Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 132

1909 - Regensburg : Manz
132 Schlacht bei Marathon. Unternehmung gegen Paros. Themistokles. terei, vom Kampfplatze entfernt sei, fem Einflu entschied fr die Schlacht. Die Athener griffen im Sturmschritt den Rest der Trnppen an, welcher noch auf dem Lande stand und die Einschiffung deckte. Sie erschienen dem Feinde als Rasende, die einem gewissen Tode entgegengingen. Der Kampf war lang und hartnckig. Das Mitteltreffen des griechischen Heeres wurde geworfen; aber die Flgel siegten, eilten den Bedrngten zu Hilfe, brachten die Masse des Feindes in Unordnung und zwangen ihn, die Schiffe zu besteigen, von denen sie sieben eroberten. Von den Barbaren blieben 6400, von den Griechen nicht ganz 200. Die Spartaner kamen am Abend nach der Schlacht an; sie hatten den Weg von Sparta nach Ath?n in nur drei Tagen gemacht. Die persische Flotte aber eilte um Sunium herum nach Athen, um die verlassene Stadt zu berfallen. Aber auch dieses gelang nicht. Das athenische Heer kehrte in Eile zurck und kam den Feinden zuvor. Die Persische Flotte legte sich oberhalb des Phalerou vor Anker, verweilte kurze Zeit und kehrte dann nach Asien zurck. Dieser Sieg erweckte das stolze Selbstgefhl der Athener. Leicht bewog sie jetzt Mil-tiades, ihm 14.000 Athener auf 70 Schiffen zur Verfgung zu stellen zu einem Zuge, dessen Ziel sie gar nicht kannten. Er galt der Insel Paros, die fr ihre Teilnahme an dem Kriege zugunsten der Perser den sollte, und obgleich das Unternehmen schlimm fr ihn selbst und fruchtlos fr Athen ablief, so wurde doch dadurch zuerst die Idee einer knftigen Seeherrschaft geweckt, welche Themistokles mit so groem Glcke bentzte und Kimon, der Sohn des Siegers von Marathon, auf ihren hchsten Gipfel brachte. Die Geschichte Athens, das schon jetzt der leuchtende Mittelpunkt von Hellas zu werden begann, knpfte sich nun immer mehr an den Geist und die Schicksale einzelner Männer, die, selbst Kinder ihrer Zeit, mit berlegener Kraft den Geist ihres Volkes ergriffen und lenkten. Hell und deutlich spiegelt sich der politische Charakter Athens in Themistokles und Aristides, die als die beiden Pole der Kultur eines Volkes erscheinen, das soeben aus der Roheit zu treten beginnt, spter in Kimon, in dem das schnste Gleichgewicht rhmlicher Eigenschaften die Vollendung jener Kultur beurkundet, dann in Perikles, wo die Wrde und Strenge der Anmut weicht, in Alkibiades, bei dem die Anmut ganz allein verderblich herrscht, doch nicht von Kraft entblt, die nur mibraucht wird, worauf, wie sich erwarten lie, ein Zeitalter der Verworrenheit folgt, in welchem, wie in Theramenes und Kritias, mittelmige Talente mit noch geringerer Energie verbunden auftauchen, bis endlich das Leben eines Demosthenes und Phokion den Zwiespalt der Gesinnungen und Handlungen, der Einsichten und der Zeit deutlich offenbart. Der Ehrgeiz Athens war angeregt und der wundervolle Sieg nicht blo der Sage, sondern dauernden Denkmlern anvertraut. Trophen wurden auf dem Schlachtfelde errich-tet und kleine Sulen mit den Namen der Gebliebenen. In der Poikile wurde die Schlacht selbst dargestellt und an der Spitze der Feldherr Miltiades, wie er das Heer zum Kampfe mahnt. 3. Der Ruhm des Miltiades, welchen fein Unstern nicht verdunkelte, entzndete das feurige Gemt des Themistokles, der als Knabe fchon einen entschiedenen Hang zu groen Dingen und Staatsgeschften gezeigt hatte. Was zur angenehmen Bilduug diente, verschmhte er, nur auf rhmliche Dinge bedacht. Als ihm bei einem Gastmahle die Leier geboten ward, wies er sie zurck und auf den Tadel einiger antwortete er: Ich verstehe zwar nicht eine Leier zu stimmen, wohl aber einen kleinen und unbedeutenden Staat groß und berhmt zu machen." Was einige sagen, er habe sich der Unbndigkeit einer rohen Natur so sehr ber-lassen, da ihn sein Vater enterbt, seine Mutter sich aber aus Verzweiflung entleibt habe, wird von andern mit Nachdruck bestritten. Vielmehr habe ihm sein Vater, um ihn den Staatsgeschften abwendig zu machen, am Strande die zertrmmerten und vernachlssigten

2. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 159

1909 - Regensburg : Manz
Unternehmung gegen Sizilien. 159 rechtlicher, aber ngstlicher Mann und schon darum dem Kampfe mit dem Kecksten nicht ge-wachsen, beklagten die Rechtschaffenen fruchtlos die Betrung ihrer Mitbrger, die der uere Schein, die prchtigen Streitrosse, die glnzende Tafel und das ganze Leben des Alkibiades in das Verderben ri. Eines Tages, als er in der Versammlung mit groem Beifall ge-sprachen hatte und ihn eine groe Menge der Zuhrer nach Hause begleitete, kam ihm Timon, der Misanthrop, entgegen, und obgleich dieser soust allen auszuweichen pflegte, ging er auf ihn zu und sprach zu ihm: Glck auf, mein Sohn! strebe nur immer hher, denn du wirst diesen allen zum Verderben wachsen." Diese Worte wurden von einigen mit Un-willen gehrt, auf viele aber machten sie den tiefen Eindruck einer unglcklichen Vorbedeutung. Whrend des Friedens fachte er ohne Unterla den Zunder des Krieges an und nhrte durch mannigfaltige Rnke den Ha Athens und Spartas. Aber ehe die Umstnde einen neuen Ausbruch des Krieges gestatteten, während nur kleine abgebrochene Hndel diese Staaten beschftigten, ward vornehmlich auf sein Betreiben eine der khnsten Unternehmungen, die Eroberung von Sizilien, begonnen. Der Gedanke, dadurch die Seeherrschaft auch in den westlichen Meeren auszubreiten, war schon zu Perikles' Zeiten aufgefat worden. Aber mit verstndigem Sinne hatte dieser Staatsmann immer von dem gefhrlichen Pfade abgelenkt. Erst nach seinem Tode bentzten die Athener jede Gelegenheit, den Mischen, von Syrakus bedrckten Stdten Beistand zu senden. Alkibiades trumte hier einen seiner Talente wrdigen Schauplatz, und als die Segestaner, alte Verbndete Athens, gegen die Bedrckungen von Syrakus und Selinus um Hilfe baten, entwarf er seinen Mitbrgern das glnzendste Bild von den Vorteilen, die sie von einem solchen Unternehmen erwarten knnten. Er stellte ihnen vor, da es den Stolz der Peloponnesier demtigen wrde, wenn diese shen, da sie, den nahen Feind verachtend, einen entfernten aufsuchten; dabei wies er nach, da es ihnen leicht werden wrde, mit den dort erworbenen Krften die Hegemonie in Griechenland sicherer zu behaupten. Endlich machte er sie glauben, da, wenn sie nicht bald der Macht von Syrakus Schranken fetzten, dieser Staat sich mit Sparta vereinigen wrde. Die besonnenen Gegenvorstellungen des Nikias blieben ohne Erfolg. Es wurden Gesandte nach Sizilien geschickt, die, zum Teil selbst getuscht, durch tuschende Nachrichten das Volk in seinem Vorhaben bekrftigten. Die Vorstellung von Gre, wenn sie ferne Bundesgenossen beschtzten, und die Trume von Eroberungen in Italien und an den Ksten von Afrika, mit denen Alkibiades feine nchste Umgebung erfllte, ri alle zur Begeisterung hin; berall sah man in den Gymnasien Männer und Jnglinge, die Sizilien, Afrika und Karthago in den Sand zeichneten und das Unternehmen besprachen. Auer Lamachos wurden Alkibiades und Nikias mit der Leitung des Ganzen be-traut; die Khnheit des einen sollte die Bedachtsamkeit des andern mildern. Aber es war an sich schon unklug, einen Feldherrn an die Spitze des Heeres zu stellen, welcher der ganzen Sache abgeneigt war, und da vollends Alkibiades gleich nach der Landung in Sizilien durch eine Kabale seiner Gegner das Heer zu verlassen gentigt ward, verlor das Unternehmen seine Seele und man konnte es von diesem Augenblick an als gescheitert betrachten. Die An-stalten waren die glnzendsten. Die ganze Flotte bestand aus mehr als 300 Segeln und trug der 5000 Hopliten und eine verhltnismige Anzahl leichter Truppen. Es war mitten im Sommer. Fast alle Einwohner Athens, Brger und Fremde, kamen nach dem Pirus herab und begleiteten ihre Eltern, ihre Freunde und Shne. Alle waren zwischen Furcht und Hoffnung geteilt und in dem Augenblicke der Trennung stand ihnen die Gefahr des Unternehmens lebendiger vor Augen, als da sie es beschlossen hatten. Aber das Herr-liche Schauspiel richtete die zagenden Gemter auf. Nie hat eine einzige griechische Stadt

3. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 199

1909 - Regensburg : Manz
199 Die Stadt Gordion, ehemalige Residenz des alten, sagenumwobenen Knigs Midas, ergab sich. Hier sah er den bekannten Wagen, an den das Joch mit Kornelbast festgebunden war, und hrte die von den Asiaten geglaubte Sage, da, wer den Knoten lse, zum König der ganz Asien bestimmt sei. Die meisten erzählen, in der Unmglichkeit, den Knoten zu lsen, dessen Band in viele sich kreuzende Windungen geschlungen war, ohne da Anfang und Ende ins Auge fiel, habe Alexander ihn mit dem Schwerte entzwei gehauen, worauf viele Anfnge desselben sichtbar geworden seien. Aristobulos aber berichtet, die Lsung sei ihm sehr leicht geworden, indem er den Pflock an der Deichsel, um welchen der Jochriemen geschlungen war, herauszog und so das Joch abnahm. Nachdem er von da aus die Paphlagouen und Kappadokier fr sich gewonnen und die Nachricht von Memnons unerwartetem Tod erhalten hatte, der vom Groknig zum Befehls-Haber der Flotte ernannt war, Chios und Lesbos mit Ausnahme von Mytilene genommen und Alexander schwere Sorge erregt hatte, befestigte sich sein Entschlu, in das innere Asien zu ziehen, weit mehr. Auch war schon Dareios gegen ihn aus dem Marsche von Susa, so-wohl im Vertrauen auf die Strke seines Heeres, 100.000 wohlbewaffnete Asiaten und 30.000 griechische Sldner, als durch einen Traum ermutigt, welchen ihm die Magier mehr nach Wunsch als der Wahrheit gem ausgelegt hatten. Er sah nmlich im Traume die Phalanx der Makedonier ganz in Flammen und Alexander in dem Anzge, welchen er selbst frher als kniglicher Eilbote trug, ihm erst dienen, dann aber in dem Tempel des Belos eintreten und verschwinden. Sein Mut wuchs noch mehr, da er Alexanders langen Aufenthalt in Kilikien fr Feig-heit hielt. Es war aber dieser Aufenthalt durch eine Krankheit veranlat, welche Alexander infolge zu groer Anstrengung oder, wie andere sagen, durch eine heftige Erkltung beim Bade im Kydnos befiel. Damals befand sich in dem Heere des Dareios ein Makedonier namens Amyntas, der aus Makedonien verbannt war und Alexanders Charakter gut kannte. Als dieser sah, da Dareios sich beeilte, innerhalb der Engpsse mit Alexander zusammenzutreffen, bat er ihn, nicht aus einer Gegend vorzurcken, wo er in einer weiten, ausgedehnten Ebene mit seiner so groen berzahl gegen wenige kmpfen knne. Als ihm Dareios erwiderte, er frchte, da die Feinde ihm vorher entrinnen und Alexander durch die Flucht sich entziehen mchten, sagte er darauf: Darber, mein König, fei ohne Sorge! denn jener wird gegen dich marschieren und ist wohl schon aus dem Wege." Aber Dareios lie sich dadurch von Amyntas nicht berzeugen, sondern brach auf und zog nach Kilikien; Alexander rckte gegeu ihn nach Syrien vor. Als sie nachts aneinander vorbeigezogen waren, kehrten sie am folgenden Morgen wie-der um, Alexander froh der das Zusammentreffen und voll Verlangen, dem Feinde in den Engpssen zu begegnen, Dareios aber suchend, sein frheres Lager wieder zu erreichen und sein Heer aus den Engpssen herauszuziehen; deuu jetzt erkannte er, da er sich zu seinem Nachteil in eine Gegend verstrickt hatte, die durch das Meer und die Berge und den durch-flieenden Pinaros fr die Reiterei ungnstig, vielfach durchschnitten und der geringen Zahl seiner Gegner vorteilhaft war. Ein so gnstiges Schlachtfeld gewhrte Alexander das Glck. Mehr noch trug aber zum Siege sein Feldherrntalent bei; denn, obgleich den Persern an Truppenzahl so weit nachstehend, machte er es ihnen doch unmglich, ihn zu umgehen, schob vielmehr selbst seinen rechten Flgel der ihren linken hinaus und trieb sie durch einen Flankenangriff da, wo er befehligte, in die Flucht. Dabei kmpfte er selbst unter den Vordersten und wurde auch am Schenkel durch einen Hieb verwundet, nach Chares von Da-reios selbst, mit dem er handgemein geworden sei. Er erfocht einen glnzenden Sieg. Dareios

4. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 160

1909 - Regensburg : Manz
160 Unglcklicher Ausgang. eine solche Menge von Schiffen und Streitern der das Meer gesendet; nie waren Schiffe besser gerstet und schner geschmckt gewesen; denn die Trierarchen hatten miteinander ge-wetteifert, ihre Schiffe leicht zu machen und zu schmcken; die Streiter hatten gewetteifert, die schnsten Waffen zu haben, als ob man den Augen Griechenlands htte zeigen wollen^ was die Macht und der Reichtum Athens vermchten. Nachdem alle die Schiffe bestiegen hatten, ward ein Zeichen zum Stillschweigen gegeben und auf jedem Schiffe wurden Gebete verrichtet. Man mischte Wein in den Krateren und alle gssen aus goldenen und silbernen Schalen Trankopfer aus und die Menge, welche die Ufer bedeckte, vereinigte ihr Gebet mit den Gebeten der in den Kampf Ziehenden. Nach vollendetem Pan wurden die Anker ge-lichtet, die ganze Flotte segelte in einer Reihe und bis nach gina hin suchten die Ruderer einander es an Schnelligkeit zuvorzutun. Dieses bewunderungswrdige Heer und diese Flotte sahen ihr Vaterland nicht wieder und die unglcklichen Vorbedeutungen, unter denen sie ausgesegelt waren, gingen in Erfllung. Das Heer fand sich bei seiner Ankunft in vielen Erwartungen getuscht, welche von seinen Bundesgenossen ihm gemacht worden waren; der Sommer und Winter ging unter Zgern hin. Nikias war krank, Lamachos kam in einem Gefechte mit den Syraknsanern um; indes wurde doch die Belagerung von Syrakus im zweiten Sommer mit Eifer betrieben. >;etzt versprach alles einen glcklichen Ersolg. Nikias selbst war voll von Hoffnungen; denn viele Städte, der Tyrannei von Syrakus mde, traten zu ihm der, von allen Seiten wurden seinem Lager Lebensmittel zugefhrt. Die Syrakusaner verzweifelten an der Ret-tung ihrer Stadt und dachten an bergabe und berall herrschte der Glaube, die Athener wrden siegen, sie htten einen Mann zum Feldherrn, den Glck und Klugheit uuberwiud^ lich machten. Aber Syrakus wurde gerettet und das athenische Heer fand seinen Untergang; beides erfolgte pltzlich und von einer Seite her, wo man es am wenigsten vermutet htte. Als nmlich Alkibiades während seiner Abwesenheit wegen der Verstmmlung der Hermen und Entweihung der Mysterien in Athen zum Tode verurteilt, mit dem ffentlichen Fluche belegt und aller seiner Gter beraubt worden war, suchte er eine Freisttte in Sparta. Nachdem er hier durch seine Reden und sein Privatleben das ganze Volk gewonnen hatte, so da er allen als Sohn des Lyknrgos erschien, beredete er die Spartaner, den Syrakn-sanern beizustehen. Gylippos wurde als Befehlshaber der Hilfstruppen nach Sizilien ge-schickt; er landete, ohne da die Athener ihn bemerkten, zog schnell ein greres Heer zu-sammen, schlug die Athener und brachte bald eine solche Vernderung der Dinge hervor, da ungeachtet einer von Athen geschickten ansehnlichen Verstrkung das Heer von der Belagerung von Syrakus abstand und die ganze Flotte in dem Hafen der Stadt nach einem Unglck-lichen Seetreffen verloren ging. Das abziehende Heer ward durch Mangel und Krankheiten in den traurigsten Zustand versetzt. Mit Seufzen und Wehklagen verlie es das Lager, wo es seine Toten nnbeerdigt zurcklie nebst vielen Kranken und Verwundeten, die mit Jammer-geschrei ihre Waffengefhrten anflehten, sie mitzunehmen, sich an ihre Kleider klammerten und ihnen so weit folgten, als ihre Krfte es erlaubten. Das Heer zerflo in Trnen und sah den Jammer als Vorboten noch grerer Leiden an und sein Zustand war fast uuer-trglich, wenn es an die Gre der Hoffnungen dachte, die es gehegt, und an den Prunk und Glanz, mit welchem es ausgezogen war. Nikias selbst, obgleich von Krankheit geschwcht, tat und duldete alles, was selbst Gesunde nicht auszuhalten vermochten; er suchte das Heer zu ermuntern und gab sich durch den Ton seiner Stimme und durch seine Freundlichkeit gegen alle das Ansehen, als ob er der alle Not erhaben wre. Wirklich erhielt er auch während eines Marsches von acht Tagen unter bestndigen Kmpfen mit dem Feinde seine

5. Charakterbilder aus der Geschichte der alten und beginnenden neuen Zeit - S. 203

1909 - Regensburg : Manz
Alexander irt Susa und Persis, 203 von der Masse der Leichen umringt und sast versteckt, suchen darber zu setzen und bringen ihren Lenker auer Fassung. Dareios lt Wagen und Waffen zurck, besteigt eine junge Stute und entflieht. Doch wre er, wie es scheint, nicht entkommen, wenn nicht zum zweiten-mal Reiter von Parmenion gekommen wren, Alexander herbeizurufen, da dort noch eine groe Masse der Feinde standhielt. berhaupt beschuldigte man Parmenion, in der Schlacht lssig und trge gewesen zu sein, mag nun das Alter schon seine Tatkraft gebrochen oder die bermige Ausdehnung der Macht Alexanders seinen Neid erregt haben. Wie dem auch sei, ohne den Soldaten den eigentlichen Grund zu sagen und als ob er dem Blutbad ein Ende machen wollte, lie der König zum Rckzug blasen; noch auf dem Marsche zu dem ge-shrdeten Flgel hrte er jedoch, da die Feinde berall geschlagen und auf der Flucht seien. Nun schien das Reich der Perser sich gnzlich aufzulsen. Als König von Asien aus-gerufen, brachte Alexander den Gttern kostbare Opfer dar und schenkte seinen Freunden Gold und Palste und Statthalterschaften. Den Hellenen widmete er besondere Aufmerk-famfeit; so sandte er ihnen den Befehl, allen Tyrannenherrschaften ein Ende zu machen und in freier Verfassung zu leben; die Elateier sollten ihre Stadt wieder aufbauen, weil ihre Vter den Hellenen Land zum Kampfplatze fr die Freiheit gegeben htten. Zu Susa fand Alexander im kniglichen Palaste 40.000 Talente (99,960.000 fl.) gemnzten Goldes, eine unbeschreibliche Menge kostbarer Gertschaften und hermioneifchen Purpur, der, obgleich schon feit 190 Jahren aufbewahrt, seinen Glanz noch ganz frisch er-halten hatte, im Werte von 50.000 Talenten. Die Uxier beugten sich. In das durch seine steilen Gebirge schwer zugngliche und von den tapfersten Persern bewachte Persis fhrte das Heer Alexanders auf nicht sehr weitem Umwege ein beider Sprachen mchtiger Mann, dessen Vater ein Lykier war, dessen Mutter aus Persis stammte; ihn soll die Pythia gemeint haben, als sie noch in Alexanders Knabenalter weissagte, ein Wolf (Lykos) werde ihm auf dem Marsche nach Persis Fhrer sein. Hier wurden viele der Gefangenen niedergehauen; nach seinen eigenen Briefen gab er den Befehl zu dieser harten Maregel in der berzeugung von ihrer Notwendigkeit. Von ge-mnztem Golde fand er fo viel vor, da, um die Schtze und alles kostbare Gerte sortzu-schaffen, 10.000 Maultiergespanne und 5000 Kamele erfordert waren. Als er im Begriffe stand, von Persepolis gegen Dareios zu ziehen, war er seinen Waffengenossen zulieb noch lnger bei einem heitern Trinkgelage geblieben, zu dem auch Frauen geladen waren. Unter diesen war Thais aus Athen, die Freundin des nachherigen Knigs Ptolemaios, die ausgezeichnetste; unter manchem geistreichen Lobe der Taten Alexanders und witzigem Spott erhob sie sich zu einer Rede, welche, wenn auch athenischer Sinnesart wrdig, doch der ihre Stellung hinausging. Fr die Beschwerden des nnstten Zuges durch Asien, sprach sie, empfange sie an diesem Tage den Dank, indem sie in dem herrlichsten Knigs-Palast der Perser einem Freudenfeste beiwohne; noch grere Lust wre es ihr jedoch, nach dem Feste den Palast des Terxes, der Athen niederbrannte, mit eigener Hand vor den Augen des Knigs anzuznden, damit es in der Welt gerhmt werde, da unter jenen Heerfhrern, die Schlachten zu Land und zur See geliefert, die Frauen in Alexanders Gefolge die Perser hrter fr ihre Unbilden an Hellas gestraft htten. Als auf diese Rede Lrm und verwor-renes Geschrei und Beifallruf sich erhob, lie sich auch der König hinreien, sprang auf und schritt, bekrnzt und eine Fackel haltend, voran, die andern folgten in lrmendem, trunkenem Zuge und stellten sich um den Palast; auch von den brigen Mazedoniern liefen, die davon hrten, voll Freude mit Fackeln herzu. In der Erinnerung an die Heimat und ohne Lust, im fremden Lande wohnen zu bleiben, wollten sie den Knigspalast durch Feuer zerstren.

6. Geschichte des Alterthums - S. 177

1850 - Regensburg : Manz
Xerxes dringt in Griechenland ein. 177 zehn tausend Griechen, deren Kern drei hundert schwer bewaff- nete Spartaner ausmachten. Als Werpes sich der Enge genä- hert und von dem kleinen Heere der Griechen Kunde erhalten hatte, wartete er vier Tage ruhig und in der festen Ueberzeu- gung, daß sie von selbst abziehen würden. Erst am fünften Tage schickte er einige Haufen, allein ohne Erfolg. Auch die Schaar der Unsterblichen rückte vergebens gegen sie an. Ganze Schaaren von Persern fielen; nur wenige Griechen; die Enge blieb unerobert. Eben so am folgenden Tage. Schon wußte Xerpes, verzweiflungsvoll, nicht, was für einen Ausweg er wählen sollte, als Ephialtes, ein Malier, sich erbot, die Per- ser auf einem heimlichen Fußsteige über das Gebirge hinweg zu führen und so sie. in den Stand zu setzen, die Griechen von vorn und hinten zugleich anzufallen. Voll Freude §ahm Lerxes diesen Antrag an; tausend Phokäser, welche den Fuß- steig vertheidigen sollten, flohen sogleich vor den persischen Schaaren, die auf dem unbekannten Wege herankamen, und auch Vielen unter dem Heere des Leonidas wich auf die Nach- richt von dieser Verrätherei der Muth. Doch Leonidas stellte es allen, die wankten, frei, abzuziehen; er aber, fest entschlos- sen, sich zum Heile Griechenlands dem Tode zu weihen, und drei hundert Spartaner, gleich hohen Sinnes, verharrten auf ihrem Posten, und sieben hundert Thespier blieben bei ihnen aus freier Wahl. Der Kampf der Helden begann. Leonidas siel (6. Juli 480). Noch erhob sich um seinen Leichnam ein harter Streit. Viermal mußten die Perser weichen. Endlich langten die Schaaren, von Ephialtes geführt, an, und mit ihrer Ankunft wendete sich das Glück. Nicht besiegt, sondern vom Siege entkräftet starben die noch übrigen Helden den ruhmvollsten Tod. Zwanzig tausend Perser waren in diesem Kampfe gefallen. Mit Macht hob aber das Beispiel des Leo- nidas und seiner Spartaner den Muth und die Begeisterung der Griechen. In eben diesen Tagen hatte die persische Flotte an der Küste von Euboa vom Sturme gelitten, und in nichts entscheidenden Gefechten bei Artemision wenigstens nicht ge- siegt. — 10. Schlacht bei Salamis. Das Landheer der Perser durchzog hierauf plündernd und Höfler, Geschichte, l. 12
   bis 6 von 6
6 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 6 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 7
3 0
4 1
5 1
6 1
7 8
8 0
9 1
10 24
11 7
12 3
13 0
14 6
15 0
16 3
17 0
18 0
19 0
20 10
21 1
22 0
23 9
24 3
25 2
26 1
27 1
28 33
29 0
30 0
31 2
32 0
33 0
34 2
35 3
36 4
37 29
38 0
39 2
40 2
41 0
42 1
43 9
44 0
45 5
46 9
47 0
48 6
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 2
15 0
16 1
17 3
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 3
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 4
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 2
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 3
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 0
5 3
6 3
7 1
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 2
15 59
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 72
23 19
24 0
25 1
26 1
27 5
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 20
34 2
35 1
36 0
37 77
38 0
39 3
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 1
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 33
55 0
56 0
57 0
58 0
59 25
60 0
61 0
62 12
63 2
64 3
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 9
75 3
76 0
77 0
78 2
79 0
80 1
81 27
82 0
83 0
84 0
85 32
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 8
92 0
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 5
99 0
100 2
101 0
102 0
103 0
104 1
105 0
106 0
107 1
108 52
109 2
110 0
111 0
112 2
113 0
114 0
115 12
116 0
117 0
118 0
119 2
120 13
121 6
122 0
123 0
124 2
125 0
126 4
127 32
128 2
129 1
130 0
131 5
132 0
133 7
134 0
135 0
136 39
137 0
138 25
139 0
140 2
141 0
142 3
143 4
144 0
145 7
146 0
147 1
148 3
149 0
150 0
151 0
152 2
153 1
154 0
155 4
156 6
157 0
158 0
159 0
160 6
161 0
162 0
163 0
164 1
165 8
166 23
167 4
168 0
169 1
170 0
171 0
172 5
173 6
174 0
175 8
176 0
177 33
178 0
179 3
180 1
181 0
182 11
183 4
184 0
185 1
186 0
187 0
188 1
189 5
190 3
191 0
192 0
193 2
194 1
195 1
196 4
197 2
198 0
199 0