Das Sächsische Bergland und die Leipziger Bucht. 75
Im industriereichen Vogtlande liegt Plauen, 121000 E., auf
einem Bergrücken an der Weißen Elster; es ist ein Hauptort für
Weißwaren (Baumwolle) und Stickerei.
3. Das Erzgebirge zieht in nordöstlicher Richtung bis gegen die
Elbe hin und fällt steil gegen Süden (zum Egertal), gegen Norden
dagegen sehr sanft ab. Auf seinem 150 km langen Rücken läuft die
Grenze zwischen Sachsen und Böhmen. Am höchsten erhebt es sich
im westlichen Teil. Die höchste Spitze, der Keilberg, 1240 m, liegt
auf böhmischer Seite. Das Erzgebirge besteht aus einer bis auf die
kristallinischen Schiefergefteine (namentlich Gneis) abgetragenen Masse,
welche von mächtigen Granitblöcken durchsetzt ist. An vielen Stellen
haben auch Eruptivgesteine die Masse durchbrochen. Durch die ge-
waltsame Zerreißung der Schichten wurde den unterirdischen Wassern
der Austritt ermöglicht. So entstanden am Südfuß des Gebirges
(in Böhmen) zahlreiche mineralische Quellen.
Das Gebirge ist sehr reich an Erzen. Die Erzgänge durch-
ziehen die Gneismassen in großer Zahl und enthalten Silber, Blei,
Eisen, Zinn u. a. Am wichtigsten sind die Erzlagerstätten bei Frei-
berg, 36000 E., wo Silbererze und Bleiglanz mit Zinkblende in
den Gängen gefunden werden. Die Einrichtungen der Freiberger
Bergwerke gelten als Vorbild für andere Bergwerke. Freiberg hat
auch eine berühmte Bergakademie und wie vom Harz sind auch vom
Erzgebirge Bergleute in alle Welt als Lehrer für den Bergbau ge-
rufen worden. Seit kurzem werden (infolge des niedrigen Silber-
Preises) hauptsächlich ausländische Silbererze verhüttet. Ein zweites
Silbergebiet, welches aber nur noch geringe Ausbeute liefert, ist bei
Annaberg und bei Joachimstal (letzteres in Böhmen).
Die Mulde zwischen dem Erzgebirge und dem Sächsischen Mittel-
gebirge ist von großer Wichtigkeit, weil sich darunter das große jäch-
fische Steinkohlenlager birgt. Die Kohle, die unter einer starken
Decke jüngeren Gesteins liegt, wird besonders bei Zwickau, 74000 E.,
und östlich davon abgebaut. Dieses Kohlenlager hat eine gewaltige
Industrie ius Leben gerufen und eine Reihe von Städten sind in
diesem Gebiete entstanden. Hier wohnen über 400 Menschen auf
1 qkm. Unter den Städten ist Chemnitz, 287000 E., ein Hauptsitz
des deutschen Maschinenbaues und der Baumwollfabrikation geworden.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Allgemeine Übersicht über die Schweiz.
179
liegen um den Nienburger- und Genfer See. Die gemischten Kan-
tone sind: Freiburg und Wallis (französischdeutsch) und Graubünden
x/2 deutsch, 35 °/o Rätoromanen, 17 °/o Italiener). Der Kanton
Tessin ist italienisch. Der Religion nach sind % protestantisch (refor-
miert), 2/5 katholisch. Mittelpunkte der Reformierten waren einst Zürich
(Zwiugli) und Genf (Calvin). Die Katholiken wohnen namentlich im
Hochgebirge und im Süden. Für die Schulbildung ist sehr gut ge-
sorgt. Das Land hat 5 Universitäten, 3 deutsche (Basel, Bern, Zürich)
und 2 französische (Genf und Lausanne).
4. Die Geschichte. Zur Zeit Cäsars wohnten hier die kelti-
scheu Helvetier. Während der Völkerwanderung ließen sich Ale-
mannen (im W. Burgunder) im Lande nieder, welches in der Folge
.zum Deutschen Reiche gehörte. Im Mittelalter gab es neben den
mächtigen Herren des Landes (Grafen von Kybnrg, Habsburg, Bischof
von Basel usw.) zahlreiche freie Stadt- und Landgemeiuden. Von
diesen traten drei: Schwyz, Uri und Unterwalden, die sogenannten
Nrkantone, im Jahre 1307 zusammen, um ihre Freiheit gegen die
Übergriffe der Habsburger zu schützen (Tellsage). Später traten in-
folge glücklicher Freiheitskämpfe Luzern, Zürich, Glarns, Bern
und Zug dem Bunde der Eidgenossen bei und in der Folge weitere
fünf „Orte". Im Jahre 1648 wurde die Unabhängigkeit der Eid-
Genossenschaft vom Deutschen Reiche formell anerkannt. Im 19. Jahr-
hundert kamen dann noch neun Kantone, darunter die französischen
und der italienische, hinzu.
5. Staatliche Verhältnisse. Die Schweiz, ein republikaui-
scher Bundesstaat, besteht aus 22 Kantonen, welche zusammen
die Schweizerische Eidgenossenschaft bilden. Jeder Kanton hat seine
eigene Verfassung. Die gemeinsamen Angelegenheiten (Heerwesen, Ent-
scheidung über Krieg und Frieden, Bündnisse und Verträge, Verkehrs-
Wesen) ordnet die Bundesversammlung, bestehend aus den Ver-
tretern des Volkes (Nationalrat) und je zwei Abgesandten der ein-
zelnen Kantone (Ständerat). Die vollziehende Gewalt hat der Bun-
desrat, an dessen Spitze ein jährlich wechselnder Präsident steht.
Die Schweiz hält als neutraler Staat nur ein Milizheer. Die
Dienstzeit betrügt im 1. Jahre 2—3 Monate, später einige Wochen.
12*
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Die Länder der Ungarischen Krone.
157
Dorf Europas" bekannte Debreczin (z), 92000 E., eine Stadt, die
allmählich ein großstädtisches Aussehen angenommen hat. Hier hat
sich die ungarische Sprache und Tracht am reinsten bewahrt. Die
Stadt hat große Jahrmärkte (Getreide, Vieh, Tabak). Wo die großen
östlichen Nebenflüsse die Ebene betreten, liegt an der Koros (sch)
Großwardein, 64000 E., an der Maros Arad, 63000 E.
3. Zwischen Theiß, Maros und Donau liegt der gesegnete Banat/
ein Gebiet von überschwenglicher Fruchtbarkeit, wo neben Mais und
schwerem Weizen auch Reis gedeiht und das Gebirge Edelmetalle,
Steinkohlen und Kupfer liefert. Der Hauptort ist Temesvar (schw)
72000 E., an der Haupteisenbahnlinie Ungarns.
c) Die Bewohner Ungarns.
Ungarn war unter dem Namen Pannonien ein Teil des
römischen Reiches. Nach den Hunnen und Awaren zog gegen 900
das nomadische Reitervolk der Magyaren (dj) in dem ungarischen
Weideland ein und machte von da aus Raubzüge in das innere
Deutschland. Nach wiederholten Niederlagen wurden sie seßhaft und
nahmen um 1000 das Christentum an. Sie wohnen namentlich in
der Ebene, am meisten an der Theiß. Ungarn kam im Jahre 1526
an die Habsburger durch Erbschaft, aber noch 1v2 Jahrhunderte lang
mußten diese mit den Türken um den Besitz ringen.
Die Magyaren bilden an Zahl nur etwa die Hälfte der Bevöl-
kerung, beherrschen aber durch Sprache und Sitte das ganze politische
und gesellschaftliche Leben. Außer diesen gibt es Slowaken (im Nw.),
Deutsche^, Rumänen (im So.) und Serben (im S.), ferner Zi-
geuner, meist wandernde Schmiede und Musikanten, Juden u. a.
Von den Bewohnern sind 3/s katholisch, 1jh protestantisch, die übrigen
1 Bau oder Banus (slaw. pan — Herr) ist der alte Amtstitel der Befehls-
haber östlicher Grenzmarken (Banate) des ungarischen Reiches mit sehr ausge-
dehnter Gewalt.
* Deutsche wurden als Kolonisten im 12. und 13. Jahrh. ins Land ge-
rufen, um im Ungarischen Erzgebirge und in Siebenbürgen städtisches Leben
und den Bergbau einzuführen. Außerdem finden sie sich noch dichter an der
niederösterreichischen Grenze, in der Gegend westlich von Ofen, im Mündungs-
lande der Drau, im Banat.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
-
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
676100 qkm. 51 x/3 Mill. E.
1. Grenzen und Lage. Österreich-Ungarn, an Größe der
zweite, an Bevölkerungszahl der dritte Staat Europas, grenzt an
Deutschland, Rußland, Rumänien, Serbien, die Türkei, Montenegro,
an das Adriatische Meer, Italien und die Schweiz. Infolge seiner
Lage im Südosten Mitteleuropas bildet es ein Übergangsland zwischen
Mittel- und Osteuropa. In engerer Verbindung steht es nach seiner
Natur und Geschichte mit Deutschland.
2. Natürlicher Aufbau. Österreich-Ungarn bildet der Haupt-
sache nach eine gute geographische Einheit. Es besteht aus einem
scharf abgegrenzten Tiefland (Ungarn), einer diesem angegliederten
hügeligen Mulde (Böhmen) und ans den Randgebirgen beider. Auch
die höchsten und ausgedehntesten Randgebiete, die Ostalpen, weisen
mit ihren großen Längstälern auf die Ungarische Tiefebene hin, wie
auch das neugewonnene Bosnien, desfen Flüsse mit der Save zur
Donau gehen. Den Küstensaum aber trennt die Adria von Italien.
Dazu kommt, daß der weitaus größte Teil des Staates (etwa ^/ö)
einem einzigen Flußgebiet — der Donau — angehört, weshalb auch
die Benennung „Donaustaat" sehr zutreffend ist. Südtirol (Etsch-
gebiet) weist nach Pflanzenwelt und Bevölkerung auf Jtalieu, das
kleiue Vorarlberg nach Lage und Verkehr auf Bayern und die Schweiz^
das aus den polnischen Teilungen erworbene Galizien nach seiner
Bodengestaltung und Bevölkerung auf Rußland hin. Zu dieser geo-
graphischen Einheitlichkeit steht allerdings die Buntheit der Bevöl-
keruug in großem Gegensatz.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Deutschland Serbien Montenegro Italien Mitteleuropas Osteuropa Deutschland Ungarn Bosnien Donau Italien Donau Vorarlberg Galizien
Beschreibung des Königreiches Mayer».
§ 1. Lcug-e.
1. Unser engeres Vaterland heißt Bayern.
Dieses liegt im südlichen Teile des Deutschen Rei-
ches. Das Deutsche Reich oder Deutschland macht
wieder eines der vielen Länder aus, die zusammen den
Erdteil Europa bilden.
2. Das Königreich Bayern besteht nicht aus
einem zusammenhängenden Lande, sondern ist in zwei
ungleich große, voneinander getrennte Teile geschieden.
Dazwischen liegen das Königreich Württemberg und die
beiden Großherzogtümer Baden und Hessen. Der
größere östliche Teil Bayerns wird auch das Haupt-
land genannt; in diesem sind die größten Flüsse die
Donau und der Main. Der kleinere westliche Teil
heißt die Pfalz; hier bildet der Rhein den Hauptstrom.
§ 2. Greuzeu.
1. Das Hauptland grenzt int Osten und
Süden an das Kaisertum Österreich und zwar an
folgende Länder desselben: an das Königreich Böhmen,
1*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Greuzeu
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Deutschland Europa Württemberg Baden Hessen Bayerns Donau Main Rhein
94 Geographische Grundbegriffe.
(52000 Meilen) entfernt, seine Größe (Körperinhalt)
beträgt nur den 50. Teil der Erde. Er erscheint
unserem Auge in vier Hauptgestalten oder Mond-
Phasen: Neumond, erstes Viertel ^), Vollmond, letztes
Viertel Als Neumond ist er gar nicht zu sehen.
2. Wenn der Mond genau zwischen Erde und
Sonne tritt, haben wir eine Sonnenfinsternis, tritt
aber die Erde genau zwischen Sonne und Mond, so
haben wir eine Mondfinsternis.
Ii. Grundbegriffe der physikalischen Geographie
§ 1. Das Land.
1. Eine große, zusammenhängende Sandmafj'e heißt
Festland oder Kontinent.
2. Das Land bildet nicht eine wagrechte Fläche
wie das Meer, sondern zeigt mannigfaltige Uneben-
heiten. Die Erhebung eines Punktes über die Meeres-
fläche heißt seine absolute Höhe; die Erhebung über
seine Umgebung heißt relative Höhe.
Beispiel: Der höchste Berg Europas, der
Montblanc, hat vom Meere aus gemessen 4800 m.
d. i. absolute Höhe, mißt man ihn aber von der
nächsten Talebene aus, dann findet man für
seine Höhe nur 3770 m, d. i. relative Höhe.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
102 Geographische Grundbegriffe.
2. Das Pflanzenreich.
1. Die Pflanzen sind von Boden und Klima
abhängig und alle an gewisse Ortlichkeiten gebunden.
Die Pflanzenwelt (Flora) nimmt nach dem Äquator
hin an Pracht und Fülle zu. Ju der heißen Zone
gibt es massige.bäume, feurige Gewürze, prächtige
Blumen und namentlich zahlreiche Nährpflanzen (Pal-
men, Bananen u. s. w.).
3. Diejenigen Pflanzen, welche dem Menschen
hauptsächlich Nahruugs- und Genußmittel siud, wurden
durch die Kultur allmählich weit verbreitet und heißen
deshalb Kulturpflanzen, so das Getreide, die Kar-
tosfel, der Weinstock, das Gemüse, ferner das Zucker-
rohr, der Teestrauch und die Tabakpflanze; ebenso
wurden verbreitet der Flachs und die Baumwolle,
welche dem Menschen einen Teil seiner Kleidung liefern.
3. Ein Gebiet, welches wegen Regenmangels fast
ohne alle Pflanzendecke ist, heißt Wüste, eine Wald-
lose, nur in der Regenzeit mit dichtem Gras bewach-
sene Ebene heißt Steppe.
3. Das Tierreich.
1. Die Tiere sind in ihrer Verbreitung Haupt-
sächlich abhängig vom Klima und von dem ihnen zusagen-
den Futter, also vom Vorhandensein gewisser Pflanzen
und anderer Tiere. Auch die Tierwelt (Fauna) ist
in der heißen Zone am zahlreichsten, stärksten und
buntesten. In der gemäßigten Zone verschwinden die
wilden Tiere immer mehr, wogegen sich die nützlichen
Haustiere mehren.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Amerika.
131
tischen Kontinente, von dem es durch die Berings-
straße getrennt wird.
§ 3. Bodenerhebung und Bewässerung.
Längs der Wüstküste erstreckt sich durch den gern-
zen Kontinent ein hohes Kettengebirge mit einge-
schlossenen Hochebenen und hohen Vulkankegeln, die
Cordilleren. Sie steigen in Südamerika, wo
sie auch den Namen Anden haben, zu größter
Höhe auf; hier ist der Aeoncagua, 7000 m, der
höchste Berg Amerikas. In Nordamerika teilen sich
dieselben in zwei Hauptketten, von denen die öst-
liche den Namen Felsengebirge trägt. Unfern
der Atlantischen Küste erhebt sich in Nordamerika
das Alleghany (ällegäni)- Gebirge zu mäßiger
Höhe, in Südamerika etwas höher das Berg-
land von Guayana und das Brasilische Berg-
land. Der übrige Teil von Amerika, etwa die Hülste
des Kontinentes, ist Tiefland, welches von gewaltigen
Strömen durchzogen wird. In Nordamerika ist das
Arktische (nördliche) Tiefland, dessen Gewässer der
Makenzie (mäkensi) in das Nördliche Eismeer sührt.
Die fünf großen Kanadischen Seen entwässert der
St. Lorenzstrom in den St. Lorenzbusen. Zwischen
dem Felsengebirge und den Alleghanys breitet sich das
Tiefland des Mississippi aus, der mit seinem Neben-
fluß Missouri der läugste Strom der Erde ist. In
Südamerika sind die Steppen (Llanos) (fpr. lj) d.s
Orinoko, die Waldgebiete (Selvas) desamazonen-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Südamerika Berg_Amerikas Nordamerika Atlantischen Nordamerika Guayana Amerika Nordamerika Südamerika
131
Übersicht über die einzelnen Erdteile.
§ 6. Staaten.
Fast die ganze Nordhälfte von Nordamerika
nimmt das Britische Nordamerika ein. Es ist aber
nur im So. dichter bevölkert. Die Südhälfte bilden
größtenteils die Vereinigten Staaten von Amerika
mit New-(neu)Iork, der größten Stadt von Amerika.
Weiter folgen die Republik Mexiko und die sechs
Republiken von Zentralamerika. Die Inselwelt
Westindien besteht aus den vier Großen Antillen
mit Euba und aus den Kleinen Antillen. Sie ist
größtenteils in amerikanischem oder europäischem Besitz.
In Südamerika gehört das im No. gelegene
Guayana den Europäern. Den größten Teil des
Amazonenstromgebietes umfassen die Vereinigten
Staaten von Brasilien mit der Hauptstadt Rio
de Janeiro (schanero). Die Sprache ist portugiesisch.
Außerdem gibt es noch 9 Republiken mit spanischer
Sprache, unter denen besonders Chile und Argen-
tinien zu merken sind. Die Hauptstadt von Argen-
tinien ist Buenos Aires (bnenos äires), die größte
Stadt Südamerikas.
Australien.
§ 1. Bestandteile, Größe, Lage und Grenzen.
Australien umsaßt das australische Festland und
die australischen Inseln. Es ist der kleinste Erdteil
und kommt an Größe Europa ziemlich nahe. Das
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Britische_Nordamerika Amerika Amerika Mexiko Zentralamerika Westindien Guayana Brasilien Buenos_Aires Australien Europa
Australien.
137
Neu-Seeland im So. war früher ausschließlich von
braunen Polynesiern Malaien) bewohnt und gehört
jetzt den Engländern. Die beiden Inseln werden von
hohen Gebirgen durchzogen und enthalten reiche Wal-
düngen. — Polynesien (= die Vielinselwelt) besteht
aus zahlreichen Gruppen kleinerer Inseln, welche nach
N. und O. zu im Stillen Ozean zerstreut liegen. Sie
enthalten vielfach Vulkane oder Spuren früherer vul-
kanischer Tätigkeit, die kleineren sind niedrige Korallen-
inseln. Die nicht zahlreichen Bewohner gehören zur
Rasse der aus Südost-Asien eingewanderten Malaien.
Allgemein verbreitet ist die Kokosvalme (auf deu
Koralleninseln), der Brotfruchtbaum und die Ba-
nane, welche auf vielen dieser Inseln die ausschließliche
Nahrung bilden. Diese Inselgruppen sind jetzt fast
alle von den Europäern in Besitz genommen worden.
Deutsch sind die Marianen, die Karolinen und
die Marschall-Jnseln, sowie zwei von den Samo«'
Inseln.
Arendts-Biedermann, Bayern. 15. Aufl.
10
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]