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sich auf die Verarbeitung der Landeserzeugnisse. Erwähnenswert sind
die Holzschneidereien, Nägel- und Papierfabriken, Glashütten und Bren-
nereien. — Der Bergbau liefert Eisen, Kupfer, (Röros), Kobalt und
Silber (Kongsberg). — Nicht unbedeutend ist endlich der Ertrag der
Jagd auf Pelztiere und wilde Renntiere^
Deutschlands Ausfuhr uach Norwegen ist nennenswert in Mehl (1900:
7.6 Mill. Mk.). in Tuch-und Zeugwaren und in Zucker (1900: je 5,5 Mill. Mk.).
Die Einfuhr Norwegens nach Deutschland gering.
Die Schweden find im ö. Flachlande und namentlich im f. Tief-
laude fleißige Ackerbauer. Daneben ist die Forstkultur sehr hoch
entwickelt, und auch die Fischerei wirft bedeutende Erträge ab. Ge-
fangen werden besonders Heringe, Sprotten, Dorsche, Lachse und
Makrelen, endlich Hummern und Austern. — Bei dem Metallreichtum
des Landes steht der Bergbau auf hoher Stufe. Er liefert Vorzug-
liches Eisen*) (Dannemora), Kupfer (in Dalekarlien und Falun), Silber
(Sala), Zink und Blei. Die Ausbeute an Steinkohlen ist hier wie in
Norwegen sehr gering. Daher hat sich die Großindustrie nur
unbedeutend entwickelt, wenn sie auch wesentlich höher steht als in
Norwegen. Neben einer emporblühendeu Metall- und Textilindustrie
ist besonders die Fabrikation von Zündhölzchen zu erwähnen. — Anch
Schweden treibt einen schwunghaften Außenhandel**). Die Ausfuhr
besteht zur Halste des Gesamtwertes aus Holz, Holzwaren und Holz-
stoffen zur Papierbereitung; darauf folgen Roheisen, Produkte der
Fischerei, Zimdhölzcheu***) u, a. m,
Schwedens Einfuhr uach Deutschland ist groß in Nuk- und Bau-
holz (1900: 32,7 Mill. Mk). in Eisenerz (1900: 26,6 Mill. Mk.) und in
Steinen, des. Granit <1900: 9.8 Mill. Mk). Deutschland führt aus nach
Schweden: Weizen (1900: 13 Mill. Mk.), Tuch- und Zeugwaren (1900:
£,3 Mill. Mk.), Wollgarn und Maschinen mit je über 5 Mill. Mk.
In den n. Gebirgen und Küstenstrichen Skandinaviens finden sich
noch Reste der früheren Bevölkerung der Halbinsel. Es sind die mo n-
golenartigen Finnen und Lappen, zusammen zu etwa gleichen
Teilen 66 000 Köpfe stark.
Die Lappen bewohnen Finnmarken und die angrenzenden schwedischen und
russischen Bezirke. Sie sind klein von Gestalt und zeigen mehr oder weniger,
je nachdem sie sich mit Skandinaviern und Russen vermischt haben oder nicht,
den mongolenartigen Typus in ihrer niedrigen Stirn, den hervorstehenden
Backenknochen, den kleinen, schiesgeschlitzten Augen, der breiten, etwas aufwärts
gebogenen Nase und dem großen Mnnde. Ihre schlichten Haare sind meist
kastanienbraun mit rötlichem Anfluge bei dunklen Augen. Es gibt aber auch
blondhaarige und blauäugige Lappen. — Ihre Kleidung ist im Sommer der
Hauptsache nach ein langes, hemdartiges Gewand aus gegerbten Renntierfellen
oder Wollstoff, mehr oder weniger mit bunten Einsätzen verziert und über
den Hüften mit einem Gürtel umspannt. Im Winter wird unter diesem
Oberkleide ein Renntierpelz mit der Wolle nach innen unmittelbar am Leibe
getragen. Männer und Frauen tragen Beinkleider und Schuhe aus Renntier-
leder. — Die Wohnung besteht im Sommer aus einem Zelt, dessen Stangen-
gerüst mit einem groben Wollstoff bedeckt ist. Der Boden wird mit Tannen-
*) Die 390 Eisengruben des Landes förderten 1891: 950 Tsd. t Eisen-
^&™ldolau§ t Roheisen gewonneu wurden. 1900 wurden 296
Mill. kg Eisen und Stahl ausgeführt.
**) 1899: Einfuhr 567,8 Mill. Mk., Ausfuhr 403 Mill. Mk.
***) 1900: 18,9 Mill. Mk.
Tromnau, Lehrbuch der Schulgeogr.iphie Ii.**, 10
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Norwegen Norwegens Deutschland Dalekarlien Norwegen Norwegen Schweden Schwedens Deutschland Nuk- Deutschland Schweden Skandinaviens
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Karawanenstraßen von Dar För über den Derb el arbain (,^0 tagiger Weg")
direkt nach Siut; von Kordofan durch die Rajudcisteppe über Dongola nach
Wadi Halfa; ferner die von Chartum über Abu Hamed oder el Hemer nach
Assuan; von Gallabat Gedaref und Kassala nach Massaua am roten Meer ver-
ödeten. Die einzigen Handelswege, die noch während der Mahdiherrschast benutzt
wurden, sind der über Berber mich el Hemer und Assuan und der über Berber
nach Suakin am roten.. Meer.'
Der Handel nach Ägypten ist schwach und infolgedessen die für den Sudan
eingehandelte Warenmenge eine geringe, so daß sie weit hinter der Nachfrage zurück-
bleibt. Sehr zurückgegangen ist auch der Handel mit Straußenfedern, da
die Straußenzucht vom Kalifa aus reliöfen Gründen verboten war. Das Feder-
ausziehen, dem fönst alle neun Monate die Strauße unterworfen wurden, galt
nämlich als Tierquälerei. An E l s e n l' e i n kommen aus den Aquatorialprovinzen
jährlich 150—200 Zentner nach Omdurman. Eingeführt werden vorwiegend
leichte blaue und weiße Leinenstoffe, Musseline, bunter.. Percail, Tuche in den
grellsten Farben, ferner bunte Seidentücher, ätherische Ole und viele Toiletten-
fachen, welche die Sudandamen notwendig brauchen.
Von einer Industrie des Sudan kann kaum gesprochen werden. Die
Handfertigkeit beschränkt sich auf allerlei Verbrauchsgegenstände. Aus Eisen
fertigt man große Lanzen und kleine Wurfspeere der verschiedensten Formen
an, mit und ohne Widerhaken, serner Messer, die am Arm getragen werden,
Steigbügel und Gebisse für Pferde und Esel, die zur Feldarbeit notwendigen
Geräte, Werkzeuge und dergleichen. Holz wird zu Kamel-, Pferde- und Esels-
satteln verarbeitet; ferner fertigt man daraus Truhe», Angarebs, ordinäre
Kisten, hauptsächlich zur Aufbewahrung von Kleidern u. s. w., und allerlei
Hausgerät. Die Lederindustrie beschränkt sich auf die Fabrikation von
roten und gelben Schuhen, Sandalen, Sattelbezügen, Zaum- und Riemzeug.
Auch Amulette aus Leder, Messer- und Schwertscheiden, sowie Peitschen aus
Nilpferdhaut werden massenhaft zum Verkauf ausgeboten.
Von großer Wichtigkeit ist die Baum Wollindustrie. Jede Frau und
jedes Mädchen spinnt entweder für den eigenen Bedarf oder zu Verkaufszwecken.
Weber, deren es in jedem Dorfe mehrere gibt, verarbeiten dann das Gespinst
zu Stoffen verschiedener Art, je nach der Feinheit und sonstigen Qualität des
Fadens. Die feinsten Gespinnste werden in der Provinz Berber hergestellt.
Man verarbeitet sie zu Turbanen, Hesams (feine Baumwollentücher, die
malerifch um den Körper geschlungen werden), ferner zu großen Decken und
Umhängetüchern, in die häufig noch farbige Wollen- und Seidenstreifen ein-
gewebt werden. — Eine weitere Hauptbeschäftigung der Frau bildet die Fl echt-
arbeit. Aus den Blättern der Dumpalme werden Matten in allen Größen
und Formen zum eigenen Hausgebrauch, sowie zum Verkauf geflochten. Die
feinen Sorten fertigt man aus buntgefärbten, schmalen Palmblattstreifen, aus
Gerstenstroh und dünnen Lederriemchen. Aus demselben Material macht man
zu den hölzernen Speiseschüsseln und anderen Gefäßen Untersätze und Deckel,
die wegen ihrer mühsamen..Arbeit und komplizierten Farbenzusammenstellung
früher oft als Kuriosa nach Ägypten gebracht wurden.
Um das Andenken des Mahdi zu ehren und seinen Ruf als Gottgesandten
für fernere Zeiten zu erhalten, wurde ihm eine Kubba, ein Grabmal, errichtet,
das bald nach der Einnahme von Omdurman zerstört wurde.
Der Hauptort der oberen Nilländer ist O m d u r m a n - C h a r t u m
am Zusammenflusse des weißen und blauen Nils, heute bereits von
der ägyptischen Eisenbahn erreicht. Es wird auch in Zukunft seine
Stellung als wichtiger Mittelpunkt der oberen Nilländer behalten.
Der^ Hauptstadt gegenüber verschwinden die übrigen Städte des Reiches.
In den Nordprovinzen sind Dongala und Berber die wichtigsten, beide am
Nil gelegen. ^Kassala, ein sehr wichtiger strategischer Platz an der Grenze von
Abessinien. Suakin, wichtiger Hafen am roten Meere. Unter den Provinzial-
ftädten des Südens sind Sennaar, in gleichnamiger Landschaft am blauen Nil
gelegen, El Ob cid in Kordofan und Fafcher in Dar För zu nennen, in
Aquatoria L ado.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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angezündet, sich inbrünstig bekreuzigt und Gebete murmelnd niedergeworfen
hat; damit ist seine Religion abgemacht. Sie besteht für ihn hauptsächlich
im Glauben an dunkle, geheimnisvolle Mächte des Heils oder Unheils, die
man durch Gebete und Formeln beschwören muß: das Gemüt wird durch
diese Art Religion wenig geheiligt, der Wille kaum veredelt. Der unbe-
streitbar tiesreligiöse Sinn des Volkes läuft im Grunde auf ebenso tief
gewurzelten Aberglauben hinaus.
(Nach Kohl [1. Abschn.s und von Hcllwald bearbeitet.)
B. Mongolen.
Die Chinesen.
1. Körpermerkmale.
Das größte Kulturvolk der mongolischen Rasse und die zahlreichste
aller Nationen (382 Mill.) sind die Chinesen. Der Typus des Chinesen
ist der mongolische. Die Gestalt ist durchschnittlich mittelgroß. Im Aus-
druck ihrer gelben, breiten grobgeschnitzten Gesichter mit den kleinen, schief-
gestellten Augen verraten sie ein kultiviertes, selbstgefälliges, auf seine uralte
Kultur stolzes, aber auch ein völlig irdisches und sinnliches Volk. Der
schwache, häufig mangelnde Bartwuchs verleiht dem Manne ein etwas
weibisches Ansehen. Zu den Seltsamkeiten gehören aber der bis auf einen
Haarbüschel am Scheitel geschorene Kopf der Männer mit dem aus be-
zeichnetem Büschel geflochtenen, frei über den Rücken herabhängenden Zopf
und die verkrüppelten, fast unbrauchbaren Füße der Frauen. Diese Ver-
krüppelung wird erreicht durch ein schon in frühester Kindheit beginnendes
gewaltsames Zusammenpressen der Füße dergestalt, daß die Zehen, mit
Ausnahme der großen, unter die Fußsohle gebunden werden. Ein un-
sicherer, wackelnder Gang ist die Folge dieser Verstümmelung, auf welche
die Chinesinnen nicht wenig stolz sind.
2. Charakter.
Die Grundzüge des chinesischen Charakters sind Nüchternheit und
Ruhe. Der Chinese ist fleißig, ein nie ermüdeter Arbeiter, genüg-
sam bis zum Übermaß, von musterhafter Sparsamkeit, im Handel
pfiffiger als ein Grieche. Schon die Kinder besorgen Marktgeschäfte;
Feilschen und auf Pfänder leihen sind ihre liebsten Spiele. Bei seiner
vorwiegenden Entwickelung des Verstandes und seinem Mangel an
Phantasie hat der Chinese nur Sinn für solche Dinge, die das tägliche
Leben betreffen.
3. Kleidung.
Die Kleidung der Chinesen ist keineswegs einförmig und unveränder-
lich; es macht sich auch hier eine neue Mode geltend. Man trägt Seiden-,
Baumwollen- und Leinenstofse, im Winter auch Felle und Pelze. Die
Gewänder beider Geschlechter sind nur durch die Farbe verschieden. Die
wichtigsten Stücke sind: ein Hemd aus Seide, Baumwolle oder Leinen,
weite Beinkleider, über welche im Winter engere gezogen werden, ein
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