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1. Nicolaisches Realienbuch - S. 191

1906 - Berlin : Nicolai
191 Sie halten deshalb im Mittclmeer Gibraltar, Malta, Cypern und das von ihnen besetzte Ägypten in festen Händen. Die Britischen Inseln. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland ist etwas kleiner als Preußen, aber dichter besiedelt (315 000 qkm, 42va Mill. Ein- wohner, also 135 auf 1 qkm). Großbritannien wird im Nw. durch die Irische See von Irland getrennt. Außerdem gliedern sich noch kleinere Inseln an: im S. Wight, im N. die Hebriden, Orkney- und Shetland-Inseln. Weg: Über Vlissingen nach London in 21 Stunden. 1. Oberflächenbildung. Schottland, der nördlichste Teil von Groß- britannien, ist ein kahles, mit Heiden, Mooren und Seen bedecktes Hochland. Zahlreiche Meereseinschnitte dringen im W. tief in die Gebirge ein und begünstigen die Schiffahrt. Auf den dürftigen Hochflächen wird die Schafzucht betrieben. Nur der östliche Teil eignet sich für den Ackerbau. Die nach S. sich anschließende Schottische Tiefebene ist fruchtbar und birgt reiche Steinkohlen- und Eisenlager, so daß hier eine rege Gewerbtätigkeit entstanden ist (Glasgow, Dundee). — In England, dem südlichen Teile der Insel, breitet sich ein großes Tiefland aus. Dieses wird im W. durch die fast baumlosen Bergländer von Cornwall, Wales und durch die Penninische Bergkette begrenzt. Die letztere ist von den gewaltigsten Steinkohlen- und Eisenlagern umgeben. Hier hat sich die Hauptindustrie entwickelt, und das Land ist am dichtesten bevölkert. — Irland besteht größtenteils aus einer muldenartigen Tiefebene, die reich an Seen und Torfmooren ist. Sie wird von vielen niedrigen Gebirgsgruppen umgrenzt. Auch in Irland ist ebenso wie in Groß- britannien die Westküste reich gegliedert. 2. Bewässerung. Da die Gebirge Englands hauptsächlich auf der West- seite liegen, haben die Flüsse nur nach O. einen längeren Lauf, so die Themse und der Severn. Sie münden in Meerbusen, die tief in das Land ein- schneiden und zur Anlage guter Häfen Anlaß gegeben haben. 3. Das Klima des Jnselreiches ist durch die Einwirkung des Meeres, besonders des warmen Golsstromes, milde und feucht. Das Land leidet aber unter sehr häufigen und dichten Nebelmassen. Im Gegensatz zu Rußland hat Großbritannien ausgeprägtes Seeklima, also kühle Sommer und milde Winter. 4. Die Bewohner sind Germanen und gehören in England und Schottland der protestantischen, in Irland größtenteils der römisch-katholischen Kirche an. Die überaus günstigen Erwerbsverhältnisse in England haben eine sehr dichte Bevölkerung hervorgerufen, die im Bergbau (Steinkohlen, Eisen, Zinn), im Gewerbe (Baumwolle, Tuch, Leinen), durch die Schiffahrt und Fischerei sowie im Handel ihren Erwerb findet. Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe) wird besonders in den fruchtbaren Ebenen betrieben. Anders liegen die Ver- hältnisse in Irland. Wenn auch die gewaltigen, grünen Rasenflächen zahl- reiche Rinder- und Schafherden ernähren, so bebaut der irische Bauer meist nur als Pächter die Ländereien des englischen Besitzers und muß sich mit der Kartoffel als Hauptnahrungsmittel begnügen. Die Folge davon ist

2. Nicolaisches Realienbuch - S. 191

1906 - Berlin : Nicolai
191 Sie halten deshalb im Mittelmeer Gibraltar, Malta, Cypern und das von ihnen besetzte Ägypten in festen Händen. Die Britischen Inseln. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland ist etwas kleiner als Preußen, aber dichter besiedelt (315 000 qkm, 42v2 Mill. Ein- wohner, also 135 aus 1 qkm). Großbritannien wird im Nw. durch die Irische See von Irland getrennt. Außerdem gliedern sich noch kleinere Inseln an: im S. Wight, im N. die Hebriden, Orkney- und Shetland-Inseln. Weg: Über Vlissingen nach London in 21 Stunden. 1. Oberflächenbildung. Schottland, der nördlichste Teil von Groß- britannien, ist ein kahles, mit Heiden, Mooren und Seen bedecktes Hochland. Zahlreiche Meereseinschnitte dringen im W. tief in die Gebirge ein und begünstigen die Schiffahrt. Auf den dürftigen Hochflächen wird die Schafzucht betrieben. Nur der östliche Teil eignet sich für den Ackerbau. Die nach S. sich anschließende Schottische Tiefebene ist fruchtbar und birgt reiche Steinkohlen- und Eisenlager, so daß hier eine rege Gewerbtätigkeit entstanden ist (Glasgow, Dundee). — In England, dem südlichen Teile der Insel, breitet sich ein großes Tiefland aus. Dieses wird im W. durch die fast baumlosen Bergländer von Cornwall, Wales und durch die Penninische Bergkette begrenzt. Die letztere ist von den gewaltigsten Steinkohlen- und Eisenlagern umgeben. Hier hat sich die Hauptindustrie entwickelt, und das Land ist am dichtesten bevölkert. — Irland besteht größtenteils aus einer muldenartigen Tiefebene, die reich an Seen und Torfmooren ist. Sie wird von vielen niedrigen Gebirgsgruppen umgrenzt. Auch in Irland ist ebenso wie in Groß- britannien die Westküste reich gegliedert. 2. Bewässerung. Da die Gebirge Englands hauptsächlich auf der West- seite liegen, haben die Flüsse nur nach O. einen längeren Lauf, so die Themse mnd der Severn. Sie münden in Meerbusen, die tief in das Land ein- schneiden und zur Anlage guter Häfen Anlaß gegeben haben. 3. Das Klima des Jnselreiches ist durch die Einwirkung des Meeres, besonders des warmen Golfstromes, milde und feucht. Das Land leidet aber unter sehr häufigen und dichten Nebelmassen. Im Gegensatz zu Rußland hat Großbritannien ausgeprägtes Seeklima, also kühle Sommer und milde Winter. 4. Die Bewohner sind Germanen und gehören in England und Schottland der protestantischen, in Irland größtenteils der römisch-katholischen Kirche an. Die überaus günstigen Erwerbsverhältnisse in England haben eine sehr dichte Bevölkerung hervorgerufen, die im Bergbau (Steinkohlen, Eisen, Zinn), im Gewerbe (Baumwolle, Tuch, Leinen), durch die Schiffahrt und Fischerei sowie im Handel ihren Erwerb findet. Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe) wird besonders in den fruchtbaren Ebenen betrieben. Anders liegen die Ver- hältnisse in Irland. Wenn auch die gewaltigen, grünen Rasenflächen zahl- reiche Rinder- und Schafherden ernähren, so bebaut der irische Bauer rneist nur als Pächter die Ländereien des englischen Besitzers und muß sich mit der Kartoffel als Hauptnahrungsmittel begnügen. Die Folge davon ist

3. Nicolaisches Realienbuch - S. 191

1906 - Berlin : Nicolai
191 Sie halten deshalb im Mittelmeer Gibraltar, Malta, Cypern und das von ihnen besetzte Ägypten in festen Händen. Die Britischen Inseln. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland ist etwas kleiner als Preußen, aber dichter besiedelt (315 000 qkm, 421/2 Mill. Ein- wohner, also 135 auf 1 qkm). Großbritannien wird im Nw. durch die Irische See von Irland getrennt. Außerdem gliedern sich noch kleinere Inseln an: im S. Wight, im N. die Hebriden, Orkney- und Shetland-Inseln. Weg: Über Vlisstngen nach London in 21 Stunden. 1. Oberflächenbildung. Schottland, der nördlichste Teil von Groß- britannien, ist ein kahles, mit Heiden, Mooren und Seen bedecktes Hochland. Zahlreiche Meereseinschnitte dringen im W. tief in die Gebirge ein und begünstigen die Schiffahrt. Auf den dürftigen Hochflächen wird die Schafzucht betrieben. Nur der östliche Teil eignet sich für den Ackerbau. Die nach S. sich anschließende Schottische Tiefebene ist fruchtbar und birgt reiche Steinkohlen- und Eisenlager, so daß hier eine rege Gewerbtätigkeit entstanden ist (Glasgow, Dundee). — In England, dem südlichen Teile der Insel, breitet sich ein großes Tiefland aus. Dieses wird im W. durch die fast baumlosen Bergländer von Cornwall, Wales und durch die Penninische Bergkette begrenzt. Die letztere ist von den gewaltigsten Steinkohlen- und Eisenlagern umgeben. Hier hat sich die Hanptindnstrie entwickelt, und das Land ist am dichtesten bevölkert. — Irland besteht größtenteils aus einer muldenartigen Tiefebene, die reich an Seen und Torfmooren ist. Sie wird von vielen niedrigen Gebirgsgruppen umgrenzt. Auch in Irland ist ebenso wie in Groß- britannien die Westküste reich gegliedert. 2. Bewässerung. Da die Gebirge Englands hauptsächlich auf der West- seite liegen, haben die Flüsse nur nach O. einen längeren Lauf, so die Themse und der Severn. Sie münden in Meerbusen, die tief in das Land ein- schneiden und zur Anlage guter Häfen Anlaß gegeben haben. 3. Das Klima des Jnselreiches ist durch die Einwirkung des Meeres, besonders des warmen Golfstromes, milde und feucht. Das Land leidet aber unter sehr häufigen und dichten Nebelmassen. Im Gegensatz zu Rußland hat Großbritannien ausgeprägtes Seeklima, also kühle Sommer und milde Winter. 4. Die Bewohner sind Germanen und gehören in England und Schottland der protestantischen, in Irland größtenteils der römisch-katholischen Kirche an. Die überaus günstigen Erwerbsverhältnisse in England haben eine sehr dichte Bevölkerung hervorgerufen, die im Bergbau (Steinkohlen, Eisen, Zinn), im Gewerbe (Baumwolle, Tuch, Leinen), durch die Schiffahrt und Fischerei sowie im Handel ihren Erwerb findet. Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe) wird besonders in den fruchtbaren Ebenen betrieben. Anders liegen die Ver- hältnisse in Irland. Wenn auch die gewaltigen, grünen Rasenflächen zahl- reiche Rinder- und Schafherden ernähren, so bebaut der irische Bauer meist nur als Pächter die Ländereien des englischen Besitzers und muß sich mit der Kartoffel als Hauptnahrungsmittel begnügen. Die Folge davon ist

4. Nicolaisches Realienbuch - S. 186

1906 - Berlin : Nicolai
186 Halbinsel. Erst im 19. Jahrhundert haben mehrere Landesteile sich selbständig gemacht. Daher finden wir heute folgende 4. Staaten auf der Halbinsel: a) Das Fürstentum Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia (Teppichwebereien) liegt nördlich vom Balkan. Der Fürst von Bulgarien ist gleichzeitig Statthalter der Provinz Ost-Rumelien, an den südlichen Abhängen des Balkans. Dort werden auf ausgedehnten Feldern Rosen gezogen, aus denen das kostbare Rosenöl hergestellt wird. Die Hauptstadt Philippopel liegt an der Maritza. b) Das Königreich Serbien mit der stark befestigten Hauptstadt Belgrad umfaßt das Gebiet der Morawa. Das Land zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit aus. Von hier werden Weizen, getrocknete Pflaumen und Schweine ausgeführt, c) Das Fürstentum Montenegro (das Land der „Schwarzen Berge") südöstlich der Herzegowina wird von einem sreiheitliebenden, kriegerischen Volk bewohnt (Serben). Die Residenz Cetinje liegt in einem schwer zugänglichen Berglande, ä) Die europäische Türkei, das Reich des unumschränkt herrschenden Großsultans, dehnt sich südlich von den eben genannten Ländern aus. Die wichtigsten Handelsgegenstände sind hier Trauben und Rohseide; diese wird zu Tüchern und Schals verarbeitet. Die Hauptstadt Konstantinopel, auf einer Landzunge der Bucht des Goldenen Horns erbaut, hat einen vortrefflichem Hafen und bietet vom Meere aus einen prachtvollen Anblick (Serail, Palast des Sultans, Hohe Pforte; Sophienkirche, jetzt Moschee). In den Vorstädten Ga lata und P er a wohnen meistens Europäer. Adrianopel an der Maritza sowie der herrlich gelegene Hafenplatz Saloniki am gleichnamigen Golf sind wichtige Handelsstädte für Leder, Teppiche und Seidenwaren, e) Das Königreich Griechenland besteht aus dem südlichen Teile der Balkanhalbinsel sowie aus zahlreichen Inseln. Die unwirtlichen Kalkgebirge sind meistens entwaldet. — Die Griechen waren im Altertum in Kunst und Wissenschaft das berühmteste Volk. Unter der drückenden Herrschaft der Türken gingen seit dem 15 Jahrh. Kultur und Wohlstand des Landes sehr zurück. Die jetzigen Einwohner, die Neugriechen, sind bemüht, Handel und Gewerbe Zu heben, 'Ausgeführt werden Korinthen, Wein und Hl. — — Die Hauptstadt ist das altberühmte Athen (Burg Akropolis) mit dem Hasenort Piräus. Die Landenge zwischen Morea und dem Festlande durch- schneidet ein Kanal, an dem Korinth liegt (Weinbeeren, Wein, Öl). Die Apenninen-Halbinsel. Das Königreich Italien umfaßt 286000 qkm mit 33 Mill. Einwohnern also 115 aus 1 qkm. (Kleiner als Preußen, aber dichter bevölkert). — Weg: Mit der Anhalter Bahn über München, den Brenner, Verona nach Rom oder über Basel, den St. Gotthard, Mailand, Genua nach Rom in 32—36 Stunden. 1. Begrenzung. In N. wird die Halbinsel von den Alpen umgeben, deren zahlreiche Täler, Pässe und Eisenbahnen doch einen regen Verkehr mit den Nachbarländern gestatten. Nach S. erstreckt sich dw Halbinsel weit in das Mittelländische Meer und bildet den Mittelpunkt für Handel und Verkehr in ihm. 2. Die Lombardische Tiefebene war früher ein Becken des Adriatischen

5. Nicolaisches Realienbuch für die Oberstufe der Gemeindeschulen - S. 119

1906 - Berlin : Nicolai
119 Die Apenninen-Halbinsel. Das Königreich Italien mit 33 Mill. Einwohnern umfaßt die mittlere 4>er drei südlichen Halbinseln von Europa und ist etwa halb so groß wie Deutschland (Grenzen s. Karte!). 1. Oberflächenbildung. Die ganze Halbinsel wird von den Apenninen durchzogen, deren mittleren Teil die Abruzzen bilden. Da das Gebirge sich nur an wenigen Stellen über 600 m erhebt, sind die auf demselben ent- springenden Flüsse wasserarm. Von Bedeutung ist nur der Arno und der Tiber. Dagegen wird im N. die Ebene zwischen den Apenninen und Alpen durch den Po mit seinen Nebenflüssen und durch die Etsch reich bewässert (s. Karte!). Infolgedessen ist die Po-Ebene sehr fruchtbar, zumal sie außer- dem noch nach N. durch die Alpen vor rauhen Winden geschützt wird. 2. Erzeugnisse. Auf den Feldern der kleineren Ebenen im W. die durch Reihen von Kastanien, Ulmen und Maulbeerbäumen voneinander getrennt sind, gedeihen Weizen, Mais und Reis in Fülle. Weinreben, Eypressen, Oliven, Feigen- und Mandelbäume zieren überall die Land- schaften. Unter allen Ländern Europas gewinnt Italien die meiste Rohseide. 3. Die Bewohner gehören Zu den Romanen und bekennen sich größten- teils zur römisch-katholischen Kirche. Vielfach suchen sie im Auslande als Arbeiter und Gewerbetreibende lohnenden Erwerb. 4. Städte. In der Po-Ebene liegt Mailand mit seinem herrlichen, aus weißem Marmor erbauten Dome. In der Stadt blüht ein lebhafter Handel und das Seidcngewerbe. (Endpunkt der Alpenstraßen und Schnitt- punkt der norditalienischen Eisenbahnen). Am Adriatischen Meere ist das durch kunstvolle Glasarbeiten berühmte Venedig aus vielen Inseln erbaut, die Häuser stehen meist aus Pfählen. (Markusplatz mit der Markuskirche, Dogen- palast). An dem nördlichen Gestade des Ligurischen Meeres zieht sich die Riviera hin, die einem herrlichen Garten gleicht. Infolge des milden Klimas sind dort viele Kurorte entstanden (San Remo). In ihrer Mitte erhebt sich terrassenförmig vom Strande aus das befestigte Genua mit pracht- vollen Palästen und Kirchen. Durch die Gotthardbahn ist der Handel dort bedeutend gewachsen. Den Mittelpunkt für die Bildhauerkunst (Marmor- brüche von Carrara), für die Seidenlveberei und Strohflechterei bildet in dem herrlichen und fruchtbaren Arnotal Florenz. Östlich hiervon hat sich in der Nähe des Adriatischen Meeres seit Jahrhunderten die kleine Republik San Marino erhalten. In der Tiber-Ebene liegt Rom (fast l/2 Mill. Ein- wohner), die Hauptstadt des Königreichs und der Mittelpunkt der römisch- katholischen Kirche (Papst, Vatikan, Peterskirche). Viele Baudenkmäler und Kunstschätze zeugen von dem Alter der „ewigen Stadt". Die sumpfige Küsten- landschaft südlich von Rom erzeugt im Sommer das gefährliche Snmpfficber. Inmitten der fruchtbaren kampanischen Ebene am Fuße des immer noch tätigen Vesuvs (1300 m) prangt Neapel, die ^volkreichste Stadt Italiens <'/2 Mill. Einw.). Wegen der herrlichen Lage am gleichnamigen Golfe <Capri, Blaue Grotte) wird cs viel von Fremden besucht.

6. Nicolaisches Realienbuch für die Oberstufe der Gemeindeschulen - S. 122

1906 - Berlin : Nicolai
122 mit der Kartoffel als Hauptnahrungsmittel begnügen. Die Folge davon ist eine große Unzufriedenheit unter der Bevölkerung, so daß viele Iren auswandern. In der letzten Zeit hat auch in Irland die Gewerbtätigkeit Fortschritte ge- macht, besonders in Leinen und Baumwollwaren. 5. Städte. Die H>auptstadt London ist mit 4,6 Mill. Einwohnern (ohne Vororte) die größte Stadt der Erde und zugleich der erste Haudels- hafen der Welt. Es liegt an der für die größten Seeschiffe fahrbaren Thernse- mündung. In der Altstadt (City) stehen fast nur Geschäftshäuser; im Ostend, dem Stadtteil der Dockarbeiter, herrscht Armut und Elend, während im Westend (Westminster - Abtei) die Reichen wohnen. Nicht weit von der Riesenstadt befindet sich die berühmte Sternwarte von Greenwich (Null- meridian). An der Südküste liegt Portsmouth, Englands Hauptkriegs- hafen, den auch alle deutschen Ozeandampfer anlaufen. In der Nähe der Severn-Mündung ist Bristol für die Ausfuhr (Eiseuwaren und Kohlen) und für die Einfuhr (Nahrungsmittel) von großer Bedeutung. Den Mittelpunkt der Baumwollenindustrie bilden Liverpool und Manchester; beide Städte sind durch einen Kanal und eine Eisenbahn verbunden. Die Steinkohlen Nordenglands werden über Newcastle ausgeführt. Leeds ist der Hauptort des Wollwareu- und Tuch-Gewerbes, während von Bir- mingham Stahl- und Messingwaren nach allen Ländern der Welt versandt werden. Die größte Handels- und Fabrikstadt Schottlands ist Glasgow; westlich davon am Forth-Busen liegt die Hauptstadt Ediuburg. In Irland fft Dublin die Haupt- und zugleich eine bedeutende Handelsstadt (Baum- wollenwaren) und Belfast der erste Hafen und Fabrikort für Leinen. Großbritannien ist aber nicht nur durch die Gewerbtätigkeit und den Handel in Europa zur Weltherrschaft gelangt, sondern vor allem durch seinen ausgedehnten Kolonialbesitz. Es bezieht Rohstoffe aus den Kolonien und hat in ihnen gleichzeitig Absatzgebiete für englische Waren. Die Skandinavische Halbinsel. Die Königreiche Schweden und Norwegen nehmen die größte Halb- insel Europas ein, die nur im No. mit dem Festlaude (Finnland) zu- sammenhängt. Schweden ist größer als das Königreich Preußen, hat aber nur 5,2 Mill. Einwohner, Norwegen etwas kleiner (2,24 Mill. Einwohner). 1. Oberflächenbildttng. Die Westküste wird in ihrer ganzen Aus- dehnung von den Skandinavischen Gebirgen umsäumt, die zum Meere steil, nach O. dagegen in Stufenländern abfallen. Diese gehen im O. und S. in fruchtbare Tiefebenen über. In dem Gebirge finden sich vielfach öde, baumlose Hochflächen (Fjelde), die mit Schnee und Eis bedeckt sind. Das- selbe ist äußerst unwegsam, daher spärlich bevölkert. Besonders an der steilen Westküste hat das Meer überall oft meilenlange Buchten (Fjorde) ausgespült, deuen Inseln (Skjüren) vorgelagert sind (Kristiania-, Hardanger-, Droutheimerfjord). Da der Golfstrom die Küste Norwegens bespült, frieren die Buchten bis zum Nordkap nicht zu, und der Boden ist über den Polarkreis hinaus für Gerste und Kartoffeln anbaufähig. Schweden dagegen hat Land-

7. Nicolaisches Realienbuch für die Oberstufe der Gemeindeschulen - S. 135

1906 - Berlin : Nicolai
135 Hinterindien und die ostindischen Inseln. 1. Lage und Bodengestalt. Im So. Asiens reicht die durch die Golfe von Siam und Martaban gebildete Halbinsel Malaka fast bis an den Äquator. Hinterindien durchziehen von N. nach S. gewaltige Gebirgs- ketten, zwischen denen große Ströme dem Meere zufließen (f. Karte!). 2. Die Erzeugnisse sind denen des Tieflandes von Hindostau fast gleich, nur kommt hier noch das geschätzte, feste Tiekholz hinzu. 3. Die Bewohner sind ein Mischvolk aus Malaien und Chinesen (Anhänger des Buddha). — An der Südspitze ist der englische Freihafen Singapur der Stapelplatz für alle Erzeugnisse. In Bangkok, der Haupt- stadt des selbständigen Königreichs Siam, dessen Kultur durch Einführung europäischer Einrichtungen gehoben wird, treiben besonders Chinesen lebhaften Handel. Die ostindischen Inseln. Diese Inseln bilden die Verbindung zwischen Asien und Australien. Alle sind gebirgig und vulkanischer Natur. Infolge des feuchtwarmen Tropen- klimas gedeiht hier besonders Kaffee, Tee, Zucker und Reis. Außerdem liefern Sumatra und die den Vereinigten Staaten gehörigen Philippinen vorzüglichen Tabak (Manila), die Molukken Gewürznelken und Muskatnüsse. Fast alle Sundainseln und die Molukken sind im Besitze der Niederländer, die die Stadt Batavia auf Java zum Mittelpunkt des Handels gemacht haben (Reis, Kaffee, Zucker, Tee). Der beste Hafen ist Surabaja. — Die meisten Bewohner der Inseln gehören verschiedenen malaiischen Stämmen an. China. Oberflächenbildung. Das Kaiserreich China (Grenzen s. Karte!) be- deckt ein Gebiet von 11,1 Mill. qkm, ist also größer als Europa und wird von 330 Mill. Menschen bewohnt. Das Land besteht größtenteils aus hoher: und unwirtlichen Gebirgen und Hochebenen. Nur im O. breitet sich nach dem Gelben Meere zu ein Tiefland (fast so groß wie Deutschland) ans, das bei hinreichender Bewässerung infolge seines lehmhaltigen Bodens (Löß) sehr fruchtbar ist. — Die großen Flüsse laufen meist parallel mit den von W. nach O. ziehenden Bergketten. Das Kuenlnngeb irge bildet die Wasserscheide der beiden Hanptströme, des Jangtsekjang und Hoangho (Gelber Fluß nach dem gelben Lößschlamm), die sich in das Gelbe Meer ergießen. Das .Reich zerfällt in zwei Hauptteile: 1. Das eigentliche China. *0 Lage. Im S. und O. wird das Land vom Großen Ozean be- spült, ferner vom Gelben Meere, das mit dem Busen von Petschili die Halb- insel Schantnng bildet. Die Nordgrenze besteht teilweise aus der „Großen Nlauer", während nach W. zu das Hochland von Tibet liegt. — Die Lage

8. Nicolaisches Realienbuch für die Oberstufe der Gemeindeschulen - S. 121

1906 - Berlin : Nicolai
121 kriegshafen Spaniens Cadiz Zugleich als Handelshafen benutzt. (Der an der gleichnamigen Meeresstraße gelegene Felsen Gibraltar gehört den Eng- ländern und ist stark befestigt). Einer herrlichen Lage erfreut sich am Fuße der Sierra Nevada Granada, in dessen Nähe die Alhambra, ein ehemaliger maurischer Königspalast, steht. In äußerst fruchtbarer Ebene an der Ostküste liegt Valencia mit zahlreichen Seidenfabriken. An der Nordost-Küste ist Barcelona wegen seiner Gewerbtätigkeit und als Seehandelsstadt von Be- deutung. — Zu Spanien gehören noch im O. die Inselgruppen der Balearen und Pitynsen. Im Königreiche Portugal treibt außer der Hauptstadt Lissabon am Tejo besonders Porto am Douro (Duero) Handel und Gewerbe (Wein, Kork, Baumwollengewebe). Die Britischen Inseln. Im Nw. Europas wird Großbritannien durch die Irische See von Irland getrennt. Außerdem gliedern sich noch kleinere Inseln an: im S. Wight, im N. die Hebriden, Orkney- und Shetland-Inseln. Das ganze Königreich ist ungefähr so groß wie Preußen, hat aber mehr Einwohner (42,4 Wall.). 1. Oberflächenbildung. Schottland, der nördliche Teil von Groß- britannien. ist vorzugsweise -ein kahles, mit Seen und Mooren bedecktes Ge- birgsland; dagegen breitet sich in England, dem südlichen Teile, ein großes Tiefland aus. Dieses wird im W. durch die Bergländer von Cornwall, Wales und durch die Penninische Bergkette begrenzt. Irland besteht größtenteils aus einer welligen Tiefebene, die reich an Seen und Torfmooren ist. Dieselbe wird von vielen niedrigen Gebirgsgruppen umgrenzt. Die Küsten der beiden großen Inseln sind besonders auf der Westseite reich gegliedert (s. Karte). 2. Bewässerung. Da die Gebirge Englands hauptsächlich auf der Westseite liegen, haben die Flüsse nur nach O. einen längeren Lauf, so die Themse und der Severn. Sie münden in Meerbusen, die tief in das Land hineinragen und zur Anlage guter Häfen Anlaß gegeben haben. 3. Das Klima des Jnselreichcs ist durch die Einwirkung des Meeres, besonders des warmen Golsstromes, milde und feucht. Das Land leidet aber unter sehr häufigen und dichten Nebelmassen. 4. Die Bewohner sind Germanen und gehören in England und Schottland der protestantischen, in Irland größtenteils der römisch-katholischen Kirche an. Die überaus günstigen Erwerbsverhältnisse in England haben eine sehr dichte Bevölkerung hervorgerufen, die im Bergbau (Steinkohlen, Eisen), iin Gewerbe (Baumwolle, Tuch, Leinen), durch die Schiffahrt und Fischerei sowie im Handel ihren Erwerb findet. Viehzucht (Pferde, Rinder, Schase) ivird besonders in den fruchtbaren Ebenen getrieben. Anders liegen die Verhältnisse in Irland. Wenn auch die gewaltigen, grünen'rasenflächen zahlreiche Rinder- und Schafherden ernähren, so bebaut der irische Bauer uicist nur als Pächter die Ländereien des englischen Besitzers und muß sich

9. Nicolaisches Realienbuch für die Oberstufe der Gemeindeschulen - S. 123

1906 - Berlin : Nicolai
123 klima, so daß im Winter die Häfen zufrieren und der Schiffsverkehr unter- brochen wird. — Die Flüsse, wie Glommen, Klar-, Dal-Els, können sich nur nach S. oder So. entwickeln; sie sind wasserreich, aber wegen der vielen Wasserfälle und Stromschnellen nicht schiffbar. Durch einen Kanal von Stockholm bis Göteborg wird unter Umgehung des Mälar-, Wetter- und Wener-Sees (Trollhätta-Fülle) die Ostsee mit dem Kattegat verbunden. 2. Erzeugnisse. Die Gebirgsabhäuge tragen ungeheure Wälder, die Holz und Pelztiere (Bären, Füchse) für den Handel und die Gewerbtätigkeit bieten (Schiffsbau, Streichholzfabrikation). Neben dem Ackerbau gestatten besonders in Schweden die Bergweiden eine lohnende Viehzucht, welche im N. wertvolle Renntiere liefert; auch der Fischfang in den Fjorden ist sehr- ertragreich. In den Stufenländern wird Kupfer (Falun), Blei, Silber und gutes Eisen (Dannemora) gefunden. 3. Die durchweg protestantischen Bewohner Schwedens und Norwegens gehören zu den Germanen und reden eine dem Plattdeutschen verwandte Sprache. Sie sind als tüchtige Seeleute bekannt. Nur im N- finden sich 50 000 Lappen und Finnen. 4. Schwedens Hauptstadt Stockholm liegt zwischen dem Mälar-See und dem Bteere und ist ähnlich wie Venedig aus vielen Inseln erbaut. Hier wie in Göteborg, wird ein lebhafter Ausfuhrhandel mit Eisen und Holz betrieben. Durch seine Wetterwarte isthaparanda bekannt. 5. Im Königreich Norwegen ist Kristiania die Hauptstadt. An der Westküste ist Bergen der Mittelpunkt des Fischhandels, Hammersest der nördlichste Handelshafen der Erde. Die Norweger sind durch die Lage und Beschaffenheit ihres Landes ans die Schiffahrt, den Fisch- und Vogelfang angewiesen (Kabeljau, Hering, Hummer, auf den Lofoten-Jnseln Eiderenten). Das Gesamtgcbiet von Europa. Europa ist der kleinste der drei Erdteile der Alten Welt, aber als Mittelpunkt des Weltverkehrs und Welthandels und wegen der hohen Bildungsstufe seiner Bewohner der wichtigste. 1. Bodengestalt. Den S. von Mittel-Europa füllen Bergländer und Gebirge aus, von denen die Alpen die bedeutendsten sind. Diesen schließen sich im N. die französischen und deutschen Mittelgebirge sowie die Karpathen, un S. die Apenninen und die Gebirge der Balkan-Halbinsel an. Die Ge- birge der Pyrenäen-Halbinsel und Skandinaviens sowie der Ural hängen mit den Buttcleuropäischcn Gebirgen nicht zusammen. Den bei weitem größten Raum des Erdteils nimmt aber Tiefland ein, welches im O. als russisches, int N. als norddeutsches und im W. als französisches Tiefland bezeichnet wird. 2. Bewässerung. In den weiten Ebenen können sich zahlreiche Flüsse zu bedeutenden Strömen entwickeln, die sich je nach der Abdachung ihres Gebietes ins Nördliche Eismeer, in die Ost- und Nordsee, in den Atlantischen Ozean, in das Buttelländischc, Schwarze und Kaspische Meer ergießen.
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