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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 3 - S. 442

1838 - Eisleben : Reichardt
442 Amerika. »reiche jene Urwälder bewohnt. Der Naturforscher, zum erstenmal hieher versetzt, weiß nicht, ob er mehr die Formen, Farben oder Stim- men der Thiere bewundern soll. Den Mittag ausgenommen, wo alle lebenden Geschöpfe der heißen Zone Schatten und Ruhe suchen, und wo daher eine majestätische Stille über die im Sommerlichte glän- zende Tropennatur verbreitet ist, ruft jede Stunde des Tages eine an- dere Welt von Geschöpfen hervor. Den Morgen verkünden das Ge- brüll der Heulaffen, die hohen und tiefen Töne der Laubfrösche und Kröten, das einförmige Schmettern und Schwirren der Cicaden und Heuschrecken. Hat die aufsteigende Sonne den ihr vorangehenden Nebel verdrängt, so freuen sich alle Geschöpfe des neuen Tages. Die Wespen verlassen ihre fußlangen von den Zweigen herabhangenden Nester; die Ameisen kommen aus ihren künstlich von Lehm aufge- türmten Wohnungen, womit sie die Baume überziehen, hervor und beginnen die Reise auf den selbst gebahnten Straßen; eben so die das Erdreich hoch und weit umher aufwühlenden Termiten (B. Ii, 893.). Die buntfarbigsten, an Glanz mit den Farben des Regen- bogens wetteifernden Schmetterlinge eilen von Blume zu Blume oder ruhen in einzelnen Haufen zusammen gedrängt, auf den besonnten Sandufern der Bache, und aus der Ferne könnte man diese Wolken von Schmetterlingen für Blumen halten, womit die Erde bedeckt wor- den wäre. Myriaden der glänzendsten Käfer durchschwirren die Luft und blinken gleich Edelsteinen aus dem frischen Grün der Blatter oder aus duftenden Blumen hervor. Indessen schleichen Eidechsen von auf- fallender Form, Größe und Farbenpracht, düstergefärbte, giftige oder unschädliche Schlangen, welche an Glanz den Schmelz der Blumen übertreffen, aus dem Laube, den Höhlen der Baume und des Bodens hervor und sonnen sich, an den Bäumen sich aufwindend, und auf Insekten oder Vögel lauernd. Von nun an ist alles voll thätigen Lebens. Eichhörnchen, Heerden von geselligen Affen ziehen sich neu- gierig aus dem Innern der Wälder nach den Anpflanzungen und schwingen sich pfeifend und schnalzend von Baum zu Baum. Tau- sende von Vögeln von den sonderbarsten Gestalten und dem glän- zendsten Gefieder flattern einzeln oder gesellig durch die duftenden Ge- büsche. Die grün-, blau- oder rothgefärbten Papageien erfüllen, auf den Gipfeln der Bäume versammelt oder fliegend, die Luft mit ihrem krächzenden Geschwätz. Der Tukan klappert mit seinem großen hoh- len Schnabel auf den äußersten Zweigen und ruft in lauten Tönen wehklagend nach Regen. Die geschäftigen Pirolen schlüpfen aus ih- ren künstlichen, beutelförmigen, lang von dem Ende der Zweige der höchsten Bäume herabhängenden Nestern hervor, um ihrer Nahrung nachzugehen. Die einsam auf Insekten lauernden Fliegenschnäpper schwingen sich von Bäumen auf Stauden und erhaschen raschen Flugs den dahin flatternden Schmetterling oder die vorübersumsenden glänzenden Fliegen. Die geschwätzigen Pipren, niedliche Vögel von

2. Bd. 3 - S. 149

1838 - Eisleben : Reichardt
Verek nigts Staaten von Nordamerika. 149 es in den Löchern von Bäumen den Tag schlafend zubringt und mei- stentheils nach dem Eintritte der Nacht seiner Nahrung nachschleicht, die in Vögeln, Eiern und größern Insekten besteht. Man sieht das Opossum auch dann und wann bei Tage außerhalb seiner Schlupf- winkel, vornehmlich, wenn es Junge von zu beträchtlicher Größe hat, als daß es dieselbe in seinem Beutel tragen könnte. Das Weibchen bietet dann einen seltenen Anblick dar, wie es mit 12—16 Jungen, ohngefahr von der Größe einer Ratte, sich fortschleppt, wie jedes mit dem Ende seines Schwanzes um den der Mutter, an den Rücken und die Seite derselben mit den Hinter- und Vorderpfoten und dem Maule sich anhangt. Man glaubte bisher, daß dieser Umstand allein bei der Art des Bkutelthieres Statt finde, die man Äneasratte nennt, aber derselbe gilt auch von dem Opossum. Es sieht artig aus, die Jungen, wahrend die Mutter ruht, in den Beutel flüchten zu sehen, aus dem eins oder zwei derselben mit großem Wohlbehagen zuweilen hervorblicken. Die Mutter rüstet sich alsdann, um ihre Jungen zu vertheidigen, zum Kampfe, indem sie mit Heftigkeit scharf um sich beißt, wozu ihre langen Hundszähne sich sehr eignen. So äußerst geübt das Thier im Klettern ist, wobei es sich mit seinem langen Schwänze leicht an den Baumästen anhalten kann, so langsam ist es in seinem Gange. Die Jagd auf dieses Thier ist ein Lieblingsvergnügen der Land- bewohner, welche häufig in der Nacht mit ihren Hunden darauf aus- gehen. Sobald das Opossum die Annäherung seiner Feinde merkt, liegt es ganz nahe an den Ast gelehnt oder legt sich still in eine Ecke, wo sich zwei Zweige kreuzen. Doch zeigen die Hunde bald durch chr Bellen seinen Aufenthalt an, worauf der Jäger den Baum ersteigt, und nachdem er den Ast entdeckt hat, auf welchem das Thier sitzt, mit großer Heftigkeit schüttelt, um es dadurch zu nöthigen, seinen Schlupfwinkel zu verlassen. Ist es auf einen andern Zweig entflohen, so wird das Schütteln des Baums so lange wiederholt, bis endlich das erschrockne Thier sich gezwungen sieht, auf den Erdboden zu fallen, wo Jäger und Hunde bereit stehen, es zu tödten. Sollte der Jäger aber dann keine Hunde bei sich haben, so entflieht das heruntergefal- lene Opossum nicht sogleich, sondern schleicht sich behutsam und' ruhig in geringer Entfernung fort, und indem es sich in einem möglichst engen Kreis windet, bleibt es so still liegen, als ob es todt wäre. Befindet sich in der Nähe des Baumes irgend etwas Gras oder Buschholz, so genügt diese List, das Entschlüpfen des Thieres zu sichern, so wie es auch schwierig ist, im Mondlichte oder im Schatten des Baums dasselbe zu erkennen. Nachdem es längere Zeit in seiner anscheinlich leblosen Lage geblieben ist, oder doch so lange, als irgend ein Gefahr verkündendes Geräusch vernommen werden kann, dehnt es sich behutsam aus und kriecht so dicht als möglich auf dem Boden fort, um sich unbemerkt davon zu schleichen. Nach einem Schusse

3. Bd. 3 - S. 439

1838 - Eisleben : Reichardt
Brasilien. 439 senden der neuern Zeiten, doch weit davon entsernt ist, hinreichend be- kannt zu seyn. Das erste, was einen in Brasilien ankommenden Eu- ropäer in Erstaunen setzt, ist der Anblick der Urwälder oder jungfräu- lichen Wälder (Mato Virgem). Man bezeichnet mit diesem Na- men solche Wälder, welche als Zeugen der schöpferischen Kraft der neuen Welt in ursprünglicher Wildheit und noch unentweiht durch menschliche Einwirkung da stehen. In diesen Wäldern waltet noch immer die Natur in ihrer ganzen jungfräulichen Kraft; nie ertönte in ihnen der Schall der Holzaxt, nie hat eine menschliche Hand hier den Samen zur Anlage eines Forstes ausgestreut; denn über den Trümmern der vor Alter morsch gewordenen und umgestürzten Riesen- stamme erheben sich alsbald in üppigem Wüchse wieder neue Pflan- zengeschlechter, und immer und immer wiederholt sich hier das wechseln- de Spiel erzeugender und zerstörender Naturkräfte. In diesen Urwäldern weht den Wanderer Kühle an und zugleich tritt ihm das Bild der üppigsten Fülle entgegen; eine ewig junge Ve- getation treibt die Bäume zu majestätischer Größe empor, und noch nicht zufrieden mit diesen riesenhaften uralten Denkmälern, ruft die Natur auf jedem Stamme eine neue Schöpfung von vielen grünenden und blühenden Schlingpflanzen hervor. Statt jener einförmigen Ar- muth an Pflanzen-Arten in Europäischen, besonders in nördlichen Wäldern, entfaltet sich hier eine unübersehbare Mannigfaltigkeit der Bildungen in Stämmen, Blättern und Blüthen. Fast ein jeder dieser Fürsten des Waldes, welche hier neben einander stehen, unterscheidet sich in dem Gesammtausdrucke von seinen Nachbarn. Aber bei einer.so großen Fülle von Leben und einem so kräftigen Ringen nach Entwick- lung, vermag ein Boden, so fruchtbar wie der hiesige, doch nicht die nöthige Nahrung in gehörigem Maße zu reichen; daher stehen jene riesenartigen Gewächse in einem beständigen Kampfe der Sclbsterhal- tung unter einander. Selbst die schon hoch erwachsenen und daher einer großen Masse von Nahrungsstoffen bedürftigen Stämme empfin- den den Einfluß ihrer noch mächtigern Nachbarn, bleiben bei Entzie- hung der Nahrung plötzlich im Wachsthum zurück und fallen so in kurzer Zeit den allgemeinen Naturkräften anheim, die sie einer schnel- len Auflösung entgegen führen. Man sieht so die edelsten Baume nach wenigen Monaten eines abzehrenden Zustandes von Ameisen und andern Insekten zernagt, vom Grunde bis an die Spitze von Fäulniß ergriffen, bis sie plötzlich zum Schrecken der einsamen Bewohner des Waldes unter krachendem Geräusche zusammenstürzen. Um die ganze Schönheit der Urwälder kennen zu lernen, muß man in die Tiefe dieser Wälder dringen, die so alt als die Welt sind. Hier erinnert nichts an die ermüdende Einförmigkeit unserer Laub- und Nadel-Wälder; jeder Baum hat, so zu sagen, einen ei- genthümlichen Wuchs; jeder hat sein eignes Laubwerk, das oft ein von den benachbarten Bäumen verschiedenes Grün darbietet. Riesige

4. Bd. 3 - S. 594

1838 - Eisleben : Reichardt
594 Australien. der und wohlschmeckender Wurzeln ziehen, die einen großen Theil ih- rer Nahrung ausmachen. Den übrigen Theil des kultivirten Landes füllen Anpflanzungen von Bananen und Pifangs oder kleine Wälder von Brodfrucht-, Kokos- und Orangenbäumen, alles so dicht zusam- mengewachsen, daß der Boden, vor den brennenden Sonnenstrahlen geschützt, mit dem schönsten Grün prangt. Durch diese Wäldchen füh- ren die unmuthigsten, mit Sorgfalt unterhaltenen Fußpfade fast im- merwährend im kühlenden Schatten von einer Wohnung zur andern. Die Wohlgerüche schöner, duftender Blumen erquicken den Wanderer, und eine Menge Vögel von verschiedenen Arten, alle in der tropischen Farbenpracht, ergötzen ihn durch ihren Gesang und ihre Stimmen. Obgleich Tahiti nur 17 Grade vom Äquator entfernt ist, so wird die Hitze doch durch Winde fo gemildert, daß selbst Europäer sie erträg- lich finden. Ja im Januar, in der Mitte des Tahitischen Sommers, kühlt der alsdann sehr häufig fallende Regen die Atmosphäre ab. Sonst ist die Luft sehr heiter, trocken und vorzüglich gesund. Kranke, die von den Schiffen ans Land gebracht werden, genesen bald. Hier fallen keine Moskitos oder andere plagende Infekten der Tropenlän- der beschwerlich; hier hauset kein Raubthier; hier giebt es kein schäd- liches Gewürm, keine Schlange. Und doch ist dies Paradies der Erde nur schwach bevölkert; denn die Anzahl der Menschen beträgt höchstens 10,000, so daß im Durchschnitt auf die si>M. nur 500 kommen. Die Pomotu oder niedrigen, flachen Inseln. Dieser Archipel ist der weitläuftigste in der ganzen Südsee. Der. erste Seefahrer, der in diese Gegenden kam, war der Spanier Qui- ros, welcher einige Inselgruppen dieses Archipels entdeckte. Ihm folgten die Holländer le Maire und Schonten 1616, und im 18. Jahrhunderte haben sich vorzüglich um Erweiterung der Entde- ckungen in diesen Gegenden verdient gemacht Roggeween, Byron, Wal- lis, Carteret, Bougainville, Cook, Edwards, Bligh und Wilson; und im 19. Jahrhunderte Kotzebue, Vellinghausen, Duperrey, Beechey und andere. Noch bringt fast jedes Jahr neue Entdeckung von Inseln in diesem Archipel mit, den man nach seinem ganzen Umfange immer noch nicht völlig erforscht hat, indem das Meer in diesen Gegenden höchst gefährlich zu befahren ist, weshalb auch die Seefahrer diesem Theile des Meeres den Namen des gefährlichen oder bösen Meeres gegeben haben. Kotzebue sagt von demselben: „Ein Sturm bei trübem Wetter ist in dieser Gegend der unvermeidliche Untergang eines Schiffes, und selbst die genaueste Charte könnte keine Rettung bringen, da die Strömung stark, das Land niedrig und der Wind zu heftig ist, um zurück zu laviren, wenn man das Unglück hätte, ei-

5. Bd. 2 - S. 543

1837 - Eisleben : Reichardt
Java. i '543 unverdrossen und gutmüthig, dabei streitbar und muthig. Weil er nur an den Umgang mit den Eingebornen gewöhnt ist, so scheut er sich zuweilen vor dem Europäer, besonders wenn dieser in weißen Battist- kattun gekleidet ist. In solchem Falle ist dem Büffel nicht zu trauen, und er kann mit seinen ungeheuern Hörnern und funkelnden Augen auch wohl dem Herzhaftesten Schrecken einjagen. Unter der Leitung eines Javaners hingegen ist er so fromm, wie ein Lamm, und laßt sich von kleinen Kindern, die auf seinem Nacken sitzen, hin- und her- führen und nicht selten spielend necken und schlagen. Sehr selten wird derselbe von dem gutherzigen Javaner geschlagen und es besteht zwischen dem Landmann und seinem Arbeitsthier eine besondere wech- selseitige Zuneigung *). Meistens schon vor Sonnenaufgang ist der Javane mit seinem Büffel auf dem Felde, um die kühle Morgenluft zur Arbeit zu benutzen. Während der heißen Mittagssonne kehrt er heim, badet sich und beschäftigt sich jetzt unter Dach, auf einer Matte sitzend, mit Ausbesserung der Hausgerathschasten oder Verferti- gung neuer, besonders mit Flechten von Matten und Körben aus Baum- blättern und Bambus; oder mit anderer leichter Arbeit, bis daß ihm der kühlere Nachmittag wieder die Fortsetzung der Feldarbeit gestattet. So lebt der Landmann einfach, genügsam und im Ganzen glücklich und zufrieden. Überhaupt herrscht beim gemeinen Manne die schönste Familien- Eintracht und das friedlichste Zusammenleben in der stillen Bambus- hütte, und die Frau genießt von ihrem Manne vollkommene Achtung und liebevolle Behandlung. Hier findet man nicht die sklavische Be- handlung der Frauen, wie sie bei andern Völkern Asiens allgemein ist; sie leben nicht abgesondert, sondern begleiten ihre Männer überall hin und stehen mit ihnen auf vollkommen gleichem Fuße, indem die häuslichen Arbeiten so vertheilt sind, als die Natur selbst solche ange- ordnet zu haben scheint. Der Mann baut sein Feld, sorgt für den Unterhalt seiner Familie und ist überall der treue Begleiter und Be- schützer seiner Frau, welche sich ihrerseits den minder schweren Feldar- beiten unterzieht; sie säet und pflanzt und hilft dem Manne einernd- ten, und spinnt, webt und macht Kleider im Hause, besorgt die Küche und pflegt als zärtliche Mutter ihre Kinder, die mit Liebe, Ehrfurcht und Achtung, ohne Sklaverei an ihren Eltern hangen. Nur die Wei- *) Als einen Beweis von der Anhänglichkeit des Büffels an den Men- schen erzählt Olivier folgenden Vorfall: Ein kleiner Javanischer Junge trieb seines Vaters Büffel wie gewöhnlich auf das Feld, hier sprang er spielend umher, indeß sein Begleiter ruhig weidete. Aus'einmal springt ein großer Tiger aus dem Busche und packt das Kind mit hungerrgem Rachen. Kaum hört der Büffel das ängstliche Geschrei des Kindes, so schießt er mit gefällten Hörnern auf den Tiger los, durchbohrt ihn und schleudert ihn in die Luft, daß er leblos nieder- fallt, und rettet also das Leben seines kleinen Führers, den er auf seinem Nacken nach Hause bringt.

6. Bd. 2 - S. 806

1837 - Eisleben : Reichardt
806 Afrika. Hoffnungen zu nichte machen. Einige haben die Flügel braun gefleckt und den Leib schön gelb; die rothen aber sind die schlimmsten unter ihnen. Ende Mais beginnen sie zu erscheinen und dehnen sich über die Ebenen aus, um ihre Eier zu legen, die sich zu etwa 700,000 auf jedes trächtige Weibchen berechnen lassen. 4 Wochen darauf erscheinen die Jungen; und kaum geboren, vereinigen sie sich in ungeheurer Zahl und bilden eine dichte Masse, welche mehrere Morgen Landes füllt und sich bisweilen Z bis 4 F. hoch über den Boden erhebt. Hier- auf immer in gerader Linie ihren Weg einschlagend, fallen sie über Felder, Pflanzungen her, verzehren alles Laub und bisweilen sogar die Schößlinge und die Rinde der Baume. Nachdem sie so einen Mo- nat zugebracht, erreichen sie ihre natürliche Größe. Indem sie hierauf an Sträucher und Steine sich heften und sich mit einer jener der Rau- pen ähnlichen Bewegung fortschieben, streifen sie ihre Haut ab, um eine neue anzunehmen; 7 bis 8 Minuten reichen zur Verwandlung hin, worauf sie in einem Zustande von Ermattung bleiben. Aber so- bald Luft und Sonne ihre neuen Flügel gestärkt haben und die Feuch- tigkeit verschwunden ist, bemächtigt sich ihrer von Neuem der gefräßigste Instinkt und frischer und kräftiger als je beginnen sie einen neuen Überfall. Dann erheben sie sich im Fluge, bilden Wolken, welche die Sonne verfinstern und schon von fern vernimmt man das Schlagen der Flügel und das dumpfe Gemurmel dieser luftigen Heere. Wehe dann dem Lande, wo sie sich niederlassen! In einer Stunde ist alles zerstört; kein Blatt, kein Halm, kein Zeichen von Vegetation und Le- den ist übrig gelassen. Indessen bleiben sie kurze Zeit und bisweilen stürzen sie, ihren zerstörenden Lauf verfolgend, in das Meer; bisweilen tödtet ein plötzlicher kalter Wind sie millionenweise; Felder und Küsten sind mit ihren Körpern bedeckt, die verwesend die Luft verderben und ansteckende Krankheiten erzeugen. Sobald die Mauren ihre Felder mit diesen Insekten angefüllt sehen, rennen sie hin und her mit Ge- schrei, Feuer und Stöcken, woran sie Tücher binden, indem sie damit die Feinde zu schrecken und zu verjagen oder wenigstens in gewisse Gränzen zu halten suchen. Wenn sie aber den geringen Erfolg dieser Versuche bemerken, so hören sie auf, sich weiter zu quälen und zu betrüben und nehmen als weise Leute nicht nur ihr Schicksals mit Ge- duld an, sondern ziehen auch noch Vortheil von ihrem Unglück. Sie beginnen an die Bäume zu schlagen, worauf die Heuschrecken genistet, und nachdem dieselben heruntergefallen, füllen sie mit ihnen Säcke an, besprengen sie mit Salz und kochen sie entweder einfach im Ofen oder im heißen Wasser, in welchem letztem Falle sie dieselben sodann auf dem Dache trocknen und hierauf in der Pfanne schmoren oder auf dem Roste braten, und auf solche Weise ein Paar Monate von ihnen le- den. Auf die Art ist bei ihnen ein Sprichwort entstanden„daß die Heuschrecken das Fleisch wohlfeil machen." Graberg von Hemsö, Schwe- discher Konsul zu Tanger, versichert, daß er diese im Ofen gebratenen
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