
kommt Staub und Sand, besonders auf ungepflasterten Wegen. Der
Wind trägt alles, was er findet, mit fort. Den Fußgängern auf
der Straße wird der Staub lästig. Kleider und Schuhe werden
staubig. Durch die Fenster dringt Staub in die Wohnungen und
legt sich auf Möbel und andere Gegenstände. Bei Regenwetter
wird aus dem Staub häßlicher Schmutz. Doch die Straßen sollen
sauber bleiben. Schmutz und Staub soll uns nicht belästigen. Die
Arbeiter der städtischen Straßenreinigung kommen mit ihren Hand-
wagen, Gießkannen, Schaufeln und Besen. Die einen sprengen, die
andern kehren und schaufeln den Schmutz in die Karren, in denen
er fortgefahren und an besondere Plätze gebracht wird. Oft besorgt
Sprengen und Kehren der Straße zugleich ein Wagen, der durch
eine besondere Vorrichtung den Straßenschmutz zur Seite bringt, wo
ihn die Arbeiter nur einschaufeln. Der Kehrichtwagen schafft die
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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22
Verkehr.
1. Vom Reisen.
Wenn wir reisen, begeben wir nns an einen andern Ort, in
eine andere Stadt, in ein fremdes Land. Warum wir reisen. Wir
besuchen Bekannte oder Verwandte, die sich freuen, wenn sie uns
wieder sehen, wir wollen andere Gegenden kennen lernen. (Hohe
Berge, breite Flüsse, das Meer.) Die Leute vom Land reisen in
die Stadt, um sich dort das Leben und Treiben anzusehen, um
Theater, Kouzerte, Feste, Ausstellungen zu besuchen. Noch manche
Sehenswürdigkeiten gibt es in der Stadt. Die Städter reisen auf
das Laud, um das Landleben zu genießen, um sich zu erholen, um
Ruhe zu haben. (Große Wälder, frische Luft.) Manche Leute
reisen um Geschäfte zu machen in andere Orte, suchen zu kaufen
oder verkaufen. Die Geschäftsleute in der Stadt schicken Reisende
auf das Land, damit die Leute bestellen, was sie dort nicht haben
können.
Reisen nach weit entfernten Orten macht man mit der Eisen-
bahn. (Schnell, bequem, billig.) Wer schnell weiterkommen will,
kann auch das Automobil benützen. Er kann fahren wohin er will,
bleiben wo er will, weiterfahren wann er will, aber diese Art des
Reifens können nur reiche Leute wählen. Reisen nach manchen
Ländern können wir nur machen, wenn wir auch das Schiff be-
nützen. Reisen über das Wasser sind gefährlich. (Sturm, Klippen.)
Doch geht jetzt auch das Reisen mit dem Schiff bequem und schnell.
Sogar durch die Luft werden jetzt schon weite Reisen gemacht mit
dem Ballon und den Flugmaschinen.
Ist der Weg, den man machen will, kürzer und wollen wir nicht
so schnell das Ziel erreichen, so reisen wir mit dem Wagen oder
zu Fuß. Zwischen manchen Orten, die eine Eisenbahn nicht ver-
bindet, verkehren Postwagen. Das Fahren mit dem Wagen auf
schlechten Straßen ist unbequem. Das Reisen zu Fuß (Wandern,
Gepäck, Stock, Anzug) hat manche Vorzüge. Man kann sich eine
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
28
Wie die Zeitung aussieht.
Die Zeitung ist aus dünnem, weißem Papier. Dasselbe ist
auf beiden Seiten bedruckt. Die Zeilen gehen nicht über die ganze
Seite wie bei einem Buch. Die Zahl und Größe der Bogen ist
verschieden. Die Überschriften, Telegramme, Anzeigen sind mit auf-
fallenden, großen und fetten Buchstaben gedruckt. Besonders auf-
fallende Figuren bei Anzeigen. Oben an der ersten Seite steht mit
ganz großer Schrift der Name der Zeitung.
Wie wir die Zeitung bekommen.
Die Zeitung wird uns alle Tage durch die Zeitungsfrau oder
durch die Post ins Haus gebracht. Wir müssen sie bestellen und
dafür monatlich oder vierteljährig bezahlen. Auch Anzeigen, die
man in die Zeitung setzen läßt, kosten Geld. Da aber viele Leute
die Zeitung lesen, können wir wieder Nutzen davon haben. Jede
Zeitung möchte recht viele Leser haben, (warum?) Manche Zeitung
erscheint täglich zwei mal, andere kommen am Sonntag gar nicht.
Di e Pl akatsäule.
Wer etwas anzeigen, bekannt machen will, das alle Leute lesen
sollen, auch die, welche keine Zeitung haben, (Zeit — Geld) läßt es
auf große Blätter drucken und an die Plakatsäulen anschlagen.
Diese runden Säulen stehen auf dem Trottoir meist an Straßen-
ecken, daß alle Leute, die vorübergehen, auf die angeklebten Plakate
aufmerksam werden. Große Buchstaben, buntes Papier, allerhand
Bilder und Figuren machen diese besonders auffällig. Anzeigen auf
den Plakatsäulen erfordern große Ausgaben, bringen aber wieder
Gewinn.
Arbeit und Verdienst.
1. Allerhand Arbeit.
Alle Morgen gehen die Leute in der Stadt an ihre Arbeit.
Die Arbeit bringt ihnen Lohn, den sie zum Unterhalt der Familie
verwenden. (Nahrung, Kleidung, Wohnung.) Männer und Frauen
suchen sich einen Verdienst. Wer nichts verdient, muß Not leiden.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
36
3. Geld.
Der Vater bringt am Ende der Woche seinen Verdienst mit
nach Hause. Für seine Arbeit hat er das Geld bekommen. Dafür
bezahlt er, was die Familie zum Lebeu braucht. (Nahrung, Klei-
dung, Wohnung.) Bei der Herstellung und dem Verkauf der ver-
schiedenen Lebensmittel, Kleidungsstücke und der anderen zum Leben
notwendigen Dinge haben manche Leute Mühe und Zeit aufge-
wendet. (Beisp.) Daher der Wert der Sachen, die wir kaufen. Wir
geben dafür das Geld, das so von einer Hand in die andere kommt.
Als man das Geld noch nicht kannte, hat man, um eine Sache zu
bekommen, eine andere dafür gegeben. Später benützte man zum
Tauschen Stücke wertvollen Metalls von verschiedener Größe. Um
den Wert der Stücke zu bestimmen, hat man sie abgewogen, dann
darauf geschrieben, wieviel sie wert sind. So haben wir jetzt unsere
Geldstücke von verschiedenem Wert nach der Größe und dem Metall,
aus dem sie gemacht sind. (Name Münzen, welche? alte und neue
Münzen.) Um zu verhüten, daß Leute Geld aus wertlosem Metall
herstellen, läßt der König die Münzen für das ganze Land prägen und
niemand darf sie nachmachen. (Kennzeichen falscher Münzen, Falsch-
münzer, Strafe.)
Bleibt uns von dem verdienten Geld übrig, so legen wir es
zurück, wir sparen. (Sparbüchse, Sparkasse.) Kann jemand viel
ersparen, so wird er reich. Mit vielem Geld kann er vornehm
wohnen und leben. Will einer nur recht viel Geld sammeln, gönnt
er sich und andern nichts, nennt man ihn geizig. Verbraucht er das
Geld unnötig oder gibt er mehr Geld aus, als er verdient, ist er
ein Verschwender. Andere haben nicht so viel Geld, daß sie davon
leben können, sie sind arm. (Können oder wollen nichts verdienen.)
Es gibt in der Stadt Geschäfte, die Geld für Leute aufbe-
wahren, Geld auch ausleiheu, (Zinsen!) Geld wechseln; die Bank-
geschäfte. Große eiserne Schränke und Kammern um Geld sicher
aufheben zu können. Vergitterte Fenster.
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TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
39
unserem Schutz. Gegen Betrug hilft uur Vorsicht. Der beste Schutz
für die Leute in der Stadt ist die Polizei.
Die Polizei.
Manche Diebstähle, Einbrüche, Betrügereien werden verhindert
durch die Wachsamkeit der Schutzleute, die Tag und Nacht auf der
Straße die Leute beobachten um zu sehen, wer Schlimmes vor-
hat. (Wach- und Schließgesellschaft, verdeckte Schutzleute.) Die
Polizei forscht auch nach um die Schuldigen zu finden. Hier und
dort wird nach Verdächtigen gefragt, Wohnungen werden durchsucht,
Polizeihunde müssen die Spuren suchen. Verbrecher werden ver-
haftet, zur Wache gebracht, mit dem Gefängniswageu in das Ge-
fängnis gefahren.
Das Gericht.
Nun kommt der Gefangene vor das Gericht. In großen Sälen
des Gerichtsgebäudes findet Verhandlung statt. Der Gefangene
wird den Richtern vorgeführt und von ihnen über seine Tat aus-
gefragt. Wenn er sie nun leugnen will, werden andere Leute ge-
rufen, die davon etwas wissen, die ihn vielleicht beobachtet haben.
(Zeugen.) Haben die Richter nun gefunden, daß der Angeklagte
schuldig ist, so bestimmen sie seine Strafe. Für kleinere Vergehen
gibt es Geldstrafen; Verbrecher kommen in das Gefängnis und Zucht-
haus, oft viele Jahre, manchmal sogar für ihr ganzes Leben. Hat
einer einem andern das Leben genommen, so muß er es auch mit
dem Leben büßen, er wird zum Tode verurteilt. Haben die Richter
aber gefunden, daß der Angeklagte unschuldig ist, wird er frei-
gesprochen.
Das Gefängnis ist ein gefürchteter Ort. In kleinen, dunklen,
vergitterten Zellen wohnen die Verbrecher. Sie bekommen ein hartes
Lager und einfache Kost. Eine hohe Mauer umgibt das Gefängnis
und Aufseher geben Tag und Nacht auf die Gefangenen acht. Eine
besondere Kleidung macht letztere kenntlich. So müssen sie einsam
Tag für Tag in ihrer Zelle wohnen und sehnen sich oft hinaus aus
den engen Mauern. Man gibt den Gefangenen kleine Arbeiten,
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
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werke, wenn sie wegen des Rauches und Feuers auf den Treppen
nicht mehr in die Wohnungen kommen können. Oft finden die
Bewohner des Hauses nicht Zeit sich zu retten und rufen an den
Fenstern ängstlich um Hilfe. Die Feuerwehrleute bringen sie aus
dem brennenden Haus. (Rettungsmittel.) Bei großen Bränden be-
nützt die Feuerwehr noch Spritzen (Dampfspritze) um viele Wasser-
strahlen auf das Feuer richten zu können.
Damit wir jederzeit geübte Feuerwehrleute haben, diese lernen,
wie sie sich bei einem Brande verhalten müssen, werden öfters
Übungen abgehalten. (Feuerwehrdirektor, Brandmeister.) Eine
Uniform (Helm, Beil und Haken an einem Gurt) macht die Feuer-
wehrleute kenntlich. (Wozu die Geräte?) Wo die Feuerwehr noch
gerufen wird. (Unglücksfall auf der Straße, Radbruch bei beladenen
Wagen u. s. w.)
3. Krankheit und Unglück.
Wer arbeiten will um sich etwas zu verdienen, muß gesund
sein. Rote Backen, gesunder Schlaf, helle Augen, kräftige Glieder
sind Zeichen von Gesundheit.
Wie man leicht krank wird.
Man hat sich erkältet, ist in Zug gekommen, hat nasse Füße
gehabt, war erhitzt und hat kaltes Wasser getrunken, hat unrechte
Speisen gegessen. (Obst und Wasser, giftige Pilze, verdorbene
Wurst.) Durch den Aufenthalt in Räumen mit ungesunder Luft
(Fabrik, Gaswerk), durch das Wohnen in feuchten Zimmern. Manche
Krankheiten bekommen wir durch Ansteckung. (Ansteckende Krank-
heiten : Masern, Scharlach u. s. w.) Ansteckungsgefahr in der
Stadt größer. (Warum?) Viele Krankheiten entstehen durch Un-
glücksfälle. In der Stadt passieren täglich Unglücke auf der Straße,
in Fabriken u. s. w. Leute werden überfahren, fallen aus den
Fenstern hoher Stockwerke, verletzen sich mit Schußwaffen (absicht-
lich und unabsichtlich — Selbstmord), ertrinken, verunglücken bei einem
Brand, kommen in Maschinen, stürzen von Gerüsten und verletzen
Teile ihres Körpers.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]