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61. Bd. 1 - S. 848

1835 - Eisleben : Reichardt
848 Deutschland. jetzt theils Fürsten, theils Grafen (deren meistens unter Baierischer Hoheit stehende Länder zusammen 14 Q. M. mit 30,000 Menschen enthalten und jährlich 350,000 Fl. einbringen) stammen von Jo- hannes Fugger, einem Leinweber in dem Dorfe Graben, südlich von Augsburg ab, welcher 1370 nach Augsburg zog und Leinwandhandel zu treiben anfing. Seine Nachkommen erweiter- ten durch seltenen Fleiß, große Geschicklichkeit und Redlichkeit ihre Handelsgeschäfte so sehr, daß sie sich große Reichthümer und aus- gebreiteten Ruhm erwarben. Im I. 1530 wurden die 3 Brüder Raimund, Anton und Hieronymus Fugger in Adel-, Ritter-, Freiherrn - und Grafenstand zugleich erhoben. Anton und Rai- mund pflanzten das Geschlecht fort: in ihrem Hause wohnte Kai- ser Karl V. bei dem Reichstage zu Augsburg. Als später dieser Kaiser einstens bei Anton zum Besuche war, ließ dieser das Ka- minfeuer durch Zimmerholz unterhalten und warf des Kaisers be- deutende Schuldverschreibung in das Feuer. Anton hinterließ bei seinem Tode an baarem Gelde über 6 Millionen Goldkronen, ei- ne Menge Juwelen und Kostbarkeiten und große Landbesitzungen. Augsburg gehört zu den industriereichsten Städten Baierns, tvo viele und mannigfaltige Fabriken blühen. Vorzüglich berühmt sind die dasigen Gold- und Silberfabriken, vornehmlich die Se e th a l er sch e, welche im, 15. und 16. Jahrhunderte ihre Hauptepoche hatten, aber auch noch jetzt Arbeiten liefern, die in den entferntesten Gegenden gesucht werden. Alle Gold - und Sil- berwaaren werden mit vielem Geschmacke, großem Fleiß und von der schönsten Faoon geliefert, so daß sie den Französischen in nichts nachgeben, ja sie an Reinheit des Silbers übertreffen. Es sind hier Silberhandlungen, die Silberservices von 100 Couverts, nach ausgegebenen Modellen, in kurzer Zeit liefern. Bei der kl.einen, am Einflüsse der Wernitz in die Donau gelegenen Stadt Donau wörth, erhebt sich der Schellend erg von dem man eine herrliche Aussicht hat. Auf diesem Berge hat- ten im Spanischen Erbfolgekriege die vereinigten Franzosen und Baiern 1704 sich verschanzt, wurden aber am 2. Julius von den vereinigten Britten unter Marlborough und Oesterreichern, nach - einer sehr tapfern Gegenwehr, geschlagen und erlitten einen großen Verlust. An der Straße von Donavwörth nach Ulm liegt an der Do- nau die Donauwörth an Bevölkerung gleichkommende Stadt Höch« siädt, berühmt in der Kriegsgeschichte durch die große Schlacht und Niederlage der vereinten Franzosen und Barern im I. 1704. am 13. August, also nicht lange nach der bei Donauwörth auf dem Schellenberge gelieferten Schlacht. Eigentlich siel sie bei dem Dor- fe Blindheim vor, wonach sie auch zuweilen benannt wird Die vereinigten Franzosen und Baiern unter dem französischen Mac-

62. Bd. 1 - S. 854

1835 - Eisleben : Reichardt
854 Deutschland. stenbinder, 77 Eichorienfabrikanten, 2 Eompaßmacher, -123 Drech- ler, 38 Drahtzieher, 46 Dosenmacher, 9 Drahtplatter, 40 Feilen- hauer, 4 2 Farbenfabrikanten, 47 Gold - und Silberarbeiter, 4 2 Goldschlager, 32 Gürtler, 13 Glasfabrikanten, 19 Goldspinner, 50 Hestleinmacher, 41 Hornpresser, 96 Kammmacher, 79 Kistler (Kistenmacher), 4 2 Lebkuchenbacker, 62 Kupferstecher, 59 Maler, 21 Vergolder, 11 Nadler, 3 Nudelmacher, 12 Oblatenbacker, 3 Orgelmacher, 3 Pergamentmacher, 47 Paternostermacher, 4 54 Rothschmiede, 29 Schellenmacher, 48 Spielwaarenmacher, 42 Sie- gellackmacher, 53 Klempner, 3 Windenmacher, 3 Wachspoussirer, 2^ Wildrufdreher, (von welchen die vielfach verschiedenen Pfeifchen für Jager und Jagdliebhaber verfertigt werden), 5 Wißmuthmaler 70 Zeugschmiede, 27 Zinngießer. Die übrigen fürs gewöhnliche Leben gehörigen Gewerbe, so wie auch verschiedene andere sind bei dieser Aufzahlung übergangen. — Das ausgebreitetste Gewerbe ist die Zunft der Nothschmiede oder Messingarbeiter nach allen den verschiedenen Zweigen, in welche sie zerfallt, und die unter sich in solcher Verbindung lebt, daß die Anzahl derselben gleichsam nur eine große Fabrik ausmacht, deren Theilnehmer doch wieder für sich allein bestehen, wenn auch gleichwohl kein Einziger ohne die Hülfe des Andern ein Stück fertig machen kann. Sie haben eine eigene Mühle, wo alles rund und rein abgedrechselt wird, was rauh vom Gusie kommt, eine Anzahl von ihnen macht aus- schließlich die Formen für die übrigen; andere arbeiten auf benann- ter Mühle; ein Theil fertigt nichts als Ringe, Andere Gewichte, Andere Wagen, Andere Hahne, Rollen, Leuchter rc. wieder ande- re Feuerspritzen, Glocken rc. Baireuth, sonst die Hauptstadt des gleichnamigen Fürsten- thums, das nebst dem Fürstenthum Ansbach, von dem letzten Markgrafen 1791 an Preußen abgetreten^ wurde, ist jetzt die Hauptstadt des Obermainkreises Baierns, indem beide Für- stenthümer seit 1810 an Baiern gekommen sind. Diese schön gebaute Stadt liegt in einer anmuthigen Gegend, am rothen Main, von dem sie in 2 Armen durchschnitten wird, und hat 13,600 E. und mehrere ansehnliche öffentliche Gebäude, worunter das neue Schloß, das große Opernhaus, reich verziert und vergol- det und mir 4 Logenreihen, das sehr lange Reithaus, das Kanz- leigebaude und verschiedene Kirchen sich auszeichnen. In der j Stunde entfernten und durch eine Allee mit der Stadt verbunde- nen Vorstadt St. Georgen ist das Straf - und Arbeitshaus wegen seiner Marmorfabrik merkwürdig, worin aus 55 inländi- schen Marmorarcen mannigfaltige Gegenstände, als Schnupf- und Rauchtabacksdosen, Leuchter, Tischplatten, Grabmonumente, Ba- dewannen rc. verfertigt werden. In der Glyptothek zu München befinden sich einige prächtige Fußböden aus dieser Fabrik. Die Umgegend von Baireuth bietet drei sehenswerthe Lustschlöffer dar.

63. Bd. 1 - S. 925

1835 - Eisleben : Reichardt
Preußisch er Staat. 925 Blei ausgelegter und mit einer steinemen durchbrochenen Brustwehr versehener Gang, von welchem man eine schöne und weite Aussicht hat. In der Kirche werden mehrere bemerkenswerthe Denkmäler der Kunst älterer Zeit aufbewahrt, und 32 Altare befinden sich darin. Auch die Kreuzgange und Seitenkapellen entsprechen der am Haupt- gebäude verwendeten Pracht und Kunst. — Eine halbe Stunde süd- lich von Halberstadt sind die Spiegelschen Berge, vormals öde, aber durch den ehemaligen Domdechant von Spiegel in eine reizende Parkanlage und einen Lustort der Einwohner umgeschaffen. Die Fortdauer der Anlagen ist durch ein Legat gesichert. An jedem 22. Mai wird hier die Gedächtnißfeier des Stifters begangen. Das 1 Meile nordwestlich von Halberstadt gelegene Dorfströ- beck ist wegen der Geschicklichkeit seiner Bewohner im Schachspiel bekannt; und man trifft fast in jedem Hause ein Schachbret. Einer Volkssage nach, die sich bis diesen Tag erhalten hat, ließ ein Bischof von Halberstadt einen Domherrn in einen damals zu Ströbeck befind- lichen Thurm in Verhaft bringen, woselbst die Einwohner ihn bewa- chen mußten. Aus Dankbarkeit für manche von ihnen genossene Gefälligkeit lehrte er sie das Schachspiel. Auch mußten die Einwoh- ner jedem neuen Bischof bei der Huldigung ein Geschenk mit einem silbernen Schachbret machen, und daher schreibt sich wahrscheinlich die noch jetzt fortdauernde Sitte, durchreisenden angesehenen Personen eine Partie auf dem Schachbret anzubieten. Dies geschah z. B. der Gemah- lin des vorigen Königs von Preußen Friedrich Wilhem Ii., bei ihrer Reise von Darmstadt nach Berlin; dem Herzog Karl Wilhelm Ferdi- nand von Braunschweig; dem Minister von der Reck 1786, auf sei- ner Reise zur Huldigung nach Westphalen. Kurfürst Friedrich Wil- helm der Große schenkte 1651 der Gemeinde ein neues Schachspiel, das noch jetzt auf dem Rathhause daselbst aufbewahrt wird und folgende Inschrift hat: „Daß Sereniss. rc. dieses Schach- und Curierspiel den 13. Mai 1651 dem Flecken Ströpech aus sondern Gnaden verehret, und bei ihrer alten Freiheit zu schützen, gnädigst zugesagt, solches ist zum ewigen Gedächtniß hier verzeichnet". Quedlinburg, eine alte Stadt an der Bode, mit mehr als 12,000 Einwohnern, liegt 2 kleine Meilen von Halberstadt. Auf einem hohen Felsen erhebt sich das jetzt verödete Schloß, worin die vormalige Äbtissin von Quedlinburg ihre Residenz hatte; daneben steht die Stiftskirche, im alten aber guten Geschmacke gebauet, worin man das Grab Heinrich I. und seiner Gemahlin und mehrere andere Merk- würdigkeiten findet. Auch hat das neuere Begrabnißgewölbe dieser Kirche die Eigenschaft, die darin beigesetzten Leichname vor der Verwesung zu sichern. Als man zufällig vor einer Reihe von Jahren den Sarg der Gräfin Aurora von Königsmark (Geliebte des Kurfürsten August des
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