Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 374

1906 - München : Oldenbourg
374 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. er selbst wartete mit den Österreichern diese ab und folgte dann rasch den vorausmarschierenden Bayern. Wrede hatte mit dem Oberbefehl des österreichisch-bayerischen Heeres nicht bloß eine militärische, sondern auch eine politische Rolle übernommen. Der Rheinbund bestand noch; wichtige Glieder desselben — Württemberg, Baden, Würzburg, Frankfurt, Hessen — schienen wenig geneigt schon jetzt der deutschen Sache beizutreten. Wrede war es, der den Rheinbund im Südwesten militärisch aufrollte, in dem Maße, als sein Marsch diese Staaten in seinen Bereich brachte. Die Staatsvertrüge, durch welche die südwestdeutschen Staaten zu Anfang November dem Rheinbund entsagten, waren im Wesen nur die bindende ^orm für Zusagen, die Wrede bereits militärisch erzwungen hatte. So hatte Württemberg ans Wredes Drohuug hin, daß er, wenn es den Rheinbund nicht verlasse, das Land feindlich behandeln werde, schon am 23. Oktober einen Militärvertrag mit dem bayerischen General geschlossen, durch welchen der König dem Rheinbünde entsagte und 4500 Mann zu dem österreichisch-bayerischen Heere stellte. Sie schützten während der Hanauerschlacht den Mainübergang bei Aschaffenburg. Ähnliches geschah mit Hessen und Würzburg und auch mit Baden war es eingeleitet. Das Großherzogtum Frankfurt nahm Wrede förmlich in Besitz und vereidete dessen Regierung im Namen der Verbündeten. Am 24. Oktober traf Wrede über Landshut, Neustadt, Neuburg, Donauwörth, Nürblingen, Dinkelsbühl, Anstach, Uffenheim vor Würzburg ein. Er hatte den bestimmten Besehl die Mainlinie zu gewinnen, Würzburg zu uehmen nnb dann im äußersten Falle bis gegen Frankfurt maiuabwärts zu geheu. Die Berennnng von Würzburg hatte indessen nicht die erwartete rasche Kapitulation zur Folge. Auch ein politisches Motiv wirkte verzögernb: der Großherzog hielt mit der kategorisch verlangten Lossage von Napoleon zurück und es galt wesentlich darum auch dieses Glied vom Rheinbünde zu lösen. Erst am 26. übergab der französische Kommandant, General Thurreau, die Stadt und die Regierung erließ ein Manifest, das den Rücktritt des Großherzogs vom Rheinbünde verkündete. Die würzburgischen Truppen traten unter Wredes Befehl. Die Stadt wurde mit 3 Bataillonen besetzt. Jetzt handelte es sich um ein entscheidendes Eingreifen in die Operationen gegen das bei Leipzig geschlagene französische Heer. Die nächste Marschlinie lief am Main abwärts. In Aschaffenburg füllte sich die gesamte Armee vereinigen. Was dann weiter zu geschehen habe, war eine Frage, die nur durch die Nachrichten beantwortet werben konnte, die man über Napoleons Rückzug erhielt. Die bayerische Division Lamotte, das österreichische Reservekorps unter Trautenberg nnb Spleny und die Reitcrbrigcibe Vieregg waren schon im Vorrücken gegen Aschaffenburg. Am 27. Oktober folgten die bayerischen Divisionen Rechberg und Beckers, die übrige bayerische Reiterei und die österreichische Division Fresnel.

2. Vorstufe - S. 88

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 Brandenburg-preuische Geschichte. der Kronprinz Friedrich Wilhelm. In einigen blutigen Kmpfen erzwang er sich den Eingang in das Feindesland. Bei Kniggrtz an der Elbe trafen die drei Heere vereint auf das Hauptheer der fterreicher. Es war ein heies Kmpfen am 3. Juli, weil die Feinde sich gut auf kleinen An-hhen verschanzt hatten und mit ihren Kanonen viele der anstrmenden Preußen tteten. Endlich um die Mittagszeit erschien der Kronprinz, welcher aus den durch anhaltenden Regen aufgeweichten Wegen nicht eher hatte herankommen knnen. Er entschied den Sieg, so da die sterreicher in wilder Flucht das Schlachtfeld verlieen. Als König Wilhelm seinen Sohn begrte, umarmte er ihn vor aller Augen und hngte ihm seinen eigenen Orden die preuischen Provinzen Hannover und Hessen geschaffen. Mit den sd-deutschen Staaten Bayern, Wrttemberg und Baden schlo Preußen geheime Schutz- und Trutzbndnisse, in welchen festgesetzt wurde, da die Truppen dieser Reiche im Falle eines Krieges unter dem Oberbesehl des Knigs von Preußen stehen sollten. So hatte Wilhelm I. das eine Ziel erreicht; Preußen, das sich jetzt von der Memel bis zum Rhein und der Mosel ohne Unterbrechung ausdehnte, stand an der Spitze Deutschlands und war mit den brigen deutschen Staaten eng verbunden zur gemeinschaftlichen Abwehr aller Feinde. Dies war von hohem Werte und grter Bedeutung. Denn die deutsche Geschichte der letzten zwei Jahrhunderte hatte bewiesen, da unser Nachbarvolk, die Franzosen, stets eiferschtig aus Deutschlands Ruhm ge-wesen waren. Stets hatten sie versucht, grade die Uneinigkeit der deutschen Staaten zu ihrem Vorteile auszunutzen und am Rheinuser Eroberungen zu machen. Whrend des dreiigjhrigen Krieges, zur Zeit Friedrichs des Pour le merite um. Nach dieser furcht-baren Niederlage gab der sterreichische Kaiser bald den Kampf auf. In Prag wurde Frieden geschlossen, Osterreich trat aus dem Bunde der deutschen Staaten aus, Preußen und die norddeutschen Staaten bildeten unter Fhrung Preuens einen Bund, den Norddeutschen Bund. Von den norddeutschen Staaten wurden vier, welche trotz aller Bitten in diesem Kriege gegen Preußen gekmpft hatten, jetzt aufgelst, nmlich Hannover, Kurhessen, Hessen-Nassau unddiesreiestadt Frank-surt a. Main. Aus diesen Staaten wurden

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 102

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Erster Abschnitt. Von 1789—1815. 4. Der dritte Koalitionskrieg 1805, der Rheinbund und das Ende des alten Reiches. Schon 1803 brach der Kampf Napoleons mit England wieder aus. Er besetzte Hannover und zog zahlreiche Truppen in einem Lager bei Boulogne zu einem Einfall in England zusammen. Als aber nach der Bildung der dritten Koalition 1805, die aus England, Rußland, Österreich und Schweden (Gustav Iv.) bestand, eine Landung wegen der Überlegenheit der englischen Flotte unmöglich war, hob er das Lager auf, um sich mit ganzer Kraft gegen Österreich zu wenden. Auf seinem Zuge nach Süddeutschland durch Bernadotte, der Hannover verließ und durch das neutrale preußische Ansbach zog, sowie durch süddeutsche Truppen verstärkt, schloß er den zögernden General Mack in Ulm ein und nahm sein ganzes Heer kriegsgefangen. r._ Zwar siegte im Okt. Nelson bei Trafalgar (Südküste Spaniens) .$0 über die französisch-spanische Flotte vollständig — er selber starb den Heldentod („England expects every man to do his dutyu); aber die Franzosen besetzten Wien, und in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (ö. von Brünn) errang Napoleon am 2. Dez. 1805 einen entscheidenden Sieg über Franz Ii. und Alexander I. Es folgte der Friede von Preßburg (Dez. 1805), indem Österreich alles frühere venetianische Gebiet an das Königreich Italien, bedeutende Gebiete an Bayern und Württemberg, die Königreiche wurden, und an Baden, das später Großherzogtum wurde, abtrat, nur durch Salzburg entschädigt und so aus Deutschland und Italien verdrängt wurde. Zur selben Zeit wurden die Bourbonen in Neapel entthront („La dynastie de Naples a cesse de regner“), Napoleons Bruder Josef ward König von Neapel (1806), sein Bruder Ludwig König von Holland und der Gemahl seiner Schwester Karoline Joachim Murat Großherzog von Berg; dieser Staat wurde aus abgetretenen preußischen (§ 88 b), bayrischen und ändern Gebieten geschaffen. Im Juli 1806 errichtete Napoleon unter seinem Protektorat den Rheinbund, dem 16 süd- und westdeutsche Fürsten beitraten. Innerhalb des Rheinbundgebiets wurden zahlreiche Fürsten, Grafen und Reichsritter gewaltsam mediatisiert. Da entsagte Franz Ii.,

4. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 150

1912 - München : Oldenbourg
150 Die Gewaltherrschaft Napoleons und ihr Zusammenbruch. ‘ gegen Erzherzog Karl zu decken, der Massena zurückgedrängt hatte. Er selbst trieb die mittlerweile bis zum Inn vorgedrungenen Russen und die Reste der Österreicher unaufhaltsam donauabwärts, besetzte Wien und schlug das russisch-österreichische Heer unter Kutüsow, bei dem sich auch die beiden verbündeten Monarchen befanden, in der berühmten Dreikaiser-1805 Macht bei Austerlitz (östl. v. Brünn), in der ihm die bayerische Division s. Dez. gg r e d e erfolgreich den Rücken deckte. Statt jetzt die Ankunft weiterer russischer Truppen und das Eingreifen der endlich marschfertig gewordenen Preußen abzuwarten, ließ sich Kaiser Franz zu einem Waffenstillstand bewegen, der den Russen die Heimkehr in ihr Land auferlegte. — Preußen hatte nach der Verletzung seiner Neutralität durch Bernadotte den Minister H a u g w i tz mit drohenden Forderungen an Napoleon gesandt; dieser aber hielt den ungeschickten Haugwitz so lange hin, bis die Entscheidung bei Austerlitz gefallen war, und zwang ihn dann zum Vertrag von 1805 Schönbrunn, nach dem Preußen Ansbach, das schweizerische Neuenburg und das is. Dez. rechtsrheinische Kleve gegen Hannover umtauschte, obwohl es sich dadurch mit England verfeindete. 1805 Auf das hin willigte auch Österreich in den Frieden von Preßburg, 27‘$ei' durch den es V e n e t i e n (mit Istrien und Dalmatien), Tirol (mit Vorarlberg, Brixen und Trient), ferner Vorderö st erreich (die schwäbischen Besitzungen) verlor, dafür aber Salzburg bekam. Bayern wurde zum Königreich erhoben und erhielt Tirol mit Vorarlberg, die ehemals österreichische Markgrafschaft Bnrgau, die Markgrafschaft Ansbach, die Reste der Bistümer Eichstätt und Passau (S. 145) sowie die früheren Reichsstädte Augsburg und Lindau, gab aber B e r g an Napoleon und Würz-bürg (als Großherzogtum) an den bisherigen Kurfürsten von Salzburg, den früheren Großherzog von Toskana. — Württemberg, ebenfalls zum Königreich, und Baden, bald nachher zum Großherzogtum erhoben, teilten sich in den Rest Vorderösterreichs; außerdem kam Ulm an Württemberg, Konstanz an Baden. — Neuenburg wurde als Fürstentum dem Marschall Berthier verliehen, Venetien mit dem Königreich Italien, Etrurien (Toskana) mit dem französischen Kaiserreich verbunden. Das Napoleonische Familiensystem. Die von ihm abhängigen Länder suchte Napoleon dadurch fester an sich zu ketten, daß er sie Mitgliedern seiner Familie übertrug oder, wo das nicht anging, die betreffenden Fürstenhäuser mit seiner „Dynastie" verschwägerte. So erhielt Napoleons erster Bruder Joseph das 1806 Königreich Neapel, dessen bisheriger bourbonischer Herrscher (Ferdinand Iv.) durch das berühmte Dekret Napoleons (aus Schönbrunn) „La dynastie de Naples a cesse de regner“ abgesetzt d. h. auf Sizilien beschränkt wurde (wo ihn die englische 1806 Flotte deckte). Der zweite Bruder Ludwig bekam die zum Königreich Holland umgewandelte Batavische Republik, der überdies die meisten vorderindischen und kapländischen Besitzungen burd) die Engländer bereits entrissen waren. Napoleons 1806 Schwager, Marschall Murctt, empfing das Großherzogtmn Berg-Kleve. Außerdem vermählte der Kaiser seinen Stiessohn Engen Beauharnais mit der Tochter König Maximilians von Bayern, Augusta Amalia, seine Stieftochter Stephanie Beauharnais mit dem Erbprinzen von Baden, seinen jüngsten

5. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 156

1912 - München : Oldenbourg
156 Die Gewaltherrschaft Napoleons und ihr Zusammenbruch. süddeutschen, besonders bayerischen Tmppen (unter dem Kronprinzen Ludwig und den Generalen Deroy und Wrede), auf das Zentrum der öster- 1809 reichifchen Stellung bei A b e n s b e r g und durchbrach es. Nun trieb er Mitte Apni ^,en österreichischen rechten Flügel (unter Erzherzog Karl) durch siegreiche Kämpfe bei Eggmühl und Regensburg, in denen sich wiederum die Bayern hervortaten, über die Donau nach Böhmen und verfolgte dann Ende April den österreichischen linken Flügel über L a n d s h u t und Simbach bis nach Wien, wo Napoleon schon am 13. Mai einzog. Inzwischen waren bayerisch-französische Truppen unter Wrede und Lesebvre Mai in Tirol eingedrungen, siegten bei W ö r g l (am Inn), sicherten Innsbruck durch eine Besatzung und wandten sich gleichfalls nach Wien. Erzherzog Johann wollte nach anfänglichen Erfolgen in Italien ebenfalls an die Donau ziehen, um sich mit seinem Bruder Karl auf dem Marchfelde (nordöstl. v. Wien) zu vereinigen, wurde aber durch Eugen nach Ungarn abgedrängt. Jetzt ging Napoleon unterhalb Wiens über die Donau, griff den Erzherzog Karl, der auf dem Marchfelde erschienen war, an, erlitt aber bei 21./22. Mm Aspern und Eßlin g eine Niederlage und mußte das linke Donauufer wieder räumen. Daraufhin zog er den Vizekönig Eugen an sich, setzte abermals über die Donau und schlug den Erzherzog Karl in der blutigen 5./6. Juli Schlacht bei Wagram, an der auch die bayerische Division Wrede rühmlichen Anteil nahm; Erzherzog Johann konnte das Schlachtfeld nicht mehr Okt. rechtzeitig erreichen. Der nun folgende Friede von Wien machte O st e r -reich zum Binnen st aat und zwang es, der Kontinentalsperre beizutreten. Salzburg-Berchtesgaden und das Jnnviertel fielen an Bayern. Die Länder rechts der Save nebst Teilen von Kärnten (Villach) kamen als Jllyrische Provinzen an Napoleon, der sie dem Marschall M a r m o n t übertrug. Westgalizien fiel an Warschau, ein Teil Ostgaliziens an Rußland. Ter Tiroler Aufstand war nach dem Abzug des bayerisch-französischen Heeres Mai wieder ausgebrochen. Das tapfere Bergvolk, geleitet von Andreas Hofer, Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger, hatte die zurückgebliebenen bayerischen Truppen unter Deroy am Berge Jsel (südl. v. Innsbruck) noch zweimal besiegt und aus dem Lande getrieben. Als aber nach dem Abschluß des Wiener Friedens die Bayern und Franzosen mit Übermacht das Land von Norden und Süden her angriffen, unterlag es endgültig. Hofer, der sich unterworfen, dann aber nochmals erhoben hatte, wurde durch Verrat gefangen genommen und auf Napoleons Befehl in Mantua standrechtlich erschossen. Das Land wurde zerstückelt: der nördliche Teil blieb in bayerischen Händen; der Rest kam teils an Italien teils an die Jllyrischen Provinzen. 1810 Für den erlittenen Gebietsverlust erhielt Bayern die Markgrafschaft Bayreuth sowie Regensburg, dessen bisheriger Inhaber, der Fürstprimas Dalberg, durch ein neugebildetes Großherzogtum Frankfurt (nebst Hanau und Aschaffenburg) entschädigt wurde. 1809 Noch weniger Erfolg als der Tiroler Aufstand hatten vereinzelte Erhebungen in Norddeutschland, wie die des preußischen Majors Schill und der kühne Zug

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 36

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. schrieb, der groe Coloss fihl wie die Eiche vom Stuhrm"; Deutschland war frei. Schon vor der Schlacht war Bayern von Napoleon abgefallen und hatte sich den Verbndeten angeschlossen. Als nun Napoleon auf Hanau seinem eiligen Rckzge bei Hanau den Main erreichte, versuchte ihm ein bayrisch-sterreichisches Heer unter dem bayrischen General W r e d e den Weg zu verlegen. Aber er wurde geschlagen; Napoleon konnte den Rest seiner Truppen nach Frankreich führen. Die Heere der Verbndeten und die drei Monarchen selbst folgten ihm bis an den Rhein. Der Rheinbund brach zusammen. Das Knigreich Westfalen und andere von Napoleon geschaffene Staaten hrten auf zu existieren. Fr die Verwaltung der augenblicklich herrenlosen Gebiete, Sachsen und anderer Lande, wurde ein Zentral-Verwaltungsrat geschaffen, an dessen Spitze der Freiherr vom Stein trotyz Der Einfall nach Frankreich 1814 und der Wiener Kongresz. ^32. Der Winterfeldzug. 1814. Whrend Bernadotte Dnemark bekriegte, um es zur Aufgabe von Norwegen zu zwingen, brach B l o w noch im November 1813 in Holland ein und befreite dieses Land. Die beiden anderen Armeen zgerten mit dem Rheinbergang, teils weil sie selbst durch den Krieg stark gelitten hatten und der Ruhe bedurften, teils weil die Diplomaten und Feldherren der Verbndeten der die Fortfhrung des Krieges und der den Feldzugsplan nicht Uneinigkeit einig waren. Metternich, der jetzt den Frstentitel trug, htte gern mit Verbndeten Napoleon Frieden geschlossen und ihm die Rheingrenze gelassen. Alexander dagegen wnschte ihn zu strzen; nicht minder die preuischen Offiziere und der Freiherr vom Stein, welche strmisch verlangten, da man erst nach dem Einzge in Paris Frieden schliee. Besonders die polnische Frage trug dazu bei, da sich das Einverstndnis der Mchte allmhlich lockerte. Alexander wnschte einen mglichst groen Teil des Groherzogtums Warschau zu erwerben; Preußen forderte zum Ersatz fr seine frheren polnischen Gebiete die Einver-leibung Sachsens; Metternich dagegen frchtete ebenso eine zu starke Vergrerung Rulands wie Preuens. 1814 Endlich entschlo man sich der den Rhein zu gehen. Blcher berschritt ihn in der Neujahrsnacht 1814 bei der Pfalz von Caub. Dann zog er in sdwestlicher Richtung der Nancy nach dem oberen Seine- und Aubetal und traf hier die Armee Schwarz Anbergs,

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 15

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das napoleonische Kaisertum und der dritte Koalitionslrieg. 15 Preußen aber, das infolge der Miachtung seiner Neutralitt durch Napoleon noch eben bereit gewesen war, am Kriege gegen Frank-reich teilzunehmen, befolgte aus Friedensliebe eine schwchliche Politik. Der von dem König an Napoleon gesandte Graf Haugwitz, mit welchem der vielgewandte franzsische Minister Talleyrand die Unterhandlungen fhrte, lie sich bestimmen, auf dem Schlosse Schn-b r u n n bei Wien einen Vertrag zu unterzeichnen, der fr Preußen verhngnisvoll wurde. Beide Staaten, die eben nahe daran gewesen ^zm^es waren, sich mit den Waffen zu bekmpfen, schlssen miteinander ein Bndnis Bndnis; Preußen berlie Ansbach an Bayern und erhielt dafr Hannover, das die Franzosen zwei Jahre vorher besetzt hatten, auf das aber Georg Iii. von England keineswegs verzichtet hatte. So verfeindete sich Preußen mit England und verbndete sich mit seinem natrlichen Gegner Frankreih^"" /17. Der Rheinbund und das Ende des Deutschen Reichs. Durch die Schlacht von Austerlitz hatte Napoleons Macht einen gewaltigen Aufschwung genommen. Mit tyrannischer Willkr verfgte er nunmehr Willkrherr-ber Staaten und Völker. In N e a p e l erklrte er die dort herrschende Napoleons Dynastie der Bourbonen fr abgesetzt und setzte seinen Bruder Joseph als König ein; der batavischen Republik machte er ein Ende, schuf ein Knigreich Holland und verlieh es seinem Bruder Ludwig; am Niederrhein stiftete er ein Groherzogtum Berg, das sein Schwager, der Reitergeneral Joachim Murat, erhielt. Ferner wurden die Lande zahlreicher Fürsten, Grafen und Herren in Sd- und Westdeutschland eingezogen (mediatisiert), z. B. das Gebiet der Fürsten von Hohenlohe sowie das der Fürsten von Thurn und Taxis, welche im alten Reich die Post'verwaltet hatten. Diese Gebiete wurden unter 16 Staaten verteilt, welche zu einem unter Napoleons Protektorat stehenden Bunde, dem Rheinbunde, zusammentraten. Dazu ge-hrten u. ct. die Knigreiche Bayern und Wrttemberg, die Groherzogtmer Baden, Hessen-Darmstadt und Berg. Die Rheinbundstaaten stellten dem Kaiser der Franzosen Truppen fr alle seine Kriege. So begannen fr Deutschland die Jahre der Demti-gung unter die Fremdherrschaft. Der Nrnberger Buchhndler Palm wurde damals, weil er sich weigerte, den Verfasser der Schrift Deutsch-land in seiner tiefen Erniedrigung" zu nennen, auf Napoleons Befehl erschossen. ,, Oftlbc Die Grndung des Rheinbundes bedeutete die Auflsung des des alten Deutschen Reiches. Im August 1806 legte Kaiser Franz Ii. igo

8. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 158

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
158 Das Zeitalter d.zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. der Überlegenheit des preußischen Zündnadelgewehrs, das den Österreichern schwere Verluste zufügte, mehr aber noch in der Überlegenheit der preußischen Heeresführung und der preußischen Heeresorganisation und Truppenausbildung. Auf die Nachricht von der Niederlage erbat Kaiser Franz Joseph die Vermittelung Napoleons, an den er zugleich Venetien abtrat. Preußen nahm die französische Vermittelung an, ohne daß die kriegerischen Unternehmungen unterbrochen worden wären. Benedek zog zunächst nach Olmütz und dann auf dem Umweg über die Kleinen Karpathen in der Richtung auf Wien. Dorthin nahmen auch die preußischen Truppen Aumenau ihren Weg. Bei'blumenau nordwestlich von Preßburg kam es zu denl letzten Gefecht des Krieges; es wurde infolge der Nachricht vom Abschluß ^Nikolsburgnwaffenstillstandes abgebrochen. In dem Schlosse Nikolsburg wurden Friedensunterhandlungen begonnen, die nach wenigen Tagen zum Abschluß eines Vorfriedens führten. § 130. Der Mainfeldzug. Den Oberbefehl über die Mainarmee führte General Vogel von Falckenstein. Dieser hatte sich nach der Kapitulation der Hannoveraner zunächst gegen das vom Prinzen Karl von Bayexn befehligte bayrische Korps gewandt, das in den Gefechten bei Kissingen.kissingen und Hammelburg geschlagen wurde. Da er darauf aus pofiftfchen Gründen den Befehl erhielt, möglichst viel Land nördlich des Maines zu besetzen, marschierte er auf Frankfurt los, von wo der Bundestag seinen Sitz nach Augsburg verlegt hatte; unterwegs siegte General Frankfurt.gäben bei Aschaffenburg. Eben hatte Vogel von Falckenstein Frankfurt besetzt, als er abberufen wurde, weil er ihm zugekommene Befehle mehrmals nicht befolgt hatte. An seine Stelle trat Matt teuf sel. Dieser griff das unter dem Prinzen Alexander von Hessen stehende achte Bundeskorps, welches aus Württembergern, Badensern, Nassauern und Hessen bestand, bei Tauberbischofsheim an und warf es zurück; dann drang er unter siegreichen Wür^burggefechten mit den hinzugekommenen Bayern bis Würzburg vor und zwang die Gegner, auf das rechte Ufer des Maines hinüberzugehen. In diesem Augenblicke trat auch hier Waffenstillstand ein. §131. Der italienische Feldzug. Weniger glücklich hatten die Italiener gekämpft. Der Oberbefehlshaber General Lamarmora war über den Mtttcto gegangen, um das Festungsviereck anzugreifen, war aber bei Custozacustoza geschlagen worden. Trotzdem weigerte sich die italienische Re-3um‘ gierung, Venetien, wie einst die Lombardei, aus der Hand des Kaisers

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 97

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Besiegung Österreichs (dritter Koalitionskrieg 1805) und Preußens (1806/7). 97 den Engländern nicht geräumt worden; bereits 1803 brach der Krieg mit England wieder aus. Napoleon schritt jetzt zur Besetzung von Hannover, die Preußen nicht zu hindern wagte, obwohl es dadurch zugleich politisch und wirtschaftlich geschädigt wurde; ferner vereinigte er eine Armee bei Boulogne, die England mit einem Einfall bedrohte. Die weitere Ausbreitung Napoleons, zumal in Italien, führte Eng-land, Österreich, Rußland und Schweden zu einer dritten Koalition 1805. zusammen. Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen erklärte auch diesmal an dem Bunde nicht teilnehmen zu wollen; ja als Rußland sich anheischig machte, ihn mit Gewalt zu einer Entscheidung zu nötigen, machte er zum Schutze seiner Neutralität mobil. Indessen war die französische Armee,von Boulogne nach Süddeutschland marschiert, wo Bayern, Württemberg und Baden auf französischer Seite standen. B&i.ltlm wurde der österreichische General Mack abgeschnitten und mit dem Rest seiner Armee ^bung zur Ergebung gezwungen. Dieses Ergebnis wurde besonders dadurch erreicht, daß ein französisches Korps unter Bernadotte, ohne Preußens Neutralität zu achten, durch das preußische Ansbach marschiert war. Jetzt näherte sich Friedrich Wilhelm den Verbündeten; Alexander, mit dem er schon 1802 auf einer Zusammenkunft zu Memel in freundschaftliche Beziehungen getreten war, kam nach Potsdam, und hier schlossen beide Vanm"" einen Vertrag, wonach Preußen Napoleon ein Ultimatum stellen und, wenn er es ablehnte, am Kriege teilnehmen sollte. Ehe aber Preußen in den Krieg eintreten konnte, traten auf Alexan-ders Verlangen Russen und Österreicher in der Dreikaiserschlacht bei 1805. Autjterlitz in Mähren Napoleon, der indessen Wien besetzt hatte, entgegen und wurden völlig geschlagen. Jetzt knüpfte Franz Ii. mit ihm Verhandlungen an, die zum Frieden von Preßburg führten: Österreich trat die Friede von Preßburg. venetianischen Besitzungen an das Königreich Italien, Tirol an Bayern, das nebst Württemberg zum Königreich erhoben wurde, Vorderösterreich an Baden und Württemberg ab und erhielt nur Salzburg als Entschädigung. Mit Rußland dauerte der Kriegszustand fort, ebenso mit England. Dessen Admiral Nelson hatte soeben die französisch-spanische Flotte in der Seeschlacht bei Trafalgar, in der er selbst fiel, vernichtet und damit Trafalgar, eine Seit üer unbedingten Seeherrschaft Englands begründet. Indessen schloß der preußische Minister Graf Haugwitz, der das Ultimatum hatte überreichen sollen, anstatt dessen den Vertrag von Schö n - Ichönbrunn b r u n n ab. Preußen trat mit Frankreich in ein Schutz- und Trutzbündnis; Dez. 1805. Hannover sollte in Preußens Besitz übergehen, obwohl Georg Ii. feines- 91eit6äu"ei, Lehrbuch der Geschichte. V. Teil. 16. Aufl. 7

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 212

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
212 Geschichtliche Tabellen. 1799 — 1812 1798-1801 1799 1800 1801 1802 1803 2. Dez. 1804 1805 1805 2. Dez. 1805 1806 1806 — 1807 ‘2. Die Weltherrschaft Napoleons. Der zweite Koalitionskrieg (England, Österreich, Rußland). Siege Suworows in Oberitalien. Alpenübergang Suworows. Rücktritt Rußlands von der Koalition. Sieg Napoleons bei Marengo, Moreaus bei Hohenlinden. Friede von Lun6ville mit Österreich; endgültige Abtretung des linken Rheinufers. Friede von Amiens mit England. Reichsdeputations Hauptschluß. Entschädigung der weltlichen Fürsten für ihre Verluste am linken Rheinufer durch Säkularisation der geistlichen Reichsstände und Mediatisierung der Reichsstädte (außer sechs). Wiederausbruch des Krieges mit England. Napoleons Kaiserkrönung. Krönung zum König von Italien; Vizekönig Eugen Beauharnais. Der dritte Koalitionskrieg (England, Österreich und Rußland). Kapitulation Macks bei Ulm Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Friede von Preßburg: Österreich tritt Venetien an das Königreich Italien, Tirol an Bayern, Vorderösterreich an Baden und Württemberg ab und erhält Salzburg. Bayern und Württemberg werden Königreiche. Ernennung Joseph Bonapartes zum König von Neapel, Ludwig Bonapartes zum König von Holland, Murats zum Großherzog von Berg. Verträge von Schönbrunn (Haugwitz) und Paris. Preußen tauscht für Ansbach und das rechtsrheinische Cleve Hannover ein. Rheinbund unter Napoleons Protektorat. Mediatisierung einer großen Anzahl deutscher Fürsten. Preußisch-französischer Krieg. Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld.
   bis 10 von 45 weiter»  »»
45 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 45 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 1
4 3
5 0
6 0
7 0
8 8
9 0
10 0
11 0
12 6
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 25
29 0
30 0
31 1
32 3
33 0
34 30
35 45
36 3
37 0
38 0
39 3
40 0
41 0
42 3
43 0
44 0
45 2
46 2
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 0
3 10
4 40
5 42
6 5
7 8
8 3
9 64
10 3
11 8
12 1
13 5
14 1
15 5
16 13
17 14
18 11
19 1
20 6
21 6
22 1
23 0
24 1
25 14
26 0
27 2
28 2
29 45
30 2
31 0
32 4
33 0
34 0
35 5
36 12
37 6
38 6
39 1
40 23
41 14
42 0
43 13
44 132
45 12
46 8
47 2
48 1
49 5
50 0
51 26
52 1
53 0
54 2
55 0
56 1
57 2
58 1
59 2
60 56
61 32
62 1
63 0
64 1
65 2
66 0
67 6
68 4
69 2
70 25
71 6
72 9
73 79
74 55
75 0
76 6
77 2
78 2
79 5
80 30
81 1
82 3
83 5
84 3
85 2
86 10
87 1
88 0
89 0
90 2
91 4
92 25
93 5
94 3
95 4
96 53
97 0
98 4
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 2
6 0
7 2
8 0
9 169
10 2
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 9
17 7
18 0
19 11
20 0
21 91
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 10
34 1
35 32
36 0
37 0
38 0
39 6
40 0
41 0
42 0
43 0
44 39
45 0
46 1
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 1
54 25
55 11
56 0
57 5
58 0
59 11
60 10
61 15
62 1
63 1
64 5
65 3
66 0
67 42
68 0
69 0
70 4
71 16
72 0
73 20
74 0
75 3
76 0
77 0
78 5
79 4
80 10
81 4
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 1
88 2
89 0
90 2
91 18
92 0
93 44
94 0
95 0
96 0
97 0
98 4
99 0
100 2
101 0
102 0
103 58
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 1
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 9
118 0
119 0
120 0
121 1
122 0
123 0
124 1
125 1
126 0
127 1
128 0
129 1
130 0
131 7
132 0
133 0
134 0
135 0
136 10
137 0
138 0
139 4
140 5
141 3
142 0
143 0
144 7
145 3
146 0
147 1
148 2
149 0
150 6
151 0
152 0
153 1
154 0
155 1
156 7
157 6
158 1
159 0
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 2
167 8
168 0
169 0
170 35
171 1
172 0
173 2
174 20
175 0
176 34
177 4
178 0
179 1
180 0
181 0
182 1
183 6
184 1
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 54
198 30
199 0