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1. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 358

1858 - Osnabrück : Rackhorst
358 findet man gut und behaglich eingerichtete Winterquartiere, doch sind sie selten und unverhältnißmäßig theuer. Aber was ist denn eigentlich der Vorzug Italiens, dieses vielgepriesenen Landes? Hauptsächlich der, daß der Winter dort einige Wochen später beginnt und um einige Monate früher wie- der aufhört, als im Norden, daß auch in den kältesten Monaten immer eine Anzahl schöner, warmer, sonniger Tage sich findet, an denen man die freie Luft genießen kann, und daß die Zahl dieser angenehmen Wintertage bedeutend größer ist, als bei uns. Wer aber den kalten Tagen ganz entgehen will, der muß noch weiter gen Süden ziehen, nach Madeira mit dem herrlichen gleich- mäßigen Frühlingsklima, oder in die heißen Städte Aegyptens oder Asiens. Kein Ort ist jedoch als Winteraufenthalt berühmter und besuchter als Nizza. Glücklich wer krank nach Nizza kommt, ja glücklich wer sterbend es noch erreicht; dreimal glücklich aber, wer in voller Gesundheit hier eine Saison zubringen kann, seine Familie hier wieder findet, ein comfortables Haus, namentlich in guter Lage (im quartier ckos Anglais) mit der entzückend schönen Aussicht auf Meer und Gärten und villenbedeckte Berge genießen kann. Denn dieses Nizza ist das Paradies der Erde. Was Luft, Him- mel, Meer, unvergleichlich südliche Lage, Fülle von Grün und Blumen, Ueberfluß an Lebensmitteln, namentlich Obst und Fischen, Eleganz und Comfort der städtischen Einrichtung, Heiterkeit, Leb- haftigkeit und Liebenswürdigkeit der einheimischen Bevölkerung und den Zusammenfluß der Elite der reichen und eleganten Leute der Welt betrifft, kann Nizza den Vergleich mit allen großen Städten der Erde, und namentlich mit allen den berühmtesten Bade- und Gesundheitsplätzen der Erde aufnehmen, ja, was An- nehmlichkeiten für Leidende und solche Personen betrifft, welche in Ruhe und Stille ihr Leben genießen wollen, so hat es vor allen diesen großen Städten und Gesundheitsplätzen noch ganz eigenthümliche Vorzüge. Schwerlich wird es eine zweite Stadt in Europa geben, wo sich das im höchsten Stil Großstädtische so mit dem Ländlichen und zwar mit dem specifisch südlich-italienisch Ländlichen vereinbart findet. Von europäischen Städten fällt mir nur eine ein, die in dieser Beziehung allenfalls entfernt mit Nizza zu vergleichen wäre, Dresden, das sich denn auch mit Recht einer großen Reputation erfreut wegen des Zusammentreffens von Kunst- und landschaftlichen Schönheiten. Aber wie die säch- sische Schweiz keine wirkliche Schweiz ist, so ist auch das Elb- Florenz von nur sehr entfernter Aehnlichkeit mit dem wirklichen

2. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 462

1858 - Osnabrück : Rackhorst
462 das Delta oder Unter-Aegypten, jetzt Bahn oder Bahireh ge- nannt, Mittel-Aegypten (Westanieh oder Wostani), welches bis Siut (27o 10' N. B.) hinaufgeht, und Ober-Aegypten (Said). Die regelmäßigen Winde *) (vents étésiens), welche wäh- rend der Monate Mai, Juni und Juli beständig wehen, nehmen alle an der Nilmündung sich bildenden Wolken mit sich fort, lassen nicht eine einzige über diesem stets heitern Lande weilen, sondern tragen sie zu den Gebirgen Abyssiniens. Dort häufen diese Wolken sich an, stürzen während der Monate Juli, August und September als Regen hinunter und bringen das berühmte Phänomen der Nil-Ueberschwemmungen hervor. So empfängt das Land durch das Austreten des Flusses die Gewässer, welche es nicht vom Himmel empfängt. Es regnet dorr nie; und die Sumpflandschaften des Delta, welche pesthauchend sein würden unter dem Himmel Europens, bringen in Aegypten nicht ein einziges Fieber hervor. Der Nil läßt nach seinem Austritt einen fruchtbaren Schlamm zurück; dies ist das einzige des Anbaus fähige Land an seinen Ufern und bringt jene reichen, einst zur Ernährung Roms bestimmten Ernten hervor. Je weiter die Ueber- schwemmung sich ausdehnt, desto mehr anbaufähigen Bodens gibt es. Die Eigenthümer dieses alljährlich durch die Gewässer nivellierten Landes theilen sich dasselbe alljährlich durch Vermes- sung ; auch ist das Feldmessen (l’arpentage) eine wichtige Kunst in Aegypten. Kanäle könnten die Überschwemmung ausdehnen und Hütten den Vortheil, den raschen Lauf der Gewässer zu vermindern, sie länger aufzuhalten und die Fruchtbarkeit auf Kosten der Wüste auszudehnen. Nirgends könnte die Arbeit des *) Ja Aegypten weht der Wind während eines Jahres regel- mäßig aus allen 4 Weltgegenden, daher auch wohl die Benennung vents 6t68i6n8, d. h. Jahreswinde. Ende Mai's beginnt der küh- lende Nordwind, der den Abfluß des Nil hindert, also sein Steigen befördert; er treibt zwar schwere Wolken über das Land hin, führt sie aber ohne Regen den südlichen Gebirgsländern zu. Im September beginnt der Ostwind zu herrschen und um Weihnachten fängt die stürmische, veränderliche Zeit der Westwinde an, die im Februar vom Südwinde verdrängt werden. Dieser letztere artet im Süden oft in den erstickenden Ch am sin, der nur im April und Mai sich zeigt, aus. — Was die weiter unten folgende Behauptung betrifft, daß es in Aegypten niemals regne, so ist sie mit einiger Einschränkung da- hin zu verstehen, daß der Regen in Ober-Aegypten fast nie, im Delta nur in den Sommermonaten vorkommt. A. d. H.

3. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 502

1858 - Osnabrück : Rackhorst
502 war am ersten März Z- 90 R. (Reaumur). Doch dauerte diese Kühle nur einige Stunden nach Sonnenaufgang und zu Mittag hatte man wieder -ff 14° R. (64° Fahrenheit), während die gewöhnliche Temperatur im Januar und Februar etwa 180 R. war. Eben so milde, aber viel gleichmäßiger ist das Klima in Costarica, Guatemala, Honduras; in den Städten Cartago, San Jose, Guatemala ist der tiefste Stand des Thermometers in den kühlsten Morgenstunden 11° R., der höchste Stand (um 2 Uhr Nachmittags) 18 bis 190. Das schönste Klima der Welt scheint Antigua (Alt-) Guatemala in einem reizenden Thale zwischen hohen Vulcanen zu haben. Dort schwankt die Tagstemperatur das ganze Jahr hindurch nur zwischen 140 und 180 R.; die Luft ist milder noch und constanter als auf dem wegen der Gleichmäßigkeit seines Klimas gepriesenen und von Kranken besuchten Madeira. In Habana dagegen wird es schon im April zu heiß, und die nordischen Fremden verlassen dann gewöhnlich in Masse die Stadt. Einzelne Fälle des gelben Fiebers kommen schon in die- sem Monat vor; der eigentliche Anfang der Epidemie ist gewöhn- lich im Julius. Das gelbe Fieber mit der Negersclaverei und den nordischen „Filibustieros" (Freibeutern) —■ so nennt man die Nordamerikaner wegen ihrer Absichten auf Cuba — ist eins der Gespenster dieser schönen Insel, ein schauerliches Damokles- Schwert, welches besonders über den Köpfen der nicht accliina- tisierten Fremden schwebt und alljährlich Tausende hinwürgt. Cuba enthält mit den kleinen Nebeninseln 2054 □(Dl., ist also größer, als Bayern, Baden und Württemberg zusammenge- nommen. Die Bevölkerung der Insel, 1770 erst 170,000 See- len, 1815 — 500,000 und 1840 1 Million, beläuft sich gegen- wärtig auf 1,449,462*) menschliche Wesen. Die weiße Be- völkerung repräsentiert 39/100 oder 564,698, die schwarze Be- völkerung d. h. die befreieten Mulatten 15/100 oder 216,176, t)ie <Sciaoen 46/100 oder 662,587. Man zählt 1442 Zuckerpflan- zungen; 912 producieren Taback, 1682 dienen zur Kaffeebaum- pflanzung, 9930 zu verschiedener Cultur, namentlich zu Feld und Wiesen. Die jährlichen Ernteerträgnisse der Insel werden auf 300 Millionen Dollars geschätzt, nämlich Zucker 95 Millionen, Früchte verschiedener Art 75 (Dliii., Zuckersyrup 2 Milk., Taback 55 Mill., Kaffee 30 Milt., der Rest verschiedene Producte. Die Einfuhr beläuft sich jetzt durchschnittlich auf 150 Mill., die Aus- fuhr auf 140 Mill. und zwar gehen 35 Mill. nach Amerika, 10 Mill. nach England, der Rest nach Frankreich und Spanien. ') Bergl. jedoch S. 383.
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