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1. Geographie von Mitteleuropa - S. 74

1912 - Regensburg : Manz
74 Das Deutsche Reich. Die Umgebung des Harzes enthält auch viele Braunkohlen- lager (bei Mansfeld und Magdeburg). Sie ist außerdem durch hohe Fruchtbarkeit ausgezeichuet. Das Gebiet zwischen Braunschweig und Magdeburg gehört zu den ergiebigsten Deutschlands; bekannt ist namentlich sein Zuckerrübenbau. Hierauf beruht auch die Eut- Wicklung von Aschersleben, 29000 E., in den letzten Jahrzehnten. Zuckerfabrik, Kaliwerke und Braunkohlengruben sind hier Kennzeichen für deu Einfluß der Bodenschätze auf das Wirtschaftsleben. Braunschweig a. d. Oker, 144000 E., ist der Sitz einer be> deutenden Industrie (Zuckerfabriken n. a.). Braunschweig gewann' Bedeutung durch den Welsenherzog Heinrich den Löwen (1139—1195), welcher sich dort gern aufhielt und neue Stadtteile gründete. An ihn erinnert noch die Burg, der Dom und der eherne Löwe. Seit dem Beitritt zur Hansa (1274) entwickelte sich Br. zu einem be- deutenden Handelsplätze des deutschen Binnenlandes. Magdeburg, 280000 E., ist eine starke Festung an der Elbe und eine bedeutende Industrie- und Handelsstadt, der Hauptort der deutschen Rüben- zuckersiederei. Unter Karl d. Großen Zollstadt (Übergang über die Elbe) wurde M. später (968) von Otto d. Großen zum Erzbistum erhoben und war im 13.—15. Jahrhundert ein Haupthandelsplatz nach dem slawischen Osten und Mitglied der Hansa. 4. Das Sächsische Vergland und die Leipziger Bucht. 1. Hierher gehört das Erzgebirge und das Elbsandsteingebirge, das nördliche Vorland und das Tiefland bis östlich zum Fläming. Politisch gehören hierher: das Königreich Sachsen, ein Teil der preußi- schen Provinz Sachsen, die Herzogtümer Sachsen-Altenbnrg und An- halt und die Fürstentümer Reuß. 2. Den Übergang vom Fichtel- zum Erzgebirge bildet das Elster- gebirge, benannt nach der hier entspringenden Weißen Elster. Ihm ist im N. das Vogtland vorgelagert, ein wiesenreiches, flachwelliges Schieferplateau. Den Namen hat es davon, daß es früher als uu- mittelbarer kaiserlicher Besitz von Vögten verwaltet wurde (advocati imperii).

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 80

1912 - Regensburg : Manz
80 Das Deutsche Reich. südlichen Lauf, auf dem sie zahlreiche Gebirgswasser sammelt, wird sie durch das Gebirge nach Westen und bald nach Norden gedrängt und betritt nach ihrem Durchbruch durch das Elbsandsteingebirge die Tiefebene, die sie in vorherrschend nordwestlicher Richtung durchfließt. Sie mündet, meerbusenartig erweitert, unterhalb Hamburg in die Nordsee. An der Elbe liegen die Elbe-Übergänge Torgau und Witten- berg, 22000 E., letzteres bekannt als Wiege der Reformation. Die Mulde durchfließt mit ihren Quellflüssen eiuen großen Teil des Königreiches Sachsen. Im Unterlauf gehört sie zur Provinz Sachsen und zu Anhalt. Die schöne Hauptstadt dieses Herzogtums ist Dessau, 57 000 E. Die Weiße Elster kommt vom Vogtlande und durchfließt ver- schiedene kleinere Staaten. An ihr liegen die gewerbreichen Städte Greiz, 23000 E., (Konfektionsstoffe) und Gera, 49000 E. (Woll- Webereien und Spinnereien). Ein Nebenfluß der Weißen Elster ist die Pleiße. Hier liegt das Herzogtum Sachfen-Altenburg, desfen Bewohner bei dem fruchtbaren Boden meist Ackerbau und Viehzucht treiben. Die Alten- burger Bauern erinnern in Sitte und Tracht noch an ihre slawische Abkunft (Wenden). Die Hauptstadt ist Altenburg, 40000 E., uu- weit der Pleiße in hügeliger Gegend, überragt von dem herzoglichen Schloß. An der Mündung der Pleiße in die Weiße Elster liegt Leipzig, 586000 E., eine lebhafte Industrie- und Handelsstadtszwei große Messen) und starkbesuchte Universität, der Hauptsitz des deutschen Buchhandels. Leipzig liegt in der fruchtbaren sächsischen Tieflandsbucht, wo sich aus allen Richtungen Waren- und Heereszüge trafen; deshalb war es schon im frühen Mittelalter ein Haupthandels- und Meßplatz; jetzt ist es zudem ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. In der Um- gegend sind blutgetränkte Schlachtfelder (1631, 1632, 1813). Leipzig ist auch der Sitz des deutschen Reichsgerichtes.

3. Geographie von Mitteleuropa - S. 86

1912 - Regensburg : Manz
86 Das Deutsche Reich. In Mittelschlesien liegt Breslau ^ a. d. Oder, 512000 E. Durch ihre Lage an einem schiffbaren Strom und inmitten der fruchtbaren Ebene, wo die am Rande des Mittelgebirges laufende Hauptstraße (über Leipzig und Dresden) sich mit der wichtigen Oderlinie schneidet, wurde die Stadt schon früh ein Hauptverkehrspunkt mit dem slawischen Osten. Ihre großen Märkte (Woll-, Flachs- und Honigmarkt) er- innern an die Leipziger Messen. Heute ist sie die wichtigste Fabrik- und Handelsstadt Schlesiens. Sie ist auch Sitz eines Fürstbischofs und hat eine Universität. Unterhalb des ersten linken Oderknies mündet die Katzbach (Blücherschlacht 1813). An ihr liegt in sehr fruchtbarer Gegend Liegnitz, 67 000 E. Am zweiten Oderknie liegt die starke Festung Glogau, 25000 E. In der Nähe des dritten Knies liegt Grün- berg, 23000 E., bekannt dadurch, daß hier der Weinbau für Deutsch- land, ja für die ganze Erde, feine nördlichste Grenze erreicht. C. Das Norddeutsche Tiefland. 1. Die Norddeutsche Tiefebene nimmt den ganzen Raum zwi- scheu den mitteldeutschen Gebirgen und der Nord- und Ostsee ein. Sie bildet die Fortsetzung des großen russischen Tieflands und nimmt gegen Westen an Breite ab, weshalb sich auch die Flüsse nach dieser Richtung immer weniger entwickeln. 2. Die Norddeutsche Tiefebene ist die ausgedehnteste Diluvial- landfchaft Mitteleuropas. Die Diluvialdecke (loses, lehmiges oder sandiges Erdreich) hat eine wechselnde, bis fast 200 m anwachsende Mächtigkeit. Wie eine schwere Decke legt sich dieses lockere Schwemm- 1 Breslau, schon im I. 1000 als Stadt und Bischofssitz genannt, ist slawischen Ursprungs und gehörte bis 1163 mit Schlesien zu Polen. Später Hauptstadt des Landes Schlesien, kam die Stadt nach dem Aussterben der pol- nischen Piastenherzoge 1335 an die Krone Böhmen. Von den Königen, namentlich Karl Iv. (1347—78). wurde sie sehr begünstigt und es entwickelte sich ein kräftiges deutsches Bürgertum. In dieser Zeit empfing Breslau auch sein architektonisches Gepräge (Elisabethkirche, Rathaus. Dom). 1527 kam die prote- stantisch gewordene Stadt an das Haus Österreich. 1741 durch Friedrich Ii. an Preußen.

4. Geographie von Mitteleuropa - S. 93

1912 - Regensburg : Manz
Das Ostdeutsche Tiestand und die Ostsee. 93 32000 E., sind zwei Orte mit bedeutenden ostpreußischen Pferde- markten. Ostlich von Gumbinnen ist das preußische Hauptgestüt Trakehnen. Hier tummeln sich auf eingezäunten Weideflächen große Scharen edler Zuchttiere. Ey dt kühnen ist die preußische Grenz- und Zollstation. Nahe der Mündung des Pregel liegt an der Eisenbahn Berlin—petersburg das stark befestigte Königsberg, 246000 E. Die Stadt hat lebhaften Handel namentlich mit Rußland (Getreide, Holz, Kolonial- und Manufakturwaren12c.) und regen See- verkehr. Jetzt können Seeschiffe von 61/2 m Tiefgang die Stadt erreichen. Universität (Kant). In der Mitte der Stadt liegt das große Schloß, ehemals Deutschordensburg, mit der Krönungskirche. Zahlreiche Flußschiffe vermitteln den Verkehr mit dem getreidereichen Hinterlande. Gegen das Meer ist die Stadt gedeckt durch die Festung Pillau. 3. An der Küste von Pillau bis Brüsterort (Halbinsel Samland) wird der geschätzte Bernstein angespült, das durchsichtige, zu Stein erhärtete Harz einer urweltlichen Kieferart, das vielgeschätzte Elektron der Alten, welches schon in vorchristlichen Zeiten Handelszüge vom sernen Süden hierher veranlaßte. Er sinkt sich in einer zur Ter- tiärsormation gehörigen Erdschicht, die etwa 30 m unter der Ober- fläche liegt. Er wird bei Sturm aus dem Boden der Ostsee aufgewühlt und mit Tang zusammen an den Strand gespült. Noch mehr wird er jetzt im Lande gegraben (bergmännischer Betrieb). 4. Die Memelniederung. Die Memel durchbricht im äußersten Nordosten von Deutschland den nördlichen Landrücken und fließt in westlicher Richtung in die Ostsee. Zahlreiche aus Litauen kommende Flöße beleben den rasch fließenden Strom. Die Memelniederung hat manche fruchtbare Gebiete, aber auch weite Moorstrecken. Tilsit, 39000 E., liegt in fruchtbarer Niederung und hat Holz- und Ge- treidehandel. Memel, 21000 E., liegt an dem Ausgang aus dem Kurischen Haff und ist Deutschlands nördlichster Seehafen. 1 Kolonialwaren sind die Rohprodukte der Kolonien (besonders der West- und ostindischen): Kaffee, Zucker, Tee, Gewürze, Spezereien, Reis, Baumwolle, Färb- und Nutzhölzer. — Manufaktur — Werkstätte, in welcher durch Menschen- Hand oder die sie erfetzenden Maschinen Rohstoffe zu Kunftwaren verarbeitet werden.

5. Geographie von Mitteleuropa - S. 95

1912 - Regensburg : Manz
Das Ostdeutsche Tiefland und die Ostsee. 95 dung liegt die einst mächtige Hansastadt1 Danzig, 170000 E., eine sehr starke Festung. Die Stadt hat ihre mittelalterliche Bauart unter den großen norddeutschen Städten am meisten bewahrt (stattliche Giebelhäuser). Bekannt ist das Rathaus und der Artus- oder Junker- hos, vormals Versammlungshaus der reichen Danziger „Stadtjunker", jetzt Börse. Der Handel Danzigs ist gegen früher zurückgegangen, wie überhaupt alle Ostseehäfen seit der Entdeckung Amerikas gegen die Nordseehäsen zurückgetreten sind. Auch bemüht sich Rußland seinen Handel immer mehr mittels der Eisenbahnen auf feine eigenen Ostseehäfen (namentlich Libau) zu richten. Immerhin hat Danzig auch jetzt noch einen bedeutenden Getreide- und Holzhandel. Auch ein Freihafen ist jetzt eingerichtet worden. Hart an der Stadt ist die Kaiserliche und die Schichausche Werft für Panzerschiffe. 3. Pommern. 1. Die Pommersche Seenplatte ist viel unfruchtbarer als die Preußische und die Mecklenburgische. Hier ist der Lehm meist von unfruchtbarem Decksand überlagert. Infolgedessen trifft man in Pommern und in Pomerellen (= Kleinpommern) oder Kassubeuland ausgedehnte Heideflächen und Kiefernwälder nebst dürftigen Gras- flächen, welche als Schaf- und Gänseweiden benutzt werden. Unter den Wäldern ist der größte die d0 km lange Tucheler Heide im Gebiete der Brahe, der sich quer durch Pomerellen zieht, den West- preußischen Anteil an dem pommerschen Landrücken. Dazu kommt, daß das fruchtbare nördliche Vorland hier viel schmäler ist als bei der Preußischen und Mecklenburgischen Seenplatte. Am Nordrand der Platte und im Vorland liegen Stargart (= Alte Burg), 28000 E., unter dem 15. Meridian (Mitteleuropäische Zeit), der Regierungssitz Köslin, 23000 E., Stolp, 34000 E., und an der Küste das Seebad Kolberg, 25000 E. 2. Die Oderniederung. Die Oder kommt vom Mährischen Gesenke und betritt bald die Norddeutsche Tiefebene, die sie zuerst in nordwestlicher, zuletzt in nördlicher Richtung durchfließt. Nach mehr- * Der Bund der Hansa entstand im 13. Jahrhundert, umfaßte etwa 80 Städte und war einst sehr mächtig. Seit der Erstarkung der nordischen Reiche und der Entdeckung Amerikas verfiel er.

6. Geographie von Mitteleuropa - S. 97

1912 - Regensburg : Manz
Das Ostdeutsche Tiefland und die Ostsee. 97 ganzen Länge schiffbare Havel am bedeutendsten. Auf der Mecklen- burgischen Platte liegt, wie auf der ostpreußischen, der fruchtbare Ton meist zutage: es kann deshalb vielfach mit Erfolg Weizen gebaut werden. Am fruchtbarsten ist die Nordwestecke Mecklenburgs an der Lübecker Bucht und die Uckermark (in Brandenburg), links von der Oder. Der südliche Teil der Platte ist auch hier sandig. Die größte Stadt Mecklenburgs^ und ihr Haupthafen ist Rostock (Universität), 65000 E. Sie liegt an der unteren, breiten, 5 m tiefen Warnow. Zwischen dem Seehafen Rostocks, Warnemünde, und dem dänischen Orte Gjedser ist jetzt eine Eisenbahnfähre (42 km) eingerichtet, wodurch man, ohne umzusteigen, am schnellsten von Berlin nach Kopenhagen gelangen kann. Das an einem Meereinschnitt liegende Wismar, 24000 E., war einst (im 14. und 15. Jahrh.) eine wichtige Hansastadt, woran noch seine stattlichen Giebelhäuser erinnern, hat aber zur Zeit der schwedischen Herrschaft (1648—1803) seinen Handel an Rostock verloren. Auf dem Landrücken liegt die Hauptstadt Schwerin, 45000 E., am gleichnamigen See. Das turmreiche, schöne Residenzschloß liegt auf einer Insel des lieblichen Sees. Am Südrand der Platte liegt die Residenz Neu-Strelitz inmitten großer Waldungen. An dem westlichen Einschnitt der Lübecker Bucht liegt die Freie Stadt Lübeck, 99000 E., eine Handelsstadt von altertümlicher Bau- art. Lübeck war einst (vor der Entdeckung Amerikas) Führerin der Hansa und durch den Ostseehandel mächtig, wurde aber dann von dem benachbarten Hamburg bald überflügelt. Es hat jetzt noch hauptsächlich Verbindung mit den Ostseeländern (Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft). Der Elbe-Travekanal verbindet (seit 1900) die Stadt mit der Elbe (bei Lauenburg). Gleichzeitig wurde die Trave von Lübeck bis zur See auf 8 m vertieft. An der offenen See ist der Vorhafen Travemünde, ein Seebad. 1 In Mecklenburg wohnten nach der Völkerwanderung slawische Obotriten, welche von Heinrich dem Löwen unterworfen wurden. Der größte Teil des Landes gehört dem Fürsten, der Ritterschaft, den Städten und geistlichen Stiftungen. Biedermann, Mitteleuropa. 16. Aufl. 7

7. Geographie von Mitteleuropa - S. 104

1912 - Regensburg : Manz
104 Das Deutsche Reich. hundert. Aus dieser Zeit stammen die vielen altertümlichen Gebäude, darunter das schöne Rathans (mit dem Ratskeller), der Dom n. a. Bremen ist Sitz des „Norddeutschen Lloyd" \ einer der größten Schiffahrtsgesellschaften. Der Schiffbau und der Handel Bremens hat auch seiner Industrie ein bestimmtes Gepräge gegeben (Eisen- gießereien, Maschinenfabriken, Spinnereien, Tabakfabriken n. a.). Die Hafenstadt für große Ozeandampfer ist das zur Stadt gehörige Bremerhaven mit großartigen Hafenanlagen. Hier sind außer den Schnelldampfern auch die Werkstätten und Trockendocks des Nord- deutschen Lloyd. Unmittelbar daneben ist die Preußische Stadt Geeste- münde. Diese Stadt hat nebst Bremerhaven und Nordenham die Führung in der deutschen Hochseefischerei. Fischgründe sind die Nordsee, das Skagerrak, Island. An der Hunte liegt Olden- bnrg, 30000 E., die freundliche Hauptstadt des gleichnamigen Groß- herzogtnmes, wo bedeutende Pferdemärkte stattfinden. Das kleine Jadegebiet enthält den stark befestigten Reichskriegshafen Wilhelms- Hävens 35000 E., mit der Kaiserlichen Werft. 5. Im Osten wird das Westdeutsche Tiefland von der Elbe begrenzt. An der golfartig erweiterten Elbe, in einer für See- und Flußschiffahrt günstigen Lage, hat sich Hamburg, (mit den Vororten) 932000 E., zur ersten Seehandelsstadt des europäischen Festlandes entwickelt. Es entstand da, wo die kleine, in die Elbe mündende Alster einen guten Schutzhafen bot und wo eine höher gelegene sandige Übergangsstelle über die Elbeniederung vorhanden war. Karl der Große legte hier eine Burg (Hamme) an, die bald eine Kirche und als Erzbistum den Beruf erhielt das Christentum über den Norden auszubreiten. Frühzeitig trat die Stadt der Hansa bei. Die Anbahnung direkter Handelsverbindungen mit Amerika (Mitte des 18. Jahrh.) legte den Grund zur jetzigen Blüte der Stadt. Haupteinfuhrartikel sind Kaffee, Getreide, Häute, Kohlen, Petroleum, 1 Der Norddeutsche Lloyd, benannt nach dem Engländer Eduard Lloyd (leud), in dessen Kaffeehaus in London sich (Ende des 17. Jahrh.) der Verkehr in Schiffahrtsangelegenheiten konzentrierte, ist eine 1857 gegründete Gesell- schaft von Bremer Kaufleuten zur Anschaffung tüchtiger Schiffe für Personen- und Güterverkehr. 2 Wandb. Lehmann, Nr. 45.

8. Geographie von Mitteleuropa - S. 106

1912 - Regensburg : Manz
106 Das Deutsche Reich. Schiffahrtsgesellschaft der Welt. Glanzpunkt der Stadt ist das Alster- bassin. In der Nähe ist das Rathaus und die Börse sowie die Nikolaikirche mit hohem Turm (147 m). An wissenschaftlichen An- stalten hat H. u. a. die deutsche Seewarte, eine Anstalt zur Beobachtung von Meer und Wetter zum Besten deutscher Seefahrer (seit 1868). Hamburg hat auch große Schiffswerften, Eisengießereien, Brauereien, Spiritusfabriken n. a. Im Hauptgebiet südöstlich ist trefflich kulti- viertes Marschland (der Gemüsegarten Hamburgs). Mit der preußischen Handels- und Industriestadt Altona, 173000 E., ist Hamburg voll- ständig zusammengewachsen. An der Süderelbe liegt Harburg, 67000 E., eine rasch aufgeblühte Fabrik- und Handelsstadt (Ver- arbeitung von Palmkern- und Kokosöl, Jute, Gummi). Das Elbe- user unterhalb Altona zeigt eine ununterbrochene Reihe von Gärten und Landhäusern an dem schiffbelebten, mächtigen Strom. Den Glanz- Punkt bildet Blankenese. An der Elbemündung ist der hambnrgische Ort Kuxhaveu^ mit großem Hafen, von dem auch die Schnelldampfer der Hamburg-Amerika-Linie abgehen. 2. Die Nordsee. 1. Die Nordsee steht mit dem offenen Ozean in unmittelbarer Verbindung. Sie ist durch Stürme, starke Flut und Sandbänke ge- fährlich; trotzdem ist sie für uns als wichtige Verkehrsstraße von größter Bedeutung. Die größten europäischen Seestädte liegen in ihrem Umkreis. Die Nordsee hat einen starken Salzgehalt und ihre Häfen gefrieren wegen des milden Seeklimas (Golfstrom) im Winter nicht zu. 2. Der Nordseeküste ist eine Reihe von Inseln vorgelagert, die sich von Holland bis Jütland erstreckt. Nach ihren Bewohnern heißen sie Friesische Inseln und man unterscheidet die Westfriesischen Inseln, welche zu Holland gehören, die Ostfriefifchen Inseln, welche zu Hannover, die Nordfriesischen Inseln, welche zu Schleswig-Holsteiu gehören. Einst dehnte sich das Land bis zu diesen Inseln aus, aber rasende Sturmfluten rissen den wenig widerstandsfähigen Boden weg, bis schließlich nur die genannten Inseln übrig blieben. Im 12. und 1 Häven, niederdeutsche Schreibung für Hafen.

9. Geographie von Mitteleuropa - S. 127

1912 - Regensburg : Manz
Übersicht über Deutschland. 127 Hamburg-Amerika-Linie in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd in Bremen. Sie verfügen über mehrere Hunderte Ozeandampfer, von denen die größten über 200 m lang sind (Kölner Domtürme 154 m hoch), mehr als 3000 Menschen fassen können und in Bezug auf zweckmäßige und schöne innere Einrichtung, auf Geschwindigkeit und ruhigen Gang musterhaft zu nennen sind. Den Gütertransport vermitteln in Deutschland zu etwa ik die Eisenbahnen, zu ^/s die Wasserstraßen. Das deutsche Eisen- bahnnetz steht in Bezug auf Länge (etwa 60000 km) neben Ruß- land in Europa an erster Stelle, an Dichtigkeit wird es allerdings von Belgien und England übertroffen. Am dichtesten ist das deutsche Eisenbahnnetz im Ruhrkohlengebiet. Hauptknotenpunkt der deutschen Bahnen ist Berlin. Das deutsche Postwesen ist in Bezug auf Sicher- heit und Pünktlichkeit musterhaft. Von Deutschland wurde auch der Weltpostverein gegründet, dem ganz Europa, der größte Teil Ame- rikas sowie Teile von Asien, Afrika und Australien angehören. In seinem Gebiet beträgt das Porto von Postkarten 10 Pf., von Briefen 20 Pf. Die deutschen Staaten bilden das Reichspostgebiet mit Ausnahme von Bayern und Württemberg, welche ihr Post- und Telegrapheuweseu selbst verwalten. Das deutsche Telegraphen- und Telephonnetz ist jetzt das dichteste von Europa. Seit dem Jahre 1900 besitzt Deutschland auch mehrere Kabelleitungen, namentlich nach Amerika. Der Umsatz im deutschen Gesamthandel (Land- und See-- Handel), der sich in letzter Zeit gewaltig vermehrt hat, nimmt jetzt die zweite Stelle in der Welt ein. Im Jahre 1909 betrug der Um* fatz Englands 22^3 Milliarden Mark, der Deutschlands 16^/4, der der Vereinigten Staaten 12^2 Milliarden Mark. Nahezu die Hälfte des deutschen Handels fällt auf England, die Vereinigten Staaten, Nußland und Osterreich-Ungarn, dann folgen Holland, Belgien, Frankreich, die Schweiz, Italien, Argentinien ?c. 9. Verfassung. Die 26 deutscheu Staaten sind mit Ausnahme des Reichslandes Elsaß-Lothringen konstitutionelle Monarchien, die Freien Städte sind Republiken. Sie bilden zusammen einen Bundesstaat, an dessen Spitze als Deutscher Kaiser der König von Preußen steht. Er hat das Präsidium des Bundes und den

10. Geographie von Mitteleuropa - S. 62

1912 - Regensburg : Manz
62 Das Deutsche Reich. Deutschland. Sie ist auch ein bedeutender Jndustrieort (Zuckerfabriken, Textilindustrie, Maschinenbau, Kölnisches Wasser) und stark befestigt. Außer dem Rathaus und dem Gürzenich ist eine Anzahl alter romani- scher Kirchen zu bemerken. Sie alle aber übertrifft der herrliche Kölner Dom. Dom, das großartigste Werk des gotischen Baustils? Gegenüber von Köln liegt das befestigte Deutz. Düsseldorf, 358000 E., ist bedeutend geworden namentlich als Rheinhafen für das iudustriereiche Wuppertal. Im 16. Jahrhundert war sie Residenz der Herzoge von Berg. Bekannt ist seine Kunstakademie. Duisburg-Ruhrort, 229000 Einwohner, ist der Hauptstapelplatz für Ruhrkohlen und hat die größten Hafenanlagen am Rhein. Links des Rheines ist Krefelds 129000 E., der Mittelpunkt der deutschen Samt- und Seidenfabrika- tion. Der neugebaute Rheinhafen ist durch Schienenstränge mit der nahen Stadt in Verbindung gesetzt. Hauptsitz der rheinischen Baum- 1 Angefangen 1248, jahrhundertelang unterbrochen, 1842 wieder auf- genommen, vollendet 1880; Höhe der zwei Westtürme 156 m.
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