Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 10

1917 - Düsseldorf : Schwann
10 > ft r a , die freunbliche Gttin des Morgenrots und des Frhlings, die unserm Osterfeste ihren Namen geliehen hat. 12. Niedere Gtterwesen. Hochverehrt sinb die schlachten* frohen, jungfrulichen W a l k r e n , b. h. Kampfwhlerinnen. Sie tummeln ihre Rosse in der Luft der der blutigen Walstatt, lenken die Schlacht und tragen die gefallenen Helben sorgsam empor. Schicksalsschwestern, wie die griechischen Parzen, sinb die brei Nomen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie wohnen an einem Quell, der am Fue des groen, den ganzen Welt-bau tragenben Lebensbaumes sprubelt. Fr jeben Neugeborenen spinnen sie einen Lebenssaben. Auch eine Kerze wirb fr ihn ent-znbet; lschen sie diese wieber, so mu der Mensch sterben: das Lebenslicht wirb ihm ausgeblasen." Auf dem Gambe des Wassers wohnen die jungfrulichen Nixen, die durch ihren verlockenben Gesang den Menschen betren und hinabziehen in die Tiefe. Lichte, freunbliche Wesen sinb die zierlichen E l f e n, b. h. die Weien, die bei Monbenfchein auf Walbwiefen tanzen und den Wanberer an sich locken. In den Klften der Erbe wachen der geheimnisvolle Schtze langbrtige Mnnlein, die klugen, zauberischen Zwerge. Ihre Vettern sinb die gutmtigen Kobolbe ober Heinzelmnnchen. Sie machen dem mben Menschen nchtlich die Arbeit fertig; wenn aber jemanb sie neugierig belauert, kommen sie niemals wieber. 13. In der Walhalla. Hoch bro&en in den Wolfen tagt die golbschimmernbe Himmelsburg Walhalla, b. h. Halle der Erschlagenen, empor. Speere bilben ihre Sparren, Schilbe ihr Dach. Sie ist die Sttte, wo die sittenreinen Menschen und besonbers die gefallenen Heiben wieber erwachen, whrenb die Schlechten und die Unfreien in das bunkle Reich der Gttin H e l fommen. Jeben Morgen ziehen die Seligen von Walhalla zu Jagb und Kampf auf die himmlischen Wiesen. Die Götter schauen ihnen zu. Wenn der Tag sich neigt, werben alle Wunben von selber, wie durch Zauberkraft, geheilt. Die Helben vershnen sich durch Hanbfchlag und fetzen sich aus langen Bnken zum festlichen Mahle: mit ihnen die Götter. Die Walkren warten zum Mahle auf. Es gibt saftigen Schinken vom wilben Eber- aus den Hirnschalen erschlagener Feinde und den mchtigen Hrnern von Auerochsen trinkt man dazu den laenben Met. Unter frhlichen Gesprchen wirb gezecht, bis die Helben gestrkt sich von neuem zu Jagb und Kampfspiel erheben. 14. Die Gtterdmmerung". Seit Balbers Tod werben die Götter schlecht; sie verfallen durch Golbgier, woran der Fluch haftet, in Schulb und gehen, wie die Menschen, dem Untergange entgegen. So kommt betin das Weltenbe, die Gtterbrnrnerungdie Sonne verfinstert sich, und die Erbe erbebt. Lofi und die feinblichen

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 72

1917 - Düsseldorf : Schwann
72 Schlag? Man wei es nicht. An unbekannter Sttte wurde der teure Leichnam in der Erde gebettet. Von der Volkssage ist der groe Kaiser spter in den Kyffhuser versetzt worden; nach seinem Grabe hat die deutsche Reichsregierung in neuerer Zeit vergeblich forschen lassen. Friedrichs gleichnamiger Sohn, der junge Schwabenherzog, fhrte das deutsche Kreuzheer vor A k k o n. Eine Seuche raffte mit vielen anderen auch ihn hinweg. Zwar gelang den beiden fremden Knigen die Eroberung der Stadt, aber im Zwiespalts kehrten die Kreuzheere heim. Der englische König Richard Lwen herz hatte, so heit es, die deutsche Fahne beschimpft; als er auf dem Rckwege in Pilgerkleidung durch Deutschland zog, fiel er in die Hnde des Herzogs von Osterreich. Er wurde spter auf der Reichs-brg Trifels gefangen gesetzt und erhielt nur gegen hohes Lse-geld die Freiheit. Barbarossas Shne und ihre Zeit. 11901197 118. Heinrich Vi. Den bleichen Lwen", den Hammer der Erde" nannten die Italiener den gefrchteten Mann. Hinter der blassen Stirn wohnte in der Tat ein rcksichtsloser Herrschergeist. Unbeugsam war Heinrichs Wille, hart sein Sinn; mit wuchtigen Schlgen warf er einen Aufstand in dem normannischen Erblande seiner Gemahlin nieder. Noch grer wollte Heinrich die Hohenstaufenmacht gestalten als der Vater; das deutsche Knigtum sollte in seinem Geschlechte fort* erben und das normannische Reich fr immer mit Deutschland ver-Kunden sein. Selbst auf die Eroberung des Morgenlandes war sein Ehrgeiz gerichtet; ein Kreuzzug sollte ihm dazu das Mittel sein. Aber ein schweres Fieber raffte den erst zweiunddreiigjhrigen Herrscher in Sizilien jh dahin; den Trunk kalten Wassers, den Heinrich er-hitzt auf der Jagd zu sich genommen, mute er mit dem Leben bezahlen. Ein kaum dreijhriges Shnlein, das in Palermo geboren war, stand an seiner Totenbahre. -Trauer herrschte in Deutschland der den Verlust des starken Fürsten, der nach den Worten eines Zeitgenossen das deutsche Volk herrlich gemacht hatte vor allen Nationen". Klagend sei Dietrich von Bern, der alte Held, so erzhlte man sich, auf kohl-schwarzem Rosse nchtlicherweile durch die Rebenberge am Rhein geritten. 119. Philipp von Schwaben (Gegenknig.- Otto Iv.). Fr den unmndigen Neffen, der bereits zum deutschen Könige gewhlt 119s1208 war, bernahm Barbarossas jngster Sohn Philipp die Ver-waltung des Reiches. Aber die Hohenstaufenpartei erhob den tat m

3. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 34

1916 - Düsseldorf : Schwann
34 Ihre Heimat waren die Steppenlnder des inneren Asiens; Mangel an Nahrung hatte sie auf die Wanderung getrieben. Sie waren schreckliche Menschen, klein von Gestalt, mit dickem Kopf, vorstehenden Backenknochen und kleinen, tiefliegenden Augen; durch tiefe Ein-schnitte war ihr hliches, braungelbes Gesicht noch mehr entstellt. Ihre Kleidung bestand in Kitteln, die aus Leinwand oder Fellen von Waldmusen zusammengenht waren. Die meiste Zeit brachten sie auf ihren kleinen, hlichen Pferden zu; sie aen, tranken und schliefen auf ihnen. Der Gebrauch des Feuers war ihnen unbekannt. Sie lebten von Krutern, Wurzeln und rohem Fleische; ihre Weiber und Kinder hausten, wie heute das Zigeunervolk, auf schmutzigen Karren. der alles liebten die Hunnen den Krieg. Mit frchterlichem Ge-heul strzten sie sich ohne alle Ordnung auf den Feind, umschwrmten ihn von allen Seiten und schleuderten Lanzen und Pfeile, deren Spitzen von Knochen waren. Wer ihnen auswich, den wuten sie geschickt mit Schlingen zu fangen, die sie ihm um den Hals warfen. Raubend und mordend fielen sie in die Lnder ein. und Schrecken ging vor ihnen her. 2. König Attila. Der gewaltigste Heerknig dieses wilden Volkes war A t t i l a. Sein Name bedeutet Vterchen". In der Nibelungen-sage, die ihn zum zweiten Gemahl der Kriemhilde macht, heit er Etzel. Die Menschen nannten ihn Gottesgeiel", denn wie eine Geiel, eine Zuchtrute des Herrn, traf er die in Unordnung lebenden Völker. In der weiten, grasreichen Ebene von Ungarn, wo seine Hunnen sich niedergelassen hatten, hielt er Hof. Hier hauste er in einem hlzernen Palaste, dessen Hallen und Sle mit Schnitzereien geschmckt waren. Seine Groen lebten in verschwenderischer ppig-feit, er selbst aber a aus hlzernen Geschirren und kleidete sich schmuck-los wie der geringste Hirt. Stets hatte er sein Schwert an der Seite, auch wenn er ruhte; seine Hunnen glaubten, der Kriegsgott selber habe es ihm gesandt. Nie zeigte er sich frhlich; selbst wenn Gesang und Saitenspiel an seiner Tafel ertnten, blickte er finster und ver-schlssen. 3. Die Schlacht auf den atalanischen Feldern. Dieser ge-waltige Mann brach nun an der Spitze vieler Könige und eines gewaltigen Heeres aus Ungarn auf und zog verheerend gegen Westen. Alle Völker sollten ihm Untertan sein. Er kam in die Rheingegenden, zerstrte Trier und Metz und wandte sich dann weiter nach Gallien, dem heutigen Frankreich. Auf den Katalaunischen Feldern, bei dem heutigen Ehalons am tr * Marneflusse, kam es zwischen den Hunnen und den Rmern, zu 1 denen viele deutsche Hilfsvlker gestoen waren, zu einer wilden,

4. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 22

1916 - Düsseldorf : Schwann
_ 22 Esar flammte aus einer vornehmen Familie. Sorgfltig enoa ihn feine Mutter Auria, die er sehr lieb hatte. Frh erkannte man ferne groe Begabung. Sie erfllte ihn aber auch mit hohem Selbstgefhl, und ein starker Ehrgeiz beherrschte ihn. Seeruber, die ihn ernst gefangen genommen hatten, forderten ihm 20 Talente, fast Julius Csar. 90 000 Mark, Lsegeld ab. Was," rief er entrstet, fr mich, Julius Csar, nur 20 Talente? Nein, 50 sollt ihr haben?" Bis das Geld herbeigeschafft war, hielten die Ruber ihn in Gefangenschaft, aber er behandelte sie fo, als wenn er ihr Herr und sie seine Sklaven seien. Nicht gern duldete er jemanden der sich. Einst kam er durch ein elendes Dorf. Lieber mchte ich," rief er aus, hier der Erste als in Rom der Zweite fein!" Rafch schwang er sich zu hohen

5. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 14

1916 - Düsseldorf : Schwann
14 Gelehrten jener Zeit, ja des Altertums berhaupt, nmlich den Arist 6 teles. Oft ermahnte Philipp seinen Sohn, die Lehren eines so weisen Mannes gut zu befolgen. Dadurch allein", so sprach er, wirst du dir eine Reue ersparen knnen, wie ich sie der manche Torheiten meines Lebens empfinde." Frh tat sich Alexander auch Alexander er rofje. in allen krperlichen bungen hervor, und mutig schreckte er vor keiner Gefahr zurck. Einmal fhrte man seinem Vater ein prchtiges Streitro vor, damit er es kaufe. Das Tier war aber so wild und strrig, da sich niemand getraute, es zu besteigen. Bitte, lieber Vater," sagte Alexander, la mich doch einmal versuchen, ob ich es reiten kann!" Philipp erlaubte es. Der Prinz fate das Pferd schnell

6. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 16

1916 - Düsseldorf : Schwann
16 3. riegszge durchs Perserreich. Als der Winter nahte, machte er in der Stadt G6rdium Halt. Hier war in einem Tempel ein Wagen des sagenhaften Knigs Midas. Die Riemen an der Deichsel waren beraus kunstvoll verschlungen. Wer diesen gordischen Knoten' lse, so lautete eine alte Prophezeiung, der wrde Asien beherrschen. Alexander lste den Knoten, indem er ihn kurzerhand mit dem Schwerte zerhieb. Auf dem Weiterzuge erkrankte er schwer in der Stadt Tarsus, wo der Apostel Paulus geboren ist; ein ^ltes Bad strzte ihn in ein hitziges Fieber, und alle befrchteten seinen Tod. Sein Leibarzt Philippus reichte ihm schlielich das einzige Mittel, das vielleicht noch wirken konnte. Alexander wollte eben die Medizin einnehmen, als er den Brief eines Freundes erhielt; darin stand geschrieben: Hte dich vor Philippus, denn er soll vom Perser-knige verleitet sein, dich zu vergiften." Alexander vertraute dem Arzte; er gab ihm ruhig den Brief zu lesen und trank im selben Augenblicke die Arznei. Und siehe, der König genas; in drei Tagen stand er wieder an der Spitze seines hocherfreuten Heeres. Bei I s s u s in Syrien, am Strande des Mittelmeeres, erfocht Alexander den zweiten Sieg. Der Perserknig Darms konnte sich Eaurn durch die Flucht retten. Das reiche persische Lager mit dem kostbaren Knigszelte wurde ein Beute des Siegers. Auch die Mutter, die Gemahlin und mehrere Kinder des Darius fielen in seine Hnde. Alexander trstete die Gefangenen und behandelte sie mit solcher Gromut, da auf die Kunde davon der flchtige Darius ausrief: O ihr Götter? Habt ihr beschlossen, mir mein Reich zu nehmen, so gebt es keinem andern, als dem Könige der Mazedonier!" In stolzem Siegeslaufe zog Alexander durch die Lnder an der Meereskste Kleinasiens. Von Palstina kam er nach gypten. Hier entstand am Nilflusse eine wichtige Handelsstadt, die ihm zu Ehren Alexandrien genannt wurde. In einem Tempel, der in der Wste lag, begrten die Priester den König als den Sohn des obersten Gottes; sein Ansehen bei den Vlkern stieg dadurch gewaltig. Er kehrte nach Asien zurck und drang der den Enphrat vor. Bei dem Dorfe Gaugam6la, unweit der Trmmer von Ninive, be-siegte er den Darms in der letzten entfcheidenden Schlacht; Darius floh abermals. Er wrbe auf der Flucht von einem treulosen Statt-Halter gefangen und elenb ums Leben gebracht. Alexanber aber zog als Herrscher in die persische Hauptstabt Susa ein. 4. Alexander als Perserknig. Alexanber fing nun an, sich selbst als Perserknig zu kleiben, hielt einen prchtigen Hof und bevorzugte die vornehmen Perser vor seinen Mazedoniern. Diese sahen das sehr unwillig und dienten dem Könige nicht mehr so gern wie zuvor. Auf einem Aeldzuge, den er nach dem fernen Gewrzlande Indien machte,

7. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 16

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 16 — rten Hufen; die sollst du ins Joch spannen. Hast du mit ihnen dann ein Stück Acker umgepflügt, so gebe ich dir Drachenzähne, damit du sie in die Furchen säest. Aus den Zähnen wachsen geharnischte Männer hervor; sie alle mußt du töten. Dann magst du das Goldene Vlies meinetwegen an dich nehmen — wenn der Feuerdrache es losläßt." Jason erschrak. Aber des Königs Tochter M e d 6 a , eine Zauberin, gab ihm heimlich eine Salbe, die ihn unverletzlich machte. Mutig ging der Held ans Werk. Mitientsetzlichem Schnauben wollten die Tiere ihn zu Boden werfen und zerstampfen. Aber Jason packte sie fest bei den Hörnern und spannte sie ein. Er pflügte den Acker und säete die Drachenzähne. Alsbald wuchsen Eisenmänner daraus hervor. Als sie nun auf Jason losstürmten, warf er einen schweren Stein unter sie; darüber gerieten sie in Streit, so daß er sie leicht überwinden konnte. Der König staunte über Jason und dachte, daß ihn wenigstens der feuerspeiende Drache noch töten werde. Aber Med^a gab dem Helden heimlich eine Flasche mit Zauberwasser; damit besprengte dieser den Drachen, und das Untier schlief sogleich ein. So nahm Jason das Goldene Vlies ohne Gefahr von dem Baume herunter und brachte es wohlbehalten auf das Schiff. § 26. Die Heimkehr. Eilig machten sich die Helden zur Abfahrt bereit. „Ach," jammerte Medea, „nun wird mein Vater doch dahinterkommen, daß ich euch geholfen habe, und mich dann im Zorne töten!" Jason nahm die Zauberin daher mit ins Schiff, und glücklich erreichten alle Griechenland. Mebea wurde Jasons Frau. Aber sie hatte ein hartes Gemüt und tötete schließlich ihre eigenen Kinder. Dann entwich die Zauberin auf einem Drachenwagen durch die Lüfte in ihre Heimat zurück. Der Crojanische Krieg. § 27. Der Raub der Helena. In der Stadt Troja unweit der Küste Kleinasiens herrschte einst P r i a m u s , ein mächtiger und reicher König, der viele Söhne und Töchter hatte. Einer der Söhne hieß P ä, r i s. Dieser weidete einst an den grasreichen Abhängen des nahen Gebirges die Herden feines Vaters. Da erschienen ihm die Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite und baten ihn, zu entscheiden, welche von ihnen die schönste sei. Denn sie lagen darüber im Zanke, und das war so gekommen. Zu einem festlichen Mahle waren alle Götter und Göttinnen eingeladen worden außer der bösen Göttin der Zwietracht. Aus Rache hierüber hatte sie unter die Gäste einen goldenen Apfel geworfen, der die Aufschrift trug: „Der Schönsten!" Nun wollte aber jede der drei Göttinnen die schönste sein und deshalb den Apfel haben. Jede suchte daher den Päris für sich zu stimmen: Hera verhieß ihm, wenn er sie die Schönste

8. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 55

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 55 — in Babylon und Susa, und dreitausend Kamele sollen nötig gewesen sein, um die Gold- und Silberschätze aus den Gewölben der Königsburg von Persepolis nach Babylon zu schaffen. § 96. Alexander als Perserkönig. Alexander vermählte sich jetzt mit der Tochter eines persischen Fürsten, der Roxlne; auch begünstigte er die Heirat seiner Soldaten mit Perserinnen und stattete sie reichlich aus. Allmählich konnte man wahrnehmen, daß der König der persischen Hossitte zuneigte. Der Einfluß des Morgenlandes hatte ihn verändert. Die Asiaten waren, wie noch heute, bei ihren Herrschern Prunk und Pracht gewohnt. Um nun den Persern auch äußerlich als Nachfolger ihrer alten Könige zu erscheinen, umgab sich Alexander mit einer glänzenden Hofhaltung, kleidete sich in persische Königstracht und ließ alle, die ihm nahten, vor seinem Throne einen Fußfall tun, wie es am Hofe der Perserkönige üblich war. Entrüstet weigerten sich dessen die freien Mazedonier. ■ Auch sahen sie mit Verdruß, daß Alexander zahlreiche vornehme Perser in seine Umgebung zog und ihnen wichtige Ämter und Ehrenstellen übertrug. Eine Verschwörung, die sie deshalb anzettelten, unterdrückte der ergrimmte König mit blutiger Strenge. Zu einer schlimmen Tat riß ihn der Jähzorn sogar gegen den treuen Klitns hin, der ihm am Granlkns das Leben gerettet hatte. Dieser pries einst bei einem Gelage die Taten des Königs Philipp höher als die Alexanders. Da geriet der Ehrgeizige in Wut; er ergriff einen Speer und durchbohrte den kühnen Sprecher. Der schrecklichen Tat folgte alsbald die heftigste Reue; drei Tage lang saß Alexander, ohne Nahrung zu sich zu nehmen, büßend in seinem verschlossenen Zelte. § 97. Der Zug nach Indien. Ein gewaltiger Tatendrang ließ dem Könige keine Ruhe. Seine Blicke richteten sich auf das alte Goldland Indien, d. h. das jetzige englische Vorderindien?) Er ergänzte sein zusammengeschmolzenes Heer durch Asiaten und drang im Frühjahr 327 in das Indische Tiefland ein. Aber die Regenzeit und die Erschöpfung seiner Soldaten zwangen ihn bald zur Umkehr. Zwölf Siegesaltäre soll das Heer am Endpunkte des Zuges zum Andenken aufgetürmt haben. Auf neu erbauten Schiffen fuhr Alexander den Indus abwärts bis zum Meere. Sein griechischer Admiral segelte dann weiter bis zur Mündung des Euphrats und Tigris. Er selbst zog mit dem Landheere dorthin durch die Sandwüste Gedrosien. Die marschierenden Truppen erduldeten furchtbare Leiden; viele Soldaten starben vor Durst. Alexander trug getreulich alle Qualen mit; man erzählt, er habe einmal einen Trunk Wasser, den ihm ein Soldat im Helme x) Gedicht: Sirtgg, „Alexander."

9. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 60

1886 - Düsseldorf : Schwann
- 60 Alexander verzieh ihnen und wurde, wie frher sein Vater, von der allge-meinen Versammlung der Griechen zu Korinth zu ihrem Oberanfhrer gegen die Perser ausgerufen. Hier zu Korinth fand auch das Zusammentreffen Alexanders mit dem Philosophen Diogenes statt, der wegen seiner schlechten Lebensweise den Beinamen Kyou (Hund) erhalten hatte. Er trug einen langen Bart, einen zerrissenen Mantel, einen Ranzen auf dem Rcken und wohnte in einer Tonne; denn er trieb die Lehre des Sokrates, der Mensch msse so wenig als mglich bedrfen, ins Lcherliche. Einen hlzernen Becher hatte er weg-geworfen, als er einen Knaben aus der hohlen Hand trinken sah. Alexander ging zu dem Sonderling, um ihn kennen zu lernen. Derselbe sa gerade vor seiner Tonne und sonnte sich. Als er den König mit seiner Begleitung auf sich zukommen sah, richtete er sich ein wenig auf. Alexander grte ihn freundlich, unterredete sich lange mit ihm und fand seine Antworten sehr geistreich. Zuletzt fragte er ihn: Kamt ich dir eine Gunst erweisen?" O ja," versetzte Diogenes, geh mir ein wenig aus der Sonne!" Hierber erhoben die Begleiter Alexanders ein lautes Gelchter: Alexander aber wendete sich um und sagte: Wre ich nicht Alexander, so mchte ich wohl Diogenes sein." 30. Alexanders Aeldzug in Kleinafien. Im Frhlinge 334 brach Alexander mit dem vereinigten Heere der Makedonier und Griechen gegen das Reich der Perser auf, um die den Griechen zugefgten Unbilden zu rchen. Bei Sestos setzte er der den Hellespont und besuchte auf dem Schlachtfelde von Troja die Grber der alten Helden, besonders das des Achilleus. O glcklicher Achilleus," rief er aus, der du im Leben einen treuen Freund und im Tode einen Snger deiner Thaten gesunden hast!" Daraus zog er weiter bis an den kleinen Kstenflu Granikos in Mysien. Als Alexander hier anlangte, fand er das gegenberliegende Ufer von einem groen persischen Heere besetzt, so da der bergang der den Flu mit Gewalt erzwungen werden mute. Alexander hielt Kriegsrat. Sein erfahrener Feldherr Parmenio riet den Abzug der Feinde abzuwarten. Der groe Hellespont wrde sich ja schmen mssen." rief Alexander, wenn wir uns vor diesem kleinen Flu frchteten!" Er sprang selbst mit seinen Reitern in den Flu, erzwang nach heftiger Gegenwehr den bergang und schlug die Perser in die Flucht. Im Getmmel der Schlacht wre der allzu khne junge König beinahe ums Leben gekommen. Zwei vornehme Perser, welche wegen seiner glnzenden Waffenrstung in ihm den König vermuteten, sprengten auf ihn los und brachten ihn in groe Gefahr. Wh-

10. Kleine Lebensbilder berühmter Männer für den geschichtlichen Unterricht - S. 13

1886 - Düsseldorf : Schwann
13 bei- Klein- den Namen Oibipus. Der Diener be Laws letzte den Stioben ober nicht aus, sondern gab ihn bcm Ausseher bei' Herbeu des Kvuig. Polydos von Korinth. Dieser brachte ihn seinem Herrn, bei k.nberlos roai lut den Oidipus wie seinen eigenen Sohn aufzog. Jngling herangewachsen, geriet er einst mit emem Altersgenonen in Areit und bieset warf ihm bor, ba er nicht einmal w., wer fem Stet sei Deshalb ging er znm Orakel nach Delphi, um dasielbe Uder seine Abstammung zu befragen. Hier erhielt er b,e' weiter forschen, er werde seinen Vater erschlagen und seme Mutter heirate . Da er den Polybos und seine Gattin fr seine Eltern hielt, g-iig el nickit nach Korinth zurck, sonbern roanbecte zunchst uustat im Lande Phokis umher Da begegnete ihm in einem enge Hohlwege em Wagen, auf dem ein alter Mann mit einigen Begleitern (ich befand Der Wagenlenker brngte den Wanberer zur Seite, infolge dessen er chlug dieser den Wagenlenker, und als er an dem Wagen vorbeigehen wollte, und bet .Ute ihn aus da Haupt schlug, ttete et auch diesen. Daran, setzte -j'bipn seinen Weg weiter (ort und kam endlich nach Theben. Von heu Seglettern bes alten Mannes wer nur einer entkommen. Der gettete 3lue: roa abet niemand anders als des Oidipns Vater La.vs, und damit war em Teil des Orakels ersiillt; auch der anbete Teil sollte in Erfllung gehen. Theben wurde nmlich zu jener gett von einet eigentmlichen Plage hmi-gesucht. Aus einem Selsen- nahe der Stobt, hatte sich b> Sphmx gelagert ein geflgeltes Ungeheuer mit dem Leibe eines Soweit und bemoberttrpe eines Weibes, die jeden Vorbergehenden anhielt und ihm e.n 9!aet iioi; legte Wer bieses nicht lsen konnte, wrbe von dem Felsen hinabgestrzt und fand seinen Tod. Als Oibipns ans seiner Wnnberung in die Nahe von Theben und au beu Felsen kam, ans dem die Sphmx lag^ wu auch ihm das Ratsei vorgelegt. Et sollte sagen, was das sut sei, welches am Morgen auf vier, an. Mittag aus zwei, am -enb auf brei Feu gehe. Oidipus antwortete, ohne sich lange zu besinnen. ..in'-' Wesen ist der Mensch: am Morgen seines Lebens kriecht et als K.ud au fnden und Feu umher, on. Mittage des Lebens, dim bet Flle ieiner Kraft qeht er aufreckt auf beiden Fuen, am Abende, _ teisenaltet, untersttzt er seine wankenden Schritte durch einen S a gleichsam den dritten seiner Fen." Damit hatte Oidipus das 3w aelbst die Sphinx strzte sich vom Felsen hinab, und Theben war befielt. 8 teou b S Jr dt Jvkaste, welcher noch des^ La.os Tode we Regierung von Theben bernommen, hatte demjenigen, der b.e tobt on bet Sphinx befreite, als Preis die Krone von Theben und die Hand bei Jokaste zugesagt. Dem Rettet Oidipus wurde dieser Preis zii teil, und ahnungslos ersllte der Unglckliche somit auch den zweiten Teil jenes Otakeupruches und heiratete seine eigene Mutter. Dennoch regierte er
   bis 10 von 34 weiter»  »»
34 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 34 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 10
1 9
2 42
3 15
4 30
5 120
6 2
7 56
8 9
9 8
10 115
11 16
12 28
13 3
14 22
15 4
16 80
17 4
18 1
19 18
20 11
21 5
22 14
23 14
24 14
25 6
26 23
27 13
28 83
29 10
30 19
31 14
32 0
33 68
34 30
35 12
36 49
37 213
38 11
39 31
40 2
41 7
42 20
43 34
44 2
45 59
46 30
47 28
48 15
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 11
2 1
3 0
4 1
5 0
6 0
7 4
8 0
9 2
10 0
11 1
12 0
13 1
14 10
15 0
16 5
17 19
18 0
19 2
20 0
21 1
22 7
23 14
24 0
25 0
26 1
27 0
28 1
29 0
30 0
31 2
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 3
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 6
55 1
56 0
57 0
58 1
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 2
68 1
69 1
70 0
71 10
72 0
73 0
74 0
75 2
76 0
77 7
78 0
79 1
80 0
81 0
82 17
83 1
84 0
85 0
86 0
87 6
88 4
89 1
90 0
91 1
92 1
93 0
94 7
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 34
3 1
4 8
5 1
6 6
7 0
8 0
9 0
10 15
11 0
12 9
13 1
14 0
15 15
16 4
17 1
18 1
19 5
20 0
21 0
22 7
23 11
24 4
25 0
26 4
27 2
28 1
29 2
30 1
31 1
32 0
33 27
34 5
35 0
36 0
37 10
38 1
39 2
40 0
41 29
42 10
43 14
44 0
45 2
46 4
47 0
48 4
49 1
50 13
51 9
52 1
53 1
54 10
55 1
56 8
57 3
58 2
59 69
60 2
61 1
62 9
63 1
64 5
65 7
66 0
67 0
68 4
69 0
70 0
71 2
72 12
73 0
74 1
75 4
76 0
77 2
78 1
79 0
80 5
81 101
82 3
83 0
84 7
85 29
86 0
87 0
88 5
89 1
90 0
91 5
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 11
98 0
99 1
100 42
101 0
102 29
103 0
104 0
105 3
106 7
107 0
108 3
109 0
110 1
111 1
112 89
113 0
114 5
115 18
116 24
117 0
118 2
119 0
120 34
121 53
122 0
123 12
124 2
125 3
126 0
127 6
128 12
129 4
130 0
131 16
132 7
133 0
134 2
135 0
136 11
137 0
138 2
139 0
140 2
141 0
142 4
143 30
144 0
145 7
146 7
147 0
148 1
149 0
150 0
151 7
152 18
153 0
154 2
155 6
156 27
157 3
158 4
159 1
160 0
161 0
162 1
163 4
164 0
165 2
166 12
167 24
168 7
169 27
170 0
171 11
172 6
173 7
174 0
175 9
176 1
177 14
178 0
179 13
180 0
181 12
182 5
183 14
184 1
185 2
186 0
187 4
188 0
189 5
190 80
191 2
192 8
193 0
194 1
195 3
196 24
197 2
198 1
199 1