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1. Für Seminare - S. 138

1912 - Breslau : Hirt
138 B. Länderkunde. — I. Asien. genommen und der Boden gartenmäßig angebaut. Die dicht aneinandergereihten Ackerfluren der Ebeue erzeugen Getreide (Weizen, Gerste, Hirse, Hafer) und Hülsenfrüchte. Der wichtige Reisbau herrscht im ganzen Lande und erreicht erst in der Breite von Peking seine Nordgrenze; noch weiter nach N und Nw erstreckt sich die Zone der Baumwollkultur. Für den Baumwuchs ist in der Ebene kaum noch Raum geblieben. Den Verkehr vermitteln fahr- bare Straßen, die von Kamelen, Pferden, Maultieren und Eseln belebt werden. 78. Tee-Pflanzung in China. Der Tee verlangt reichliche Bewässerung. Die Blätter werden wiederholt, jedoch höchstens fünfmal jährlich, geerntet, an der Sonne getrocknet, über Feuer in eisernen Pfannen geröstet und noch heisz zwischen den Händen gerollt. Dann erfolgt ihre Sortierung und Verpackung. Schwarzer und grüner Tee werden von den Blättern desselben Strauches durch verschiedene Behandlung gewonnen. Das gebirgige Südchiua besitzt mittelmeerische Vegetation mit immergrünen Sträuchern. In den Tälern und Sumpfniederungen gedeihen Reis, der aber den einheimischen Bedarf nicht deckt, und Zuckerrohr. Der Mohnbau hat namentlich in der Provinz Setschwan große Bedeutung gewonnen. Die sanften Gehänge der Berge und Hügel sind mit Teegarten1 sbild 78) geschmückt. Die Zucht der Seidenraupe, über ganz China verbreitet, blüht am meisten im Mündungsgebiet des Jäutsekiäug, am Kaiserkanal und in Schantuug. China liefert etwa die Hälfte des jährlichen Ro hseidebedarfs der Erde. Die waldgeschmückten Gebirgshöhen sind reich an wertvollen Holzarten. In den Gebirgen hat Südchina nur schmale Saumpfade für Maultiere und Pferde, in den Tälern dagegen blüht die Schiffahrt auf Flüssen und Kanälen, soweit diese nicht, wie der Kaiserkanal, infolge der Entwicklung der Küsten- schisfahrt streckenweise in Verfall geraten sind. 1 Der Tee ist das Nationalgetränk der Chinesen.

2. Für Seminare - S. 143

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien. 143 der Ostseite etwas mehr als an der Westseite; am stärksten befeuchtet ist der 3. Der Wintermonsun bringt namentlich der Westküste starken Schnee- fall, doch sind auch die östlichen Küstenstriche oft hoch mit Schnee bedeckt. b) Wirtschaftsleben. Das milde Klima und der fruchtbare Verwitteruugs- bodeu haben die Bodenkultur zu hoher Entwicklung gelangen lassen. Bis jetzt dieuen zwei Fünftel der Bodenfläche, und zwar die Talniederungen und die uu- tereu Berggehäuge, sorgfältig betriebenem Ackerbau; eine etwas größere Fläche, nämlich die Höhen, nimmt der Wald ein. Unter den Erzeugnissen des Boden- baues steht der Reis obenan, einträglich ist ferner die auf die Kultur des Maul- beerbaums gegründete Seidenzncht^, wichtig auch der Anbau von Tee. 81. Japanische Bronzearbeiter. In den Gewerben waren die Chinesen Lehrmeister der Japaner. Aber diese haben die gewerbliche Tätig- keit in einer Weise weiterentwickelt, daß die japanischen Handwerker die chinesischen nunmehr, namentlich auch in der Herstellung von Metallwaren, weit übertreffen. Auf trocknem, nicht künstlich bewässertem Ackerlande baut mau Gerste, Weizen, Hirse- und Bohnenarten, Baumwolle und Tabak. Die Wälder des klimatisch begünstigten Südens weisen neben einigen tropischen Gewächsen (Palmen, Bambus) immergrüne Laubhölzer der subtropischen Zone auf; im Norden erscheinen Buchen- und Ahornarten sowie nordische Nadelhölzer. Auf Kiuschiu und im 8 von Hondö werden Kampfer- und Talgbaum kultiviert, im N wächst der Lackbaum 2. Eine fehr wichtige Rolle als Erwerbs- und 1 Japan ist der zweite Rohseideproduzent der Erde. 2 Die Früchte des Talgbaumes liefern eine Talgart, der Saft des Lackbaumes bietet den Rohstoff für die berühmten japanischen Lackwaren.

3. Für Seminare - S. 153

1912 - Breslau : Hirt
5. Südasien. 153 tätigfeit, besonders in Baumwolle und Jute, zu rascher Entwicklung gebracht. Heute treten die Erzeugnisse dieser Zweige der indischen Textilindustrie mit den europäischen Waren auf den asiatischen Marken in Wettbewerb. Dagegen wird im „reichen" Indien bei nicht genügendem Regenfall die bäuerliche Be- völkerung, die in gewöhnlich ausreichend benetzten und darum uicht künstlich be- wässerten Gebieten wohnt, nicht selten von verheerender Hungersnot heimgesucht. 91. Indischer Arbeitselefant. Der gezähmte Elefant findet in Indien die vielseitigste Verwendung. Bei Festen der Hindu und Moslemin wirkt er in kostbarer Anschirrung, bemalt und mit Silberketten behangen, mit. Nicht minder wird er als Jagdelefant wegen seiner Tigerfestigkeit geschätzt. Am nützlichsten aber ist er als Arbeitstier, wenn es sich um Bewegung schwerer Lasten handelt, wie aus Holzlagerplätzen, Die Kulturarbeit der Engländer hat in Indien nicht nur kostspielige Bewässerungsanlagen hergestellt, wichtige Kulturpflanzen neu eingeführt (z. B. Kaffee und auf Ceylon sowie in den Vorbergen des westlichen Himalaja Tee), sondern auch ein ausgedehntes Netz von Straßen und Eisenbahnen (50000 km) geschaffen. Dadurch hat man den Verkehr gewaltig gesteigert, die Hungersnöte vermindert und gemildert und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bedeutend gefördert. Unter allen asiatischen Ländern steht Indien mit seinem Handelsverkehr an erster Stelle. Wegen der ungemein reichen Produktion des Landes und der geringen Konsumfähigkeit feiner Bewohner überwiegt die Ausfuhr. Der größte Handelsverkehr ist nach England gerichtet: der Handel mit Deutschland folgt erst in weitem Abstände, obschon er ständig wächst. Unter den von Indien nach Deutschland eingeführten Gütern sind an erster Stelle Inte, Baumwolle und Ölfrüchte zu nennen; Deutsch- land versendet vornehmlich Web-, Eisenwaren und chemische Erzeugnisse.

4. Für Seminare - S. 126

1912 - Breslau : Hirt
126 B. Länderkunde. — I. Asien. C. Das gefaltete Vorderasien. § 98. Das gefaltete vorderasiatische Gebirgslaud stellt die Verbindung zwischen dem innerasiatischen Gebirgsgürtel und den östlich in den Inseln des Ägä- ischen Meeres aufgelösten europäischen Faltengebirgen her. Die vorder- asiatischen Gebirgsketten ziehen in Bogenform von 0 nach W. 1. Kleinasien. § 99. a) Bodengestalt und Küstengliederung. Kleinasien ist ein 800 bis 1000 m hohes Hochland, das im N und 8 vou Randgebirgeu eingefaßt wird. So- wohl die pontischen Züge im N wie auch der im Winter Schnee tragende Tanrus im 8, dessen nordöstliche Fortsetzung der Antitanrns heißt, bilden ausgesprochene hafenarme Längsküsten. Der Zugaug von ihnen nach dem Innern ist daher schwierig. Im W dagegen treffen zahlreiche kleinere Züge mehr oder weniger rechtwinklig auf die Küste, die infolgedessen eine reichge- gliederte Querküste mit guten Häfen bildet. Das innere Hochland hat zahl- reiche vulkanische Erhebungen, von denen der Erdschiäs (4000 m), der „weiße Berg", den höchsten Punkt der Halbinsel darstellt. b) Klima und Erzeugnisse. Die Halbinsel hat ein mittelmeerisches und mildes Klima. Im 3 herrschen Winterregeu, im N Frühjahrs- und Herbstniederschlüge vor. An der Westküste, die wie im Altertnm Hauptsitz der Kultur des Landes ist, gedeihen alle Mittelmeergewächse, Ölbäume, Maulbeerbäume, Südfrüchte. Auch vortrefflicher Weiu, feruer Rosiueu und Feigen gelangen in großen Mengen zur Ausfuhr. Den waldreichen N schmücken Ölbäume, Kirschen- und Aprikosenbäume, im heißen Klima des 8 baut man Baumwolle, Reis, Zuckerrohr. Das im Regeuschatten der Rand- gebirge liegende Hochland, unter türkischer Mißwirtschaft entwaldet, ist trocken und dürr, teils Strauch-, teils Gras- und Krautsteppe, im abfluß- losen 8 sogar Salzwüste, daher größtenteils nur Weideland für Schaf- und Ziegenherden. Von unterirdischen Schätzen des Landes gewinnen Ausländer in größeren Mengen Schmirgel und Meerschaum (bei Eskischehir). Franzosen und Engländer bauten die ersten Bahnen. An der wichtigsten Linie, der Anatolischen Bahn, jetzt 200 km über Könia (125) hinaus in Betrieb, ist auch deutsches Kapital beteiligt. c) Bevölkerung und Siedlungen. Staatlich gehört Kleinasien zum Türkischen Reiche. — Die Bewohner sind ganz vorwiegend Ackerbau und Viehzucht treibende osmanische Türken, ritterliche, gastfreundliche und würdevolle, aber energielose, sorglose und als Beamte bestechliche Mongolen, die sich mit der alten Bevölkerung stark gemischt haben (Bild 74). Den nächstwichtigen Volksteil bilden die Griechen, die besonders an den Küsten als Händler und Fischer wohnen. Dazu kommt noch eine Anzahl kleinerer Völker, so die im Handel geschickten Armenier. Smyrna (225), die einzige Großstadt in Kleinasien, wurde durch mehrfache Eisenbahnverbindung mit dem Innern der Hauptausfuhrplatz für Rosinen, Feigen, Teppiche und Baumwolle. Skütari (80) am Bosporus ist der Begräbnisort der Türken Konstantinopels. Brussa (80) betreibt Seiden- und Teppichfabrikation. —

5. Für Seminare - S. 179

1912 - Breslau : Hirt
1. Nordafrika. 179 ober Saffian), Anfertigung von Woll- und Seidenwaren, sind sehr zurück- gegangen. Die Teppichknüpferei wird als Hausiudustrie betrieben. Über den Reichtum Marokkos au nutzbaren Mineralien läßt sich noch kein sicheres Urteil fällen, doch scheinen die Gebirge reich an Eisenerzen und Edelmetallen zu sein. Den Hauptanteil am Handel haben England, Frankreich und Deutschland. Siedlungen. In Fes (150), der Hauptstadt des Sultans, stellt man kunst- volle Lederarbeiten her. Die nahen Salz- und Erzlager werdeu seit Jahrhunderten kaum noch ausgebeutet. Marrakesch (Marokko), die zweite Residenz (50), liegt am Fuße der Schneegipfel des Atlas. Am westlichen Eingang in die 14 km breite Straße von Gibraltar wurde Taug er (20, Bild 108) der bedeutendste, auch von vielen Europäern bewohnte Handelsplatz Marokkos. Der Seefestung Gibraltar gegenüber ist Eeuta [ße-itta] ein den Spaniern gehörender, befestigter Hafenplatz. An der atlantischen Küste sind als Hafenorte zu erwähnen: Eafablanca, wo viele deutsche Dampfer landen, weiter südlich Mogadör und Agadir. 2. Die französische Kolonie Algerien. (505 000 qkm, 5 Mill. E.) Erzeugnisse. Algerien ist ein Land des Ackerbaus, der Viehzucht und § 132. des Bergbaus. Der Landbau der europäischen Kolonisten, der Bergbau auf Eisen und die Ausfuhr von Wein, Getreide, Vieh, Halfa, Kork, Tafel- obst und mitteleuropäischen Gemüsen haben sich gut entwickelt. Den Handel, der namentlich europäische Waren einführt, vermittelt Marseille. Siedlungen. Das herrlich gelegene, zur Wiuterkur vorzüglich geeignete Algier (155) und Orän (110) sind die wichtigsten Häfen. Eisenbahnen wurden von hier bis an den Rand der Wüste gebaut, wo Kurorte für Lungenleidende aufblühen. Die wichtigste Karawanenstraße führt nach Timbüktu. Constantine (60), der bedeutendste Knotenpunkt von Eisenbahnen und Karawanenwegen, liegt im Binnen- lande. 3. Der französische Schutzstaat Tunis. (170 000 qkm, 2 Mill. E.) Erzeugnisse. Wo die meist in Verfall geratenen Bewässerungsanlagen § 133. noch vorhanden sind, gedeihen Getreide, Datteln, Obstbäume, Wein, Baum- wolle und Oliven. Der Anbau nimmt unter der französischen Herrschaft wieder zu. Die Viehzucht wirft gute Erträge ab; auch der Bergbau auf Eisen, Blei, Zink, Kupfer und Phosphate ist lohnend. Siedlungen. Die Regierung des Beis (Titel des Herrschers) steht unter französischer Aufsicht. — Tunis (200) ist die von buntestem orientalischen Leben erfüllte Hauptstadt. Sie steht mit dem Hafen La Goulette durch einen tiefen Kanal in Verbindung. Der Handel, der sich meist auf wohlriechende Öle und farbenprächtige Stoffe erstreckt, spielt sich in den Basaren ab. Die Hälfte der Be- völkerung besteht aus spanischen Juden und Italienern. — Nordöstlich liegen die Ruinen von Karthago, wo neuerdings Ausgrabungen stattfinden. Nahe dem Eap Blanco wurde Biserta, durch günstige Lage an der Verbindungsstrecke zwi- schen dem westlichen und östlichen Mittet,neerbecken ausgezeichnet, zu einem allen Ansprüchen genügenden Kriegshafen ausgebaut.

6. Für Seminare - S. 316

1912 - Breslau : Hirt
316 B. Länderkunde. — Vi. Europa. unmittelbar zusammen. Obwohl die Europäische Türkei1 fast halb so groß wie das Königreich Preußen ist (170000 qkm), hat sie nur etwa 6 Mill. E. (36 auf 1 qkm). Seit 1909 ist sie ein konstitutioneller Staat. Osmanische Türken sinden sich in der Überzahl nur noch in den Städten Ostrumeliens, namentlich in Konstanti- nopel. — Die Türkei hat sehr fruchtbare Landschaften, wie besonders Makedonien, die Märitza-Niederung, die Getreide (Weizen, Mais), Wein, Seide, Tabak, Baum- wolle und Rosenöl liefern; aber infolge der langjährigen, schlechten Verwaltung, der Vernachlässigung des Wegebaus und der Schulen, ferner infolge der geringen Betriebsamkeit des Volkes stehen die wirklichen Erträgnisse des Ackerbaus und der Viehzucht noch sehr hinter den möglichen zurück. Auch Gewerbe und Haudel sind noch 181. Rosenernte im Tal von Kasanlik. Die Rosen (weisze und hellrote) werden in Abständen von 2 m gepflanzt. Sie überziehen wie ein Teppich, aus dem mächtige Kastanienbäume hervorragen, die Felder. Im Mai und Juni werden die Blüten gepflückt. 3000 Kx Blätter liefern 1kg Rosenöl. Die Leute auf dem Bilde sind Bulgaren. Vor der Moschee steht ein türkisches Gasthaus. (Nach Wünsche, Land und Leben. Verlag von Leutert & Schneidewind in Dresden.) wenig entwickelt. Der dentschehandel wird von dem englischen weit übertroffen. Wir erhalten Rohseide, Weintrauben, Wolle, Teppiche, Stickereien und liefern In- duftrieartikel, besonders Waffen, Chemikalien, Web- und Eisenwaren. Als Ab- nehmer von deutschen Erzeugnissen steht die Türkei allen Balkänstaaten voran. Makedonien hat das vielartigste Völkergemisch und ist darum der Herd be- ständiger Unruhen. Wo die Landstrecke des kürzesten Weges von der Nordsee nach Sues das Meer erreicht, liegt die Hauptstadt der Landschaft, Saloniki (150), ein aufblühender Handelsplatz, die zweite Seehandelsstadt der Türkei. Eine vom Gols von Saloniki nach 0 ziehende Bodenfurche gibt die Nordgrenze der dreifingerigen 1 Die unmittelbaren Besitzungen des Türkischen Reiches umfassen in drei Erdteilen etwa 3 Mill. qkm mit 25 Mill. E.

7. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 159

1896 - Breslau : Hirt
Art des Verkehrs und die Verkehrsmitteln 159 b) Der Gebrauch von Flachs hat bei weitem nicht in demselben Maße zugenommen. Den meisten rohen Flachs liefert Rußland. c) Die Nutzhölzer werden in der neueren Zeit weniger als Brennstoff denn für gewerbliche Zwecke verwertet. Das meiste Holz verkaufen Eanada, Rußland und Skandinavien. Nahezu unberechenbar ist der Wert, den die Erzeugnisse der Tierwelt im Welthandel haben. Für das Gedeihen der Tiere gelten zum Teil dieselben Be- dingungen wie für das Leben der Pflanzen! aber noch weit mehr als von klima- tischen Einflüssen hängen die Tiere von dem Vorhandensein entsprechender Nahrung ab. Soweit die Wanderzüge der Tiere nicht durch die Ungunst des Klimas veranlaßt werden, erklären sie sich durch das Bedürfnis, neue Ernährungsgebiete aufzusuchen, so z. B. die Heuschreckenzüge, die Wanderungen des Lemmings (norwegische Maus), der Antilopen, des grönländischen Walfisches u. a. m. Daß solchen Zügen häufig wieder Scharen von Raubtieren folgen, zeigt noch weiter, wie sehr die Tierwelt von ihrer Nahrung abhängig ist. Für die Verbreitung der Tiere auf dem festen Lande gilt, wie bei den Pflauzen, das Gesetz, daß sie in der heißen Zone aus..der höchsten Stufe der Entwicklung stehen, hingegen nach den Polen und den hohen Berggipfeln zu sowohl an Arten, an Größe, Stärke und Schönheit, als auch an Menge ab- nehmen. Anders als für die Festlandstiere im allgemeinen verhält es sich für die Geschöpfe des Meeres, das auch in hohen Breiten reich belebt ist durch zahlreiche Scharen niederer und höherer Tierformen, ja, es finden sich hier unter den Fischsäugern die Riesen der Erde. Die Zucht der Haustiere durch den Menschen und das eigene Anpassungsvermögen der Tiere haben viele natür- liche Hindernisse ihrer Verbreitung überwunden. Hinsichtlich des höchst mannig- faltigen Nutzens, den namentlich die Haustiere bieten, können hier nur eiuige Gruppen angeführt werden: 1. Mit seinen Körperkräften dient vor allem das Pferd. An Pferde- reichtnm überragt Rußland alle Länder: es besitzt 21 Mill. Stück, das Deutsche Reich nur 3,8 Milk., und dieses führt jährlich 73000 Stück mehr ein als aus. 3. Fleischnahrung spenden vor allem Hornvieh und Schweine. An Rindviehbestand stehen voran mit 75 bez. 53 Mill. Stück Argentinien und die Union gegen 17,5 im Deutschen Reiche. Die meisten Schweine besitzt die Union (4b Mill.), wir 12 Mill. Fast alle europäischen Länder müssen Fleisch einführen. 3. Gewerbliche Nutzung. a) Das Schaf, wahrscheinlich zuerst von den Menschen gezähmt und be- sonders im Osten als fleijchgebendes Tier von Bedeutung, hat für uns seine Wichtigkeit hauptsächlich durch die Wolle, die nächst der Baum- wolle den begehrtesten K'leidungsstosf liefert. Die größten Mengen in Europa eingeführter Wolle kommen aus den Weideländern Argentiniens, Australiens und S.-Afrikas. d) Die Seidenraupe ist aus ihrer chinesischen Heimat über das s. Europa verbreitet. Reichlich 1/3 der in Europa verarbeiteten Rohseide stammt aus Ehiua, mehr als 1/e aus Japan, die übrige liefert zumeist Italien. C. Art des Verkehrs und die Verkehrsmittel'. Für die leichteren, kostbareren, namentlich die lebenden Besörderungs- gegenstände, also z. B. Seidenstoffe, Edelmetalle, Geld, Eier, Vieh und vor

8. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 158

1896 - Breslau : Hirt
158 Die großen Verkehrs- und Handelswege. fachsten Früchte, die schärfsten Gewürze, die verschiedenartigsten, in Wurzel, Rinde, Frucht abgelagerten, dem Menschen nützlichen oder schädlichen Stoffe (Arzneien, Färbestoffe, Gnmmi-Arten, Gifte) gehören der heißen Zone an. — Nach der Nutzung durch den Menschen kann man das Pflanzenreich in 3 Hanpt- gruppen sondern: 1. Nahrungspslanzen, und zwar: a) Die Getreidearten (Körnerfrüchte). Sie find sämtlich einjährig und werden durch Aussaat fortgepflanzt, zwingen also den Menschen zu regel- mäßig wiederkehrender Thätigkeit und sind dadurch der Haupthebel aller Kultur geworden. Hierher gehören Weizen, Roggen. Gerste, Hafer, Reis, Mais, Durra oder Mohrenhirse, Buchweizen. b) Die Kartoffel behauptet unter den Knollengewächsen den ersten Rang. Von S.-Amerika hat sie sich auffallend langsamer über die Erde ver- breitet als der Mais, ist aber jetzt eine der wichtigsten aller Kultur- pflanzen; für gewisse Teile Europas bildet sie das „Brot der Armen", wichtig ist sie auch für den Großhandel wegen der Bereitung von Spiritus und Branntwein. Das Deutsche Reich erzeugt mehr Kar- toffeln als -irgend ein andres Land der Erde (1893: 333 Mill. Doppel-Zentner). 2. Genuß-, Reiz- und. Heilmittel liefernde Pstanzen. a) Das Zuckerrohr ist in dem Wettbewerbe um die Zuckerlieferung schon überholt von der Runkel- oder Zuckerrübe, durch deren Anbau und Verarbeitung das Deutsche Reich zu dem ersten Zuckerlande der Erde geworden ist. Es erzeugte 1891/2: 11,4, Euba gegen 8 Mill. Doppel- Zentner. b) Der Weinstock, ursprünglich in den Waldungen am S.-Ufer des Kafpifchen Meeres heimisch, ist jetzt über alle Erdteile verbreitet. Haupt- land Italien. c) Der Kaffeebaum, ursprünglich im Sndän von Habesch bis nach Guinea wild wachsend, hat sich von Jemen (Mokka) ans, wohin er verpflanzt wurde, die Tropen erobert. Hauptproduktionsländer sind Brasilien, Java und Mittel-Amerika. ä) Der Theestranch wird ganz überwiegend in China gebaut; doch liefert Britifch-Judieu größere Mengen nach West-Europa als China. e) Der Kakaobaum ist heimisch in Mittel-Amerika und im n. S.-Amerika; hier, wie auf der Pyrenäen-Halbinsel, ist die Schokolade Volksgetränk. k) Der Tabak hat sich von Amerika aus über alle Erdteile verbreitet, jedoch gedeiht er in seinem ursprünglichen Vaterlande, besonders auf den West- indischen Inseln, und sodann auf Sumatra am besten. g) Die Chinarinde, ein wirksames Heilmittel gegen das Fieber, wird gewonnen vom Cinchonenbanme, der in den peruanischen Anden heimisch ist, aber in Ostindien und Venezuela schon seit langem weit größere Erträge liefert. 3. Jndustriepflanzen. a) Den Wert, den unter den Mineralien Kohle und Eisen für das Gewerbe besitzen, hat unter den Pstanzen die Baumwolle. Hauptländer für ihreu Anbau: Union, Ostindien, Ägypten; für ihre Verarbeitung: Groß- britannien, Union, Deutsches Reich.

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 94

1896 - Breslau : Hirt
zo Fig. 45. Betelpflanzung und Häuser auf Börneo. S. S. 65. Die brennend, aber gewnrzig schineckenden Betelblätter werden, mit den zerschnittenen Nüssen der Betelpalmc und ungelöschtem Kalk gemengt, von den Eingeborenen gekaut. Der fortwährende Genutz dieses Reizmittels färbt Zähne, Zahnfleisch und Lippen gelb bis braunrot.

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 62

1896 - Breslau : Hirt
62 Außereuropäische Erdteile. Asien. ist länger als die Strecke von Paris nach Moskau und breiter als der Raum zwischen dem sächsischen Erzgebirge und der Ostsee. \(5r übertrifft alle Höhen der Erde. Zahlreiche Gipfel erheben sich aus seinen gletscherreichen Riesenketten über 7000m, die höchsten im O. Der Ganrisänkar, bei den Engländern Mount Everest [ciuerest], 8800 in, ist der höchste Berg der Erde. Die reichlichen Niederschläge und die bedeutende Wärme haben am terrassenförmigen S.-Abhänge eine reiche Pflanzenwelt hervorgerufen. Den Fuß umkränzen Palmen; höher hinauf erblickt man Thee- und Kaffee- Plantagen, und in einer Höhe, in der die europäischen Alpen in ewigen Schnee gehüllt sind, gedeiht dort noch Getreide und. Obst. Erst in 5000, anf der N.- Seite in 5300 m Höhe verschwinden die Alpenweiden und beginnt der ewige Schnee. In den schwer zugänglichen Gebirgslandschaften des mittleren und ö. Teiles haben sich noch selb- ständige Staaten erhalten. Im n.w. Himalaja ist die englische Herrschaft, unter der fast ganz Vorder- Indien steht, bis in das herrliche, von Schneegipfeln umstellte Käschmirthal vorgedrungen. Dasselbe ist noch heute berühmt durch die „Kaschmir-Shawls", die aus dem feiuen Seidenhaar der dortigen Ziegen gewebt werden. b) Das Tiefland von Hindostän zerlegt sich in 2 Teile: > 1. Die Tiefebene des Ganges und des Brah- maputra. Der Ganges entspringt an der S.-Seite des Himalaja, nimmt anßer zahlreichen Zuflüssen, die den Rhein an Länge und Wasserfülle übertreffen, r. die gewaltige Dfchämna anf und vereint sich in seinem sumpfigen Mündungsgebiete mit dem Brah- mapütra, der aus Tibet kommt. Beide Ströme zusammen bilden das größte Delta der Erde. Die Ganges-Brahmaputra-Ebene ist eines der fruchtbarsten asiatischen Länder. Reis, Baumwolle und Zuckerrohr sind von fast unerschöpflicher Frucht- fülle; die milchsafthaltigen Mo.'hnkapseln liefern reiche Mengen Opium; der Banianenbaum senkt aus seinem weit ausgreifenden Geäst tauförmige Wurzeln in den Boden und bildet so gleichsam einen auf einer Menge dünner, schlanker Säulen ruhenden natürlichen Dom. Gespinstpflanzen liefern die der Flachs-Fafer ähnliche Jute-Faser zu Geweben und Seilen. Die Indigo-Pflanze giebt herrlichen Farbstoff, und die Lotosblume schmückt die Gewäffer. — Großartig I........ Qö)C0r-©«f>«#C0n & I 2 g; © Ü | ^ & & "2 :0 *8" £T
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