Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Katholische Schule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
58
ger Schutz er war, tödtete ihn mit eigener Hand (864).
Bald darauf ward auch Valentinian Iii. auf Ansiiften des
Senators Petronlus Maxim«s (465) ermordet, der
nun Kaiser wurde, und des Ermordeten Wittweeudo-
ria zwang, ihn zu heirathen. Diese aber, aus Rache,
schrieb heimlich dem Könige der Vandalen: „Der
Kaiser, welcher ihm Afrika so viele Jahre ruhig überlas-
sen , verdiene, daß Genserich ihn an seinen Mördern
rache, und seine Wittwe befreye." Genserich, der
durch seine Seemacht Herr des Mittelmeeres geworden
war, erschien mit einer großen Flotte an der Mündung
der Tiber. Die Senatoren und reichen Bürger Roms
flohen in die Sabinischen und Tuscischen Gebirge. Ma-
ximus wollte sich auch durch die Flucht retten, ward
aber auf der Straße von dem Pöbel mit Steinen gewor-
fen, von den Soldaten niedergehauen, und in die Tiber
geschleppt. So endigte seine dreymonathliche Regierung.
Rom öffnete dem Genserich die Thore ohne Widerstand.
Statt daß sonst die Consuln und Legionen dem Feinde
entgegenzvgen, ging jetzt'der Pabst Leo mir Priestern,
Kreuzen und Kerzen dem Africanischen Sieger entgegen,
und erhielt von diesem durch Flehen und Geschenke, daß
er sich bloß mit der Plünderung zu begnügen versprach,
ohne die Stadt nieder zu brennen, die Gefangenen auf
die Folter zu spannen, und die Unbewaffneten zu morden.
Vierzehn Tage und Nachte ( > 5 — 39. Juny 455) dauerte
die totale Plünderung der Hauptstadt der Welt. Nach
derselben überschwemmten die Vandalen ganz Campanien,
die fruchtbare liebliche Küste, von Scipio, Lucullus, Ci-
cero, Plinius mit Landhäusern und Gärten geziert; nichts
blieb von Flamme und Schwert verschont. Cap na, die
den größten Carthaginenser erweicht hatte, wurde durch
diese neuen Africaner von Grund aus zerstört, zerstört auch
Nola, Cäsar Augustus Geburtsort und geliebter Aufent-
halt. Jetzt ließ Genserich die von Titus erbeuteten
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Extrahierte Personennamen: Leo Leo Scipio Scipio Cäsar Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Petronlus Afrika Roms Lucullus
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Nischen Schiffern geleitet, landete glücklich an der Afri-
kanischen Küste. Belisar, mit unumschränkter Vollmacht
versehen, richtete seinen Marsch über Leptis und Adrume-
tum gerade auf Carthago zu, und befreundete sich überall
die Eingebornen durch die strengste Mannezuchr. Gelimer
kam ihm zwar, nachdem er den Hilderich hatte ermorden
lassen, mit einem Heere entgegen; aber dieses wurde
bald zerstreut, und dem Könige selbst blieb nichts übrig,
als schnelle Flucht nach den Numidischeu Wüsten. Car-
rhago stand nun dem Sieger offen; er ließ seine Flotte
in den dortigen Hafen rücken, und zog mit kriegerischem
Spiel in die Stadt ein. Keine Plünderung, nach der
wilden Sitte der Zeit, ängstigte die Einwohner. In ge-
schlossenen Gliedern zogen die neuen Beherrscher durch die
Straßen, und Belisar gab in Gelimers Pallast seinen
Offi'cieren ein friedliches Gastmahl. —~ Seine erste Sorge
war nun, die Hauptstadt schnell zu befestigen; seine
zweyte, gegen den Rest der Vandalen auszuziehen, den
Gelimer und sein Bruder aus den entfernter» Gegenden
des Reichs zusammengebracht hatten. Eine Schlacht in
den Gefilden von Bulla oder Tricomaro rieb fast das
ganze Vandalenheer auf; und Belisar kehrte triumphirend
nach Carthago zurück, und sandte einzelne Schaaren aus,
die entfernten Städte zu unterwerfen. Sardinien, Cor-
sica, die Balearischen Inseln, und in Africa die Küsten-
Städte bis Cent« hin, ergaben sich willig den Griechischen
Hauptleuten. Gegen den entflohenen König, der sich in
einem Numidischeu Bergschlosse verrammelt hatte, warb
der Heruler Pharas gesandt. Diesem ergab er sich zu-
letzt vom Hunger gezwungen. Belisar empfing ihn in
einer Vorstadt Carthago's, und schrieb an den Kaiser,
er habe in drey Monathen die Eroberung Africas vollen-
det. Er blieb hierauf noch ein Jahr in Carthago, um
die Einrichtung der neuen römischen Provinz zu besorgen.
Im Herbste 534 kehrte Belisar, ein dritter Scipio, nach
Eonstantinopel zurück, wo ihm der dankbare Jnstinian
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liebenswürdigen, heiligen Mannes, der jede Größe,
jede Tugend, jede Liebenswürdigkeit in einem Grade
vereinte, wie sie vielleicht nicht jedes Jahrtausend in
Einem vereiniget gesehen hat."*)
Kaum hatte sich England unter Alfred etwas erhohlt,
als es wieder unter seinen Nachfolgern Eduard I.
(901—925), Athelstan (Q25 — 941), Edmu nd
(Q41—94ö), Edred (940 — 955), Edwy (955 —
959), Edgar (959 —975), Eduard Ii. (957 — 978)
und Ethelred (978 — 1016) hundert Jahre hindurch
der Schauplatz Dänischer Zerstörungen ward. Der letztere,
Ethelred, kaufte sie 991 und 995 zuerst durch große
Summen ab. Darauf wollte er Schutz und Verstärkung
gegen sie in der Vermahlung mit Emma, der Schwester
des Herzogs Richard H. von der Normandie und in
Normannischen Soldtruppen suchen; aber auch diese Hoff-
nung trog, weil die Normänner keine Neigung hatten,
gegen die Dänen, ihre Geschlechtsverwandten, zu fechten.
Diese bittere Erfahrung verleitete ihn, gegen alle Danen \j
und Normänner auf der ganzen Insel einen allgemeinen
Mord zu beschließen ( 15. Nov. 1002 ). Der Mord-
stahl traf auch die Schwester dcö Königs Swen von
Dänemark, die mit einem mächtigen Grafen vermählt, als
Geisel des Friedens, von Seite der Dänen in England
lebte. Die Rache führte Swen auf die Englischen Küsten
und Ethelred sioh mit seiner ganzen Familie zu seinem,
Schwager, dem Herzoge von der Normandie, Richard Ii.
Swen eroberte nun bis 1015 ganz England durch einen
harten zerstörenden Kampf. Der- Tod ließ ihn zwar nicht
zum Genuß seiner schweren Eroberung kommen; aber er be-
förderte seinen Sohn Kanut (1017) auf den Tbron,
der, wohl besser als sein Vater, die schwere Kunst verstand,
zwey durch Antipathie getrennte Völker —- T anen und.
*) S. Fr. Leop. Gr. zu Stolberg „Alfred der Große,
König von England." Müllster, 1815. 8.
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Extrahierte Personennamen: Alfred Eduard_I. Edgar_( Eduard_Ii Eduard Emma Richard_H. Swen_von
Dänemark Richard_Ii
Extrahierte Ortsnamen: England Edred England England Stolberg England
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— 134 —
er aus Allodium in Lehensgut, das einen jährlichen Lehens-
zins an den König bezahlen mußte, da er das ganze
eroberte Land nach Germanischer Sitte als sein Eigen-
thum ansah. Dagegen behandelten die Besitzer der Kron-
lehen die Freyen ihres Gebieths ebenfalls wie ihre After-
vasallen; so wie sie selbst ihrem Oberlehensherrn ihren Le-
henszins entrichteten, so forderten sie ihn auch von diesen; so
wie sie als Kronvasallen ihrem Könige bey jedem Aufgeboth
in den Waffen folgen mußten, so mußten diese wieder als
Untervasallen das Geleite um ihren Lehensherrn bilden; so
wie der König für seine Iagdlust große Forsten nach
drückenden Forstalgesetzen unterhielt, so auch die größer»
und kleinern Baronen in ihrem Gebiethe; so wie die
Kronvasallen unter dem königlichen Lehenshof standen, so
- die Aftervasallen wieder unter ihren Lehensgerichten:
wie in jenem nach dem Normannischen Rechte in Franzö-
sischer Sprache gesprochen wurde, so auch in diesen; ganz
England ward in Verfassung, und Sitten Normännisch.
Das Recht des Sachsen wurde durchaus aufgehoben, und
dem gemeinen Manne zum Andenken an die vorigen Zei-
ten von seinen frühern Gewohnheiten nichts außer der
Sächsischen Sprache gelassen, — Auch über die Geistlichkeit
ward die strenge Lehenseinrichtung in gewissem Sinne
ausgedehnt; und weder Gregor der Vii. konnte den König
Wilhelm, noch der felsenfeste Erzbischof Anselm von
Canterbury seinen Sohn und Nachfolger Wilhelm Ii.
(1087 — 1100) von dem strengen Lehenssistem zurück-
bringen,
Doch hatte diese Feudalverfassung in dem Umfang,
in welchem sie Wilhelm I. eingeführt hatte, kaum 34 I.
bestanden, Adel und Geistlichkeit blieben von Anfang an
gegen dieselbe in beständiger Bewegung; und schon un-
ter dem dritten Normännischen Regenten, Heinrich I.
(1100 — 1135) wurde sie durch Erringung eines, die
Strenge der Lehensgeseße mildernden Freyheitsbriefs
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Extrahierte Personennamen: Gregor Wilhelm Anselm_von
Canterbury Wilhelm Wilhelm_I. Heinrich_I.
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entreiffen, und das Herzogthum Neapel unter seine Ober-
herrschaft zu bringen; und Otto Ii. führte deshalb einen
vergeblichen Krieg Ml— 983). Auf einmahl wurden
nahmlich Griechen und Araber, die vorhin in beständigem
Kampfe mit einander gelebt hatten, gute Freunde, und
vereitelten die,Plane der Ottoncn. — Desto inehr gelangen
sie den Normannern.
Im I. 1000 zogen Pilgrime aus der Normandie
durch Apulien nach Jerusalem zum heiligen Grabe, und
legten im Vorbeyziehen, wie der Uebung wegen, Proben
ihrer Tapferkeit ab, über welche die weibischen Einwohner
von Apulien erstaunten. Ein anderer Hause Normänner
wahlfahrtete 1017 nach dem Berge Gargamo, zu einem
dem heil. Michael zu Ehren erbauten Tempel. Ihre
starken nordischen Körper, verbunden mit neuen Proben
ihres Muths, erweckten in den Bewohnern von Apulien
den Wunsch, mit ihrer Hülfe von der Griechischen Herr-
schaft frey zu werden. Die Normänner nahmen den
Antrag an, und griffen, verstärkt durch eine größere
Anzahl ihres tapfern Stammes, die Griechen mit solchem
Nachdruck und Erfolg an, daß endlich die Lombardi-
schen Fürsten von Benevent, Salerno und Capua sie für
Deute förmlich in ihre Kriegsdienste nahmen. Kurz da-
rauf (10l2) wiesen sie ihnen, an der Grenze der Longo-
bardischen Länder, zwischen Capua und Neapel, einen
Srich Landes an, wo ihr Graf Rainolf Avcrsa baute:
die erste Normännische Niederlaffung in Italien.
Wenige Jahre nachher eroberten die Söhne des Gra-
fen Tancred von Hauteville mit einem Schwarm
Normänner nach und nach Apulien (1039 — 1041). Sie
theilten unter sich das eroberte Land, und errichteten ei-
ne Lehens-Aristocratie unter Wilhelm mit dem ei-
sernen Arme, Taueteds ältestem Sohn, der den
Titel eines Grafen von Apulien annahm. Im I. 1046
nahmen die Normänner diese Lander vom Kaiser Heinrich
Hl. zu Lehen; und drangen dann noch weiter vorwärts,
Wiedenuinn, miktl. Geschichte. In. H
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Extrahierte Personennamen: Otto Michael Rainolf_Avcrsa Wilhelm Heinrich
Hl Heinrich
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Inhalt: Zeit: Geographie
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123
dauerte nur bis 1157, und erst 1230 wurden die beydcn
Reiche für immer vereint. — Unter Ferdinands I. Söhnen
behauptete Alphons Vi.*) wider feindselige Brüder das
väterliche Land, und vermehrte es durch Eroberung der
alten Westgothischen Hauptstadt, des großen, volkreichen,
durch Natur und Kunst wohlbefestigten Toledo, welches
sofort der Königssitz ward.
An dieser Eroberung hatten Ritter aus allen Ländern
der Christenheit Theil genommen und unter ihnen sich
Heinrich, ein Hochburgundifcherritter, durch Kriegstugend
besonders ausgezeichnet. Alphons gab ihm (1005) die
Statthelterschaft über das Land zwischen den Mündungen
des Duero und Tajo. Heinrich vergrößerte sie durch Er-
oberungen wider die Ungläubigen. Bon der Stadt Porto
erhielt sein Gebieth den Nahmen Portugal. Sein
Sohn Alphons I. (1128 —1188) eroberte das weite, ge-
segnete Alentejo; und sein siegreiches Heer rief ihn zum
König von Portugal aus.
Von der Geschichte Navarra's, das dem Garer as
war zugetheilt worden, weiß man wenig mehr als
Nahmen und kleine Fehden.
Die Germanische Verfassung, welche die christlichen
Westgothen bey ihrem Rückzug auf die Gebirge von Astu-
rien mitgenommen hatten, dauerte auf denselben fort,
und wurde auch in jedem neuen christlichen Reiche, das
durch Eroberung entstand, eingeführt: nur, daß mit dem
*) Alphonso's Feldherr war Don Rodrigo Dia;, Graf
von Vivar, von dankbar gemachten Feinden zuerst el
mio (^rd (mein Herr), von seinem König und Volke
Campeador (Kampfheld ohne Gleichen) genannt. Ihm
war es durch Tugend, Tapferkeit und Klugheit gelungen,
bey seinem Leben den Königen gleichgeschäht, und auch
nach seinem Tode ( 1099 ) der Stolz seiner Nation zu scyn.
Noch lebt er fort in der Poesie seines Vaterlandes, und
Herder hat die Romanzen, die seinen Ruhm verewigen,
auch uns ertönen lassen.
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TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinands_I. Alphons_Vi Toledo Heinrich Heinrich Alphons Heinrich Rodrigo_Dia
Extrahierte Ortsnamen: Ferdinands Portugal Portugal
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ligen Osterfeste (31. Marz) begab sich Clemens mit Hein-
rich auf den Vatican, und setzte ihm dort, unter dem
allgemeinen Jubel des Volkes, die Kaiserkrone auf das
Haupt. Die Engelöburg ward nun noch starker umla-
gert, wahrend der Kaiser die Stadt wie zu seiner Re-
sidenz einrichten ließ.
Da erscholl auf einmahl die Nachricht, daß der Nor-
mannische Herzog Robert Guiscard, welcher sich seine
Eroberungen in Unteritalien von dem durch ihn überwundenen
Papste (1655) hatte zu Lehen geben lassen, und jetzt von Gregor
um Rettung und Hülfe gebethen wurde, mit einem Heere
von 30,000 Mann zu Fuß und 6000 Reitern im Anzuge
sey. Heinrich, der an einen Widerstand gegen Roberts
herrliches Heer nicht denken konnte, versammelte das ihm
größtentheils ergebene Volk, erklärte ihm, daß er noth-
wendig nach Lombardie« ziehen müßte, empfahl ihm die
Sache des Reichs und des kaiserlichen Nahmens, und
zog darauf mit Clemens nach Siena. Am Tage des Ein-
zugs in diese Stadt erschien Robert vor Rom, und la-
gerte sich vor dem Latinischen Thore, von wo er die er-
schrockenen Römer um Aufnahme bitten ließ; aber ver-
geblich. Da eröffneten die Päpstlichen Roberts erboßten
Kriegern ein Thor; allein ein starker Volkshaufe trat
ihnen wüthend entgegen, und es erhoben sich nun fürch-
terliche Scene». Mord, Raub und Brand hausten in
der ganzen Stadt; kaum daß der befreyte Papst einige
Kirchen durch Wachen retten konnte. Nach drey Tagen,
während welchen der Ingrimm das Volk mehrmahls zu
blutigen Händeln veranlaßte, beschloß Robert, sich aus
der Stadt zu entfernen. Auch Gregor sah sich genöthigt,
nachdem er nochmahls auf einer Synode den Bannfluch
gegen Heinrich, Guibert, und deren ganzen Anhang er-
neuert hatte, das feile Rom zu verlassen; er begab sich
nach dem befestigten Salerno.
„Aber nie zeigte er sich größer, als in diesem Augen-
blicke, wo die Römer ihn zwangen, nach Salerno zu
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Clemens Robert_Guiscard Gregor Gregor Heinrich Heinrich Roberts Clemens Robert Roberts Robert Gregor Gregor Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Engelöburg Unteritalien Siena Rom Salerno Salerno
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101
Robert (Q98 —1031 ) entstandene Gotteöftiede und
kurz darauf die Brüderschaft Gottes.
Die sechs ersten Capctinger ließen jedesmahl ihrem orst-
gebornen Prinzen noch bey ihrem Leben den Eid der Treue
von den Ständen schwören, was unvermerkt Primogenitur
und Untheilbarkeit des Reichs einführte. Zwar war die
Normandie seit Heinrich!. (1031 —1060) in beständigem
Kampfe mit der königlichen Macht; aber doch entlud sie
sich mancher ihrer Abentheurer nach Italien, die dann
aus ihrem Vaterlande ganze Colonien von Normännern
nach Salerno, Neapel und Dicilien nachzogen.
Endlich rief das Schicksal im 1.1066 den Herzog Wilhelm
von der Normandie, den mächtigsten und furchtbarsten Kron-
vasallen, den Besitzer eines Fünftheils vom ganzen Kö-
nigreich, unter Philipp I. (1060—1103) auf den Thron
von England, dessen Befestigung ihn lange Zeit beschäftig-
te; und der König von Frankreich, von diesem übermüthigen
Vasallen vorhin unaufhörlich geneckt, befehdet und gedrängt,
bekam dadurch Gelegenheit zur Sammlung neuer Kräfte.
Dreyßig Jahre nachher (10y6) wurden durch den
Gang der Dinge die großen Kronvasallen und der Adel
Frankreichs, mit dem Kreuz bezeichnet, auf die Schlacht-
felder des Orients geführt, welche für ihn mörderischer als
für den Adel anderer Reiche von Europa waren. Von
diesem Zeitpuncte an wuchs die königliche Macht zusehends
zur Consolidirung des Reichs und zur Wiederherstellung
der Ordnung in denselben.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Robert_( Heinrich! Heinrich Wilhelm Philipp_I.
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Italien Salerno Neapel England Frankreich Frankreichs Europa
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133
Sachsen — an einander zu gewöhnen und der Verei-
nigung naher zu bringen, wodurch er mit Recht den Nah-
men des Großen verdiente. Nur die Uneinigkeit sei-
ner beyden Söhne — Harald regierte seit 1036, und
Hardekanut seit 1059 — und ihr früher Tod ver-
hinderte die Vereinigung an ihrer rechten Festigkeit. Die
Dänische Negierung hatte 1041 ein Ende, und die Sach-
sen riefen voll Jubel in Ethelredö jüngstem Sohne,
Eduard Ii. dem Bekenner (1041 — 1066), ihren früh-
ern Angelsächsischen Negentenstamm aus der Normandie
herüber auf den Thron. Unter ihm ward England be-
reits in Sprache, Sitten und dem Personale der Ne-
gierung halb Normännisch. Nach seinem Tode bewarben
sich der König von Norwegen Halfager, der Sächsische
Graf Harald, Eduards Schwager, und der Herzog
Wilhelm von der Normandie um den Englischen
Thron; der erste, um die Dänische Negierung, die nach
dem Tode der Söhne Kanuts war unterbrochen worden,
wieder fortzusetzen; der zweyte, weil ihn Eduard auf sei-
nem Todtenbette —, und der letzte, weil er ihn als ei-
nen mit ihm verwandten Zugendfreund schon früher zu
seinem Nachfolger ernannt haben soll. Die Waffen ent-
schieden schnell. Den König von Norwegen hatte der
Graf Harald bereits in der Schlacht bey Stanefords-
bridge überwunden (25. Scpt. 1066); und den Grafen
überwand wieder der Herzog von der Normandie in der
blutigen Schlacht bey Hastings ( 14, Qct. 1066), in
welcher überdieß sein Nebenbuhler auf dem Schlachtfelde
blieb.
Mit Wilhelm dem Eroberer (1066 — 1087 )
kam die ganze Normännische Feudalverfaffung nach Eng-
land. Er theilte das ganze eroberte Land in 60,215
Lehen, wovon er selbst 1400 als sein Kammergut behielt,
und die meisten übrigen an seine Normännischen Ritter
austheilte. Was davon Kirchen, Klöstern und den mächtig-
sten Sächsischen Familien gelaffen wurde, das verwandelte
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Harald Eduard_Ii Eduard Angelsächsischen_Negentenstamm Harald Eduards_Schwager Eduards Wilhelm Eduard Eduard Harald Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Ethelredö England Norwegen Norwegen
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114
selbst ohne die Besitzungen der Kirche zu schonen, weß-
halb Leo Ix. in eigener Person mit den kaiserlichen Trup-
pen gegen sie zu Felde zog, aber dabey in schmähliche
Gefangenschaft gerieth. Diese Gelegenheit nützte einer
der zwölf Söhne des alten Tancred, Robert, zuge-
nannt Guiscard (Schlaukopf), indem er vom über
wundenen und gefangenen Papste sowohl das bereits er-
oberte Apulien als vorlausig auch das, was er von
Calabrie» und Sicilien noch erobern würde, zu Lehen
nahm. Ungehindert setzte er nun seine Eroberungen fort,
und war sogar schon im Begriff, auch Sicilie» den Griechen
wegzunehmen, alö ihn Papst Nicolaus Ii. mit dem Titel
eines Herzogs gegen einen jährlichen Eensus belehnte,
unter der Verpstichtung, die Wahlfreyheit des Cardinal -
Collegiums zu schützen ( 10ö0).
Von 10ö1 bis 1072 stürmte Roberts jüngster Bruder,
Graf Roger, auch Sicilien, und erhielt darauf die
ganze Insel von seinem Bruder zum Lehen, ausgenom-
men Palermo und Messina, welche Städte Robert vor
der Hand für sich behielt. Von hier aus wollte dieser
das Griechische Reich selbst angreifen, woran ihn nur der
Tod hinderte (17. Iuly 1085).
Zum Glück des Reichs erstarb Roberts ganzer Manns-
stamm schon mit seinen Söhnen. Sein Bruder Roger
vereinigte nun unter sich die ganze von den Nomannern
eroberte Landermasse (1098). Unter, dessen Sohn und
Nachfolger, Roger Ii. (1101 —1054) ward nach und
nach auch der kleine Nest von Unteritalien, der noch nicht
dazu gehörte, erworben, so daß ihm zuletzt nichts als die
Stadt Neapel und ihr Gebieth abging. Jetzt krönte ihn
Papst Anaclet Ii. zum Könige von Neapel und Sicilien
(1150), und belehnte ihn mit diesen beyden Sicilien;
und seit 1150 ging an ihn auch das republicanische Ne-
apel über. Es unterwarf sich ihm freywillig ; aber dafür be-
hielt es auch seine bisherige Regierungsform, und hatte
bloß außer einigen Abgaben, die es entrichten mußte, ei-
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Extrahierte Personennamen: Leo_Ix Leo Robert Nicolaus_Ii Roberts Robert Iuly