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Inhalt: Zeit: Geographie
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- Oesterreich.
ckenden, geistigen Weine, die in allen Gegenden der Monarchie
und selbst im Äuslande unter den Namen, Carlowitzer Ausbruch,
Tropfwermuth und Schiller bekannt sind. Ausbruch wird jedoch
nur wenig gemacht, mehr aber Tropfwermuth und Schillerwein.
Ersterer besitzt eine prickelnde Süßigkeit mit gelinder Bitterkeit und
einen die Geruchsnerven angenehm reizenden Geist. Der Schiller-
wein, wegen seiner Miktelfarbe zwischen Roth und Gelb so genannt,
hat einen angenehmen Gewürzgeschmack, ist seht geistig und laßt
sich nicht wassern. — Die auf einer Anhöhe erbaute Kirche Maria-
fried erinnert an den Friedensschluß von Earlowitz im I. 1699;
sie steht an der Stelle, wo das damalige Konserenzhaus errichtet war.
Man hatte dasselbe so eingerichtet, daß die dazu bevollmächtigten
Gesandten der Oesterreichischen, Russischen, Englischen und Türki-
schen Höfe, ohne Beeinträchtigung ihrer eingebildeten Rangordnung,
durch mehrere Oeffnungen, und zwar jeder von der Seite seines Va-
terlandes, zu gleicher Zeit eintreten konnten. Dieser Friedensschluß
war von großer Wichtigkeit und beendigte einen langwierigen Krieg,
der 1682 zwischen den Türken und Oesterreich begonnen hatte, und
in welchem 1683 die Türken selbst Wien belagerten, nachdem sie
fast ganz Ungarn erobert hatten. Doch die Niederlage, welche sie
bei der Belagerung Wien's erlitten, und die darauf folgenden glück-
lichen Ereignisse, vorzüglich der große Sieg, den Prinz Eugen bei
Zentha den 11. September 1697 über die Türken erfocht, so wie die
Fortschritte der Venezianer und Polen, welche zugleich mit Oester-
reich gegen die Türken kämpften, erzeugten in Mustapha, damali-
gem Sultan den Wunsch Nach Frieden, und so kam, durch Englische
Und Holländische Vermittlung, am 26. Januar 1699 der Earlowi-
tzer Frieden zu Stande zwischen der Pforte auf der einen, Oesterreich,
Rußland, Polen und Venedig auf der andern Seite, wodurch Oester-
reich Ungarn mit Auhnahme des Temeswarer Banates, das den
Türken verblieb, Slavonien und Siebenbürgen zurück erhielt, Ve-
nedig die ganze Halbinsel Morea nebst einigen Dalmatischen Städten
Und Inseln behielt, Polen alles Verlorene zurück bekam und Ruß-
land in dem Besine von Asow blieb.
Tittel ist der Hauptort der Ezaikisten oder Tschaikisten,
welche 1771 errichtet wurden, um die Donau, Sau und Theiß zu
beschützen und ein Bataillon bilden, das im Kriege die Dienste
der Pontoniere versieht. Sie haben ihren Namen von den Czaiken
oder Galeeren, woraus sie dienen, und die von verschiedener Größe
sind. Die kleinsten führen 2 Kanonen und 10 Mann, die größten
10 Kanonen und 100 Mann.
Der an der Belaraka, einem Zuflusse der Ezerna, gelegene
Marktflecken Meh a dia ist wegen seiner Bader, insgemein Her-
kulesbader genannt, im Rufe, die aber nicht hier, sondern eine
Stunde östlich davon in dem romantischen, rings von malerischen
Höhen begranzten Ezernathale sich besinden. Sie waren schon zu den
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Carlowitzer Schiller Roth Eugen_bei
Zentha Eugen Mustapha
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Barern.
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Koblenz. Die eigentliche Stadt liegt auf einer Halbinsel, an deren
Spitze sich die breite Donau und der noch breitere Inn mit einander
vereinigen und sie fast ganz umschließen. Unter den Gebäuden der
Stadt zeichnet sich die Domkirche, ein von Quadersteinen ausgeführ-
tes majestätisches Gebäude mit schönen Gemälden, vielen Denkmälern
und einem in reinem, Gothischen Style vollendeten Portale aus. Aus
der Stadt gelangt man vermittelst einer langen Brücke auf das
rechte Ufer des Inn, wo die Innstadt, eine Vorstadt von Passau
erbaut ist. Ueber derselben auf dem M a r i a h i lfb e r g e steht eine
Wallfahrtskirche, wo ein wunderthätiges Marienbild verehrt wird.
An der einen Brust trinkt das Kindlein Jesus, an der andern ist ein
silbernes Röhrchen, aus welchem Wasser quillt, das kein Pilger un-
genossen läßt. Die Mühe des Hinaufsteigens auf diesen steilen Berg
wird durch eine herrliche Aussicht belohnt. Man sieht die zwei groß-
ßen Flüsse zu seinen Füßen sich mit einander vereinigen mitten in ei-
nem Gewühle von Felsenbergen und Wäldern, zwischen welchen die
Stadt auf einer schmalen Landspitze hingebaut ist. Aus Südwesten
strömt der majestätische Inn hervor aus seinem Felsenbette, aus dem
Westen her die Donau, im Norden, auf dem linken Ufer der Donau
starrt die langgezogene Granitwand empor, auf deren höchstem Gipfel
die Festungswerke des berühmten Ob e r h a u s kühn hingebaut sind.
Aus einer dunkeln Bergkluft wälzt sich die schwarze Ilz hervor in die
Donau, am Fuße der grauen Felsen der Festung, und bespült die
Ilzstadt, gleichfalls eine Vorstadt von Passau. Der von da auf
die Festung Oberhaus sich durch eine Schlucht windende Weg bietet
bei jedem Schritte die überraschendsten Felsenpartien dar. Herrlich
ist dann die Aussicht von der Höhe des Berges, worauf Oberhaus
steht, dessen Festungswerke am Fuße des Felsens, den Namen Un-
ter- oder Niederhaus führen, und einen Theil der Ilzstadt
bilden.
Straubing, eine von 7000 Menschen bewohnte Stadt,
gleichfalls im Unterdonaukreise, liegt an der Donau, über die hier ei-
ne Brücke, von welcher die unglückliche Agnes Bernauer in
die Donau gestürzt wurde, führt. Sie war die Tochter eines Baders
von Augsburg und wegen ihrer Schönheit und Tugend berühmt.
Herzog Albert 111., ein Sohn Herzogs Ernst von Baiern, von der
Münchener Linie, hatte wider Willen seines Vaters diese Agnes ge-
heirathet. Als sein Vater dies erfuhr, bestand er aus Trennung,
worein aber Albert nicht willigte und vielmehr Agnes als seine Gemah-
lin öffentltch erklärte und sie Herzogin nennen ließ. So lange Al-
berts Onkel, Herzog Wilhelm 111., ein Bruder Herzogs Ernst lebte,
der Albert gegen seinen Vater schützte, scheiterten alle gegen Agnes
unternommenen Ränke und Kabalen. Zum Unglück starb dieser On-
kel 1436, und nun war Agnes verloren. Unter den albernsten Ver-
leumdungen ward Agnes, während ihres Gemahls Abwesenheit er»
griffen, gefangen gesetzt und da die freimüthige Sprache, die sie führ-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Agnes_Bernauer Albert Herzogs_Ernst_von_Baiern Ernst Agnes Agnes Wilhelm Ernst Agnes Agnes Agnes
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522 Oesterreich.
von Oesterrekchisch - Schlesien, die Granzgegenden Ungarns gegen
Oesterreich und Steyermark nebst einem Theile des Zipfer Komi,
lats und mehreren zum Theil ganz zerstreuten Gegenden und Ort»
schäften, ferner das Land der Siebenbürgen in Sachsen und ein-
zelne Kolonien in Galizien; auch die Bewohner der 13 und der
7 Gemeinden in dem Venezianischen Gouv., die erstern in der
Prov. Verona und die letztern in der Prov. Vicenza, sind deutsche
Abkömmlinge, die noch ein verdorbenes Deutsch reden, in den
Gebirgsgegenden an der Tvroler Gränze wohnen und etwa 60,000
Seelen ausmachen. Obgleich von Einer Abstammung, so unter-
scheiden sich doch die deutschen Einwohner der Monarchie in ihrer
Sprache wesentlich von einander; und es giebt sehr viele deutsche
Mundarten, die sämmtlich zum oberdeutschen Dialekt gehören;
mehrere derselben sind mit Slavischen Wörtern vermischt. Die in
Oberösterreich herrschende deutsche Mundart nähert sicy der Baieri-
schen und ist minder abweichend von dem Hochdeutschen als in
Niederösterreich. Sehr abweichend ist das Deutsche, welches die
Sachsen in Siebenbürgen reden, die diesen Namen nicht etwa
deswegen führen, weil sie bloß aus Sachsen dahin gekommen sind,
sondern weil man vormals alle Deutsche in den Ungarischen Län-
dern Sachsen hieß. Deutsch ist eine Zusammensetzung aus allen
deutschen Mundarten, und nur mit Mühe macht sich der Oester-
reicher dem Deutschen in Siebenbürgen verständlich *). Uebrigens
nehmen die Deutschen in der Monarchie zwar nicht in Rücksicht
der Zahl, aber der Kultur und des Fleißes den ersten Rang ein.
Nur von den Deutschen in Tyrol wollen wir einige Nachrichten
dem Leser mittheilen. Die Tyrolec sind im Allgemeinen ein
schöner Schlag Menschen von gutem Wuchs, etwas hager, mit
listigen Augen und offenen Gesichtszügen, und von großer Körper-
kraft; und man sieht hier noch Greise ohne alle Beschwerde Berg-
auf Bergab steigen. Ein entstellendes Uebel sind die Kröpfe, be-
sonders in einigen Thälern. Im Oberinnthale und im Puster-
thale Tyrols trägt der Landmann gern schwarze Beinkleider, die
oberhalb des Knies enden, grüne Hosenträger über der Weste und
breite Hüte mit Bändern. Die Tvroler sind ein harmloses, treu-
herziges, religiöses und biederes Volk, das jeden, selbst den Kai-
ser dutzt; sie sind fleißig und genügsam, hochherzig und muthig,
den größten Beschwerlichkeiten und Gefahren gewachsen, freimüthig,
scharfsinnig, fröhlich und Freunde des Gesanges und der Musik;
ihre Berge und Freiheiten über alles liebend, anhänglich an den
Landesfürsten und voll Vaterlandsliebe. Sie sind keine Freunde
der Konskription, aber freiwillig werden sie Soldaten und verthei-
*) Eine Sprachprobe der Sachsen in Siebenbürgen aus der Bibel:
Harr! nä lchst dä denyen Denyer am Fridden fueren; statt: Herr!
nun läßt du deinen Diener im Frieden fahren.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]