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1. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 116

1877 - Altenburg : Pierer
116 Mittlere Geschichte. Dritter Abschnitt. Vieler deutschen Fürsten erregt. Da er vor der Schlacht bei Lignano trotz Friedrichs Fufall die Lehnsfolge verweigerte und sich nicht zur Verantwortung stellte, wurde er 1180 gechtet. Nach zweijhrigem Kampfe hatte er die beiden Herzogtmer verloren; es blieben ihm nur seine Alloden (Braunschweig und Lneburg), in denen fein Stamm noch jetzt regiert. Baiern bekam Otto von Wittelsbach; das alte Herzogthum Sachsen hrte auf (f. . 80). Bernhard von Anhalt, Sohn Albrechts des Bren, erhielt Wittenberg und den Titel eines Herzogs von Sachsen; das Uebrige wurde an kleinere Herren und Bischfe vertheilt. Nachdem Friedrich auf seinem sechsten Rmerzuge die Ver-mhlung seines Sohnes Heinrich zu Mailand mit groer Pracht ge-feiert hatte und berall mit Jubel empfangen worden war, starb er 1190 auf einem Kreuzzuge im Flusse Saleph in Cilicien (. 75.) . 73. Fortsetzung. Heinrich Vi. (1190 1197) erbte durch seine Gemahlin Eon-stantia das Knigreich Neapel und Sicilien, das er jedoch erst nach zwei blutigen Kriegen und nach grausamen Hinrichtungen vieler Groen eroberte. Unter ihm war der hchste Gipfel der hohenstaufi-schen Macht. Nachdem sein Hauptgegner unter den deutschen Fürsten, Heinrich der Lwe, gestorben war (1195), gewann er die Zustimmung der meisten Reichsfrsten fr seinen Plan, die deutsche Kaiserkrone in seiner Familie erblich zu machen. Das ererbte Normannenreich Apulien und Sicilien wollte er dann fr immer mit Deutschland vereinigen. Sein Plan milang aber auf einem Reichstage zu Wrz-brg (1196) durch den Widerstand der schsischen und niederrheinischen Fürsten, doch erlangte er die Wahl seines zweijhrigen Sohnes Friedrich zu seinem Nachfolger. Als er hierauf nach Italien zurckgekehrt war, entwarf er die groartigsten Plane, um dem deutschen Kaiserthum die Herrschaft der den Erdkreis zu gewinnen. Er wollte selbst in den Orient und nahm das Kreuz, um die Einheit beider Kirchen und beider Kaiserreiche wieder herzustellen. Nachdem die Fürsten von Armenien und Cypern sich als Vasallen des Reichs bekannt und dem kaiserlichen Gesandten die Huldigung geleistet hatten, stand er im Begriff, auch die Byzantiner zur Anerkennung zu zwingen, als er 1197 zu Palermo, erst 32 Jahre alt, vielleicht an Gift, pltzlich starb. Die ghibellinifchepartei whlte darauf Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben (1198-1208), die Welfen Otto Iv. von Braunschweig (11981215), Heinrichs des Lwen Sohn. Dem nun ent-stehenden Kriege machte erst Philipps Ermordung durch Pfalzgraf Otto von Wittelsbach 1208 ein Ende, worauf Otto Iv. allgemein anerkannt wurde. Dieser entsagte allen Ansprchen auf Aucona, Spoleto, Ravenna und die noch streitigen Mathildischen Gter, wurde

2. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 88

1877 - Altenburg : Pierer
88 Mittlere Geschichte. Erster Abschnitt. Das Land wurde in Herzogtmer eingetheilt, von denen einige, wie Friaul, Spoleto, Benevent, fast unabhngig von den Wahlknigen waren. Das berwundene Volk wurde nicht so mild behandelt, wie frher von den Ostgothen, das Land jedoch gut angebaut. Die rmischen Landbewohner gaben den dritten Theil des Ertrags und leisteten Frohndienste; die Stdte-bewohner zahlten dem Könige oder einem Herzoge Zins. Nachdem die Könige Luitprand und Aistulf, durch den Bilderstreit begnstigt, viele griechische Städte Ober-Jtaliens in Besitz genommen hatten, mute Letzterer, durch den Frankenknig Pipin gezwungen, 755 das Eroberte an den Papst Stephan Ii. abtreten. Aistnlss Nachfolger Desiderius unterlag 774 Karl dem Groen, der das langobardische Reich mit dem frnkischen vereinigte. 2. Das Exarchat verloren die griechischen Kaiser in Folge eines Aufstandes, den das Verbot der Bilderverehrung 728 in Rom, Ravenna und Venedig erregte. Der Papst Stephan Ii. wurde darauf 755 von Pipin, der ihn gegen die Langobarden untersttzte, als weltlicher Herr der die Besitzungen der rmischen Kirche (Patrimonium. Petri) und das Exarchat von Ravenna besttigt (donatio Pipini), und so der Grund zum Kirchenstaate gelegt, teilten und ein Theil von Calabrien wrbe im neunten Jahrhundert von den Arabern erobert: Apulien blieb noch bis zum Anfang des elften Jahrhunberts unter griechischer Herrschaft. . 54. Justinian. 555. Nach mehreren schwachen Kaisern herrschte Justinian (von 527 565) der das byzantinische (ostrmische, griechische) Kaiserthum. Dieser zerstrte durch seinen Feldherrn Belisar 534 das Vandalen-reich in Afrika; boch ging die Provinz ums Jahr 650 an bic Araber verloren. Nachdem Beiisar auch Sardinien, Corsica, teilten und Italien (s. . 52) unterworfen, wrbe er (549) zurckgerufen, worauf Narfes die Eroberung Italiens vollenbete. Whrenb so das Reich durch neue Provinzen vergrert wrbe, verwsteten Awaren und Bulgaren (trotz der vielen Festungen an der Donau) das Land rn an den Hellespont. Auch die Kriege gegen die mchtigen Perser unter Kosrul. wurden so unglcklich gefhrt, da ihnen der Frtcde abgekauft werden mute. Im Innern des Reichs herrschten heftige Religionskriege und Kmpfe der Circusparteien (die Blauen und die Grnen), an denen der Hof und das ganze Volk Antheil nahm. Justinian lie durch Tribonian die rmischen Gesetze sammeln (corpus juris), baute die Sophienkirche, grndete Festungen an der Donau und am Euphrat und fhrte den Seidenbau in Europa ein. . 55. Verfall des byzantinischen Reichs. Heraclius (610641) verlor alle asiatischen Provinzen an die Perser unter Kosru Ii., eroberte dann Klein-Asien wieder, drang

3. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 95

1877 - Altenburg : Pierer
Karl der Groe. 95 Ums Jahr 700 erhielt Pipin von Heristal, Majordomus in Austrasien (dem germanischen Ostsranken bis zur Schelde), auch fr Neustrien (Westsranken) und Burgund diese Wrde (dnx et princeps Francorum), welche dann in seiner Familie forterbte. Sein Sohn Karl Martell (714741) schlug die Araber 732 bei Poitiers (f. . 57), unterwarf die emprten Alemannen, Baiern und Friesen, und regierte die letzten vier Jahre ohne König. Pipin der Kurze (741-768) entsetzte 752 mit Zustimmung des Papstes Zacharias auf dem Reichstage zu Soissons den schwachen Childerich Iii., den letzten Merowinger, seiner Wrde und schickte ihn ins Kloster. Er selbst wurde von den Franken zum König gewhlt und durch den Papst (Stephan Ii.) gesalbt. Durch Stephan Ii. zu Hlfe gerufen, zwang Pipin 755 den König der Langobarden, einen Theil des ehemaligen Exarchats mit Ravenna an den Papst abzutreten, besttigte diesem durch eine schriftliche Schenkung den Be-sitz des Landes und wurde von ihm zum Patricius (Schutzherrn von Rom) ernannt. Das Haus der Karolinger, das mit Pipin auf den Thron kam, herrschte in Italien bis 875, in Deutschland bis 911, in Frankreich bis 987. . 61. Karl der Groe 768814. Karl der Groe, Pipins Sohn, nach dem Tode seines Bru-ders Karlmann, dessen Shne er verdrngte, König der alle Franken, Burgunder, Baiern, Alemannen und Thringer, war als Eroberers Gesetzgeber und Befrderer der Kultur der grte Mann seiner Zeit.' 1. Mit dem Jahre 772 begann der Krieg gegen die von der Elbe bis gegen den Rhein hin wohnenden heidnischen Sachsen, welche in Nordalbingen, Ostfalen, Engern und Westfalen getheilt waren. Im ersten Feldzuge wurde die Eresburg bei Paderborn er-obert, das Nationalheiligthum der Sachsen, die Jrmensul, zerstrt und Burgen mit frnkischen Besatzungen angelegt. Whrend Karls Abwesenheit in Italien (774) eroberten die Sachsen unter Anfhrung von Widukind die Eresburg wieder, verjagten die frnkischen Be-fatzungen und stellten ihre frheren Grenzen wieder her. Aber Karl besiegte die Sachsen nach seiner Rckkehr bald aufs Neue, befestigte die Weser mit Burgen und hielt im Frhjahr 777 das Maifeld in Paderborn im Sachsenlande. Viele schsische Groe lieen sich taufen. Widukind entfloh zum Dnenknige Siegfried. Nach erneuten Pln-derungszgen der Sachsen drang Karl, aus Spanien zurckgekehrt, ohne groen Widerstand bis an die Elbe vor. Als aber die Ein-fhrung des Heerbannes einen neuen Aufstand erregte, und Widukind ein Frankenheer, das gegen die Sorben ziehen sollte, am Berge Sntel geschlagen hatte, lie Karl (782) bei Verden 4500 Sachsen enthaupten. Die hierdurch veranlate Emprung des ganzen Volkes wurde durch die Schlacht an der Hase (bei Osnabrck) unterdrckt;

4. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 96

1877 - Altenburg : Pierer
96 Mittlere Geschichte. Erster Abschnitt. die meisten Sachsen, unter ihnen Widukind und Albion, lieen sich taufen. Doch erst 803 fand der Krieg, nach neuen erfolglosen Em-prungen und Verheerungen, ein Ende, indem allmhlich die einzelnen Stmme sich zur Aufnahme des Christenthums und frnkischer Beamten (Grafen) sowie zur Zahlung des Zehnten an die Geistlichkeit verstanden. So wurden'die Sachsen mit dem Frankenreiche vereint, behielten aber ihre heimischen Privatrechte, die Karl aufzeichnen lie (leges Saxonum). Zur weiteren Verbreitung des Christenthums wurden zu Paderborn, Osnabrck, Bremen, Mnster Bisthmer angelegt. 2. Eroberung Nord-Italiens 774. Vom Papste Hadrian I. gegen die Langobarden (f. . 53) zu Hilfe gerufen, ging Karl der die Alpen, eroberte Pavia, schickte den König Defiderius ins Kloster und vereinigte das langobardifche Reich mit dem frnkischen. 3. Eroberung Nord-Spaniens 778. Karl zog, durch spanische Statthalter gerufen, der die Pyrenen, eroberte das Land bis an den Ebro (spanische Mark) und besetzte Pampelona und Saragossa. Auf dem Rckzge erlitt er durch die Gebirgsvlker eine Niederlage im Thale Roncesvalles, wo Roland siel. 4. Tassilo, Herzog von Baiern, in die Verschwrung des Herzogs von Benevent und anderer langobardischen Groen verwickelt, wurde 788 ins Kloster geschickt und Baiern mit dem Reiche vereinigt. 5. In dem Kriege gegen die ruberischen Awaren unterwarf Karl 791 das Land bis an die Raab und grndete die sterreichische Mark. Das awarische Volk war in den Kriegen so zusammenge-schmolzen, da es bald ganz verschwand. 6. Nach einem weniger glcklichen Kriege gegen die Slaven und Dnen waren alle Völker des Reichs beruhigt. Dieses erstreckte sich sdlich bis zum Ebro und zur Tiber, stlich bis zur Raab und Elbe, nrdlich bis zur Eider. 7. Als Karl am Weihnachtstage des Jahres 800 durch den Papst Leo Iii. zum rmischen Kaiser gekrnt wurde, erschien seine Herrschaft als die^hchste weltliche Macht der katholischen Christenheit. Nachdem durch Tassilos Absetzung die alten Volks herzge abgeschafft waren, wurde dieeintheilung in Gaue der das ganze Reich ausgedehnt. An der Spitze jedes Gaues stand ein Graf, dem das Gericht und der Heer-bann des Gaues untergeordnet war. Das Gauger ich t, welches nicht mehr, wie frher, aus der ganzen Gemeinde, sondern aus den Grafen und sieben Schffen bestand, wurde theils an bestimmten Tagen, theils auf besondere Veranlassung berufen. Zum Heerbann war jeder freie Franke verpflichtet; Aermere rsteten gemeinschaftlich einen Mann aus. Wer das Heer ohne des Knigs Erlaubni verlie, verwirkte Gut und Leben. Schon unter Karl dem Groen wurden oft rmere Freie von den Grafen durch Aufbrdung von Lasten gezwungen, sich in die Hrigkeit zu begeben. Tie Grafengewalt selbst wurde als ein Lehen angesehen, mit dem meistentheils die Belehnung mit Grundbesitz verbunden war, und sie konnte daher, wie alle Lehen, vom Könige jederzeit zurckgenommen werden. Zur Beaufsichtigung der Grafen theilte

5. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 101

1877 - Altenburg : Pierer
Zweiter Abschnitt. Vom Vertrag von Verdun bis zum Anfang der Kreuzzge. 843 1096. . 64. Deutschland unter Karolingern. 843911. Ludwig der Deutsche (843-876) regierte unter bestndigen Kriegen mit seinen Brdern und Brudershnen, mit laben und Normannen (Dnen). Karl der Dicke (876887) bereinigte, da Lothars Geschlecht ausgestorben und Karl der Einfltige von Frankreich erst fnf Jahre alt war, (884) noch einmal die ganze Lnbermasse Karls des Groen, nachbem ihn der Papst, dem er gegen die Saracenen beigestanben, in Rom zum Kaiser gekrnt hatte. Nur Nieberburgunb mit der Hauptstadt Mate (Arles) blieb unter dem Grasen Boso als arelatisches Reich unabhngig. Den Normannen wurde der Friebe abgekauft, der elenbe Kaiser (887) abgesetzt. Arnulf (887899) regierte krftig, besiegte die Normannen in einer furchtbaren Schlacht an der Dyle vollstnbig, kmpfte gegen den mchtigen Zwentibolb von Mhren und wrbe nach der Eroberung Roms zum Kaiser gekrnt. Ludwig das Kind (899-911). Der Erzbischof Hatto von Mainz verwaltete whrenb seiner Minberjhrigkeit das Reich unter bestnbigen Fehben der groen Vasallen in Deutschland) und Italien. Unter ihm begannen die Einflle der Magyaren in Dentfchlanb. Er starb unvermhlt kaum 18 Jahre alt. 1. Bei den bestndigen inneren Kriegen verschwand unter den Karolingern die Aufsicht der Sendgrafen; statt ihrer bten in jeder Provinz ein oder mehrere Pfalzgrafen die hchste richterliche Gewalt und die Aufsicht der die kniglichen Einknfte aus. Gleichzeitig kam in den alten Volksherzogthmern die Wrde der Herzge wieder auf, indem zuerst den Sachsen und Th-ringern, dann auch den Lothringern, Schwaben, Baiern und Franken zur Verteidigung gegen uere Feinde und zur Aufrechthaltung des Friedens ein kniglicher Statthalter gegeben wurde. Den von den Grafen und anderen Groen bedrckten rmeren Freien blieb in diesen Zeiten der Verwirrung

6. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 102

1877 - Altenburg : Pierer
102 Mittlere Geschichte. Zweiter Abschnitt. kein anderer Schutz, als sich in die Hrigkeit zu begeben. So verschwanden in Italien und Frankreich die freien Bauern ganz; in Deutschland erhielten sie sich nur in einigen Gegenden der Schweiz und in Friesland. Bald gab es nur noch zwei freie Stnde in den germanischen Reichen, die Geistlichkeit und den Lehnsadel: alle brigen waren zu Hintersassen derselben herabge-sunken. Die Einflle der Normannen von der Nordsee und der M a g h a r e n von Ungarn aus zerstrten die Keime der Kultur, die unter Karl dem Groen sich gezeigt hatten. 2. In Frankreich nahm die Macht der Karolinger immer mehr ab. Karl der Kahle mute die Erblichkeit der groen Lehen anerkennen; zugleich bewirkte die allgemeine Unzufriedenheit mit seiner Regierung die Losreiung grerer Landestheile. Nachdem sich schon 879 das niederbnrgundische oder cisjuranische Knigreich unter Boso von Provence von Frankreich getrennt hatte, wurde 888 unter Rudolf I. auch das Hochburgundische oder transjurauische Knigreich unabhngig, welche beide 930 durch Rudolf Ii. als arelatisches Knigreich vereinigt wurden und 1034 an Deutschland kamen. Durch Karl den Einfltigen mute 911 den Normannen, welche jhrlich die nrdlichen Ksten plnderten, die Normandie eingerumt werden. Die letzten Karolinger waren so schwach, da Ludwig Iv. nur noch die Stadt Laon besa. Mit Ludwig V. starben in Frankreich die Karolinger aus, nachdem sie schon mehrmals krftigen Gegenknigen (Odo von Paris 888, dessen Bruder Robert, dessen Sohn Hugo dem Groen) hatten weichen mssen. Hugo Capet, Sohn Hugos des Groen, Herzog von Francien, wurde 987 zum König erwhlt; sein Stamm hat in einer Seitenlinie bis 1848 in Frankreich regiert, (s. . 77.) 3. In Italien wurde unter bestndigen Kmpfen mit andern Herzgen nach Arnulfs Tode 899 Berengar von Frianl, 924 Rudolf Ii. von Burgund König. Dieser gab 930 Italien (gegen Niederburgund) an Hugo von Pro-vence; seine Tochter Adelheid floh nach dem Tode ihres Gemahls Lothar (der 945 auf seinem Vater Hugo gefolgt war) vor Berengar Ii. von Jvrea, und vermhlte sich 951 mit Otto dem Groen, wodurch Italien und 962 auch die Kaiserwrde an die deutschen Könige kam. Whrend dieser Thron-streitigkeiten wurden die Ksten Italiens und Frankreichs durch die Sara-cenen geplndert. . 65. Deutschland unter schsischen Kaisern. 9191024. Deutschland enthielt beim Aussterben der Karolinger die fnf Herzogthmer Lothringen, Schwaben, Baiern, Franken und Sachsen. Die Herzge whlten, da Otto der Erlauchte von Sachsen die Krone ausschlug, Konrad von Franken zum König. Konrad I. von Frauken (911918) hatte mit unruhigen Herzgen und mit den wilden Magyaren zu kmpfen, welche von Ungarn aus bis an den Rhein vordrangen und fast jhrlich ihre Raubzge erneuerten. Aber obwohl er zum abschreckenden Beispiel die ungehorsamen Grafen Erchauger und Berchthold von Alemannien

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 103

1877 - Altenburg : Pierer
Deutschland unter schsischen Kaisern. 103 enthaupten lie, und obwohl er zwei Feldzge gegen den abge-sallenen Herzog von Lothringen unternahm, gelang es ihm nicht, sich dauernde Anerkennung zu verschaffen und Lothringen wieder mit dem Reiche zu vereinigen. Er empfahl vor seinem Tode seinen Gegner Heinrich von Sachsen, den Sohn Ottos des Erlauchten, zu feinem Nachfolger; mit diesem kam das krftige schsische Regenten-haus auf den Thron. Heinrich I. (919 936), ein krftiger, tapferer und kluger Fürst, unterwarf die aufrhrerischen Herzge, vereinigte das abge-fallene Lothringen wieder ganz mit Deutschland und schlo mit den Magharen einen Waffenstillstand auf neun Jahre. Whrend dieser Zeit wurden die Slaven an der Elbe besiegt, Brennabor erobert, die Markgrafschaften Nordsachsen, Meien und Schleswig gegrndet, die Bhmen zinspflichtig gemacht, der Heerbann wiederhergestellt, Burgen erbaut und aus dem neunten Theil der Lehnsleute Burg-Mannschaften gebildet. Nach Ablauf des Waffenstillstandes wurden die Magyaren 933 in der groen Schlacht bei Merseburg, nach An- ' ' deren bei Riatie (Rothenburg a. d. Unstrut?), geschlagen. Er starb auf seiner Pfalz Memleben und ward in Quedlinburg begraben. Otto I. der Groe (936973), zu Aachen als König ge-krnt, hatte alle groen Eigenschaften seines Vaters. Nach Unter-werfung der unruhigen Herzge, namentlich seiner Brder Thankmar und Heinrich, mit denen sich die Herzge von Franken und Lothringen verbunden hatten, suchte er die herzogliche Gewalt, deren Verleihung er als ein Recht der Krone in Anspruch nahm, durch Einsetzung von Pfalzgrafen zu beschrnken. Er besiegte die Slaven bis an die Oder (Markgraf Gero), stellte durch einen Kriegszug bis zum Otteusund die Mark Schleswig wieder her, grndete die Bisthmer Magdeburg, Brandenburg und Havelberg, und in der dnischen Mark Schleswig, Ripen und Aarhus, welche letztere dem Erzstift Bremen untergeordnet wurden, und zwang den Herzog von Polen zur Anerkennung der deutschen Lehnshoheit. Von der Knigin Adelheid (s. . 64) zu Hlfe gerufen, zog Otto 951 nach Italien, besiegte Berengar und wurde durch die Vermhlung mit Adelheid König von Italien. Bei einem zweiten Zuge lie sich Otto 962 zum Kaiser krnen und wurde dadurch der Grnder des heiligen rmischen Reichs beut-scher Nation. Die rmische Kaiserwrde blieb bis zu ihrem Erlschen (1806) bei den deutschen Knigen; indessen fhrten anfangs nur die in Rom vom Papste gekrnten Könige diesen Namen. Die Verbindung Italiens mit dem deutschen Reiche hat viele Jahrhunderte hindurch zu den blutigsten Kriegen Veran-lassung gegeben; doch waren es die Rmerzge, durch welche die Deutschen mit dem Oberhaupt der Christenheit in eine engere Verbindung traten, der christliche Geist von ihnen lebendiger aufgefat und italienische Bildung in ihr Land verpflanzt wurde.

8. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 104

1877 - Altenburg : Pierer
104 Mittlere Geschichte. Zweiter Abschnitt. Im Jahre 955 wurden die Magyaren aus dem Lechfelde ge-schlagen. Ungarn bis an die Drau erobert und die sterreichische Mark wiederhergestellt. Seitdem hrten die Einflle der Magyaren in Deutschland auf. Otto Ii. (973983) kmpfte zunchst wie sein Vater mit un-ruhigen Vasallen. Der aufrhrerische Herzog Heinrich von Baiern verlor sein Herzogthum Schwaben, doch wurde die Ostmark (spter Oesterreich) dem Babenberger Luitpold gegeben, und aus Krnthen mit der Mark Verona ein siebentes Herzogthum Krnthen gebildet. Im Kriege gegen Frankreich, welches Lothringen besetzte, drang er bis Paris vor. Inzwischen waren in Italien die Saracenen von unzufriedenen Griechen herbeigerufen worden und in Calabrien ein-gedrungen. Otto berstieg die Alpen, eroberte Apnlien und gewann einen glnzenden Sieg an der Grenze Calabriens (bei Colonne in der Nhe von Cotrone) der die verbndeten Griechen und Araber. Aber bei weiterem Vordringen nach Calabrien wurde er in einem Hinterhalt an der Meereskste berfallen und geschlagen (932). Er starb zu Rom 28 Jahre alt. . Otto Iii. (9831002) stand unter der Vormundschaft ferner Mutter Theophano, und nach deren frhem Tode (991) seiner Gro^ mutter Adelheid, und des Erzbifchofs Willegis von Mainz. Durch erstere und durch seinen Lehrer Gerbert (nachher Papst Sylvester Ii.) wurde er mit griechischer Bildung bekannt. Er setzte seinen Vetter als Gregor V. zum Papste ein (so da das schsische Haus Kaiser-thum und Papstthum vereinigte) und empfing von ihm in Rom die Kaiserkrone. Als Johann Crescentius im nchsten Jahre einen Gegen-papst erhob, zog Otto zum zweiten Male nach Rom, fhrte Gregor V. zurck und lie den Crescentius enthaupten. Aber zum Beherrschen des rauhen, kriegerischen deutschen Volks fehlte ihm die nthige Kraft. Die Emprung der Rmer zerstrte seinen phantastischen Plan, Rom zur Hauptstadt des Reichs zu machen. Er starb in Italien, 22 Jahre alt. ^ , . r 0 _ .. Heinrich Ii. der Heilige (1002-1024), Heinrichs I. Urenkel, war, ohne Italien aufzugeben, eifrig bemht, die Einheit des Deutschen Reichs zu erhalten und seine Grenzen zu sichern und zu mehren. Auf einem ersten siegreichen Zuge nach Italien gegen Har-duin von Jvrea wurde er in Pavia zum Könige von Italien gekrnt (1004), auf einem zweiten empfing er mit seiner Gemahlin Kunigunde die Kaiserkrone in Rom. Den König von Polen, Boleslaw, zwang er, Bhmen zu rumen. Seine Vorliebe fr Kirche und Geistlichkeit zeigte sich in der brigens sr die Ausbreitung deutscher Kultur nach Osten hchst erfolgreichen Grndung des Bisthums Bamberg (1007), dessen Kathedrale Papst Benedict Viii. aus Wunsch des Kaisers persnlich einweihte. Unter den schsischen Kaisern war die Treue gegen das Reichsober-Haupt und die Neigung zum Kampfe noch so groß, da die Kaiser keiner

9. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 109

1877 - Altenburg : Pierer
Frnkische Kaiser. Fortsetzung. Die Normannen. 109 noch Eigenthum des Reichs; der bei weitem grere war Fürsten und Herren oder Klstern zum Lehen gegeben, und davon war wieder ein groer Theil als Afterlehen an Kirchen, Stifter und Ritter vergeben. Eine noch grere Ausdehnung hatte das Lehnswesen dadurch erhalten, da nicht blos Lnde-reien. sondern auch Gerichtsbarkeit, Zlle, Befreiung von gemeinsamen Lasten?c. als Lehen ertheilt wurde. Die durch das Herkommen schon lngst eingefhrte Erblichkeit der kleineren Lehen wurde bald auch auf die greren ausgedehnt, und durch Konrad Ii. fr Italien durch ein Gesetz bestimmt. Einzelnen wurde sogar die Vererbung ihrer Lehen auf weibliche Verwandte gestattet. Durch das Lehnsverhltni waren die Vasallen zur Treue gegen den Lehnsherrn und zur Sorge fr seine Ehre und Sicherheit verpflichtet; sie muten bestimmte Kriegsdienste leisten, bei den Gerichtssitzungen des Lehns-Herrn erscheinen und ihm Hlfsgelder zahlen. Verletzung dieser Pflichten zog den Verlust des Lehens nach sich. Der Lehnsherr dagegen mute den Vasallen in seinen Rechten und seiner Ehre schtzen. Whrend der unruhigen Zeiten unter Heinrich Iv. begannen die Städte sich zu heben. Am ltesten waren die rmischen Städte am Rhein und an der Donau; im mittleren, nrdlichen und stlichen Deutschland entstanden sie meist bei Bischoffitzen oder kniglichen Pfalzen, um welche sich die gemeinen Freien ansiedelten, die sich nicht unter die Dienstmannschaft des Adels be-geben wollten. Dagegen gerieth der Bauernstand, der gegen die Be-drckungen der Vasallen bei den Knigen keinen Schutz mehr fand, fast ber-all in das Verhltni der Hrigkeit. Anfangs konnte Jeder dadurch feine Freiheit wiedererlangen, da er den Grundbesitz, an dem die Dienstbarkeit haftete, aufgab; bald aber wurde die Unfreiheit der Grundstcke auch auf die Personen ausgedehnt, und das Hrigkeitsverhltni artete in vllige Leib-Eigenschaft und nicht selten in die hrteste Sklaverei aus. 69. Die Normannen. Die Normannen (in England Dnen genannt), ein in Nor-wegen, Schweden und Dnemark wohnendes germanisches Volk, er-schienen zuerst ums Jahr 800. Von dieser Zeit an plnderten sie jhrlich die Ksten Deutschlands, Frankreichs und Englands (f. . 64). Im loten und Ilten Jahrhundert wurden sie im nrdlichen Frankreich, in Unter-Italien und in England das herrschende Volk. 1. Nach vielen Plnderungszgen erhielten die Normannen 911 durch Karl den Einfltigen im nrdlichen Frankreich Wohnsitze. Ihr Anfhrer Rollo (in der Taufe Robert genannt) wurde als Herzog mit der Normandie und der Lehnshoheit der die Bretagne belehnt; sie selbst nahmen schnell die Sprache und Sitte der Eingeborenen an. 2. Vom Jahre 1000 an waren Pilger aus der Normandie nach Unter-Italien gekommen, und hatten dort in den Kmpfen der Laugo-barden, Griechen und Saracenen mitgefochten. Es folgten ihnen viele ihrer Landsleute, alle tapfer und listig, unter Anfhrung der Grafen von Hauteville. Als sie nach einem Zuge gegen die Araber auf

10. Das Mittelalter - S. 35

1889 - Gotha : Perthes
35 das frnkische Reich bte erste Macht des Abendlandes wurde und nach der Eroberung Italiens selbst Rom ihm angehrte, schien eine kaiserliche Gewalt hergestellt und das (roest=) rmische Reich erneuert zu sein. In Wahrheit fehlte dem frnkischen Weltreiche zu lngerem Bestnde die gestaltende Kraft des alten rmischen Staates. Der herrschende, der Individualitt (in Recht und Sprache) Spielraum gebende germanische Geist lie die freie Ent-faltung der Nationalitten und die Ausbildung selbstndiger nationaler Reiche zu. Am krftigsten entwickelte sich unter diesen zunchst das deutsche Reich, welches die Fhrung des Abendlandes bernahm. Von der Idee eines Uni-versalstaates erfllt, erneuerte Otto I. abermals das rmische Kaiserreich, das freilich, einzig auf der Treue der Lehnsmannen zu dem Herren ruhend (Lehnsstaat), in strmischen Zeiten ohne Festigkeit war. Diesem rmischen Reiche deutscher Nation stellte sich die rmische Kirche gegenber, deren hierarchische Richtung von dem wahlverwandten Geiste der romanischen Völker vorzugsweise getragen, aber auch von dem kindlichen Glauben der ger-manischen Völker an die gttliche Stellung des rmischen Bischofs auf Erden untersttzt ward. Die asketische Sittlichkeit ebenso wohl als der kriege-rische, ritterliche Sinn der jungen romanischen und germanischen Nationen fand in den Kreuzzgen die hchste Befriedigung, deren Bedeutung das Papsttum rechtzeitig erfate und dadurch an die Spitze der christlichen Völker trat. Bei seinen morschen Grundlagen konnte sich das deutsche Kaisertum in seiner universalen Stellung gegen die feste Gliederung der rmischen Kirche nicht behaupten. Der groe Kampf der beiden hchsten Gewalten, der ausgebrochen war. endete daher mit dem Siege des Papsttums, das fortan den Anspruch erhob, die christliche Welt zu leiten. Mit dem Untergange der kaiserlichen Macht und der Weltherrschaft des Papsttums schliet die erste Periode des Mittelalters. I. Die Lildung des universalen Frankenreiches. Nach der Mitte des 6. Jahrh. erfolgte die letzte Wanderung der Sd-germanen; die Langobarden nmlich zogen nach Italien und entrissen das-selbe grtenteils dem byzantinischen Kaisertum. Indem sie auch nach dem Besitze Roms trachteten, fanden sie in dem Papsttum einen erbitterten Gegner; dasselbe rief, von Ostrom nicht geschtzt, ja durch den Bilderstreit mit ihm zerfallen, schlielich die Hilfe des Frankenreiches an. welches gleichzeitig durch seine Siege der die Araber seine Kraft offenbart hatte. Im Bunde mit dem Papsttum bernahmen darauf die frnkischen Könige die Herrschaft des christlichen Abendlandes und bildeten jenen kriegerisch-priesterlichen Staat aus. i welcher die Grundlage aller europischen Entwicklung geworden ist. 1. Die Langobarden. A. Ihre Wanderungen is nach Italien. Bis der die Mitte des 4. Jahrh. saen"die Langobarden in ihren alten Wohnsitzen an der und. Elbe; innerhalb der groen Vlkerbewegung wanderten sie sdstl.; im 6. Jahrh. 3*
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