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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 374

1906 - München : Oldenbourg
374 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. er selbst wartete mit den Österreichern diese ab und folgte dann rasch den vorausmarschierenden Bayern. Wrede hatte mit dem Oberbefehl des österreichisch-bayerischen Heeres nicht bloß eine militärische, sondern auch eine politische Rolle übernommen. Der Rheinbund bestand noch; wichtige Glieder desselben — Württemberg, Baden, Würzburg, Frankfurt, Hessen — schienen wenig geneigt schon jetzt der deutschen Sache beizutreten. Wrede war es, der den Rheinbund im Südwesten militärisch aufrollte, in dem Maße, als sein Marsch diese Staaten in seinen Bereich brachte. Die Staatsvertrüge, durch welche die südwestdeutschen Staaten zu Anfang November dem Rheinbund entsagten, waren im Wesen nur die bindende ^orm für Zusagen, die Wrede bereits militärisch erzwungen hatte. So hatte Württemberg ans Wredes Drohuug hin, daß er, wenn es den Rheinbund nicht verlasse, das Land feindlich behandeln werde, schon am 23. Oktober einen Militärvertrag mit dem bayerischen General geschlossen, durch welchen der König dem Rheinbünde entsagte und 4500 Mann zu dem österreichisch-bayerischen Heere stellte. Sie schützten während der Hanauerschlacht den Mainübergang bei Aschaffenburg. Ähnliches geschah mit Hessen und Würzburg und auch mit Baden war es eingeleitet. Das Großherzogtum Frankfurt nahm Wrede förmlich in Besitz und vereidete dessen Regierung im Namen der Verbündeten. Am 24. Oktober traf Wrede über Landshut, Neustadt, Neuburg, Donauwörth, Nürblingen, Dinkelsbühl, Anstach, Uffenheim vor Würzburg ein. Er hatte den bestimmten Besehl die Mainlinie zu gewinnen, Würzburg zu uehmen nnb dann im äußersten Falle bis gegen Frankfurt maiuabwärts zu geheu. Die Berennnng von Würzburg hatte indessen nicht die erwartete rasche Kapitulation zur Folge. Auch ein politisches Motiv wirkte verzögernb: der Großherzog hielt mit der kategorisch verlangten Lossage von Napoleon zurück und es galt wesentlich darum auch dieses Glied vom Rheinbünde zu lösen. Erst am 26. übergab der französische Kommandant, General Thurreau, die Stadt und die Regierung erließ ein Manifest, das den Rücktritt des Großherzogs vom Rheinbünde verkündete. Die würzburgischen Truppen traten unter Wredes Befehl. Die Stadt wurde mit 3 Bataillonen besetzt. Jetzt handelte es sich um ein entscheidendes Eingreifen in die Operationen gegen das bei Leipzig geschlagene französische Heer. Die nächste Marschlinie lief am Main abwärts. In Aschaffenburg füllte sich die gesamte Armee vereinigen. Was dann weiter zu geschehen habe, war eine Frage, die nur durch die Nachrichten beantwortet werben konnte, die man über Napoleons Rückzug erhielt. Die bayerische Division Lamotte, das österreichische Reservekorps unter Trautenberg nnb Spleny und die Reitcrbrigcibe Vieregg waren schon im Vorrücken gegen Aschaffenburg. Am 27. Oktober folgten die bayerischen Divisionen Rechberg und Beckers, die übrige bayerische Reiterei und die österreichische Division Fresnel.

2. Für die obere Stufe - S. 60

1892 - Berlin : Gaertner
Neueste Zeit. Der 1. Koalitionskrieg (Österreich, Preußen bis 1795, England u. a.). Die Franzosen am Nieder- und Mittelrhein. Bonapartes italienischer Feldzug. Schlacht bei Lodi, Kapitulation Mantuas, Zug gegen Wien. Friede zu Campo Formio. (Das linke Rheinufer zur französischen Republik.) Tochterrepubliken: cisalpinische, ligurische, römische, helvetische. England bleibt im Kriege mit Frankreich. Bonapartes Zug nach Ägypten (des. gegen England gerichtet). Schlacht bei den Pyramiden, Nelson bei Abukir; Belagerung von St-Jean-d’Acre. Der 2. Koalitionskrieg. (England [Pitt d. J.] gewinnt Österreich, Rußland u. a.) Der Konsul Bonaparte siegt in Italien (Marengo). Friede zu Luneville, später mit England zu Amiens (nur 1 Jahr). Reichsdeputationshauptschlufs: Einziehung der meisten geistlichenterritorien (Säcularisation) und der meisten Reichsstädte. Zehn Kurfürstentümer: Mainz; — Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Bayern, Pfalz; — Hessen, Baden, Württemberg, Salzburg. Gründung des Kaisertums. (2. Dez. Krönung und Salbung Napoleons.) Napoleon Bonaparte, geb. 1769 auf Korsika. Scharfer Blick, kalter Mut, mafsloser Ehrgeiz, rücksichtsloser Egoismus (unter Vorgabe von Staatsrücksichten), alles in ungewöhnlichem Mafse; als Feldherr und Staatsmann überragt er die Zeitgenossen. — Zuerst Bändiger der Revolution, dann Kaiser der

3. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 150

1912 - München : Oldenbourg
150 Die Gewaltherrschaft Napoleons und ihr Zusammenbruch. ‘ gegen Erzherzog Karl zu decken, der Massena zurückgedrängt hatte. Er selbst trieb die mittlerweile bis zum Inn vorgedrungenen Russen und die Reste der Österreicher unaufhaltsam donauabwärts, besetzte Wien und schlug das russisch-österreichische Heer unter Kutüsow, bei dem sich auch die beiden verbündeten Monarchen befanden, in der berühmten Dreikaiser-1805 Macht bei Austerlitz (östl. v. Brünn), in der ihm die bayerische Division s. Dez. gg r e d e erfolgreich den Rücken deckte. Statt jetzt die Ankunft weiterer russischer Truppen und das Eingreifen der endlich marschfertig gewordenen Preußen abzuwarten, ließ sich Kaiser Franz zu einem Waffenstillstand bewegen, der den Russen die Heimkehr in ihr Land auferlegte. — Preußen hatte nach der Verletzung seiner Neutralität durch Bernadotte den Minister H a u g w i tz mit drohenden Forderungen an Napoleon gesandt; dieser aber hielt den ungeschickten Haugwitz so lange hin, bis die Entscheidung bei Austerlitz gefallen war, und zwang ihn dann zum Vertrag von 1805 Schönbrunn, nach dem Preußen Ansbach, das schweizerische Neuenburg und das is. Dez. rechtsrheinische Kleve gegen Hannover umtauschte, obwohl es sich dadurch mit England verfeindete. 1805 Auf das hin willigte auch Österreich in den Frieden von Preßburg, 27‘$ei' durch den es V e n e t i e n (mit Istrien und Dalmatien), Tirol (mit Vorarlberg, Brixen und Trient), ferner Vorderö st erreich (die schwäbischen Besitzungen) verlor, dafür aber Salzburg bekam. Bayern wurde zum Königreich erhoben und erhielt Tirol mit Vorarlberg, die ehemals österreichische Markgrafschaft Bnrgau, die Markgrafschaft Ansbach, die Reste der Bistümer Eichstätt und Passau (S. 145) sowie die früheren Reichsstädte Augsburg und Lindau, gab aber B e r g an Napoleon und Würz-bürg (als Großherzogtum) an den bisherigen Kurfürsten von Salzburg, den früheren Großherzog von Toskana. — Württemberg, ebenfalls zum Königreich, und Baden, bald nachher zum Großherzogtum erhoben, teilten sich in den Rest Vorderösterreichs; außerdem kam Ulm an Württemberg, Konstanz an Baden. — Neuenburg wurde als Fürstentum dem Marschall Berthier verliehen, Venetien mit dem Königreich Italien, Etrurien (Toskana) mit dem französischen Kaiserreich verbunden. Das Napoleonische Familiensystem. Die von ihm abhängigen Länder suchte Napoleon dadurch fester an sich zu ketten, daß er sie Mitgliedern seiner Familie übertrug oder, wo das nicht anging, die betreffenden Fürstenhäuser mit seiner „Dynastie" verschwägerte. So erhielt Napoleons erster Bruder Joseph das 1806 Königreich Neapel, dessen bisheriger bourbonischer Herrscher (Ferdinand Iv.) durch das berühmte Dekret Napoleons (aus Schönbrunn) „La dynastie de Naples a cesse de regner“ abgesetzt d. h. auf Sizilien beschränkt wurde (wo ihn die englische 1806 Flotte deckte). Der zweite Bruder Ludwig bekam die zum Königreich Holland umgewandelte Batavische Republik, der überdies die meisten vorderindischen und kapländischen Besitzungen burd) die Engländer bereits entrissen waren. Napoleons 1806 Schwager, Marschall Murctt, empfing das Großherzogtmn Berg-Kleve. Außerdem vermählte der Kaiser seinen Stiessohn Engen Beauharnais mit der Tochter König Maximilians von Bayern, Augusta Amalia, seine Stieftochter Stephanie Beauharnais mit dem Erbprinzen von Baden, seinen jüngsten

4. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 156

1912 - München : Oldenbourg
156 Die Gewaltherrschaft Napoleons und ihr Zusammenbruch. süddeutschen, besonders bayerischen Tmppen (unter dem Kronprinzen Ludwig und den Generalen Deroy und Wrede), auf das Zentrum der öster- 1809 reichifchen Stellung bei A b e n s b e r g und durchbrach es. Nun trieb er Mitte Apni ^,en österreichischen rechten Flügel (unter Erzherzog Karl) durch siegreiche Kämpfe bei Eggmühl und Regensburg, in denen sich wiederum die Bayern hervortaten, über die Donau nach Böhmen und verfolgte dann Ende April den österreichischen linken Flügel über L a n d s h u t und Simbach bis nach Wien, wo Napoleon schon am 13. Mai einzog. Inzwischen waren bayerisch-französische Truppen unter Wrede und Lesebvre Mai in Tirol eingedrungen, siegten bei W ö r g l (am Inn), sicherten Innsbruck durch eine Besatzung und wandten sich gleichfalls nach Wien. Erzherzog Johann wollte nach anfänglichen Erfolgen in Italien ebenfalls an die Donau ziehen, um sich mit seinem Bruder Karl auf dem Marchfelde (nordöstl. v. Wien) zu vereinigen, wurde aber durch Eugen nach Ungarn abgedrängt. Jetzt ging Napoleon unterhalb Wiens über die Donau, griff den Erzherzog Karl, der auf dem Marchfelde erschienen war, an, erlitt aber bei 21./22. Mm Aspern und Eßlin g eine Niederlage und mußte das linke Donauufer wieder räumen. Daraufhin zog er den Vizekönig Eugen an sich, setzte abermals über die Donau und schlug den Erzherzog Karl in der blutigen 5./6. Juli Schlacht bei Wagram, an der auch die bayerische Division Wrede rühmlichen Anteil nahm; Erzherzog Johann konnte das Schlachtfeld nicht mehr Okt. rechtzeitig erreichen. Der nun folgende Friede von Wien machte O st e r -reich zum Binnen st aat und zwang es, der Kontinentalsperre beizutreten. Salzburg-Berchtesgaden und das Jnnviertel fielen an Bayern. Die Länder rechts der Save nebst Teilen von Kärnten (Villach) kamen als Jllyrische Provinzen an Napoleon, der sie dem Marschall M a r m o n t übertrug. Westgalizien fiel an Warschau, ein Teil Ostgaliziens an Rußland. Ter Tiroler Aufstand war nach dem Abzug des bayerisch-französischen Heeres Mai wieder ausgebrochen. Das tapfere Bergvolk, geleitet von Andreas Hofer, Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger, hatte die zurückgebliebenen bayerischen Truppen unter Deroy am Berge Jsel (südl. v. Innsbruck) noch zweimal besiegt und aus dem Lande getrieben. Als aber nach dem Abschluß des Wiener Friedens die Bayern und Franzosen mit Übermacht das Land von Norden und Süden her angriffen, unterlag es endgültig. Hofer, der sich unterworfen, dann aber nochmals erhoben hatte, wurde durch Verrat gefangen genommen und auf Napoleons Befehl in Mantua standrechtlich erschossen. Das Land wurde zerstückelt: der nördliche Teil blieb in bayerischen Händen; der Rest kam teils an Italien teils an die Jllyrischen Provinzen. 1810 Für den erlittenen Gebietsverlust erhielt Bayern die Markgrafschaft Bayreuth sowie Regensburg, dessen bisheriger Inhaber, der Fürstprimas Dalberg, durch ein neugebildetes Großherzogtum Frankfurt (nebst Hanau und Aschaffenburg) entschädigt wurde. 1809 Noch weniger Erfolg als der Tiroler Aufstand hatten vereinzelte Erhebungen in Norddeutschland, wie die des preußischen Majors Schill und der kühne Zug

5. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 33

1882 - Berlin : Gaertner
Deutsche Geschichte. 33 1804 Kaiser Napoleon I. 1805 Österreich beteiligt sich an der dritten Koalition (England, Rußland, Schweden). Übergabe Ulm's durch General Mack. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Österreich verliert Tyrol und Venedig. Baiern, Würtemberg werden Königreiche, Baden Großherzogtum und in ihren Besitzungen erweitert. Preußen verliert die Ansbachischen Länder und soll durch Hannover entschädigt werden. Joachim Murat, Napoleon's Schwager, wird Großherzog von Berg. Marschall Berthier wird Herzog von Neufchatel. 1806 Deutscher Rheinbund. Auflösung des römisch-deutschen Reichs (6. Aug.). Franz Ii., der letzte römisch, deutsche Kaiser, schon seit 1804 Kaiser von Österreich. 1806—1807 Preußisch-russischer Krieg gegen Napoleon. 1806 Schlachten bei Saalfeld (10. Okt.), Jena und Auerstedt (14. Okt.). Besetzung Berlins. 1807 Schlachten bei Eilau (8. Februar) und Fried land (4. Juni). Friede zu Tilsit (7.—9. Juli). Preußen verliert die Länder zwischen Elbe und Rhein. Hieronymus Bonaparte (Napoleons Bruder) wird König von Westfalen. Der Kürfürst von Sachsen wird zum König ernannt und erhält das neu gegründete Herzogtum Warschau. 1808 Beginn der Wiedergeburt Preußens. Stein, Hardenberg, Scharnhorst, Gueisenau, v. d. Gröben, v. Boyen, Fichte, Arndt, Niebuhr, Schön, Jahn. 1809 Österreichischer Krieg. Schlachten bei Aspern und Wagram (Erzherzog Karl). Friede zu Wien (Schönbrunn). Aufstand der Tyroler (Andreas Hofer, 1810 zu Mantua erschossen, und Speck-bacher). Schill in Pommern, v. Dalberg, Fürst Primas des Rheinbundes, wird Großherzog von Frankfurt. 1812 Österreich, Preußen und der Rheinbund beteiligen sich an dem großen Feldzug Napoleons gegen Russland. Konvention Iork's zu Tauroggen. 1813—1815 Der große Befreiungskrieg. Aufruf Friedrich Wilhelms Iii. an sein Volk (17. März 1813). Die patriotischen Dichter Arndt, Lange, Tabellen und Karten zur Weltgeschichte It. 10. Aufl. 3

6. Geschichtstabellen für höhere Schulen - S. 93

1883 - Berlin : Gaertner
Hildesheim, Erfurt und das Eichsfeld; Mühlhausen, Nordhausen und Goslar. Streit Frankreichs mit England um Malta. Bonaparte läfst den Herzog von Enghien aus dem deutschen Reiche entführen und erschiefsen. 6, Die Weltherrschaft Napoleons, 1804 Bonaparte als Napoleon I Kaiser von Frankreich (Krönung durch den Papst Pius Vii am 2. Dezember), 1805 König von Italien. Der 15. August der Napoleonstag (Napoleon geboren 1769 zu Ajaccio). Seine erste Gemahlin Josephine Beauharnais. Deren Sohn aus erster Ehe Eugen, Yicekönig von Italien. Code Napoleon. Aufhäufung der Kunstschätze Europas im Louvre. Franz Ii erblicher Kaiser von Österreich. 1804—1835 Franz (Ii) I Kaiser von Österreich. 1805 Napoleon im Lager von Boulogne. 1805—1807 Dritte Koalition: England, Österreich, Rußland, Schweden, zuletzt Preußen gegen Frankreich, mit dem Bayern, Würtemberg und Baden verbündet sind. 1805 Nelson (f) schlägt die französisch-spanische Flotte bei Trafalgar. Die österreichische Heeresabteilung unter Mack kapituliert bei Ulm. Napoleon besetzt Wien. 2. Dezember Schlacht bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht): Napoleon schlägt die Österreicher und Russen. Der preufsische Minister Haugwitz schliefst mit Napoleon den Vertrag zu Schönbrunn: Preußen, im Bunde mit Frankreich, verzichtet auf Ansbach (an Bayern), Kleve und Neufchätel, erhält dafür Hannover. Friede zu Prefsburg mit Österreich, das Venedig, Tirol (letzteres an Bayern) verliert, Salzburg erhält. 1806 Joseph und Louis Bonaparte, Napoleons Brüder, Könige von Neapel und Holland. Süd- und Westdeutschland vom Reiche losgelöst: Aufteilung unter die „Königreiche“ Bayern und Würtemberg, die „Grofsherzog-tiimer“ Baden, Hessen-Darmstadt, Berg (Murat, Napoleons Schwager), das „Herzogtum“ Nassau und einige Fürstentümer, darunter Aschaffenburg (später statt dessen das Grofsherzogtum Frankfurt) unter Dalberg

7. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 124

1885 - Berlin : Gaertner
- 124 aber drang der der den Rhein gegangene M vre au nach der Hauptschlacht bei Hohenlinden (1800) bis in die Nhe von Wien vor und ntigte den Kaiser Franz Ii. zum Lneviller Frieden (1801), in welchem Frankreich das linke Rheinufer und Italien bis zur Etsch erhielt, Toskana aber als Knigreich Etrurien dem Hause Parma gegeben wurde. Die deutschen Fürsten entschdigte Napoleon fr die an Frankreich verlorenen Besitzungen durch scnlarisierte Kirchen-gter und aufgehobene Reichsstdte, deren jetzt nur noch sechs bestehen blieben (Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt, Nrnberg, Augsburg). Bald traten auch die brigen Mchte, zuerst Neapel und Portugal, dann Grobritannien vom Schau-platze. Letzteres schloss, durch die Klagen des Volkes der Druck und Teuerung gedrngt, den ungnstigen Frieden zu Amiens (1802), in welchem es von seinen Eroberungen nur Trinidad und die batavischen Besitzungen auf Ceylon behielt. Im Innern gewann Frankreich nach diesen vorteilhaften Friedensschlssen und nachdem das franzsische Heer gypten verlassen hatte, an Ruhe und Festigkeit. Handel und Gewerbeflei blhten, das Unterrichtswesen (polytechnische Schule, Uni-versitt) hob sich, indem es unter Aufsicht des Staats gestellt wurde. Dabei bte aber Frankreich einen so bestimmenden Einfluss auf ganz Europa aus, dafs die brigen Mchte sich dadurch gekrnkt sahen. Wenn auch das Papsttum wieder hergestellt wurde (Konkordat) und am Hofe des ersten Konsuls der aristokratische Luxus der zurckkehrenden Emigranten gern gesehen ward, so blieb doch die bata-vische Republik noch von den franzsischen Truppen besetzt, Piemont und Parma wurden zu Frankreich geschlagen, die cisalpinische in eine italienische Republik ver-wandelt. England erklrte daher den Krieg, worauf Bonaparte Hannover be-setzte. Unterdes bildeten sich mehrere royalistifche Verschwrungen gegen Bonaparte, infolge deren Pichegru und der Herzog von Enghien hingerichtet, Moreau verbannt wurde (Hllenmaschine). Bonaparte, bereits lebenslnglicher Konsul (1802), lie sich durch einen Senatsbeschlnss als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären und vom Papste Pius Vii. zu Paris krnen und salben (18. Mai 1804). Monarchische Einrichtungen, Orden, ein glnzender Hofstaat jc. kehrten wieder (Marschlle). Ein Jahr darauf setzte sich Napoleon zu Mailand die eiserne Krone aufs Haupt und ernannte seinen Stiefsohn Eugen Beau-harnais zum Vice-Knig von Italien. Damit indes nicht zufrieden vereinigte er auch uoch die ligurische Republik mit Frankreich und gab Piombino und Lucca seiner Schwester Elisa Bacdochi. Diese Anmaungen Napoleon's mufften die Be-sorgnis der europischen Mchte immer mehr erregen. . 113. Der dritte Koalitionskrieg (18051807). So bildete sich denn eine dritte Koalition gegen Frankreich, und wiederum war es Eng-land, von dem die Bildung derselben ausging. Nchst England traten Russland (Kaiser Alexander), sterreich, Schweden und Neapel bei (1805). sterreich erffnete den Kampf im eigenen Lande, in Italien und Baiern unter den Erz-Herzogen Karl, Ferdinand, Johann und dem General Mack (Oktober). Napoleon, dem sich die Kurfrsten von Baiern, Wrtemberg und Baden ange-schlssen hatten, marschierte durch das neutrale preuische Frstentum Ansbach, nahm 33,000 sterreicher in Ulm, das er zur bergabe zwang, gefangen, drang dann bis Wien vor und besiegte die Russen und sterreicher in der Hauptschlacht bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht) in Mhren (2. Dezember). Der Kaiser Franz schloss sogleich den Pressburger Frieden. sterreich trat sein venetianisches Besitztum an das Knigreich Italien, Tirol an Baiern und mehrere deutsche Herr-schaften (Breisgau) an Baden und Wrtemberg ab. Auch wurden Wrtemberg und Baiern zu Knigreichen erhoben. Whrend des Kampfes in Deutschland

8. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 130

1885 - Berlin : Gaertner
- 130 Siege erreichten ihr Ende in der verlorenen Schlacht bei Laou gegen Blcher und in der Niederlage bei Arcis sur Aube (Mrz). Ohne sich an die weiteren Plne Napoleon's zu kehren, rckten die Verbndeten immer weiter vor und hielten, nach der Erstrmung des Montmartre, ihren Einzug in Paris (31. Mrz). Da kehrte Napoleon zur Rettung seiner Hauptstadt um. Er erschien aber, als der franzsische Senat bereits seine Absetzung und die Wiederherstellung der Bourbonen hatte beschlieen mssen (Talleyrand). Der Bruder des Hingerichteten Knigs, Ludwig Xviii., zog in Paris ein, während Napoleon mit dem Kaisertitel die Insel Elba erhielt. Ludwig schloss mit den Verbndeten den ersten Pariser Frieden (30. Mai), in welchem Frankreichs Lnderbesitz nach dem Jahre 1792 mit einigem Zuwachs bestimmt wurde. Seinem Volke aber verhie der König durch die Karte eine neue Verfassung. Die nheren Bestimmungen des Pariser Friedens erfolgen auf dem Kongress Zu Wien (November 1814 bis Juni 1815; Metternich, Gentz, Nesselrode, Castlereagh, Wellington, Har-denberg, Humboldt, Talleyrand, Gagern U.a.). Zunchst wurden die meisten deutschen Fürsten fr ihre bisherigen Verluste entschdigt. Das deutsche Kaisertum blieb aufgelst, die deutschen souvernen Fürsten sollten durch den aus 38 Staaten bestehenden deutschen Bund vereinigt sein (Bundesheer von 300,000 Mann, Bundesfestungen). sterreich erhielt Ostgalizien, das Knigreich Dal-mazien und Jllyrien nebst dem lombardisch-venezianischen Knigreich, Salzburg, Tirol und dem Jnnviertel; Preußen erhielt die Hlfte des Knigreichs Sachsen, Posen, den Niederrhein, Jlich, Berg, Westfalen und Schwedisch-Pommeru nebst Rgen; Baiern Wrzburg, Aschaffenburg, Ansbach, Baireuth und Rheinbaiern; Hessen-Darmstadt Rheinhessen; K n rh e s s e n Fulda; Mecklenburg, Oldeu-brg und Weimar wurden zu Groherzogtmern erhoben; Frankfurt a. M., Bremen, Hamburg und Lbeck blieben freie Reichsstdte; Russland erhielt das zum Knigreich erhobene Polen mit Ausnahme der an Preußen und Osterreich abgetretenen Lnder; Holland, durch Belgien vergrert, blieb als Knigreich der vereinigten Niederlande dem Hause Oranien. Die italienischen Fürsten und der Papst erhielten ihre Lnder zurck; nur Pa rm a bekam die Kaiserin Maria Louise, und Lucca der ehemalige König Ludwig; Sardinien ward durch Genua und den zu Frankreich gehrigen Teil von Savoien vergrert, Neapel mit teilten vereinigt; die ionischen Inseln kamen unter den Schutz Englands. Die legitime Knigsfamilie von Portugal kehrte wieder zurck. Die Neutralitt und Fderativ-Verfassung der Schweiz (Tagsatzung) wurde anerkannt. . 119. Die Herrschaft der hundert Tage (1815, 1. Mrz bis 18. Juni). Whrend die Unterhandlungen des Kongresses in Wien noch fort-dauerten, verlie Napoleon seinen Aufenthaltsort, landete bei Cannes (Mrz 1815) und fand, da die gegen ihn ausgesandten Truppen zu ihm bertraten, einen solchen Anhang, dass Ludwig Xviii. seinen Thron verlassen musste und nach Gent floh. Napoleon zog in Paris ein und wollte mit den Verbndeten unterhandeln, die jedoch alle seine Vorschlge abwiesen und krftige Anstalten zu neuem Kampfe trafem Der zweideutige Murat, der mit Napoleon's Flucht einverstanden war und sich während der Wiener Unterhandlungen im Besitz seines Landes gefhrdet sah, whnte mit Leichtigkeit Italien behaupten zu knnen, wurde aber so entscheidend geschlagen, dass er sein Knigreich verlassen muffte. Inzwischen hatten die Verbndeten eine groe Armee in den Niederlanden aufgestellt. Sie bestand aus Niederlndern, Englndern, Braunschweigern, Hannoveranern und Nassauern, welche von Wellington, und Preußen, welche von Blcher kommandiert wurden. Die Preußen, auf welche sich Napoleon zuerst warf, mufften sich nach der Haupt-

9. Die Neuzeit - S. 121

1881 - Berlin : Gaertner
Die Yerhängnifsvollsten Jahre Deutschlands. 121 150. Der 3. Koalitionskrieg 1805. Die schwunghaften Friedenserklärungen Napoleons, als er sich zum Kaiser der Franzosen gemacht hatte, fanden wenig Glauben. Denn er fuhr fort, die französischen Grenzen und seinen Einflufs in Italien zu erweitern. Der neue Zar Alexander (§. 200), durch Napoleons selbständige Aenderungen im europäischen Staatensysteme beleidigt, vereinigte sich 1805 mit England 1805 zu einem Vertrage, dem Schweden, Oesterreich und Neapel beitraten. Spanien, Baden. Würtemberg und Baiern schlossen sich an Napoleon an. der auf seine grofsartigen Rüstungen an der Westküste (scheinbar gegen wen?) die Aufmerksamkeit lenkte und Friedensgedanken verbreitete. Eiu mit seinem militärischen Genie entworfener und von seinen Heerführern mit Präzision ausgeführter Herbstfeldzug an der Donau öffnete ihm, da Mack in Ulm mit 24 000 Oesterreichern kapitulierte, das an Vorräten reiche Wien. Am ersten Jahrestage seiner Kaiserkrönung 2. Dez. vernichtete er in der „Dreikaiserschlacht“ bei Austerlitz in Mähren durch sein überlegenes Genie bei einem Verluste von 5000 Mann vielleicht 3/s des tapfern russisch-österreichischen Heeres von 80 000 Mann. Kaiser Franz bat ihn persönlich in seinem Lager um Waffenstillstand. Und doch hatten die Engländer gerade die französische Flotte bei Trafalgar vernichtet. Erzherzog Karl hatte unbesiegt Italien verlassen und war bis zur Raab gekommen, ein anderes österreichisches Heer war in Baiern siegreich, ein verbündetes auf dem Marsche nach Holland, ein russisches in Neapel. Die Russen zogen nicht ungern ab. Den Grafen Haugwitz, der noch vor der Schlacht das Ultimatum des zum Kriege entschlossenen preufsischen Königs überbrachte, gewann Napoleon nach derselben im Vertrage zu Schönbrunn durch das Danaergeschenk von Hannover, welches nicht ohne Bedenken der König annahm, der dafür Kleve, Neuschatel und Ansbach (seitdem zu Baiern gehörig) und die Festung Wesel (auf welchem Rheinufer?) abtrat. 151. Der Presburger Friede 1805 und der Rheinbund 1806. Um sein Land von der augenblicklichen Bedrängnis zu befreien, verzichtete Kaiser Franz im Frieden zu Presburg am 2. Weihnachtsfeiertage 18051805 auf die deutsche „Konföderation", auf Venetien und seinen Einflufs in Italien, trat Tirol an Baiern, Vorderösterreich an Baden und Würtemberg ab. Für diesen Verlust von 7.5 seines Gebietes erhielt er das Erzbistum Salzburg. Baiern und Wü r t e 111 b e r g wurden Königreiche, Baden Grofsherzog-tum, der Schwager Napoleons, Joachim Murat, wurde als Grofsherzog von Kleve und (dem bairischen) Berg deutscher Reichsfürst, Napoleons Bruder Joseph König von Neapel, sein Bruder Louis König von Holland, seine Marschälle und Minister erhielten eigene Herrschaften (§. 155). Die Käuflichkeit und der Egoismus deutscher Reichsfürsten machten 1806 Napoleon die Stiftung des Rheinbuudes von 16 deutschen 1806 Fürsten unter seiner Protektion leicht. Ihre Hoheitsrechte, unter dem neuen Namen der „Souveränetät“, blieben ihnen gegen die Verpflichtung, ihre Heere (von 63 000 Mann) ihm zur Verfügung zu stellen. Der Kurfürst von Mainz wurde Erzkanzler und „Primas von Deutschland.“ Franz, der nach dem Vorgänge Napoleons schon vor 2 Jahren für seine Erblande den Kaisertitel angenommen hatte, legte am 6. August 6.Aug. die deutsche Kaiserwürde nieder, Reichstag und Reichsgericht lösten sich auf (Arndt, Geist der Zeit; der Buchhändler Palm erschos-

10. Geschichts-Tabellen - S. 56

1893 - Berlin : Gaertner
56 Neueste Zeit. 1793—1797 Der 1. Koalitionskrieg (Österreich, Preußen bis 1795, England u. a.). Die Franzosen am Nieder- und Mittelrhein. 1796 Bonapartes italienischer Feldzug. Schlacht bei Lodi, Kapitulation Mantuas, Zug gegen Wien. Friede zu Campo Formio. (Das linke Rhein-ufer zur französischen Republik.) Tochterrepubliken: cisalpinische, ligurische, römische, helvetische. England bleibt im Kriege mit Frankreich. 1798 Bonapartes Zug nach Ägypten (des. gegen England gerichtet). Schlacht bei den Pyramiden, Nelson bei Abukir; Belagerung von St-Jean-d’Acre. 1799—1801 Der 2. Koalitionskrieg. (England [Pitt d. J.] gewinnt Österreich, Rußland u. a.) 1800 Der Konsul Bonaparte siegt in Italien (Marengo). Friede zu Luneville, später mit England zu Amiens (nur 1 Jahr). 1803 Reichsdeputationshauptschlufs: Einziehung der meisten geistlichenterritorien (Säcularisation) und der meisten Reichsstädte. Zehn Kurfürstentümer: Mainz; — Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Bayern, Pfalz; - Hessen, Baden, Württemberg, Salzburg. 1804 Gründung des Kaisertums. (2. Dez. Krönung und Salbung Napoleons.) Napoleon Bonaparte, geb. 1769 auf Korsika. Scharfer Blick, kalter Mut, mafsloser Ehrgeiz, rücksichtsloser Egoismus (unter Vorgabe von Staatsrücksichten), alles in ungewöhnlichem Mafse; als Feldherr und Staatsmann überragt er die Zeitgenossen. — Zuerst Bändiger der Revolution, dann Kaiser der
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