5. Die Länder der Semiten. § 6. Die Babylonier und Kssyrer.
7
2. Babylonien, am Unterlauf beider Ströme,
3. Assyrien, östlich vom oberen Tigris.
§ 6. Die Babylonier und Assyrer.
1. Land und Volk, fluch in Den fruchtbaren Tälern der Zwillingsströme Euphrat und Tigris entwickelte sich eine hohe Kultur. Die früheren Bewohner des unteren Stromlandes wurden von semitischen Stämmen besiegt; doch nahmen die Sieger die Kultur der Besiegten an. In der (Ebene am Unterlauf der Ströme entstand dann das Reich der Babi)Ionier, in der Berglandschaft östlich vom oberen Tigris das Reich der Assyrer.
2. Religion und Bildung. Die Religion beider Völker war besonders Gestirndienst, ihr fjauptgott der Sonnengott Bel, d. i. Herr. Die Tempel waren terrassenartig abgestufte Türme, die wohl zugleich als Sternwarten dienten. Den Gottesdienst besorgte der Priester st and. Sie besaßen schon reiche astronomische Kenntnisse, so daß Babylonien als die Heimat der Astronomie gilt, fluch trieben sie Sterndeuterei (Astrologie), die auf dem Aberglauben beruht, daß die Stellung der Sterne das Schicksal der Menschen bestimme. Sie gebrauchten die Keilschrift*), die gewöhnlich auf Tontafeln eingeritzt wurde.
3. Ackerbau, Gewerbe und Handel. Der Ackerbau des Landes war sehr ergiebig, da die fleißigen (Einwohner Me Überschwemmungen der Ströme durch Dämme, Kanäle und Teiche zu regeln verstanden. Richt minder geschickt waren sie in der Weberei; babylonische Mäntel und Teppiche waren im ganzen Morgenlande berühmt. Sie trieben lebhaften Handel, teils zu Lande mit Karawanen, teils auf dem (Euphrat,
*) Assyrische Keilschrift:
-<-< >> Ttt Tt Ttt T V Tf <T3=
sibä a uma ma i na ka scha a di
sibä uma ina kaschädi
£Ttt= * tttt et tlt -T<T tttt= Hf- fceh
u sehe ssi ma summatu issuru u masch schir
uschessima summatu umaschschir
— Als der siebente Tag herankam, da ließ ich eine Taube heraus und ließ (sie) los.
(Bus der babylonischen Sintsluterzählnng.)
Volk
Religion
Bildung
kickerbau
Weberei
Handel
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
11
und Seeverkehr wies die Lage ihres Landes hin. Ihre Schiffahrt erstreckte sich der das ganze Mittelmeer bis nach dem silberreichen Spanien und ging weiter durch die Sulen des Herkules (Strae von Gibraltar) sowohl sdlich, der Westkste von Afrika entlang (kanarische Inseln, Madeira), als gegen Norden, wo sie Zinn in England holten; selbst mit der Ostseekste traten sie in Verbindungt^m den dort gefundenen Bernstein einzutauschen. Gen Osten fuhren sie vom Roten Meere und vom persischen Meerbusen aus bis nach Indien, und im Auftrage des Knigs Necho von gypten haben ph-nizische Seefahrer ggnz Afrika umschifft. Zur Befrderung ihres Handels grndeten die Phnizier an den Meeresfristen und auf den Inseln zahlreiche Kolonieen. unter welchen namentlich (das um 850 v. Chr. entstandene) K arthago in Afrika blhend und mchtig gewordenist. Ihr Landhandel durch Karawanen^rstreckte sich sdlich nach Arabien, stlich nach Syrien und Babylonien, nrdlich bis nach Armenien (s. Karte I).
Handelsgegenstnde waren: aus Arabien Weihrauch, Gold, Edelsteine und Perlen; aus Indien Elfenbein, Ebenholz, Zimt; aus Palstina Weizen. Honig, l und Balsam; aus Armenien Pferde und Maultiere; aus Spanien Gold, Silber, Eisen, Blei, Wein, Wolle; von der O stseekste Bernstein.
2. Kunstflei, Erfindungen. Auch durch G ew erb slei und wichtige Erfindungen thaten sich die Phnizier hervor. Sie verstanden sich auf den Erzgu und die Bildschnitzerei und fertigten mancherlei Gert und Schmucksachen aus Gold, Elfenbein und Bernstein. Ihre Webereien lieferten die kstlichsten buntgewirkten Teppiche, und die mit dem^fle^er farpurschnecke gefrbten Gewebe wurden zu den prachtvollsten Gewndern verarbeimt^Die Purpurfrberei wie die Glasbereituna sollen sie durch Zufall erfunden haben. Endlich hat man ihnen die Erfi n d uu g e u der Buchstabenschrift, der Rechenkunst und des geprgten Geldes (?) zugeschrieben.
9. (11.)
Geschichte der Phnizier.
1. Der phnizische Stdtebund. So klein das Land der Phnizier war, bildete es nicht einmal einen einheitlich zusammenhngenden Staat, sondern zerfiel in eine Anzahl selbstndiger Städte. die zum Schutze ihres Handels und zur Abwehr feindlicher Angriffe sich'spter zu einem Bunde vereinigten. Haupt dieses Stdtebundes war zuerst Sidon, nachher Tnrus. Sidons Glanz reicht in die lteste Zeit hinauf; um dasj^r 1000'B. Chr. war Tyrus zur hchsten Blte emporgestiegen. Der Altstadt auftem Festlande gegenber erhob sich aus einer nahe gelegenen Felseninsel das von Sidon aus gegrndete und daher die Tochter Sidons" genannte meerbeherrschende Neu-Tyrus, das an Macht und Glanz die Mutterstadt bertraf. Die Bibel nennt es den Markt der Völker , seine Kaufleute Fürsten", seine Hndler die Geehrten der Erde .
2. Phnizien unter der Fremdherrschaft. Als die Atfjunter Salmanassar erobernd bis zum Mittellndischen Meere vordrangen, mute sich auch Phuizieu der assyrischen Herrschaft unterwerfen. Nur Jnsel-Tyrus widerstand trotz fnfjhriger Belagerung. Nach dem Untergang des assyrischen -Jteicheserobertederbabylonischeknignebnkadnezar auchphnizien.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
14
Eingang der Sle stehen riesige Steinbilder (gleichsam als Thorwchter), welche meist ge-flgelte Stiere mit Menschenkpfen darstellen (sog- Flgelstiere).
Xnach dem Falle des assyrischen Reiches teilten sich die Sieger in dessen Lnder, und zwar so, da der Tigris die Grenze zwischen diesen beiden neuen Reichen wurde, die nun an die Stelle des assyrischen Weltreiches traten: dem babylonischen und dem medischen Reiche. Daneben bestand noch in Kleinasien das l y d i s ch e Reich, welches vom gischen Meere bis zum Halys-strme reichte. Das babylonische Weltreich erreichte seine hchste Macht unter dem gewaltigen Nebukadnezar. Dieser vergrerte und verschnerte auch die Hauptstadt Babylon.
V In der Form eines Vierecks an beiden Ufern des Euphrat gebaut, soll Babylon einen Umfang von 6590 km (912 Meilen) gehabt haben. Die Hauptgebude waren der in acht Stockwerken emporsteigende 200 m hohe Tempel des Bel (der babylonische Tu rm), der zugleich als Sternwarte diente, und die Knigsburg, denen Nebukadnezar einen zweiten Knigspalast, die Brcke der den Euphrat und die hngenden Grten hinzufgte. >
3.' Die Phnizier und die Juden. Wenn die Assyrer und Babylouier durch Grndung groer, mchtiger Reiche sich hervorgethan, so waren die Phnizier, ebenfalls ein semitisches Volk, das wichtigste See- und Handelsvolk der alten Welt. Auf Handel und Seeverkehr wies die Lage ihres Landes hin. Ihre Schiffahrt erstreckte sich der das ganze Mittel-meer bis nach dem silberreichen Spanien und ging weiter durch die Sulen des Herkules (Strae von Gibraltar) sowohl sdlich, der Westkste von Afrika entlang, als gegen Norden, wo sie Zinn in England holten; selbst mit der Ostseekste traten sie in Verbindung, um den dort gefundenen Bernstein ein-zntanschen. Zur Befrderung ihres Handels grndeten die Phnizier an den Meeresksten und auf den Inseln zahlreiche Kolonieen, unter welchen namentlich Karthago in Afrika blhend und mchtig geworden ist.
Auch durch Gewerbflei und wichtige Erfindungen thaten sich die Phnizier hervor. Sie verstanden sich auf den Erz gu und die Bild-schnitzerei und fertigten mancherlei Gert und Schmucksachen aus Gold, Elfen bein und Bernstein. Ihre Webereien lieferten die kstlichsten buntge-wirkten Teppiche, und die mit dem Safte der Pur Purschnecke gefrbten Gewebe wurden zu den prachtvollsten Gewndern verarbeitet. Die Purpur-f r b e r e i wie die G l a s b e r e i t u n g sollen sie durch Zufall erfunden haben. Endlich hat man ihnen die Erfindungen der Buchstabenschrift, der Rechen-knnst und des geprgten Geldes zugeschrieben.
So klein das Land der Phnizier war, bildete es nicht einmal einen ein-heitlich zusammenhngenden Staat, sondern zerfiel in eine Anzahl selbstndiger Städte, die zum Schutze ihres Handels und zur Abwehr feindlicher Angriffe sich spter zu einem Bunde vereinigten. Haupt dieses Stdtebundes war zuerst Sidon, nachher Tyrus. Die Phnizier waren es hauptschlich, welche die morgenlndische Bildung den Griechen vermittelten.
Das den Phniziern benachbarte, ebenfalls semitische Volk der Juden oder Israeliten hatte nach dem Auszug aus gypten unter Moses das Land Kanaan oder Palstina in Besitz genommen. Unter den Knigen David und Salo mo hatte das israelitische Reich seine Bltezeit. Nach Salomos
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Nebukadnezar Nebukadnezar Gibraltar David David
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Spanien Afrika England Karthago Afrika Bernstein Kanaan
157
73.
Kulturmstnde.
1. Wirtschaftliches Leben. Der Ackerbau hatte sich seit dem Ende des dreiigjhrigen Krieges allmhlich wieder gehoben. Namentlich in Preußen wurde durch die Bemhungen der Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich Ii. eine betrchtliche Menge bisher unfruchtbaren, meist sumpfigen Landes fr den Ackerbau gewonnen. In diesem Zeitraum fand eine wichtige Nutz-pflanze in Deutschland immer mehr Eingang: die Kartoffel; sie war zwar schon durch Drake 1588 nach Europa gebracht worden, ward aber erst im 18. Jahrhundert allmhlich ein allgemein gebruchliches Nahrungsmittel und wurde daher immer mehr angebaut. Deutschlands Gew erbflei konnte sich nur allmhlich aus seinem Verfalle durch den dreiigjhrigen Krieg er-heben; die bedeutendsten Fortschritte machte das Gewerbe in Sachsen, wo Bergbau, Leinen- und Tuchfabrikation blhten, und in Preußen durch die Aufnahme der aus anderen Lndern vertriebenen Protestanten sowie ber-Haupt durch die Frsorge seiner Regenten, vorzglich Friedrichs des Groen. Hauptpltze des Handels wurden Hamburg und Bremen durch ihren See-verkehr, Leipzig, Frankfurt und Braunschweig durch ihre Messen.
Als wichtige Erfindungen sind hervorzuheben: die Erfindung des Porzellans (1702 von Bttcher in Meien), des Fortepianos (1717 von Schrder aus Hohenstein in Sachsen), des Blitzableiters (1751 von Benjamin Franklin), der Dampfmaschine (1769 von dem Englnder James Watt)^ des Luftballons (1782 von dem Franzosen Montgolfier).
2. Stnde. Der Bauernstand hob sich langsam wieder; allmhlich wurde nach dem Vorgange Brandenburgs in den meisten deutschen Staaten die Leibeigenschaft gemildert oder aufgehoben. Der Adel drngte sich mit Vorliebe zu den frstlichen Hfen und ergab sich nach franzsischem Vorbilde einem leichtfertigen Genuleben. Viele Adeligen traten in das Heer oder in den Staatsdienst ein, weil die Offizierstellen im Heere und die hchsten Beamtenstellen fast ausschlielich dem Adel vorbehalten waren. Neben den adeligen Beamten wurden die nicht-adeligen, die auf den Universitten das rmische Recht studiert hatten (Juristen), immer zahlreicher. So bildete sich ein neuer Beamtenstand, der sich, wie der Adel, von den Brgern strenge zu scheiden bestrebt war.
3. Frauen. Die heilsame Wiederbelebung des deutschen Familien-geistes, die die Resormationszeit gebracht hatte, hielt nicht lange stand. War schon im 16. Jahrhundert eine Abhngigkeit vom Auslande bemerkbar, so wurde die Verwelschung im 17. Jahrhundert vollendet. Alles, was von Frankreich kam: Sprache, Sitte, Tracht war lamode"; das Vaterlndische
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Benjamin_Franklin James
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Europa Deutschlands Sachsen Hamburg Leipzig Frankfurt Hohenstein Sachsen Brandenburgs Frankreich
196
Iii. Kulturzustnde.
98.
Groe Erfindungen.
Man hat mit gutem Recht das neunzehnte Jahrhundert das Zeitalter der Erfindungen genannt. Ihre Zahl lt sich kaum bersehen; der grte Teil ist von den Naturwissenschaften ausgegangen. Als allgemeiner hervortretende Erfindungen mgen hier nur angefhrt sein: die Gasbe-leuchtung und Gasheizung, das elektrische Licht, der Steindruck, der Stahl-stich, der Farbendruck, die Photographie, die Schnellpresse, die Nhmaschine. Von weitgreifendster, weltumgestaltender Bedeutung aber sind die Dampf-Maschine, die Dampfschiffahrt, die Eisenbahnen und der elek-tromagnetischetelegraph.
1. Die Dampfmaschine wurde 1769 von dem Englnder James Watt erfunden; ihre Erfindung fllt also bereits in die vorhergehende Geschichts-Periode. Doch ihre groartige Verbreitung und vielseitige Anwendung gehrt erst in die neueste Zeit. Eine vllige Umwandlung des Fabrikbetriebes und des Bergbaues wurde dadurch hervorgerufen; die Industrie in ihrer jetzigen Gestalt ist durch die Dampfmaschine erst geschaffen.
In der Einfhrung der neuen Erfindung war England den brigen Lndern weit voraus. Whrend dort schon im Jahre 1810 etwa 5000 Dampfmaschinen arbeiteten, begann in Preußen erst 1830 die allmhlich zunehmende Verwendung der Dampfkraft.
2. Die Dampfschiffahrt ist eine Erfindung des Nordamerikaners Robert Fnlton, der 1807 zu Newyork das erste Dampfboot baute. Sie fand rasche Ausbreitung, zunchst in Nordamerika und England.
In Deutschland ging 1817 ein Dampfboot von Berlin bis Hamburg; im folgenden Jahre begannen Dampfschiffe den Rhein zu befahren. der den atlantischen Ocean machte 1819 das erste Dampfschiff die Reise von Nordamerika nach England in 26 Tagen. Gefrdert wurde die Dampfschiffahrt auch durch die Anlage groartiger Kanle, so nament-lich des Suez-Kanals, der 1869 dem Verkehr bevgeben wurde, sowie des Nord-Ostsee-Kanals, 1895.
3. Das Eisenbahnwesen wurde begrndet durch den Englnder Georg Stephenson, der im Jahre 1812 die Lokomotive erfand. Unter seiner Leitung wurde die erste fr den allgemeinen Verkehr bestimmte Eisenbahn in England 1825 vollendet.
In Deutschland wurde die erste Eisenbahn 1835 zwischen Nrnberg und Frth an-gelegt; 18371841 folgte die erste grere Linie Leipzig-Dresden (f. d. Farbendruckbild Vi); 1838 wurde die erste preuische Strecke Berlin-Potsdam befahren.
4. Der elektromagnetische Telegraph wurde im Jahre 1833 von Gau und Weber in Gttingen erfunden. Die Erfindung erhielt eine weitere
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Personennamen: James Robert_Fnlton Georg_Stephenson Weber
Extrahierte Ortsnamen: England Newyork Nordamerika England Deutschland Berlin Hamburg Rhein Nordamerika England England Deutschland Nrnberg Gttingen
87
nach dreijhrigem Bruderkriege, kam es zu einem Teilungsvertrage, dem Ver-trage zu Verdun.
2. Vertrag zu Verdun, 843. In diesem erhielt /Lothar: die Kaiserkrone und Italien, sowie das Land zwischen Rhein, Maas und Rhone (Lotharingien);
/Ludwig (der Deutsche): Ostfranken, d. i. Deutschland stlich vom Rhein, ferner auf der linken Rheinseite die bischflichen Sprengel von Speier, Worms und Mainz;
/Karl der Kahle: Westfranken oder Frankreich.
Das Reich Lothars, dessen Geschlecht bald ausstarb, zerfiel schnell wieder. Dagegen blieben die beiden anderen Reiche neben einander bestehen: das Deutsche Reich und Frankreich; und damit schieden sich auch fr immer die bisher im Frankenreiche vereinigten Völker: die Deutschen und die F r a n z o s e n.
Die Kultur während der Zeiten des Frankenreiches \
1. Wirtschaftliches Leben. Neben Jagd und Viehzucht war nun der Ackerbau immer allgemeiner und wichtiger geworden. Doch galt immer noch nur das eingezunte Feld als Privatbesitz, alles brige blieb gemein-schaftlicher Weideplatz fr das Vieh der Markgenossen. Von Feldfrchten wurden namentlich Hafer und Gerste, aber auch schon Weizen und Hanf ge-baut. Es gab nun auch schon Feldgrten fr Bohnen, Erbsen, Linsen, Rben, Obst. Der Weinbau verbreitete sich allmhlich vom Rheine her weiter stlich in das Innere Deutschlands.
Das Handwerk wurde ursprnglich nicht von besonderen beruss-migen Handwerkern, sondern in jedem Hause, namentlich von den Frauen, gebt. Diese fertigten wollene Tuche und leinene Kleiderstoffe; auch ver-standen sie, die Stoffe mit Waid, Krapp und Scharlach zu frben. Zur Be-arbeitung der Metalle entstanden dann die ersten eigentlichen Handwerke: das des Schmieds und des Goldschmieds. In den Klstern wurde auch schon die Kunst des Metallgieens, namentlich der Glockengu, gebt; ebenso die Glasbereitung.
Der Handel ging, wie in der rmischen Zeit, hauptschlich von den groen Stdten am Rhein und im Donaugebiet aus, und erstreckte sich namentlich den Flssen entlang. Doch entstanden nun auch schon Handelspltze im Innern Deutschlands, wie namentlich Erfurt, Bardewiek, Celle, Magde-
1 Zu den kulturgeschichtlichen Abschnitten sind insbesondere hinsichtlich der Kleidung und Wohnung die Bilder zur Kulturgeschichte (mit erluterndem Text) am Ende des Buches zu vergleichen.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Maas Krapp
Extrahierte Ortsnamen: Italien Rhein Deutschland Rhein Worms Mainz Frankreich Frankreich Frankenreiche Weideplatz Rheine Deutschlands Rhein Deutschlands Erfurt Bardewiek Celle
- 136
und das Gesicht war mit Schminke und Schnheitpflsterchen geschmckt. Die Fe mrben in enge Schuhe eingezwngt, die stelzenfrmig erhht waren. Daher war die Haltung steif, gezwungen, der Gang trippelnd. (Farbendruckbild V.)
Dieser unnatrlichen Mode der Kleidung entsprach auch die Woh-nung der Rokoko"-Zeit. Der Charakter des damaligen Baustils tieftest darin, da die natrlichen geraden Linien in unnatrliche Krmmungen (Schnrkel, Schneckenlinien, Muscheln 2c.) aufgelst sind.
2. Wirtschaftliches Leben. Der Ackerbau hatte sich seit dem Ende des dreiigjhrigen Krieges allmhlich wieder gehoben. Namentlich in Preußen wurde durch die Bemhungen der Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich Ii. eine betrchtliche Menge bisher unfruchtbaren, meist sumpfigen, Landes fr den Ackerbau gewonnen. Deutschlands Gewerbflei konnte sich nur allmhlich aus seinem Verfalle durch den dreiigjhrigen Krieg erheben; die bedeutendsten Fortschritte machte das Gewerbe in Sachsen, wo Berg-bau, Leinen- und Tuchfabrikation blhten, und in Preußen durch die Auf-nhme der aus anderen Lndern vertriebenen Protestanten und durch die Frsorge seiner Regenten, vorzglich Friedrichs des Groen. Hauptpltze des Handels wurden Hamburg und Bremen durch ihren Seeverkehr, Leipzig, Frankfurt und Braunschweig durch ihre Messen.
Als wichtige Erfindungen sind hervorzuheben: die Erfindung des Brennglases (von Tschirnhausen in Sachsen 1687), des Porzellans (1702 von Bttcher in Meien), des Fortepianos (1717 von Schrder aus Hohen-stein in Sachsen), des Blitzableiters (1751 von Benjamin Franklin), der Dampfmaschine (1769 von dem Englnder James Watt), des Lustballons (1782 von dem Franzosen Montgolfier).
Der Welthandel, in dessen Besitz zu Anfang des 17. Jahrhunderts die Hollnder waren, ging seit der Navigationsakte mehr und mehr zu den Englndern der, welche ihm namentlich durch die Erwerbung der weiten Besitzungen in Ostindien eine ge-waltige Ausdehnung gaben. Auch imgewerbfleie, der durch Anwendung groartiger Maschinen, vorzglich der Dampfmaschine, sehr gehoben wurde, erhielten sie das berge-wicht in Europa. Frankreichs Handel und Gewerbflei hatte sich durch Colberts Be-mhungen aufgeschwungen; allein die Aufhebung des Edikts von Nantes und die Kriege imt England strten die Entwickelung der Industrie und des Verkehrs.
. x 3. Stnde. Der Bauernstand hob sich lngs am wieder; allmhlich wuroe nach dem Vorgange Brandenburgs in den meisten deutschen Staaten die Leibeigenschaft gemildert oder aufgehoben. Der Adel drngte sich mit Vorliebe zu den frstlichen Hfen und ergab sich nach franzsischem Vor-bilde einem leichtfertigen Genuleben. Viele Adeligen traten in das Heer oder in den Staatsdienst ein, weil die Offizierstellen im Heere und die hoch steit Beamtenstellen fast ausschlielich dem Adel vorbehalten waren. Neben den adeligen Beamten wurden die nicht-adeligen, welche auf den Universitten
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Benjamin_Franklin James
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Sachsen Hamburg Bremen Leipzig Frankfurt Tschirnhausen Sachsen Sachsen Ostindien Europa Frankreichs Nantes England Brandenburgs
202
1. Die Dampfmaschine wurde 1769 von dem Englnder James Watt
erfunden ( 85, 2); ihre Erfindung fllt also bereits in die vorhergehende Geschichtsperiode; doch ihre groartige Verbreitung und vielseitige An-wendung gehrt erst in die neueste Zeit. Eine vllige Umwandlung des Fabrikbetriebs und des Bergbaues wurde dadurch hervorgerufen; die In-dustrie in ihrer jetzigen Gestalt ist durch die Dampfmaschine erst geschaffen.
In der Einfhrung der neuen Erfindung war England den brigen Lndern weit voraus. Whrend dort schon im Jahre 1810 etwa 5000 Dampfmaschinen arbeiteten, be-gann in Preußen erst 1830 die allmhlich zunehmende Verwendung der Dampskraft; Han-nover erhielt 1832, Wrttemberg 1841 die erste Dampfmaschine. Jetzt sind Hunderttausende von Dampfmaschinen in Thtigkeit, neben denen in neuerer Zeit die Gaskraft- und Heiluftmaschinen eine erhebliche Bedeutung erlangt haben, insbesondere fr das Kleingewerbe. Von besonderer Wichtigkeit war die Anwendung der Dampfkraft auf die Schiffahrt und das Eisenbahnwesen.
2. Die Dampfschiffahrt ist eine Erfindung des Nordamerikaners Robert Fulton, der 1807 zu Newyork das erste Dampfboot baute. Sie fand rasche Ausbreitung, zunchst in Nordamerika und England.
In Deutschland ging 1817 ein Dampfboot von Berlin bis Hamburg; im folgenden Jahre begannen Dampfschiffe den Rhein zu befahren. der den atlantischen Ozean machte 1819 das erste Dampfschiff die Reise von Nordamerika nach England in 26 Tagen. Jetzt wird diese Strecke schon in 6 bis 7 Tagen zurckgelegt. Mehr als 300 Dampfer sind fortwhrend in Fahrt zwischen Europa und Amerika; auf allen Welt- und Binnen-meeren. auf allen Strmen und fahrbaren Flssen der kultivierten Lnder vermittelt eine rege Dampfschiffahrt den Verkehr (gegen 9000 Schiffe allein in Europa). Gefrdert wurde die Dampfschiffahrt auch durch die Anlage groartiger Kanle, so namentlich des Suez-Kanals, der^1869 dem Verkehr bergeben wurde.
3. Das Eisenbahnwesen wurde begrndet durch den Englnder Georg Stephenson (geb. 1781), der im Jahre 1812 die Lokomotive erfand. Unter seiner Leitung wurde die Me fr den allgemeinen Verkebr bestimmte Eisenbahn in England 1825 pnlftmhftt.
Fr die 1830 erffnete Bahn zwischen Liverpool und Manchester baute er verbesserte Dampfwagen, und seine Maschinenbauanstalt lieferte bald fr alle in England und den brigen Lndern neu entstehenden Eisenbahnen die ersten Lokomotiven. Sein Sohn, Robert Stephenson. erhob den Maschinen- und Bahnbau.zu noch hherer Vollkom-menheit. In Deutschland wurde die erste Eisenbahn 1835 zwischen Nrnberg und Frth angelegt; 18371841 folgte die erste grere Linie Leipzig-Dresden (s. d. Farbendruck-bild Vi); im Oktober 1838 wurde die erste preuische Strecke Berlin-Potsdam befahren. Staunenswert waren die Fortschritte des Eisenbahnverkehrs: breite Strme, selbst Meeres-arme wurden berbrckt, mchtige Gebirge meilenweit durchbohrt, um den Dampfwagen-zgen Bahn zu schaffen. Schon 1869 wurde die riesige, 5351 Kilometer lange Pacific-b ahn erffnet, die Nordamerika von Newyork bis San Francisco in Kalifornien durch-schnmet. In Europa hat das Eisenbahnnetz bereits eine Langfvon 200 000, in Deutschend von 38000 Kilometern erreicht, so da hier auf 100 Quadratkilometer Flchenrcnnn der 7 Kilometer Eisenbahn kommen. Am strksten unter allen Lndern ist das gewerb-reiche Belgien von Eisenbahnm Nnhschnitten.
^Ddr elektromagnetische Telegraph wurde im Jahre 1833 von Gautz
i
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Ortsnamen: England Wrttemberg Newyork Nordamerika England Deutschland Berlin Hamburg Rhein Nordamerika England Europa Amerika Europa England Liverpool England Deutschland Nrnberg Nordamerika Newyork San_Francisco Kalifornien Europa Deutschend Belgien Eisenbahnm_Nnhschnitten
64
lichen Bevlkerung nach den stlichen (slavischen) Grenzlndern begonnen. Die groen Gter wurden jetzt meist stckweise verpachtet. Das Hand-werk war immer ausgedehnter und vielseitiger geworden: im Jahre 1363 wurden in Nrnberg 50 verschiedene Handwerke gezhlt. Es gab auch schon Maschinen, die durch Wasserkraft bewegt wurden; so war in Nrnberg (aus Italien) die Fabrikation des Leinenpapiers mit Hilfe von Mhlenstamps-werken eingefhrt worden. Ebenso gab es Drahtfabriken mit Benutzung der Wasserkraft. Die Znfte gewannen eine immer festere Gestaltung mit den drei Stufen: Lehrling, Geselle, Meister. Um Meister zu werden, mute der Geselle die Meisterprfung (mit einem Meisterstck") bestehen. Der Handel hatte sich immer groartiger entwickelt. Die groen sddeutschen Reichsstdte, namentlich Augsburg und Nrnberg, trieben hauptschlich mit Italien Handel, von wo sie insbesondere die morgenlndischen Spezereien er-hielten. Die Hansastdte bezogen aus Rußland Pelze, aus Skandinavien Fische, aus England Wolle. Ausgefhrt wurden namentlich Tuche, Leinwand und Metallwaren.
3. Stnde. Immer schrfer hatte sich der Unterschied gestaltet zwischen Adel und Nicht-Adeligen oder Gemeinen". Der Adel war abgestuft in den hheren Adel oder Herrenstand, bestehend aus: Fürsten, Grasen und Frei-Herren, und den niederen Adel, den nun die Rittermigen bildeten.
Hatten die Kreuzzge zur hheren Entwickelung des Rittertums erheb-lich beigetragen, so geriet es seit dem Milingen dieser Heerfahrten rasch in immer tieferen Verfall. An die Stelle edler Rittersitte traten rohe Ge-waltthtigkeit und wste Fehdesucht. Manche Ritter lebten nur von Streit und Fehde; ja sie schmten sich des Raubes nicht. Aus ihren unzu-gnglichen, gegen Angriffe wohl verwahrten Burgen fielen die Raub-rit t er mit ihren Reisigen der die vorberkommenden Warenzge der Kauf-leute her und plnderten sie aus; an den Ufern der Flsse forderten sie von den Schiffen willkrliche Zollabgaben. Ihre unaufhrlichen Fehden zerrtteten den Wohlstand ganzer Gegenden. Konnten sich die Städte durch Mauern und Grben gegen berflle schtzen, so wurden dagegen die Felder des Landmannes schonungslos verwstet. Bei der Abnahme der kaiserlichen Ge-walt seit dem Falle der Hohenstaufen hatte das Gesetz sein Ansehen verloren; das blinde Walten des eisernen Speers, die Herrschaft des Faustrechts trat an seine Stelle. Durch solche Ausartung, der freilich die krftigeren Kaiser mit Strenge entgegentraten, verlor das Rittertum seinen alten Ruhm. Endlich, als nach Erfindung des Schiepulvers die eherne Waffenrstung und die feste Burg dem ruberischen Wegelagerer und Landbeschdiger keine gesicherte bermacht mehr gewhrten, hrte das Ritterwesen, das im Mittelalter eine so hervorragende Rolle einnahm, nach und nach ganz auf.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Nrnberg Nrnberg Italien Nrnberg Italien Skandinavien England
203
und Weber in Gttingen erfunden. Die Erfindung erhielt eine weitere "lmdmtg"durch Steinheil (geb. 1801), der 1837 zwischen Mmn und der Sternwarte zu Bogenhausen die erste Telegraphenlinie anlegte. In England wurde gleichzeitig der erste Telegraph zu London errichtet, und in Amerika trat durch Morse die elektromagnetischetelegraphie zuerst 1844 zwimn Washington und Boston in Wirksamkeit. Bald folgte auch die An-
legung unterirdifcher^Telegramklimm.
Der erste unterseeische Draht (Kabel) wurde 1851 zwischen England und Frankreich durch den Kanal gelegt. Das Riesenunternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel zu verbinden, kam zuerst 1866 zur Ausfhrung; 1889 waren im ganzen 950 Telegraphenkabel in Betrieb. Das gesamte sich jetzt der alle'weltteile erstreckende Drahtnetz hat eine Lnge von mehr als 700000 Kilometern; davon fallen auf Europa 550000, auf Deutschland 86000 Kilometer Telegraphenlinien. Jhrlich werden der 100 Millionen Telegramme befrdert, in Deutschland allein 21millionen, d. h. 44 Depeschen aus 1 Ein-wohner.
Verwandt mit dem elektromagnetischen Telegraphen ist das Telephon.oder derlern-sprechet, der dazu dient, durch den elektrischen Strom Tne, vorzugsweise gesprochene Worte zu bermitteln. Der Erfindet des Fernsprechers isf et Deumer, Philipp Rei, (geb. in Gelnhausen); er stellte 18,61 zu Friedrichsdorf bei Frankfurt a. M. das erste In-strument her, das der Amerikaner Graham B ell nach des Erfinders Tode praktisch verwendbar machte.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Weber Philipp_Rei Philipp Graham_B
Extrahierte Ortsnamen: Gttingen Bogenhausen England Amerika Washington Boston England Frankreich Europa Amerika Europa Deutschland Deutschland Gelnhausen Friedrichsdorf Frankfurt_a._M.