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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 370

1855 - Mainz : Kirchheim
370 der Chaldäer, den Götzendienst in gräuelvoller Ausgelassenheit feier- ten und die Pest der Sittenlosigkeit über das Land verbreiteten. Darum gilt auch Babylon in der heiligen Schrift als Bezeichnung des Aberglaubens und der Lasterhaftigkeit. In weltlichen Dingen, in Ackerbau, Handel, Gewerben und Künsten waren die Babylonier und Assyrier sehr weit gekommen. Sie verfertigten prächtige Tep- piche, Gewänder von den schönsten Farben, geschnittene Steine, wohlriechende Essenzen und überhaupt mannichfaltige Gegenstände des Putzes und der Ueppigkeit. Verstand und Fleiß stand auch in dieser Hinsicht im Dienste des lasterhaften, üppigen Götzendienstes. Die Könige herrschten als Despoten; die Unterthanen, besonders das weibliche Geschlecht, schmachteten in erniedrigender Knechtschaft. Meder und Perser. Lange Zeit war das im Süden des kaspischen Meeres lie- gende, kalte, rauhe, aber fruchtbare Gebirgsland Medien mit seiner Hauptstadt Ekbatana ein Theil des assyrischen Reiches, bis die tapfern Meder der assyrischen Herrschaft ein Ende machten. Der medische König A st y a g e s war der Großvater des berühmten Perser- königs Ey rus, der Babylonien, Assyrien und Medien unter die persische Herrschaft brachte. Persien ist ein kaltes Gebirgsland, dessen älteste Bewohner zwar arm, aber abgehärtet und muthig genug waren, um die an- gränzenden weichlichen Meder, Babylonier und Kleinasiaten zu unterjochen. Die Religion der Perser, ursprünglich Sterndienst, wurde zur Zeit des Königs Darius 1. von dem weisen Z oro a ft er sehr verbessert. Seine Lehre, die er in dem Buche Zend-Avesta (lebendiges Wort) niedergelegt, verkündete ein höchstes Wesen, das jedoch zwei Götter geschaffen, Ormuzd und Ahriman, wovon letz- terer böse wurde. Von ihm rührt das Böse in der Welt her. Sonne und Feuer sind Sinnbilder des höchsten Wesens. Rach dem Tode, der eine Folge der Sünden der ersten Menschen ist, folgt ein belohnendes und strafendes Gericht. Es gibt eine Auferstehung der Todten. Die Landschaft Persien stand lange Zeit unter der Herrschaft der Meder. Der medische König Astyages fürchtete von seinem Enkel Ey rus, dessen Vater ein edler Perser war, nach der Weissa- gung seiner Traumdeuter einen Angriff auf Thron und Leben. Er gab daher den grausamen Befehl, ihn durch Hunger zu tödten. Doch der Hofbediente Harpagus, der damit beauftragt wurde, führte aus Mitleid für den Knaben das blutige Gebot seines Großvaters nicht aus, sondern übergab ihn einem Hirten zur Erziehung. Spä- ter erfuhr der alte Astyages, daß er hintergangen worden sei, rächte sich schrecklich an Harpagus, fand aber, durch die Erklärung der Magier beruhigt, großes Wohlgefallen an dem klugen und wüthigen Jüngling, zu dem Cyrus nun herangewachsen war. Bald aber stellte sich Cyrus an die Spitze der Perser, welche schon längst des

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 235

1855 - Mainz : Kirchheim
235 neuen, zum unsterblichen Leben auferstand. Die erwähnte Königin Sancha hatte auf dem Berge Sion ein Kloster bauen lassen und für zwölf Priester und drei Laienbrüder eine Schenkung ausgesetzt. — Allein die Wuth der Muhamedaner hatte nur geschlummert. Im Jahre 1391 wurden alle Ordensglieder von den Türken ermordet. Mehrfach fielen Mitglieder des Ordens als Schlachtopfer der Tür- ken. Im Jahre 1561 wurden sie gänzlich vom Berge Sion ver- trieben ; doch konnten sie in der Stadt bleiben. Ja es gelang ihnen sogar später, das Kloster und die Kirche des heiligen Erlösers den Türken abzukaufen. In Folge der Glaubensspaltung in Europa verschwand das heilige Land fast gern;, aus der Erinnerung des Abendlandes. Aber die treuen Wächter, obgleich verlassen von aller Welt, verließen doch nicht das ihnen anvertraute Grab des Herrn. Sie widerstanden ebenso der unbarmherzigen Gleichgültig- keit der Christen, wie der erbarmungslosen Grausamkeit per Tür- ken. Sie sammelten vielmehr die wenigen zerstreuten Gläubigen im heiligen Lande, errichteten Klöster, Spitäler und Schulen und übten Gastfreundschaft an den vielen, meistens armen Pilgern, die das heilige Land besuchten. Während die Türken sie nach und nach in Ruhe ließen, entstanden ihnen allmälig neue und gefähr- lichere Feinde: es waren die verschiedenen christlichen Secten, die ihnen das rechtmäßige Eigenthum des heiligen Grabes streitig machten. Aeußere Gewalt und Gold stand ihnen im Ueberfluß zu Gebote: mit Geld konnten sie bei den türkischen Behörden mehr ausrichten, als die Söhne des heiligen Franziscus mit ihrem durch Jahrhunderte verjährten Rechte und ihrer Gottes- und Nächsten- liebe. Doch verlassen und sich aufopfernd, immer mehr verlassen von dem christlichen Europa, das in das Jahrhundert der Auf- klärung eingetreten war, mußten diese armen Mönche mit ihrem guten Rechte vor dem Gewichte des Goldes weichen. In diesem Jahrhundert kam ein schreckliches Unglück über die Wächter des heiligen Grabes und damit über die Christenheit. Gott ließ es in seinen unerforschlichen Rathschlüssen zu, daß die Kirche des heiligen Grabes am 12. Oktober 1808 von den Flammen ver- zehrt wurde. Da aber die Mittel zum Neubau der heiligen Grabes- kirche meistens aus den Händen der Griechen und Russen flössen, so suchten diese auch mit scheinbarem Rechte die Katholiken zu ver- drängen. Ehedem die einzigen Besitzer des größten Theiles der heiligen Orte, sahen sie sich nun genöthigt, diesen Schatz von un- nennbarem Werthe, dessen Besitzer sie so lange Zeit allein gewesen, und den sie mit Aufopferung ihres Blutes und Lebens gegen die Türken allein vertheidigt hatten, mit Fremden zu theilen; ja sie stehen in Gefahr, von den Fremden sogar aus diesem Mitbesitze verdrängt zu werden. Die Lage der katholischen Kirche in der heili- gen Stadt ist über allen Ausdruck traurig geworden. Nach der Deutschen Volkshalle.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 371

1855 - Mainz : Kirchheim
371 medischen Joches überdrüssig waren, siegte über die Meder und wurde Stifter des großen persischen Reichs. Jedoch die Gränzen seines Landes waren ihm zu enge, deßhalb richtete er seine eroberungssüchtigen Blicke nach Außen. Er eroberte bald ganz Kleinasien und das von dem reichen Krösus beherrschte lydische Reich. Cyrus nahm den König Krösus gefangen und wollte ihn verbrennen lassen; doch der Ausruf: Solon, Solon! mit welchem sich Krösus an den schönen Spruch dieses weisen Mannes, daß Niemand vor dem Tode glücklich zu nennen sei, erinnerte, rettete ihm das Leben. Nun zog Cyrus unaufhaltsam weiter; die Phö- nizier unterwarfen sich freiwillig, Babylon ward durch List erobert. Nachdem er alle Länder vom Indus bis an's Mittelmeer seinem Scepter unterworfen hatte und den Juden auf Vorstellung des Pro- pheten Daniel die Erlaubniß gegeben, in ihr Vaterland zurückzu- kehren, bekriegte er die nordwärts am kaspischen Meere wohnenden Massageten, einen scythischen Volksstamm, und starb in einer Schlacht gegen deren Königin Tomyris im Jahre 529. — Ihm folgte nach sein Sohn Kambyses, der zu dem ungeheuren Reiche noch Aegyp- ten eroberte; seiner Grausamkeit wegen allgemein verhaßt, standen die Perser gegen ihn auf. Während dieser Empörung stirbt Kam- byses, und Darius I. wird aus den persischen Edlen gewählt, weil sein Pferd zur rechten Zeit wiehert. Er eroberte Indien und überzog Griechenland mit Krieg. Lerres, sein Nachfolger, setzte diesen Kampf fort, der jedoch unglücklich für ihn ausfiel und sich erst unter seinem Sohne Artarerres, genannt der Langhändige, mit einem für die Perser harten Frieden endigte. Das große Retch ging nun seinem Untergange entgegen. Weichlichkeit und Tyrannei, welche die Perser in den mit vielem Blute eroberten Ländern kennen gelernt hatten, aufrührerische Satrapen und unzufriedene Unter- thanen zerstörten in Kürze die Grundfeste des mächtigen Reiches, und so war es Alexander dem Großen möglich, mit einer kleinen auserlesenen Schaar das Perserreich unter dem guten, aber schwa- chen Darius 11!. im Jahre 330 zu erobern. Hebräer. Die Hebräer zeichneten sich unter allen Völkern des Alter- thums durch ihren Glauben an den wahren Gott und durch ihren hohen Beruf aus, daß unter ihnen der Erlöser der Welt leben und wirken sollte. Ihr Stammvater Abraham, ein Nomade in Me- sopotamien , zog wegen des überhand nehmenden Götzendienstes mit seinem Vetter Lot unter Gottes Leitung über den Euphrat westwärts nach Canaan. Daher nannten ihn die Canaaniter Hebräer oder einen Mann, der jenseits des Flusses herkommt. Sein Glaube an den einen wahren Gott, seine Gottesfurcht, Friedensliebe und Gastfreundschaft erbten sich fort auf seinen Sohn Isaak und seinen Enkel Jakob, auch Israel genannt (daher Israeliten). Jakob hatte zwölf Söhne, unter denen sich besonders Joseph aus- 24»

5. Theil 2 - S. 77

1864 - Mainz : Kirchheim
77 Bereits sechs Jahre hatte Elisabeth mit ihrem Gemahl in ungetrübtem Frieden gelebt, als Ludwig im Jahre 1227 die Aufforderung erhielt, mit sei- nem Kriegsvolke dem Heere des Kaisers Friedrich sich anzuschließen und einen Zug in's gelobte Land mitzumachen, um dort die heiligen Orte aus der Ge- walt der Ungläubigen zu erobern. Schwer fiel dem edlen Paare die abermalige Trennung; sie faßten sich aber als Christen und sagten: „So Gott will, wer- den wir einander hier wiedersehen; sollte das aber nicht sein, so werden wir in der ewigen Heimath einander finden. Noch kein Jahr indeß verging, als die Trauernachricht einlief, der Landgraf sei todt. Ungewöhnlich war die Betrüb- niß im ganzen Lande über diesen Todesfall, sehr groß aber der Schmerz der heiligen Elisabeth. Doch ergab sie sich alsbald in den Willen Gottes und hörte nicht auf, für die Seelenruhe ihres theuern Gatten zu beten. Jetzt begann aber für sie eine Zeit bitterer Leiden. Weil ihr Sohn noch minderjährig war, riß Heinrich, der Stiefbruder ihres verstorbenen Gemahls, die Regierung an sich und vertrieb sie nebst ihren Kindern aus dem Lande. Als ihr der grausame Befehl der Verbannung angekündigt wurde, fragte sie schnell: „Und was geschieht mit meinen Kindern?" Sie erhielt keine Antwort. Da weinte sie einige Augenblicke, erhob dann ihre Augen gegen Himmel und sagte: „O, Gott, sei du Vater der Vaterlosen!" Als sie das Armenhaus zum letzten Male sah, sprach sie: „Gott, erbarme du dich der Armen!" Auf Gott in ihrem Elende vertrauend und zufrieden mit seinem Willen, zog die ver- stoßene Landgräfin hin, und weil man ihr Nichts gelassen hatte, war sie ge- nöthigt, den Unterhalt für sich und ihre Kinder zu erbetteln. Bei ihrer Base, der Aebtissiu von Kitzingen, fand sie endlich freundliche Aufnahme. Diese setzte auch sogleich den Bischof Eckbert von Bamberg, den Oheim der heiligen Elisa- beth, von dem Vorgefallenen in Kenntniß, der, als ein Mann von großer Klugheit und bedeutendem Ansehen, sogleich Alles aufbot, um derselben wie- der zu ihrem Rechte zu verhelfen. Es gelang ihm auch endlich, den unrecht- mäßigen Landgrafen auf andere Gesinnungen zu bringen, so daß er sich dazu verstand, der heiligen Elisabeth und ihren Kindern zurückzugehen, was ihnen von Rechtswegen gebührte. So kehrte denn die Heilige, mit Jubel von ihren geliebten Unterthanen begrüßt, wieder in ihr Land zurück. Nachdem sie aber für die Regierungs - Angelegenheiten Sorge getragen, verließ sie ihr Schloß, zog nach Marburg, welches damals noch ein kleiner Flecken war, und führte da wieder das einfache, stille, fromme und wohlthätige Leben, welches sie vor ihrer Verehelichung geführt hatte. Sie stiftete daselbst ein Nonnenkloster mit einer Capelle. Hier hielt sie sich fast beständig auf, um zu beten und die Armen und Franken zu pflegen. „Hier," sagte sie, „soll gegenwärtig meine Arbeit und einst meine Ruhe sein!" — Vor ihrem Ende nahm sie rührenden Abschied von ihren Dienstleuten, ermahnte sie eindringlich und vermachte Alles, was sie noch hatte, den Armen. Dann empfing sie mit großer Andacht die h. Sakra- mente, ergoß ihr Herz in frommen Aussprüchen und entschlief sanft nach einem vierzehntägigen Krankenlager. Sie starb den 19. November 1231, im 24.

6. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 7

1882 - Mainz : Kirchheim
Die Perser wohnten im Osten von Kleinasien. Sie waren ein kriegerisches, abgehärtetes Volk, das den Medern tributpflichtig war. Cyrns befreite Persien und machte es zum ersten Staate in Asien. Seine Eltern waren Camby-sesi. und M an da ne, eine Tochter des Mederkönigs Astyages. Er verlebte eine sagenhafte Jugend, kam an den Hof feines Großvaters Astyages und stürzte denselben mit Hilfe des me-difchen Feldherrn Harpagus. Cyrus eroberte den größten Teil von Kleinasien. Er besiegte den reichen Krösus, König von Lydien, in der Schlacht bei Thymbre und verurteilte ihn zum Feuertode. Als Krösus den Scheiterhaufen bestieg, rief er dreimal schmerzlich den Namen Solon aus. Von Cyrus befragt, was dies zu bedeuten habe, antwortete Krösus: Solon habe ihm gesagt, man solle feinen Menschen vor feinem Tode glücklich preisen. Diese Worte rührten den Persersönig. Er schenkte Krösus das Leben und behandelte ihn fortan als Freund. Im Jahre 538 machte Cyrus dem babylonischen Reiche ein Ende. Er siel Nachts in Babylon ein, tötete den gottlosen König Balthasar und wurde so Herr des Reiches. (Matte — Thekel — Phares — Daniel.) Im Jahre 536 gab er den Juden die Erlaubnis, in ihre Heimat zurückzukehren und den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Cyrus starb auf einem Zuge gegen die Mafsaget en. Tomyris, die Königin dieses Volkes, ließ ihm das Haupt abschlagen und dieses in ein Gefäß mit Blut tauchen mit den Worten: „Nun trink' dich satt, Barbar!" Sein Sohn und Nachfolger Cambyf es Ii. von 529—522, war eiu grausamer Mensch. Er tötete seine Gemahlin, seine Schwester und seinen Bruder Smerdis. Durch die siegreiche Schlacht bei Pelusinm gewann er Egypten. Er wollte auch Aethyopieu erobern, was ihm mißlang. Ans feinem Rückzüge kam er nach Memphis. Hier war ein neuer Apis aufgefunden worden, dem zu Ehren man ein Fest feierte. Cambyses glaubte, man freue sich über feine Mißgeschicke, ließ viele Egypter töten und erstach in seiner Wut selbst den Apis. Diese That, sowie seine Härte, rief allgemeine Unzufriedenheit hervor. Eine Empörung brach in Persien ans; ein falscher Smerdis trat als König ans. Cambyses wollte gegen ihn ziehen, verwundete sich aber mit feinem Schwerte und starb 522. Auf Cambyses folgte Darius Hystaspes. Die persischen Fürsten hatten sich verabredet, es solle derjenige König

7. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 63

1882 - Mainz : Kirchheim
dürfe, wie es damals war. Er ließ deshalb viele Klosterschulen errichten und lernte noch in vorgerücktem Alter schreiben. Seiner Hosjchule stand der gelehrte Alkuin vor. Karl gründete viele Bistümer, ehrte die Diener Jesu Christi und gab seinem Volke das Beispiel eines christlich frommen Lebens. Zwar ist sein sittliches Leben nicht ohne Flecken geblieben, doch zählt man ihn mit Recht zu den größten Herrschern, die je gelebt. Die hauptsächlichsten Kriege, die er führte, sind folgende: 1. Der Krieg gegen Desiderius, König derlongo-barbeit. Er endigte mit der Zerstörung des Longobardm-reiches 774. 2. Die Eroberung Spaniens bis zum Ebro 778. Karls Neffe Roland, der biesen Krieg mitmachte, fanb einen tragischen Tod in dem Thale von Roncevalles. Sein Name klingt fort in beit Sagen und Liebern des Mittelalters. 3. Der Zug gegen die Avctreit, die sich mit dem aufrührerischen Thassilo, Herzog von Bayern, verbnnben hatten. Karl besiegte sie 796. 4. Der Krieg gegen die rüuberischeu Wil z en ltrtb No r-mannen, die er zu einem vorteilhaften Vertrage zwang 811. 5. Der blutige Krieg gegen die Sachsen, welcher eine Dauer von 38 Jahren hatte. Die Sachsen wohnten zwischen Weser und Niederrhein bis hinauf zur Norbsee. Ihr ausbaueruber Mut und ihre Streue gegen alte Sitten uttb Gebräuche machten sie zu einem Heldenvolke. Schon seit Jahrhunberteit waren sie geschworene Feinde der Franken, daher auch ihr Haß gegen das Christentum, das ihnen von den Franken gepredigt wurde. Sie lebten vielfach von Raub und überfielen deshalb oft die Nachbarvölker. Auf dem Reichstage zu Worms 772 wurde der Krieg gegen die Sachsen beschlossen. Karl eroberte in schnellem Siegeszuge die Veste Eresburg und zerstörte das Nationalheiligtum der Sachsen — die I rm ensäule. Diese Säule war nach einigen ein bloßer Baumstamm, die Stütze der Welt, wie die Heiden meinten; nach anderen eilt Standbild des Cheruskerfürsten Hermann. Es folgte nun eine kurze Ruhe. Allein die Anführer der Sachsen, der kühne Albion und der heldenmütige Herzog Wittekind, genannt der „Löwe des Nordens", wollten nichts von Unterwerfung wissen. Mit großer Hartnäckigkeit vertei-

8. Das Mittelalter - S. 156

1884 - Mainz : Kirchheim
156 Der Kreuzzug der Kinder. 7. Der Kreumg der Kinder. Die Teilnahme an den Schicksalen des heiligen Landes Zeigte sich in dieser Zeit auch in einer eben so seltsamen als unerwarteten Erscheinung. Währenb man in mehreren Ländern der christlichen Kirche stets von Kreuzfahrten redete, die Ausführung der selben aber bald unter diesem, bald unter jenem Vorwande unterließ oder verschob, wurde plötzlich die Jugend in Frankreich uni) .Deutschland von der Begeisterung für das heilige Grab ergriffen, und Knaben faßten den sühnen Plan, bte heilige Stadt Jerusalem wieber aus der Gewalt der Ungläubigen zu befreien. Em Hirtenknabe, mit Namen Stephan, ans einem Dorfe in der Gegend von Vendome an der Loire, soll dev erste gewesen sein, welcher es unternahm, die Begeisterung der französischen Jugend für das heilige Grab zu erwecken. Indem er vorgab, paß der Heiland selbst in der Gestalt eines armen Pilgers sich ihm offenbart, als Prediger des Kreuzes für die Jugend ihn bevollmächtigt und ihm einen Brief an den König von Frankreich eingehändigt hätte, beredete er viele andere Hirtenknaben seines Alters zur Annahme des Kreuzes; und die Wunder, welche er vornehmlich zu St. Denis verrichtet haben soll, gaben seinen Ermahnungen ein solches Ansehen und eine solche Wirksamkeit, daß in kurzer^Zeit eine große Zahl von Knaben um ihn sich versammelte. Selbst manche Erwachsene gaben der eitlen Hoffnung Raum, daß Gott bnrch die Jngenb, welche ans eigenem Antriebe sich für den Heilanb zu waffnen anfing, große Dinge auf der Erde zu bewirken im Begriffe wäre. Die Begeisterung, welche die französischen Knaben ergriffen hatte, verbreitete sich auch unter der Jugend in Burgunb und Deutschland, und vornehmlich in den Rheinlands bezeichneten sich mit dem Kreuze viele Knaben und nicht nur Söhne geringer Leute, sondern auch aus edlen Geschlechtern. Sehr bald aber mischten sich unter die Knaben ruchlose und boshafte Menschen, welche, die Ilnerfahrenheit der jugenblichen Kreuzfahrer benutzend, ihnen das raubten oder entwandten, was die Mildthätigkeit mitleidiger und frommer Christen denselben gespendet hatte, und dann mit ihrem Raube davon gingen; ein solcher Bösewicht aber wurde zu Köln ergriffen und büßte fein Leben ant Galgen. Die französischen und deutschen Pilgerknaben vereinigten sich nicht auf ihrer Wallfahrt, sondern wählten verschiedene Wege. Mehrere tausende deutscher Knaben und Mädchen mit langen Pilgerröcken, welche mit Kreuzen bezeichnet waren, bekleidet und

9. Das Mittelalter - S. 200

1884 - Mainz : Kirchheim
200 Der Ritterschlag. Aber es war auch nicht seicht, ein Ritter zu werden; noch ganz besondere Prüfungen, außer den Dienstjahren als Knappe, mußten bestanden, besondere Leistungen abgelegt werden. Es galt nicht bloß eine Ehreustnse in der weltlichen Gesellschaft zu erklimmen, auch als gehorsamer Christ im Dienste der Kirche mußte der in den Stand der Ritter eintretende Jüngling sich bewähren. Die Kirche forderte ernstliche Vorbereitung durch Buß-übuugeu und Gebete, sowie Empsang der heiligen Sakramente vor Empfang des Ritterschlages. Nahte sich der zur Feier des Ritterschlages bestimmte Tag, so unterwarf sich der Jüngling einem strengen Fasten. Eine ganze Nacht hindurch hielten die Priester mit ihm vor dem Altare der Kirche Gebetsübnngen, dann folgte am Morgen die Beichte und feierliche Absolution. Damit war aber auch schon eine Stnse zur Ritterwürde erstiegen. Denn der Priester hing dann dem Jüngling das Schwert um der. Hals — ein Zeichen, daß er würdig sei, es zu führen. Darnach reichte er ihm das Brot des Lebens. Das war der Beginn der Feier, deren nächste Fortsetzung abermals in der Kirche erfolgte. Der Jüngling zog ein weißes Gewand an, sollte er doch ohne Flecken und Fehler sich darstellen und bleiben. Wieder ging er dann zur Kirche und :rat vor den Altar. Die zum Feste Geladenen hatten sich eingesunken , der nun folgenden Ceremonie beizuwohnen. Der Priester, der die kirchliche Feier leitete, nahm das Schwert von feinem Halse und sprach darüber den Segen: so ward es geweiht, damit er es führen möge im Dienste Gottes und der Kirche. Darauf legte er es zum zweiten Male um den Hals des Jünglings. So war er vorbereitet, den Ritterschlag zu empfangen. Die Festgenossen, Männer und Frauen, vorn Herrn der Burg, wo die Feier stattfand, geladen, versammelten sich im Burghofe, mitunter auch in einem Saale des Schlosses. Es war ein stattlicher Kreis, die Ritter im blanken Waffeuschnmck, die Edelfrauen in rauschenden Seidengewändern, alle sich der Bedeutung bewußt, welche die bevorstehende Feier hatte. Es herrschte lautlose Stille in der Versammlung. Einem Ritter ward das Amt, den Ritterschlag zu erteilen, übertragen, meistens dem Herrn, dem bis dahin der Jüngling als Knappe gedient hatte. Dieser trat in die Mitte des Kreises, vor ihn stellte sich der Jüngling. Es begann die Prüfung. Der Ritter fragte den Knappen nach dem Grunde, weshalb er den Ritterschlag begehre. Niemand darf aus unlauteren Ursachen in den hoben Stand einzutreten begehren. Will er nur reich dadurch werden, oder nur

10. Das Mittelalter - S. 53

1884 - Mainz : Kirchheim
Der Hl. Pachomius. Der Hl. Benedict. o3 feine Kämpfe, feine Gebete und Betrachtungen verbergen sollte. Allein bald wurde er entdeckt und es sammelten sich nun mich andere Asceten um ihn, die in einzelnen Wohnungen lebten. Man nannte sie Anachoreten, d. i. Abgesonderte, auch Mönche (monachi) und ihre Anzahl stieg später auf Tausend. Was Antonius geschaffen, brachte Pachomius zu weiterer Vervollkommnung; er führte das Möuchs- oder Kloster-leben nach jetziger Weise ein. Pachomius war auch aus Ägypten, der Sohn heidnischer Eltern. Er wurde Soldat und erhielt gleich in den ersten Tagen fein Quartier bei einer Familie, die ihn so liebevoll aufnahm, daß er verwundert fragte, was denn das für ßeute feien. Er erfuhr, sie feien Christen, die aus Liebe zum Sohne Gottes, gegen jedermann sich wohlthätig erweisen. Das machte auf den unverdorbenen Jüngling einen unaustilgbaren Eindruck, und sobald er vom Kriegsdienste entlassen war, bat er um die Aufnahme in die christliche Kirche. Später sammelte er eine Menge von Einsiedlern um sich, die sich von denen, die Antonius um sich gesammelt hatte, darin unterschieben, daß sie gemeinschaftlich in Klöstern und nach einer gemeinsamen Regel lebten. Gebet, Betrachtungen und andere religiöse Übungen wechselten bei ihnen mit Arbeiten der mannigfachsten Art ab. Die Erträgnisse ihrer Arbeit kamen den Dürftigen zu gute, da sie selbst für Nahrung und Kleidung so ungemein wenig bedurften. Zu gleicher Zeit, als sich die Mönchsvereine in Ägypten bildeten, sammelten sich auch Ascetinnen daselbst zu einem gemeinsamen Leben. Die Schwester des Antonius und jene des Pachomius waren die ersten Leiterinnen, und Pachomius gab ihnen paffende Lebensregeln. Sie wurden in der Sprache des Landes Nonnen, d. i. ehrwürdige Frauen genannt. Das Mönchtum entwickelte sich schnell und verbreitete sich über Ägypten, Syrien und Palästina; nicht so rasch geschah dies im Abendlande, es wurde aber dafür hier später um so bedeutungsvoller. Die Stürme der Völkerwanderung waren feiner Ausbreitung anfangs hinderlich und drohten , es zu ersticken. Da gab ihm Benedict eine erneuerte feste und dauernde Gestaltung. Benedict von Nursia, geboren 480, sollte in Rom sich den Wissenschaften widmen. Von der Sinnlosigkeit der Stadt sich wegwendend, floh er in eine Felsenschlucht, wo er bald ein Gegenstand der Verehrung, aber auch mannigfacher Anfechtung wurde. Mit einigen Auserwählten zog er sich 529 nach Monte E a -fitto, im heutigen Neapolitanischen zurück, wo er ein Kloster
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