116 H. Mitteleuropa. Großherzth. Hessen.
und Brigach, welche dann den Namen Donau crhalton, mit einem
Residenzschlosse des Fürsten von Fürstenberg, welcher ansehnliche
Besitzungen, besonders in diesemflsiroßherzogthume hat. — 6on<
stanz, auch Costnitz, Stadt, südöstlich von Donaucschingen
und östlich von Schaffbausen, an dem Rhein, der hier aus dem
Bodcnsec in den Unterste fließt, hat eine merkwürdige Domkirche
und ein großhcrzogliches Schloß.
7. Das Großherzogthum Hessen.
Es enthält 170 Qmeilen, und besteht aus zwei
getrennten größern Stücken, wovon das nördliche von
Preußischem, Nassauischem, Hessen. Homburgischem,
Frankfurtischem und Kurhessischem, das südliche von
Nasiauischem, Frankfurtischem, Kurhessischem, Baieri,
schern, Badischem und Preußischem Gebiete umgeben ist.
Der Boden ist theils bergig, theils eben, und
im Ganzen fruchtbar. Im nördlichen Theile ist das un-
ter dem Namen Vogelsberg bekannte Gebirge und
im südlichen Theile breitet sich an der Ostseite der
Odenwald aus, an dessen westlichem Fuße die wegen
ihrer Schönheit berühmte Ebene, die Bergstraße,
liegt; so wie überhaupt der südliche Theil, mit Aus-
nahme der Gebirgsgegenden des Odenwaldrs, aus schö-
nen furchtbaren Ebenen besteht. Im nördlichen Theile
ist die fruchtreiche Wetterau die größte Ebene. Das
nördliche Stück hat nur geringe Flüsse; das südliche hin-
gegen wird in seiner Mitte vom Rhein, an seiner Nord«
gränze vom Main, welcher daselbst sich mit dem Rheine
vereinigt, durchflossen, und an der südlichsten Spitze
vom Neckar berührt.
Dieses wohl angebaute Land liefert die gewöhnli,
chen Produkte der Viehzucht, des Ackerbaues, welcher
auch viel Mais, Spelz und Mohn giebt, des Obst-,
Garten» und Weinbaues. In einigen Gegenden ge,
deihen Mandeln und Kastanien. Die Waldungen sind
bedeutend und von Mineralien sind etwas Kupfer und
Eisen, viele Braunkohlen und Salz zu bemerken.
Die Einwohner, deren Zahl 760,000 beträgt,
stehen in Künsten und Wissenschaften nicht gegen andere
Deutsche zurück, und bekennen sich theils zur evangeli-
schen, theils katholischen Kirche. Der Kunstfleiß ist in
den gebirgigen Landstrichen am bedeutendsten, und unter
den Städten hat Offenbach die meisten Fabriken, wel,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
141
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
stände sehen und den Schall der Feuergewehressvernehrnen; auch dis
ungemeine Trockenheit ist ein Beweis für die große Höhe.
Ohngesähr einige und 20 M. östlich von dem Felsengebirge er-
hebt sich in der großen Ebene, die sich zwischen dem Felsengebirge auf
der Westseite und dem Mississippi auf der Ostseite ausbreitet, das nie-
drigere Gebirge der Schwarzen Berge (Black-Hills), das größ-
tentheils aus Sandstein besteht und oft sehr schroff und von furchtba-
ren, seltsam geformten Abgründen unterbrochen ist. Ost glaubt man
Städte oder Mauern mit Zinnen vor sich zu sehen. Diese schwarzen
Berge dehnen sich in nordöstlicher Richtung von dem südlichen Qucl-
lenflusse des Nebraska oder Platteflusses bis zur großen nördlichen Bie-
gung des Missouri aus. Bei dem ruhigsten Wetter und zu jeder
Stunde des Tages oder der Nacht hört man in diesem Gebirge sehr
oft ein Geräusch, das dem Knall mehrerer Kanonen gleicht. Einige
schreiben dieses Getöse großen Fclsenmassen zu, die sich vom Gebirg ab-
lösen und in die Schluchten stürzen; Andere dagegen meinen, die Ex-
plosion werde'durch Freiwerden von Wasserstoffgas erzeugt, das in
Folge von Verbrennung unterirdischer Steinkohlenschichten Statt finde.
Mehrere Reisende haben das ganze Felsengebirge in 3 Abthei-
lungen getheilt, die sie das Felsen-, Chippewäische und Masserne-Ge-
birge nennen. Den ersten Namen geben sie den nördlichsten, den
zweiten dem mittlern Zuge -des Gebirges und den letzten dem an
Mexiko gränzenden Theile desselben. In dem Masserne-Gebirge, wel-
ches sich vom 4z0 N. Br. nach Neu-Mexiko ausdehnt, sind die Quel-
len des Arkansas, des Platte, des Pellowstones, die zum Flußgebiete
des Mississippi gehören, und des Rio del Norte, der sich, in den Golf
von Mexiko ergießt, und des Colorado, der in den Meerbusen von
Calisornien geht.
Das Felsengebirge, das, wie wir schon oben erwähnt haben, eine
Fortsetzung der Anden oder Cordilleren ist, hat mit diesen auch in sei-
ner geognostischen Zusammensetzung viel Ähnlichkeit, aber die Spuren
.der vulkanischen Thätigkeit, welche sich dort so häufig finden, treten
hier mehr zurück, wiewohl es doch auch an vielen Punkten des Fel-
sengebirges, vornehmlich an der westlichen Seite desselben, nicht an An-
zeigen vulkanischer Beschaffenheit fehlt; wohin vorzüglich die Ufer des
von Bonneville besuchten Schlangenflusses gehören, die auf einer bedeu-
tenden Strecke einen vulkanischen Character haben. Massen von Ba-
saltsäulen über einander gehäuft, zwischen welchen sich das Wasser hin-
durchdrängt, .und schäumend über die Felsen hinabstürzt, fassen die Ufer
ein. An einem andern Orte fand Bonneville, so weit sein Auge
reichte, diesen Fluß von 250 F. hohen senkrechten Felsenwänden ein-
geschlossen, während Felsenblöcke in Menge im Flußbette lagen. Auf
dieser ganzen Strecke bietet der Fluß ein höchst wildes und romantisches
Ansehen dar, ist 350—400 Schritte breit und so klar wie Quellwas-
ser. Viele seiner Zuflüsse übertreffen ihn jedoch an wllven, malerischen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
512
Oesterreich.
Eismassen, doch immer nur von geringem Umfange. Am bequem-
sten, allein nicht ohne Gefahr, klettert der, welcher den Schwindel
nicht zu fürchten hat, zur Kryvanspitze hinauf, auf dem grätigen,
nur etwa 5 bis 10 Schritte breiten Rücken hart an dem mehrere
1000 F. fast senkrecht hinabstürzenden Abfalle zum Koprowaer
Thale, weil hier die Steinschichten oder großen Trümmer gleichsam
eine Treppe bilden. Rach etwa 2 Stunden von der Kopa-Ebene
hat man den Gipfel erreicht und steht fast 7700 F. über dem
Meere; allein es bietet sich nicht die Fernsicht dar, die man er-
wartete. Am interessantesten ist der Blick gegen N. O., weil man
den wunderbar verschlungenen, scharfen und zackigen Kamm über-
steht, der den Kryvan mit dem Hauptrücken verbindet. Kurze,
scharfe und grätige Seitenaste gehen von ihm gegen S. O. und
N. W. aus, und stürzen so steil sich hinab, daß keine Vegetation
an ihren glatten Felswänden haften kann. Zu beiden Seiten die-
ses Kammes erblickt man in schauerlichen Felsenbecken einige dun-
kelgrüne Seen liegen, die nur noch düsterer die Entsetzen erregen-
den Formen dieser furchtbaren Felsmassen zurückspiegeln. Sieht
man auf den Kryvan selbst, so hat er die Gestalt eines gegen S.
geöffneten Hufeisens, dessen eine Seite durch die Koppa-Kuppe und
die andere durch einen dieser ganz ähnlichen Berg (Na d-Pau-
lo va) gebildet wird. In der Mitte beider liegt das Bassin, in
welchem die Belanszka, nachdem sie vom Kryvan herabgestürzt ist,
ihre Wasser sammelt, und das mit Trüminern jeder Größe und
Art angefüllt ist. Auch die kleine Flache der Kryvanspitze bildet
einen gegen S. geöffneten, aber ganz stachen Bogen. Sie ist von
N. gegen S. etwa 8 bis 10 Schritte breit und von O. gegen
W. 15 — 20 Schritte lang und wird jetzt durch das in ihrer
Mitte erbaute und durch eine Masse von Felsblöcken befestigte tri-
gonometrische Signal sehr beschrankt. Gegen S. und 91. stürzt
der Kryvan - Gipfel am steilsten und in letzterer Richtung 4100
F. fast senkrecht hinab. Wenn man in die schwindelnde Tiefe des
Koprowaer Thales zu der stürmischen Bela hinabsehen will, so kann
es nur, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, liegend geschehen.
Die Gebirgsseen der Centralkarpathen machen auch eine
Merkwürdigkeit derselben aus, und von ihnen ist unter dem Volke
die Sage verbreitet, daß sie mit dem Meere in unterirdischer Ver-
bindung standen, gleichsam dessen Augen im festen Lande (daher
ihre Namen Meer äugen) waren und in Bewegung geriethen,
wenn die Fluchen des Meeres von den Stürmen ungewöhnlich er-
regt würden. Diese Alpenseen liegen in einer Höhe von 4000 bis
6300 F., in tiefen Thalern von 2000, wohl 5000 F. hohen Fel-
senwanden umschlossen, und viele sind daher noch im Julius, ja
selbst im August mit Eis bedeckt. Sie haben eine große Tiefe,
und gewahren durch die ihnen eigenthümliche grüne, oft ins
schwärzlich-grüne übergehende Farbe eine ungewöhnliche Erscheinung.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Königreich Sachsen.
649
Königstein, diese weltberühmte Felsenfestung, liegt 3 Mei-
len von Dresden aus einem mächtigen, majestätisch sich aufthür-
menden, steilen Sandsteinfelsen, der 1100 F. über der Meeres-
fläche und etwa 400 F. über dem Spiegel der Elbe erhaben ist
und oben einen Umfang von Stunde hat, wo sich außer den
Gebäuden, Festungswerken, und bombenfesten Kasematten, auch
ein kleiner Wald, Garten, etwas Feld, ein tiefer Brunnen und
einige Cisternen befinden. Die Besatzung besteht aus etwa 200
Mann. Der Weg zu dieser Festung geht durch einen dunkeln,
gewölbten in den Felsen gehauenen Gang, der so steil ansteigt,
daß man zum leichtern Fortkommen Handhaben zu beiden Seiten
befestigt hat. Ueberraschend ist es, wenn man diesen schauerlichen
Felsenweg durchwandert hat, hier oben große und ansehnliche Ge-
bäude von Gärten umgeben und ein Wäldchen von Tannen, Fich-
ten, Eichen und Buchen zu finden. Durch die stets vermehrten
und verbesserten Festungswerke, durch die unersieigliche Lage, wel-
che das Erstürmen unmöglich macht, und durch die Unmöglichkeit
des Beschießens, indem der Lilienstein und der Quirl zwar höher
als der Königstein find, aber wegen ihrer Steilheit das Hinaus-
schaffen schweren Geschützes nicht erlauben, ist diese Bergfestung
in einem solchen Zustand, daß man sie für unüberwindlich halten
muß. Der fürchterlichste Feind aller Festungen, der Hunger, wäre
das Einzige wodurch sie fallen könnte. Allein auch dieser Feind
ist hier nicht so gefährlich, als bei andern Festungen, indem der
tiefe Brunnen nickt abgegraben, das auf 3 Jahre vorräthige Pro-
viant nicht vernichtet und das vorhandene Holz im Walde vom
Feinde nicht genommen werden kann, und überdies einiges Ge-
treide auf dem Königsteine selbst wächst, welches zum Unterhalt
der nicht starken Besatzung einige Zeit dienen könnte. Der Haupt-
nutzen dieser Festung besteht darin, daß sie Sachsen zum sicher-
sten Aufbewahrungsort aller Kostbarkeiten und Schätze feiner Haupt-
stadt und des Landes dienet. Bon Gebäuden findet man auf
dem Königstein drei Schlösser: die Christians- oder Fried-
richsburg, dem Lilienstein gerade gegenüber, worin man die
Bildnisse aller Sächsischen Regenten, aller Generale Sachsens und
Kommandanten des Königsteins sieht, die Georgenburg, wor-
in sich Staatsgefängnisse befinden, und die M a g d a l en b u r g,
deren ungeheure Keller das Riesenfaß aufbewahrten, welches 1818
seiner Baufälligkeit wegen zerschlagen worden ist; ein Komman-
dantenhaus, eine Garnisonkirche, Kasernen, ein Zeug- und Pro-
vianthaus , ein Pulvermagazin. Die bombenfesten Kasematten,
zur Wohnung der Garnison im Falle einer Belagerung bestimmt,
sind geräumig und hell, zum Theil in den Felsen gehauen, sehr
trocken, mit einer 6 Ellen dicken und oben mit Steinplatten ver-
sehenen Decke überlegt, die weder Regen noch Bomben eindringen
laßt, mit einem Backofen und mehreren Kaminen versehen, woc-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
62ü Deutschland.
sd)lacf)t bei Leipzig 1813 gerettet. Die Franzosen flohen über den
Rhein, die Deutschen eroberten Paris urzd durch den Frieden von
Paris 1814 wurden die entrissenen Deutschen Lander (mit Aus-
nahme des fast ganzen vormaligen Burgundischen Kreises und ei-
niger Lander des ehemaligen Westphalischen Kreises, die zum Kö-
nigreiche der Niederlande kamen) an Deutschland zurückgegeben
und durch den Wiener Kongreß 1815 ein D eut sch er B u n d er-
richtet, der an die Stelle des alten Kaiserreichs getreten ist und
die Erhaltung der Selbstständigkeit, der äußern und innern Si-
cherheit und Integrität der Deutschen Bundesstaaten sich zum
Zwecke vorgesetzt hat. So steht Deutschland als ein fest verschlun-
gener Staatskörper von Neuem da, und geht durch die fortgesetzte
Ausbildung seiner innern Organisation und durch die fortschreitende
Vervollkommnung der Verkehrsverhaltnisse im Innern des Bun-
des, vorzüglich durch den großen Preußischen Zollverband, wodurch
bereits für 22 Millionen Deutsche innerhalb eines Raumes von
8000 Q. M. gleichartige Zollerhebung an den äußersten Gränzen
und völlige Handelsfreiheit im Innern besteht, einer immer fe-
stern Eonsolidirung seiner Kräfte entgegen.
Von den 5 großen Flüssen Deutschlands sind oben der Rhein
und die Donau beschrieben worden, und die Oder wird ihre Be-
schreibung bei dem Preußischen Staate finden. Es bleiben uns
daher hier nur noch die Weser und Elbe übrig.
Die Weser, der kleinste unter den Hauptströmen Deutsch-
lands, entsteht bei der Hannöverischen Stadt Münden durch die
Vereinigung der zwei Flüsse Werra und Fulda, welche mithin
als die O.uellenflüsse der Weser anzusehen sind, wovon die Werra
der längste ist und auf dem Thüringerwalde, im Herzogthum Sach-
sen-Meiningen, nördlich von der Stadt Eisfeld, auf der Nord-
westseite des Bleßberges, zwischen Friedrichshöhe und Limbach,
aus 2 Quellen, der nassen und trocknen Werra, die sich
bei Schwarzenbrunn vereinigen, gebildet wird. Sie durchfließt das
Herzogthum Sachsen Meiningen, das Großherzogthum Sachsen-
Weimar-Eisenach, eine kleine Strecke des Preußischen Regierungs-
bezirks Erfurt, das Kurfürstenthum Hessen und einen geringen
Theil des Königreichs Hannover, indem sie aus ihrem 58 M. lan-
gen Lause vorzüglich die Felda, Ulster und Hörsel aufnimmt.
Unter den Städten, die sie bespült, sind die vornehmsten: Eisfeld,
Hildburghausen, Meiningen, Salzungen, Vach, Kreuzburg, Wan-
fried, wo sie schiffbar wird, Eschwege, Allendorf, Witzenhausen
und Münden. Die Quelle der nassen Werra liegt 2409 F.
und der trocknen Werra 2536 F., der Spiegel der Werra bei
Eisfeld 1425 bei Hildburghausen 1148, bei Meiningen 882 und
bei Vach 738 F. über der Nordsee. Die Fulda hat ihren Ur-
sprung an dem Rhöngebirge im Untermainkreise Baierns, unweit
der Stadt Gersseld, tritt in Kurhesscn ein, berührt das Hessen-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Allendorf
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Leipzig Rhein Paris Paris Westphalischen Niederlande Deutschland Deutschland Deutschlands Rhein Donau Fulda Limbach Erfurt Hessen Hannover Hildburghausen Meiningen Kreuzburg Eschwege Witzenhausen Hildburghausen Meiningen Fulda Baierns Kurhesscn
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
764
Deutschland.
Onyr (Art Edelstein) von 6 Zoll Höhe und 2z Zoll Durchschnitt, der
ein Opfergefäß bildet, das durch die Anfügung eines goldenen Hen-
kels und Ausgusses, eines Fußgestelles von demselben Metall, so
wie durch mehrere daran angebrachten Eioldverzierungen eine sehr
zierliche Gestalt erhalten hat. Die Arbeit gehört zu dem Vollendet-
sten, was man sehen kann und der Stein laßt sich den schönsten
Onyxcameen in den reichen Kabineten zu Wien und Paris an die
Seite stellen. Der Gegenstand der Darstellung ist das berühmte von
den Atheniensern zu Ehren der Ceres (Göttin des Getreidebaues
oder der Fruchtbarkeit) begangene Fest, auf welches sich auch die an
dem untern Theile des Gesäßes angebrachten Verzierungen (z. 33.
Körbe mit Früchten,) beziehen. Der Figuren sind'12, die in zwei
Hauptgruppen zerfallen, wovon die größere aus einer Prozession
besteht, bei welcher man die Göttin selbst auf ihrem, von Drachen
gezogenen Wagen sieht, über dem ein Genius schwebt. Der Göt-
tin entgegen kommen opfernde Frauen. Hinter ihnen sieht man
noch zwei Frauen, von denen die eine, am Fuße eines Baumes,
auf einem Steine sitzend, einen Korb mit Früchten und eine Korn-
ähre in der Hand halt, die andere aber einen ähnlichen Korb mit
Früchten auf dem Kopfe tragt.
Die Stadt W o lfen b ütte l, von 8000 Menschen bewohnt,
in einer weiten Ebene, an der hindurchsiießenden Ocker. 1 Meile
von Braunfchweig gelegen, ist durch ihre Bibliothek berühmt, wel-
che in einem schönen, nach der Form des Pantheon in Rom auf-
geführten Gebäude aufgestellt ist und 200,000 Bande, 10,000
Handschriften und Dissertationen und fast 1400 Bibeln enthalt.
Auch sieht man ein marmornes Denkmal des berühmten Gelehrten
und Bibliothekars Le sfi n g, 1729 zu Kamen; in der Lausitz ge-
boren und 1781 zu Wolfenbüttel gestorben. Desgleichen verwahrt
diese Bibliothek Luthers Dintensaß, seine beiden Ringe und sein
Wild von Lukas Kranach.
Blankenburg ist eine kleine Stadt von 3000 E. in einer
reizenden Lage am nördlichen Fuße des Unterharzes, bei welcher sich
die sogenannte Teufelsmauer befindet. Es ist dies eine auf
dem Rücken des H e i d e l b e r g e s in grotesken Gestalten fast unun-
terbrochen zusammenhangende Kette von wild geordneten Steinklip-
pen, die sich von N. W. nach S. O. bis zu dem £ Stunde entfern-
ten Dorfe Tim menrode zieht; allein auch noch weiter bei Nein-
stedt, Nieder und Ballenstedt kommt sie in demselben Fort-
streichen wieder vor. Die sonderbare Gestalt dieser Kette von Qua-
decfandsteinfelsen, welche den Rücken des Heidelberges bildet, die
wie Kegel, Säulen, und Mauern senkrecht in die Höhe stehen, hat
ihnen wahrscheinlich die Benennung einer Mauer gegeben. Und weil
das Volk alles Ungewöhnliche und Unerklärliche dem Teufel zuschreibt,
so war es natürlich, daß auch diese Felsenwand zu einem Werke des
Teufels gemacht wurde. Unstreitig ist sie aber ein Werk der ewig
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
713
Hannover.
sten Bilder in den Gestalten der Felsen, die hier Mönchsgestalten,
dort Burgruinen, hier Balken, dort Pyramiden rc. darzustellen schei-
nen. Der Weg auf die Roßtrappe ist jetzt sicher und gefahrlos ge-
macht. Der Roßtrappe gegenüber auf dem andern User der Bode
ist ein anderer Felsen, der Tanzplatz genannt, noch höher als
die Roßtrappe, und 834 Fuß über dem Spiegel der Bode erhaben.
Die Aussicht vom Tanzplatze hinab in das von hier noch tiefer er-
scheinende Felsenthal der Bode, hinüber nach der Roßtrappe und
dem Brockengebirge und rechts auf eine noch ausgedehntere und rei-
cher geschmückte Landschaft ist überaus prachtvoll und entzückend.
Ueberhaupt gehört das Thal der Bode, welche aus der Verei-
nigung der am Fuße des Brocken entspringenden warmen und
kalten Bode entsteht und von Treseburg an, nach Aufnahme
der Lupbode, sich in vielen Beugungen, zwischen ungeheuren Fel-
senwanden, in einem schmalen, tiefen und engen Thale, welches
hier die engen Wege heißt, fortwindet, zu den schönsten und in-
teressanten Harzthalern. Aber auch das Ockerthal ist wegen sei-
nerwilden, schönen Natur beachtenswerth, ferner das Jlsethal
mit dem Ilsenstein und seinen herrlichen Wasserfallen und vorzüglich
das meistens zu Anhalt-Bernburg gehörende Selk ethal, unter
allen Thalern des Harzes unstreitig das schönste; denn diese stete Ab-
wechselung von sanften und rauhen, belebten und wilden Partien,
von Bildern der Vorwelt und Werkstätten eines thätigen Lebens und
einer ununterbrochenen Regsamkeit trifft man in einer solchen Ver-
einigung in keinem andern Thale des Harzes wieder. In diesem
Thale findet man unter andern eine Silberhütte; das Alexis bad
mit seinen schönen Anlagen und Gebäuden, in einer reizenden Lage
und erst seit 1810 errichtet; das wichtige und vortreffliche Eisenhüt-
tenwerk Mädchen-oder Mägdesprung in einer romantischen
Lage und mit dem eisernen Obelisken von 58 F. Höhe und 400 Ctr.
Schwere und der Magdetrappe auf einem nahen Berge, wo der
Sage nach, einst eine Riesin umher wandelte, und da sie von einer
Gespielin auf dem eine Stunde entfernten Ramberge*) durch
*) Auf dem 1830 F. hoben Ramberge im Unterharze Bernbur-
gischen Antheils, dessen Gipfel mit einer zahllosen Menge von
Granitblocken übersäet ist, wovon einige der großem so wunder-
sam in einander geschoben und aufgetbürmt sind, daß der Volks-
glaube sie für ein Werk des Teufels hielt und sie die Teu-
fels mühle nannte, befindet sich auf dessen höchster Spitze seit
1829 ein 84 F. hoher, unter dem Namen Viktors höhe be-
kannter Tburm, in dessen Jnnerm eine bequeme Treppe von 106
Stufen hinaufführt. Seitdem wird dieser Ort häufig von Rei-
senden besucht 0831 von etwa 3000 Menschen), denn mit Recht
Zieht man in gewisser Rücksicht die Aussicht von der Viktors-
höhe der vom Brocken vor, weil die geringere Höhe die Gegen-
stände deutlicher erscheinen läßt und der Brocken seine Besucher,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt: Zeit: Geographie
858
Deutschland,
Thiere, wovon viele an die Naturaliensammlungen Europa's ver-
sendet worden sind; die Kapphöhle, etwa 1 Stunde von Müg-
gendorf, mit den herrlichsten Tropfsteinge! ilden, doch muß man,
um in diese Höhle zu gelangen, sich mittelst eines Seiles 3 tiefe
Schluchten hinunterlassen; die Kochshöhle, auch wegen ihrer
außerordentlichen Merkwürdigkeit von ihrem Entdeck/r Koch Höh-
lenkönigin genannt, erst 1855 entdeckt und aus 4 Hauptab-
theilungen bestehend: in der ersten, die gleichsam den Vorhof zum
schönen Heiligthum bildet, sieht man unter andern ein ganz von
Tropfsteinen gebildetes Orchester, worauf 50 Musiker bequem Raum
haben würden; die 2. Hauptabtheilung ist die merkwürdigste, und
über dieselbe scheint die Natur ein ganzes Füllhorn von Schönheit
ausgegossen zu haben; denn ihre Wände sind blendend weiß, wie
vom reinsten Alabaster überzogen; in der Mitte von der Decke her-
ab haben sich Vorhänge von Tropfstein gebildet, von welchen die Rän-
der gesäumt zu seyn scheinen. Wasserfälle von 50—36 F. stürzen auf
der rechten Seite herab; auf dem Boden liegen unzählbare, kegelför-
mige, schwarzgraue Tropfsteine und ganz versteinerte Thiere z. V.
Eisbären und Elenthiere, auch Knochen von andern Thieren der
Urwelt, von Raubthieren und Grasfressern, in der dritten Hauptab-
theilung schießt das Wasser gleich Bächen von den glänzenden Wän-
den und auf dem Boden bilden sich mehrere Bassins von Tropfstei-
nen von der verschiedensten Form; die Rosenmüllershöhle
^ Stunde von Müggendorf, welche am meisten besucht wird und
am leichtesten zu besuchen ist und sehr schöne Tropfsteingebilde ent-
hält. Vermittelst einer Leiter von 38 Sprossen gelangt man in die
Tiefe derselben; von da führt eine Anhöhe von 100 Schritten, der
P arnaß genannt, zum Ende der Höhles Ist man oben angelangt
so wird man eben so überrascht, als beim ersten Anblick von unten
hinauf. Sie ist durchaus mit stalaktitischem Wasser und Tropfstein
Überdeckt, welcher die verschiedenartigsten Forcen bildet. Am En-
de des Parnasses führen noch mehrere Oeffnungen in diesen Berg,
die alle mit Tropfsteinen angefüllt sind. Unter ihnen zeichnen sich die
Machskammer und das Allerheiligste aus. Jene wird
wegen ihrer wachsgelben Stalaktiten so genannt; der Schöne Stein
gleichfalls eine der merkwürdigsten Höhlen des Muggendorfer Ge-
birges, besonders für den Naturforscher, ^ Stunde von Streitberg
entfernt, worin sich außer vielen andern Tropfsteinbildungen, ver-
schiedene Tropssteinsäulen von ungeheurer Dicke finden; das große
Teufels loch bei Pottenstein, eine der größten Höhlen in der
ganzen Gegend, deren Eingang höchst überraschend ist, indem ein
45 F. hohes und 69 F. breites Felsenthor ihn öffnet rc.
Würz bürg, die vormalige Hauptstadt des ansehnlichen,
gleichnamigen Hochsiifts und jetzt die Hauptstadt des Untermain-
kreises, zählt in ihren 1950 H. fast 25,000 E. und liegt in ei-
nem angenehmen, fruchtbaren Thale, auf allen Seiten mit vor-
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TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
872
Preußischerstaat.
iu Schlesien muß noch bemerkt werden, daß die von der rechten
Seite in sie fallenden größtentheils aus den waldigen und ebenen
Gegenden Oberschlesiens und Polens kommen und meist einen tra-
gen Lauf und ein trübes, fast schlammiges Wasser haben. An-
ders verhält es sich hingegen mit den Nebenflüssen von der linken
Seite; die Quellen von den meisten derselben befinden sich zum
Theil auf dem höchsten Rücken des Sudetengebirges und der von
demselben ausgehenden Bergketten. Sie bilden daher in ihrem
obern Laufe zahlreiche Wasserfalle, strömen mit reißender Schnelle
und haben ein klares, reines Wasser, wachsen durch das Schmel-
zen des Schnees im Frühjahre mächtig an und verursachen daher
ein außerordentliches Anschwellen der Oder; namentlich im April,
wo der Schnee ln den Verbergen schmilzt, und zum zweitenmale
um und nach Johanni, wo auch auf dem Hochgebirge das Schmel-
zen deö Schnees erfolgt. Diese letztere Auströmung wird das Jo-
hannis-Wasser genannt. Bei diesen Anschwellungen wird dann die
Oder ein gefährlicher Strom und richtet vielen Schaden an. Von
den vielen Städten, welche an der Oder liegen, sind folgende die bemer-
kenswerthesten: im Oesterreichischen: Oderau; im Preußischen Schlesien:
Ratibor, Kofel, Oppeln, Brieg, Ohlau, Vreslau, Steinau,
Großglogau, Beuthen und Neusalz; in Brandenburg: Krossen,
Frankfurt, Küstrin, Wrietzen und Schwedt; in Pommern: Garz,
Greiffenhagen und Stettin. Die Lange deß Laufes der Oder wird
von Einigen auf 120 und von Andern auf 134 M., und die Grö-
ße ihres Stromgebietes auf 2100 Q. M. angegeben. Folgende
Höhenangaben zeigen das Gefalle der Oder. Ihre Quelle liegt
4.705 F. über dem Meere; hingegen bei der Einmündung der Oppa
liegt die Oder 656, bei Ratibor 552, bei Oppeln 480, bei Bres-
lau 370, bei Steinau 250, bei Großglogau 212, bei Crossen
459 und bei Frankfurt 116 F. über dem Meere. Am stärksten ist
Ihr Gefalle in Schlesien, wo es auf die Meile im Durchschnitte
über 7 F. beträgt, geringer ist es in Brandenburg und am gering-
sten in Pommern. Die Oder wird auf ihrem Laufe, der im Ganzen
eine nordwestliche Richtung nimmt, von da wo sie in das Preußi-
sche tritt bis Ratibor von sanften Höhen begleitet, die in einer klei-
nen Entfernung von den Usern in das Flußthal abfallen, und mei-
stens sehr waldig sind. Von Ratibor bis Wreßlau treten diese Ufer-
höhen bald zurück, bald nähern sie sich dem Strome wieder. Unter-
halb Köben sind die Odergegenden meistens flach, nur hier und da
treten steile Anhöhen an die User, z. B. bei Krossen, Frankfurt»
Oderberg rc. Von Frankfurt sind immer Wiesen und Brüche längs
der Ufer, die man wegen ihrer Niedrigkeit von da an größtentheils
eingedeicht hat. Eine Fahrt auf der Oder bietet daher nur wenige
Reize dar. Wie wichtig übrigens die Schifffahrt auf der Oder ist,
sieht man schon daraus, daß allein von Oberschlesien bis Breslau
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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834
Deutsch land.
Richtung, streicht bis in das Eisenachische Amt Lichtenverg und
heißt die hohe oder lange Rhön; ein zweiter und zwar mitt-
lerer Zug nimmt mehr eine nördliche Richtung und endet bei dem
Dorfe Kleinsassen mit der Milzekurg, und wird zum Theil durch
den Ulstergrund von dem ersten Zuge getrennt; der dritte Zug
nimmt eine mehr nordwestliche Nietung und endet mit dem Dam-
mersfeld. Der Gebirgsrücken ist fast überall mit Gras, aro-
matischen Pflanzen und Moos bewachsen, und wird daher theils
als Hochwiesen, theils als Viehweiden benutzt. An manchen Stel-
len findet man viele Basaltsteine in Menge angehäuft; die mei-
sten Abhänge sind mit bedeutenden Laubholzwaldungen bedeckt. Von
Flüssen nehmen die Felda und die Ulster, welche in die Werra
gehen, die Fulda, die Streu, Brend und Sinn, welche drei letz-
tern in die fränkische Saale fallen, ihren Ursprung. Auch giebt
es auf dem Rücken des Gebirges mehrere Moore, mit Sumpf-
moos und Heidekraut überwachsen, welche stellenweis? nicht ohne
Gefahr des Verflnkens zu passiren sind. Eine dieser Sumpsstre-
cken heißt von dem darauf wachsenden röthlichen Moos das rothe
Moor, 2 Stunden nördlich von Bischoffsheim, andere heißen das
braune und das schwarze Moor. Die Bewohner der Rhön
treiben zwar auch Getreidebau, doch nähern sie sich mehr von dem
starkem Kartoffel- und Flachsbau und von der Viehzucht. Die
Heuerndte auf der hohen Rhone, auf den Hochwiesen des Ge-
birgsrückens, ist ein wahres Volksfest der Bewohner, indem zu
dieser Zeit der größere Theil der Einwohner aus den nähern und
entferntern Ortschaften dahin zieht, und Tag und Nacht dort bleibt
bis dieses Geschäft beendet ist. Zum Uebecnachten haben sie Zelte
aufgeschlagen. Die merkwürdigsten und höchsten einzelnen Berge
der Rhön sind: 1) der heilige Kr e uz b erg, der höchste unter
allen, aber doch nur 2856 F. hoch. Er liegt vor der Rhön, er-
hebt sich abgesondert von den andern Bergen, hat an seinem Fu-
ße einen bedeutenden Umfang und ist an feinen Abhängen mit
Laubwaldung bewachsen. An seincmöstlichen Abhänge erhebt sich mit
einer besondern Becgkuppe der Kilianskopf und an seinem west-
lichen Abhange, doch schon in der obersten Region, liegt ein Fran-
ziskaner-Kloster mit einer weit besuchten Wallfahrtskirche nebst
den Stationen und einem Wirthshause. Auf dem Gipfel des Ber-
ges, der eine Hochwiese bildet, stehen ein zum Behuf trigonome-
trischer Vermcffungen errichtetes Observatorium und ein 82 F. ho-
hes hölzernes Kreuz, dessen oberste Enden mit vergoldetem Bleche
beschlagen sind. Dieser Berg wird sowohl wegen seiner Wall-
fahrtskirche, als auch wegen der herrlichen Aussicht, die er darbie-
tet, stark besucht. Von allen Seiten führen Wege auf seine Kup-
pe, und man hat von Bischoffsheim nur eine Stunde, von Neu-
stadt an der Saale 4 Stunden und von Kissingen 5 Stunden hin-
auf. Man erblickt von diesem Berge in blauer Ferne den Thü-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]