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1. Geographie von Mitteleuropa - S. 58

1912 - Regensburg : Manz
58 Das Deutsche Reich. Bonn an entfernen sich die Berge auf beiden Seiten immer mehr vom Rhein und der Fluß betritt eine in früherer Zeit eingesenkte Tieflandschaft, die Kölner Bucht. Am Eintrittstor des Rheines in das Schiefergebirge, an der Mündung der Nahe, liegt Bingen. Jenseits des Rheines ragt die Steilwand des Niederwaldes empor. An der Vereinigung von Mosel und Rhein liegt Koblenz (das römische Confluentes), 56000 Ein- wohner, die Hauptstadt der Rheinprovinz. An der Moselmün- dung erhebt sich das großartige Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. Gegenüber liegt die Bergfestung Ehrenbreitstein. Bei Koblenz be- ginnt das Neuwieder Becken. Die Berge entfernen sich vom Fluß und lassen einen großen Kessel frei, ein Einbruchsbecken, welches in der vulkanischen Zeit entstanden ist, mit ebenem, sehr fruchtbaren Boden. Der hier angeschwemmte Bimssandstein wird zur Bereitung von Mauersteinen verwendet. Bei der Ahrmündung beginnt das Siebengebirge. Am unteren Ende des Rheindurchbruches, nahe dem Siebengebirge, liegt die Universitätsstadt Bonn, 88000 E., mit spät- romanischem Münster. Geburtshaus Beethovens. 4. Die Täler der Nebenflüsse. Mit dem Rheintal wetteifern an Schönheit die tiefeingeschnittenen Nebentäler. Im schönen Nahetal, aufwärts von Bingen, liegt Kreuznach, 23000 E., ein Badeort mit Salzwerk. Nahe dabei ist Münster am Stein, so benannt nach der hochragenden Porphyrwand des Rhein- grafenstein; es ist durch seinen Wein bekannt. Auf einem andern Bergkegel stehen die Ruinen der Ebernburg (Franz von Sickingen). An der oberen Nahe liegt das kleine, zu Oldenburg gehörige Fürsten- tum Birkenfeld mit gleichnamigem Hauptort. Größer ist das Städt- chen Oberstein, öin Glanzpunkt des Nahetales, dessen Bewohner sich meist mit Schneiden und Schleifen von Achaten und andern Halb- edelsteinen beschäftigen. Das Moseltal. Da wo die Mosel das Schiefergebirge betritt, liegt Trier/ 49000 E., die älteste Stadt Deutschlands, mit Bauten aus sogenannten Pfalz im Flusse, weiter abwärts der sagenberühmte Lurleifelsen (— Lauerfels), die Mündung der Lahn, das Siebengebirge. 1 Trier war Hauptort der Civitas Treverorum (Trier aus Trewerer, wie Paris aus Parisier), eines Stammes der belgischen Gallier (56 v. Chr. von

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 40

1912 - Regensburg : Manz
Das Deutsche Reich. trägt großenteils Laubwald und gewährt vom tiefliegenden Rhein- tal aus einen stattlichen Anblick. Der westliche Teil besteht aus kri- stalliuischem Gestein, der größere östliche aus Buntsandstein. Dieser trägt auch die höchste Spitze, den Katzenbuckel (626 m), mit weiter Aussicht. 3. Der Wasgenwald (Wasgan) oder die Vogesen (Möns Vö- segus) gleicht in vielem dem gegenüberliegenden Schwarzwald. Die Ähnlichkeiten sind durch die gleiche Entstehungsgeschichte bedingt. Er beginnt bei der Belsorter Gebirgslücke, fällt steil gegen die Rheinebene herab und ist im Süden am breitesten und höchsten. Dort erhebt sich der Sulzer Belchen (1426 m). Die Vogesen bestehen in ihren südlichen Erhebungen aus Granit- und Gneiskuppen, in den nördlichen Teilen vorwiegend aus Buntsandstein. Eine wichtige Gebirgslücke ist der Ein- schnitt von Zabern, durch welche der Rhein-Marue-Kaual und die Straßbnrg—pariser Eisenbahn führen. Das Gebirge ist weit hinauf mit prächtigen Buchen- und Tannenwäldern bedeckt; den nördlichen niedrigeren Teil krönen zahlreiche Burgen. Forstwirtschaft und Holzhandel ist bedeutend. Die Rheinseite des Wasgenwaldes ist nebst der angrenzenden Ebene ein wichtiges Wein- und Obstbaugebiet. Die gewerbliche Tätigkeit ist in den Tälern sehr entwickelt, namentlich in Baumwollspinnereien und -Webereien. Seine nördliche Fortsetzung bildet die Haardt mit der Kalmit (680 m) in der Rheinpfalz, eine breite, von tiefen Tälern zerrissene Buntsandsteinfläche. Der dunkelrote Buntsandstein hat meist horizontale Schichtung, ist aber auch von senkrechten Spalten durchsetzt und liefert gute Quadersteine, die beson- ders in der Haardt, am Main und am Neckar ausgebeutet und weithin ver- fruchtet werden. Das Heidelberger Schloß, die Dome von Straßburg, Speier und Worms und viele andere Bauwerke sind aus Buntsandstein hergestellt. Die Haardt ist stark bewaldet und fällt mauerartlg zur Vorder- Pfalz herab. An den in die Rheinebene tretenden Vorhügeln wächst vorzüglicher Wein. Der westliche Teil der Pfalz, das Westrich, erstreckt sich bis an das Saarkohlengebiet und ist ein ziemlich unfrucht- bares Hügelland. Hier liegen die Städte Pirmasens, 38000 E., mit bedeuteuder Schuhfabrikation und Zweibrücken, einst die Residenz wittelsbachischer Fürsten. In der Umgegend wird bedeutende Pferde- zucht getrieben.

3. Geographie von Mitteleuropa - S. 49

1912 - Regensburg : Manz
Das Lothringische Stufenland. 49 ebene im Westen wie das Schwäbische Stufenland im Osten und ge- hört ebenso wie dieses der Trias an. Auf den Buntsandstein folgt westlich ein Streifen Muschelkalk, an den sich die Keupersormatiou anschließt. 2. Der Wasserabfluß erfolgt nach Norden in die Mosel, die Saar und die Maas. Die Mosel, der größte linke Nebenfluß des Rheins, kommt vom Südende des Wasgenwaldes, durchfließt das Lothringer Hügel- land und strömt in vielen Windungen in einem tiefeingeschnittenen Tale dem Rheine zu. Ihr größter, auch schiffbarer Nebenfluß ist die Saar, welche vom mittleren Teile des Wasgenwaldes kommt. Beide durchfließen auf ihrem Oberlauf waldreiche Landschaften. 3. Das Moseltal hat ein mildes Klima und erzeugt Gemüse, Obst und Wein. Auf den Hochflächen ist aber das Klima rauher und der Boden weniger ergiebig. Hier wird Ackerbau und Pferde- .zucht getrieben. Dagegen hat das Lothringische Stufenland einen großen Reichtum in seinen Bodenschätzen. Hier befindet sich (in der südlichen Ecke der Rheinprovinz) das große Kohlengebiet von Saarbrücken, 105000 E., das drittgrößte Lager Deutschlands (etwa 200 Flöze in der Stärke von ungefähr 130 m zusammen) auf einem Räume von etwa 1000 qk. Die Kohlen werden namentlich nach Westdeutschland, Frankreich und der Schweiz verfrachtet. Die Saar- brückener Kohle besitzt nicht die vorzügliche Heizkraft wie die West- Mische, sie ist aber sehr geeignet zur Herstellung von Koks (bei ge- hindertem Zutritt der Luft wird die Steinkohle glühend gemacht). Im Kohlengebiet ist auch eine bedeutende Industrie entstanden. An t>en Ausläufern des Saarbrückener Kohlenreviers liegt das bayerische St. Ingbert. Über die Steinkohlenlager. Steinkohlenlager bestehen nicht aus lauter Kohle, sondern immer sind verhältnismäßig dünne Kohlenschichten O'*—17 in stark), welche man Flöze nennt, zwischen viel mächtigeren Gesteins- Massen (gewöhnlich Schiefertonen oder Sandsteinen) eingebettet. Die Steinkohlen- lager find vor Zeiten auf ähnliche Weise entstanden, wie sich noch heute unsere Flachmoore bilden. Dazu haben allerdings andere Pflanzen das Material ge- liefert. Aus den Abdrücken der überlagernden Schichten — „des Hangenden" nach der Bergmannsprache — können wir feststellen, aus welchen Pflanzen die Steinkohlenlager gebildet wurden. Diese Abdrücke rühren von großen kraut-, Biedermann, Mitteleuropa. 16. Aufl. A

4. Geographie von Mitteleuropa - S. 51

1912 - Regensburg : Manz
Das Rheinische Schiefergebirge und die Kölner Bucht. 51 zusammen das Reichsland Elsaß-Lothringen und werden von einem kaiserlichen Statthalter verwaltet. ^ Im tief einschneidenden Moseltal liegt die starke Festung Metz^ mit zahlreicher Besatzung, 68000 E. Sie hat eine schöne Kathedrale. In der Umgebung von Metz liegen die Orte: Vionville und Mars (ß) la Tour, Gravelotte und St. Privat, wo am 16. und 18. Aug. 1870 blutige Schlachten geschlagen wurden. Moselabwärts liegt die Festung Diedenhofen. B. In Mitteldeutschland. 1. Das Rheinische Schiefergebirge und die Kölner Bucht. 1. Das Rheinische Schiefergebirge, zu beiden Seiten des Rheines, ist ein etwa 500 m hohes, mit einzelnen höheren Erhebun- gen besetztes, teilweise reich bewaldetes Plateau. Es besteht vorwie- geud aus den unteren Schichten des Devon (Vorkohlenzeit), das sonst nirgends in Deutschland eine so weite Ausdehnung hat. Das Ge- stein ist überwiegend ein grauer bis schwarzgrauer Tonschiefer, wo- her auch der Name Schiefergebirge kommt. Das Klima ist rauh (schneereiche Winter), der Boden steinig und wenig ertragfähig. Dürftige Getreidefelder, Heidestrecken und Torfmoore wechseln miteinander ab. Einen großen Gegensatz zu der rauhen Hochfläche bilden die eingesenkten Flußtäler. Sie sind infolge der tiefen und vor Win- den geschützten Lage vorzüglich zu Feld-, Obst- und Weinbau geeignet und dicht bevölkert. Die Bewohner des Rheinischen Schiefergebirges sind Franken, im N. (Sauerland) Niederdeutsche. Am linksrheinischen Schieferge- birge hat die preußische Rheinprovinz, am rechtsrheinischen Schiefer- 1 Im I. 1552 kamen Metz, Toul und Verdun, 1648 Elsaß zur Hälfte, in der Revolution der Rest an Frankreich. 1681 wurde Straßburg durch Lud- wig Xiv. weggenommen. 2 Metz, das schon vorrömische Mediomätrica, nach der Teilung der karo- lingischen Lande (870) freie deutsche Reichsstadt, wurde im Westfälischen Frie- den förmlich an Frankreich abgetreten. 4*

5. Geographie von Mitteleuropa - S. 55

1912 - Regensburg : Manz
Das Rheinische Schiefergebirge und die Kölner Bucht. 55 vrter ist Wiesbaden, 109000 E. (jährlich etwa 180000 Badegäste). Seine 23 Mineralquellen haben Temperaturen von 40—70° und enthalten neben andern Mineralien namentlich Kochsalz. Dazu hat der Ort mit den prachtvollen Kurbauten und Anlagen eine sehr gün- stige Lage am Südabhang des Taunus. Hier, im sog. Rheingau (von Biebrich bis Bingen), gedeihen die edelsten Obst- und Weinsorten dank dem fruchtbaren, kalkhaltigen Boden, welcher die Wärme gierig aufsaugt, der tiefen und vor kalten Die Lorelei. Winden geschützten Lage und der aus dem Rheine aufsteigenden Feuch- tigkeit. Berühmte Weinorte des Rheingaues sind: Hochheim, Jo- hannisberg, Rüdesheim, Aßmannshausen. Reste aus der Rö- merzeit und Burgen des Mittelalters geben dem Taunus noch beson- dere Reize. Den südwestlichen Teil des Taunus bildet der vielbe- suchte Niederwald, dessen Höhe das Germaniadenkmal schmückt, errichtet zur Erinnerung an die Neubegründnng des Deutschen Reiches 1871.

6. Geographie von Mitteleuropa - S. 56

1912 - Regensburg : Manz
56 Das Deutsche Reich. Der Westerwald, zwischen Lahn und Sieg, ähnelt vielfach der gegenüberliegenden Eifel. Auch hier fiuden sich neben Wäldern manche Heideflächen und Moore und es herrschen anch hier rauhe Winde und starke Niederschläge. Er endet im Nw. mit dem Sie- bengebirge, uuter dessen vulkanischen Kegelbergen (Basalt und Tra- chyt) besonders der schroff vom Rheine aufragende Drachenfels be- kannt ist. Unter der schützenden Lavadecke finden sich an mehreren Stellen des mittleren Westerwaldes reiche Braunkohlenlager. Früher von geringerer Bedeutung, sind die Braunkohlen seit Anfertigung der Briketts ein beliebter Brennstoff geworden. Nordoftwärts von Ko- blenz birgt der Westerwald auch Lager ausgezeichneter heller Ton- erde, aus denen Krüge, Töpfe u. a. verfertigt werden. Im nörd- lichen und im südlichen Westerwald (an der Sieg und an der Lahn) sind auch bedeutende Eisenlager. Das Sauerland (d. i. Süderland, von Westfalen aus) zwischen Sieg und Ruhr, ist wie der Westerwald ein Ausläufer des viel höheren Rothaargebirges. Das Sauerland ist außerordentlich reich an Eisen und Steinkohlen. 3. Der Rhcindurchbruch^ durch das Schiefergebirge (zwischen Bingen und Bonn) gilt als die schönste Talstrecke des Rheines, ja ganz Deutschlands. Auf beiden Seiten des Flusses steigen die Ufer steil empor, 100—300 m hoch. Die rebenbekränzten Hügel und tief- eingeschnittenen Täler zu beiden Seiten des Stromes, stattliche Bnr- gen und altersgraue Ruinen, welche an das Rittertum des Mittel- alters erinnern, freundliche Dörfer und alte, turmreiche Städte, die Inseln des Stromes und der rege Verkehr durch Dampfer, Schlepp- fchiffe und Ufereisenbahnen, welche nicht selten in langen Tunnels die Felsvorsprünge durchbrechen — das alles verleiht dem Flusse große Reize und zieht alljährlich Tausende von Fremden an.^ Von 1 Geistbeck und Engleder 92t. 8. 2 Besonders malerische Punkte sind links: Bingen, dabei der Mäuseturm, Burg Rheinstein, Bacharach mit Burgruinen in der Nähe, die altertümlichen Orte Oberwesel, St. Goar, Boppard und Rens (mit dem Königsstuhl); weiter hinab Schloß Stolzenfels, Koblenz, Andernach, die Mündung des Ahrtales; rechts: Rüdesheim, die alte Feste Ehrenfels, Aßmannshansen, Canb mit der

7. Geographie von Mitteleuropa - S. 60

1912 - Regensburg : Manz
60 Das Deutsche Reich. Trier an windet sich die Mosel in vielen Krümmungen durch das Gebirge. Der Flußlauf von Trier bis Koblenz ist doppelt so lang als die direkte Entfernung. (Vgl. den Main!) Die Hauptlandstraße verläuft nicht im Tal, sondern auf der Eifel; auch die Eisenbahn benützt das Tal nur streckenweise. Der Weinbau ist im Moseltal mit Schwierigkeiten verbunden, da die Ufer noch steiler und höher sind als im Rheintal. Das Lahntal. Die Lahn kommt vom Rothaargebirge. An ihrem Oberlauf liegen die beiden Universitätsstädte Marburg, 32000 E. (in preußisch Hessen Nassau) und Gießen, 31000 E., im Groß- Herzogtum Hessen. Im tiefeingeschnittenen unteren Lahntal liegt der bekannte Badeort Ems. Die Sieg entspringt nahe der Lahnquelle. An ihrem Oberlauf liegt Siegen, 27 000 E. Es bildet den Mittelpunkt des eisen- reichen Siegener Landes (Roteisen- und Spateisenstein). Die Sieg mündet gegenüber von Bonn. Die Wupper ist nur eiu kurzer Fluß, aber ihm verdauken viele Städte ihre Entstehung. Sein starkes, gleichmäßiges Gefäll ver- anlaßte die Anwohner ihn als Triebkraft zu benützen (für Mühlen, Hammerwerke, Schleifereien u. dgl.). Später wurde dann die Stein- kohle des nahen Ruhrkohlenbezirkes verwendet. Im Tal der Wupper ziehen sich drei Stunden lang die Fabrikstädte Elberfeld-Barmen hin, zusammen 340000 E., mit Seide-, Leinen- und Baumwollwebe- reien und Färbereien. Solingen, 51 000 E., Fabrikation von Schwer- tern, Messern und Scheren. Remscheid, 72000 E., Verfertigung von Ackerbauwerkzeugen (Sensen, Sicheln) und Schlittschuhen. Die Ruhr kommt vom Rothaargebirge und durchfließt den Nordrand des Gebirges. Nirgends trifft man in Deutschland so viele dichtgedrängt beieinander liegende Städte als im Gebiete der Ruhr. Sie gehören teils zur Rheinprovinz teils zu Westfalen. Die Ursache der dichten Bevölkerung ist das Ruhrkohlenlager, das reichste Stein- kohlenlager des Kontinents (etwa 2000 qkm). Die meisten Zechen des Ruhrgebietes liefern zur Zeit Fettkohle, welche an Heizkraft alle andern deutschen Kohlen übertrifft und einen vorzüglichen Koks er- gibt (s. bei Saarbrücken). Diese Steinkohlenschätze haben eine groß-

8. Geographie von Mitteleuropa - S. 41

1912 - Regensburg : Manz
Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. 41 Noch nördlicher, dem Odenwald gegenüber, erstreckt sich das durch mehrere Täler gegliederte, vielkuppige Nordpfälzer Bergland. Vulkanische Gesteine, Porphyre und Melaphyre, sind hier vielfach aus den Brüchen empor gequollen und haben Bergkegel gebildet. Die höchste Erhebung ist die Porphyrkuppe des Donnersberges^ (690 m). Zwischen der Haardt und dem Nordpsülzer Bergland ist eine Einsenkung, welche nach der dort liegenden gewerbtütigen Stadt Kaiserslautern, 54000 E., auch wohl als Kaiserslauterer Senke bezeichnet wird. Sie bildet einen alten Verkehrsweg zwischen Rhein- ebene und Lothringen. 4. Ein Rest der vorzeitlichen alpinen Gletscherwasser ist der Rheins Der Rhein entsteht am St. Gotthard in der Schweiz und fließt in nordwärts gerichtetem Lauf in den Bodensee. Bei seinem Austritt aus ihm nimmt er eine westliche Richtung an, wobei er den Jura unter Stromschnellen und Wasserfällen durchbricht. Auf seinem nach Norden gerichteten Mittellauf (von Basel bis Bonn)^ fließt er durch die Oberrheinische Tiefebene und durchbricht dann (zwischen Bingen und Bonn) das Rheinische Schiefergebirge in einem engen Tal. Von Bonn an betritt er die Tiefebene und mündet zuletzt, in mehrere Arme gespalten, in die Nordsee. Von den drei Wasserfällen des Rheines von der Aarmündung bis Basel ist der von Schaafhausen^ am großartigsten. Ungestüm 1 Auf dem Berge Donars ist der merkwürdig gebildete Königsstuhl, auf dem einst fränkische Könige Recht gesprochen haben sollen. 2 Der Rhein ist von der Quelle bis zur Mündung von Germanen bewohnt und einer der schönsten und wichtigsten Ströme. Er ist nicht bloß wegen seiner großenteils reizenden Uferstrecken und der an ihm wachsenden trefflichen Reben bekannt, sondern er bildet auch eine große, fast ganz schiffbare H andelsstraße zwischen S. und N. und war der Ausgangspunkt der Kultur für das übrige Deutschland. Aus den dort angelegten römischen Kastellen erwuchsen später bedeutende Städte, in denen Handel und Gewerbfleiß zu schönster Blüte ge- langten. Von hier aus drang deutsche Herrschaft und Sitte nach Osten. Im Rheingebiet finden sich auch die herrlichsten Schöpfungen der christlichen Bau- kunst. Er ist durch Dichtuug und Sage verherrlicht. 3 Gewöhnlich bezeichnet man aber die Strecke von Basel bis Bingen als Oberrhein, die Strecke von Bingen bis Bonn als Mittelrhein, die Strecke von Bonn bis zur Müudung als Niederrhein. i Vgl. Wandbild Lehmann Nr. 8.

9. Geographie von Mitteleuropa - S. 46

1912 - Regensburg : Manz
46 Das Deutsche Reich. 193000 E., der erste Handelsplatz Badens mit großen Hafenanlagen und starker Industrie. Mannheim ist eine verhältnismäßig junge Han- delsstadt. Zu der heutigen Bedeutung hat es sich erst anfgeschwnn- gen, als der Rhein bis zur Mündung des Neckars, der selber wieder eine Quelle reichen Verkehrs ist, zu einer guten, 2 m tiefen Fahr- straße umgeschaffen worden war und die Stadt einen umfangreichen Rheinhafen mit vorzüglichen Einrichtungen erhalten hatte. Die innere Stadt ist schachbrettartig erbaut. Am Rhein liegt das umfangreiche großherzogliche Schloß. Von Heidelberg führt nordwärts, am Fuße des Odenwaldes entlang, eine der landschaftlich schönsten Straßen Deutschlands, die Bergstraße/ nach Darmstadt, 87 000 E., der Hauptstadt des Großherzogtums Hesseu. 9. Ansiedelungen links des Rheines. Im südlichen Teil der Tiefebene, im Elsaß, liegen die größeren Städte abseits vom Rhein an der Jll (früher Ell genannt), welche fast parallel mit dem Rheine fließt: Mühlhausen im Sundgau, 95000 E., bekannt durch groß- artige Baumwoll-Webereien und Kattundruckereien.2 Kolmar, 44000 E., ebenfalls lebhafte Gewerbestadt (Baumwoll- und Seiden- spinnereien). Straßburg,^ 179000 E., starke Festung, Universität, Sitz des kaiserl. Statthalters, eine bedeutende Industrie- und Han- delsstadt. Berühmt ist der Straßburger Münster, einer der schönsten gotischen Dome. Straßburg liegt an der Stelle, wo von altersher zwei Völkerstraßen sich kreuzten. Die eine führt durch die Ebeue nordwärts nach Mainz und über Frankfurt a. M. nach Mittel- und Norddeutschland, südwärts durch die Burgundische Psorte ins Rhone- tal zum Mittelländischen Meere. Die andere, die alte Römerstraße, 1 Auf der einen Seite sind die obst- und weinreichen, mit Burgruinen ge- krönten Abhänge des Odenwaldes, auf der andern ist die fruchtbare Rheinebene. 2 Kattun (vom arab. Koton, Baumwolle) ist ein leinwandartig ge- webtes, steif und glänzend zubereitetes Baumwollenzeug. 3 Die Stadt war unter dem Namen Argentoratum ein Waffenplatz der Römer, seit dem 3. Jahrhunderl Bistum, dann Kaiserpfalz, später eine der blühendsten deutschen Reichsstädte. Dort lebten berühmte Männer (Gottfried- von Straßburg, Tauler, Fischart :c.); Erfindung der Buchdruckerkunst (Gilten^ berg f 1468).

10. Geographie von Mitteleuropa - S. 47

1912 - Regensburg : Manz
Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. 47 führte von Gallien nach den Kastellen an der Donau (Nancy- Paß von Zabern—straßburg —Pforzheim—ulm). In der Ebene war nur hier die Reihe der Sümpfe durch ein festes Ufer unterbrochen und ein passender Übergang ermöglicht. Zu diesen Verkehrswegen (heute zahlreiche Eisenbahnen und zwei Kanäle, Rheiwrhone- und Rhein- Marne-Kanal) kam in neuerer Zeit noch eine Durchquerung des Schwarzwaldes, die Schwarzwaldbahn. Durch Anlegung der neuen Befestigung ist das Stadtgebiet auf das Doppelte erweitert und mit schönen Gebäuden bereichert worden. Weiter nordwärts, in der Pfalz, schiebt sich höher gelegenes- Land bis ans Ufer, weshalb sich hier mehrere Städte am Flusse selber bilden konnten: Germersheim, eine Festung zum Schutze des Rheinüberganges, Speier/ 23000 E., die ehrwürdige Hauptstadt des Kreises. Der Dom (gegründet 1030) ist eine der größten und* schönsten romanischen Kirchen (8 deutsche Kaiser ruhen in seinen Ge- wölben). Ludwigshafen a. Rh.,^ 83000 E., ist eine neuere Stadt und der wichtigste bayerische Rheinhafen, ein Hauptknotenpunkt der pfälzischen Eisenbahnen. Es hat bedeutende Fabriken, namentlich die größte chemische Fabrik der Welt (Anilin und Soda). Weiter flußabwärts liegt (in Hessen) das alte, gewerbetätige Worms, 47 000 E., die einstige Hauptstadt der Burgunder. Sein Dom ist einer der schönsten romanischen Bauten. Lutherdenkmal. Am Fuße der Haardt liegen die ehemalige Bundesfestung Landau i. Pf. und die Weinorte: Neustadt a. d. Haardt, Mittelpunkt des pfälzischen Weinhandels, Deidesheim, Dürkheim. 10. Das Nordende der Oberrheinischen Tiefebene. Der nörd- liche Teil der Oberrheinischen Tiefebene, das Mainz - Frankfurter Becken, einschließlich der Wetterau, ist gleichfalls ausgezeichnet durch. fruchtbaren Boden, sehr mildes Klima und landschaftliche Schönheit. In ihm vereinigen sich auch zahlreiche Verkehrswege, vor allem die- jenigen, welche dem Rhein und dem Maine folgen. Mainz, 111000 E., an der Mündung des Maines in den 1 Schon Römerstadt, frühzeitig (610) Bistum, dann bedeutende Handels- und Reichsstadt, 1689 von den Franzosen niedergebrannt. ^ Einst eine Rheinschanze und Brückenkopf der Festung Mannheim, von Ludwig I. angelegt.
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