28 Die typischen Erscheinungen und die Heimat im Geschichtsunterrichte.
Die Herstellung solcher Büchlein, die wir „heimatgeschichtliche Ergänzungshefte" nennen, kann auf zweierlei Art geschehen. Ich bemerke dazu, daß beide Arten praktisch erprobt sind.
1. Art. Der Lokallehrerverein nimmt die Sache in die Hand und beauftragt einen Kollegen, der sich dazu besonders eignet, das Manuskript zu dem Hefte herzustellen; der Stoff wird sich bei weiser Beschränkung meistens auf zwei bis vier Druckbogen unterbringen lassen. Eine Kommission von etwa drei Mitgliedern steht dem Autor als Berater und Korrektor zur Seite. Bevor die Arbeit in Angriff genommen wird, werden Lokal- und Kreis-schuliuspektoren, die Kommunalbehörde und der Bezirksschulrat von dem Vorhaben in Kenntnis gesetzt und deren prinzipielle Zustimmung zu erlangen gesucht. Der'drnckbogen verursacht bei eiuer Auflage von 5000 Exemplaren in Lesebuchausstattung etwa 90 Mk. Druckkosten. Dazu würden noch die Honorarkosten und die Kosten des Hesterts kommen, so daß die ganze Angelegenheit bei einer Auflage vou 5000 Exemplaren rund 300 Ms., das Heft also 6 bis 7 Pfennig kosten würde. Sollen die Hefte möglichst billig an die Schüler abgegeben werden, so muß Zwischenhandel vermieden werden; der Lokalschuliuspektor oder sonst eine geeignete Persönlichkeit übernimmt die Niederlage; von ihm holt die Schule oder die Klaffe ihren Bedarf und führt den Betrag dafür der Kaffe zu. Zur ersten Auslage giebt die Gemeindekaffe das Kapital als unverzinsliches Darlehen. Es empfiehlt sich, die erste Auflage nicht zu stark zu machen, da trotz aller Vorsicht doch allerlei Mängel bleiben, die sich erst beim Unterrichte offenbaren, und es ist unaugenehm, wenn solche Mängel Jahre lang mitgeschleppt werden müssen.
2. Art. Wenn die vorerwähnte Art nicht annehmbar erscheint, beschreitet man den gewöhnlichen Weg der Autorschaft und des Buchhandels: Ein geeigneter Lehrer übernimmt unter Beirat anderer auf eigenes Risiko die Herstellung des Manuskripts; bei genügender (Sicherstellung wird sich auch ein Verleger finden.
Wenn oben im Vergleiche mit der Geographie von konzentrischen Kreisen gesprochen wurde, so möge hier, um irriger Meinung vorzubeugen, noch einmal betont sein, daß dies nicht so zu verstehen ist, als sollte auch im Geschichtsunterrichte vom Nahen zum Fernen vorgeschritten werden. Das würde grundfalsch sein; denn Geschichte und Geographie sind so verschieden wie Zeit und Raum, darum müssen diese Kreise bei der Behandlung nicht hintereinander, sondern periodenweise ineinander liegen. Die Heimats- und Stammesgeschichte muß überall in den Rahmen der Reichsgeschichte gefugt sein, muß gleichsam nur einzelne Züge an den Bildern der Reichsgeschichte darstellen; nur so erscheint
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Bilder aus der alten Geschichte für die Oberstufe. 23
sich schlafen legen wollte, fo gebot er ihnen, Ruhe zu halten. Des Tags über las er ihnen seine Gedichte, die er in den müßigen L-tunden verfaßt hatte, vor, und wenn sie nicht Beifall klatschen wollten, so drohte er ihnen, sie durchprügeln zu lassen Er benahm sich überhaupt den Seeräubern gegenüber während seiner Gefangenschaft eher wie ihr Heer, als wie ihr Gefangner. Als endlich seine Freunde, die er ausgeschickt, das hohe Lösegeld zusammengebracht hatten, und Cäsar frei gelassen worden war, erfüllte er das den Seeräubern gegebene Wort. Er ließ schnell mehrere Schisse aufbringen, jagte mit diesen den Seeräubern nach, nahm ihnen ihren Raub wieder ab und ließ sie selbst, seinem Versprechen gemäß, aushängen.
2. Da Cäsar als Staatsmann alle Eigenschaften besaß, die in Rom etwas galten, so gelangte er dort bald zu hohem Ansehen. Man pries ihn in Rom als einen tapfern Kriegsherrn, als einen gewandten Staatsmann und beredten Redner. Dazu besaß er einen scharfen Blick, alle Umstände sich zu Nutze zu machen, und eine Anmut seines Wesens im Umgange mit Menschen, die jeden bezaubern mußte — kurz, er war ein Mann des Volkes, und durch des Volkes Gunst stieg er von Stufe zu Stufe. Als man ihm endlich die Provinz Gallien (das heutige Frankreich) zur Verwaltung überwiefen, er dort im Laufe von sieben Jahren große neue Eroberungen gemacht hatte und mit seinem tapfern Heere nun sieggekrönt nach Rom zurückkehrte, da konnte er es wagen, den berühmten Feldherrn Pom pejus, der während Cäsars Abwesenheit sich zum mächtigsten Manne Roms aufgeschwungen hatte, zum Kampfe herauszufordern. In dem Bürgerkriege, der nunmehr entbrannte, siegte Cäsar endlich nach rnehrern Wechselfällen in der entscheidenden Schlacht bei Pharsalus, und er wurde jetzt zum lebenslänglichen Diktator, d. i. unbeschränkten obersten Feldherrn erklärt; so vereinigte er die höchste Macht der Welt in seiner Person.
3. Cäsars Tod. Als er auf der Höhe seines Ruhms stand und ihm zum Kaiser (welches Wort ja von seinem Namen Cäsar herrührt) nur noch die Krone fehlte, bildete sich eine Verschwörung gegen ihn, zu welcher auch viele, die er zu seinen persönlichen Freunden zählte, beitraten, und am 15. März 44 v. Chr. wurde er von den Häuptern dieser Verschwörung, Brutus und Cassius, in einer Senatssitzung ermordet.
18. Gctavian.
1. Seine Kämpfe. Octavianus, der spätere Kaiser Augustus, der von Cäsar an Kindesstatt angenommen worden war, riß nach Cäsars Tode die höchste Macht an sich, indem er vereint mit Antonius und einem sehr reichen Manne, Lepidus, Rache an Cäsars Feinden nahm und deren Heer in der Schlacht bei Philippi besiegte.
Nachdem die Feinde Cäsars unterdrückt waren, rangen nunmehr Octavianus und Antonius um die Oberherrschaft. Es kam zur Schlacht bei Aktium im Jahre 31 v.chr., in welcher Octavianus siegte. Octavianus oder Augustus, d. i. der Ehrwürdigste, wie ihn nunmehr seine Mitbürger nannten, vereinigte jetzt, da er die höchste Macht besaß, allmählich alle obrigkeitlichen Würden und Ämter in seiner Person. So regierte er in Wahrheit als Kaiser, und nur dem Namen nach wurden die republikanischen Formen beibehalten. Bon seinem Beinamen Cäsar, den auch seine Noch* solger trugen, stammt unser Wort Kaiser.
Julius Cäsar.
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Gallien Frankreich Rom
35. Erfindung der Bnchdruckerknnst (14es0).
wo Berthold seine Entdeckung gemacht hat; genannt werden Goslar, Freiburg und Köln. Freiburg'hat dem Mönche sogar ein steinernes Denkmal gesetzt. Ungewiß ist auch die Zeit der Entdeckung; es wird das Jahr 'l313 genannt. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts hören wir schon von verschiedenen Städten und großen Herren in Deutschland, die Pulvergeschütze besaßen; in den Rechnungen der Stadt Aachen kommt bereits 1346 ein Geschütz vor.
Der Sage nach mischte Berthold Schwarz einst Holzkohle, Salpeter und Schwefel in einem Mörser zusammen. Zufällig fiel ein Funke in die Masse, und mit einem bonnerartigert Krachen flog die Mörserkeule gegen die Decke.
3. Die Feuerwaffen. Zuerst wurden große Mörser gegossen und mit Steinkugeln geladen. Die Mörser verlängerte man zu Kanonen, und statt der Steiue nahm man Metallkugeln. Diese alten Kanonen waren so plump und schwer, daß sie, zumal auf den damaligen schlechten Wegen, nur mit unsäglicher Mühe fortgeschafft werden konnten. Später verfertigte man auch dünne und leichte Rohre, die ein Mann tragen konnte; das waren Musketen oder Gewehre. Diefe find dann immer mehr vervollkommnet worden. In der Neuzeit hat man sie io eingerichtet, daß sie von hinten geladen werden, wodurch ein viel rascheres Feuern möglich wird. Auch die Kanonen sind jetzt Hinterlader.
35. Erfindung drr öuchdriickerkunk (1450).
1. Vor Erfindung der Buchdruckerkunft. Die herrlichste und segensreichste Erfindung des Mittelalters ist die der Buchd r u ck e r -k n ii ft. Die Welt verdankt diese einem Deutschen, namens Johann G n t e n b e r g. Vor seiner Zeit gab es nur geschriebene Bücher. Besonders waren es die Mönche, die sich in ihren stillen Zellen mit dem Bücherabschreiben beschäftigten und darin auch eine erstaunliche Fertigkeit erlangten. Die großen Anfangsbuchstaben der Kapitel, Absätze oder Strophen verzierten sie gern mit bunten Farben oder legten sie gar mit Gold aus. Aber wie unsäglich mühsam mußte es trotz aller Schreibfertigkeit sein, auf diese Weise Bücher wie die Bibel zu vervielfältigen! Eine einzige Bibel kostete denn auch wohl 50® Goldguldeu, das find 3000 Mark'. Dshalb konnten nur fehr reiche Leute Bibeln kaufen. Bücher waren überhaupt fpärlich; selten sah man sie in der Hand von Schülern; selbst Lehrer waren froh und stolz, wenn sie durch Mühe oder Kosten in den Besitz einiger solcher Schätze gelaugt waren.
2. Gutenberg erfindet die Buchdruckerkunst. Schon längst hatte man Heiligenbilder mit Reimen darunter in Holz ausgeschnitten, dann mit Farbe bestrichen und auf Papier abgedruckt; ja, man hatte mittels solcher Holztafeln ganze Seiten Druckschrift hergestellt. So hätte man nun, indem man jede Seite in Holz ausschnitt, ganze Bücher drucken können, und man versuchte das auch. Aber dieses Verfahren war zu mühselig und gewährte wenig Vorteil. Da kam Gutenberg, der
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\5. Faksimile einer Seite (pfalm I—iv) von Gutenbergs heiliger lateinischer Bibel
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76 34. Das Kriegswesen. Aufkommen des Schießpulvers.
34. 59ns Kriegswesen. Aufkommen des Schießpulvers.
1» Die Landsknechte. Die Kämpfe der Schweizer und namentlich auch die Hussitenkriege hatten bewiesen, daß gewandtes Fußvolk den schwerfälligen Rittern überlegen war. Allmählich trat ein völliger Umschwung des Heerwesens ein. Das Fußvolk wurde der ausschlaggebende Truppenteil. Sollte dies aber im Kriege seine Schuldigkeit tun sönnen, mußte es gründlich im Exerzieren und Fechten geschult werden. 9hir gut ausgebildete Leute waren brauchbar. Der Kriegsdienst wurde daher ein Gewerbe: gegen Lohn verdingte man sich bei einem Kriegsherrn. Der Lohn hieß Sold, darum hießen die Krieger S ö l d n e r. Kaiser Maximilian war der erste, der aus Landeskindern ein Söldnerheer, die Landsknechte, zusammenbrachte und ausbildete. Die Werbung und Ausstellung eines Landsknechtheeres übernahm auf Grund eines Vertrags für eine bestimmte Zeit im Namen des Kriegsherrn immer ein großer Unternehmer, der Feld Hauptmann; unter ihm standen kleinere Unternehmer, die Hauptleute, die die einzelnen Fähnlein (zu 400 bis 500 Mann) ausbrachten. Jeder Landsknecht kleidete sich nach eigener Laune und nach seinem Vermögen; eine übereinstimmende Kleidung hatten sie nicht, daher sah ein Landsknechthausen sehr bunt aus. Auch die Waffen waren verschieden; die meisten hatten lange Spieße (bis 18 Fuß lang), einige furchtbare zweihändige Schlachtschwerter, andere auch Feuerrohre. In der Schlacht bildete jedes Fähnlein einen gevierten Haufen. Im wuchtigen Sturmschritt nach dem Takte der Trommel bewegten sich die Hausen vorwärts; gewöhnlich wurde der Kampf nach einem einleitenden Feuergefecht in furchtbarem Zusammenprallen der speerstarrentten Massen mit der blanken Masse entschieden. Die berühmt gewordenen Landsknechte, ein übermütiges, wildes Volk, bereit für jede Gefahr und den Tod nicht fürchtend, brachten als Krieger dem deutschen Namen neue Ehre; aber sie verlangten auch ihren Sold pünktlich, und wenn er ausblieb, war ans sie wenig Verlaß. So wurde Geld die Hauptsache, der Krieg das Vorrecht größerer Staaten, und er ging aus dem ritterlichen Gefecht über in den Kampf geschulter Armeen.
Das Aufkommen des Schietzpulvers (1313). Einen großen Anteil an der Umwandlung des Kriegswesens hat das Auskommen des Schießpulvers und seine Verwendung für den Kriegsgebrauch. Die eigentlichen Erfinder des schwarzen Pulvers sollen die Chinesen sein, wenigstens haben sie es lange vor den europäischen Völkern gekannt, wie sie ja überhaupt manche Erfindungen (Kompaß, Porzellan) vor uns gemacht haben. Auf Umwegen gelangte die Kenntnis des Pulvers nach Deutschland, wo es schon im 12. Jahrhundert von Bergleuten zum Sprengen des Gesteins benutzt wurde. Im Kriege wandte man es zunächst noch nicht an. Schießpnlver^ konnte es also nicht genannt werden. Erst als ein Mönch — Berthold soll er geheißen haben — die wahre Natur des Pulvers festgestellt halte, konnten die Feuergeschütze erfunden werden. Man weiß aber nicht, ob diest auch von dem Mönche Berthold herrühren; ebenso unbekannt ist der Ort,
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Berthold Berthold
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Mainz Mainz Genua Lissabon Indien Indien Amerika
Wettges cy i cy t
Lin Rehr- und Lesebuch
von
M. Kaiser,
Rektor in Diepholz.
Überreicht vo der Verlagsbuchhandlung
mit. der ergebensten Bitte, clas vorliegende Werk •I gütigst weiter zu empfehlen.
Preis 2 Mark 50 Pfg.; gebunden 3 Mark.
Hannover.
Verlag von Larl Meyer (Gustav Prior).
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Extrahierte Personennamen: Larl_Meyer Gustav_Prior Gustav
41. Marius und Sulla. 89
aber, sobald sie kommen!" „Sie sind schon da", sprach Marius, „ihr sollt sie begrüßen!" Und er ließ die gefangenen Teutonenfürsten in Ketten vorführen. Betroffen kehrten die Gesandten zurück, und der Cimbern-herzog Bojorix forderte nun Marius auf, selbst den Tag und Ort zum Kampfe auf Leben und Tod zu bestimmen. „So sei es", sprach Marrus „nach drei Tagen bei Verceilä1!" Am Tage der Schlacht schlossen sich die Cimbern, um nicht gesprengt zu werden, mit Ketten an einander, wav ihnen aber im Kampfe sehr hinderlich war. Dazu war der u^ erträglich heiß, und sie hatten Sonne, Wind und L>taub gegen steh. So erlagen sie trotz aller Tapferkeit in dem schrecklichen Ringen. Der Toten waren noch mehr, als bei Aix; nur wenige entkamen. Als die Römer sich der Wagenburg näherten, bot sich ihnen ein ergreifendes Schauspiel. Schwarz gekleidet, standen die Weiber auf den Wagen und hieben mit den Beilen auf die fliehenden Männer ein. Ihre Kinder ließen ste von den Rädern der Wagen und den Hufen der Lasttiere zermalmen und gaben dann sich selbst den Tod. Den letzten Kampf hatten die Sieger noch tmt den Hunden zu bestehen, welche das Gepäck bewachten.
5. Der triumphierende Marius. Rom war gerettet ; es war noch nicht reif zum Untergange. Triumphierend zog Marius in Rom ein, vor seinem Wagen her schritt der gefangene Teutobod samt andern Germanenfürsten, von den Römern mit Staunen betrachtet. Marius, der Bauernsohn, wurde fast wie ein Gott verehrt und der dritte Gründer Roms genannt.
41. Marius und Sulla (88». Chr.-,
1. Die Nebenbuhler. Nach Besiegung der Cimbern war Marius der berühmteste Manu in Rom; indes erwuchs ihm ein gefährlicher Nebenbuhler in dem Feldherrn Sulla. Beide Männer bildeten m mancher Beziehung schroffe Gegensätze. Marius war em Bauernsohn und ohne alle Bildung, Sulla dagegen em vornehmer und feingebildeter Mann. Marius war der Liebling des Volkes, Sulla derjenige der Vornehmen. An Ehrgeiz waren beide gleich. Nachdem diese Männer schon lange Feinde gewesen waren, sollte ihre Eifersucht die Quelle unsäglichen Unheils für den Staat werden.
2. Beranlassung zum ersten Bürgerkriege. I"n im Osten war den Römern ein gefährlicher Feind erstanden, nämlich Muyrioates, König von Pontus (an der Südküste des Schwarzen Meeres). Der Senat rüstete ein Heer gegen ihn und verlieh dem bisher im Kriege sehr glücklichen Sulla den Oberbefehl. Das verdroß den alternden Germanen-öezwinger; er wandte sich an das Volk, und dieses beschloß, Manns solle der Feldherr sein. Sulla aber begab sich schleunigst zu den m Unteritalien stehenden Legionen, gewann sie sür sich und marschierte auf Rom selbst los. So begann der erste Bürgerkrieg.
1 Vercellä, das heutige Bercelli (spr. Wertschelli), zwischen Turin und Mailand.
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Sulla Marius Marius Marius Marius Marrus Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Pontus Sulla Sulla
Extrahierte Ortsnamen: Cimbern-herzog_Bojorix Rom Roms Rom Rom Mailand
43. Julius Cäsar (Schluß). 95
vici)!" Hierauf gab es noch gefährliche Kämpfe in Numidien und Spanien, wo Anhänger des Pompejus starke Heere aufgestellt hatten. Überall blieb sein gewohntes Glück dem Cäsar treu, und endlich konnte er nach beendigtem Bürgerkriege als unbestrittener Herr des römischen Reichs nach Rom zurückkehren.
4. Im Sonnenglanze des Glückes, doch nicht zufrieden. In
Rom feierte Cäsar seine Siege durch großartige Trinmphe. Seine Soldaten belohnte er mit Geld und Ländereien. Anch die Bürger beschenkte er mit Geld, Korn und Öl; ja, er bewirtete das ganze Volk an 22000 Tischen und befriedigte außerdem die Schaulust durch großartige Spiele. Bei einem Feste wurden 400 Löwen und 40 Elefanten getötet. — Senat und Volk beeiferten sich, Cäsar mit Ehren zu überhäufen. Man ernannte ihn zum Diktator auf Lebenszeit und ließ ihn im Senat auf einem erhöhten goldenen Sessel thronen; ja, man errichtete ihm sogar eine Bildsäule mit der Inschrift: Dem unüberwindlichen Gotte! Ein passenderes Denkmal setzte man ihm in dem von Cäsar verbesserten Kalender, indem nt an den Monat, in welchem er geboren war, nach feinem Namen „Julius" nannte. — War Cäsar zufrieden? Ach nein, der Ehrgeiz ist es nie. Cäsar begehrte zu der königlichen Macht auch den Königstitel. Seine Freunde wußten das, und einst bei einem Götterfeste bot ihm sein Freund Antonius knieend eine goldene Krone dar. Gern hätte Cäsar sie genommen, wenn nur das Volk seinen Beifall zu erkennen gegeben hätte; da aber die Menge in ängstlichem Schweigen verharrte, erkannte er, daß die rechte Zeit noch nicht gekommen sei. Er unterdrückte seinen Arger und beendigte die Komödie mit den Worten: „Jupiter allein ist König!"
Später wollte ihm der Senat noch einmal die Königskrone eintragen; aber der dazu bestimmte Tag sollte Cäsars letzter werden.
5. Jähes Ende (44 v. Chr.). Es wäre gewiß ein Glück für Rom gewesen, wenn es sich noch lange der Leitung Cäsars erfreut hätte; denn er herrschte milde und weise. Da er aber die Republik zu beseitigen trachtete, verbanden sich sechzig Männer zu seinem Sturze. Die Sache ging von Cassius, einem finsteren, friedlosen Manne, aus. Dieser gewann auch den Brutus, Cäsars Liebling, für den Plan. Brutus war kein unedler Mensch ; er glaubte aber, daß er es dem Vaterlande, sowie seinem eigenen Namen schulde, der Verschwörung gegen seinen Wohlthäter beizutreten. Der 15. März des Jahres 44 v. Chr. wurde zur Aus-sührung des Mordplanes bestimmt. Cäsar war gewarnt, und als auch seine Gattin Calpurnia, durch ängstliche Träume erschreckt, ihn am Morgen des verhängnisvollen Tages inständig bat, nicht in die Senatsversammlung gn gehen, beschloß er zu Hause zu bleiben. Aber einer der Verschworenen, ein Vetter des Brutus, kam, spottete über feine Bedenken und zog ihn endlich an der Hand fort. Unterwegs gab jemand heimlich Cäsar einen $rief mit der dringenden Aufforderung, denselben sogleich zu lesen. Die ganze Verschwörung war darin aufgedeckt; aber Cäsar öffnete ihn nicht. ®r trat in den Saal und fetzte sich auf seinen goldenen Sessel. Jetzt kam der Verschworene Ci mb er und bat um Gnade für seinen verbannten prüder; die andern Verfchwornen drängten sich auch heran, als wollten sie das Gesuch unterstützen. Plötzlich erfaßte Cimber Cäsars Toga und
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220 100. Maximilian I.
ba§ Postwesen. Der ewige Landfriede sollte dem Faustrecht ein Ende machen. Noch immer maßten sich bis dahin Fürsten, Ritter und Städte das Recht an, ihren Feinden Fehde anzusagen, so daß Deutschland beständig voll kleiner Kriege, Überfall, Raub und Mord war. Um die Gerichte kümmerten sich die Starken nicht, um den Kaiser wenig. Das sollte endlich anders werden: Maximilian gebot ewigen Landfrieden. Wenn künftig einer eine Sache wider den andern hatte, fo sollte er ihn verklagen. Zu dem Ende setzte Maximilian für die reichsunmittelbaren Herren einen eigenen Gerichtshof, das Reichskammergericht zu Frankfurt ein Dieses war nun der höchste Gerichtshof des Reichs. Damit die Urteile des Reichskammergerichts auch gehörig vollstreckt werden könnten, teilte der Kaiser Deutschland in zehn Kreise; wollte der Verurteilte sich nicht fügen, so mußte die Mannschaft des Kreises wider ihn ausziehen. Anfangs konnten zwar der ewige Landsriede und das Reichskammergericht nicht zu Straft kommen; aber allmählich ging es besser, und die Störensriede wurden gebändigt. So half Maximilian selbst das entartete Rittertum zu Grabe tragen.
6. Das Postwesm. Posten hatte es bislang in Deutschland nicht gegeben; nur zwischen gewissen Städten bestand eine regelmäßige Verbindung durch reitende Boten oder Landkutschen. Das Reifen war deshalb sehr beschwerlich, und wer nicht mußte, blieb hübsch zu Hause. Wollte man einen Brief verschicken, so mußte man auf Gelegenheit warten oder einen eigenen Boten absenden. Wie gut, daß Maximilian das Post-wesen, welches in Frankreich schon bestand, auch in Deutschland einführte! Dre erste Post wurde zwischen Wien und Brüssel eingerichtet. Die damaligen Postkutschen waren übrigens schwerfällige Rumpelkasten, in welchen die Rcifendeii auf den holperigen Wegen tüchtig geschüttelt und gestoßen wurden. Oft schlug der Wagen auch um oder blieb im tiefen Schlamme stecken; im letzteren Falle stiegen wohl die Reisenden ans und halsen ihn herausheben. Wie viel besser haben wir es jetzt!
7. Maximilians Lebensende. Als Maximilians blonde Locken längst ergraut waren, faßte er noch den Plan, die Türken wieder ans Europa zu vertreiben. Die Fürsten hatten aber keine Lust, und als der päpstliche Legat Cajetan ihnen im Namen des Papstes zureden wollte, sagten sie ihm, der Türke, den man bekämpfen müsse, sei wohl in Italien zu suchen. Das war 1518, als schon Luthers Hammerschläge durch das Land gedröhnt hatten. Maximilian war wohlwollend gegen Luther gesinnt, ahnte aber die Größe des von ihm begonnenen Werkes nicht. — Im folgenden Jahre starb der Kaiser. Schon einige Jahre hindurch hatte er auf allen Reifen feinen Sarg mit sich geführt. Mit ihm, dem „letzten Ritter", schließt das Mittelalter, und Luther führt mit feiner Bibel die neue Zeit herauf, welche schon längst durch die Erfindungen eines Barthold Schwarz und Gutenberg, sowie durch die Entdeckungen eines Kolumbus und Vaseo de Gama vorbereitet war.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian I. Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilians Maximilians Maximilians Maximilian Maximilian Schwarz Kolumbus
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