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Wohlstand, der sich ebensowohl in der Bauart und Ausstattung der Häuser, als in seiner Sitte und Bildung kundgab. Unter den deutschen Städten ragten Nürnberg, Augsburg, Straßburg, Lübeck und Danzig hervor. Fugger in Augsburg, dessen Vorfahre 1370 als unbemittelter Weber eingewandert war, galt für den reichsten Kaufmann der Welt. Auch die Welser in Augsburg verfügten über einen fürstlichen Reichtum. Einer ähnlichen Blüte erfreute sich Nürnberg. Seine Kaufleute häuften Geld aus Geld; durch prachtvolle Geschenke an Kunstsachen und Geräten wie durch Vorschüsse an Geld erlangten die Nürnberger von Kaisern, Bischösen und Fürsten mehr Freiheiten als jede andere deutsche Handelsstadt; Nürnberg hieß im 16. Jahrhundert die volkreichste und blühendste unter Deutschlands Städten.
Niemals ist das Leben der deutschen Städte glänzender und reichlicher gewesen als im 16. Jahrhundert. Üppige Gelage und bunte Unterhaltungen durch Gauklerbanden und dramatische Ausführungen wechselten oder verbanden sich mit kriegerischen Schaustellungen. Statt im Turnier tummelten sich die jungen Patrizier zuweilen in phantastischer Maske; in der großen Masse der Bürgerschaft erhielten die Schützenseste die Waffentüchtigkeit, obgleich das Schaugepränge mehr und mehr zur Hauptsache wurde. Zwischen Kletterbäumen und Kegelbahnen, Krambuden und Glückstöpsen schoß man da um kostbare Preise mit Armbrust und Feuerrohr.
§ 173. Kunst Nn- geistiges Leben.
1. Die Baukunst. Dieses derbsinnliche Geschlecht strebte jetzt danach, das Leben mit einem Reichtum künstlerischen Schmuckes zu umgeben. Das Muster dafür gab Italiens Renaissance. Der weltliche Bau überflügelte jetzt den kirchlichen vollständig. Fürsten, Edelleute und Patrizier waren die Bauherren; Paläste, Landsitze, öffentliche Gebäude und Privathäuser wurden Ausgaben der Baukunst. Die Stirnseiten der Gebäude wurden reich mit Bildwerk und Malerei verziert, die Höfe mit weiten, offenen Säulenhallen umgeben, große Treppen angelegt und die Jnnen-räume prunkvoll ausgestattet; nur die vorspringenden Erker, die hohen Giebel, die Ecktürme mit ihren Wendeltreppen wurden meist beibehalten. So entstanden das alte Schloß in Stuttgart, die „Residenz" in München, der Otto Heinrichs-Bau des Heidelberger Schlosses, das Dresdener Schloß, viele stattliche Landsitze und Regierungsgebäude, sowie Rat- und Zunfthäuser und Patrizierwohnungen.
Das vollständigste Städtebild aus der Renaissancezeit bietet das Städtchen Rotenburg an der Tauber, wo mit Ausnahme
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der Insel Mainau oder in Baden-Baden zu. Eine besondere Erholung für ihn waren die Jagdausflüge in den eigenen Forsten oder in denen des Grasen von Stolberg-Wernigerode.
Zu einem ganz besonders freudigen Tag gestaltete sich des Kaisers goldene Hochzeitsfeier (11. Juni 1879). Alljährlich vereinigte des Kaisers Geburtstag eine große Zahl fürstlicher Gäste an seinem Hose. Dem Kaiser war es vergönnt, auch noch den Ansang und die Vollendung so manches großen und bedeutenden Bauwerkes zu erleben, so die Vollendung des Cölner Domes (Oktober 1880), des Niederwalddenkmals (September 1883), die Grundsteinlegung des Reichstagsgebäudes (Juni 1884) und den Bauansang des Nord-Ostseekanals (Juni 1887).
Zum 90. Geburtstag am 22. März 1887 versammelten sich die Mitglieder des kaiserlichen Hauses, die deutschen Fürsten und die Helden Kaiser Wilhelms in Berlin. Es war das letzte Mal, daß sich der Glanz des Kaisertums um Wilhelm zeigte, denn am 9. März 1888 erlosch das lange, inhaltreiche Leben des Kaisers.
Im Mausoleum zu Charlottenburg, an der Seite seiner Eltern, wurde ihm die letzte Ruhestätte bereitet.
Von dem dahingeschiedenen Kaiser hat Fürst Bismarck gesagt (1878): „Niemals gab es einen Menschen von einem bescheideneren, großmütigeren und humaneren Charakter als den Kaiser. Er unterscheidet sich ganz und gar von den in so hoher Stellung geborenen Menschen oder doch von den meisten derselben. Sie legen wenig Gewicht aus die Empfindungen und Wünsche anderer; sie meinen, Menschen ihrer Abstammung sei vieles erlaubt, ihre ganze Erziehung scheint dahin zu zielen, in ihnen die menschliche Seite zu ersticken. Der Kaiser hält sich nicht sür einen solchen Olympier; im Gegenteil, er ist in jeder Beziehung ein Mensch und unterzieht sich jeder menschlichen Pflicht. Er hat nie in seinem Leben jemand unrecht getan, nie das Gefühl eines anderen verletzt, nie sich einer Härte schuldig gemacht. Er ist einer jener Menschen, deren gütiges Naturell die Herzen gewinnt, der sich fort und fort mit dem Wohle feiner Umgebung und feiner Untertanen beschäftigt, geschmückt mit allen hohen Eigenschaften eines Fürsten und mit allen Tugenden eines Menschen. Es ist unmöglich, sich einen schöneren und wohltuenderen Typus eines Edelmannes zu denken."
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms Wilhelms Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Baden-Baden Niederwalddenkmals Berlin Charlottenburg
— 291 —
katholischen Kirche, der die letzten Jahre seines Vorgängers erfüllt hatte, legte er bei und gestattete ihr die freieste Ausübung ihrer Tätigkeit.
§ 304. Die Erstarkung der deutschen Einheitsbestrebungen.
Allgemeiner Unwille entstand in Deutschland, als im Jahre 1840 die Franzosen von neuem den Ruf nach der Rheingrenze erhoben. Damals dichtete der Bonner Nikolaus Becker sein
Rheinlied: . rr , ,
„Sre sollen ihn nrcht haben,
Den freien deutschen Rhein,
Bis seine Flut begraben Des letzten Manns Gebein."
Um dieselbe Zeit verfaßte der Württemberger Maxschnecken-burger „Die Wacht am Rhein", welche von dem Thüringer Karl Wilhelm in Musik gesetzt wurde. Im Jahre darauf schuf der Hannoveraner Ho ff mann von Fallersleben das herrliche Lied „Deutschland über alles". Die gleichen Töne schlug der Lübecker Emanuel Geibel an. So sanden sich die Dichter der verschiedenen deutschen Volksstämme und Staaten in dem einen Gefühle für das große deutsche Vaterland zusammen. — Zahlreiche Gesangvereine übernahmen die Pflege des deutschen Liedes, das durch hochbegabte Tonsetzer, wie Robert Schumann, fortwährend mit neuen Weisen bereichert wurde.
Erhebenden Ausdruck fand das Empfinden des deutschen Volkes bei der Grundsteinlegung zum Fortbau des Cölner Domes (4. September 1842). Friedrich Wilhelm Iv: sprach damals die verheißungsvollen Worte: „Es ist der Geist deutscher
Einigkeit und Kraft, der diese Tore baut; ihm mögen die Cölner Dompsorten Tore des herrlichsten Triumphes werden!" Der König Wilhelm I. von Württemberg brachte ein Hoch auf das gemeinsame große Vaterland aus, und dem Erzherzog Johann von Österreich legte man die Worte in den Mund: „Kein Österreich, kein Preußen mehr, ein einiges großes Deutschland, fest wie feine Berge!"
Besondere Erbitterung erregte es im ganzen deutschen Volke, als die dänische Regierung Miene machte, Schleswig, das durch eine lange gemeinsame Geschichte und durch Verträge mit dem deutschen Bundesland Holstein eng verbunden war, von diesem loszureißen und zu einer dänischen Provinz zu machen. Dringend verlangte das deutsche Volk die Zurückweisung dieser dänischen Anmaßung. Wie 1840 das Beckersche Rheinlied, so wurde jetzt das „Schleswig-Holstein-Lied" zu einer Art von
19*
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Extrahierte Personennamen: Nikolaus Karl_Wilhelm Karl Wilhelm Emanuel_Geibel Robert_Schumann Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I._von_Württemberg Wilhelm_I. Johann_von_Österreich Johann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rheingrenze Rhein Rhein" Deutschland Schleswig Holstein Beckersche_Rheinlied
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diesen die Maler Cornelius und Kaulbach, der Bildhauer Rauche der Dichter Friedrich Rückert und der Musiker Felix Mendels-sohn-Bartholdy hervor. Die ausgezeichnetsten Gelehrten wurden an die Berliner Hochschule berufen, größere wissenschaftliche Reisen der Gelehrten förderte der König in jeder Weise. Aus dre Erwerbung von Bücherschätzen, von Denkmälern des Altertums, sowie auf die Errichtung wissenschaftlicher Institute ließ er große Summen verwenden. Eine Reihe der herrlichsten Bauwerke verdankt Friedrich Wilhelm Iv. ihre Entstehung oder Wiederherstellung. Außer dem Dom zu Cöln und der Zollernburg stnd unter anderem zu nennen: die Berliner Schloßkapelle mit ihrer Riesenkuppel, der Hochmeistersitz Marienburg und das Bergschloß Stolzenfels am Rhein. In Trier ließ der König eine römische Basilika für die Zwecke des evangelischen Gottesdienstes einrichten. Die Erneuerung des größten Bauwerks aus der Karolingerzeit, des Münsters zu Aachen, förderte er durch Schenkung von neuen Säulen und Glasgemälden. Unter seiner Regierung wurden auch die ersten eisernen Eisenbahnbrücken (bei Dirschau über die Weichsel und bei Cöln über den Rhein) gebaut.
§ 308. Friedrich Wilhelms Iv. Lebensabend und Tod.
Preußen erwarb 1850 die hohenzollernschen Lande, indem die beiden daselbst regierenden Fürsten zu Gunsten des Königs abdankten. Durch den Ankauf des Jadebusens an der Nordsee konnte ein Kriegshasen für die gegründete preußische Flotte errichtet werden. Dagegen trat der König das Fürstentum Neuen-burg an die Schweiz ab.
Friedrich Wilhelms Iv. Tätigkeit war nirgends ausdauernder als in der kirchlichen Richtung. Die Belebung des christlichen Glaubens lag ihm vor allem am Herzen. Von seinem srommen Sinn legen zahlreiche Kirchen Zeugnis ab, in Berlin allein sind mehr als zwanzig neue Gotteshäuser zum größten Teil aus seine Veranlassung und mit seiner tätigen Beihülfe erbaut worden. So machte er seinen Wahlspruch: „Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen", zur Wahrheit. Auch die Bestrebungen der „inneren Mission" förderte er nach allen Kräften. Das Krankenhaus Bethanien in Berlin ist in jeder Beziehung sein Werk.
Im Jahre 1857 erkrankte der König so bedenklich, daß er die Regierungsgeschäste seinem ältesten Bruder, dem Prinzen Wilhelm, vorläufig übertragen mußte. Da der König nicht genas, so trat der Prinz von Preußen am 9. Oktober 1858 die selbständige Regentschaft an. Damit endete die Regierung Friedrich Wilhelms, aber noch nicht sein Leiden. „Lang Leid, lang Leid", so kennzeichnete der duldende König selbst seinen
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Extrahierte Personennamen: Cornelius Friedrich_Rückert Friedrich Felix_Mendels-sohn-Bartholdy Felix Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Wilhelm Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms
Extrahierte Ortsnamen: Kaulbach Bergschloß_Stolzenfels_am_Rhein Trier Aachen Rhein Nordsee Fürstentum_Neuen-burg Berlin Bethanien Berlin
13
aus natürlichem Fels gehauen, jetzt durch Sand halb
verschüttet.^)
2300 König Möris (Amenemha) erbaut das Laby-
rinth und laßt den See Möris ausgraben.
Das Labyrinth bei der ,,Stadt der Krokodile"
war ein Reichspalast mit 3000 Gemächern (theils
über, theils unter der Erde) und 12 Höfen. -— Der
See Möris diente zur Regelung und Verbreitung
der segensreichen Ril-Ueberschwemmungen.
2100 —1600 D ie Herrschaft der Hyksos oder Hirten-
könige.
Die Hyksosx) stammten aus Kanaan und dem
nördlichen Arabien. Ihre Hauptstadt war Memphis,
während in Theben sich einheimische Könige unab-
hängig hielten. Von dieser thebanischen Dy-
nastie werden die Hyksos (durch Tuthmosis) ver-
jagt.
1600—1200 Blüthezeit des ägyptischen Reiches mit
der Hauptstadt Theben.
Großartige Bauten in Theben: Paläste, Tempel,
Säulengänge, Sphinxalleen. Kolossalstatue des Ame-
nophis (Memnon).^) Ruinen bei Karnak u. Luxor.
(1400) Sesostris der Grosse (R am ses).
Er macht bedeutende Eroberungen in Asien und Ae-
thiopien und beginnt den Verbindungskanal
zwischen dem mittelländischen und rothen Meere.
Unter seinen Bauwerken zeichnet sich das Rames-
seum aus mit der größten Kolossalstatue Aegyptens,
dem Bilde des Ramses.^) Auch bei Memphis liegt
noch eine gestürzte Statue desselben. — Tempel zum
Theil in den Fels gearbeitet.
7oo Rach Vertreibung einer äthiopischen Dyna-
stie tritt eine Zwölfherrschaft (Dodekarchl'e) ein.
V) ®et Sphinx war Symbol der königlichen Macht, ein Männer-
kopf auf einem Löwenleibe. Lange des Gesichts 26 F., des
Leibes 9o F.
r) Unter ihnen wanderten die Israeliten ein.
y) Erzähle die griechische Sage von der klingenden Memnonssäule.
Noch jetzt läßt das Gestein, von der Morgensonne nach kalter
Nacht erwärmt, ein seines Knistern und Klingen hören.
z) Auf einem Postament von 18 F. Höhe erhob sich die 54 F.
hohe Statue, deren Schulterbreite 21 F. betrug. Noch jetzt
in Trümmern vorhanden.
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Extrahierte Personennamen: Amenemha Memnon Kolossalstatue_Aegyptens Ramses
27
ihm 3 Städte gibt. Ec starb zu Magnesia, m) Wäh-
rend Cimo n an der Spitze der Aristokraten (der
uqigxoi) stand, sucht sich Perici es beim Volke (dem
dij/xog) beliebt zu machen, z. B. durch Einführung des
Theatergeldes und durch Bezahlung des Besuches der
Volksversammlungen. Unter ihm Blüthe der Demo-
kratie, welche jedoch bald zur Ochlokratie ausartete.—
Die Tribute der Bundesgenossen verwendet er zur
Verschönerung Athens: Das Parthenon (Tempel
der Athene) auf der Acropolis,u) deren Eingang
die Propyläen bildeten. (Phidias, berühmter Bild-
hauer.) o) Das Obe um, für die musikalischen Auf-
führungen an den Panatbenäen. Das These um,
prächtiger Tempel des Theseus.
466 Cimon" 6 Doppel si eg über die Perser am Eury
m e d o n.x)
Nachdem Cimon an der Mündung des Flusses die
Flotte besiegt hat, geht er an's Land und schlägt das
Landheer der Perser. (Beute; lange Mauern.)
464—453 Dritter messenischer Krieg.
Als Sparta durch ein Erdbeben verwüstet und in
Schrecken gesetzt war, erheben sich die messenischen
Heloten und besetzen Jthome, welches die Spartaner
vergeblich belagern. Athen schickt Hilfe, g) welche je-
doch auf beleidigende Weise bald wieder weggeschickt
wird.
461 Die beleidigten Athener schließen mit Argos
und M e g a r a e i n B ü n d n i ß gegen Sparta. Ci-
mon verbannt.
458 Athen führt Krieg gegen Corinth, Epidaurus
und Aeg ina.
Zuerst kündigt Corinth, wegen Megara's Besetzung,
Athen den Krieg an. Letzteres siegt in zwei See-
m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst
getobt et haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie-
chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen.
n) Hier befand sich auch die Kolossal-Statue der Schutzgöttin Athene
aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt)/
°) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus
zu Olympia.
p) In der kleinasiatischen Landschaft Pamphylien.
q) Hierzu hatte namentlich Cimon gerathen, der ,,Lakonenfreund."
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15
1600—1200 Blüthezeit des ägyptischen Reiches mit der
Hauptstadt Theben.
Großartige Bauten in Theben: Paläste, Tempel,
Säulengänge, Sphinxalleen. Kolossalstatue des Ame-
nophis(Memnon). x) Ruinen bei Karnaks) u. Luxor.
(1400) Sesostris der Große lramses».
Er machte bedeutende Eroberungen in Asien und Ae- •
thiopien und beginnt den B erbindnn g skanal
zwischen dem mittelländischen und rothen Meere. Un-
ter seinen Bauwerken zeichnet sich das Ramesseum
aus mit der größten Kolossalstatue Aegyptens, dem
Bildp des Ramses. z) Auch bei Memphis liegt noch
eine gestürzte Statue desselben. — Tempel zum Theil
in den Fels gearbeitet.
700 Nach Vertreibung einer äthiopischen Dyna-
stie tritt eine Zwölfherrschaft (Dodekarchie» ein.
Die Dodekarchen erneuerten das Labyrinth, ihren gemein-
samen Reichspalast. Unter ihnen befand sich Psam-
metich, Beherrscher des Nil-Delta mit der Hauptstadt
Sais.lt) Mit Hilfe carischer und ionischer Söldner
besiegt er seine Mitregenten bei Momemphis.
070—616 Psammetich König von Aegypten. Sais
wird Residenz.
Durch Heranziehung griechischer Truppen beleidigt Ps.
die einheimische Kriegerkaste, so daß nach einem fast
erfolglosen Feldzuge gegen Syrien 300000 Krieger
nach Aethiopien answandern. — Neue Kaste der
Dolmetscher.
616—600 Necho.
Er dringt bis zum Euphrat vor,e) verliert aber die
Schlacht bei Circesiu m. Den ^L>uez-Kanal führt er
bis über die Bitterseen hinaus, ll) läßt durch Phöni-
cier Afrika umschiffen.
x) Erzähle die griechische Sage von der klingenden Memnonssäule.
Noch jetzt läßt das Gestein, von der Morgensonne nach kalter
Nacht erwärmt, ein feines Knistern und Klingen hören.
y) Der Hauptsaal ruht auf 134 gewaltigen Säulen.
z) Auf einem Postament von 18 F. Höhe erhob sich die 54 F hohe
Ttatue, deren Schulterbreite 21 F. betrug. Noch jetzt in
Trümmern vorhanden.
a) Erzähle das Orakel von der ehernen Opferschale und dessen
Erfüllung.
b) Welches Orakel hatte Psammetich in Betreff ihrer zu Buto
erhalten?
v) Den Judenkönig Josias besiegt er bei Megiddo.
4) Vollendet wurde derselbe erst unter Darius und war lange Zeit
fahrbar, bis er durch Vernachlässigung völlig versandete,
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Extrahierte Personennamen: Memnon Kolossalstatue_Aegyptens Ramses Psammetich Necho Psammetich Judenkönig_Josias Megiddo Darius Darius
Extrahierte Ortsnamen: Theben Theben Luxor Asien Memphis Afrika
27
dessen Flottensührer Aristides und Cimon (des Mil-
tiades Sohn) waren.
Einige Jahre später wird Pausanias endlich seiner
Berrätherei überführt i) und verhungert zu Sparta im
Tempel der Athene.
476 Die Hegemonie zur See geht von den Spar-
tanern auf die Athener über. Den Spartanern
bleibt die Landhegemonie.
Die Athener übernahmen die Verpflichtung, ihre Bundes-
genossen gegen die Perser zu schützen. Diese müssen
(nach des Aristides Anordnung) jährlich 460 Talente k)
aufbringen. Schatzkammer in Delos, später in Athen
selbst. Das Verhältnis der Symmachie (Bundesgenossen-
schaft) wurde aber bald ein sehr drückendes, und die
Steuer aus 600 Talente erhöht.
468 Tod des Aristides. Neben Cimon tritt Pericles
als Volkssüh^er auf.
Etwa um dieselbe Zeit starb Themistocles.' Durch
den Ostracismus verbannt wird er beschuldigt, an des
Pausanias Verrath Theil gehabt zu haben. Deshalb flieht
er von Argos zum Admet, König der Molosser, 1) auch
dort nicht sicher zum Könige von Persien, der ihm 3
Städte gibt. Er starb zu Magnesia, m) Während Ci-
mon an der Spitze der Aristokraten (der ngirrroi stand,
sucht sich Pericles beim Volke (dem dij/xog beliebt zu
machen, z. B. durch Einführung des Theatergeldes und
durch Bezahlung des Besuches der Volksversammlungen.
Unter ihm Blüthe der Demokratie, welche jedoch bald
zur Ochlokratie ausartete. — Die Tribute der Bundes-
genossen verwendet er zur Verschönerung Athens: Das
Parthenon (Tempel der Athene) auf der Acro-
*polis,n) deren Eingang die Propyläen bildeten.
«Phidias, berühmter Bildhauer.)o> Das Odeum, für
die musikalischen Aufführungen an den Panathenäen.
Das Thesen in, prächtiger Tempel des Theseus. Neben
Baukunst und Bildhauerei blüht auch die Poesie.
i) Wodurch erhielten die Ephoren den sichern Beweis seiner Schuld?
K) Ein Talent betrug 1375 Thaler.
l) Wodurch erregte Themistocles das Mitgefühl des Admet? .
m) Nach der gewöhnlichen, doch zweifelhaften Sage soll er sich selbst
getödtet haben, um nicht die dem Perserkönig in Betreff Grie-
chenlands gemachten Versprechungen erfüllen zu müssen.
ii) Hier befand sich auch die Koloffal-Statue der Schutzgöttin Athene
_ aus Elfenbein und Gold. (Phidias angeklagt).
o) Sein Hauptwerk war die 40 Fuß hohe sitzende Statue des Zeus
zu Olympia.
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38
durch die nun unbesetzten Thermopylcn v) in Phocis ein.
Phaläcus mit seinen 8000 <L>öldnern erhält freien Abzug.
Die Phocenser aber werden aus dem Amphiktyonenbunde
ausgestoßen und Philipp erhält ihre 2 Stimmen im Am-
phiktponengericht. Ihre Städte werden zerstört, und sie
müssen als Entschädigung jährlich 60 Talente an den del-
phischen Tempel zahlen.
33!)—338 Zweiter heiliger Krieg.
Die Stadt Amphissa wird auf Philipps Veranlassung
durch Aeschines im Amphiktyonengericht wegen Bebauung
heiligen Landest» angeklagt. Um sie zu strafen, wird
Philipp an die Spitze des Bundesheeres berufen, der
die Amphissäer trotz Athens und Thebens heimlicher Un-
terstützung bald überwand.
338 Schlacht bei Chäronea.
Mitten im Frieden besetzte Philipp Elatea. Theben
und Athen x> schicken ein Heer gegen ihn, bei welchem sich
auch Demosthenes befand. Trotz tapferen Kampfes wer-
den die Griechen bei Chäronea besiegt^); doch trat
Philipp in Griechenland milde auf,?) namentlich gegen
Athen.
Im folgenden Jahre berief er eine Versammlung der
Griechen nach C orinth und ließ sich dort zum Dberfeld-
Herrn gegen Persien ernennen.
Pas Reich Alexanders des Großen.
336- 323 Alexander der Große
Philipp wurde bei der Hochzeit seiner Tochter Cleopa-
tra durch den Leibtrabanten Pausanias zu Aegä ermordet.
Sein Sohn Alexander folgt, erst 20 Jahr alt. Seine
Mutter die stolze Olympias. Sein Lehrer der Philo-
soph Aristoteles, a) In der Schlacht bei Chäronea
zeichnet er sich aus.
v) Die Athener waren durch Aeschines sicher gemacht, daß sie keine
Gegenmaaßregeln trafen.
w) Im Gebiete von Cirrha.
x) Durch Demosthenes verbündet.
y) Das Schlachtdenkmal, ein kolossaler Löwe, noch jetzt in Trümmern
vorhanden. — Demosthenes hielt die Leichenrede.
z) Angeblich durch den athenischen Redner Demades bewogen.
a) Erzähle Züge aus Alexanders Jugend. (Ilias. Bucephalus.)
d
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz]]
Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipps Philipps Philipp Philipp Chäronea Philipp_Elatea Philipp Philipp Philipp Alexanders Alexander_der_Große
Philipp Alexander Philipp Alexander Alexander Chäronea Cirrha Alexanders Bucephalus
14
theille sich in 4 strenggesonderte Kasten: Priester,
Krieger, Gewerbe- u. Ackerbautreibende, Hirten.
Die Religion war wesentlich Naturdienst, der sich
in viele Gottheiten zersplitterte (z. B. Isis und Osi-
ris, Amun, Thot, Ptah). Auch Thiere als heilig
verehrt, besonders der Stier Apis in Memphis.t)
Glaube an Seelenwanderung und Vergeltrmg
nach dem Tode. Einbalsamirung der Leichen (Mu-
mien). Felsengräber. Pyramiden (Köuigsgräber»
und Obelisken. Alle Wissenschaft in den Händen der
Priester. — Hieroglyphenschrift, theils eigent-
liche Bilderschrift, theils Lautschrift, u) Papyrus.
2500—2400 Die Pyramidenerbauer Cheops lchufu»
Chephren (Chafra) und Mycerinus lmeukera).
Ihre Pyramiden bei Memphis (jetzt bei Gizeh unweit
Kairo). Die höchste, die des Cheops, ist noch jetzt
450 Fuß hoch.v) In der Nähe der kolossale Sphinx
aus natürlichem Fels gehauen, jetzt durch Saud halb
verschüttet, w)
2300 König Möris (Amenemha) erbaut das Laby-
rinth und läßt den See Möris aus graben.
Das Labyrinth bei der „Stadt der Krokodille" war
ein Reichspalast mit 3000 Gemächern (theils über,
theils unter der Erde) und 12 Höfen. — Der See
Möris diente zur Regelung und Verbreitung der se-
gensreichen Ml-Ueberschwemmuugen.
2100—1600 Die Herrschaft der Hyksos oder Hirten-
könige.
Die Hyksos stammten aus Kanaan und dem nördli-
chen Arabien. Ihre Hauptstadt, war Memphis, wäh-
rend in Theben sich einheimische Könige unabhängig
hielten. Von dieser theb a urschen Dynastie wer-
den die Hyksos (durch Tuthmosis > verjagt.
t) Er galt als Sinnbild der Sonne und mußte schwarz sein mit ei-
nem weißen Fleä auf der Stirn. — Andere heilige Thiere
waren Ibis, Katze, Krokodil, Ichneumon, selbst gewisse Käfer,
n) Den Anfang zur Entzifferung der H. machte der Franzose Cham-
pollion. Das dreisprachige Denkmal von Rosette gab den ersten
Schlüssel dazu.
v) Einst maaß sie 480 Fuß. Die ganze Peterskirche zu Rom hätte
Platz in ihr. Die Bauarbeiter verzehrten für 2*/2 Millionen
Thater allein an Rettig, Zwiebeln und Knoblauch.
w) Der Sphinx war Symbol der königlichen Macht, ein Männerkops
auf einem Löwenleibe. Länge des Gesichts, 26 F., des
Leibes 90 F.
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Extrahierte Personennamen: Gizeh Amenemha
Extrahierte Ortsnamen: Memphis Memphis Kairo Kanaan Memphis Theben Rom