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1. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. VI

1910 - Berlin : Salle
Vi Inhaltsverzeichnis. Seite Frankreichs innere Zustände........111 Die Folgen der Aufhebung des Edikts von Nantes. Kunst und Wissenschaft im Zeitalter Ludwigs Xiv. Handel und Industrie. Viii. Die Zeit des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelms von Brandenburg..............116 Jugendjahre. Aufenthalt in Holland. Erste Regierungs- Handlungen. Die Vermählung des Kurfürsten mit der Prin- zessin Luise von Oranien. Kurfürstin Luise Henriette als Landesmntter. Der schwedisch-polnische Krieg. Friedrichs Kampf mit den Ständen. Die Stellung des Kurfürsten in religiösen Dingen. Kriege gegen Frankreich und Schweden. Die Türkengesahr. Belagerung und Errettung Wiens. Friedensarbeit des Großen Kurfürsten. Ix. Friedrich I. König von Preußen........130 Die Krönungsfeier in Preußen. Sophie Charlotte. Stiftung der Akademie der Künste und der Universität Halle. X. Friedrich Wilhelm 1.............133 Sparsame Staatswirtschaft. Ausbildung des Heeres. Leopold von Dessau. Ausnahme der vertriebenen Salzburger. Xi. Der Nordische Krieg.............135 Peter der Große. Seine Jugendzeit. Aufenthalt in Holland. Reformen. Karl Xii. von Schweden. Schlacht bei Narwa. Gründung Petersburgs. Schlacht bei Pultawa. Karls Auf- enthalt in der Türkei. Sein Tod vor Friedrichshall. Peters des Großen Ende. Seine Nachfolger. Xii. Friedrich der Große und seine Zeit.......142 Jugendjahre. Die Lehrer des Kronprinzen. Heimliche Biblio- thek. Musikstunden. Reise nach Dresden. Fluchtversuch. Kattes Hinrichtung. Küstrin. Aussöhnung mit dem Vater. Des Kronprinzen Vermählung mit Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. Die schönen Tage von Rheinsberg. Friedrich als König............149 Maria Theresia.............151 Der zweite Schlesische Krieg........152 Der Siebenjährige Krieg.........153 Friedensarbeit..............159 Friedrich der Große und Kaiser Joseph Ii. . . 161 Der bayrische Erbsolgekrieg........162 Der Fürstenbund. Die erste Teilung Polens.........163 Zeittafel...................164

2. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 132

1910 - Berlin : Salle
132 Friedrich I,, König von Preußen. Entstehung den Gesprächen, die im Kreise der Königin über diese und ähnliche Gegenstände geführt wurden. Die Königin haßte die steifen Formen der Etikette und weilte gerne auf dem ihr zu Ehren ge- nannten Schloß Charlottenburg, westlich von Berlin. Auch wurde vom König in Berlin ein neuer schöner geradliniger Stadtteil angelegt, der nach ihm die Friedrichstadt heißt. Friedrich I. gründete die Universität Halle, die erste Hochschule, an welcher die Professoren ihre Vorträge in deutscher, statt lateinischer Sprache hielten. An ihr wirkte u. a. der Rechtsgelehrte Christian Thomasius, der gegen die empörenden Hexenprozesse auftrat, und August Hermann Francke, Stifter des Waisenhauses. Licht und Aufklärung verbreiteten sich sichtbar unter der Regierung Friedrichs I., der auch der „Akademie der Wissenschaften" die Pflege der damals arg vernachlässigten deutschen Sprache als erste Aufgabe empfahl. Friedrich I. trat mit dem von ihm gegründeten Königtums gleich- sam — so sagte später sein Enkel Friedrich der Große — vor seine Nachfolger mit der Mahnung: „Ich habe euch einen Titel erworben: macht euch dessen würdig. Ich habe den Grund zu eurer Größe gelegt: Ihr müßt das Werk vollenden."

3. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 146

1910 - Berlin : Salle
146 Friedrich der Große und seine Zeit. Schloßfront entdeckte. „Nov eher Katte" rief ihm der Kronprinz zu, nachdem er ihm mit der Hand einen Kuß zugeworfen, „je vous demande mille pardons", worauf Katte mit Reverenz antwortete: „Point de pardon, mon prince, je meurs avec mille plaisirs pour vons." Lehr- und Prüfungszeit in Küstrin. Die ersten Tage und Wochen nach der Hinrichtung Kattes waren religiösen Betrachtungen und theologischen Disputationen mit dem Geistlichen Ernst Müller gewidmet. Es scheint den Prinzen ein inneres Bedürfnis getrieben zu haben, sich in überirdische Dinge zu versenken und den Sinn von allem Weltlichen abzukehren. Seine große Traurigkeit und Melancholie ließ seine Umgebung eine Gemüts- krankheit befürchten. Endlich traf die Begnadigung des Königs ein. Friedrich erhielt seine Freiheit zurück und mußte zunächst, ohne militärischen Rang, in der Kriegs- und Domänenkammer als einfacher Beamter arbeiten, „damit er", wie es in der Kgl. Instruktion hieß, „lerne, daß kein Staat bestehen könne sonder Wirtschaft und gute Verfassung und daß ohnstreitig das Wohl des Landes davon dependiere. daß der Landes- Herr alles selbst verstehe: sonsten das Land den Favoriten und Premier- ministern zur Disposition bleibet, welche den Vorteil davon haben und alle Sachen in Konfusion setzen". Die Arbeitszeit für den „neuen Auskultator" (Gerichtsbeisitzer), der am untersten Platz seinen Tisch erhielt, war angesetzt von vormittags 7 bis 111/2 und von 3 bis 5 Uhr. In den Abendstunden empfing er von dem Präsidenten von Münchow und dem Direktor Hille Unterweisung in einzelnen Zweigen der Verwaltung. Anfangs bezeigte Friedrich geringen Eifer für diese Art von Geschäften, überwand dann jedoch seine Abneigung. Mehr als die Kameralwissenschaften (Staatswirtschaftslehre) interessierte ihn der Handel, „der Nutzen, den ich aus dem Handel ziehe, ist ein Vor- teil, den ich meinemnachbar abgewinne, der mir meinen Schatz füllt und dessen Nießbrauch der Untertan teilt". Der Umgang mit dem scharssinnigen und literarisch gebildeten Hille erleichterte dem Prinzen diese Küstriner Lehr- und Prüfungszeit außer- ordentlich. Hille hat ein Charakterbild vom Kronprinzen entworfen, aus dem hervorgeht, daß er in der französischen Erziehung, die Duhan de Iandun diesem gegeben, die Ursachen zu manchen Verkehrtheiten und Leichtfertigkeiten sah. Auch die „Poetasterei", der sich der Kronprinz so geneigt zeigte, fand nicht seinen Beifall, und er ließ es sich an- gelegen sein, mittelmäßige Verse, die ihm sein Eleve unterbreitete, auch als solche zu begutachten: „Für einen Prinzen recht gut, für einen

4. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 98

1910 - Berlin : Salle
98 Der Dreißigjährige Krieg. nahm aber gegen ihn den Kampf auf der edle Jesuit Friedrich Spee aus Kaiserswerth, der als Seelsorger in wenigen Jahren über zwei- hundert vermeintliche Hexen zum Tode hatte vorbereiten und sich da- bei von ihm hatte überzeugen müssen. Entsetzen packte ihn ob der Ungeheuerlichkeit des ganzen Verfahrens. Der noch junge Mann be- kam graue Haare. Mit Feuereifer wurde er nun der Anwalt der unglücklichen Opfer, zuerst in Rinteln, dann in Frankfurt a. M. In dem Leipziger Juristen Christian Thomasius erwuchs ihm in den letzten Jahren des 17. Jahrhunderts ein Bundesgenosse. Neben albernem und schändlichem Aberglauben herrschte leicht- fertiger, sittenloser Lebenswandel, und die Vornehmen gefielen sich in der Nachäsfung des Auslandes, namentlich der französischen Bil- dung. Nur was weit her kam, galt als vornehm und fein. Fran- zöfische Trachten, Spiele, Tänze wurden allgemein. Die Reinheit der Sprache litt nicht wenig darunter, denn es gehörte zum guten Ton, recht viele fremde Ausdrücke in sie hineinzutragen. Dagegen erhoben sich dann mit Recht, aber ohne vorerst viel auszurichten, die Sprachgesellschaften. Die deutsche Dichtung während des Dreißigjährigen Krieges. Zwei Gebiete sind es, die in dieser Zeit vorzugsweise auf Gestalt und Form der Poesie Einfluß üben: die Reformation und die politisch bewegten Verhältnisse. Martin Opitz schrieb ein Trostgedicht in Widerwärtigkeiten des Krieges, aber auch ein „Lob des Kriegsgottes". Georg Rudolf Weckherlin dichtete kraftvolle Oden, die aus der Zeit- geschichte 'ihren Stoff nahmen. Weckherlin befand sich im Dienst des Pfalzgrafen, des „Winterkönigs", und nach dessen Unglück dichtete er nicht nur Oden an die Pfalzgräfin, sondern führte auch die Sache ihres Gatten vor dem englischen Parlament, vor der öffentlichen Mei- nung Europas, vor dem Areopag der Fürsten. Außerdem feierte er in Liedern mehrere der berühmten Zeitgenossen, die protestantischen Kriegshelden Christian von Braunschweig, Ernst von Mansseld. Moritz von Oranien, und begrüßte vor allem den Schwedenkönig als Retter der Freiheit. Nicht ohne Tiefe ist sein Sonett auf Gustav Adolfs Tod. Schön ist auch das Sonett auf Herzog Bernhard von Weimar: „Du bist, weltwerter Held, würdiglich hochgeachtet, der wahren Tapfer- keit ein wahrer Erb und Sohn, du bist die Blum', der Ruhm der deutschen Nation. Nur von dem, der Gott selbst verachten darf, ver- achtet!" usw. Hans Jakob Christoffel Grimmelshausen gab in seinem Schelmenroman „Simplizins Simplizissimus" ein getreues Bild

5. Von der Völkerwanderung bis zum Ausgange des Mittelalters - S. uncounted

1910 - Berlin : Salle
Verlag von Otto Salle in Berlin W. 57. sehrbuch der deutschen Grammatik für die höhere Mädchenschule. Von Hlaria von Bredom, und Gertrud Neifcke, Oberlehrerin an der Augusta-Mktoriaschule Oberlehrerin an der 3. stöbt. höh. Mädchenschule Charlottenburg Charlottenburg. J In 2 Teilen. (Mittelstufe, Oberstufe nebst Ergänzungsheft.) Leitfaden der Physik für höhere Mädchenschulen und die Unterklassen von Studienanstalten für Mädchen. Von Prof. W7. Briecke und Prof. Dr. fl. Mahlert, Oberlehrer an der Sophienschule in Hannover. __________________Mit 210 Fig. - Preis 2,40 M. Methodischer seitfaden der Chemie und Mineralogie für höhere Mädchenschulen sowie für den Anfangsunterricht in Studienanstalten. Von Prof. Dr. Hjilhelm Levin, und Prof. Wilhelm Briecke, Direktor der Städtischen Realschule Oberlehrer an der Sophienschule und an zu Braunschweig, den Realgymnasialkursen für Mädchen zu Hannover. 2. verb. Aufl. — Mit 84 Abbildungen. — Preis 2 M. sehr- und Übungsbuch der fflqfhemqfik für höhere Mädchenschulen. Von Dr. H. fenkner, und C. 6. Hessenbruch, Professor an der Oberrealschule Oberlehrer an der höheren Mädchenschule Braunschweig Remscheid. In 2 Teilen. — Preis ä 1,60 M. Teil I (Klasse Iv. und Iii). — Teil Ii (Klasse Ii und I). Druck von C. Schulze & Co., G m. b. H., Gräsenhainichen.

6. Von der Völkerwanderung bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 92

1910 - Berlin : Salle
92 Luxemburgische Kaiser. Prosaschriften der Griechen und Römer, wogegen die Scholastik den Wissensinhalt stets in strenge Übereinstimmung mit dem kirchlichen Dogma zu bringen wußte. Nach dem Muster der Pariser Universität der Sorbonne (1250 hervorgegangen aus dem von Robert Sorbon gestifteten Verein armer Magister) gründete Karliv. 1348 zu Prag die erste deutsche Hochschule. Die Universität erhielt eigene Gerichtsbarkeit und Verwaltung und konnte die Grade Baccalaureus, Magister und Doktor, gültig für alle Länder der Christenheit, erteilen. Die Studien zerfielen in vier Fakultäten, die Studenten sollten einer der vier „Nationen" angehören. Diese waren die bayerische, sächsische, polnische und böhmische. Lehrer und Lernende waren in überwiegender Zahl Deutsche. Die Hochjchule zählte schon nach zwanzig Jahren 10 000 Studenten, worunter manche in gereisteren Jahren waren. Am Stiftungstage der Universität erklärte Karl Böhmen für ein Erb-land seines Hauses. Prag wurde von Karl Iv. zur Reichshauptstadt erhoben und durch ihn ein Sammelplatz für Künstler und Gelehrte. Herrliche Kirchen im gotischen Stil (Spitzbogenstil) entstanden. Über die Moldau wurde eine steinerne Brücke geführt, und nach dein Vorbild des Louvre in Paris die Burg auf dem Hradfchin erbaut. Obwohl Karl der Vater Böhmens und der Stiefvater Deutschlands genannt wurde, besag er doch großes Verständnis für die Bedeutung der deutschen Sprache für die Volksbildung. Deutsche Ansiedler begünstigte er in jeder Weise. In Prag und im ganzen Böhmerland wurde damals Deutsch gesprochen. Den verfolgten Juden gewährte Karl eine Freistatt (Anlegung der Prager Judenstadt). Die im gotischen Stil erbaute Synagoge in Prag ist eine der ältesten in Europa. Karls Iv. Römerzug. Die ständigen Fehden, an denen Italien sich verblutete, hatten zur Gewaltherrschaft der Kondottieri (Söldnerführer) und zur Errichtung demokratischer Republiken geführt, wie sie z. B. für Rom Cola di Rienzi im Auge hatte, der, begeistert von altrömischen Schriftstellern, an die Erneuerung des Volkstribunats dachte, die Friedensstörer Orsini und Colonna aus den Toren Roms trieb und anfänglich auch die Unterstützung der Kirche fand, die ihn jedoch bald im Stich ließ. Bei einem Volksaufstand fand der Bolksfreund Rienzi seinen Tod. (Rienzis Taten sind von Edward Bulwer in einem Romane und von Richard Wagner in einem Musikdrama behandelt.) Karl Iv. kümmerte sich um diese inneren Angelegenheiten wenig. Seinen Römerzug machte er ohne Heer, nur mit einem glänzenden Gefolge. In Mailand holte er sich die eiserne, in Rom von einem päpstlichen Legaten die goldene Krone.

7. Von der Völkerwanderung bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 110

1910 - Berlin : Salle
110 Die Geschichte Brandenburgs bis zum Großen Kurfürsten. -Ltlgung der Schulden, die sein Vater hinterlassen, nahm Johann Georg ganz die Hilfe der Stände in Anspruch, denen er dafür wieoerum bedeutende Rechte verlieh, wie z. B. dem Adel das Recht, daß die erledigten Domherrnstellen der geistlichen Stifter nur mit märkischen Edelleuten besetzt werden sollten. Auch bekam der Adel eine größere Macht über die Bauern auf seinen Gütern, die nur noch mittelbar Untertanen des Landesherrn waren. Erst als die Schulden getilgt waren, wurde sein Hof glänzender; auch legte er die Festung Driesen gegen Polen an. Eifrig bemüht, wissenschaftliche Bildung im Lande zu verbreiten, bestimmte er, wie sein Vater, daß jeder Brandenburger, der ein öffentliches Amt bekleiden wolle, die Universität Frankfurt besucht haben müsse. In Berlin gründete dieser Kurfürst, dem humanistische Bildung am Herzen lag, das Gymnasium zum „Grauen Kloster" (Jakob Bergmann erster Rektor). In den 'Statuten hieß es u. a.: „Die Schüler sollen nicht Tanzböden besuchen, nicht im Freien baden, nicht auss Eis gehen, sich des Fischens und Vogelfangens enthalten und keine Degen und Dolche tragen". Joachim Friedrich (1598—1608). Johann Georg hatte in seinem Testament eine Teilung der Mark verfügt. Der älteste Sohn Joachim Friedrich aber, der bereits 23 Jahre lang das Erzbistum Magdeburg verwaltet hatte, berief sich auf das Achilleifche Hausgesetz und nahm die Mark für sich in Besitz. Seine beiden Stiefbrüder entschädigte er. Er schloß nämlich mit ihnen und dem kinderlosen Markgrasen Georg Friedrich von Ansbach und Bayreuth den Geraer Hausvertrag. In diesem wurden die Stiefbrüder zu Erben in Ansbach und Bayreuth eingesetzt und somit wurde das Hausgesetz des Kurfürsten Albrecht Achilles als bindendes Staatsgesetz anerkannt. Johann Georg, der zweite Sohn des Kurfürsten, sollte das Herzogtum Jägerndorf erben. — Joachim Friedrich zeichnete sich durch bedeutende Bildung, Mäßigung und Milde aus. Er sah ein, daß die Verwaltung Mängel hatte und gab sich deshalb selbst einen Beirat „den Geheimen Rat". Diese Behörde hatte die Aufsicht über das Kriegs-, Steuer- und das Handelswesen. Ihre Einrichtung wurde der Grundstein einer Verwaltung, aus der mit der Zeit der tüchtige preußische Beamtenstand hervorging. In dem Jagdschloß Joachimsthal gründete Joachim Friedrich das Joachimsthalsche Gymnasium. Die Gemahlin Joachim Friedrichs, die Kurfürstin Katharina, war die Trösterin der Armen und Kranken. Aus der oon ihr gegründeten Schloßapotheke erhielten die Armen umsonst die Arzneien. Die Mittel zu ihrer Wohltätigkeit nahm sie meistens aus Molkereien, die sie in der Köllnischen Vorstadt anlegte (Molkenmarkt). Johann Sigismund (1608—1619). Johann Sigismund, ein kluger und tatkräftiger Fürst, machte zwei wichtige Erwerbungen. Durch Erbschaft bekam er Kleve, Mark und Ravensberg. Der vorletzte Herzog Wilhelm von Kleve verfügte, daß nach dem Aussterben der männlichen Erben alle Länder an feine älteste Tochter Maria Eleonore und ihre Leibeserben fallen sollten. Maria Eleonore war mit dem Herzog Albrecht Ii. von Preußen vermählt; aus dieser Ehe gingen nur Töchter hervor. Johann Sigismunb war mit der ältesten Tochter Anna verheiratet und beanspruchte beshalb die Klevesche Erbschaft. 1609 starb der letzte Herzog, und nun wollte Johann Sigismunb das Land in Besitz nehmen. Da erhob der Pfalzgraf Wolfgang von Neuburg ebenfalls Ansprüche auf das Erbe und zwar als Sohn der jüngeren noch lebenben Tochter des Herzogs Wilhelm. Da beibe Fürsten sich nicht gütlich einigen konnten, so sahen sie sich noch Bimbesgenossen um. Der Pfalzgraf von Neuburg trat zur katholischen Kirche

8. Sagen aus der Welt der Griechen und Römer, deutsche Sagen, Lebensbilder aus allen Teilen der Weltgeschichte - S. 62

1910 - Berlin : Salle
Iii. Lebensbilder ans allen Teilen der Weltgeschichte. Miltiabes stammte aus einer vornehmen Familie in der griechischen Stadt Athen. Er heiratete die Tochter eines grafischen Königs und rourbe baburch selbst ein grafischer Fürst. Allerlei Umstände brachten Miltiabes in den Dienst des mächtigen Perserkönigs Darius, der fein Reich burcf) Eroberungen immer weiter ausbreitete. Diejenigen Griechen, welche in Kleinasien wohnten und bort Nieberlasfungen errichtet hatten, mußten den Persern bereits Abgaben (Tribut) zahlen, ihnen sogar bei ihren Kriegen Heeressolge leisten. Damit sie nicht an Empörung benfen konnten, fetzte der König über die Städte Statthalter, die ihm treu ergeben waren. Als Darius einst einen Kriegszug gegen die Skythen unternahm, betrat er zum erstenmal mit einem asiatischen Heere europäischen Boben. Der Weg führte über den Bosporus und die Donau. Die nötigen Schiffe und Gerätschaften zu den Brücken hatten die kleinasiatischen Griechen zu stellen. An der Donaubrücke ließ der König zur Bewachung der griechischen Städte die ihm ergebenen Statthalter zurück. Miltiabes hatte dem König auch in den Krieg folgen müssen, war aber in feinem Herzen gut griechisch geblieben. Deshalb riet er, die Brücke abzubrechen, um auf biefe Weise die Griechen Asiens von der persischen Herrschaft zu befreien. Aber das Unternehmen mißlang, und Miltiabes flüchtete vor der Rache des Perserkönigs nach Athen. Hier wollten ihn die Feinde feiner Familie nicht aufkommen lassen. Sie versuchten, ihn dem athenischen Volk baburch zu verleiben, daß sie sagten: „Miltiabes ist selbst ein Tyrann gewesen." Tyrann nannten die Griechen jeben Alleinherrscher. Aber Miltiabes berief sich auf leine Vaterlanbsliebe, feine Verbienfte und wußte jeben Argwohn feiner Lanbsleute zu tilgen. Als balb barauf Darius ein großes Heer gegen die Griechen schickte, weil diese sich thm nicht hatten unterwerfen wollen, würde

9. Sagen aus der Welt der Griechen und Römer, deutsche Sagen, Lebensbilder aus allen Teilen der Weltgeschichte - S. 134

1910 - Berlin : Salle
134 Iii. Lebensbilder aus allen Teilen der Weltgeschichte. spazieren, speiste in Gesellschaft einiger Gäste, die er sich aus Einheimischen und Fremden zusammenlud und erfreute sich der Gegenwart seiner einzigen Tochter, der Großherzogin Luise von Baden und ihrer Familie. An Arbeit fehlte es dem Monarchen weder in Baden-Baden, noch bei seinem Sommeraufenthalt in den Bädern Ems und Gastein, wo er täglich regelmäßige Beratungen mit den Vertretern des Auswärtigen Amtes hatte. So peinlich gewissenhaft Kaiser Wilhelm alle Regierungsgeschäfte erledigte, so schwer konnte er sich entschließen, ein Todesurteil zu unterschreiben. Solange wie möglich schob er diese Arbeit hinaus. Er liebte es nicht, wenn Geistliche auf der Kanzel feiner in der Predigt erwähnten. Seinem Hofprediger Emil Frommet wußte er Dank Dafür, daß er das niemals tat. Zu ganz besonderer Freude gereichte es dem Kaiser, daß es ihm vergönnt war, an zwei großen Nationalfesten teilzunehmen, an der Einweihung des Kölner Doms i. I. 1880 und an der Enthüllung des Niederwalddenkmals 1883. Im ganzen waren dem siegreichen Kaiser achtzehn Jahre des Friedens beschießen, in denen er sich treu und unermüdlich den Werken der Volksfürsorge widmete. „Er gönnte sich nicht Ruh' noch Rast Bis zu den letzten Stunden, Dann hat ihm der Tod des Zepters Last Sanft aus der Hand gewunden. Sie setzten ihm ein Bild von Erz, Hoch steht es und schaut in die Weiten. Höher noch in des Volkes Herz Ragt er für alle Zeiten!" (Gottfried Schwab.) Fürst Otto von Bismarck. Dem Fürsten Bismarck verdanken wir die Wiederaufrichtung des Deutschen Reichs, das lange, durch Zwiespalt zerrissen, mächtigen Feinden nur zu oft Gelegenheit gab, auf feine Kosten reich zu werden. Otto von Bismarck wurde geboren am 1. April 1815 zu Schönhaufen in der Altmark, besuchte das Gymnasium zu Berlin und später die Universitäten von Göttingen und Berlin, auf welchen er die Rechtswissenschaft studierte. Hierauf trat er in den Staatsdienst, war preußischer Gesandter am russischen Hof in Petersburg und dann m Paris. Napoleon Iii., der Kaiser der Franzosen, der gern den

10. Sagen aus der Welt der Griechen und Römer, deutsche Sagen, Lebensbilder aus allen Teilen der Weltgeschichte - S. 64

1910 - Berlin : Salle
64 Iii. Lebensbilder ans allen Teilen der Weltgeschichte. der gefälligen Unterhaltung verschmähte er. Als ihm bei einem Gastmahl die Leier gereicht wurde, damit auch er ein Lied auf ihr vortrüge, wies er sie zurück, und als ihn jemand deswegen tadelte, antwortete er: „Ich verstehe zwar nicht, die Leier zu stimmen, wohl aber einen kleinen Staat groß und berühmt zu machen." Allmählich gewöhnte er die Athener an den Seedienst. Von den Einkünften der Silberbergwerke, die bis dahin unter das Volk verteilt worden waren, ließ er eine Flotte bauen, und als der Krieg mit den Persern unter ihrem König ä-erxes von neuem begann, führte der kluge Themistokles die streitbaren Männer auf die Schiffe, indem er den delphischen Orakelspruch, „die Athener sollten sich hinter hölzernen Mauern verteidigen," so deutete, daß mit den Mauern hölzerne Schiffe gemeint seien. Bald rückte das persische Landheer heran und verbrannte die Stadt Athen. Die griechische Flotte war 300 und die persische 1200 Schiffe stark. Die griechischen Schiffe lagen in der Nähe der Insel Salamis. Als die Spartaner mit ihren Schiffen schon fortgehen wollten, sann Themistokles auf eine List. Er ließ nämlich den Persern sagen, sie möchten die griechische Flotte angreifen; denn diese wolle in der nächsten Nacht davon segeln. In der Tat griff auch ^erxes an, und die Spartaner mußten gegen ihren Willen kämpfen. Terxes sah dem Kampfe aus der Ferne zu. Die vielen persischen Schiffe hatten keinen Platz, sich zur Schlacht zu entfalten, während die Griechen mit ihren wenigen Schiffen sehr viel ausrichten konnten. Bald war der Sieg für sie entschieden. Die Perser flohen, nachdem sie große Verluste erlitten hatten, in ihr Vaterland zurück. Lerxes befahl, daß auch sein Landheer zurückkehren solle. Nur 300 000 Mann blieben unter dem Feldherrn Mardonius noch im nördlichen Teile von Griechenland zurück. Die Griechen machten nun große Anstrengungen, alle Perser aus Griechenland zu vertreiben, was ihnen auch in zwei siegreichen Schlachten gelang. Themistokles aber wurde in Athen und Sparta mit großen Ehrenbezeugungen überhäuft, und bei den olympischen Spielen, wo man sonst auf die Kämpfer zu sehen pflegte, wandten die Griechen ihre Augen nicht von ihm. Das war für den ruhmbegierigen Mann die größte Ehre. Allein es ging ihm ebenso wie dem Miltiades. Trotzdem er den Athenern noch einen sehr großen Dienst dadurch leistete, daß er das wieder aufgebaute Athen mit einer dreifachen starken Mauer umgeben ließ, vergaßen sie doch ganz und gar, was er für das Vaterland getan hatte. Er geriet in den Verdacht, es heimlich mit dem Perserkönig zu halten, und dieser Verdacht genügte, um ihn zum Tode zu verurteilen. Doch Themistokles entzog
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