216
Inseln bei Htnrerindien.
Von Europäern haben die Britten hier einige Be-
sitzungen, der größte Theil des Landes aber steht unter
eigenen Beherrschern, welche der Kaiser von Birma und
Anam und der König von Siam sind.
Ar a kan, Brittische Stadt, südöstlich von Calcutta, an der
Westküste, mit vielen Pagoden. — Ummerapura, Birmani-
sche große Stadt, nordöstlich von Arakan, am Jrawaddy, hat
viele reich verzierte Pagoden und war bisher die Residenz des
Kaisers, der aber jetzt in der nah gelegenen Stadt Ava seine
Residenz hat. — Ranguhn, Birmanische Stadt, südlich von
Ummerapura, an einem Mündungsarme des Jrawaddy, treibt
starken Handel. — P egu, Stadt, nordöstlich von Ranguhn, ge-
hört gleichfalls den Birmanen und ist wegen eines prächtigen
Tempels merkwürdig.— Bancasay, Bancock, jetzige Haupt-
stadt und Residenz des Königs von Siam, südöstlich von Pcgu,
an einem Mündungsarme des Menam, in einer von unzähligen
Kanälen durchschnittenen Gegend, hat 100,000 Einwohner und
treibt starken Scchandel.— Ayuthia, auch Uuthia genannt,
vormalige Hauptstadt von Siam, nordöstlich von Bancock, von
vielen Kanälen des Menam durchschnitten, daher die Häuser theils
auf Pfählen erbaut sind, theils auf Flößen ruhen, und man auf
Booten von einem Hause zum andern fährt, hat über 200 Tem-
pel, starken Handel und über 100,000 Einwohner. — Saigon,
große Handelsstadt im Reiche Anam, südöstlich von Bancock,
an der Südostküste, unweit des Chinesischen Meeres, soll 180,000
Einwohner haben. — Phuruan, auch Hue genannt, Haupt-
stadt von Anam und Residenz des Kaisers, nordöstlich von Sai-
gon und an der Ostküste, ist mit ungeheuren Festungswerken
umgeben.
Die bei Hinterindien gelegenen Inseln.
Sie liegen theils an der West-, theils an der Süd,
und theils an der Ostseite, sämmtlich in der heißen Zone,
und haben die dieser Zone eigenen Produkte. Einige die-
ser Inseln sind sehr groß, besonders die in der Nähe
des Aequators belegenen, und reich an Gold. Auf den
meisten wohnen Malayen.
1) der Archipel von Merguk, eine Gruppe von Inseln,
welche längs der Westküste Hinterindiens liegen und sehr men-
schenleer sind. Eßbare Vogelnester giebt es hier in großer Men-
ge. Die Britten sind die Herren dieser Inseln.
2) die Andamanen, westlich von der Mergui-Gruppe,
im Bengalischen Meerbusen.
3) die Ni ko baren, südlich von den Andamanen.
4) die Sunda-Inseln, welche ihren Namen von der
Meerenge Sunda zwischen Sumatra und Java haben, und sich
in die grdßern und kleinern Sunda-Inseln theilen. Zu den grö-
ßer» gehören:
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Bancasay Bancock Merguk Sunda
Extrahierte Ortsnamen: Birma Calcutta Jrawaddy Saigon Hinterindien Westküste_Hinterindiens Bengalischen_Meerbusen Sumatra
304 Australien. Sandwichinseln.
schaft eines Königs stehen. Die Hauptinffl heißt
Owaihi oder Hawaii, die östlichste, größte und der
Völkerteste mit dem höchsten aller Australischen Berge,
dem Mouna Noa, der noch höher als der Montblanc
ist und auf seinem Gipfel ewigen Schnee trägt und
mit dem feuerspeienden Berge Kirauea oder Pele
(spr. Pili), aus dem fast immer Steine, Asche, Lava,
Rauchsäulen und Flammen emporsteigen. Cook, der
Entdecker der Sandwichinseln, wurde auf Owaihi den
14. Februar 1779 von den Einwohnern getödtet. Nach
Owaihi ist Owahu oder Oahu, die wichtigste Znsel,
mit der Stadt Honoruru, welche einen von vielen
Schiffen besuchten Hafen, lebhaften Handel, eine hüb-
sche christliche Kirche, ein Liebhabertheater, einen könig.
lichen Residenzpallast von großem Umfange, ein großes
Missionshaus, ein starkes mit vielen Kanonen besetztes
Fort und 7000 Einwohner hat.
Halle, Druck von Heinrich Ruff jun.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Cook Owaihi Heinrich_Ruff Heinrich
300 Australien. Cook-Archipel rc.
lischen Produkten und wohl angebaut. Die zahlrei-
chen Einwohner, welche zu der Malayischen Race ge-
bären, zeichnen sich durch freundschaftlichen Sinn, durch
Reinlichkeit und durch Kunstfleiß vor den andern Be-
wohnern der Australischen Inseln aus. Sie haben sehr
kunstlose Wohnungen, jede gewöhnlich von Anpflanzun.
gen umgeben, wovon 20 bis 3o eine Dorfschaft aus-
machen. Die Pflanzungen sind sämmtlich eingehegt und
durch Alleen mit einander verbunden. Die Hauptpro-
dukce, welche darin gezogen werden, sindaams, Arum-
wurzeln und der Taumelpfeffer, woraus sie ein berauschen-
des Getränk, Kawa genannt, bereiten; ferner Pisangs,
Vanamen, Feigen, Kokosbäume und Brodfruchtbäume.
Auch beschäftigen sie sich stark mit dem Fischfänge und
ihre Piroguen oder Kanots gehören zu den kunstreichsten
Australiens. Sie haben jetzt durch die Bemühung Britr
tischer Missionäre zum Theil das Christenthum angenom,
men, wovon man bereits in den netten Häusern, in der
Kleidung und im Anbau des Landes erfreuliche Folgen
wahrnimmt. Die größte dieser Inseln heißt Tonga, auch
Tonga tabu, wo jetzt das Christenthum eingeführt und
eine kleine Stadt, Bea genannt, entstanden ist.
Der Cook- oder Mandschia-Archipel.
Eine Gruppe kleiner, von dem berühmten Seefah-
rer Cook entdeckter Inseln, östlich von den Freundschafts-
inseln, sind niedrig und von vielen Klippen umgeben,
daher das Anlanden sehr gefährlich ist. Sie enthalten
mehrere von den Australischen Produkten und sind gut
bevölkert. Die Einwohner gehören zu der Malayischen
Race, und der größte Theil derselben ist jetzt durch Mis-
sionäre für das Christenthum gewonnen worden, so daß
man bereits mehrere christliche Kirchen antrifft. Auf eini-
gen dieser Inseln sind zahlreiche Pflanzungen vonpisangs,
Kokosnüssen, Vrodfruchtbäumen und von Arumwurzeln.
Die Gesellschaftsinseln.
Diese Inseln liegen in der heißen Zone, nordöstlich
von dem Cookarchipel, und gehören zu den angenehm-
sten Australiens. Der vulkanische, bergige Boden ist
äußerst fruchtbar an den Australischen gewöhnlichen
Produkten, und jetzt giebt es auch Europäische Haus,
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
264
Amerika.
außerordentlich gesegnet; es giebt hier z. B. Mahagonibaume, Ameri-
kanische (Zedern, Lebensbäume, verschiedene Arten von Ebenholz und
außerdem eine Menge von Bäumen, welche Bauholz für Hauser und
Schiffe liefern, ferner Palmbaume, unter welchen die Palma real
(Königspalmen) durch ihre Nützlichkeit für Menschen und Thiere aus-
zeichnet, viele Medizinalpflanzen, Ananas verschiedener Art, Pisangs,
Orangen, Citronen, Granatapfel, überhaupt die herrlichsten Südfrüchte.
Unter den Getreidearten ist der Mais die wichtigste. Der eigentliche
Reichthum der Insel besteht vorzüglich in Zucker, Kaffee, Tabak, Ka-
kao^ rc. Durch seinen trefflichen Tabak ist Cuba in der ganzen Welt
berühmt, und führt jährlich eine ungeheure Masse desselben aus, wo-
von man sich einen Begriff machen kann, wenn man hört, daß es
auf dieser Insel allein 1600 Tabakpflanzungen giebt. Kaffeepflan-
zungen zahlt man jetzt 2200 und Zuckerplantagen 1200. Ein Rei-
sender, der von der Stadt Matanzas aus eine Kaffeepflanzung besuchte,
welche den Namen die allerheili.gste Dreieinigkeit führte, macht
uns von derselben folgende Beschreibung: „Ihren Eingang bildete eine
Allee der herrlichsten Palmen, die ich je gesehen habe, und deren Pracht
selbst die der Indischen übersteigt. Jede Palme stand von der andern
etwa 20 F. entfernt, und die Zwischenräume waren mit Aprikosen-
bäumen, im frischesten Grün prangend, ausgefüllt. Nichts kann, hin-
sichtlich des Pflanzenlebens, überhaupt anziehender seyn als eine Kaffee-
pflanzung. Eine Zuckerpflanzung ist schon ein sehr angenehmer An-
blick, wenn ihr Rohr so in üppiger Fülle emporschießt und Hunderte
von Morgen bedeckt, allein der Anblick einer Kaffeepflanzung ist bei
Weitem schöner und mannigfaltiger. Die Kaffeestraucher rverden näm-
lich in Reihen gepflanzt und erreichen eine Höhe von etwa 5 F.
Die Zwischenräume zwischen ihnen füllen Reihen von Orangenbäumen
§us, die zum Theil Früchte tragen, zum Theil in Blüthe stehen,
wahrend die Pisangs, die Kalabaffenbaume, die Mangos, die Gujavas
(B. Ii. S. 597) die Nußbaume von Malabar, die Brodfruchtbaume
und eine große Menge anderer tropischer Baume und Sträucher in
der größten Üppigkeit umherwachsen. Diese Pflanzungen haben, außer
der Zierde, zu welcher sie dienen, auch drn Nutzen, daß sie die jungen
Kaffeepflanzen gegen die Sonne schützen."
Havana ist die Hauptstadt von Cuba und zugleich die größte
Stadt Westindiens und überhaupt eine der größten der neuen Welt,
indem sie mit Einschluß der großen Vorstädte über 11000 H. zahlt,
worin jetzt gegen 150,000 Menschen wohnen. Sie liegt an der
Nordküste der Insel, an einer Bai, die einen der schönsten Hafen der
Welt bildet, welcher sehr sicher und so geräumig ist, daß darin ^1000
bis 1200 der größten Schiffe liegen können, und einen langen, äußerst
schmalen Eingang hat, in welchen nur ein Schiff nach dem andern
einfahren kann. Diese Bai umgiebt die Stadt auf der Ostseite und
auf der Landseite umgeben Hügel dieselbe, auf welchen Forts angelegt
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Hauser
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Cuba Blüthe Cuba Westindiens
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
f
268 Amerika.
Viereck mit der dreizeiligen Inschrift in Spanischer Sprache, welche
auf Deutsch lautet:
Neste und Bildniß des großen Eolumbus!
Wahret tausend Jahrhunderte, in der Urne bewahrt
Und in der Erinnerung unsers Volks.
In Havana herrscht häufig das schreckliche gelbe Fieber und rafft
viele Menschen weg. Wahrend daffelbe wüthet, begeben sich die
wohlhabenden Bewohner auf ihre zwischen den Anhöhen gelegenen
Landhäuser, wo man einer reinen Luft genießt und einen Zufluchtsort
gegen die Verheerungen des gelben Fiebers^sindet. Alles lebt hier vom
Handel, der sehr wichtig ist; denn Havana ist der Mittelpunkt des
Spanisch-Amerikanischen Handels, der große Marktplatz für Europäische
und Westindische Waaren aller Art, der Hauptsitz der Schifffahrt in
diesen Gewässern, weshalb auch große Magazine und Werste hier an-
gelegt sind; und den Hafen füllen zu allen Zeiten viele Schiffe von
sehr verschiedenen Nationen, daher ist Havana eine sehr reiche Stadt.
Auch Sklavenhandel wird hier noch immer getrieben und zwar mit
großer Lebhaftigkeit und ungeheuerm Gewinne. Seit dem Jahre 1800
sollen auf Cuba über 260,000 Sklaven eingeführt worden seyn (B.
1!. S. 860), ungeachtet der mit den Engländern abgeschlossenen
Verträge, wodurch Spanien versprochen hat, in seinen Kolonien diesen
schändlichen Handel nicht mehr zu dulden.
Am Strande bei Havana, seitwärts von dem Paseo nuevo sieht
man die Baracones, d. h. lange niedrige, mit Palmblättern ge-
deckte Baraken, worin man die neu angekommenen Neger, bis zu ihrem
Verkaufe verschlossen hält. Es giebt solcher Gebäude 13, die zusam-
men 26,000 bis 26,000 Neger zu fassen im Stande sind. Jedes
pflegt aus 3 Abtheilungen zu bestehen. Die erste ist für die Wächter,
die zweite für die weiblichen Sklaven, die dritte für die männlichen
bestimmt. Längs der Wände laufen die niedrigen Lagerstätten hin;
das Licht fällt durch die angebrachten Luftlöcher hinein. Jeder Bara-
con hat seinen eigenen, geräumigen Hof, worin sich die Küche, das
Waschhaus, die Abtritte rc. befinden. Zugleich dient derselbe, den größ-
ten Theil des Tages über zum Aufenthalt. Es sind deswegen längs
der Mauern steinerne oder hölzerne Bänke angebracht; auch wird
immer ein Sonnendach darübergespannt. Hier werden mm die Neger
im eigentlichen Sinne gezwungen, sich mit Tanzen und Singen zu
crlustigen, auch eine Zeitlang gut und reichlich genährt, damit sie sich
von der beschwerlichen Seereise erholen, und nicht elend aussehen,
wenn der Eigenthümer durch eigens dazu gedruckte Zettel den Ver-
kaufstag bekannt gemacht hat. Am Vorabend vor diesem Tage müs-
sen sich die zu verkaufenden Sklaven abermals baden und erhalten
dann jeder etwas Palmöl, womit sie sich am nächsten Morgen die
Haut einreiben müssen, damit dieselbe geschmeidig und glänzend wird.
Zu der bestimmten Stunde finden sich nun die Käufer in dem be-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Havana Havana
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Havana Westindische Cuba Spanien
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Inhalt: Zeit: Geographie
Bra silien.
451
durch 'ihre Schnelligkeit. Man behauptet, daß die Vogelspinnen
(B. Iii, 270), welche allerdings an Größe die Kolibris bedeutend
übertreffen, sie überfallen und todten. Den Naturaliensammlungen
dienen diese wunderschönen Geschöpfe zur größten Zierde, und in Ame-
rika werden sie zum Putz gebraucht, wegen ihres metallischen Glan-
zes, der ihnen das Ansehen der schönsten Edelsteine giebt. Übrigens
leben die Kolibris vorzüglich in den warmem Gegenden Amerikas,
doch halten sich auch einige Arten wahrend des Sommers in kältern
Strichen auf und ziehen im Winter wieder in wärmere. So sahen
z. B. die Britten der unter dem Befehle des Kapitäns King stehen-
den Expedition, welche in den I. 1826 — 1830 die Südspitze Ame-
rikas, namentlich Feuerland und die Magellansstraße untersuchte, in
den südlichen und westlichen Gegenden dieser Straße viele Kolibris,
selbst nach 2 oder 3 Tagen eines anhaltenden Regen-, Hagel- und
Schneewetters, wahrend besten das Thermometer auf dem Frostpunkte
gestanden hatte. Sie sahen auch Kolibris fliegen im Mai, wahrend
eines Schneegestöbers. — Von den mannigfaltigen Arten der Koli-
bris nennen wie nur den prächtigen Kolibri, der auf der Stirn
einen orangenrothen Federbusch, an jeder Seite des Halses einen em-
porstehenden Kragen von weißen, grüngolden gesäumten Federn, einen
smaragd grün-goldenen Kopf und Hals und einen zimmetfarbenen
Schwanz hat; den Topas-Kolibri, eine der schönsten und größten
Arten, und den kleinsten Kolibri, den kleinsten bekannten Vo-
gel, etwas größer als eine Schmeißfliege, 20 Gran schwer. Das
Nest ist von der Größe einer halben Wallnußschale, die Eierchen sind
kleiner als eine Zuckererbse. Dieser heißt auch Fliegenkolibri.
Mit wenigen Worten erwähnen wir den in den Brasilischen Ge-
wässern sich aufhaltenden Fisch Piranha, welchen uns die Baieri-
schen Gelehrten Spir und Martins beschreiben, indem sie ihn vor-
züglich kennen lernten, als sie in der Provinz Minas Geraes sich in
das Dickicht eines verwachsenen Waldes vertieften und von ihrem
Führer zu einem Teiche geleitet wurden, wo die Gegend wie ausge-
storben schien, und die schwüle Luft, die geheimnißvoll über der Tiefe
das von dichtem Gebüsche überhangenen, dunkeln Gewässers ruhte,
selbst keinen Zweig, kein Blatt bewegte. Verwunderungsvoll an ih-
ren Führer gewendet, wurden sie von ihm bedeutet, dies sey bloß der
Aufenthalt zahlloser Kaimans (B. Ii, 145) und der gefräßigen Pi-
ranha. Als sie in eine abgelegene Bucht des Teiches, die von
Schwärmen dieses Fisches wimmelte, ein rothes Tuch hingen, konnten
sie zwei dieser Fische herausziehen, welche von der Farbe getäuscht,
augenblicklich angebissen hatten. Die Piranha (Myletes Macro-
pomus) ist ein Fisch von der Größe eines Karpfen und mit einem
Rachen der schärfsten Zähne bewaffnet. Im höchsten Grade gefräßig
und nach Fleisch lüstern und immer in zahlreichen Haufen versam-
melt, wird sie auch den größten Thieren gefährlich; diese erscheinen,
29 *
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
544
Australien.
warme Freund drr Neuseeländer, Samuel Marsden, Senior-Ka-
plan der Brittischen Kolonie in Neusüdwales vorzüglich bei. Muth-
voll, ohne sich durch die vielen bekannten Beispiele von bewiesener
Grausamkeit der Neuseeländer abschrecken zu lassen, begab er sich
1814 in Begleitung einiger Gehülfen, nach Neuseeland und begann
das schöne Werk, diese rohen Kinder der Natur für Gesittung und
für das Christenthum zu gewinnen. Rangihoua, ein Neuseeländi-
sches Dorf an der Nordwestseite der Jnselbai, welches unter der Herr-
schaft des Marsden schon bekannten Häuptlings Tuatara stand, war
der Ort, wo er die erste Mission errichtete, die Anfangs mit vielen
Schwierigkeiten und Gefahren zu kämpfen hatte, sich aber doch er-
halten hat und seitdem sind nun sowohl von der Anglikanischen als
Wesleyianischen oder Methodisten - Missionsgesellschaft mehrere andere
Missionsstationen errichtet worden, wobei sich uf Europäische Art er-
baute Hauser, Kapellen, Schulen, Gürten und Felder befinden, und
die zum Christenthum bekehrten Neuseeländer, welche zugleich die Eng-
lische Sprache und Gebrauche angenommen haben, steinerne, getünchte
und gemalte Hauser bewohnen. 1832 enthielten die damaligen 4
Niederlassungen der Missionare der Anglikanischen Gesellschaft 320
Eingeborne von meist 16 Jahren, und der sonntägige Gottesdienst
war stets sehr besucht. Diese 4 Niederlassungen hießen Rangihoua,
die älteste, welche nach Tcpuna verlegt werden soll, Kerikeri, Pai-
hia und Waimate. Ehe die letztere, welche 1830 errichtet wor-
den ist, entstand, waren die Missionare auf die Küsten beschränkt,
und sie konnten es nicht dahin bringen, weiter landeinwärts festen
Fuß zu fassen. Und doch war dies, wenn das Geschäft größere Aus-
dehnung gewinnen sollte, durchaus nöthig; denn die Missionare muß-
ten viele Meilen weit gehen, ehe sie ein Dorf der Eingebornen er-
reichten. Diese hatten sich beinahe 15 Jahre lang geweigert, den
Missionaren einen Wohnplatz bei ihren Dörfern im Innern einzu-
räumen, und die Missionare hatten allmahlig den Gedanken daran
aufgegeben. Indessen zeigte sich unerwartet eine gänzliche Verände-
rung in den Ansichten der Häuptlinge und anderer einflußreichen
Personen. Sie kamen jetzt von selbst, die Missionäre einzuladen, sich
im Innern niederzulassen, und diese wählten die Gegend am Waima-
flusse, und erbauten hier, nachdem Grund und Boden den Eingebor-
nen von der Missionsgescllschaft förmlich abgekauft worden war, die
neue Station Waimate, welche eine herrliche Lage hat, sich im
Mittelpunkte einer zahlreichen Bevölkerung von Eingebornen befindet,
so daß zahllose Dörfer derselben sich dem Blicke nach allen Richtun-
gen darbieten. Nach allen Wohnplatzen der Eingebornen, ^welche mit
Waimate in Verbindung stehen und zum Theil bis auf 7 M. weit
nach S. W. entfernt sind, haben die Einwohner Straßen durch die
Wälder gehauen, um den Missionären die Besuche bei ihnen zu er-
leichtern. In den meisten dieser Dörfer sind Kapellen errichtet wor-
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TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Samuel_Marsden Samuel Häuptlings_Tuatara Hauser Hauser
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
538
Australien.
in Dorfschaften beisammen. Sie haben ordentliche Pflanzungen von
Kokosnüssen, Brodbäumen, Pisangs, Arum, Yams und Zuckerrohr.
Die Franzosen sahen sie auch eßbare Spinnen verzehren und glauben
von ihnen,^ daß sie auch Menschenfleisch nicht verschmähen, wenn sie
es haben können.
Ihre Waffen sind Speere, Keulen und Schleudern. Der Speer
dient zum Werfen, ist 15—20 F. lang und zum Theil zierlich bearbei-
tet. Sie werfen ihn mittelst eines Stricks, welchen sie um die Mitte
des Speers und um den rechten Daumen wickeln und so den Speer
mit großer Genauigkeit eine beträchtliche Strecke weit zu werfen wis-
sen. Die Keule ist von sehr hartem Holze, schön gearbeitet und po-
lirt; sie gebrauchen sie Mann gegen Mann, und haben davon meh-
rere Arten. Mit den Schleudern werfen sie glatte Steine mit der
größten Behendigkeit und verfehlen selten das Ziel. Bogen und
Pfeile sind unbekannt. Kriege sind häufig unter den einzelnen Stäm-
men. Bei ihren Begräbnißplätzen, die aus Anhöhen angelegt sind,
sahen die Reisenden menschliche Figuren in Schnitzwerk angebracht, de-
ren nähere Besichtigung sie nicht zugaben. Auch waren dabei Men-
schenschädel aufgehängt.
N e u s e e l a n d.
Diese Insel, nach Neuguinea die größte Australiens, wurde
1642 von dem berühmten Tas man entdeckt und von ihm Staa-
ten land genannt, welchen Namen später die Holländer in Neusee-
land abänderten, und unter diesem Namen erscheint sie zuerst auf den
Landkarten im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. Nach der Ent-
deckung dieses Landes verging aber länger als ein Jahrhundert, ohne
daß dasselbe weiter besucht wurde, bis Cook bei seiner ersten Reise 1769
es erreichte und näher untersuchte. Durch ihn wurde es auch aus-
gemacht, daß Neuseeland aus 2>großen, durch eine Meerenge getrenn-
ten Inseln besteht. Auf seinen spätern Reisen besuchte Cook noch
einige Male Neuseeland und jeder Besuch gab neue Aufklärungen über
diefes Land, das, seitdem Cook den Weg dahin gezeigt hat, von
vielen Europäern besucht und erforscht worden ist, worunter wir vor-
züglich Vancouver (1791), D'entrecasteaux (1793), Nicho-
las (1814 und 1815), welcher Missionäre hierher brachte, Cruize,
der sich 10 Monate daselbst aufhielt, Duperrey und Dumont
d'urville nennen, welche schätzbare Nachrichten über diese Insel mit-
getheilt haben. Vorzüglich ist auch der Missionar Marsden zu
nennen, der in den Annalen der Kunde Neuseelands einen Ehren-
platz behauptet. Sein frommer Eifer hat ihn, ohne die Gefahren
zu fürchten, die ihn auf jedem Schritte bedroheten, durch fast das
ganze Innere der nördlichen Jnfel geführt. Einem andern Missionär
Yate, der 7 Jahre in Neuseeland gelebt hat, verdankt man die
I
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt: Zeit: Geographie
Sandwich-Inseln.
625
Missionare, dem Christenthum allgemeinen Eingang in das wirkliche
Leben zu verschaffen, theils erschweren, theils vereiteln, und von Sei-
ten dieser Menschen rühren auch die meisten Vorwürfe gegen die
Missionare her, da diese mit allen Kräften der Unsittlichkeit der Ein-
gebornen entgegen arbeiten und so oft den ansässigen verdorbenen Frem-
den in Befriedigung ihrer zügellosen Begierden hinderlich sind.
Owaihi oder Hawaii, die größte Insel des Sandwich-Ar-
chipels, hat die Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks, fast 64 M. im
Umfange und einen Flächeninhalt von 1.90 bis 200 fi>M. Sie ist
die südlichste und östlichste der Gruppe und wegen ihrer hohen Lage
gewöhnlich die erste, die von den Schiffen erblickt wird. Das Innere
derselben steigt von fruchtbaren und dürren Höhen bis zu einem an-
sehnlichen Gebirge auf, dessen erhabene Gipfel oft im Schneeglanze
erscheinen. Das Gebirge erhebt sich nicht gleich dem Pick von Tene-
riffa oder wie die Berge von den andern hohen Inseln der Südsee
als Obelisken oder Spitzsaulen in die Wolken, sondern steigt terras-
senartig und größtentheils ununterbrochen vom Seegestade bis zum
lustigen Gipfel des Mauna Roa auf. Der Anblick von Owaihi ist
weniger malerisch und romantisch als der von Tahiti, aber größer und
erhabener. Wenn man sich der Insel nähert, so sieht man das Haupt
des Mauna Roa über den Wolken, die gewöhnlich den Horizont be-
decken, gleich einer mächtigen silbernen Kuppel eines mächtigen Tem-
pels hervorragen, deren Gewölbe durch den Schnee wie mit einem
weißen Teppich bedeckt ist, der weiter hinab immer dünner wird und
sich endlich wie ein feines, durchsichtiges Gewebe auf den nackten
Felsen verliert. Um den Saum dieser weißen Bedeckung zieht sich
ein schwarzbrauner Grund, der das Ansehn von Unfruchtbarkeit hat.
Weiter hinab färbt allmählig immer mehr ein liebliches Grün das
Land bis zur Seeküste, die malerisch mit Waldungen besetzt ist. Diese
bestehen größtentheils aus Kokospalmen und andern tropischen Bau-
men, unter deren Schatten die Wohnungen hervorsehen. Der größte
Theil des kulturfahigen Landes liegt an der Küste, längs welcher die
Städte und Dörfer der Eingebornen sich erstrecken. Die 3 höchsten
Berge der Insel sind der Mauna Roa, der sich südwärts im Innern
derselben erhebt und alle andern Gebirge überragt, der Koa nimmt mit
seiner zackigen Spitze dm Norden ein; der Wororai oder Huararai,
ein vulkanischer Pik, erhebt sich auf der Westküste. Der Fuß dieser
Berge ist bis auf wenige Meilen von der Küste mit Baumen be-
deckt; höher hinauf sind ihre Abhange mit Gebüschen, Farrnkrautern
und Alpenpflanzen bewachsen; ihre Gipfel aber sind von Lava gebil-
det, die zum Theil verwittert, aber völlig kahl ist. Das weite Thal
zwischen diesen genannten drei Bergen ist fast noch völlig unbekannt.
Kein Weg durch dasselbe verbindet das östliche und westliche Gestade,
aber Eipgeborne, die in diese Wildniß eingedrungen sind, sagen aus,
Caanadich'ä Hülfsbuch. Hs. Band. 40
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Amerika.
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Mauern von Erde und Ziegeln bestehen, schließen will, daß diese
Gegenden von einem Volke bewohnt waren, sehr verschieden von den
Völkern, welche diese zur Zeit der Entdeckung Amerikas inne hatten.
Alles, was die Abstammung, das Fortbestehen und die Ausrottung
dieses Volks betrifft, ist bis jetzt in ein undurchdringliches Dunkel ge-
hüllt. Indeß laßt sich nicht bezweifeln, daß es civilisirter war, als die
Indianischen Völkerschaften, die sich zur Zeit der Entdeckung Amerikas
vorfanden. Jedoch war ihre Civilisation niedrig im Vergleich mit dem
Volke, aus das die Ruinen von Palenque hindeuten. Aus dem allen
aber zeigt sich, daß Amerika eine weit altere Bevölkerung gehabt habe,
als man bisher geglaubt hat, da sich so viele Spuren der Kunst in
diesen Alterthümern darbieten, über welche alle Nachrichten schweigen
und die vielleicht einer entferntem Periode angehören, als wo die ge-
schichtlichen Nachrichten Europäischer Völker sicher zu werden anfangen.
Daß übrigens früher als Columbus Amerika endeckte, Europäer
nach einigen Theilen Nordamerikas gekommen waren und sich daselbst
niedergelassen hatten, ist wohl nicht zu bezweifeln. So wurde den
Isländischen Chroniken zufolge, Grönland schon 982 von Normannern
von Island aus entdeckt und 986 von ihnen bevölkert, und Ehr ich
Rauda war der erste, welcher sich daselbst niederließ. Einige Zeit
spater (1001) entdeckte der Normann Biörne, indem er auf einer Reife
nach Grönland von einem Sturme sehr weit nach S.w. getrieben
wurde, eine unbekannte Insel und theilte, nach Grönland zurückgekehrt,
diese Nachricht mit, was Lief, den Sohn Ehrich Raudas, veranlaßte,
zugleich mit Biörne zur Aufsuchung dieses neuen Landes abzusegeln.
Sie kamen auf dieser Fahrt an ein Land, welches wilde Weintrauben
trug und daher von ihnen Winland (Weinland) genannt wurde,
welches die Meisten für New-foundland halten. Es entstand nun
stellen, selbst hinsichtlich der.bei den Gebeinen gefundenen Geräthe,
Töpfergeschirre, Schwerter, Äxte und Iierathen. Ihre Höhe steigt
von 2 bis 150 F. Der Stadt St. Louis gegenüber, am Kahokiaflusse
im Staate Missouri, zählt man dieser Gräber, in 2 Gruppen, mehr
als 150. Nahe bei Saint Louis, am östlichen Ufer des Mississippi,
keine Meile vom Strome, ist die obere Gruppe, welche in der Ent-
fernung wie ungeheure Heuschober aussehen. Sie sind meist rund und
manche haben auf ihrem hohen Gipfel Raum für mehrere hundert
Personen. Der größte dieser Erdhügel steht dicht am Ufer des Ka-
hokia, und hat an der Grundfläche 2400 F. im Umfange, bei einer
Höhe von 90 F. Man hat viele solcher Hügel geöffnet und eine Menge
Gerippe darunter gefunden, welche größtenteils mit denen der heu-
tingen Indianer keine Ähnlichkeit haben. Am häufigsten findet man
diese Erdhügel, welche als die Beerdigungsplätze großer Gemeinden an-
zusehen sind, bei der Vereinigung von Flüssen, also an Stellen, welche
für den Handelsverkehr die günstigste Lage haben. Die Grundfläche
der Grabhügel ist kreisrund oder oval; sie sind in der Regel kegel-
förmig und einige auf dem Gipfel abgeplattet, als ob sie zu Opfer-
feierlichkeiten bestimmt gewesen wären, die von einer großen Menschen-
menge gleichzeitig gesehen werden sollten.
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Extrahierte Personennamen: Columbus_Amerika Rauda Normann_Biörne Ehrich_Raudas Louis Louis
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerikas Amerikas Palenque Amerika Nordamerikas Island Missouri