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1. Geschichte der Neuzeit - S. 22

1887 - Wiesbaden : Kunze
22 Erste Periode der Neuzeit. Eidschwures entbinden und schloß mit diesem und Heinrich Viii. von England, sowie mit einigen italienischen Fürsten einen Bund gegen den Kaiser. Dieses führte zum zweiten Krieg (1527—1529). Die deutschen und spanischen Truppen des Kaisers, von Karl von Bourbon geführt, drohten, da es an Sold fehlte, mit Ausstand und Desertion- Um sie zu befriedigen, ließ Bourbon sie nach R o m marschieren und die Stadt erstürmen, woraus eine großartige Plünderung folgte. Der Papst hatte sich nach der festen Engelsburg geflüchtet, wo unter feinen Fenstern übermütige Landsknechte ihn und die Kar-dinäle durch Nachäffung der kirchlichen Gebräuche verhöhnten und Luther in wildem Jubel zum Papste ausriefen. Jetzt erschien ein französisches Heer unter dem Marschall Lautrec und drang siegreich bis Neapel vor, welches 1528 belagert wurde. Allein der verschwenderische, prachtliebende Franz schickte seinem Heere kein Geld; eine furchtbare Pest lichtete die Reihen der Franzosen, auch Sautrec starb. Franz sehnte sich ebensosehr nach dem Frieden wie Karl, welchem die Türken und die Evangelischen in Deutschland Sorge machten. Karls ~Lante, Magareta von Östreich, und Franzens Mutter, Luise von Savoyen, kamen in Cambray zusammen und schlossen 1529 einen Frieden, in welchem Franz gänzlich aus Italien verzichtete, des Kaisers Schwester heiratete, und Burgund um zwei Millionen Kronen erhielt. Dieser Friede heißt der Damenfriede. Auch mit dem Papste söhnte sich Karl aus und empfing von demselben in Bologna 1530 die lombardische und die römische Krone, obwohl er schon nach seiner Krönung in Aachen den Kaisertitel geführt hatte. Es ist dies die leate Kaiserkrönung, welche Italien gesehen hat. Einsall der Türken. Im Jahre 1529 ward Wien von den Türken hart bedrängt. Gegen den König Ludwig von Ungarn hatte sich Johann Zapolpa, der reichste Gras in Ungarn, aufgelehnt und unverhohlen seine Absichten auf die Königskrone bekannt. Die größte Verwirrung herrschte im Lande; da erschien noch der Sultan Sol im an mit 300 000 Mann. Franz I. hatte ihn während feiner Gefangenschaft in Madrid zu diesem Einfalle veranlaßt. Bei Mohacz kam es 1526 zur Schlacht. Trotz aller Tapferkeit wurden die Ungarn besiegt und verloren ihren König. Nun entstanden zwei Parteien; die eine, die Jagellonische, wählte des Kaisers Bruder Ferdinand zum König, die andere den Grasen ^>apolya. Dieses letzteren nahm sich Soliman an, besetzte ohne große Mühe beinahe ganz Ungarn und belagerte Wien. Allein der alte

2. Geschichte der Neuzeit - S. 379

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 38, 3. Der Krieg gegen die Republik. 379 stellen und wurden als unmittelbares Reichs land demselben eingefügt. Nach dem Abschlüsse des Präliminarsriedens hatte Wilhelm I. Frankreich verlassen und war am 17. März in Berlin wieder eingetroffen. Seine Rückkehr hatte sich zu einem Triumphzuge gestaltet. Wie er voll Dankes war gegen alle, die zu dem siegreichen Ende des großen Krieges beigetragen hatten, so gedachte er auch dankbar der großen Verdienste, welche sich die Frauen und Jungfrauen Deutschlands unter der Leitung seiner erhabenen Gemahlin Augusta um die Versorgung der Kämpsenden und die Pflege der verwundeten und erkrankten Krieger erworben hatten. Er stiftete deshalb an seinem Geburtstage (22. März) 1871 das Verdien st kreuz für Frauen und Jungfrauen „in Anerkennung der großartigen, opferfreudigen Thätigkeit, welche die Frauen und Jungfrauen des gesamten Deutschlands dem Wohle der Kämpfenden und deren Angehörigen gewidmet, und in der Absicht, hervorragenden Verdiensten auf diesem segensreichen Felde durch ein gemeinsames Zeichen die Dankbarkeit des Vaterlandes zu sichern". Das deutsche Heer hatte in 200 Tagen 21 siegreiche Schlachten, 150 Gefechte geführt und 26 Festungen genommen. Über die Hälfte der ganzen französischen Heeresmacht, 372 000 Mann und 11860 Ossiziere waren gefangen genommen und nach deutschen Festungen und Baracken gebracht worden; außerdem hatten 250 000 Mann in Paris, 90 000 nach dem Übertritt auf Schweizer Gebiet die Waffen gestreckt. Über 7000 Geschütze, mehr als hundert Adler und Fahnen waren dem Sieger anheim gefallen. Solche Erfolge hatte die Weltgeschichte bis dahin nicht zu verzeichnen gehabt. Aber die Wahrung der Freiheit des Vaterlandes hatte auch große Opfer gefordert: der Verlust des deutschen Heeres betrug nahezu 130 000 Mann, darunter 40000, die unmittelbar im Kampfe gefallen oder nachträglich ihren Wunden erlegen waren. Am 1. September 1873 hatte Frankreich die auferlegten Kriegskosten vollständig entrichtet, und der letzte Teil des deutschen Heeres kehrte in die Heimat zurück. §. $9. Die iöieiterliec|te[Cung tces r ,rr... änifermdies unter Dilmm I. Die schönste Errungenschaft, die der unvergleichliche Krieg dem deutschen Volke gebracht hat, war die Wiederherstellung des deutschen Kaiserreiches. Schon nach den ersten Siegen, welche die Kämpfer ^

3. Geschichte der Neuzeit - S. 147

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 10, 4. Straßburgs Verlust. Der Orleaussche Krieg. 147 die Insel 1691 wieder zur Unterwerfung. Im folgenden Jahr wurde die ganze französische Flotte in der Schlacht bei la Hogue zu Grunde gerichtet. Bei dem deutschen Reichsheere ließ es die Uneinigkeit der Führer zu weiteren Erfolgen nicht kommen, als daß dem Vordringen der Franzosen in Deutschland gewehrt ward. Neun Jahre hatte der Krieg gedauert, da nötigte Frankreichs Erschöpfung Ludwig Xiv. zum Frieden zu Ryswick 1697. Ludwig zeigte sich in demselben überaus großmütig, gab alle eroberten Orte außer Straßburg und namentlich die auf dem rechten Rheinufer gelegenen Festungen Kehl, Breisach, Freiburg und Philippsburg heraus, bestand aber mit entschiedener Hartnäckigkeit darauf, daß die katholische Religion in der Pfalz, wo er sie mit Gewalt wieder eingesetzt hatte, beibehalten werden müsse. Diese Großmut Ludwigs hatte darin ihren Grund, daß er hoffte, nach dem Tode des kinderlosen Königs Karls Ii., seines Schwagers, die spanische Monarchie an sich ziehen zu können. 5. Die Türken vor Wien 1683. Ungarn. So schwach und ohnmächtig sich Kaiser Leopold gegen Ludwig Xiv. bewies, so streng und ungerecht verfuhr er gegen Ungarn. Hier wurden auf Betreiben der Jesuiten die Protestanten schwer bedrückt, die ständischen Rechte vielfach verletzt und das Land mit Einquartierungen so schwer belastet, daß unter den angesehensten Edelleuten eine Verschwörung entstand. Ein talentvoller Edelmann, Emmerich Tököly, welcher durch den Verlust seiner Güter an den Bettelstab gekommen war, stellte sich an die Spitze der unzufriedenen Ungarn, Ludwig Xiv. leistete Beistand, und der türkische Sultan schickte Hilfe. Eine große Bestürzung herrschte in Wien 1683, als die Nachricht vom Anzuge des gefürchteten Türkenheeres erscholl. Überall hin sandte der Kaiser Eilboten um Hilfe, da er nur 30 000 Mann in Bereitschaft hatte, mit welchen selbst der tapfere Karl von Lo thringen den Ansturm nicht abwehren konnte. Brandenburg, der fränkische und schwäbische Kreis stellten ihr Kontingent, die Kurfürsten von Bayern und Sachsen erschienen persönlich mit ihren Truppen. Das bedeutendste Heer führte der König Johann Sobiesky von Polen herbei; er erhielt den Oberbefehl über das vereinigte Heer der Polen und Deutschen. Leopold hatte Wien verlassen und die Verteidigung der Hauptstadt dem tapferen Grafen Rüdiger von Stahremberg übertragen, welcher mit 12000 Bewaffneten, Soldaten, Bürgern und Studenten, die Heeresmacht der Türken, an 200 000 Mann 10*

4. Geschichte der Neuzeit - S. 218

1887 - Wiesbaden : Kunze
218 Zweite Periode der Neuzeit. Wal hington, der Sohn eines reichen Pflanzers in Virginien, welcher schon im Kriege zwischen den Franzosen und Engländern Proben seines militärischen Talentes abgelegt hatte. Der Kongreß der vereinigten Kolonien dachte noch nicht daran, sich vom Mutterlande zu trennen. Als aber ihr edler Mitbürger Benjamin Franklin vergeblich in England gegen die ungerechte Behandlung der Kolonien Vorstellungen gemacht hatte und weder Abhilfe noch Beistand erlangen konnte, als England sogar mit deutschen Fürsten Verträge abschloß und ein Heer aus erkauften Hessen, Hannoveranern, Braunschweigern, Waldeckern u. a. bildete, um Amerika zur Nachgiebigkeit zu zwingen, da erklärte der Kongreß am 4. Juli 1776 die dreizehn vereinigten Staaten für einen souveränen, von England unabhängigen Staat und beschloß, zur Erhaltung der Freiheit alles daran zu setzen. Der nordamerikanische Befreiungskrieg 1776—1783. Die Engländer waren infolge ihrer größeren und geübten Truppenmacht anfangs im Vorteil; aber Washington zeigte sich groß und gewandt und bildete sich allmählich ein tüchtiges Heer heran. Durch geschickte Stellungen und Bewegungen wußte er die Feinde zu beschäftigen und zu ängstigen, durch seine Zuversicht und Unerschrockenheit den Mut seiner Mitbürger zu heben. Der englische General Howe hatte New - Iork besetzt und ging, da der Winter eingetreten war, sorglos seinem Vergnügen nach. Da überschritt der wachsame Washington um Weihnachten 1776 unerwartet den gefrorenen Delaware, nahm eine Abteilung Hessen bei Trenton gefangen und schlug die Engländer bei Princetown. 1777 ward der englische General Bourgoyne von den Amerikanern unter General Gates bei Saratoga umzingelt und mit seinem ganzen Heer zur Übergabe genötigt. Diese Waffenthaten der Amerikaner veranlaßten viele Ausländer, wie den französischen Marquis von Lafayette, den Polen Kosziusko, die Deutschen von Kalb und von Steuben, ihren Arm der neuen Republik zu leihen. Nach dem Siege der Amerikaner bei Saratoga schlossen sich Frankreich, Spanien und Holland aus Abneigung gegen England der Sache der Kolonien an, und sofort entbrannte der Kampf auf allen Meeren. England nahm den gewaltigen Streit mit Ruhe, Mut und Besonnenheit auf. Zwar verlor es die Insel Minorka im Mittelmeer, allein das gefährdete Jamaika und Gibraltar wußte es zu retten. In Gibraltar bedeckte sich der heldenmütige Elliot, dem meist hannoversche Truppen untergeben waren, im Kampfe gegen

5. Neuere Geschichte - S. 31

1869 - Mainz : Kunze
31 Albas Schwert und Geldmangel fehl. Albas rechtswidrige Be- steuerung — der s. g. zehnte Pfennig — droht den Ruin des Handels, dessen Hauptsitz in Europa damals die Niederlande waren. So wird der Kampf auf die See, das Element der Nord- niederländer , verlegt. Die W a s s e r g e u s e n beunruhigen, von dem Oranier mit Kaperbriefen versehen, das Meer, anfangs (bis 1572) von England aus, dessen Königin Elisabeth das Treiben eine Zeit lang gewähren läßt als Repressalie gegen Philipps Be- günstigung einer englischen Revolution. Einnahme von B rielle an der Maasmündung durch die Wassergeusen unter dem wilden 1572 Guillaume Lumeh Graf de la Mark, dann Vließingens mit englisch-französischer Hülfe. Bald waren die Provinzen Seeland und Holland in offenem Aufstand, der danach auch Utrecht (also großentheils des Oraniers ehemalige Statthalterschaft) Geldern, Friesland ergriff. Wilhelm trat als Statthalter an die Spitze der beiden ersten, seit 1575 mit dem Titel Regent. Einfluß der Pariser Bluthochzeit (24. August 1572) und der französischen Emigranten auf der: Widerstand der Niederländer. Albas Ab- berufung 1573. 1^3 Mil seinem Nachfolger Don Luis de Zuniga y Requesens trat nur ein Wechsel der Person und zum Theil der Behandlung, nicht der Grundsätze und Ziele von Philipps Politik ein. Nieder- lage und Tod Ludwigs und Heinrichs von Nassau auf der Mooker Haide (bei Nymwegen) 1574. Vergebliche Be-im Lagerung von Leiden durch die königlichen Truppen bis 1575; zu« Lohn des tapferen Ausharrens Stiftung der Univer- sität 1575. i57» Die Plünderungen der drei Jahre ohne Sold gebliebenen spanischen Truppen in Flandern und Brabant (nainentlich auch von Antwerpen) führten nach Requesens' Tod 1576 zur Ge nt er Pacification, deren Hauptzweck die Vertreibung der fremden Truppen und die freie Religionsübung in den nördlichen Pro- vinzen war, und zur Brüsseler Union 1577. Don Juan 1577 d'austria, Philipps Halbbruder, der neue Statthalter, ein feuriger Verfechter des Katholicismus, der gefeierte Sieger von Lepanto (1571) mußte die genannten Einungen durch das s. g. ewige^ Edict bestätigen; doch Verletzungen veranlaßten nach Don Juans Tod die Fortsetzung des Kampfes, den der militärisch und als Staatsmann bedeutende Alexander Farnese, (1578—1592), Sohn der Margaretha von Parnia, im Südell mit Glück gegen die Truppen der Generalstaaten führte. Sein Sieg bei Gemblours 157s

6. Neuere Geschichte - S. 102

1869 - Mainz : Kunze
102 Die Schließung des Hafens von Boston und die Vernichtung der Freiheiten von Massachusets durch das englische Parlament fuhrt zum ersten Congreß in Philadelphia 1774: Manifest über die Beschwerden der verbündeten Colonien. Das Parlament (gegen die Stimme des älteren Pitt) be- i77ü schließt 1775 gewaltsame Unterdrückung des Aufstandes (Lord North). Das Treffen beilexington zwischen englischen Truppen und neugebildeten Milizen (in Massachusets) eröffnete den Unab- hängigkeitskrieg. Washington tritt am 15. Juni 1775 als Oberbefehlshaber an die Spitze der Rüstung' n und bildet nach Auflösung der alten Milizen unter den größten Schwierigkeiten ein neues Heer, bald auch eine kleine Flotte. Georg Washington geboren 1732 zu Bridges-Creek in Virginien. Früh vaterlos, mit Vorliebe den mathematischen Studien zugcthan, dann Feld- messer; als 19-jähriger Jüngling Major in der Birginischcn Miliz, im Kampf mit Indianern uiffö (im siebenjährigen Krieg) Franzosen znnt ausgezeichneten Soldaten und Führer gereist; — am Ende dieses Kampfes Oberst. Durch Heirat und das Erbe eines verstorbenen älteren Bruders zu Grundbesitz (Mount Bernon) gelangt, lebte er im Frieden als Pflanzer und an den Provinzialständen Virginiens betheiligt. Als Congreßnritglied zu Philadelphia erhält er nun den Oberbefehl, den er ohne Gehalt annimmt, in jeder Hinsicht militärisch, politisch , und durch den Adel seiner Gesinnung die Seele dieses Krieges. Durch die Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 reißen sich die 13 Colonien vollends vom Mutterlande los und geben sich als Staatenbund eine selbständige Verfassung. Im Felde zeigten sich die ungeübten und der Kriegszucht ungewohnten Amerikaner im Jahre 1776 den Engländern (auch hessische Truppen unter ihnen) nicht gewachsen. Weihnachten 1776 Washingtons Uebergang über den Delaware der Wende- punkt. Die Capitulation eines englischen Corps unter Bourgohne 1777bei Saratoga (im Norden des Staates New-Iork) 1777. Diese Erfolge veranlaßten zuerst einzelne angesehene Fran- zosen (Lafa y ette)*), dann Frankreich selbst, sich der Amerikaner anzunehmen. Freundschafts- und Handelsvertrag des Congresfes mit Frankreich durch Franklin 1778, dem Spanien und die Niederlande beitreten. Benjamin Franklin geboren 1703 zu Boston üoit armen Eltern; Autodidakt, Buchdrucker und Schriftsteller schon in jungen Jahren, Ers.nder des Blitzableiters, Generalpostmeistcr aller englisch-amerikanischen Colonien. Beim *) Auch einzelne flüchtige Polen, darunter Koszinsko selbst, nahmen am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg Theil.

7. Neuere Geschichte - S. 104

1884 - Wiesbaden : Kunze
104 Nach dem siebenjährigen Seekriege mit Frankreich, der Englands Staatsschuld ansehnlich vermehrt hatte, wurde der erste Versuch von seiten des Mutterlandes gemacht, die im englischen Parlamente unvertretenen nordamerikanischen Kolonien zu besteuern durch die Stempeltaxe 1765, nach ihrer Zurücknahme 1766 durch eine Einfuhrsteuer auf Thee, Papier, Glas- und Farbwaren. Ein allgemeiner Widerstand der Kolonien antwortete; man traf die Abrede, keine englischen Handelsartikel zu kaufen, namentlich in Massachusetts, und die Kisten mit von der ostindischen Kompagnie eingeführtem Thee 1773 wurden im Hafen von Boston 1773 versenkt. Die Schliefsung des Hafens von Boston und die Vernichtung der Freiheiten von Massachusetts durch das englische Parlament führten zum ersten Kongreß in Philadelphia 1774, der ein Manifest über die Beschwerden der verbündeten Kolonien erläfst. — Das englische Parlament (gegen die Stimme des älteren Pitt) beschlofs 1775 gewaltsame Unterdrückung des Aufstandes (Ministerium des Lord North). — Das Treffen bei Lexington zwischen englischen Truppen und neugebildeten Milizen (in Massachusetts) eröffnete den Unabhängigkeitskrieg. Am 15. Juni 1775 trat Washington als Oberbefehlshaber an die Spitze der Rüstungen und bildete nach Auflösung der alten Milizen unter den gröfsten Schwierigkeiten ein neues Heer (ca. 15000 M.), bald auch eine kleine Flotte. Georg Washington war 1732 zu Bridges-Creek in Virginien geboren. Früh vaterlos, mit Vorliebe den matbematischen Studien zugethan, wurde er zuerst Feldmesser, als 19jähriger Jüngling Major in der vir-ginischen Miliz, dann, im Kampfe mit Indianern und, im siebenjährigen Kriege, mit den Franzosen zum ausgezeichneten Soldaten und Führer gereift, am Ende dieses Kampfes Oberst. Durch Heirat und Beerbung eines älteren Bruders zu Grundbesitz (Mount Vernon) gelangt, lebte er im Frieden als Pflanzer und an den Provinzialständen Yirginiens beteiligt. Als Kongrefsmitglied zu Philadelphia erhielt er den Oberbefehl, den er ohne Gehalt annahm, in jeder Hinsicht, militärisch, politisch und durch den Adel seiner Gesinnung die Seele dieses Krieges. Durch die Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 rissen sich die 13 Kolonien vollends vom Mutterlande los und gaben sich als Staatenbund eine selbständige Verfassung. Im Felde zeigten sich die ungeübten und der Kriegszucht ungewohnten Amerikaner im Jahre 1776 den Eng-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1884 - Wiesbaden : Kunze
90 edel und mild, doch keine großen Charaktere; miteinander verwandt und zuvor eng befreundet. Deutschland wird in zwei Lager geteilt und durch den Bürgerkrieg arg zerrüttet. a. Deutscher Bürgerkrieg 1315—1325. Besonders Süd-und Westdeutschland wurden Schauplätze des Kampfes. Friedrich, reicher an Mitteln und durch seinen kriegstüchtigen Bruder, Herzog Leopold, gestützt, zeigte sich anfangs überlegen (doch Niederlage Leopolds gegen die Schweizer am Morgarten 1315; Erneuerung des ewigen Bundes zu Brunnen 1316, von König Ludwig bestätigt), bis seine Niederlage bei 1322 Mühldorf am Inn (Ampfing) 1322 ihn um Krone und Freiheit brachte. — Der Kampf der meist glücklichen Habsburger unter Führung des mit Frankreich verbündeten Leopolds gegen König Ludwig dauert fort; Friedrich wurde aus der Haft entlassen gegen Verzichtleistung auf den Thron und gegen das Versprechen, seine Brüder zum Frieden zu bewegen. Da die Bedingungen sich als unerfüllbar erwiesen, kehrte Friedrich freiwillig nach der Trausnitz zurück. Im Münchner 1325 Vertrag 1325 wurde die gemeinsame Reichsregierung beider Könige festgesetzt; doch Friedrich, vollends nach seines Bruders Leopold baldigem Tode, blieb ohne Ansehen und Bedeutung. Keiner der beiden Könige ist je nach Norddeutschland gekommen, überhaupt war ihre Autorität gering. Friedrich stirbt 1330. b. König und Papst: mit dem Papst Johann Xxii. geriet Ludwig in Streit, als er die antipäpstliche Ghibellinen- 1323 partei in Italien unterstützte 1323. Bannfluch und Interdikt einer-, Absetzung und Verurteilung des Papstes andererseits: die Minoriten stehen auf Seite des Königs gegen den Papst. - Ludwigs Römerzug (1327-1330) führte zur Kaiserkrönung (1328) ohne den Papst, der vergebens das mit sich selbst und mit England beschäftigte Frankreich um Beistand angeht. Ludwig war der letzte deutsche König, dessen Regierung durch den Kampf der beiden Gewalten in Reich und Kirche erschüttert wurde. Seine Versuche, mit den Päpsten sich auszusöhnen, blieben trotz aller Demütigungen vergeblich. Der Kurverein von Rense 1338 1338 wurde auf Anlafs des Erzbischofs Von Mainz gegen die Eingriffe Frankreichs und die Übergriffe der Kirche gestiftet

9. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1883 - Wiesbaden : Kunze
90 edel und mild, doch keine großen Charaktere; miteinander verwandt und zuvor eng befreundet. Deutschland wird in zwei Lager geteilt und durch den Bürgerkrieg arg zerrüttet. a. Deutscher Bürgerkrieg 1315—1325: Besonders Süd-und Westdeutschland wurden Schauplätze des Kampfes. Friedrich, reicher an Mitteln und durch seinen kriegstüchtigen Bruder, Herzog Leopold, gestützt, zeigte sich anfangs überlegen (doch Niederlage Leopolds gegen die Schweizer am Morgarten 1315; Erneuerung des ewigen Bundes zu Brunnen 1316, von König Ludwig bestätigt), bis seine Niederlage bei 1322 Mühldorf am Inn (Ampfing) 1322 ihn um Krone und Freiheit brachte. — Der Kampf der meist glücklichen Habsburger (unter dem mit Frankreich verbündeten Leopold) gegen König Ludwig dauert fort; Friedrich wurde aus der Haft entlassen gegen Verzichtleistung auf den Thron und gegen das Versprechen, seine Brüder zum Frieden zu bewegen. Da die Bedingungen sich als unerfüllbar erweisen, kehrt Friedrich freiwillig nach der Trausnitz zurück. Im Münchner 1325 Vertrag 1325 wurde die gemeinsame Reichsregierung beider Könige festgesetzt. — Doch Friedrich, vollends nach seines Bruders Leopold baldigem Tode, blieb ohne Ansehen und Bedeutung. Keiner der beiden Könige ist je nach Norddeutschland gekommen, überhaupt war ihre Autorität gering. Friedrich stirbt 1330. b. König und Papst: Mit dem Papst Johann Xxii. geriet Ludwig in Streit, als er die antipäpstliche Ghibellinen- 1323 partei in Italien unterstützte 1323. Bannfluch und Interdikt einer-, Absetzung und Verurteilung des Papstes andererseits wurden ausgesprochen. Die Minoriten stehen auf Seite des Königs gegen den Papst. — Ludwigs Römerzug (1327—1330) führte zur Kaiserkrönung (1328) ohne den Papst, der vergebens das mit sich selbst und mit England beschäftigte Frankreich um Beistand angeht. — Ludwig ist der letzte deutsche König, dessen Regierung durch den Kampf der beiden Gewalten in Reich und Kirche erschüttert wurde. Die Versuche Ludwigs, mit den Päpsten sich auszusöhnen, blieben trotz aller Demütigungen vergeblich. Der 1338 Kurverein von Rense 1338 wurde auf Anlafs des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe Frankreichs und die Über-

10. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 104

1883 - Wiesbaden : Kunze
A 104 Nach dem siebenjährigen Seekriege mit Frankreich, der Englands Staatsschuld ansehnlich vermehrt hatte, wurde der erste Versuch des Mutterlandes gemacht, die im englischen Parlamente unvertretenen nordamerikanischen Kolonien zu besteuern durch die Stempeltaxe 1765, nach ihrer Zurücknahme 1766 durch eine Einfuhrsteuer auf Thee, Papier, Glas- und Farbewaren. Es antwortete ein allgemeiner Widerstand der Kolonien; man trifft dort die Abrede, keine englischen Handelsartikel zu kaufen, namentlich in Massachusetts, und vernichtet die von der ostindischen Kompagnie eingeführten 1773 Theekisten im Hafen von Boston 1773. Die Schliefsung des Hafens von Boston und die Vernichtung der Freiheiten von Massachusetts durch das englische Parlament führten zum ersten Kongreß in Philadelphia 1774, der ein Manifest über die Beschwerden der verbündeten Kolonien erläfst. — Das englische Parlament (gegen die Stimme des älteren Pitt) beschlofs 1775 gewaltsame Unterdrückung des Aufstandes (Lord North). — Das Treffen bei Lexington zwischen englischen Truppen und neugebildeten Milizen (in Massachusetts) eröffnete den Unabhängigkeitskrieg. Washington trat am 15. Juni 1775 als Oberbefehlshaber an die Spitze der Rüstungen und bildete nach Auflösung der alten Milizen unter den gröfsten Schwierigkeiten ein neues Heer (ca. 15000 M.), bald auch eine kleine Flotte. Georg Washington war 1732 zu Bridgeä-Creek in Virginien geboren. Früh vaterlos, mit Vorliebe den mathematischen Studien zugethan, wurde er zuerst Feldmesser, als 19jähriger Jüngling Major in der virginischen Miliz, dann, im Kampfe mit Indianern und (im siebenjährigen Kriege) Franzosen zum ausgezeichneten Soldaten und Führer gereift, am Ende dieses Kampfes Oberst. Durch Heirat und das Erbe eines verstorbenen älteren Bruders zu Grundbesitz (Mount Vernon) gelangt, lebte er im Frieden als Pflanzer und an den Provinzialständen Virginiens beteiligt. Als Kongreismitglied zu Philadelphia erhielt er den Oberbefehl, den er ohne Gehalt annahm, in jeder Hinsicht, militärisch, politisch und durch den Adel seiner Gesinnung die Seele dieses Krieges. Durch die Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 rissen sich die 13 Kolonien vollends vom Mutterlande los und gaben sich als Staatenbund eine selbständige Verfassung. Im Felde zeigten sich die ungeübten und der Kriegszucht ungewohnten Amerikaner im Jahre 1776 den Eng-
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