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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 39

1880 - Halle : Anton
39 Als König nahm er sich Karl den Großen zum Vorbild. Sein Streben ging dahin, die Einheit und Macht Deutschlands zu vergrößern, und zu diesem Zwecke war er bemüht, die Königsgewalt hoch über die herzogliche zu erheben. Seme Köniaswürde ließ er von niemand antasten; wer es wagte, tn dem sah er einen Frevler an Gottes Gebot; die Krone setzte er me auf das Haupt, ohne vorher gefastet zu haben. Solch kraftvolles Regiment gefiel nicht allen. Mehrere deutsche Fürsten empörten sich darum gegen ihn und versagten chm den schuldigen Gehorsam. Ja sogar sein eigner Bruder Heinrich schloß sich den Aufständischen an. Er memte, es rmne edleres Blut in seinen Adern und er habe größeres Recht auf die Krone, da bei Otto's Geburt der Vater nur Sachsenherzog, bei seiner Geburt dagegen König gewesen sei. Mit siegreicher Hand aber schlug Otto den Aufstand nieder; großmüthig verzieh er Dem Bruder. Allein schon nach zwei Jahre beteiligte sich derselbe an einer neuen Verschwörung. Otto sollte ermordet und Heinrich auf den Thron gehoben werden. Glücklicherweise wurde der Anschlag entdeckt; Heinrich wurde auf der Flucht eingeholt und gefangen gesetzt Es gelang ihm jedoch, seiner Haft zu entkommen, und als Otto zu Frankfurt nicht zu Quedlinburg, wie das unten erwähnte Gedicht angiebt —) das Weihnachtsfest feierte, warf sich plötzlich beim nächtlichen Gottesdienste ein Mann, barfuß mid im Büßergewande, vor rhm nieder. Otto erkannte den Bruder, hob ihn gerührt auf und verzieh ihm auch diesmal. Seitdem störte nichts wieder die Eintracht der Brüder, und Heinrich hielt die gelobte Treue bis zu seinem Tode. (Vergl. das Gedickt von H. v. Mühler „Kaiser Otto I. und Heinrich: zu Quedlinburg im Dome ertönet Glockenklang re.). 3. Otto durste während seiner langen Regierung das Schwert nicht oft ruhen lassen. Die von seinem Vater Heinrich unterworfenen slavischen Völker versuchten, das deutsche Joch abzuwerfen. Sie wurden jedoch mit Hilfe tapfrer Markgrafen zum Gehorsam zurückgebracht. . .. Die dänischen Normannen hatten, die inneren Unruhen Deutschlands sich zu Nutze machend, die Markgrafschaft Schleswig verwüstet und die daselbst angesiedelten Sachsen getödtet. Otto drang siegreich bis zum Nordende Jütlands vor, schlenderte hier zum Zeichen, daß nur das Meer ihn am weiteren Vordringen hindere, seine Lanze in dasselbe (— daher führt dieser Meerestheil den Namen „Ottensund" —) und zwang den Dänenkönig zur Taufe und Unterwerfung. Als Schirmherr der Kirche suchte hierauf Otto die Slaven und Dänen zu christianisiren. Zu diesem Zwecke gründete er im Osten und Norden seines Reichs eine An -zahl Bisthümer. Von ihnen als Mittelpunkten aus sollte das Licht des Evangeliums in immer weiteren Kreisen die Nacht des Heidenthums durchdringen. —

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 42

1880 - Halle : Anton
42 Wohl bin ich mürbe worden, doch nicht so Bin ich herabgekommen, nicht so ganz Zerbrochen und zernichtet, daß ich den Verriethe, der mir einzig Treue hielt." Mland. Darauf wurde er vom Kaiser in Acht und Bann gethan. Eine Zeit lang lebte er in den Schluchten des Schwarzwaldes vom Raube; endlich starb er sammt seinem Freunde, von Konrads Kriegern im Kampfe erschlagen. Ii. Konrads Sohn, Heinrich Iii., regierte von 1039—1056, Unter ihm erlangte Deutschland seine größte Ausdehnung; es umfaßte drei Königreiche ( - Italien, Burgund, Ungarn —), secks deutsche (— Schwaben, Baieru, Franken, Sachsen, Ober- und Niederlothringen —), und drei außerdeutsche Herzogtümer (— Polen, Kärn-then, Böhmen mit Mähren —). Heinrich erhob die kaiserliche Gewalt auf die höchste Stufe: Fürsten und Päpste — es gab deren damals zu gleicher Zeit drei, die sich gegenseitig verfluchten — setzte er nach Belieben ein und ab. Dem anmaßenden französischen Könige gegenüber vertrat er deutsche Ritterlichkeit. Derselbe behauptete nämlich auf einer Zusammenkunft mit Heinrich, Lothringen sei durch Hinterlist und Betrug an Deutschland gekommen, und verlangte die Herausgabe dieses Landes. Heinrich antwortete auf diese Lüge und Beleidigung damit, daß er dem französischen Könige feinen Ritterhandschuh vor die Füße warf und ihn so zum Zweikampfe herausforderte. Diesem aber entzog sich fein Gegner durch heimliche schimpfliche Flucht. Ein großes Verdienst erwarb sich Heinrich dadurch, daß er dem Fehde - und Raubwefen der Ritter, welches damals in vollster Blüthe stand, wenigstens für einige Tage der Woche steuerte. Er führte nämlich in Deutschland den Gottesfrieden ein, eine Einrichtung, die ursprünglich in Burgund und Frankreich getroffen worden war. Dieser Friede erstreckte sich auf die Zeit vom Sonnenuntergange Mittwochs bis zum Sonnenaufgange Montags. An den vier Tagen, welche an Christi Himmelfahrt, an fein Leiden und Sterben, an fein Ruhen im Grabe und an seine Auferstehung erinnern, sollte das Schwert in der Scheide bleiben und jedermann ohne Furcht feinen Geschäften nachgehen können. Mit eiserner Strenge trat Heinrich denjenigen entgegen, welche diesen Gottesfrieden brachen. Iii. 1. Heinrichs Iii. Sohn, Heinrich Iv., regierte von 1056 —1106. Anfangs übernahm feine Mutter Agnes die Leitung der Regierung, denn der junge König war bei des Vaters Tode erst 6 Jahre alt. Den deutschen Fürsten aber erschien es schmachvoll, daß sie einem Weibe gehorchen sollten. In Verbindung mit einigen andern Großen brachte darum der Erzbischof Hanno von Köln den königlichen Knaben in feine Gewalt, um in seinem Namen herrschen zu können. Als sich nämlich die Kaiserin

3. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 48

1880 - Halle : Anton
48 X. Aie Hohenstaufen. I. Nach dem Aussterben des fränkischen Kaiserhauses und nach dem Tode des folgenden Kaisers Lothar ging die Kai-scrwürde auf das Geschlecht der Hohenstaufen über. Dasselbe hat seinen Namen von der Stammburg Hohenstaufen in Schwaben (= im jetzigen Würtemberg). Der erste höh enst ansisch e Kaiser war Konrad Iii. Er regierte von 1138 —1152, Am meisten hatte sich freilich ein andrer Hoffnung auf die Kaiserkrone gemacht und darum auch schon die Reichskleinodien an sich genommen; das war Heinrich der Stolze, aus dem Geschlechte Welf, der Schwiegersohn des verstorbenen Lothar und der mächtigste Fiirst im deutschen Reiche, bettn er war Herzog von Sachsen und Baiern. Aber man fürchtete, er möchte als Kaiser zu mächtig werben, barnm hatte man ihn bei der Wahl übergangen. Boll Unwillen und Groll lieferte er die Reichskleinodien aus. Als der neue Kaiser Konrad aber gar forderte, er solle aus Sachsen verzichten, da es nicht geduldet werden könne, daß zwei Herzogtümer in einer Hand seien, verweigerte er die Herausgab e Sachsens und griff zu den Waffen. Konrad erklärte ihn darauf in die Reichsacht und nahm ihm nun beide Herzogtümer. Heinrich der Stolze, verlassen von seinen Großen, starb bald angebrochenem Herzen. Er hinterließ einen 10jährigen Sohn, Heinrich, den man später den Löwen nannte. Für denselben ergriff sein Oheim Wels das Schwert. So begann ein langjähriger Kampf zwischen den Welfen und den Hohenstaufen; nach einem ihnen gehörigen Schlosse (— jetzt Stadt in Würtemberg —) wurden die letzteren auch ,,Waiblinger" genannt; die Italiener machten aus diesem Namen „G hib ellin en". Konrad siegte bei Weinsberg über seinen Gegner und belagerte die Stadt. Als sie sich, vom Hunger bezwungen, ergeben mußte, rettete die Treue der Weiber den Männern das Leben. Der erste Hohenstanfe, der König Konrad lag Mit Heeresinacht vor Weinsberg seit manchem langen Tag. Der Welfe war geschlagen, noch wehrte sich das Nest; Die unverzagten Städter, die hielten es noch fest. Der Hunger kam, der Hunger, das ist ein scharfer Dorn! Nun suchten sie die Gnade, nun fanden sie den Zorn: „Ihr habt mir hier erschlagen gar manchen Degen werth. Und öffnet ihr die Thore, so trifft euch doch das Schwert." Da sind die Weiber kommen: „,.Und muß es also sein, Gewährt uns freien Abzug, wir sind vom Blute rein."" Da hat sich vor den Armen des Helden Zorn gekühlt. Da hat ein sanft Erbarmen im Herzen er gefühlt.

4. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 16

1880 - Halle : Anton
16 Hierauf verheirathete er sich mit der christlichen burgundischen Prinzessin Chlotilde. Umsonst bemühte sich diese ihren noch heidnischen Gemahl zum Christenthum zu bekehren Hartnäckig hielt er an seinen alten Göttern fest, und als sein erstgeboraer Sohn nach empfangener Tause starb, rief er vorwurfsvoll aus- Wäre er Nlcht^getauft worden, so lebte er noch." Später gerieth Chlodwig mit den auf beiden Sei-lent bc*L^ein§ wohnenden Alemannen in Streit. Im Sah re 496 kam es bei Zülpich — zwischen Aachen und Bonn — zur ^chacht^ ® er ^ ieg neigte sich auf die Seite der Alemannen. -t ac fränkische Heer war nahe daran, vernichtet zu werden. In dieser Noth wendete sich Chlodwig zum Gott seiner Gemahlin und veisprach, sich taufen zu lassen, wenn er ihm den Sieg verleihen werde. ^ Noch einmal warfen sich die Franken mit ganzer Straft auf die Feinde, und nun wurden die Alemannen vollständig geschlagen. (Vergl. das Gedicht von Simrock: Chlodewig, der Frankenköniq sah in Zülpichs heißer Schlacht re.) Chlodwig erfüllte fein Versprechen und ward Christ. Damals standen sich in der christlichen Kirche zwei Parteien gegenüber. Die römisch-katholischen Christen behaupteten, Christus sei dem Vater in allen Stücken vollkommen gleich; die arianischen Christen dagegen -die Anhänger eines gewissen Artus — leugneten die Wesensgleichheit des Sohnes mit dem Vater. Chlodwig bekannte sich bei seinem Ueber-tritt zur christlichen Kirche zum römisch-katholischen Glauben. Dafür belohnte ihn der römische Bifchof oder Papst mit dem Beinamen „aller-christlichster König". Allein der Gesinnung und dem Herzen nach blieb er, obsckon getauft, ein roher Heide. Die im Osten Galliens wohnenden Burgunder und die im Süden desselben Landes seßhaften Westgothen waren dem arianischen Glauben zugethan. „Es bekümmert mich," sprach Chlodwig zu seinen Franken, „daß die Ketzer noch einen Theil Galliens besitzen; laßt uns gegen sie zu Felde ziehen und mit Gottes Hilfe ihr Land erobern." Er besiegte zuerst die Burgunder und machte sie tributpflichtig. Hierauf wendete er sich gegen die Westgothen. Trotz tapfrer Gegenwehr wurden sie geschlagen; ihr König siel von Chlodwigs eigner Hand; ihr Gebiet aber von der Loire bis zu den Phrenäen wurde dem Frankenreiche einverleibt; nur der Küstenstrich von den Pyrenäen bis zum Rhone blieb vorläufig noch westgothifche Besitzung. Nach so vielen Eroberungen schritt Chlodwig zur Unterwerfung aller übrigen Frankenstämme. Durchlist und Verrath räumte er deren Könige aus dem Wege. Dein Sohne des einen ließ er insgeheim sagen: „Dein Vater ist alt und gebrechlich; wäre er todt, so würde sein Reich dir zufallen, und auf meine Freundschaft würdest du rechnen können." Durch solche Einflüsterungen bethört, ließ jener den Vater im Schlafe überfallen und

5. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 26

1880 - Halle : Anton
26 zuvorgekommen war; betrübt ritt er heimwärts. Als sie aber nahe zum kaiserlichen Schlosse in Aachen kamen, löste Roland, der hinter dem Vater ritt, dcvs Kleinod aus dessen Schilde und setzte dafür das Riesenkleinod ein. Das gab so wunderbaren Schein als wie Die liebe Sonne. Erfreut rief König Karl: „Heil dir, Milon! du hast den Riesen besiegt!" Verwundert schaute sich Milon um, erblickte das Kleinod und fragte: „Roland, sag' an, du junger Fant, wer gab dir das?" „Um Gott, Herr Vater", versetzte Roland, „zürnt mir nickt, daß ich erschlug den groben Wicht, dieweil ihr eben schliefet." (Vergl. das Gedicht: „Roland, der Schildträger" von Uhland.) — Als Karl siegreich aus Spanien zurückkehrte, führte Roland die Nachhut des Heeres. In den Schluchten der Pyrenäen wurde dieselbe von den räuberischen Bewohnern jenes Gebirges überfallen und niedergehauen. Vergebens setzte Roland sein elfenbeinernes Horn au die Lippen, das Horn, dessen Ton eine Tagereise weit drang. Wohl hörte Katl den bekannten Ton, wohl kehrte er schleunig mit dem eigentlichen Heere zurück, allein er kam zu spät: schon war Roland mit all seinen Rittern gefallen. — 4. Karl zog gegen den Herzog Thassilo von Baiern. Thassilo war ein Schwiegersohn des früheren Langobardenköuigs Desiderius, den Karl ins Kloster verwiesen hatte; darum war er des Frankenkönigs Feind; auch wollte er sich gern von demselben unabhängig machen. Karl aber besiegte Thassilo, nahm ihn gefangen,' verwies ihn ebenfalls in ein Kloster und hob die Herzogswürde in Baiern ganz auf. Die Sage erzählt: Nach langen Jahren kam Karl in dasselbe Kloster, in welches er den Thassilo geschickt hatte. Er hatte diesen längst vergessen. Zur Nachtzeit wollte er im Münster beten. Da nahm er mit Staunen wahr, wie ein Mönch unsichern Schrittes durch den Kreuz-gang des Klosters wandelte. Er war blind, und ihm zur Seite ging ein lichtumflossener Bote Gottes, der ihn leitete. Des Greises Züge kamen ihm bekannt vor, doch konnte er sich seines Namens nicht entsinnen. Am andern Tage fragte er den Abt nach dem Mönche, der kannte ihn aber nur nach seinem Klosternamen und wußte nichts weiter von ihm. Er führte den Kaiser nach des Mönches Zelle und gebot demselben, zu sagen, was er früher gewesen, und nichts zu verschweigen, denn sein Herr und Kaiser stehe vor ihm. Da sank der blinde Mönch zu den Füßen Karls nieder und sprach: „O Herr, viel habe ich gegen dich gesündigt, Thassilo wurde ich früher geheißen." Gnädig hob ihn der Kaiser auf und erwiderte: „Schwer hast du gebüßt; alle deine Schuld sei dir vergeben!" Da küßte der blinde Mönch des Kaisers Hand und sank zur Erde und verschied. — 5. Da, wo einst die Hunnen geherrscht hatten, in Ungarn und Oestreich, hatten sich nach mehrfachen Wanderungen d i e Avaren, ein asiatisches Reitervolk niedergelassen. Von Thassilo zu Hilfe gerufen, brachen sie verheerend im Frankenreiche ein. Karl zog da-

6. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 65

1880 - Halle : Anton
65 von dem väterlichen Hofe (— Meierei) vertrieben und dieser mit dem herrschaftlichen vereinigt. Und eines) in den Fehden der Ritter unter einander hatte er arg zu leiden. Da die Burgen schwer zu erobern waren, so beschädigte man sich lieber gegenseitig die Dörfer, trieb die Viehherden fort, zerstörte die Feldfrüchte, verdarb die Wein - und Obsternte, ja ruinirte manchmal sogar die Aecker durch böswilliges Einsäen von Unkraut auf lange Zeiten hinaus. Mit den Kreuzzügeu wurde das Loos des Bauern etwas besser. Aus Befehl des Papstes mußte jedem Knechte, welcher das Kreuz nahm, um mit in das gelobte Land zu ziehen, von feinem Herrn die Freiheit gegeben werden. Dadurch erwarben Taufende Unabhängigkeit und Selbständigkeit. Im andern Falle schenkte wohl auch der Herr, ehe er selbst den Kreuzzug antrat, aus Frömmigkeit seinen Knechten die Freiheit — oder er starb im fremden Lande, und das benutzten dann viele seiner bisher dienstbaren Leute, um sich unabhängig zu machen. Andere Bauern suchten wohl auch bei einer benachbarten Stadt Schutz, zahlten ihr ein Schutzgeld und wurden dafür als Pfahlbürger angenommen. So bildete sich allmählich wieder ein Stand freier Bauern; doch ging es damit sehr langsam, und noch lange befand sich der Landmann im Zustande der Gedrücktheit und Schutzlosigkeit. Iv. Die Femgerichte. 1. Durch das Faustrecht war eine allgemeine Unsicherheit herbeigeführt worden; jeder that, wozu er die Macht hatte. Die eigentlichen Gerichte besaßen nur geringe Achtung; fast niemand kümmerte sich um den Spruch des Richters. Dadurch wurden die Femgerichte in's Dasein gerufen. Ihr Name stammt von dem altdeutschen Worte „verfemen", welches so viel als „verbannen, verfluchen" heißt. — Ursprünglich entstanden sie m Westfalen; in Dortmund war ihr Hauptsitz; allmählich breiteten sie sich aber über ganz Deutschland ans. — Eigentlich waren sie nur eine Fortsetzung der alten, von Karl dem Großen eingeführten Gaugerichte, in denen der Gaugraf im Namen des Kaisers Recht sprach. Deshalb und weil nur freie Männer zu Femrichtern gewählt werden durften, Hieß der Vorsitzende eines solchen Gerichts „Freigras", obschon er sehr oft nur ein einfacher Bauer war; die Richter nannte'man „Freischöffen"; der^Ort, wo das Gericht abgehalten wurde, hieß „Freistuhl". Die Schöffen erkannten sich unter einander an einem besonderen Gruße und an geheimen Zeichen; Gruß und Zeichen verstanden nur sie allein; deshalb nannte man sie auch „Wissende". Niemandem , selbjt Weib und Kind nicht, dursten sie die Geheimnisse und Beschlüsse des Gerichts offenbaren; mit furchtbarem Eibe mußten sie das bei ihrer Aufnahme geloben, und schreckliche Strafe war dem ge-broht, der biesen Eib brach: er sollte bet Hänbe und Augen beraubt, 5

7. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 92

1880 - Halle : Anton
92 Eigentlich wollten aber die deutschen Fürsten keinen von den drei Bewerbern; sie boten vielmehr dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen, der schon dreimal Reichsvicar, d. H. Stellvertreter des Kaisers gewesen war, die Krone an. Dieser schlug sie indeß seines hohen Alters wegen aus; er meinte, in solcher sturmbewegten Zeit mußten die Zügel der Regierung in jugendlich starke jiände gelegt werden, und empfahl darum den König Karl von Spanien. Karl wurde nun auch gewählt und regierte als Karl V. von 1519 — 1558. Als Zeichen seiner Dankbarkeit schickte er an Friedrich den Wersen ein Geschenk von 100000 Dukaten; doch dieser wies dasselbe zurück und duldete auch nicht, daß einer seiner Diener irgend eine Gabe annahm. Karl aber hielt ihn fort und fort in hohen Ehren und meinte wohl zuweilen bei Berathungen: „Wir wollen erst hören, was unser Vater Herzog Friedrich von Sachsen dazu sagen wird". Karl war schon vor seiner Wahl ein mächtiger Fürst gewesen-Spanien, Neapel und Stellten, die Niederlande, die habsburgischen Besitzungen und die neu entdeckten Länder in Amerika gehorchten seinem Scepter; nun empfing er noch die deutsche Krone; wohl konnte er daher sagen: „In meinem Reiche geht die Sonne nicht unter." 2. Im Jahre 1521 hielt Kaiser Karl V. zu Worms seinen ersten Reichstag ab. Auch Luther, dessen Sache hier entschieden werden sollte, wurde auf denselben vorgeladen und ihm zugleich durch ein besonderes kaiserliches Schreiben freies Geleit zugesichert. Wohl warnten ihn seine Freunde und riechen ihm ab, der Vorladung zu folgen; sie meinten, er werde, wie einst Huß, zum Scheiterhaufen gehen. Allein Luther antwortete: „Und wenn sie zwischen hier und Worms ein Feuer anzündeten, das bis zum Himmel reichte, so will ich doch hiudurchziehu." Getrosten Muthes trat er auf einem kleinen hölzernen Wägelchen, das ihm der Rath zu Wittenberg geliehen hatte, die Reise an. Voran ritt der kaiserliche Herold, der ihm das Einladungsschreiben gebracht hatte; sein Bruder und'zwei Freunde begleiteten ihn. Wo er hinkam, da strömte das Volk herzu, den Mann zu sehen, der kühn genug war, den Kampf mit dem Papste und der Geistlichkeit zu wagen; die Einwohner von Erfurt holten ihn tn feierlichem Aufzuge in ihre Stadt ein; an vielen Orten predigte er. Noch einmal erhielt er in der Nähe von Worms die Warnung eines guten Freundes, er möge dem sicheren Geleite nicht allzusehr trauen-aber Luther erwiderte: „Und wenn so viel Teufel in Worms wären als Ziegel auf den Dächern, ich wollte doch hineingehen." Als er in die Stadt einfuhr, da konnte ihm der kaiserliche Herold kaum den Weg durch die ungeheure Volksmenge bahnen, die ihn zu sehen begehrte. Am andern Tage wurde er aus das Rathhaus geführt, wo der Reichstag seine Versammlungen hielt. Beim Eintritt in den Sitzungssaal klopfte ihm der in Waffen grau gewordene Ritter Georg von Frundsberg theilnehmend auf Die Schulter und sprach: „Mönchlein, Mönchlein, du gehst jetzt einen Gang, dergleichen ich und mancher Oberste m unsrer allerernstesten Schlachtordnung nicht gethan haben. Bist du

8. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 96

1880 - Halle : Anton
96 gelischen ihr Glaubensbekenntniß, die augsburgische Con-fession. Sie ist noch jetzt der Grund, auf dem die evangelisch-lutherische Kirche ruht. Melanchthon hatte die Schrift abgefaßt und genau darin dargelegt, in welchen Punkten man mit den Katholiken übereinstimme und in welchen man abweiche. Luther, der noch in der Reichsacht war und sich darum zu Coburg aufhielt, hatte sie gebilligt; er schrieb: „Sie gefällt mir fast wohl, und ich weiß nichts daran zu bessern und zu ändern." Die protestantischen Fürsten und Städte hatten sie mit fröhlichem Herzen unterschrieben, der Kursürst von Sachsen voran, denn er wollte, wie er sagte, Christum auch mit bekennen; ein andrer erklärte: „Ich habe für meine Herren und Freunde manchen Ritt gethan, mein Herr Christus verdient wohl auch, daß ich etwas für ihn thue." — Oeffentlich vor Kaiser und Reich wurde die Bekenntnißschrift vorgelesen. Karl forderte, das solle in lateinischer Sprache geschehen; Johann der Beständige aber erklärte: „Wir sind Deutsche und auf deutschem Boden und also wird kaiserliche Majestät auch die deutsche Sprache zu reden uns erlauben." Da willigte der Kaiser ein. Die Protestanten fühlten sich durch dieses cinmiithige Bekenntniß ihres Glaubens gar mächtig erhoben und gestärkt, und viele ihrer Gegner hörten hier zum ersten mal, was es eigentlich mit der vielgefchmähten evangelischen Lehre für eine Bewandtniß habe. — Der Kaiser aber hätte dieselbe gern gänzlich unterdrückt. Er drohte, die katholischen Fürsten würden ihm mit Gut und Blut beistehen, um diesem Handel ein Ende zu machen. Da galt es sich zu schützen. Die protestantischen Fürsten versammelten sich darum in der thüringischen Stadt Schmalkalden und schloffen hier 1531 einen Bund, den fchmalkaldischen Bund; sie verpflichteten sich zu gegenseitigem Beistand, falls sie ihres Glaubens wegen angegriffen würden. Aber noch vermochte der Kaiser nicht mit Strenge einzuschreiten; auswärtige Feinde, die Türken, regten sich von neuem und bedrohten seine Lande; zu ihrer Bekämpfung bedurfte er auch der Hilfe der Protestanten. Darum war er gern bereit, den Streit in Deutschland einstweilen ruhen zu lassen. S o wurde im Jahre 1532 in Nürnberg ein Religionsfriede geschlossen: niemand sollte vorläufig feines Glaubens wegen verfolgt werden, später sollte eine allgemeine Kirchenversammlung die religiösen Streitigkeiten entscheiden. So konnte das eine Haupt des schmalkalvischen Bundes, Kurfürst Johann der Beständige, nach siebenjähriger Regierung sein Haupt in Frieden zur Ruhe legen; er starb 1532, Luther hielt ihm die Leichenrede. Mit Recht klagte er: „Mit Friedrich ist die Weisheit, mit Johann die Rechtschaffenheit gestorben." Die kurfürstliche Würde erbte des Verstorbenen Sohn, Johann Friedrich der Großmüthige; er regierte von 1532—1547, 7. Fast zu gleicher Zeit mit Luther trat in der Schweiz Ulrich Zwingli, ein Prediger in Zürich, als Reformator auf. Auch ihn hatte der schamlose Ablaßhandel dazu veranlaßt. Luther und Zwingli wollten beide dasselbe: beide kämpften gegen die Mißbrauche

9. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 100

1880 - Halle : Anton
100 schrecken und willig zu machen, den gefangenen Kurfürsten als einen Rebellen zum Tode verurtheilen. Johann Friedrich spielte eben mit einem Mitgefangenen Schach, als ihm das Urtheil verkündet wurde. Gelassen hörte er es an und erwiderte nur: „Ich hoffe, der Kaiser wird gnädig mit mir verfahren; kann es aber nicht sein, so bitte ich, mir den Tag meines Todes vorher anzuzeigen, damit ich mich mit meiner Gemahlin und meinem Sohne über manches noch besprechen kann." Dann fuhr er ruhig im Spiele fort. Aber der Kaiser sah doch ein, daß er zu weit gegangen war, und ließ das Todesurtheil nicht vollstrecken. Johann Friedrich mußte indeß dafür sein Land und die Kurwürde abtreten und sich verpflichten, des Kaisers Gefangener zu bleiben, so lange es demselben gefallen werde. Das erledigte Kurfürstenthum Sachsen verlieh Karl an seinen Verbündeten Moritz. Damit ging im Jahre 1547 die Kurwürde von der ernestinischen auf die albertinische Linie über; die ernestinische Linie behielt blos Thüringen mit dem Herzogstitel. Nun ergab sich auch Wittenberg. Der Kaiser behandelte es mit der größten Schonung und duldete nicht, daß seinetwegen eine Aenderung im evangelischen Gottesdienste vorgenommen wurde. Als er die Schloßkirche besuchte, zeigte man ihm auch das Grab Luthers. Einige seiner Begleiter riechen ihm, die Gebeine des Erzketzers ausgraben und nachträglich noch verbrennen zu lassen. Aber er antwortete: „Lasset sie ruhen, er hat seinen Richter schon gefunden; ich führe Krieg mit den Lebenden, nicht mit den Todten." Damals lebte in Wittenberg Lucas Kranach, der berühmteste Maler seiner Zeit. Der hatte in früheren Jahren Kaiser Karl V, als derselbe noch ein Knabe von 8 Jahren gewesen war, gemalt. Jetzt ließ ihn der Kaiser zu sich in sein Lager kommen. Lucas Kranach mußte ihm erzählen, wie er sich damals benommen habe. Darauf sagte Karl: „Bitte dir eine Gnade aus!" Da fiel ihm der Maler zu Füßen und bat ihn mit Thränen in den Augen um die Freiheit seines Kurfürsten. Der Kaiser gerieth in große Verlegenheit; die Bitte des treuen Sachsen rührte ihn tief; aber doch meinte er, sie nicht erfüllen zu können. „Du bist ein braver Mann", sagte er, „aber lieber hätte ich dich, wenn du um etwas anderes gebeten hättest." 5. Auch das andre Haupt des auseinandergesprengten schmalkaldischen Bundes, Landgraf Philipp von Hessen, demüthigte sich vor dem Kaiser. Sein Schwiegersohn, der nunmehrige Kurfürst Moritz, riech ihm dazu; auch versprach er ihm in des Kaisers Namen, daß er weder mit Gefängniß noch mit Landverlust gestraft werden sollte. In Halle erschien Philipp vor Karl. In feierlicher Versammlung kniete er vor dem auf seinem Throne sitzenden Kaiser nieder; hinter ihm kniete sein Kanzler und las die Abbitte vor. Dabei verzog der Landgraf in seiner Verlegenheit einigemal das Gesicht zum Lächeln. Der Kaiser drohte ihm mit dem Finger und sagte: „Wart, ick will dick lachen lehren" und hielt ihn trotz der Abbitte als Gefangenen zurück.

10. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 104

1880 - Halle : Anton
104 Deutschland — Ferdinand I. und Maxmilian Ii. — hielten diesen Religionsfrieden aufrecht. Ferdinand!, war zwar der katholischen Lehre von Herzen zugethan, aber in seiner Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit duldete er nicht, daß den Protestanten irgend ein Unrecht geschähe. Und sein Sohn Maxmilian Ii. war ein so milder und menschenfreundlicher Herr, daß man ihn die Freude der Menschen nannte; ja, er war ein so großer Freund der evangelischen Lehre, daß er lieber selbst zur protestantischen Kirche übergetreten wäre, wenn er nicht gefürchtet hätte, dadurch in seinen katholischen Ländern ein Aergerniß zu geben und Unruhe zu erregen. Anders wurde der Zustand, als nach seinem plötzlichen Tode sein Sohn Rudolf 11. die Regierung übernahm. Zwar war derselbe ein Mann ohne kräftigen Willen und klaren Verstand, ein Mann, der sich um die Reichsverwaltung sehr wenig kümmerte und dafür lieber an seinen Pferden sich erfreute, den Stein der Weisen (— die Kunst, Gold zu machen) suchte und die Zukunft in den Sternen lesen wollte; aber er war auch ein Zögling der Jesuiten, und den Grundsätzen zufolge, die sie ihm eingeprägt hatten, bedrückte er seine evangelischen Unterthanen. Noch während der Regierung Karls V. nämlich war durch einen spanischen Edelmann — Ignaz Loyola — ein Orden gestiftet worden, der sich den Namen „Gesellschaft Jesu" oder „Jesuiten" beilegte. Diese Jesuiten wollten nichts anders sein als Kämpfer für den Papst und oie katholische Kirche. Die protestantische Lehre zu unterdrücken und die katholische zu fördern, war ihr einziges Bestreben. Jedes Mittel war ihnen recht, um diesen Zweck zu erreichen. Vor allem gründeten sie Anstalten, in denen sie die Jugend in ihrem Sinne und Geiste unterrichteten und erzogen und ihr Haß gegen die Evangelischen einflößten. So begannen unter Rudolf Ii. die religiösen Streitigkeiten von neuem. Um sich gegen etwaige Angriffe zu schützen, schlossen die protestantischen Fürsten einen Bund, den nannten sie die Union; das Haupt derselben war der Kurfürst Friedrich von der Pfalz. Diesem evangelischen Bunde trat bald ein katholischer, die Liga, gegenüber, an dessen Spitze der Herzog Marmilian von Baiern stand. So waren die beiden Parteien abermals zum Kampfe bereit, und es bedurfte nur eines Funkens, um das unter der Asche glimmende Kriegsfeuer von neuem zu entzünden. 2. Ruhig sah Rudolf dem allen zu. Immer mehr versank er in Schwäche und Unthätigkeit. Ein Land nach dem andern mußte er an seinen Bruder Mathias abtreten, nur Böhmen blieb ihm noch. Um sich wenigstens dies zu sichern, gab er denböhmen d e n sogenannten Majestätsbrief. Darin versprach er ihnen noch einmal volle Religionsfreiheit. Aber Dank erwarb er sich damit nicht. Die Böhmen riesen Mathias doch herbei, und Rudolf mußte diesem auch die letzte Krone abtreten. Voll Zorn schied er von Prag, der undankbaren Stadt, die ihm viel zu danken hatte. „Die Rache Gottes soll dich ereilen und mein Fluch über dich und ganz Böhmen kommen" — das war sein Ab-
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