Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Australien.
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welchem die Kassavakuchen so lange gebacken werden, bis sie durch
und durch braun sind. Jedes Weib befeuchtet dann ihren Mund
mit etwas Wasser, und kauet ein Stück Brod, bis es völlig mit
Speichel gesättigt ist, drückt es im Munde zusammen und spuckt es
in ein in der Mitte stehendes Gefäß. Ist eine hinreichende Menge
dieses Extrakts, welcher Piworry genannt wird, zusammen, so wird
Wasser hinzugethan und das Ganze in ein größeres Behältniß gewor-
fen. Hier bleibt es bis zur Gahrung und sobald diese eintritt, ver-
sammeln sich die Gaste und trinken zwei oder drei Tage lang in einem
fort, bis der ganze Vorrath erschöpft ist.
Schon am zweiten Tage dieses Saufgelags herrscht allgemeine
Trunkenheit und es erfolgen Zankereien, zerschlagene Köpfe, förmliche
Schlachten, Unzucht und häufig Mord. Diese Gelage sind bei allen
Indianischen Stammen gewöhnlich und führen zu häufigen Fehden
und gefährlichen Folgen. Der Piworry bringt, ungeachtet des be-
wußtlosen Zustandes von Trunkenheit, der durch den Genuß desselben
in ungeheuren Quantitäten hervorgebracht wird, keine schädlichen Fol-
gen für die Gesundheit hervor. Bei sämmtlichen Volksstämmen von
Guiana, wie verschieden sie auch in Sitten und in Sprache von ein-
ander seyn mögen, ist die Liebe zum Piworry allgemein herrschend und
die Art ihn zu bereiten überall dieselbe. Bei der Ankunft eines Frem-
den füllt man damit die Becher zum Willkommen und desgleichen bei sei-
ner Abreise als eine Bürgschaft der guten Wünsche, und obwohl ein
Europäischer Magen sich gegen seine Zubereitungsweise sträuben mag,
so würde die Zurückweisung desselben ohne Zweifel als eine Beleidi-
gung gegen das Haus und die Person des Wirths betrachtet und ge-
ahndet werden.
Australien.
Dieser zuletzt entdeckte Erdtheil, daher auch wohl die neueste
Welt genannt, besteht aus lauter Inseln, von welchen aber die eine,
Neu Holland genannt, fast so groß wie Europa ist und daher als
der Kontinent dieses Erdtheils betrachtet wird, von dem nord- und
ostwärts die vielen andern theils größern, theils kleinern Inseln in
dem großen Ozeane zerstreut liegen, den man auch die Südfee und
das stille Meer nennt. Die nördlichen westlichen und südlichen Küsten
Neuhollands jedoch werden vom Indischen Ozean bespült, und durch
die auf der Nordwestfeite Neuhollands gelegenen, gewöhnlich zu Asien
gerechneten Inseln nähert sich Australien sehr diesem Erdtheile der al-
ten Welt, während er mit seinen östlichsten Inseln ziemlich weit ent-
fernt von Amerika bleibt. Der Namen Australien bedeutet Südland,
und ist diesem Erdtheile darum gegeben worden, weil er eine südliche
Lage gegen die alte Welt hat, und mit Ausnahme einiger Inselgrup-
pen ganz auf der südlichen Halbkugel der Erde sich ausbreitet. Man
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Extrahierte Personennamen: Guiana
Extrahierte Ortsnamen: Australien Australien Holland Europa Nordwestfeite_Neuhollands Amerika
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Salomons-Jnseln.
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' ' !
auffangt; ist das Skelet rein, so legt man es in ein gemeinschaftli-
ches Begrabniß und bedeckt die Grube mit einer Flechte, worüber eine
Hütte aufgeführt wird. Die Gräber der Kinder bestreut man bloß
mit Blumen. Sie besitzen viele natürliche Anlage. Ihre körperliche
Gewandtheit und Schnelligkeit ist so außerordentlich, wie ihr Gehöc-
und Gesichtsorgan; der Diebssinn dabei vorherrschend.
Es herrscht bei ihnen eine monarchische Regierungsverfassung, eine
Art des bei den Ozeaniern verbreiteten Lehnsystems. Die Oberhäup-
ter tragen unterscheidende Zierathen, besonders einen aus 2 Federn
bestehenden Federbusch, den niemand anrühren darf. Ihre Gewalt ist
unbeschrankt. Die Unterworfenen müssen ihnen den Ertrag ihres
Fischfanges, ihrer Erndte, ihrer Handarbeit und die dem Feinde abge-
nommene Beute darbringen, wovon sie nehmen, was ihnen gelüstet;
der Rest gehört dem Erwerber, und es steht eine harte Strafe darauf,
wenn jemand etwas in seine Hütte bringen wollte, ohne seine Abgabe
entrichtet zu haben. Tritt ein Unterthan unvorsichtig in den Schat-
ten seines Häuptlings, so wird dies auf der Stelle mit dem Tode
bestraft; nur die Reichen oder Vornehmen können es mit Aufopfe-
rung ihres Vermögens loskaufen. Die Häuptlinge der verschiedenen
Inseln stehen mit einander oft in Krieg. Die Gefangenen werden
Sklaven und dienen dem Sieger.
Wo die Seefahrer mit den Eingebornen in Berührung kamen,
zeigten diese sich als ein muthiges und kriegerisches Volk, das sich
den Landungen der Fremden widersetzte und sogleich in Feindseligkeiten
überging. Daß sie auch zur Hinterlist ihre Zuflucht nehmen, davon
dient Folgendes zum Beispiel. Im I. 1828 ankerte ein Brittischer
Wallsischfanger in einem ihrer Hafen. Mit der größten Freundlich-
keit näherten sich ihm die Eingebornen, brachten Uams und andere
Eßwaaren zum Geschenk. Der Kapitän war eben im Begriff, eine
geröstete Yamswurzel zum Munde zu führen, als ein junger Einge-
borner, der zufälligerweise schon länger auf dem Schiffe war, hinzu-
sprang und durch lebhafte Geberden vom Genuß derselben abmahnte,
indem er durch Zeichen zu verstehen gab, daß der Genuß der Wurzel
tödten würde. Man untersuchte nun die Wurzel und fand sie mit
Gift überzogen, das schnell und plötzlich tödtet. Die Eingebornen er-
griffen sogleich die Flucht, wurden von einem Wallsischboote verfolgt,
leisteten jedoch tapfern Widerstand und es wurden mehrere von ihnen
verwundet und getödtet.
Der Archipel von Santa Cruz.
Der Entdecker dieses Archipels ist der Spanier Mendana,
welcher auf seiner dritten Reise im I. 1595, indem er die 28 vor-
her von ihm entdeckten Salomons-Jnseln wieder aufsuchte, um da-
selbst eine Kolonie anzulegen, statt die gesuchten Inseln wieder zu fin-
den, die Marquesas Inseln und darauf den Archipel von Santa Cruz
Cannabich's Hülsööuch. Iii. Band. 34
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Afrika.
fasten und 3 Wochen fern von Menschen einsam zuzubringen, sogar seine
Kleidung abzulegen, denn sie gilt hinsott für unrein, und seine Nah-
rung besteht während der ganzen Zeit seiner Verbannung bloß in
Wurzeln und wilden Früchten. Noch harter ist das Loos einer
Wittwe. Nach dem Tode ihres Mannes muß sie sich ebenfalls und
zwar für noch weit längere Zeit in eine Wildniß flüchten und sich
ebenfalls in Hinsicht ihrer Nahrung auf Wurzeln und wilde Früchte
beschranken. Nach einem Aufenthalte von 2—3 Tagen am Orte
ihrer Verbannung legt sie ihre Oberkleider, die als unrein gelten, ab
und ist nun weder bei Tage noch bei Nacht gegen die Witterung
geschützt. Hat sie einige Zeit in diesem Zustande zugebracht, so macht
sie mit scharfen Steinen tiefe Einschnitte an verschiedenen Stellen
ihres Körpers. Die Hütte, welche sie mit ihrem verstorbenen Mann
bewohnte, wird verbrannt, und sie ist mithin genöthigt, sich entweder
eine neue zu bauen oder bei ihren Verwandten Unterkunft zu suchen.
Das größte Unheil jedoch wird durch den unter den Kaffern herrschen-
den Glauben an Zauberei verursacht, und Krankheiten werden durchge-
hends für Wirkungen derselben gehalten. Sie ziehen dann Zauberer,
die auch vorgeben, nach Gutdünken Regen und Sonnenschein machen
zu können, zu Rathe um den vermeinten Urheber der Krankheit zu
entdecken. Diese stellen hierauf Beschwörungen an, durch welche die
Anwesenden in einen Zustand der höchsten Wuth versetzt werden, und
endlich wird irgend ein Unglücklicher als Thäter bezeichnet, den mau
den grausamsten Martern unterwirst, um ein Geständnis von ihm zu
erpressen. Ist dieses erfolgt, so wird der vermeinte Schuldige entweder
zu einem qualvollen Tode oder zu einer körperlichen Züchtigung verur-
teilt, oder ihm auch wohl seine Heerde weggenommen.
Die Kaffern bieten noch andere Züge merkwürdiger Sonderbar-
keiten dar und einige Gewohnheiten, die geeignet sind, den größten Ekel
einzuflößen. Bevor sie sich zum gemeinschaftlichen Mahle niedersetzen,
stecken sie ihre Hände sorgfältig in frischen Kuhmist und wischen sie auf
dem Grase ab, was als die vollkommenste Reinlichkeit betrachtet wird.
Außer einem zufälligen Untertauchen in einem Flusse waschen sie sich
nie, was zur Folge hat, daß sie über und über mit Ungeziefer bedeckt
sind. Ist ein Thier geschlachtet worden, so werden gewisse Theile der
Eingeweide, nachdem dieselben im eigentlichen Sinne des Worts mit
Unflath bedeckt und nur einen Augenblick lang am Feuer geröstet
worden sind, heißhungrig verschlungen. Kleine, von Binsen verfertigte,
hübsch gearbeitete Körbe dienen zum Aufträgen der Speisen, auch sind
sie so ausgefüttert, daß man Fleißigkeiten hineinschütten kann. Viel-
weiberei ist bei den Kaffern häufig, doch nur die Reichen, d. h. solche,
die zahlreiche Heerden besitzen, machen davon Gebrauch. Das Mäd-
chen wird dem Vater abgekauft und mit einem oder einigen Stück
Rindvieh bezahlt. Macht sich in der Ehe die Frau der Untreue schul-
dig, so kann sie öffentlich feilgeboten und in Ermangelung eines Käu-
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Griechenland.
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gänzliche Blume, dis nur eine kurze Zeit herrlich blüht und sodann
schnell verwelkt. Eine junge Griechin von 16 Jahren zeigt oft eine wahre
Engelsgestalt, im 20sten Jahre ist schon keine Spur mehr davon vor-
handen, und noch 5 Jahre spater findet man dasselbe Geschöpf so
häßlich, daß man es nur mit Widerwillen ansehen kann. Es giebt
hier nicht wie bei uns einen allmähligen Übergang der aufblühenden
Schönheit der Jugend zu den Reizen der Reife und von diefer zu der
Würde eines höhern Alters. Die Ursache dieses schnellen Hinwelkens
ist weniger dem Einflüsse des Klimas, als dem unmäßigen Gebrauche
der warmen Bäder zuzuschreiben, in welchen die Griechinnen mehrere
Stunden des Tages in Wolken von Dünsten gehüllt zubringen, wo-
durch ihre Haut ihre Farbe und Weiche verliert, und ihre Fibern und
Nerven erschlaffen, so daß-die Frauen schon nach dem zwanzigsten
Jahre Runzeln bekommen und alles Ungemach eines frühzeitigen Al-
ters erdulden müssen. Ein sonderbarer Gebrauch der Griechinnen, der
noch aus dem Alterthume herstammt, besteht darin, sich zu salben und
die Augenbraunen und Wimpern schwarz zu malen, um den Augen,
wie sie sagen, mehr Ausdruck zu geben. Aber noch weit unangeneh-
mer fällt dem Fremden die Sitte der Athenienserinnen auf, sich den
Ring um die Augen blau und die Finger roth zu malen. Viele An-
muth zeigen die Griechinnen in der Art der Begrüßung, indem sie
den Körper ungezwungen verbeugen und die rechte Hand unter die
Brust legen.
Dem Griechen fehlt zwar die Muskelkraft des Nordländers, aber
was ihm an Stärke abgeht, daß ersetzt er durch Raschheit und Ge-
wandtheit, und wo Sicherheit des Genusses der erworbenen Güter sei-
nen Muth befeuert, da arbeitet er unverdrossen vom ersten Blick der
Sonne bis zu ihrem.untergänge. Überhaupt muß man bei Schilde-
rung des Characters des Griechen, sich daran erinnern, daß ec
seit Jahrhunderten Sklave und Unterthan eines barbarischen Volks
war, das mit fanatischer Wuth alles zerstörte, was Kunst und Wis-
senschaft hieß, und dem Überwundenen bloß das Leben ließ, um ihn
zum Lastthiere herabzuwürdigen, und daß bei dieser Knechtschaft, unter
welcher der Grieche gegen 400 Jahre seufzte, er natürlich alle die Feh-
ler und Laster haben mußte, welche stets mit der Erniedrigung und
der Knechtschaft der Völker verknüpft sind. Indeß ist der viel ver-
schrieene Character der Neugriechen nicht schlechter, als er bei irgend
einem andern Europäischen Vylke unter denselben Umständen geworden
wäre. Besonders verdorben ist das Griechische Volk in seinen höhern
Ständen, die stolz, ehrsüchtig, wankelmüthig, undankbar und daher
leicht treulos, selbst- und gewinnsüchtig sind; doch dabei zeigen sie sich
tapfer und kühn und sehr mäßig. Die untern Klassen sind weit des-
ser — arbeitsam und auch nach Ruhe und Ordnung verlangend, va-
terlandsliebend, mäßig, keusch und nüchtern, dagegen hegen sie ein ge-
wisses Mißtrauen gegen Höhere und Fremde, und besitzen die angcbo-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Osmanisches Reich.
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alles dies weil sie sich für unterthanige Sclaven und Diener eines
Geschicks halten, dem nichts zu widerstehen vermag. Sie besitzen eine
Geschmeidigkeit, die man chnen nur gar zu oft für Höflichkeit ange-
rechnet hat. Es ist die Geschmeidigkeit eines Sklaven, der vor seinem
Oberherrn kriecht, in der angenehmen Hoffnung, sich dafür an dem
Sklaven, der vor ihm kriecht, entschädigen zu können. Sobald der
Türke einen Christenhund oder einen Geringern als er ist, vor sich hat,
so ist es mit der Höflichkeit am Ende; nur Furcht ist das Feuer, wel-
ches den kalten Türken biegsam und geschmeidig macht. Daher es
eine allgemeine Regel ist, ihn nicht mit zu großer Höflichkeit, die er
für Feigheit halt, zu behandeln, sondern ihm jederzeit^ Festigkeit und
Unerschrockenheit zu zeigen, Dabei hat der Türke für Schmeichelei
das offenste Ohr. Wer ihm schmeichelt, kann alles von ihm erhal-
ten; die gröbsten Schmeicheleien und die plumpsten Übertreibungen
werden mit Wohlgefallen aufgenommen. Nichts geht über ihre Träg-
heit; daher sieht man sie viele Stunden des Tages auf Sophas, die
mit Teppichen bedeckt sind, unbeweglich und gedankenlos sitzen. Man
gebe dem Türken seine Arabischen Pferde, seine glanzenden Waffen,
seine Tabakspfeife und seinen Kaffee, dazu seinen Sitz im Schatten,
und er ist meistentheils zufrieden mit dem Loose, welches ihm Allah
(Gott) zutheilte. Die Vergnügungen der Tafel haben wenig Reiz für
ihn; denn kein anderes Volk ist ihm an Mäßigkeit bei Tische gleich.
Aber sein Abgott, seine herrschende Leidenschaft ist die sinnliche Liebe und
Wollust; für weibliche Schönheit zahlt er jeden Preis, und sucht sie unter
allen Nationen auf. Wenn seine erste Frau ihre Frische verliert, so
sucht er eine hübschere; es ist ihm gleichviel ob sie aus Persien, Cir-
cassien, Griechenland oder Amerika kommt. Denn Vielweiberei ist den
Türken, als Muhamedanern durch das Gesetz ihres Propheten erlaubt.
Die Frauen wohnen in einem abgesonderten Theile des Hauses,
der durch Gallerien mit der Wohnung der Männer zusammenhangt,
und Harem heißt, und werden gleichsam zur Keuschheit gezwungen,
indem eine vollkommene Absonderung der Geschlechter Statt findet
und der freie Umgang derselben oder gegenseitige Vertraulichkeit durch
das Herkommen verboten ist. Nie darf ein Diener, selbst kein Ver-
schnittener den Harem betreten. Die Frauen werden nur von weibli-
chen Sklaven bedient, und mit Ausnahme des Ehemanns oder des
Hausvaters bleibt der Harem für alle Männer verschlossen, Die näch-
sten Verwandten sogar, als Brüder, Oheime, Schwiegervater, werden
nur an den beiden Beyrams-Festen, an Hochzeittagen oder bei der
Beschneidung der Kinder zugelassen; auch darf dann ihr Besuch nicht
lange dauern und die Sklavinnen müssen bei der Unterhaltung gegen-
wärtig seyn. Nur mit den nächsten Verwandten, zwischen denen das
Gesetz die Ehe verbietet, darf die Frau unverschleiert sprechen; sonst
aber nie, selbst nicht im Gespräche mit Vettern oder Schwägern den
Schleier ablegen. Diese Vorsicht erstreckt sich auch auf die Ärzte, die
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Extrahierte Personennamen: Allah
(Gott
Extrahierte Ortsnamen: Persien Griechenland Amerika
Turkestan.
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Stiefeln und seidene Handschuhe und werfen einen seidenen Schleier
oder Mantel über sich, der sie vorn Kopf bis auf den Fuß verbirgt und
Burkah heißt; nur in der Gegend der Augen ist eine kleine netzförmige
Öffnung angebracht, durch welche sie sehen können. Die Kost der
Usbeken ist ziemlich dieselbe, wie die der Turkmanen und der Nomaden
überhaupt; sie sollen das Pferdefleisch sehr lieben und es dem Rind-
fleisch vorziehen. Ein Lieglingsgetrank ist der Kumiß (ein aus Pferde-
milch, die man mehrere Stunden lang in einem Felle heftig schüttelt,
bereitetes berauschendes Getränk), und die sonst so mäßigen Usbeken
lassen sich von diesem Lieblingsgetränk in der Jahreszeit, wo es vor-
züglich bereitet wird, oft zur Trunkenheit und zu Ausschweifungen ver-
führen. Auch den Thee trinken sie sehr gern und bereiten ihn auf
verschiedene Art. Ein Theil der Usbeken lebt ansäßig in Häusern, ein
anderer und zwar der größere Theil als Nomaden in Zelten. Diese
Zelte gleichen den oben beschriebenen der Turkmanen, und bestehen
ebenfalls aus einem Gerüste von schwachen Latten, die mit dickem,
schwarzem Filz bedeckt werden, und heißen Karauis (schwarze Hauser)
oder Kirgahs. Bei den Reichern ist der Fußboden mit Teppichen
belegt, bei den Ärmern mit einem weißen Tuch oder einer Matte von
Kameelhaaren. Die nomadisch lebenden Usbeken leben in Abtheilungen
von 200 bis über 1000 Familien zusammen; eine solche Abtheilung
heißt Aaul und mehrere von ihnen bilden einen Urugh oder Stamm.
Jeder Aaul steht unter seinem eigenen Bey oder Beg.
Die Usbeken sind im Allgemeinen klug, angenehm und witzig,
von festem Charakter, aufrichtig, Lüge, Betrug und eigennützige Dienst-
fertigkeit hassend. An Edelsinn und Ehrlichkeit überteffen sie die übrigen
Bewohner Turkestans, und Gerechtigkeit ist einer ihrer Hauptzüge.
Da sie alle Gewerbe verachten und ihre meisten Arbeiten durch ihre
Sklaven verrichten lassen, so führen sie in Friedenszeiten ein träges
und sorgloses Leben. Ruft sie aber ihre Lieblingsbeschäftigung, der
Krieg, so sind sie umrmüdet, kühn und verwegen. Sie sind stolz auf
den Namen Eroberer, haben sich aber seit der Zeit, wo sie in Turke-
stan siegten, sehr verweichlicht. Doch gehen sie nicht selten auf Raub
aus, weil sie dieses Gewerbe für eine ehrenvolle Beschäftigung ansehen.
Die Vertilgung der Ungläubigen halten sie, als Muhamedaner, für
eine Religionspflicht. Auf den Landstraßen fallen sie die Karawanen
an, gerathen aber nie unter sich, wegen der Theilung der Beute in
Streit. Da wo sie übernachten, bezahlen sie nie, ja sie nehmen sogar
noch^ alles gewaltsam mit sich fort, sobald sie ihren Wirth nicht für
hinlänglich gastfrei halten. Haß und Rachsucht vererben sie auf Kinder
und Kindeskinder, und oft endigt eine Beleidigung, wenn es zu keiner
Versöhnung gekommen ist, mit der Vertilgung des ganzen Stammes.
Im Allgemeinen besitzen sie viel kriegerischen Geist, taugen aber nur
zu kurzen Unternehmungen. Sie hören gern Kriegsgeschichten erzählen
und ehren feste Ausdauer.
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
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Ostindien.
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fm unrein gelten, aber bloß nach willkührlichen Begriffen. So j. B. -
werden Schmiede, Goldschmiede, Weber, Maurer und Tischler als rein;
Schneider, Schuster, welche zugleich Gerber und wie die Fleischer auch
Henker sind, und viele andere als unrein angesehen. Den unreinen
darf ein Bramine, ohne sich selbst zu verunehren, keinen Unterricht er-
theilen, auch von ihnen sich kein Wasser zu den Abwaschungen reichen
lassen oder es aus demselben Teiche mit ihnen schöpfen, was bei den
reinen kein Bedenken hat. Niemand darf ein anderes Gewerbe trei-
den, als dasjenige, welches seiner Kaste und zwar der Unterabtheilung,
in der er geboren ist, angehört. Kinder müssen daher allemal das
Gewerbe ihrer Eltern fortsetzen, wie sehr auch Neigung und Fähigkeit
ten sie zu einem andern treiben möchten. Der Umgang mit Mitglie-
dern anderer Kasten ist nicht gestattet, am allerwenigsten das gemein-
schaftliche Speisen. Dieses Verbot des Zusammenspeisens steht mit der
religiösen Vorschrift in Verbindung, welche jedem Stande seine beson-
dere Kost anweist. Der Bramine darf nichts genießen, was gelebt
, hat, mithin weder Fleisch noch Fisch. Dem Krieger ist Hammel- und
Wildfleisch gestattet; auch einige andere in angreifender Beschäftigung
lebende Stande essen Fleisch; im Allgemeinen ist solches aber den nie-
dern Standen untersagt. Dagegen sind ihnen Fische erlaubt, die dort
sehr häufig und Wohlsein sind, zumal in der Jahreszeit, wenn die
ausgetretenen Flüsse die Neißfelder bewässern, wo man sie mit Hand-
netzen in Menge fangt. Die Hauptnahrung der Hindus besteht in
Reiß, Milch und der Frucht des Kokosbaums. Auch Kartoffeln wer-
den jetzt auf den hochliegenden Feldern gebaut und sind eine willkom-
mene Nahrung. Neben dem Reiß haben die meisten Hindus ein Lieb-
lingsgericht Karri, welches aus Fleisch oder Fischen, verschiedenenen
Gemüsen und Gewürzen besteht und selbst von Europäern gern gegessen
wird. Rind- und Kalbfleisch ißt kein Hindu, weil es ihm heilige
Thiere sind. Beim Essen sitzt er niedergekauert, ohngefahr wie die
Affen und Hunde, auf Teppichen, Kissen oder Matten und bedient
sich dabei weder der Messer, Gabeln und Löffel, noch' der Servietten.
Statt der Schüsseln und Teller dienen große und platte Baumblatter,
besonders von Bananen. Sowohl vor als nach dem Essen wascht man
sich und überhaupt herrscht große Reinlichkeit. — Jede Kaste wacht
auf Beobachtung der Vorschriften und insbesondere auf Erhaltung ei-
nes reinen Geblütes, zu welchem Behufe genaue Register über Gebur-
ten, Ehen und Todesfälle geführt werden. Indessen geht es der Ka-
steneintheilung wie allen zweckwidrigen Einrichtungen in der Welt; sie
lassen sich nicht in ihrer ganzen Strenge durchführen und erleiden da-
her manche Ausnahmen. Man sieht z. B. Brammen das Feld pflü-
gen oder auch als gemeine Soldaten im Heere dienen; dennoch ver-
läßt sie der Stolz ihres Standes nicht. Auch die Vorschriften im
Betreff der Speisen werden häufig überschritten. — Durch Mißhci-
rathen und andere Vereinigungen sind im Laufe der Zeit aus diesen
28 *
/ . ■ ' ^ *
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Hinterindien.
509
der Freundschafts- und Schifferinseln, noch mehr von den kolossalen
Neuseländern bei Weitem übertroffen; der Wuchs der letztem ist eben
so ungewöhnlich, als ihre Körperkraft. Die Bewohner der Freundschafts--
Jnseln sind die einzigen, bei denen man Ähnlichkeit mit der Europäi-
schen Gesichtsbildung, ja sogar bisweilen acht Römische Nasen findet,
aber im Allgemeinen unterscheiden sich die Australischen Insulaner
von den Hindus und den Europäern durch ihre nach unten zu klum-
pigen Nasen, ihre weiten Nasenlöcher und ihre dicken Lippen. Sowohl
bei den eigentlichen Malayen, als den Insulanern herrscht ein mit der
schauderhaftesten Folgerichtigkeit durchgeführter, abscheulicher Feudalis-
mus, und beide haben ihren Adel (Er ih) und ihre Diener (Tautau);
bei den letztem ist die Gestalt weit weniger edel, und das Haar kraus
wie Wolle, grob und borstig, der Wuchs niedriger und weniger kräftig,
die Farbe dunkler, die Geisteskraft selbst schwacher.
Des Malayen hitziges und feuriges Temperament sticht sehr gegen
das Phlegma der Mongolen und die stille Sanftmut!) des Hindu
ab. In den gewöhnlichen Angelegenheiten und den Geschäften des
Friedens, welche meistens verachtet und theils mit Trägheit und Nach-
läßigkeit betrieben, theils den Sklaven > überlassen werden, äußert sich
jedoch dieses Feuer nicht, es zeigt sich aber bei ihren Lustbarkeiten und
Freuden, Spielen und Fehden. Sie lieben Spiele aller Art, Gesang,
Schauspiele und Hahnengefechte. Ihren letzten Bissen, die Bekleidung
ihres Körpers, ihre Weiber und Kinder setzen sie oft auf ein Paar Wür-
fel. Weder die Freuden, noch die Übel des Lebens empfinden sie mit dem
ruhigen Sinne und mit der Mäßigting anderer Menschen. Nachläßig,
träge und sorglos in der Zeit der Ruhe, zeigen sie in der Stunde der
Gefahr und der Unternehmung den vermessensten und unerschrockensten
Muth. Blind stürzen sie sich in Abenteuer und Gefahren jeder Art,
die sie freiwillig aufsuchen. Seeräuber von Natur, machen sie die
Schifffahrt aus dem Indischen und Chinesischen Meere sehr gefährlich.
Für das Seewesen sind sie leidenschaftlich eingenommen und zeigen sich
. bei ihren Seefahrten kühn und unternehmend. Nebst dem Seewesen
ist Fischfang ihre Hauptbeschäftigung. In der sinnlichen Liebe sind sie
höchst ausschweifend. Unzählige Schattirungen von.civilisation und
Barbarei, Sanftmuth und Wildheit, Züge von Edelmuth und Herois-
mus mit hinterlistiger Rachsucht charakterisiren die Malayen. Beleidigun-
gen vergessen sie nicht, sondern tragen das Gefühl des Hasses und der
Rache lange im Herzen, wenn sie sich nicht auf der Stelle rächen können.
Sie sind um so gefährlicher, da selbst die geringste Veranlassung entweder
auf der Stelle ihre Raserei aufweckt oder auch den Funken einer lang-
sam aber sicher reifenden Rache, die früh oder spät ausbricht, entzündet.
Ihre Wuth kennt keine Gränzen und steigert sich bei einer heftig auf-
geregten Leidenschaft, besonders aus einer aufs Höchste gereizten Rach-
sucht bis zu einer verzweifelten Tollheit und zu einer Art von sinnlo-
sen Raserei, vorzüglich nachdem sie sich durch berauschende Getränks
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
700
Asien.
männlichen Freimuch und ihr ganzes Benehmen durch Ehre, Recht-
lichkeit und Redlichkeit aus. Wenn sich nichts ereignet, was ihre feind-
seligen Leidenschaften aufweckt, so zeigen sie sich gewöhnlich freundlich
und gutmüthig, und treu in der Freundschaft. Einem Freunde die-
nen, seine Vertheidigung in jeder Gefahr übernehmen und lieber Mar-
ter und Tod entgegen gehen, als ihn verrathen, betrachtet man als
eine Pflicht, von der nichts entbinden kann. Eben so leuchtet unter
ihren bessern Charakterzügen besonders ihre kindliche Liebe und Achtung
gegen ihre Eltern hervor. Frühzeitig suchen sie ihren Kindern Gehor-
sam gegen ihre Eltern und gegen die Obern, Geduld, Bescheidenheit
und Höflichkeit einzuflößen und lehren sie lesen und schreiben, die Re-
ligion, vaterländische Geschichte und Erdbeschreibung. Im Umgänge
sind die Japaner jedes Standes äußerst höflich und gegenseitig dienst-
fertig. Laut zanken und schimpfen wir bei ihnen für eine große Un-
anständigkeit und Grobheit gehalten *). Die Gesetze der Höflichkeit
sind streng und unverbrüchlich. Sie grüßen durch eine Beugung der
Knie. Wollen sie jemanden mehr Ehre erweisen, so knieen sie nieder
und biegen sich mit dem Kopfe und dem Oberleibe bis aus die Erde.
Ferner lieben die Japaner Gastfreundschaft, Sparsamkeit, Mäßigkeit im
Essen und Trinken, Arbeitsamkeit und Reinlichkeit. Starke Getränke
werden zwar häufig genossen, aber nur von gemeinem Volke, und
selbst unter dieser Klasse gilt es für die größte Schande, am Tage be-
trunken zu erscheinen; sie wählen wenigstens dazu den Abend. Die
Reinlichkeit erstreckt sich nicht bloß auf den Körper, indem sie sich alle
Tage in warmem Wasser baden, zu welchem Zwecke in allen Häusern
besondere Badezimmer vorhanden sind, sondern auch aus Kleidung,
Wohnung, Gerathschaften und Gefäße, Essen und Trinken. Auch die
Ehrlichkeit und Treue der Japaner werden sehr gerühmt. Raub ist
ganz unerhört und nur kleine Diebstähle kommen zuweilen vor.
Als größter Fehler erscheint ihr Stolz, der durch alle Klassen hin-
durch geht, sich unter den Großen auf den höchsten Gipfel steigert,
und sie zur Entwicklung übertriebenen Pompes in ihrem Gefolge und
ihren häuslichen Einrichtungen verleitet. Eine noch schlimmere Wir-
kung ist, daß er bei einer Beleidigung, sie sey nun wirklich oder ver-
meintlich, den tiefsten und unversöhnlichsten Groll erzeugt. Diese Lei-
denschaft, welche die Strenge der Gesetze an Ausbrüchen offener Ge-
waltthätigkeit verhindert, wird im Stillen gehegt, bis die Gelegenheit
zur Rache kommt **). Häufig genöthigt, ihren Nacken unter eine
*) So sagt Golownin: „Die ganze Zeit unserer Gefangenschaft befanden
wir uns mit Japanern zusammen, die nicht einmal ;it den obern
Klassen gehörten; doch nie hörten wir sie zanken oder schimpfen. Ost
waren wir Zeugen von Streitigkeiten unter ihnen; doch ging alles
dabei so ruhig und mit solcher Mäßigung her, wie man cs selbst in
msern gebildeten Zirkeln nicht immer finden würde."
**) T»ch versichert Golownm, daß diese Rachsucht, welche vom Großvater
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Sahara.
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In zahlreiche Stamme getheilt, wovon jeder etwas Eigenthümli-
ches in seiner Kleidung oder seiner Art zu fechten und zu reiten hat,
sind sie seit den Zeiten der K..rthager und Römer, die Führer der Ka-
rawanen, die Makler und selbst die Kaufleute, welche den Handel
vermitteln, der zwischen der Berberei und Mittelasrika seit undenklichen
Zeiten besteht. Dabei legen sie sich aber auch auf Raub, vereinigen
sich zu Schaaren, um die von Tripoli kommenden Karawanen auszu-
plündern. Vorzüglich überfallen sie auch die in ihrer Nahe wohnen-
den Mauren und Negervölker, befehden den Sudan und holen Skla-
ven. Ihre schönen Pferde und Kameele erleichtern diese Überfalle, und
die ihren Befehdungen ausgesetzten Völker haben so große Furcht vor
ihnen, daß wenige Tuariks hinreichen, um mehrere Dörfer in die größte
Angst zu setzen. Zu Tombuktu, das sie häufig umschwärmen, läßt
man daher nach Sonnenuntergang die Sklaven nicht vor die Stadt
gehen, damit die Tuariks sie nicht fortschleppen. Die Tuariks haben
viele Sklaven, welche sie zum Theil mit dem Einsammeln des Gummi
beschäftigen, das sie den Handelsleuten von Tombuktu verkaufen, sind
Nomaden und reich, an Kameelen, deren Milch eine Hauptnahrung
derselben ist, an Schaf-, Rinder- und Ziegenheerden, deren Wartung
und Pflege sie blos den Sklaven überlassen. Sie sind Muhamedanec
und beten in Arabischer Sprache, ohne eine Sylbe davon zu verste-
hen; gewöhnlich beschränkt sich ihre ganze Religionskenntniß aus die
bekannte Formel: „Es ist nur ein Gott und Muhamed ist sein Pro-
phet. Gegen das Waschen haben sie die größte Abneigung; sogar
ehe sie beten, reinigen sie sich 'nicht mit Wasser, sondern reiben sich
mit Sand, indem sie sagen: „Wasser hat uns Gott zum Trinken
und Kochen gegeben, es ist nicht gut für die Haut eines Tuariks,
sondern er wird krank, wenn er sich viel wäscht." Sie sind äußerst
abergläubisch; manche sieht man mit Zaubermitteln gegen Krankheiten
und Anfälle im buchstäblichen Sinne bedeckt; selbst ihre Waffen sind
damit behängt und in den Falten des Turbans tragen sie Amulette.
Sie haben die Tugenden und Fehler einfacher Naturvölker. Unter
sich sind sie treu, redlich, offen, gastfrei, übrigens kriegslustig, streitbar,
freiheitsliebend und Niemandes Unterthan; finden sie keinen Widerstand,
so tödten sie nicht. Nach Caillil's Versicherung, sind die Tuariks
nicht so sehr zu fürchten, als sie es scheinen, und nur kühn und mu-
thig gegen die, welche Furcht vor ihnen haben. „Es ist überraschend,
sagt derselbe, daß eine so große Anzahl von Völkerschaften sich unter
das Joch dieser Tuariks ergiebt; wenn sie sich gegenseitig verbinden
wollten, könnten sie dieselben gar leicht vernichten.
Die Tibbus, Tibbos, gehören nicht zu der großen Völker-
familie der Berbern, sondern sind ein Äthiopischer Völkerstamm, im
alten Sinne des Wortes, bewohnen einen großen Theil der östlichen
Hälfte der Wüste, vorzüglich östlich, südlich und südöstlich von Fezzan
und erstrecken sich im Süden bis an den See Tsad. Westlich stoßen
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TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]