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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 167

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
167 der englischen Flotte. welche auf dem Mittellndischen Meere kreuzte. Er nahm den Johannitern die Insel Malta, eroberte Alexaudr.a . und machte sich durch die denkwrdige Schlacht bei den Pyram.deu zun. eigentlichen Herru vou gypten. Als inzwischen der englische Ad-miral Nelson die sranzsische Flotte bei Abnkir vernichtet hatte und das Heer von der Rckkehr nach der Heimat abgeschnitten war, zudem die Trkei an Frankreich den Krieg erklrt hatte, drang Napoleon der die Landenge von Suez nach Syrien vor, kehrte aber unterrichteter Sache nach gypten zurck, wo er bei Abukir das Heer der drfen vollstndig besiegte. Inzwischen waren ungnstige Nachrichten von der Kriegfhrung Frankreichs nach gypten gedrungen, und da Napoleon seine Anwesenheit in Frankreich fr wichtiger hielt als am Nil, bertrug er dem General Kleber dm Oberbefehl in gypten und kehrte nach Paris zurck, wo er mit Jubel empfangen wurde. Das von ihm zurckgelassene Heer mnte sich spter den Englndern ergeben, die den Franzosen freien Abzug gewhrten. 3. Napoleon als Konsul, a) Napoleons Staatsstreich. Mit Waffengewalt strzte Napoleon das Direktorium, das seine Un-shigkeit bewiesen und sein Ansehen beim Volke lngst verloren hatte., und lie sich zum Ersten Konsul auf zehn Jahre ernennen. Tat-schlich war er bereits ein Alleinherrscher mit unumschrnkter Gewalt; denn die beiden Mitkonsuln hatten nur eine beratende Stimme. , b) Der zweite Koalitionskrieg. (17991801.) Im Jahre 1798 hatte der franzsische General Berthier den Kirchenstaat in die Rmische Republik verwandelt und den 80jhrigen Papst Pins Vi. nach Valence in Frankreich gebracht, wo er in der Gefangenschast starb. Dem Könige von Sardinien wurde Piemont entrissen und aus der Schweiz die Helvetische Republik'gebildet. Dieses gewaltttige Vorgehen Frankreichs, der Ha der absoluten Frstengewalt gegen die sranzsische Republik, seruer die Hoffnung, verlorene Gebiete zurckzn-gewinnen, hatte die Fürsten Europas enger aneinander geschlossen und zu einem Bndnisse zwischen England. Rußland, der Trkei. sterreich und Neapel (zweite Koalition) gefhrt. Die Franzosen wurden vou dem Erzherzog Karl der den Rhein /, zurckgedrngt, der russische General Snwarow schlug im Verein mit den sterreichern die franzsischen Armeen in Oberitalien und lste die dort gegrndeten Republiken auf. Daun stieg er unter schweren Ver- z lusten mitten im Winter der den St. Gotthard, um die Franzosen auch

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 197

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Die Verbndeten vereinigten so schnell wie mglich ihre Truppen, erklrten Napoleon in die Acht und bestimmten, da er von aller gesellschaftlichen Form ausgeschlossen und als Feind und Strer des Weltfriedens den ffentlichen Strafgerichten bergeben werde". In Belgien trafen die feindlichen Heere aufeinander. Bei Ligny (sdl. von Brssel) griff Napoleon am 16. Juni den 73jhrigen Feld-Marschall Blcher au. Trotz der tapfersten Gegenwehr wurde der khne Held zum Rckzge gezwungen. Napoleon hielt das Heer der Preußen sr vernichtet und rckte mit fetner ganzen Macht gegen Wellington, der mit einem Heere von Englndern und Hannoveranern bei Water-loo (sdl. von Brffel) stand, wurde aber, nachdem die Prenen noch zur rechten Zeit in die Schlacht eingreifen konnten, am 18. Juni zum letztenmal und vollstndig geschlagen. V 8. Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweitenmal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs stolze, Hauptstadt. Mit dem zurckgekehrten König Ludwig Xviii. schlssen die Verbudeteu dann den zweiten Pariser Frieden (am 20. November). Frankreich mute 560 Mi lt. Mark Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein fremdes Heer in seinen Festungen unter-halten, alle eroberten preuischen Fahnen und geraubten Kunstschtze zurckgebeu und einige Besitzungen am Rhein abtreten; es wurde auf den Besitzstand vom Jahre 1790 beschrnkt. Preuvu bekam die Festung Sarlonis und den Saarbrcker Bezirk mit seineu reichen Kohlenbecken. Elsa und Lothringen blieben bei Frank-reich, weil England und Rußland eine Abtretung verhinderten.^ Napoleon hatte zu guusten seines Sohnes abgedankt und suchte der Rochefort nach Amerika zu entfliehen. Er wurde aber von den Eug-lndern gefangen genommen und mit einer kleinen Schar treu gebliebener Freunde nach der Insel St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 im Alter von 51 Jahren sein tatenreiches Leben beschlo. Mit Bewilligung der englischen Regierung wurde im Jahre 1840 seine Asche nach Paris geholt und im Jnvalidendome beigesetzt. 9. Der Wiener Kongre. Das pltzliche Erscheinen Napoleons hatte die Verhandlungen in Wien zu einem schnellen Abschlsse gebracht. Preußen blieb kleiner, als es 1806 gewesen war. obgleich es in den Befreiungskriegen Auerordentliches geleistet und zur Vertreibung Napo-leons am meisten beigetragen hatte; was es aber an Land einbte.

3. Geschichte des preußischen Staates - S. 116

1900 - Münster i. W. : Schöningh
und die beteiligten Fürsten ließen ihre Truppen zu den Verbündeten stoßen. Das Königreich Westfalen und das Großherzogtum Berg wurden aufgehoben. Deutschland war wieder frei von der Memel bis zu den Ufern des Rheines. In der Neujahrsnacht von 1813 auf 1814 setzte Blücher bei Kaub') über den zugefrorenen Rhein, von Norden rückte Bülow durch Holland heran, Fürst Schwarzenberg zog durch die Schweiz in das mittlere Frankreich. Napoleon hatte abermals ein Heer von 150000 Mann zusammengebracht und warf sich wie ein angegriffener Löwe bald mif diesen, bald auf jenen Feind. Mit abwechselndem Glücke wurde gekämpft. Nachdem Napoleon bei Bar snr Aube (27. Febr.) von Schwarzenberg und bei Laon (am 9. und 10. März) von Blücher geschlagen war, zog das vereinigte Blüchersche und Schwarzen-bergfche Heer geradeswegs auf Paris los und besiegte den Rest der französischen Armee ant 30. März 1814 am Montmartre. Am folgenden Tage hielten der Kaiser von Rußland und der König von Preußen an der Spitze der siegreichen Truppen ihren Einzug iu die stolze Hauptstadt Frankreichs. Napoleon entsagte dem Throne und begab sich nach Elba, welches ihm nebst dem Kaisertitel und einer Jahresrente als Entgelt überwiesen wurde. Ludwig Xviii., der Bruder des unglücklichen Ludwig Xvi., kehrte als König von Frankreich zurück. Mit ihm schlossen die Verbündeten den ersten Pariser Frieden (am 30. Mai) unter folgenden Bedingungen: Frankreich brauchte keine Kriegskosten zu zahlen, mußte aber alle seit 1792 gemachten Eroberungen bis auf einen geringen Teil wieder herausgeben.^) König Friedrich Wilhelm Iii. sprach dem geliebten Volke seinen Dank in warmen Worten ans. Aus den eroberten Kanonen ließ er Denkmünzen prägen und befahl ferner, daß die Namen aller im Kriege für König und Vaterland Gefallenen in den Kirchen auf Ehrentafeln verzeichnet würden. Das Jahr 1815. Gegen Ende des Jahres 1814 verfammelten sich die Fürsten und Staatsmänner von säst ganz Europa in Wien, um die Grenzen ihrer Länder von neuem zu regeln. Preußen war durch den Kanzler von Hardenberg und den Gesandten Wilhelm von Humboldt vertreten. Die Verhandlungen waren schwierig; dazu suchte Frankreich noch die Uneinigkeit unter den Gesandten zu schüren. Hiervon hatte Napoleon Kenntnis; da er auch wußte, daß man in Frankreich mit der neuen Regierung nicht zufrieden war und noch *) Südl. von Koblenz. 2) Nur den Siegeswagen von dem Brandenburger Thore nahmen bte Preußen wieder mit.

4. Die neuere Zeit - S. 25

1872 - Paderborn : Schöningh
— 25 — liehen König, und Pescara und Bourbon mussten nach Italien zurückziehen. Franz eilte ihnen nach und suchte die verlorenen Plätze wieder zu gewinnen. Da er sich aber bei der Belagerung Pa via s zu lange aufhielt, so nöthigte ihn Pescara, welchem unterdess Frundsberg eine neue Schaar Landsknechte zugeführt hatte, zu einer Schlacht, in der er völlig geschlagen wurde und selbst in Gefangenschaft gerieth, 1525. Er ward nach Madrid gebracht und nicht eher freigelassen, als bis er versprach, seinen Ansprüchen in Italien zu entsagen, Burgund herauszugeben und' zur Sicherheit des Friedens seine Söhne als Geissein zu stellen 1526. Er gab diese eidliche Zusage, stellte aber vorher vor seinen Räthen eine Erklärung aus, dass er den erzwungenen Eid nicht halten wolle. Die Parteistellung der Mächte änderte sich nach dem Madrider Frieden, da das Glück des Kaisers allen gefahrdrohend schien. Der König Heinrich Viii. von England und der Papst Clemens Vii. traten zuerst auf die Seite Frankreichs über und schlossen, durch Venedig, Mailand und Florenz verstärkt, mit Franz I. die Ligue von Cognac ab. Der Zweck dieses Bundes war, dem Kaiser Mailand und Neapel wieder zu entreissen. Daher begann Karl von neuem den Krieg um die Behauptung seiner Stellung in Italien. 2. Zweiter Krieg mit Franz I. 1527 —1529. Den zahlreichen Verbündeten gegenüber war das kaiserliche Heer anfangs im Nachtheil, bis sich Georg Frundsberg durch Umgehung der Veroneser Klausen mit Karl von Bourbon vereinigte. Beide Führer richteten jetzt ihren Angriff gegen den Papst, welcher für den Haupturheber des Bundes von Cognac galt. Aber auf dem Zuge gegen Rom kam die Nachricht, dass der Papst gegen Ueberlassung Neapels an den Kaiser einen Waffenstillstand abgeschlossen habe unter der Bedingung, dass das kaiserliche Heer in das Mailändische zurückziehe. Diese Nachricht brachte bei den Soldaten, welche über säumige Zahlung des Soldes erbittert, schon nach der Beute des reichen Rom lüstern waren, eine Empörung hervor. Vergebens suchte Frundsberg durch eine kräftige Anrede den Aufruhr zu stillen; mitten in der Rede verlor er, vom Schlage gerührt, plötzlich das Bewusstsein. Seine Kraft war gebrochen; seine Truppen über-

5. Die neuere Zeit - S. 124

1872 - Paderborn : Schöningh
- 124 — über. Im pfälzischen Kriege begleitete er Wilhelm Iii. nach Flandern. Seit dem Jahre 1702 stand er während des spanischen Erbfolgekrieges an der Spitze des englischen Heeres und leitete zugleich mit seltener Gewandtheit die diplomatischen Unterhandlungen. Der Krieg zerfällt in 3 Abschnitte: 1. 1701 — 1705, -bis zum Tode Leopolds I., die Zeit des schwankenden Kriegsglücks. Der Krieg nahm anfangs für das wohlgerüstete Frankreich einen glücklichen Verlauf. In Madrid wurde Philipp V. mit Jubel aufgenommen. Der Kurfürst von Baiern liess als Statthalter der spanischen Niederlande ruhig ein französisches Heer in das Land einrücken. Marlborough eroberte mehrere feste Plätze an der Maas, konnte aber Antwerpen nicht einnehmen. Die Kaiserlichen eroberten, von den Preussen unter Derflinger unterstützt, Bonn und besetzten das Kurfürstenthum Köln. In Oberitalien wussten sich die Franzosen trotz der Siege, welche Eugen bei Carpi über Catinat und bei Chiari über Villeroi errang, zu behaupten und schliesslich sogar die Kaiserlichen über den Mincio zurückzudrängen. Indess scheiterte der Versuch des Kurfürsten Max Emanuel von Baiern, sich durch einen Zug nach Tyrol und über den Brenner-Pass mit dem italienischen Heere Vendömes zu vereinigen, an der Tapferkeit der treuen Tyroler, welche von den Berghöhen mit ihren sicher treffenden Büchsen und mit herabgeworfenen Felsstücken den grössten Theil des bäuerischen Heeres vernichteten. Erst als Eugen aus Ungarn, wohin er zur Unterdrückung eines von Ludwig Xiv. angeregten Aufstandes gesandt war, zurückkehrte und auf dem Kriegsschauplätze am Oberrhein erschien, nahm der Krieg eine für die Verbündeten günstige Wendung Marlborough, der Befehlshaber der holländischen und englischen Truppen, täuschte das ihm gegenüberstehende französische Heer und zog nach Süddeutschland, um sich mit Eugen zu vereinigen. Auf diesem Marsche schlug er in Verbindung mit Ludwig von Baden ein baierisch-französisches Heer am Scheile nb er ge, bei Donauwörth. Der glänzende Sieg Eugens und Marlboroughs bei^ Höchstädt und Blenh ei in über die Baiern und Franzosen, 13. Aug. 1704, gab ganz Baiern in die Hände der Sieger und zwang den geächteten Kurfürsten aus seinem eigenen Lande zu fliehen.

6. Die neuere Zeit - S. 125

1872 - Paderborn : Schöningh
2. 1705—1711. Vom Tode Leopolds I. bis zum Tode Josephs I. Die Verbündeten im Glück. Leopolds thatkräftiger Sohn Joseph I. betrieb den Krieg jetzt mit noch grösserem Nachdruck, a) Marlborough und Eugen getrennt in den Niederlanden und in Italien. Nach dem Siege bei Höchstädt zog Marlborough in die Niederlande zurück, besiegte das von Villeroi befehligte französische Heer bei Ramillies (Mai 1706) und besetzte ganz Flandern. Eugen ging nach Italien, wo die Franzosen, um den Herzog von Savoyen für seinen Abfall zu strafen, dessen Hauptstadt Turin belagerten, entsetzte die Stadt und erstürmte, von den Preussen unter dem Fürsten Leopold von Dessau unterstützt, die französischen Verschanzungen (September 1706). Die Franzosen mussten jetzt die oberitalischen Festungen räumen; das deutsche Heer drang bis an die Südspütze Italiens vor, besetzte das Königreich Neapel und vertrieb die Franzosen aus dem Lande. b) Eugen und Marlborough vereinigt in den Niederlanden. Da Ludwig jetzt seinen tüchtigsten Feldherrn Vendorne in die Niederlande sandte, so zog Eugen Marlborough zu Hülfe, und die beiden grossen Feldherrn gewannen bei Oudenarde einen glänzenden Sieg 1708. Schon bot der gedemutfiigte französische König die Hand zum Frieden. Jedoch die Sieger stellten allzu harte Bedingungen. Mit der grössten Anstrengung rüstete er daher ein neues Heer aus. Aber auch dieses ward bei Malplaquet in einer äusserst blutigen Schlacht vernichtet, 1709. Die furchtbare Niederlage demüthigte Ludwig so weit, dass er sich bereit erklärte, auf jeden Antheil an dem spanischen Erbe zu verzichten und seinen Enkel in Spanien nicht weiter zu unterstützen. Als aber die Verbündeten in stolzem Uebermuthe nicht bloss Strassburg und Luxemburg verlangten, sondern ihm sogar zumutheten, er solle die Vertreibung seines Enkels aus Spanien mit bewaffneter Hand unterstützen, erklärte er diese Forderung mit Recht als entehrend. c) Inspanien hatten sich die Verhältnisse für Philipp V. günstig gestaltet. Erst 1704 war Erzherzog Karl unter dem Schutze eines englischen Heeres in Lissabon gelandet, um als

7. Die neuere Zeit - S. 216

1872 - Paderborn : Schöningh
— 216 — die neue Republik ihre Grundsätze von Freiheit und Gleichheit auch den übrigen Ländern aufzudrängen suchte, hatte zur Folge, dass alle europäischen Staaten mit Ausnahme der Türkei hauptsächlich auf Betreiben des englischen Ministers Pitt des Jüngeren eine neue grosse Coalition schlossen. Das österreichische Heer drang siegreich in die Niederlande vor. Dumou-riez, von dem österreichischen Befehlshaber, dem Prinzen von Coburg bei Neerwinden geschlagen, trat sogar, da er mit dem Convent zerfallen war und die Erhebung eines Sohnes des Herzogs von Orleans auf den französischen Thron beabsichtigte, mit den Feinden in Unterhandlung, und rettete sich, fast von allen seinen Truppen verlassen, ins österreichische Lager. Da nun auch das preussische Heer die Franzosen wieder aus Mainz vertrieb, so genehmigte der National - Convent die von den Revolutionsmännern dringend verlangte allgemeine Aushebung der Bürger (Levee en masse). Der mit der Leitung des Kriegswesens betraute Carnot, welcher damals Mitglied des Wohlfahrtsausschusses war, wusste mit seltenem Organisationstalent in kurzer Zeit ein den Verbündeten weit überlegenes Heer von 1,200,000 Mann aufzustellen. Die kühnen begeisterten Schaaren der jungen Republikaner entrissen den Verbündeten bald die am Rhein und in Belgien errungenen Vortheile wieder. Die Preussen wurden trotz ihres tapferen Widerstandes in der dreitägigen Schlacht bei Kaiserslautern (Novbr. 1793) über den Rhein zurückgedrängt. Die Sieger besetzten wie im Fluge die Mainzischen, Kölnischen und Pfälzischen Lande, wo die Bewohner die neuen Freiheitsideen mit Jubel annahmen, bis ihre Begeisterung durch drückende Kriegssteuern gekühlt wurde. Ebenso ging Belgien durch Jourdans Sieg bei Fleurus für die Oesterreicher wieder verloren (26. Juni 1797). Pichegru drang sogar in Holland ein, zwang, von einer antioranischen Partei unterstützt, den Statthalter zur Flucht und verwandelte Holland in eine batavische Republik 1795. Da Preussen seine Kräfte, um in die polnischen Angelegenheiten mit Nachdruck eingreifen zu können, bereit halten wollte (vgl. S. 190) so schied es im Frieden zu Basel 1795 aus der Coalition aus und überliess das linke Rheinufer gegen versprochene Entschädigungen auf der rechten Rheinseite

8. Die neuere Zeit - S. 218

1872 - Paderborn : Schöningh
— 218 — Adelsfamilie stammend, unterstützte die nationale Partei unter Paoli gegen die Genuesen. Der junge Napoleon wurde in seinem 9. Jahre auf die Kriegsschule zu Brienne in der Champagne aufgenommen (1778), wo er sich durch seine Vorliebe für das mathematische und geschichtliche Studium auszeichnete. In seinem 14. Jahre trat er in die Kriegsschule zu Paris, wurde Unterlieutenant bei der Artillerie und stieg dann durch sein seltenes Talent und die Gunst der Umstände auf der Stufenleiter militärischer Ehren schnell empor. Beim Ausbruche der Revolution trat er auf die Seite der Republikaner und focht in Corsika gegen die von den Engländern unterstützte patriotische Partei des Paoli (vgl. S. 182). Sein tapferes und umsichtiges Benehmen bei der Einnahme von Toulon (1793) und die Vertheidigung des Convents gegen den Aufruhr der Pariser Wählerschaft machten zuerst seinen Namen bekannt. Seine Heirath mit Josephine, der Wittwe des Generals Beauharnais, (1796) verschaffte ihm einflussreiche Verbindungen. Wenige Tage nach seiner Vermählung wurde ihm durch Barras Vermittlung der Oberbefehl über die italische Armee übertragen. Obwohl dieses Heer nur etwas über 60,000 Mann stark und schlecht verpflegt war, so wusste ihm doch der jugendliche Feldherr jenen Geist hingebender Tapferkeit einzuflössen, welcher auf lange Zeit die französischen Heere in den Ruf der Unüberwindlichkeit brachte. In seiner ersten denkwürdigen Proklamation an die Soldaten, in der er ihnen Ehre, Ruhm und Bereicherung in dem schönen Italien als Siegespreis verheisst, gibt er gleichsam die Erklärung zu den folgenden Eroberungskriegen der Franzosen. Nachdem er durch zwei Schlachten (bei Montenotte und Millesimo) zunächst die piemontesische Armee von der österreichischen getrennt hatte, zwang er den König von Sardinien (Victor Amadeus) zur Flucht nach Turin und zu einer (Kapitulation, worin er den Franzosen freien Durchzug durch sein Land gestattete. Sein Sieg bei Lodi, (10. Mai) wo er seine Schaaren über die Addabrücke gegen die feindlichen Feuerschlünde führte, nöthigte den österreichischen General Beaulieu sich über den Mincio zurückzuziehen und die ganze Lombardei preiszugeben. Als dann die Oesterreicher zur Rettung des festen Mantua den entschlossenen Wurms er absandten, schlug er die einzelnen getrennten Abtheilungen desselben in dem Feldzug der 5 Tage (1.— 5. Aug. 1796); nur mit wenigen Trümmern seines Heeres konnte sich Wurmser nach Mantua durchschlagen, wo er jetzt auf das engste eingeschlossen wurde. Einen doppelten Versuch,

9. Die neuere Zeit - S. 225

1872 - Paderborn : Schöningh
— 225 — schauplatze. Dieser besiegte Moreau (bei Cassano), warf den aus Rom herbeieilenden Macdonald in einer dreitägigen Schlacht an der Trebbia zurück (18.—20. Juni) und vernichtete die Trümmer des französischen Heeres durch den entscheidenden Sieg bei Novi (15. Aug.). Das Abziehen der französischen Truppen aus Rom ermuthigte auch die Neapolitaner zum Widerstande. In den Abruzzen erhoben sich kühne Bandenführer, wie Fra Diavolo u. a., und auf den Hass des Volkes gegen die fremden Eindringlinge gestützt zwang der Kardinal Ruffo mit seinen gefürchteten Schaaren die Franzosen Neapel zu räumen (Juni 1799). So hatte ganz Italien in kurzer Zeit das fremde Joch abgeschüttelt. Aber gegenseitige Eifersucht lähmte von jetzt an die Fortschritte der Verbündeten. Die Oesterreicher und Engländer fürchteten, die Russen möchten sich in Italien oder auf einer Insel des Mittelmeeres festsetzen. Daher wurde Erzherzog Karl, welcher bisher zugleich mit einem russischen Heere die Schweiz besetzt hielt, an den Rhein gesandt, um die Unternehmungen des englisch-russischen Heeres in den Niederlanden zu unterstützen. Die durch diesen Abzug vereinzelte russische Heeresabtheilung wurde von Massena geschlagen. Um nun die Schweiz zu behaupten, überliess Suwarow die Deckung Italiens den Oesterreichern und vereinigte sich nach einem denkwürdigen Zuge über den St. Gotthard, wo er die Schrecknisse der Natur und die Angriffe der Feinde durch seine eiserne Willenskraft überwand, mit den Resten des geschlagenen russischen Heeres. Bald aber rief ihn der Zar, über den Eigennutz und die Eifersucht der Verbündeten verstimmt, nach Russland zurück. c) Wendung des Glücks nach Bonapartes Rückkehr. Nachdem die mächtige Coalition durch das Ausscheiden Russlands geschwächt war, erhielten die Verbündeten an dem jetzt zum Consul ernannten Bonaparte einen gefährlichen Gegner. Die französischen Heere wurden durch gewaltige Aushebungen verstärkt, und während Moreau den Feind über den Lech zurückdrängte, überschritt Bonaparte in fünf Tagen (Ig. -20. Mai 1800) den grossen St. Bernhard, um den Oesterreichern, welche mit der Belagerung Genuas beschäftigt waren, in den Stein, Weltgeschichte Iii. 15

10. Die neuere Zeit - S. 244

1872 - Paderborn : Schöningh
— 244 — brunn. Um den Erzherzog Karl, welcher sich nach dem Marchfelde zurückgezogen hatte, zu verfolgen und anzugreifen, schlug er von der Donauinsel Lobau aus, eine Meile unterhalb Wien, eine Brücke über den Strom, und wagte es im Angesicht des Feindes auf das linke Ufer überzusetzen. Aber bei diesem kühnen Wagniss erlitt er durch den Erzherzog Karl bei den Dörfern Aspern und Essling eine furchtbare Niederlage , welche zuerst den Ruf seiner Unbesiegbarkeit mächtig erschütterte, 21. und 22. Mai 1809. Obwohl besiegt, ging er dennoch nicht über die Donau zurück, sondern liess durch den Marschall Massena das Dorf Essling so lange behaupten, bis der Rückzug auf die Lobau gesichert war. Inzwischen suchten die Heerführer beider Theile Verstärkungen an sich zu ziehen. Indess Erzherzog Johann, welcher sich von Italien aus mit seinem Bruder vereinigen wollte, wurde von dem Vicekönig Eugen, dem Befehlshaber der französischen Armee in Italien, auf seinem Zuge nach Deutschland eingeholt und nach Ungarn gedrängt. (Schlacht bei Raab). Hier wusste ihn Napoleon durch ein Beobachtungsheer an der Vereinigung mit dem Erzherzog Karl zu hindern, doch scheiterte sein Versuch die Ungarn zum Aut-stande gegen die österreichische Herrschaft zu bringen. Durch Eugens italische Armee und frische Rheinbundtruppen verstärkt setzte er dann auf sechs starken Brücken wieder an das linke Donauufer über und rächte die Schmach von Aspern durch den blutigen Sieg bei Wagram, 6. und 7. Juli. Die Oesterreicher zogen sich nach tapferem Widerstande in guter Ordnung auf Znaym in Mähren zurück. Schon hatte sich hier ein neues Gefecht entsponnen, als plötzlich die Kunde des Waffenstillstands ankam. Nach längeren Unterhandlungen wurde am 14. Octbr. zu Schönbrunn der Wiener Friede abgeschlossen, worin Oesterreich einen Theil von Kärnthen, Croatien und Dalmatien nebst Istrien abtreten musste, woraus Napoleon, um die Continental sperre nachdrücklicher durchführen zu können, die Illyrischen Provinzen bildete. Westgalizien fiel an das Grossherzogthum Warschau, Salzburg an Baiern. Im Ganzen verlor Oesterreich 3000 □ Meilen mit 3l/* Millionen Einwohnern; es war von der See abgesperrt und seiner natürlichen Grenzen beraubt.
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