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1. Zweiter oder höherer Kursus - S. 746

1850 - Weilburg : Lanz
746 Die einzelnen Länder Asien's. vor Allem der Pflege ihrer Pferde, Kameele, Schaafe und Ziegen gewidmet. Auch Karawanen und einzelne Reisende zu berauben, halten sie für einen rechtlichen Erwerbszweig. — Der Gewerbfleiß ist unbedeutend; größere Anstalten zur Förderung desselben sind nicht vorhanden. Die Stoffe zu Kleidungsstücken kommen theils aus Europa, theils aus Ostindien; Waffen liefert die Türkei und Persien. — Wichtig erscheint der Handel. Der Seehandel befindet sich haupt- sächlich in den Händen der Engländer; der Landhandel wird durch Karawanen betrieben. Zu den bcmcrkenswerthcstcn Artikeln der Ausfuhr gehören: Pferde, Kaffee, getrocknete Datteln und Indigo. Dschambo, Dschidda und Mokka am arabischen, Aden an dem gleichnamigen Meerbusen und Maskat am persischen Meere sind die Hauptplätze für den aus- wärtigen Verkehr. — Rur wenig Geld wird im Lande geprägt. §. 86?. Nie war Arabien ein Staat, nicht einmal zur Zeit der gewaltigen Kaliferi. Das Ganze zerfiel und zerfällt noch in mehrere Staaten, deren Verfassung sehr verschieden ist. Bei den Nomadenstämmen findet man noch heute die patriarchalische Negierungsform, wie die biblische Vorzeit sie schildert. Hier gibt's daher eine große Menge Ober- häupter (Scheikh's oder Emir's) der einzelnen Stämme. Mehemed Ali, der alte Pascha von Aegypten, hat einen großen Theil des Landes unter feine Herrschaft gebracht; Aden ist im Besitze der Engländer. Als allgemeines Gesetzbuch gilt der Koran; die Rechtspflege ist äußerst einfach; Alles wird mündlich rnrd auf der Stelle entschieden. §. 868. Die Eintheilnng des Landes in das steinige (peträische), glückliche und wüste Arabien kommt von dem Mathematiker und Geographen Kl. Ptolcmàns (§. 4. der Einl.) her, ist aber und war von jeher den Bewohnern des Landes gänzlich unbekannt. Diese unterscheiden von deit ältesten Zeiten an folgende fünf Provinzen: 4. Hedschas (Hediaz). Dieses ist der nordwestliche Theil des Landes, das sogenannte steinige Arabien, das sich yn Syriens südlicher Grenze längs des arabischen Meerbusens

2. Zweiter oder höherer Kursus - S. 823

1850 - Weilburg : Lanz
Xii. Korea. 82». Boden scheint sehr fleißig angebaut zu sein, und ernähret fast alle europäische Hansthiere. Auch findet, man- Jägdwild und Pclzthicrc, baut viel Seide, und die Gewässer liefern eine Menge-Fi sehe. Von Ge drei de arte» finden sich be- sonders Reiß, Weizen und Gerste; cs gedeihet- mannigfaltiges Obst; Baumwolle und Taback werden gewonnen. Das Mineralreich, liefert Gold und Silber, -Eisen, und Blei, hauptsächlich aber viel Salz. §. 971. ' Die Bevolke.ru.ng .wird zu 8/. Million Seelen angegeben und besteht-ans einem Gemische von Ehinesen und -Maiidschn's. Sic' haben, eine eigctic, sehr wohlklingende . Sprache- und' stehen- den Ehinesen au 'Geistesbildung nicht nach. Das Volk bekennet sich, zur Religion des Fo; die. Lehre des Konfuzius gilt bei den höheren Klassen.. Ackerbau und Viehzucht sind die Hauptnahrnngsguellcn; Banmwöllcn- und Seidenzeuge,. Leinwand' und Papier gehören zu den. wichtigsten Erzeugnissen der.'Industrie. Nur nach China- und Japan findet einiger Verkehr Statt;, allen andern Ra- tionen ist das. Land umgänglich. Den Bewohnern selbst ist das Auswandern bei Todesstrafe untersagt .---7- ja-, sogar Fremde, die an der Küste Schiffbruch gelitten, dürfen, das Land niemals wieder verlassen. — Ein erblicher König herrscht über diese . Halbinsel, der sowohl dem Kaiser von 'China, als auch dein von'japan einen jährlichen Tribut'zu ' entrichten hat. Es gibt ein regelmäßiges Heer und zur Bewachung .der Küsten -eine zahlreiche -Flotte, ans Archcr- schiffen mit Kanonen bestehend. — Kingkitao, die-etwa' in des Landes Mitte gelegene Haupt- und Residenzstadt,, besitzt eine ansehnliche Vüchersanimlung. —'Qnclpacrt öder ' Musa, eine Insel im Süden von Korea, hat Meil. im Umfange und ist stark bevölkert. ' . - . ' §.-972. Zwischen Korea,. Japan und Formosa liegen im östlichen Meere die Lieukicu- oder' Lutschn-Jwscln.' Die Zahl derselben soll »9 sein. - Sie bestehen ans zwei Gruppen, voil denen 'die nördliche- Lienkien,' die südliche Mäd schikos im a heißt. Die Größe wird zu 4»6 O Meilen

3. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1035

1850 - Weilburg : Lanz
Xii. Die La P l a t a - S t a a t e n. 1033 ehemals durch die Jesuiten zum Ehristenthume bekehrt und in Missionen vereinigt. Ein besonders merkwürdiger Menschen- schlag, von Spaniern und Indianern abstammend, sind die Gauchos (Viehhirten). Einsam leben diese in den Pampas, oft viele Meilen weit von aller menschlichen Gesellschaft cnr- ferut, wodurch sie denn zu halben Wilden geworden sind. Ihre Nahrung besteht fast einzig in Fleisch, ihre Kleidung ans Leder und wollenen Decken. Sie wohnen in elenden Hütten; ihr arm- seliges Hausgcräthe ist fast einzig aus Knochen gemacht.. Völ- lig dem Müßiggänge ergeben, roh und unempfänglich für alles Bessere, stehlen, rauben und morden sie mit der größten Gleich- giltigkeit. Fast alle Geschäfte werden zu Pferd abgethan; sie scheuen sich auch den kleinsten Weg zu Fuß zurück zu legen. Daher ist ihre Fertigkeit im Reiten wahrhaft bewundernswcrth, so wie auch ihre Geschicklichkeit, mit der, 70 bis 80 Fuß weit geworfenen Riemeuschlinge, dem Lazo oder Lasso, wilde Thiere einzufangen. Mit dieser Schlinge bewaffnet, sind sie selbst im Kriege furchtbare Gegner. — Die Religion des Landes ist die katholische; auch die protestantischen Briten haben volle Religionsfreiheit. §. 1203. Für Förderung und Verbreitung von Wissen und Können sorgen mehrere Unterrichtsanstalten, von denen die meisten in der Hauptstadt Buenos-Apres vereinigt sind. Auch Cordova hat eine ehemals berühmte Universität. Einige Fach- schulen und Gymnasien sind vorhanden; der Volksunterricht wird keineswegs vernachlässigt; man findet mehrere Bücher- und Naturalien-Sammlungen. — Die wichtigste und ausge- breitetste Beschäftigung ist die Viehzucht; Acker- und Berg- bau werden weniger stark getrieben. Die Industrie besteht hauptsächlich in Wollweberei; der nicht unbeträchtliche Han- del befindet sich meistens in den Händen der Engländer und Franzosen; Karawanen ziehen nach den benachbarten Ländern. Rinds- und Pferdehäute, Pelzwerk, Wolle und Haare, Hörner, Talg und gedörrtes Fleisch sind die bemerkenswerthestcn Artikel der Ausfuhr. Buenos-Apres gehört zu den bedeutendsten Handelsplätzen ganz Amerikas. — Die jetzigen vereinigten 67*

4. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1050

1850 - Weilburg : Lanz
1050 Die einzelnen Länder Amerika's. Gewürze, eßbare Früchte (Kokosnüsse) und Arzneien liefern. Fernambuk,- oder Brasilien-Holz, Mahagony-, Kam- pesche-, Tulpen-, Rosen- u. a. Holz; Kampfer- und Kopal- bäume. — C. Das Mineralreich. Sowohl die Bergwerke, als auch die Flüsse liefern viel 1) Gold — vom I. 1000 — 1820 gegen 1085 Mill. Gulden; 2) Eisen ist in großer Menge vorhanden, und außer diesen Metallen werden auch 3) Platina, Blei, Zinn und Kupfer gefunden. Berühmt ist das Land wegen seines Reichthums an 4) Edelsteinen, besonders an Diamanten, deren Werth vom I. 1740 — 4822 zu 56 Mill. Gulden geschätzt wird. 5) Salz, 6) Sal- peter und 7) Schwefel findet sich in Ueberfluß, und die Gegenden der Südküste haben reiche 8) Steinkohlenlager. §. 4219. In diesem großen, schönen und fruchtbaren Lande wohnen nur 5/2 Mill. Menschen, so daß nur 43 auf die Qmeile kommen. Die Zahl der Weißen (Portugiesen und Kreolen) beträgt höchstens 1 Mill., die der Negersklaven aber gegen 3 Mill. Hiezu kommen noch ungefähr 180,000 freie Indianer, 900,000 Mulatten und 500,000 Ureinwohner oder Indianer. Diese sind theils Christen und haben feste Wohnsitze (Indios mansos, d. h. zahme Indianer), theils gehören sie. zu wilden Stämmen der rohesten Art (Indios bravos), wie die Puris, B o t o k u d o s u. a., welche größtcn- theils in den Wildnissen des Innern Hausen. Die meisten dieser Stämme, deren es über 100 gibt, sind gefährliche und erbit- terte Feinde der Kolonisten. — Die am meisten verbreitete Sprache ist die portugiesische, die herrschende Religion die katholische. — Wohl sind die Stämme der Indianer in diesem Lande zahlreich und mannigfaltig; doch zeigt sich in ihrer körperlichen Bildung, ihren geistigen Anlagen, ihrer Lebens- weise und in ihren Sitten und Gebräuchen eine so große Aehn- lichkeit, daß sämmtliche nur zu einem Volke zu gehören scheinen. Ihre Hautfarbe ist bräunlich gelb, der Körper kräftig, geschmei- dig und fähig der größten Anstrengung. Sie haben eine mittlere Größe, breite Schultern und muskulöse Arme, während die Beine ungewöhnlich dünn sind. Ein abgeplattetes, rnndcs Gesicht

5. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1062

1850 - Weilburg : Lanz
1062 Die einzelnen Länder Amerikas. und wissenschaftliche Sammlungen gefunden; doch von eigent- lich wissenschaftlicher Kultur zeigen sich auf diesen Inseln nur wenig Spuren. Selbst die Plantagen-Besitzer oder sogenannten Pflanzer sind meistens ungebildet und rob, der Trägheit und Schwelgerei ergeben und nur bedacht ans Gelderwerb, womit noch gar Manche unter denselben Hartherzigkeit und Grausam- keit gegen ihre Sklaven verbinden. §. 1233. Fast die einzigen Beschäftigungen sind Land- ban, besonders der sogenannte Plantagcn-Bau, und Han- del, wozu noch bedeutende Seefischerei kommt. Die Aus- fuhr-Artikel bestehen hauptsächlich in Zucker, Syrup, Rum, Kaffee, Pfeffer, Piment und Baumwolle, deren Werth allein aus der britischen Insel Jamaika jährlich zu 66 — 72 Mill. Gulden steigt, während die französischen Besitzungen alljährlich für etwa 28 Mill. Gulden ausführen. Von eigentlicher In- dustrie findet sich kaum eine Spur; Europa liefert alle eigent- liche Fabrikwaaren. — Die große Insel Haiti, die einen selbst- ständigen Freistaat bildet, und die zu Venezuela gehörigen Ei- lande Margarita, Tortuga und andere ausgenommen, steht ganz West-Indien unter europäischer Herrschaft. A. Britische Besitzungen §. 123-1. Diese begreifen die Bahama-Inseln, sodann unter den großen Antillen Jamaika und mehrere Eilande von den kleinen Antillen. Der Flächengehalt sämmtlicher britischen Inseln West-Indiens beträgt 677 Qmcilen, ans denen 850,000 Menschen leben. Unter diesen finden sich nur 66,500 Weiße; der Rest besteht aus Farbigen. — 1) Die Bahama- oder lnkaischeu Inseln liegen, von Südostcn nach Nordwesten sich erstreckend, im Norden der großen Antillen, von welchen sie durch den alten Bahama-Kanal geschieden werden. Sie bestehen aus etwa 500 Eilanden; nur einige der größern sind bewohnt und angebaut; die meisten derselben aber sind bloße Felsen oder Klippen. Die Größe wird zu 207 Qmeil., die Volksmenge zu 16,500 Seelen angegeben. Mehrere haben Mangel au Quellwasser; dagegen gibt's ans denselben Salzseen,

6. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1092

1850 - Weilburg : Lanz
1092 Z'íc ciiijclr.cji Landn Australiens. ten der Berge; klare Bäche schimmern wie Silberstreift» zwischen den herrlichsten Bäumen der Tropenwelt hervor; alieutbalbeii wechseln Baumgruppen mit grünen Plätzen, und die Menschen- wohnnttgen ruhen im Schatten hoher Brodfruchtbänme. Die zahlreichen Einwohner sind zlim Theile höchst wild und grau- sam, zeigen aber viel Geschick in Verfertigung von Waffen, Fahrzeugen und andern Geräthschaften. Sie sind groß und stark; die Hautfarbe ist dunkelbraun, das Haar lang und schlicht; ihre Gesichtsznge sind von Wildheit und Grausamkeit entstellt. Pola (Otawhi), die größte dieser Inseln, ist nicht ganz -4 Meilen lang. — Die S «waro ws-Inseln, im Osten der vorigen, sind unbewohnt. — 15) Der Rogge weins-Ar chi- pe!. Dieser liegt im Nordosten der Schiffer-Inseln und begreift die Gruppen der Roggeweins-, Banmanns- und anderer kleinen Eilande, deren wenige Bewohner zur malaischen Rasse gehören.— 16) Der Cooks-Archipel, im Osten der Freund- >schafts-Inseln, besteht aus niedrigen und fruchtbaren Eilanden, die, sorgfältig angebaut, theilweise einem Garten gleichen. Die Bewohner, der malaischen Raffe angehörend, sind einem großen Theile nach znm Christenthume bekehrt. Die größte Insel ist Manaia (Mangia); sie hat 5 Meil. im Umfange, ist ein sehr anmnthvoller Erdwinkel und stark bevölkert. Noch finden Menschenopfer, wiewohl selten, Statt,; die Einwohner besitzen in der Verfertigung ihrer Zeuge eine ungemeine Geschicklichkeit. Die Bewohner der Insel Raratoa (Raratonga) verwenden besonders großen Fleiß auf ihre Pflanzungen und sind sämmt- lich Christen. §. 1259. 17) Die Gesell sch aft s- oder Societäts- Inseln, eine der interessantesten Gruppen Australiens im Osten der vorigen, sind größtentheils gebirgig und theilweise vulka- nischen Ursprungs; die meisten flachen Eilande aber werden von Korallenriffen eingeschlossen. Auf den größer» Inseln ragen schön bewaldete Berge empor; kleine Ströme mit dem reinsten Wasser eilen, malerische Wasserfälle bildend, nach allen Rich- tungen znm nahen Meere; in den gut bebauten Thälern und dem Gestade entlang reihen sich die Wohnungen der Insulaner,

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 764

1850 - Weilburg : Lanz
764 Die einzelnen Lander Aflen's. §. 896. Die Einwohnerzahl wird zu etwa 3 Mill. angegeben. Der größte Theil der Bevölkerung besteht aus Belud scheu, die aber in zwei Volksstämme, nämlich die eigentlichen Belndschen und die Brahus, zerfallen. Die Sprachen dieser beiden Völker sind verschieden; jedoch verwandt mit dem Hindostanischen. Sie bekennen sich zum Islam. Auch Armenier, Parsen und Hindus woh- nen in dem Lande. — Die eigentlichen Beludschen sind groß und schön und gewöhnt an jeden Wechsel des Klima's, so wie an Strapazen. Obgleich träge, roh und ungebildet, besitzen sie doch viel natürlichen Witz, einen lebhaften Geist und eine feurige Einbildungskraft. Sie sind gastfrei, tapfer und todes- muthig — dabei aber wilde und gefürchtete Räuber. — Der Wuchs der Brahus ist klein, aber ausgezeichnet ihre Stärke, Abhärtung und Arbeitsamkeit. Sie sind gastfrei und uneigen- nützig und verabscheuen Raub und Plünderung. §. 897. Die Beludschen ziehen dem größten Theile nach als Nomaden umher; doch ist auch in einigen Gegenden der Ackerbau Hauptbeschäftigung. Die Küstenbewohner er- nähren 'sich vom Fischfänge. Kleidungsstücke und häusliche Geräthschaften werden von den Nomaden selbst verfertigt; bloß -in den Städten findet man Handwerker. Nur die Armenier und Hindus stehen in Verkehr mit dem Auslande. Kelat ist der ansehnlichste Handelsplatz im Lande der Beludschen. — In der Landschaft Sind hingegen herrscht große Betriebsamkeit; die Fabriken liefern seidene und baumwollene Zeuge, Leder u. a., und diese, so wie viele Naturerzeugnisse sind Gegenstände eines lebhaften Handels, der besonders in der Hafenstadt Koratschi blüht. §. 898. Die einzelnen Stämme der Beludschen und Brahus stehen unter selbstgewählten Oberhäuptern (Serdars), die den Chan oder König von Kelat als gemeinschaftliches Oberhaupt erkennen. Seine Würde ist erblich; seine Ein- künfte sollen gegen % Mill. Gulden betragen. Im Frieden ist die Kriegsmacht unerheblich; im Nothfalle aber kann

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 771

1850 - Weilburg : Lanz
Vi. V o r.d e r - Zn di e n. 771 Krämer und Handwerker. Zu keiner Kaste gehören die Paria's, die als unrein und der Auswurf jener vier Kasten betrachtet werden. Tief verachtet und von religiösen und andern Versammlungen ausgeschlossen, dürfen sie weder in Städten, noch in Dörfern wohnen und sind zu den niedrigsten Arbeiten verurtheilt. — Die Bewohner der niedrigen und heißen Gegenden des Landes sind furchtsam, friedliebend, gewerbfleißig und von sklavischer Gesinnung; dagegen zeichnen sich die Bewohner der höher» und kühlern Regionen aus durch Muth, Tapferkeit, Höflichkeit und Stolz. tz. 90(5. Sinn für Wissenschaft und Kunst kann den Hindus nicht abgesprochen werden; aber ein Fortschreiten auf den Bahnen derselben ist nicht ersichtlich. Als das stärkste Hinderniß erscheint der Kastengeist. Elementarschulen bestehen fast allenthalben; auch gibt es mehrere höhere Schulen, von denen die berühmteste sich zu Benares befindet. Philo- sophie, Mathematik, Arzneikunde, Rechtswissenschaft und Geschichte sind die wissenschaftlichen Fächer, denen sich die Forschung besonders zuwendet. Sehr beliebt ist die Dichtkunst; in den übrigen Künsten aber offenbart sich ein widerlicher Geschmack. Viele Büchersammlungen sind vorhanden. — Die Briten besitzen mehrere höhere Bildungsanstaltcn, z. B. eine Universität zu Kalkutta, mehrere Sternwarten und literarische Societäten, wie die berühmte asiatische Gesellschaft. §. 907. Die wichtigsten Nahrungsquellen der Bewohner sind Landwirthschaft, Gewerbe und Handel. Schon von den frühesten Zeiten an stand ihr Gewerbfleiß in hohem Ruhme und lieferte die geschätztesten Erzeugnisse. Feine Baumwolleuzeuge und Shawls, mit Gold imb Silber durch- wirkte Seideuwaaren, schöne Musseline und Matten, viele Waaren aus Gold, Silber, Edelsteinen, Perlmutter, Kristall — ferner Zucker, Indigo, Leder u. v. a gehören zu denselben. — Aeußerst wichtig ist der Land- und Seehandel; jener wird durch Karawanen betrieben; dieser findet sich haupt- sächlich in den Händen der Briten. Der Ganges und Zndus werden mit Dampfschiffen befahren. Ungemein zahlreich und

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 806

1850 - Weilburg : Lanz
806 Die einzelnen Länder Asien's. jeder Begriff hat sein eigenes Zeichen (Buchstaben); die Zahl derselben soll sich ans 80,000 belaufen, von denen aber nur 10 bis 12,000 im gewöhnlichen Gebrauche sind. — Die Bewohner bekennen sich zu verschiedenen Religionen. Zu der lamaischen oder der des Buddha, den die Chinesen Fo nennen, hält der kaiserliche Hof und die große Volksmenge; die Lehre der Taotse (Unsterblichkeitssöhne) hat eine große Anzahl von Naturgöttern und Schutzgeistcrn, und die des weisen Kong-fu-tse (Konfuzius) gründet sich auf den Glauben an ein höchstes Wesen und findet nur unter den Gebildeten Anhänger. Auch die katholisch-christliche Kirche zählt seit dem 17. Jahrhunderte manche Bekenner, die sich aber in neuerer Zeit sehr vermindert haben. Juden. — Die Gliedmaßen der Chinesen sind unverhältnißmäßig klein; das Gesicht ist breit, etwas platt, und die Backenknochen ragen hervor. Die Nase ist klein und stumpf; die Augen sind hervorstehend, die Kopf- und Barthaare schwarz und hart. In den nördlichen Gegenden des Landes haben die Bewohner eine hellgelbe Gesichtsfarbe, in den südlichen eine dunkelgelbe. Wohlbcleibtheit zeugt von Wohlstand, verleiht Ansehen und wird daher ungemein geschätzt. Auch die Länge der Nägel — 5 bis 6 Zoll — an dem kleinen Finger beweist den vornehmen Stand, verbunden mit Wohlhabenheit. — Vor- theilhafte Züge in dem Charakter des Volkes sind Milde, Friedfertigkeit, Gelehrigkeit, Sinn für nützliche Beschäftigung, Gehorsam, Ehrfurcht vor dem Alter — zu der Schattenseite aber gehören Verstecktheit, Lügenhaftigkeit, Sinnlichkeit, Weich- lichkeit, gegenseitiges Mißtrauen, Lust zum Betrügen und persönliche Feigheit. §. 9-14. Bereits in uralter Zeit haben die Chinesen eine ziemlich hohe Stufe der Gesittung und Geistesbildung erstiegen, und sie und die Japaner übertreffen hierin alle asiatische Völker. Allein Jahrhunderte sind indessen vorüber- gegangen, und es zeigt sich bei ihnen kein Fortschreiten weder in Wissenschaft, noch in Kunst; überall herrscht ein trauriger Stillstand. Gedruckte Bücher finden sich in großer Zahl und

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 810

1850 - Weilburg : Lanz
810 Die einzelnen Länder Asien's. Tigris (Z. 941) bildet, und zahlt über J/2 Mül. Einwohner. Das Ganze ist, mit Ausnahme weniger Straßen, ein Knauel enger, langer Gassen, in deren breitesten kaum drei. Menschen neben einander gelten ' könnest.' Kein-. Wagen, fein Pferd iss' in - diesen Gassen zu sehen; aber Hunderte von Menschen - drängen und stoßen sich in denselben. Selbst auf dem Flusse wohnen gegen 60,000 Menschen in Schiffen. Viele und prächtige- Tempel erheben sich; von großer Bedeutung sind Gewexbfleiß und Verkehr; viele europäische Kaufleute halten ssch des ^Handels wegen hier-auf. — Makao, eine nach europäischer -Weise gebaute und den Portugiesen- gehörige Stadt, liegt, im Südosten.ber vorigen-auf der gleichnamigen kleinen Insel und -hat - einen Hafen und 45,0(X) Einwohner, unter denen sich aber nur 5000 Portugiesen' befinden. Man zählt 14 kathol. Kirchen; wichtig' ist der Verkehr. — Die Insel Hain an, im Süden von Chinä und vor 'dem Busen von Tonkrn. gelegen, wird'nur an den Küsten von Chinesen bewohnt, ■ während" im' Innern luiabhangige. Gebirgsvölker Hauserk-. K i o n t,setze n,' eine Stadt auf der ^cordküste, ist befestigt, hat einen Hafen und 200,000 Einw.,' welche Handel und Perlenfiselmei- - treiben.. . - . . §. 950.- 4> -Die Zahl der Ost-Provinzen beträgt vier. — Flutschen, eine sehr volkreiche Stadt im Vordosten: von Kanton und am S.iho, der sich unfern derselben in das östliche Meer ergießt, .besitzt.mehrere höhere Unterrichtsanstalten, Seiden- und Baumwollen-, 'Papier- und Metallfabriken und treibt Schifffahrt und Handel. Eine Brücke»'von 100 Bogen,.'und-von Quadersteinen erbaut, führt über den Fluß. — Die Insel Formosa (Taiwan) liegt im chinesischen Meere und wird durch die Straße -von. Folien vom Festlande' .geschieden. Sie Oberfläche begreift 1062 Q.meil., auf dessen hss Mill. Menschen lebt. Das Land, ist sehr gebirgig, wenig bewässert, doch im Ganzen fruchtbar; Erdbeben, sind nicht selten. - Nur-der. nördliche und westliche Theil gehört den Chinesen; den östlichen haben halbwilde. Eingebörne insse. Die^ Stadt Taiwan liegt auf,der -Westküste, hat.eilten.hafen und
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