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1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 97

1850 - Königsberg : Bon
97 5. Der Hirnblasenwurm lebt in der Hirnhöhle der Schafe und erzeugt die Drehkrankheit, bei der sich das Thier immer nach der einen (gelähmten) Seite hindreht Sitzen sie auf der linken Seite, so wird die rechte Seite des Schafes gelähmt, oder umgekehrt. ß. Die Rothwürmer haben einen walzenförmigen, gerin- gelten Leib und rothes Blut, leben nie in Thieren, sondern ent- weder in der Erde oder im Wasser. Sie können ihren Leib sehr verkürzen und wieder verlängern. 1. Der Regen- oder Angelwurm. (Hdb. Ii. S. 105). 2. Der Blutegel in Teichen und schlammigen Bächen, singerslang,. schwarzgrün, hat oben 8 gelbe, schwarze und rothe Streifen und wird häufig statt des Aderlasses angewendet. Er hat Saugwerkzeuge in 2 Lippen mit einer dreieckigen Oeffnung und 3 scharfen Zähnen, mit denen er die Haut durchbohrt. Will man ihn, wenn er angesogen hat, mit Gewalt losreißen, so bleiben die Zähne zurück, und es entstehen leicht Entzündungen der Wunden. Wenn er sich vollgesogen hat, fällt er von selbst ab, und giebt das eingenommene Blut wieder von sich, wenn man ihn mit Salz bestreut oder mit Branntwein überstreicht. Um sie zu fernerem Gebrauche zu erhalten, setzt man sie hierauf in frisches Wasser und wiederholt dies einigemal denselben Tag, um alles Salz und Blut wegzubringen. Besonders gut ist Zucker- wasser; später ist es hinreichend ihnen alle 2—3 Wochen das Wasser zu erfrischen und etwas Blut hineinzutröpfeln. Wegen ihrer häu- figen Anwendung sind sie ein bedeutender Handelsanikel. — Der etwas größere Roßegel oder Pferdeegel hat keine bunten Streifen, entzieht zu viel Blut und erregt Entzündungen. — Die Blutegel gebären nicht lebendige Junge, wie man häufig glaubt, sondern legen schaumartige Eier, aus denen die faden- förmigen Blutegelchen hervorkriechen. €. Die Sternwürmer leben sämmtlich im Meere; nur einige Arten kommen auch bei uns vor, aber versteinert. Ihr Leib ist ganz verkürzt, der Mund dagegen so weit, daß seine Theile fast den ganzen Leib darstellen, der dadurch kugelig und meist sternförmig wird, geringelt, muskelig, oder knorpelig, zu- weilen von einer kalkartigen Haut umgeben ist, weshalb diese Thiere auch harthäutige Würmer, Rindenwürmer oder kalkbedeckte Thiere genannt werden. Von dem weiten Munde laufen nach hinten gewöhnlich 3 Furchen. 1. Der Seeigel, gewöhnlich von der Größe eines Apfels und mit grünen Stacheln besetzt, findet sich in der Nordsee, lebt von kleinen Meerschnecken und wiro gegessen. 2. Der Seestern, ein röthiicher, spannenbreiter, 5 strahligec Stern in der Nord- und Ostsee, wo man ihn oft aus dem Wasser kriechen sieht. Ptchlicr, Hanrb. 3 Theil. 7

2. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 99

1850 - Königsberg : Bon
99 1. Die Dinrenschnecke oder der Dintensisch Ibis 2" lang, fast armsdick und mit 8 noch längeren Armen und 2 Flossen längs der Seiten, hat im Innern einen Beutel mit schwarzer Flüssigkeit, die zur Bereitung einer feinen Malerfarbe, der Sepia, dient. Auch enthält dieses Thier im Rücken eine länglichrunde Kaltschale, welche zum Poliren, zum Zuspitzen der Zeichenstifte, auch gegen saures Ausstößen angewendet wird, und Os Sepias oder weiße Sepia heißt. Sie lebt in allen Meeren um Europa, besonders häufig im Mittelmeere, und nährt sich von Fischen. 2. Der Papier-Nautilus, das Glasboot oder dünne Schiffsboot im Mittel- und ostindischen Meere hat eine sehr dünne, glasartige, weiße, über faustgroße Schale mit Höckern und zwei Gräten auf dem Rücken der Windungen, 6 kürzere und 2 längere Arme. 3. Das Perlboot, dicke Schiffsboot oder der Argonaut im indischen Meere wird weit über faustgroß, ist ziemlich schei- benförmig, an beiden Seiten vertieft, mit einer sehr weiten, fast herzförmigen Mündung, glatt, weißlich und mit gelbrothen Duer- streifen bedeckt. Das Gehäuse selbst besteht aus Perlmutter und wird zu Geräthen benutzt. Z. Die Schnecken haben eine Sohle am Bauche, auf der sie kriechen können. Die Eingeweide sind bei den meisten nur von einer einzigen Schale umgeben, die nur der gelben und schwarzbraunen Waldschnecke, der kleinen Salatschnecke rc. fehlt. Der Kopf hat außer 2 bis 6 Fühlern noch 2 kleineaugen. Die Meerschnecken leben sämmtlich von Fleisch und saugen gewöhnlich andere Thiere aus; nur die Land- und Flußschnecken fressen Pflanzen. Dagegen werden sie von Fischen, Schilekröten, Krebsen und Würmern, auch von manchen Säugethieren und Vögeln gefressen. Ihr Nutzen ist nicht bedeutend, wie auch ihr Schaden. 1. Die Gartenschnecke mit gelber, braungestreifter Schale findet sich in Gärten, wo sie von Pflanzenblättern lebt. 2. Die Weinbergsschnccke shdb. l. §. 33. D. c.). 3. Die Posthornschnecke (Hdb. Ii. S. 106.). I. Die Erdschnecke mit 4 Fühlfäden auf dem Kopfe findet sich theils in Gärten, wie die graue Ackerschnecke, die den Salat benagt; theils in Wäldern, wie die große gelbrothe und die schwarze Erd- oder Waldschnecke. Alle Schnecken haben ein schleimiges, nahrhaftes Fleisch und sind daher eine vortreffliche Speise, besonders für Brustleidende. 3. Die Purpurschnecke im Mittel- und atlantischen Meere har eine höckerige Schale und liefert eine wunderschöne rothe Farbe (Hdb. Ii. S. 337). 0. Die Muscheln haben einen zusammengedrückten, kopf- losen und von 2 Schalen bedeckten Leib. Der Bauch verlängert sich gewöhnlich in einen kegelförmigen Fuß, mit dem sie sich im Sande fortschieben können. Die meisten finden sich im Meere.

3. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 102

1850 - Königsberg : Bon
C. Die Aufgußthierchen oder Infusorien haben einen frei herumschwimmenden Leib, aber keinen Mund zum Ergreifen und Saugen, sondern nur eine mit Wimpern besetzte Oeffnung, jn welche jene das Wasser und damit die Nahrung treiben. — Um Infusionsthierchen zu erhalten, braucht man nur ein Stück- chen Fleisch oder ein Pflanzentbeilchen roh oder gekocht im Wasser faulen zu lassen. Sobald sich die Flüssigkeit trübt, was je nach der Wärme in 8 bis 14 Tagen geschieht, nimmt man einen Tropfen, am besten von der Oberfläche, unter das Mikroskop, und man wird Hunderte von kleinen Punkten mit der größten Eile durch einander wimmeln sehen, während einige andere wie Walisische zwischen ihnen herumschwimmen. Im stehenden Wasser und im Meere sind sie freilich nicht in solcher Menge; wenn man aber den grünen Schleim abschabt, der an Wasserpflanzen, Pfählen, Steinen rc. hängt, so wird es an einem reichen Fange nicht fehlen. Sie haben alle ein zähes Leben und können Hitze und Kälte ohne Nachtheil ertragen. Beim Vertrocknen des Aufgusses ver- schwinden sie, kommen aber bei erneuertem Aufgusse wieder zum Vorschein. Man hat berechnet, daß 500 Millionen dieser Thier- chen zusammengenommen etwa der Größe eines Kirschkernes gleichkommen. Zu den zahlreichen Gattungen gehören: >. Das Kugelthier, ein Kügelchen, in welchem mehrere kleinere enthalten sind, und das sich stets langsam dreht. Es findet sich zuweilen in dem Wasser der Dachrinnen. 2. Das Kugelquadrat, bei dem sich gewöhnlich 16 grüne, kugelige Thierchen zu einem O.uadrate vereinigen. 3. Das Efsigälchen lebt in verdorbenem Essig und sau- rem Kleister. Manche Arten dieser Thiere stecken in kleinen Schalen oder Gehäusen wie die Krebse, und man hat gefunden, daß manche Gesteine und Erden zum großen Theile aus den Gehäusen vieler Millionen von Infusorien bestehen. So sollen z. B. einige Stadt- theile Berlins auf einem ungeheuren Jufusoritnlager erbaut sein. S. 01. Allgemeine Iletrachtung des Thierrerches (Kdrfr. I. Nr. 180 und 193). Alle Thiere können sich, wenn sie auch nur, wie manche Seethiere, ein leise zuckender Schleim sind (Badeschwamm) von selber ein wenig bewegen, und zwar die meisten von ihnen frei von einem Orte zum andern. Nur manche sind fest am Boden (Austern), oder an einem strauch- oder baumartigen Stämmchen, das von einer ganzen Gesellschaft solcher Thierchen belebt und bewohnt wird (Korallen), angewachsen. Bei manchen ganz un- vollkommenen, gallertartigen Thierchen (.Infusorien) bemerkt man

4. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 267

1850 - Königsberg : Bon
267 Durch das Athmen des Menschen wird aber die gesunde Luft der Glocke eben so verzehrt, als durch das Brennen des Lichtes im Bierglase. Deswegen könnte der Mensch in der zurückblei- benden, ungesunden Luft eben so ersticken, als dort das Licht ausging, wenn er sich nicht augenblicklich mit der Glocke empor- ziehen ließe, sobald ihm das Athmen schwer wird. Die Menschen, welche sich mit der Taucherglocke in das Meer hinablassen, sind gewöhnlich Taucher, d. h. solche L-ute, die eine Zeit lang ohne zu athmen leben können. Sind sie am Boden des Meeres angekommen, so steigen sie, um etwa Kostbarkeiten oder Perlen- muscheln auf dem Grunde des Meeres zu suchen, von ihrem Sitzbrette herunter und bleiben, so lange sie es aushalten können, im Wasser; wenn sie aber wieder eine Portion Luft athmen wollen, so schlüpfen sie in die Glocke zurück. Weil aber dieser Vorsicht ungeachtet, schon einmal ein Mensch unter der Taucher- glocke erstickt ist, so Hot man in neuester Zeit die Einrichtung getroffen, der unten im Meere befindlichen Glocke in eigenen langen Schläuchen, die der Taucher vom Schiffe aus hinter sich her mit ins Meer zog, durch Hülfe von Blasebälgen oder Druck- pumpen frische Luft zuzuführen. Daß es zuweilen scheint, als durchdränge ein Körper den andern, hat seinen Grund auch in der Porosität der Körper. Salz dringt z. B. in die Poren des Wassers, Wasser in die Zwischenräume des Löschpapiers, des Schwammes, Holzes !c. §• 5. Zlie Theilbarkeit. (Kdrft. k. Anh. V. s. 1. 4.) Ein Stück Holz kann man spalten oder brechen, ein Blatt Papier zerreißen, den Stein mit einem Hammer zerschlagen; die Metalle werden, wenn sie glühend oder geschmolzen sind, leicht getheilt. Jeder solche Körper läßt sich zerstoßen, zerreiben, zerquetschen oder zersprengen. Auch Wasser, das zusammen ein Ganzes ausmacht, läßt sich trennen, aus einem Gefäße in mehrere gießen, in kleine Tropfen verwandeln. Wir sagen daher mit Recht: Jeder Körper ist theilbar. Theilbarkeit bezeich- net die Eigenschaft eines Körpers, vermöge welcher er sich in kleine, dem Ganzen ähnliche Stücke trennen läßt. Die Theilbarkeit übersteigt alle unsere Einbildung. Ihre Grenzen, wenn sie anders dergleichen hat, sind so weit hinaus- gesteckt, daß die Körper in unzählige, kaum bemerkbare Theile zerlegt werden können. Man zerschlage z. B. einen Stein in mehrere Stücke, diese abermals und sofort ins Unendliche. Ver- möchten wir mit unsern groben Instrumenten, die Theilung auch

5. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 17

1850 - Königsberg : Bon
17 4. Der Dachs im gemäßigten Europa und Asien wird un- gefähr 2' lang, ziemlich dick, vorn niedriger als hinten, ist der Hauptfarbe nach braun und hat zwei schwarze Streifen am Kopfe. Er ist ein träges und lichtscheues Thier, lebt in tiefen Bauen unter der Erde, jagt Nachts nach kleinen Thieren, Vögeln und Fröschen, lebt aber auch von Wurzeln, den Früchten der Wald- bäume und im Winterschlafe von seinem eigenen Fette, das Heil- kräfte hat. Sein Haar benutzt man zu groben Pinseln und sei- nen wasserdichten Pelz zu Kofferbeschlägen und Jagdtaschen. 5. Der Waschbar im nördlichen Amerika gleicht ziemlich dem eigentlichen Baren, ist aber kleiner. Seinen Namen hat er davon, daß er seinen Fraß, der in Fleisch, Eiern und Früchten besteht, vor dem Genusse ins Wasser taucht. 8- 9. * C. Robben oder Ruderthiere. Die Robben oder Ruderthiere sind meistens sehr große, plumpe und mit Haaren besetzte Thiere, welche in allen Meeren leben tznd sich meist von Fischen nähren. Die Hinterfüße liegen am Ende des langgestreckten Körpers und sind zuweilen mit dem Schwänze gänzlich vereinigt; die Vorderfüße besitzen noch Nägel und weichen überhaupt nur wenig von den Füßen anderer Thiere ab. Wie die Bildung der Füße zeigt auch der Bau der übrigen Theile, daß die Robben bestimmt sind, vorzugsweise im Wasser zu wohnen. Das Auge ist z. B. so eingerichtet, daß sie mit dem- selben im Wasser wie in der Luft sehen können, auch fehlt ihnen wie den Fischen beinahe durchgängig das äußere Ohr; die kleine Gehöröffnung können sie fast alle durch eine dünne Haut gegen das Eindringen des Wassers verschließen. Das Gebiß der Rob- den gleicht dem der übrigen Naubthiere. Die Eckzähne sind ver- längert, die Seitenzähne meist scharf und zackig, und auf jeder Seite stehen 3 Schneidezähne. 1. Der Seehund, beinahe mannslang, grau, in den nörd- lichen Meeren, auch in der Nord- und Ostsee lebend, frißt Fische und Schalthiere. Man genießt das Fleisch, benutzt das kurzhaa- rige Fell häufig zu Kofferbeschlägen und macht aus dem Specke Thran. 2. Der Seelöwe, ein starkes, an 5 Klafter langes Thier von rothbrauner Farbe, wie gewöhnlich unsere Kühe, und mit einer starken Nackenmähne, lebt im stillen Meere, an der West- küste Amerika's, bei Patagonien rc. von Fischen und Seehunden, hat eßbares Fleisch und guten Speck. 3. Der Seebär mit einem Bärenkopfe und dichtbehaartem Felle findet sich bei Kamtschatka und zieht im Sommer nördlich. 4. Das Wallroß auf dem Treibeise des Nordpols, wird 12 bis 18' lang, übertrifft an Umfang den stärksten Ochsen und Pechner, Handb. 3. Theil. 2

6. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 77

1850 - Königsberg : Bon
77 §. 46. 5. Ordnung. Prustflosser. Die Brustflosser haben die Bauchflossen gerade unter den Brustflossen. Der Leib ist meist beschuppt, bald regel-, bald un- regelmäßig. bald mit einer einfachen, bald mit einer mehrfachen Rückenflosse begabt. 1. Der Barsch (die Pärschke) wird 1' lang, 4 bis 3 Pfund schwer, hat rothe Flossen, 5 bis 7 schwarze Streifen quer über den Rücken, lebt in süßen Gewässern und ist ein Raubfisch. 2. Der Zander oder Sandbarsch wird 2' lang, ist silber- glänzend mit dunkelbraunen Ouerstreifen über den Rücken, lebt in den Flüssen und Landsee'n des nördlichen Europa, auf sandi- gem Grunde, raubt kleine Fische und ist wohlschmeckend. 3. Der Kaulbarsch hat gelbe Flossen und ist 1/2 bis 1' lang. 4. Der Bandfisch im Mittelmeere wird 2' lang und ist bandartig gestreift. 5. Die Scholle oder Butte in der Nord- und Ostsee ist ganz platt gedrückt, und der Kopf so verdreht, daß beide Äugen schief nach einer Seite stehen. Sie wird frisch und getrocknet verspeist. Man unterscheidet Steinbutte, Heilbutte, Flunder rc. 6. Der Stichling oder das Tenfelsfischchen hat auf dem Rücken 3 starke Stacheln, wird nicht über 3" lang und ist in manchen Gegenden so häufig, daß man die Schweine damit füt- tert und ihn zu Thran siedet. 7. Die/Makrele, einem großen Heringe ähnlich, zeichnet sich durch 8 bis 9 Läppchenflossen hinter den 2 Rückenflossen und hinter der Afterflosse aus, hat einen zusammengedrückten Körper, wird 2' lang und 4 bis 5 Pfund schwer, findet sich um ganz Europa, besonders an den Küsten von Frankreich, England und Holland und liefert ein wohlschmeckendes Fleisch. 8. Der Thunfisch oder die Riesenmakrele, bis 10' lang und 4 bis 0 Ctr. schwer, silberglänzend, oben dunkelblau, räu- berisch und wohlschmeckend. Am Mittelmeere, besonders auf Sicilien wird mit seinem Fleische ein bedeutender Handel getrieben. 9. Der Spritzfisch in Ostindien spritzt vermittelst seiner schnabelförmigen Schnauze Wassertropfen nach Insekten, um diese zu erlangen. 10. Der Seehahn oder die Meerschwalbe im Mittel- und atlantischen Meere hat große, schön grün und blau gefärbte, dabei noch mit bunten Augenflecken gezierte Brustflossen. Wenn er von Raubfischen verfolgt wird, fliegt er etliche 100 Schritte weit über's Wasser hin so schnell wie Schwalben und fällt nicht selten auf Schiffe.

7. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 100

1850 - Königsberg : Bon
100 Viele stecken mit dem Munde nach unten im Schlamm, oder auch in Steinen und Holz und halten sich mit ihren Athemröhren ein Loch nach außen offen, indem sie von Zeit zu Zeit das Waffer herausspritzen. Ändere hängen sich mit ihren Bärten, die sich nicht selten an dem Fuße befinden, an einander oder an Felsen, Pfähle rc.; wieder andere kleben mit einer Schale auf dem Boden oder an Wurzeln fest; sehr wenige sind ganz frei und liegen mit klaffenden Schalen unter der Oberfläche des Wassers. Ihre Verbreitung geht über die ganze Erde; sie finden sich in Bächen, Flüssen, Teichen, See'n und in den Meeren aller Zonen, doch viel zahlreicher, schöner und größer in der heißen, theils an der Küste, theils aber auch im hohen Meere. 1. Die Malermuschel findet sich häufig in Europa's See'n und Flüssen und wird benutzt, um Farben hineinzureiben. 2. Die Auster sitzt meist an den Felsen in den europäischen Meeren und wird sehr gern gegessen. . Die Perlenmnschel im ostindischen und persischen Meere enthält die kostbaren Perlen und liefert in ihren äußerlich schmutzig grauen Schalen die sogenannte Perlmutter, aus der man Knöpfe, Schalen, Zierrathen rc. macht. 4. Die Riesenmuschel bei Ostindien wird oft über 4' lang und mit den Schalen bis 000 Pfund schwer. Das Fleisch ist eßbar, und die Schalen werden zu Brunnentrögen, Waschbecken rc. benutzt. 6. Die Bohrmuschel oder der Schiffswurm bohrt sich in Schiffe und in die am Wasser stehenden Pfähle. Sie soll ur- sprünglich durch Schiffe aus Ostindien nach Europa gebracht worden sein. Der Athmungsröhre gegenüber stehen 2 kleine, rautenförmige Schalen und noch 2 andere an der Wurzel der beiden Enden, in welche sich die Athmungsröhre theilt, und daher wird das Thier auch unter die Kracken gerechnet. $. 63. 3. Ordnung. Strahlthiere. (Kdrfr. I. S. 293.) Die Srrahlthiere sind in der Regel rund, ungeringelt, walzig oder scheibenförmig. Der Mund ist mit einem Kranze von Fäden oder Strahlen umgeben. Wegen ihrer Aehnlichkeit mit den Pflanzen hat man sie P stanze nt hie re genannt; weil in ihnen gleichsam die Anfänge des ganzen Thierreiches liegen, heißen sie auch Urthiere und wegen ihres gallertartigen Körpers Gallertthiere. Sie leben bloß im Wasser, und zwar größten- theils im salzigen. Die meisten schwimmen frei herum, setzen sich selten irgendwo an, sind durchsichtig wie Kristall, spielen aber häufig in den schönsten Fqrben und leuchten nicht selten während

8. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 173

1850 - Königsberg : Bon
173 Manchmal verfilzt es sich so, daß es Inseln in Teichen bildet, welche selbst Bäume tragen und vom Winde langsam hin und her getrieben werden. 2. Das Haarmoos, ein schönes, hohes Moos, welches in feuchten Waldungen durch ganz Europa wächst, hat lange, gelbe oder röthliche Stiele. Diese tragen Kapseln mit einem gelblichen Filzmützchen. B. Die Flechten sind lappige, verschieden gefärbte und ge- staltete Häute, welche Steine, Bäume und Zäune rindenartig überziehen, und auf deren Oberfläche die staubähnlichen Samen entweder zerstreut liegen, oder in Warzen, Schüsselchen oder Näpfchen und Schildchen gesammelt sind. 1. Die Rennthierflechte, welche sich auf dem Boden in trocknen Nadelwäldern findet, dient in Lappland, besonders im Winter, den Rennthieren zur Nahrung. 2. Die isländische Flechte, gewöhnlich isländisches Moos genannt, wächst zwischen Heidekraut und in Bergwäldern in allen nördlichen Ländern (nicht bloß in Island), wo sie oft weite Strek- ken bedeckt. Sie ist grünlichbraun, am Grunde blutroth, unten weißlich und trägt gefärbte Samenschildchen auf einem laub- oder besenartigen Stocke. Für Brustkranke liefert sie eine nahr- hafte und heilsame Gallerte. Man hat sogar versucht, sie mit anderem Mehl zu Brot zu backen, was jedoch bitter schmeckt. Die Isländer achten sie höher als alle Pflanzen, da sie ihnen ein tägliches und kräftiges Nahrungsmittel giebt. 3. Die Wandflechte, fast an allen Bäumen, Zäunen und alten Brettern wachsend, hat röthlichgelbe Samenschildchen und Liebt eine gelbe Farbe. 4. Die Milchflechte an Bäumen und Felsen ist weiß, dient zur Bereitung des Lackmus und giebt eine schöne blaue und rothe Farbe. 5. Die Färberflcchte auf Klippen am Mitttelmeere giebt eine herrliche rothe Farbe und Lackmus (zum Blaufärben). 0. Die Veilchenflechte ist roth, später gelblich, überzieht Steine und Felsen und riecht nach Veilchen, weshalb solche von ihr überzogene Steine Veilchensteine heißen. C. Die Algen bilden theils Schleimknollen, theils Fäden oder Bänder und tragen das Keimpulver im Körper selbst. Es giebt Meer- und Süßwasser-Algen; jene nennt man Tange. 1. Der Zuckertang hat einen fußlangen, zufammgedrückten Stiel, welcher sich in ein klafterlanges l bis 8" breites Blatt ausdehnt, ohne Rippen und Einschnitte. Er findet sich häufig im atlantischen Meere, an Island, Norwegen, den Färöern, selten in der Ostsee truppweise auf einer knolligen Wurzel. Die Oberfäche der getrockneten Pflanze beschlägt mit einem wei- ßen, süßen Pulver, in welchem viel Meersalz sein soll, weil es abführt. In Island soll man ihn mit Milch kochen und als

9. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 409

1850 - Königsberg : Bon
409 zu beitragen mögen, um den Druck des Luftkreises und den Stand des Barometers zu verändern, ist uns noch nicht hinläng- lich bekannt. Vermuthlich sind sie sehr mannichfaltig, und Dünste, Abwechselung der Temperatur, Winde und die Anziehung des Mondes gegen die obern Luftregionen, wo er eine ähnliche Er- scheinung, wie die Ebbe und Fluch auf dem Meere, veranlassen muß, sind wahrscheinlich die hauptsächlichsten. tz- 90. Die luftigen Fufterscheinungen. lkdrft.i. Anh. Vi. Hdb. Ii. (5.47. 145 und 104.) Bei der täglichen Umdrehung und bei der jährlichen Bewegung der Erde um die Sonne ist immer bald dieser, bald jener Theil der At- mosphäre der Sonne zugewendet, so daß also die Sonne hier mehr als in andern Theilen mit ihren Strahlen wirken kann. Da- durch wird nun dieser Theil der Atmosphäre verdünnt, ausge- dehnt und seine Elasticität geändert, wogegen die von der Sonne ganz abgewendeten oder schief ihr zugekehrten Theile dichter blei- den. Hieraus entstehen verschiedene Bewegungen in der Atmo- späre, indem die wärmeren, leichteren und elastischeren Luftschich- ten sich erheben und über die andern hin ergießen, dahingegen diese die verlassene Stelle der ersteren wieder anfüllen, um eben- falls erwärmt zu werden. Diese Bewegung der Lufttheilchen bringt den Wind hervor. Im heißen Erdstriche, über dem die Sonne fast beständig senkrecht steht, sind die Winde sehr regelmäßig spassatwinde) und richten sich genau nach dem Laufe der Sonne. Denn da die Luft in den östlichen Theilen der Atmosphäre immer eher erwärmt wird, als in den westlichen, so muß die Bewegung der Lustströme immer ihre Richtung von Osten nach Westen nehmen. An den Küsten der Länder dieses Erdstriches strömt der Wind Nachts nach der See zu, bei Tage weht er von der See her nach dem Lande. Die Luft wird nämlich Nachts über dem Lande schneller abgekühlt und verdichtet, am Tage hingegen schnel- ler erwärmt und verdünnt als über dem Meere. In den gemäßigten und kalten Erdstrichen sind die Winde ganz unregelmäßig und unbeständig, was von den vielen und mannichfaltigen Ursachen herrührt, die hier noch außer der Sonne auf den Luftkreis wirken, als Ausdünstung, Regen, Schmilzen des Schnees, Wasserfluthen, Gewitter, Wärme und Kälte, Wol- ken, deren Schatten die unter ihr befindliche Läft erkältet, hef- tige Auswürfe der Vulkane rc. Auch haben der Mond und die ' Sonne durch ihre anziehende Kraft gegen die Luft einen beträcht- lichen Einfluß auf die Winde, desgleichen die Lage und Beschaf- fenheit der Gebirge und Wälder eines Landes.

10. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 26

1850 - Königsberg : Bon
26 hat auf dem Rücken einige bewegliche Gürtel und lebt von In- sekten, kleinen Fischen und Früchten. Sein Fleisch wird gegessen, und die Schalen verarbeitet man zu allerlei Gefäßen. 3. Das Schuppenthier ist mit hornigen Schuppen bedeckt und fängt in seinem Vaterlande, Ostindien und Afrika, Ameisen mit seiner klebrigen Zunge. Sein Fleisch ist eßbar. 4. Das Schnabelthier in den Landsee'n von Neuholland ist, I'// lang, wie eine Fischotter gestaltet, rothbraun, hat kurze Füße mit Schwimmhäuten und einen vollkommenen Entenschna- bel, mit dem es im Schlamme nach Würmern wühlt. Das Männchen hat an jedem Hinterfüße einen hohlen Sporn, mit dem es stechen und vergiften kann. 5. Der Ameisenbär oder Ameisenfresser in Südamerika hat gar keine Zähne und lebt von Insekten, die er mit seiner langen, wurmförmigen Zunge in den Mund zieht. Er ist etwa so groß wie ein Fleischerhund, nur etwas niedriger, mit langen Haaren bedeckt und graubraun, auf jeder Seite mit einem schwarzen Streifen auf weißem Grunde. § 14. 7. Ordnung. Hufthiere. (Kdrfr l. S. 294.) . Die Hufthiere zeichnen sich dadurch aus, daß ihre Zehen von einer Hornschale oder einem Hufe umgeben sind. Dieser Huf ist entweder ungespalten, wie beim Pferde und Esel, oder einmal gespalten, wie bei dem Schafe, der Ziege, dem Rindvieh, dem Hirsche und dem Kameele, oder mehrmal gespalten, wie beim Schweine, dem Elephanten, dem Nashorne und dem Nil- pferde. Hiernach zerfallen die Hufthiere in drei Unterordnungen oder Zünfte. A. Die Einhufer haben einen ungefpaltenen Huf, d. i- eine große, vom Nagel schuhartig umgebene Zehe, und zu beiden Seiten 2 Anhänge, ferner 6 anschließende Vorder- und auf jeder Seite eben eben so viele abgeschrägte, schmelzfaltige Mahlzähne (die eine ebene Krone besitzen.) Die Eckzähne sind sehr klein oder fehlen oft ganz. Endlich haben sie nur einen Magen, kauen also auch das Futter, welches aus Pflanzenstoffen besteht, nur einmal. 1. Das Pferd ist etwa 5" hoch, theils größer, theils kleiner, hat eine Nackenmähne, einen stark behaarten Schwanz ober Schweif, spitzige Ohren, große Augen und ist gewöhnlich braun, doch auch vielfach anders gefärbt. Gegenwärtig lebt es gezähmt auf der ganzen Erde, wild oder verwildert in der Tatarei, Mon- golei, in Tibet, Polen, im südlichen Rußland, in ganzen Heerden aber in Südamerika, besonders in Patagonien. Durch die Zäh- mung hat es sehr gewonnen und sich durch seine mannichfaltigen
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