Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe - S. 84

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Länderkunde. Reich das größte Reich der Erde ist, also „selbst das Gesaint- gebiet des russischen Reichs an Größe übertrifft. Über V« des Land- gebietes der ganzen Erde mit über 'z der Bevölkerung der ganzen Erde gehört dazu. Die Lage Englands macht es zum natürlichen Centrum des Welt- Handels. Es liegt einerseits dem am stärksten bevölkerten mittleren Teil des europäischen Festlandes, andererseits dem erzeugungsreichsten Teil Amerikas gegenüber- Dazu kommt, daß an Unternehmungsgeist und zäher Ausdauer das engliche Volk wohl von keinem andern übertroffen wird. England ist ferner das erste Industrieland der Erde. Tie in großartigen Massen aufgehäuften Steinkohlenschätze des Bodens, verbunden mit massenhaftem Eisenerz wurden seit Erfindung der Dampf- Maschine der Hauptträger der englischen Großindustrie, die namentlich in Metall- und Webewaren Erstaunliches leistet. Obwohl der englische Acker b a u im Tieslande hoch entwickelt ist, inbezug auf Vieh- und Pferdezucht ganz Vorzügliches geleistet wird (englische Vollblutpferde), so deckt der Ertrag der Landwirtschaft doch lange nicht den einheimischen Bedarf. Gering entwickelt ist die Landwirtschaft in Irland, wo das englische Pächterwesen einen eignen irischen Bauernstand nicht aufkommen läßt. Hier herrscht unter der armen Landbevölkerung viel Not und Elend, und viele Iren suchen jenseits des Weltmeers eine neue Heimat. 3, Ortskunde. a) In England: London, (472 Mill. E-, Polizeibezirk 5'/, Mill.) Hst. des Reiches in günstiger Lage an der Themse, erster Handelsplatz und größte Stadt der ganzen Erde. — Green w i ch (grinnitsch) unterhalb London gelegen, große Sternwarte, über welche der Nullmeridian führt. — Ports in o n t h, (pörtsmöß), erster Kriegshafen Englands, an der L.-Küste gelegen — Bristol (bristl), große Hafenstadt an der L-'^.-Küfte. — B i r m i n g h a m (börminahämm) (455 Tsd. E-) und Sheffield (fcheffield), Mittelpunkte des großen In- dustriebezirkes für Eisen- und Stahlwaren. - Man ch e st er, (männtschest'r) Mittelpunkt eines großen Jndustriebezirks für Bauwollenwaren (379 Tsd. E-) — Liverpool (liw'rpul), zweiter Seehafen und zweitgrößte Stadt des Reichs (613 Tsd. E.), sowie Ein- und Ausfuhrhafen des vorhingenannten Industriegebietes. — Leeds (llds) (357 Tsd. E-), Mittelpunkt eines großen Jndustriebezirks für Leinen- und Wollfabrikation- d) In Schottland: Ed in bürg (342 Tsd. (£.), Hst. in herrlicher Lage auf drei Höhen, mit dem Schlöffe der alten schottischen Könige- — Glasgow (gläsgo) erste Fabrikstadt Schottlands, drittgrößte Stadt (540 Tsd. E.) des Reiches. c) In Irland: Dublin (döblin) (3g3 Tsd. E.), Hst. von Irland, Sitz des Vizekönigs. — Belfast, bedeutendste Handels- und Fabrikstadt der Insel. Da die Insel wenig Kohlenausbeute hat, ist ihre Industrie gering entwickelt. cl) In Europa gehört den Engländern noch der Felsen von Gibraltar und die Maltagruppe. Iv. Tie fremden Erdteile. A. Ästen. (45 Mill. qkm, 832 Mill. E., 19 auf 1 qkm). 1. Überblick. 1. Lage und Umgrenzung. Asien liegt aus der n. H a l b k u g e l; nur einige feiner f.-ö. Inseln reichen aus die s. Halbkugel. Es erstreckt

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 47

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Länderkunde der Erdteile. 47 die größte der Erde, gehört mit ihrer Westhälfte den Niederländern, mit ihrer Osthälfte teils den Deutschen, teils den Engländern. Kaiser Wilhelms-Land, auf der Nordostküste von Neu-Guinea, ist die bedeutendste der deutschen Besitzungen in Australien. Das Land ist im Innern noch wenig erforscht, teils Gebirgsland, teils weites Tiefland um den Kaiserin - Augustafluß. Das feuchtwarme Tropenklima ist dem Plantagenbau sehr zuträglich, für Europäer aber ungesund. Die Bewohner sind gutmütige, aber arbeitsscheue Papuas. — Der benachbarte Bismarck- archipel gehört auch zu den deutschen Kolonieen in der Südsee. 3. Polynesien. Diese Inselwelt umfaßt alle Inseln, die im Stillen Ozean zwischen den beiden Wendekreisen zerstreut liegen. Die Inseln sind durchweg von geringem Umfange und entweder vulkanische Hochinseln oder flache Korallenbauten. Auf der Hauptinsel der Sandwich- (ßänduitsch-) Inseln erhebt sich der Vulkan Mauna Kea. —. Das gleich- mäßige, milde Klima und die Feuchtigkeit des Meeres schmücken die Inseln mit üppigem Pflanzenwuchs. An Fruchtbäumen ist kein Mangel. Der wichtigste ist die Kokospalme, die den Bewohnern Nahrung, einen frischen Trunk und allerlei Stoff zum Häuserbau und zu Geräten liefert. Die getrockneten Stücke des Kokosnußkerns, Kopra genannt, bilden den wichtigsten Handelsartikel. Andere Fruchtbäume sind der Brotfruchtbaum, die Bauane und die Sagopalme. Die Polynesier sind Malayen, von schönem Körperbau und fried- lichen, sanften Sitten. Das Christentum hat große Fortschritte gemacht. Europäische Gesittung ist am meisten auf den Sandwichinseln verbreitet. Deutsche, Franzosen und Engländer haben in Polynesien Besitzungen. Den Franzosen gehören die schönen Gesellschaftsinseln, den Engländern die Fidschiinseln. Dem Deutschen Reiche gehört der Marschall- archipel, der ans zahlreichen niederen Koralleninseln besteht und für den Handel mit Europa wichtig ist, die Karolinen und Marianen, sowie die Samöainseln, dem Hauptstützpunkt des deutschen Handels in der Südsee.

3. Deutsche Kulturgeographie - S. 148

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
148 Iv. Die geistigen Grundlagen der deutschen Kultur. bevölkerung in rascher Folge wechseln. In dem Industriegebiet von Rheinland-Westfalen kann man von einer ländlichen Bevölkerung kaum noch reden. Zu bedauern ist das starke Abwandern der ländlichen Bevölkerung nach der Stadt. Das flache Land büßt dadurch viele seiner besten Kräfte ein; und gewöhnlich ist das, was der Landarbeiter in der Stadt eintauscht, nicht gleichwertig, wenigstens in gesundheitlicher Beziehung, mit dem, was er durch seinen Wegzug vom Lande preisgibt. Zu den Gebieten, wo außer den Sterbefällen das Abwandern auf die Abnahme der Bevölkerung einwirkt, gehört vor allem Ostdeutschland, ferner- hin Mitteldeutschland mit Ausnahme der sächsischen Kreis- hauptmannschaften Leipzig und Zwickau. Auch Süddeutschland stellt hierzu größere Gebiete. Die hauptsächlichsten Landesteile, die ein Mehr durch Zuwanderung erhalten, sind das lothringische und rheinisch-westfälische Industriegebiet, namentlich auch Berlin und alle die Orte seiner nächsten Umgebung. Hier ist die Zuwanderung so stark, daß man für den ganzen Regierungsbezirk Potsdam eine durchschnittliche jährliche Zu- nähme durch Wanderung von über 8 Köpfen auf 1000 Köpfe der Bevölkerung festgestellt hat. Ein ähnliches Verhältnis zeigen nur noch der Hamburgische Staat und der Regierungsbezirk Münster in Westfalen. Berlin und die andern Groß- und Industriestädte des Reichs saugen die Landbevölkerung an sich. Die Landbevölkerung wird insonderheit durch die Großstädte „verstadtlicht". Indessen geht die Umschichtung der Bevölkerung nicht plötzlich vor sich. In der Vorstadt, wo der Landbewohner sich gewöhnlich zuerst niederläßt, vollzieht sich ein An- und Ausgleichsvorgang iassimilationsprozeß), der die Land-, beziehentlich Vorstadt- oevölkerung allmählich zur reinen Stadtbevölkerung umwandelt. Die Anzahl der ländlichen Bevölkerung deckt sich nicht ganz mit der, die in der Landwirtschaft ihren täglichen Unterhalt findet. Aber auch bei letzterer Gruppe nehmen wir ähnliche Erscheinungen im Vergleich zur Jndustriebevölkerung wahr wie zwischen Land- und Stadtbevölkerung. Von der Gesamtbevölkerung entfielen auf den landwirtschaftlichen Beruf 1882 rund 43°/o der Gesamtbevölkerung, nach der letzten Berufszählung vom Jahre 1907 nur noch 29%, die Anzahl ist während dieses Vierteljahrhunderts von 19 auf unter 18 Millionen Seelen gesunken (vgl. stat. Anh. Xxxii). Die Jndustriebevöl- kerung ist während dieses Zeitraumes von 16 auf 26% Millionen Köpfe gestiegen und die im Handel und Verkehr Beschäftigten von 4% auf 8% Millionen. Im Jahre 1882 war die Anzahl der in Industrie und Handel Beschäftigten der in der Landwirtschaft nahezu gleich. Im Laufe der Jahre hat sich das Verhältnis zu Ungunsten der Landwirtschaft verschoben, und die Beschäftigten in Industrie und Handel beanspruchen jetzt über die

4. Die fremden Erdteile - S. 67

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 67 — Heute zeigt das einst blühende Land überall Spuren des traurigsten Verfalls. Der Wüstensand verschüttet mehr und mehr die Kanäle, die Adern der Frucht- barkeit, und die armen Bauern seufzen unter der Knechtschaft und der Last unerschwinglicher Steuern. 2. Die Bewohner. Den weitaus größten Teil der Bevölkerung nehmen die Landbewohner, die armen, geplagten Fell ah in ein, deren Abstammung von den alten Ägyptern erwiesen ist, wenn sie auch von Mischung nicht frei geblieben sind. Reinerer, altägyptischer Abstammung sind die christlichen Kopten in Oberägypten. Zur arabischen Bevölkerung gehören die Beduinen O/4 Mill.), die ein Nomadenleben führen und Viehhandel treiben. Die vornehmere Stadtbevölkerung besteht aus Arabern, Türken und Franken. Letztere leben namentlich in den großen Städten und Häfen. Der Fellah (= Pflüger) hat seit den ältesten Zeiten ein hartes Los. Unter der Pharaonenherrschaft mußte er für Könige und Priester Frohndienste leisten, später für Sultane, Mamelucken und Paschas seinen Schweiß vergießen. Auch heute ist sein Leben ein arbeitsschweres und reich an Entbehrungen. Das Land, welches er bebaut, ist nicht sein Eigentum, sondern gehört dem Staate, von dem er es für hohen Zins in einer Art Erbpacht hat. Die Hauptnahrung der Fellahin bildet Brot aus Durcha*) oder Mais, ferner Bohnenkost, Milch und im Sommer eine große Menge Wassermelonen. Nur während des Monats Ramadan gönnt sich auch der Arme Ziegen- oder Lammfleisch. Das Haupt- kleidungsstück bei Männern und Frauen ist ein langes blaues Hemd, über welches die Männer einen Mantel aus Ziegenhaaren, die Weiber einen langen Tarhah (= Tuch) tragen. Die niedrige Hütte ist aus Lehm oder Nilschlamm erbaut und mit Durrhastroh gedeckt. Die Wohnräume sind ungemein schmutzig. Einige Strohmatten, ein kupferner Kessel, Wasserkrüge aus porösem Thon, Holzschüsseln und der Kasaß, ein Universalmöbel aus Dattelblattrippen, das als Tisch, Bett und Sessel dient, bilden die Ausstattung der Fellahwohnung. Fenster fehlen vielfach. Der Rauch nimmt seinen Ausgang durch die niedere Thür. Die Dörfer sind von Palmen umgeben und liegen gewöhnlich auf Schutt- Hügeln oder auf Ruinen alter Städte, und zwar so hoch, daß sie bei den Über- schwemmungen vom Wasser nicht erreicht werden. 3. Staatliche Verhältnisse und Städte. Ägypten ist ein türkischer Vasallenstaat unter englischem Einfluß und steht unter einem erblichen Vizekönig, der den Titel Chedive und Hoheit führt. Das Land ist in die großen Verwaltungskreise Oberägypten (von der Südgrenze bis nach Siut) und Unterägypten eingeteilt. In Unterägypten: Kairo (Misr-el-Kahira, die Siegreiche) die Hst. Ägyptens, die volkreichste Stadt Afrikas und die zweitgrößte Stadt des gesamten Türkenreiches (430 Tsd. E.), liegt auf einer sandigen Ebene rechts vom Nil. Im 10. Jahrhundert gegründet, zeigt die Stadt viele Werke arabischer Baukunst neben neuern Palästen europäischer Bauart, hat 400 Moscheen, viele altertümliche Sehenswürdigkeiten enge, geschlängelte und ungepflasterte, zum teil überdachte Straßen. Das Häusermeer wird überwogt von der Citadelle mit der modernen Alabastermoschee Mehemed Ali's. Kairo i st d e r M i t t e l p u n k t des.ägyptischen Lebens, Sitz des Vizekönigs und der größten morgen- ländischen Hochschule, Mittelpunkt des Handels im östlichen Nord- afrika. Bahnverbindung mit Alexandria, Sues und Siut. — Gizeh, tuest- lieh von Kairo, berühmt durch die 30 noch erhaltenen Pyramiden, die sich in der Näh« befinden, darunter die drei größten, die schon im Altertum als Welt- wunder angestaunt wurden. Die Cheopspyramide ist heute noch 139 m hoch, und *) Holcus sorglium (Kassernhirse oder Durrha) und Panicum (Negerhirse) werden in Afrika viel angebaut. 5*

5. Die fremden Erdteile - S. 73

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 73 — Die Tierwelt der Wüste ist nach den übereinstimmenden Be- richten der Forscher noch kümmerlicher als die Pflanzenwelt. Der Löwe der Berberei tritt in den n. Randgebieten, der Panther im n. Fessan, die Hyäne in der Wüste selbst auf. In den Wadis ziehen Antilopenherden bergabwärts; Wüstenhasen suchen nach Nahrung, und der Schakal schleicht nach Beute. Das Mähnenschas, der Klippdachs und der Felsenpavian beleben die Gebirgsgehänge des zentralen Berg- gebiets. Den s. Teil der Sahara durchstreift der Strauß. Aasgeier, Wüstenraben und Felsentauben sind weitere Vertreter der Vogelwelt. Häufig kommen auch Vipern und Skorpione vor. — Das wichtigste Haustier ist das Kamel. Doch werden anch Esel, Schafe, Ziegen und in geringer Anzahl Pferde gezüchtet. Ein wichtiges Mineral, das beim Handel eine große Rolle spielt und ziemlich häufig in der Sahara vorkommt, ist das Salz. 2. Die Bewohner. Die Bevölkerung bestellt im W. und am Nordrande der Sahara aus Arabern (Beduinen), in der mittleren Sahara aus den dunkelfarbigen Berber st ämmen der Tnareg und dem berberisch-nigritischen Mischvolk der Tibbn. Alle diese Wüstenbewohner sind kühne Reitervölker und Kamelhirten, welche die Karawanen entweder als Führer begleiten oder sie berauben. Die Religion dieser Wüstenvölker ist der Islam. Doch richten sich die Tnareg und die Tibbn nur so weit nach den Vorschriften des Koran, als sich dies mit ihren Lebensgewohnheiten verträgt. Priester und Moscheen fehlen fast ganz, und nach Mekka pilgern nur sehr wenige Gläubige. Die Tuareg bewohnen das zentrale Bergland westlich der Karawanen- straße Tripolis-Kuka und die angrenzenden Ebenen bis weit nach W. hin, im ganzen ein Gebiet von der fünffachen Größe des Deutschen Reichs. Sie sind dunkelfarbiger als die Berberstämme des Nordens, haben in ihrem Wesen etwas Ritterliches und gliedern sich in Edle, Hörige und Sklaven. Letztere bestehen meistens aus Negern. Nur die Edlen haben politische. Rechte; sie betrachten jede Handarbeit als entwürdigend, widmen sich dem Schutz und der Führerschaft der Handelskarawanen und fechten gegen Mauren und Tibbu blutige Kämpfe aus, wobei die Hörigen zur Gefolgsmannschaft gezwungen sind. Der Edle ist Herr über Hab und Gut der Hörigen. Doch liegt es in seinem Interesse, daß dieselben an Herden, Sklaven, Getreide und sonstigem Vermögen sehr reich sind, damit er außer der gewöhnlichen Abgabe im Notfall an der Habe des Hörigen einen Rückhalt habe. Er brandschatzt seine Höngen daher auch nie über Gebühr. Diese weiden die Herden, bauen den Acker, führen also mehr ein seßhaftes Leben. Der Edle kann sie vererben und verschenken., nie aber verkaufen. — Die Tuaregfrau ist im Vergleich zu der untergeordneten Rolle, die das Weib bei den Arabern spielt, eine Herrscherin. Ihr Einfluß ist so stark, daß der Tuareg durchweg nur eine Frau nimmt, trotzdem seine Religion ihm die Vielweiberei gestattet. Die Frau ist die Gefährtin des Tuareg und wird nicht felten zu den Ratsversammlungen der Männer gezogen. Das berberisch-nigritische Mischvolk der Tibbu oder Teda bewohnt das Bergland i5. der Kaiawanenstraße Tripolis-Kuka. Der Tibbu ist von bescheidener Mittelgröße, bronzefarbig, wohlgestaltet und von stolzer Haltung. Alle Forscher stimmen darin überein, daß die Tibbu zwar ein ausgezeichnet beanlagtes Volk, aber auch treulos, argwöhnisch, betrügerisch und verschlagen sind. Manches in ihrem Wesen mag sich wohl aus deni steten Kampf ums Dasein mit der arm- seligen Natur ihrer Heimat und den kriegerischen Nachbarstämmen erklären. Im Gegensatz zu den Tuareg haben sie ein beschränktes, erbliches Königtum.

6. Das Deutsche Reich - S. 172

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 172 — Punkt der „mecklenburgischen Schweiz", umgeben von bewaldeten Höhen und Kuppen, Schlössern nud Schloßruinen, Parklandschaften. Feldern und Dörfern. — Die Flüsse sind durchweg klein. Nach O. geht die Peene zum Stettiner Haff, nach N. die Warnow, der bedeutendste Fluß Mecklenburgs, der bei Rostock iu die Ostsee mündet, nach S. die Havel, die in ihrem Oberlauf eine Reihe von Seen durchfließt, endlich die Elde, die im Nw. Mecklenburgs durch vdes- Heidegebiet zur Elbe fließt. 2. Die Bewohner des mecklenburgischen Seenrückens sind Nieder- deutsche und durchweg evangelischer Konfession. Es ist falsch, sie als Mischvolk von den deutschen Einwanderern und germanisierten Wenden- stammen zu bezeichnen, obgleich die mecklenburgischen Fürstenhäuser ihre Ab- stammung bis auf die Wendenfürsten zurückführen. Vielmehr wurden die Lbotriten und Liutizen im Kampf gegen die Deutschen (Heinrich der Löwe!) bis auf ganz geringe Reste (bei Wismar und Rostock) vernichtet oder vertrieben und das Land von deutschen Edelleuten, Bauern und Handwerkern besiedelt Die mecklenburgische Sprache ist durch die Werke von Fritz Reuter allgemein bekannt geworden, ebenso der Gemütsreichtum, der behagliche, oft unfreiwillige- Humor und die Treuherzigkeit der Leute in Mecklenburg und der angrenzenden Striche von Vorpommern. Nach Vorpommern und Rügen führt uns Spiel- Hägen mit seinen bekannten Romanen*). Im allgemeinen kennzeichnet sich die Bevölkerung durch Anhänglichkeit ans Althergebrachte, Selbstbewußtsein und eine gewisse Nüchternheit, ja Pedanterie. Der Mecklenburger ist wortkarg, spricht namentlich nicht gern von seinen Taten und Erfolgen, ist tatkräftig und dabei vorsichtig und kräftig. Männer wie Blücher und Moltke zählen, zu den hindern Mecklenburgs. Die wichtigste Nahrungsquelle im Gebiete des mecklenburgischen Landrückens ist die Landwirtschaft. Der fruchtbare Bodeu wird nur von vier großen Heidegebieten unterbrochen: an der Elbe, die Stoffentiner Heide u. vom Fleeferfee, die Rostocker Heide und die Strelitzer Heide mit der „Sandpropstei". Neben dem Ackerbau ist auch die Viehzucht bedeutend, namentlich die Pferdezucht und die Schaf- zucht. Mecklenburg und Vorpommeru stehen hinsichtlich der Schafzucht im Deutschen Reiche in erster Linie. Mit Wald bedeckt sind in Mecklenbnrg-Schwerin 12 °/0, in Mecklenburg- Strelitz und in Vorpommern 20°/0 der Bodenfläche. Der Großgrnnd- besitz ist durchweg vorherrschend, der Bauernstand wenig, das Pächter- wesen stark entwickelt. Einen selbständigen Bauernstand gibt es in Mecklenburg erst seit den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Bis dahin waren die Bauern trot> Aufhebung der Erbuntertänigkeit (1821) mehr oder weniger abhängig vom Adel und dem Amtshauptmann des staatlichen Grundbesitzes. Bei dem Mangel an Freizügigkeit und der Erschwerung des Niederlassungsrechtes waren die „Erbpachtbauern" sehr bald wieder zu „Zeitpachtbauern" und „Einliegern" im „Ritterschaftlichen" und im „Domanium" herabgesunken. Die üble Folge dieiei Verhältnisse war die massenhafte Auswanderung der Landbevölkerung nach Amerika und Preußen. Mit der gesetzlichen Einführung der Gemeindeordnunf ist es mit den Verhältnissen des mecklenburgischen Bauern etwas besser geworden. — In Vorpommern hat der Großgrundbesitz (adliger und bürgerlicher) ebenfalls den Bauernstand fast ganz aufgesogen und das Pächterwesen eingebürgert. *) „Hammer und Amboß." „Platt Land." Problematische Naturen/'

7. Das Deutsche Reich - S. 178

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 178 — ausgedehnt, Getreide weit über Bedarf vorhanden. Das Salzbergwerk Jnowrazlaw mit Saline und Solbad gewinnt immer größere Bedeutung. Der bedeutendste Abfluß der kujawischen Seenplatte ist die Netze. Um die mittlere und untere Laufstrecke des Stroms dehnten sich ehemals unfruchtbare Sumpf- und Brnchländereien voller Schilf- und Rohr- dickichte aus. Deutsche Ansiedler (feit Friedrichs des Großen Zeit) haben das Netzebrnch entwässert und in fruchtbares Ackerland umgewandelt. Die vielen Torfwiesen liefern auch reichlich Brennmaterial. Dnrch land- schaftliche Schönheiten sind die f. Berggruppen bei Kolmar („polnische Schweiz") und die u. „Eichberge" bei Wirsitz ausgezeichnet. — Ein Seitenstück zum Netzebrnch ist das Obrabruch, das sich iu einer Länge von 50 km und einer Breite von 10 km um die mittlere Obra ausbreitet. Bei der Entwässerung dieses Brnchgebietes (1856 —1880) wurden ein Nord-, ein Mittel- und ein Siidkanal angelegt, die das zahl- reiche Wassergeäder sammelu. Das Obrabruch gehört ebenfalls zu den fruchtbarsten Wiesen- und Ackergebieten der Posener Ebene. Überhaupt ist die Fruchtbarkeit des Posener Landes weit besser als ihr Ruf. Es gehört zu den wichtigsten Getreideländern des preußischen Staats und ist mit Ausnahme der sandigen Strecken an der Südgrenze und um die uutere Netze recht ergiebig. Außer Kujawien und den beiden Brnchländern ist besonders die Hopsengegend um Neutomifchel und die Weingegend der Hügel bei Wollstein und Bomst zu erwähnen.^) Über V5 des Bodens der Provinz ist mit Wald bedeckt. 2. Die Bevölkerung der Posener Ebene besteht zum kleinen Teil aus Deutschen, zum größern aus Pole n. Bereits im 13. Jahrhundert und später während der Reformation und der Zeit des 30 jährigen Krieges fanden Masseneinwanderungen von Deutschen in das damals zum polnischen Reiche gehörige Posener Land statt, die sowohl auf den Krongütern als auch von dem Adel wegen ihrer Arbeitsamkeit und ihres Gewerbfleißes gern aufgenommen wurden. So entstanden viele „Hau- ländereien", die zerstreut in der ganzen Provinz zu finden sind, ferner deutsche- Dörfer und Städte mit Magdeburger Recht. Seitdem nun das Land itt. preußischen Besitz übergegangen ist, hat die Zahl der Deutschen immer mehr zugenommen. Durch die „Ansiedelungskommission" läßt der Staat heutzutage große polnische Adelsgüter aufkaufen, zerstückelt sie in Bauerngrundstücke und überläßt diese unter günstigen Bedingungen Ansiedlern aus dem Westen und Süden des Reichs. Die deutsche Bevölkerung überwiegt iu den Grenz- gebieten des Nordens, Südens und Westens, während der Osten und> die Mitte des Landes überwiegend polnische Bewohner aufweisen. Der Abstammung nach ist der Deutsche der n. und w. Greuzbezirke nieder- deutsch, der in der Südhälfte der Provinz mitteldeutsch, dem Schlesier verwandt. Der Konfession nach sind die Deutschen größten- teils evangelisch; doch gibt es in den größeren Städten und an der Brandenburger Grenze auch viele katholische Deutsche. Die Ver- besserung der Bodenkultur, die Blüte des Gewerbes, des Handels und *) Ausläufer der Grünberger Weinzone. Der Volkswitz nennt unter dem durch regelrechte Kelterei gewonnenen Wein die „Bomster Schattenseite" und „Lacrimae Petri." Wer letzteren genießt, „geht hinaus und weint bitterlich."

8. Europa - S. 125

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 125 — Die Randgebirge Irlands sind arm an Baumwuchs, zeigen ihren Felscharakter oft unverhüllt oder sind mit Heide bedeckt. Ihre Täler enthalten ausgebreitete Moore und zahlreiche Seen. Am höchsten -sind die sw. Berggruppen (bis 1040 in hoch), am wildesten die aus alten, zerklüfteten Gesteinsmassen zusammengesetzten Randgebirge des 'Nw. Sämtliche Berglandschaften sind arm an nutzbaren Mineralien. 2. Bewohner und wirtschaftliche Verhältnisse. Die Bevölkerung besteht zum weitaus größten Teil aus Iren, welche geschlossen namentlich im zentralen Tieflande und in den westlichen Berglandschaften wohnen. Im O. und N. gibt es viele eingewanderte Engländer, im So. sogenannte Milesier, der Sage nach eingewanderte Spanier. Die Iren sind keltischer Abstammung und bekennen sich zur katholischen Kirche. Zwischen Iren und Engländern besteht ein unversöhnlicher Nationalhaß, der, verschärst durch die konfessionellen Gegensätze, wiederholt zu blutigen Aufständen der Iren geführt hat. In dem Engländer sieht der Ire seinen Unterdrücker, der ihm nicht allein die nationale Selbständigkeit genommen hat, sondern auch sämtliches Grundeigentum durch Gütereinziehung nach den ver- schiedenen Aufständen im 17. Jahrhundert an sich brachte. So wurden die Iren zu Tagelöhnern und Kleinpächtern erniedrigt, und dies ist die Hanpt- Ursache der Unzufriedenheit im Lande. Die Güter gehören englischen Groß- grundbesitzern, die dieselben an Pächter abgeben, die nun ihrerseits die Ländercien oft noch wieder an zahlreiche Unter- und Teilpächter vermieten. Von rationeller Bodenkultur ist in den meisten Fällen keine Rede. Der irische Landmann führt als Tagelöhner oder als Kleinpächter ein armseliges Dasein. Auf dem Stückchen Land, das zu seiner Lehmhütte gehört, bant er Kartoffeln und gerät in die bitterste Not, wenn diese nicht gedeihen. Den Pachtzins arbeitet er ab. So herrscht unter der irischen Bevölkerung trotz der Fruchtbar- feit der Insel viel Armut und Elend. Alljährlich wandern Taufende von Iren aus*), sodaß die Vokszisser seit 1841 um 4 Mill. gesunken ist. Zwar hat die Regierung versucht, durch neue Gesetze das Pächterwesen zu verbessern und durch Gründung von freien Bauerngütern die Bevölkerung an den Heimat- lichen Boden zu fesseln, bis jetzt aber mit geringem Erfolge. Der produktive Boden beträgt über 76 °/0 der Gesamtfläche. Dazu kommen über 24 % auf Ackerland, 50 % auf Wiesen und Weiden und kanm 2 "/n auf Wald. Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner ist die Viehzucht, wie denn auch die Produkte derselben ^Schlachtvieh, Fleisch, Speck, Talg, Butter, Felle) die wichtigsten Aus- fuhrartikel stellen. Demnach ist der Ackerbau auf Hafer, Kartoffeln, Rüben und Futterkräuter am wichtigsten. Der Binnen- und Außen- Handel ist gut entwickelt; die Industrie ist aber nur in Woll- und Leinenwaren von Bedeutung. Erwähnenswert sind ferner die großen Branntweinbrennereien (Whisky) und die Bierbrauerei. 6. Ortskunde. Dublin (döblin) (255 Tsd. E., Polizeibezirk 360 Tsd. E.), Hst. des Königreichs Irland, Residenz des Vizekönigs, Universitär-, Handels- und Fabrikstadt, Sitz eines katholischen und anglikanischen Erzbischoss, ist äußerlich eine der schönsten Städte Europas. Doch berühren sich Glanz und Elend in ihren Gegensätzen kaum irgendwo so als hier. Im w. Stadtteil finden sich die elendsten und schmutzigsten *) 1890 wanderten 42 257 Iren aus; das ganze Deutsche Reich stellte 1896 nur Z2114 Auswanderer.

9. Europa - S. 116

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 116 — überwintern Myrte, Lorbeer und Fuchsie im Freien; dagegen reicht die Sommerwärme uicht dazu hin, Wein znr Reife zu bringen. Das feuchte Klima fördert in den Niederungen von England und Irland das Wachstum vou Gras und Futterkräuteru und dadurch die treffliche englische Viehzucht, die niedrige Grasnarbe der Höhen eine umfangreiche Schafzucht. Der Wald ist bis auf kleine Reste vernichtet, sodaß das britische Juselreich das waldärmste Land Europas ist. Doch findet man in England viele parkartige Anpflanzungen. Nach N. nimmt die Wärme unter dem Einflnß der Gebirge schnell ab. Einen Gegen- satz zu dem milden, wenn anch nebeligen und wenig sonnenhellen Klima Englands (London soll nur 12 wirklich sonnenhelle Tage im Jahr haben!) bildet das rauhe Klima des nordschottischen Berglandes mit seinen anhaltenden, kalten Nebeln und seinen langen, naßkalten Wintern und rauhen Nordweststürmen. Trotz des ozeanischen Charakters des englischen Klimas besteht eine Ab- tönung von W. nach O. Da Europa unter der Herrschaft westlicher Winde steht, so treffen diese „Regenwinde" zunächst den gebirgigen W. Großbritanniens, wo sie zu einer aussteigenden Bewegung veranlaßt werden, die den Überschuß ihres Feuchtigkeitsgehaltes beseitigt. Die Folge davon ist, daß ganz besonders das südostenglische Becken, das ja im Regenschatten der westlichen Gebirge liegt, weniger von der übermäßigen Nässe und Kühle des britischen Sommers zu leiden hat. Hier konnte sich daher ein intensiver Ackerbau entwickeln, der aus der Luvseite Englands nicht möglich war. 5. Weltstellung. Großbritannien ist heute noch immer unbestritten der erste Industrie- und Handelsstaat der Welt. Die Gründe dafür liegen sowohl in Momenten der Lage, als in solchen der Boden beschaffen- heit: Das britische Jnselreich liegt inmitten der Landhalbkugel, als deren Pol geradezu London angesehen werden kann (vcrgl. Abt, Iii., S. 2). Es ist rings von den bedeutungsvollsten Kulturmächten der Gegenwart umgeben und kann infolge der geringen räumlichen Entfernung mit diesen im innigsten wirtschaftlichen Wechselverkehre stehen. Andererseits ist aber England voll- ständig vom Meere nmgeben. Die Meeresbuchten ragen weit in das Land hinein so. daß kein Ort weiter als 120 km vom Meere entfernt ist. Und auch die Fluß Verteilung erleichtert die Verbindung mit dem Meere. Die englischen Flüsse besitzen zwar eine geringe Länge, durch den Niederschlags- reichtum der Inseln sind sie aber sehr wasserreich und können, dank der günstigen orographischen Verhältnisse, leicht durch Kanäle miteinander in Verbindung gesetzt wenden. Zu diesen Vorzügen kommt ferner die v o r g e s ch o b e n e R a n d - läge in Bezug auf den europäischen Kontinent, die besonders einer kurzen Verbindung mit dem rapid emporblühenden nordamerikanischen Freistaate zu gute kommt. Das alles würde aber nichts genützt haben, wenn Großbritannien in seinem Innern nicht fast unerschöpfliche Schätze an Kohlen. Eisenerzen und anderen Mineralien besäße. Ihnen ist an allererster Stelle die gewaltige industrielle Entfaltung des Reiches zu danken. Auch negative Vorzüge haben England zu dem gemacht, was es heute ist. Ihm fehlt die Zersplitterung des Bodens, die z. B. Griechenland, das sonst viele Ähnlichkeiten mit Großbritannien besitzt, oder auch Deutschland erst spät zu einer nationalen Einigung hat kommen lassen. In England errang sich London infolge seiner günstigen Lage gar bald eine ähnliche zentrale Stellung wie Paris im nordfranzösischen Becken. Und die politische Reife des Insel- staates führte frühzeitig zu jener eigentümlichen konstitutionellen Verfassung, die dem englischen Volke eine bedeutende Macht und Selbständigkeit in allen Fragen der Staats- und Gemeindeverwaltung sichert. Die Entwicklung Großbritanniens ist so recht geeignet zu veranschaulichen, wie bei fortschreitender knltureller Entwicklung die wirtschaftlichen Güter einen Wechsel in ihrer Wertschätzung erfahren, sodaß geographische Gebiete, die in

10. Europa - S. 57

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 57 — geweiteten Flußtäler im Mündungsgebiet der drei großen spanischen Plateauströme erscheint das Stufenland zerstückelt und wie in einzelne Bergketten geteilt, die im Innern des Landes kleine Hochflächen ein- schließen, nach dem Ozean sich zu einer flachen, wenig gegliederten Küste abdachen oder in einzelnen Kaps (Kap Roea, Kap Vincente) bis ins Meer treten. Die bedeutendste dieser Gebirgsketten, die als Fort- setznng des kastilischen Scheidegebirges aufgefaßt werden kann, ist die Serra da Estrella (estrelja — Sterngebirge). Das Klima steht unter den Einflüssen der s. Lage des Landes und des Meeres. Es zeigt genüge Wärmegegeusätze der einzelnen Jahreszeiten. Frost und Schnee gehören zu den größten Seltenheiten. Regen ist dagegen in hinreichender Menge vorhanden, namentlich in den Küstenebenen. Die n. Gebirgs- und Hochländer haben Waldbestände aus mitteleuropäischen Laubhölzern und gute Weidestrecken. In den übrigen Landesteilen, namentlich an der Küste und in den Flußtäleru, gedeihen alle Arteu der Südfrüchte, Gartenfrüchte und Getreide, be- sonders auch herrliche Weinsorten wie Portwein und Muskatellerwein. 2. Die Bewohner. Auch die Portugiesen sind ein romanisches Mischvolk, den Spaniern nach Abstammung, Sprache und Volkscharakter stammverwandt. Nur kamen bei der Entwickelung dieses Volksstammes außer den historischen Völkerschaften der iberischen Halbinsel auch noch fran- zösische Zuwanderer in Frage. Übrigens besteht zwischen Spaniern und Portu- giesen ein alter Nationalhaß, der in erster Linie auf die Zeit der spanischen Herrschaft über Portugal in der ersten Halste des 17. Jahrhunderts zurück- zuführen ist. Die Portugiesen gehören mit wenigen Ausnahmen znr katholischen Konfession. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist sehr ungleich. So wohnt der vierte Teil der Volksmasse in der kleinen nw. Provinz Minho, die kaum den zwölften Teil der Monarchie ausmacht. Dagegen ist die große Provinz Alemtejo menschenleer zu nennen. — Die Haupt- nahrnngsquelle der Bevölkerung ist die Laudwirtschaft. Der hervorragendste Zweig derselben ist der Weinbau. Im allgemeinen aber sind Ackerbau und Viehzucht uoch wenig entwickelt, ebenso Berg- bau und Industrie. Der Gesamtwert des portugiesischen Handels bleibt selbst hinter demjenigen Rumäniens zurück. Diese Erscheinungen in einem von der Natur gut ausgestatteten Lande sind größtenteils eine Folge fehlgeschlagener überseeischer Kolonialbestrebungen. Zur Zeit der spanischen F-remdherrschast vernichteten Engländer und Nieder- länder den portugiesischen Handel und eroberten Portugals Kolonien. Von diesem Schlage konnte sich das Land nicht mehr recht erholen. Seine Bedeutung als Seemacht war dahin. Außerdem trug die Priesterschaft und der Aufwand- staatlicher Luxusunternehmungen dazu bei, das Land auszusaugen. Erst in. neuester Zeit haben sich die Verhältnisse gebessert. 3. Staatliche Verhältnisse und Ortskundc. Portugal ist eine kon- stitutionelle Monarchie. Die Regierungsgewalt des Königs ist durch 2 Kammern (Cortes) beschränkt. Gegenwärtig ist der Staat in 17 Distrikte geteilt. Nach- der geschichtlichen Einteilung unterscheidet man 0 Provinzen: Minho, die bevölkertste und gewerbtätigste Landschaft, Tras os Montos (d. h. hinter den Bergen), Beira (bcra), Estremadura, Alemtejo (alengteju, d. h. jenseits des Tejo) und Algarve ( = der Westen). Portugal hat nur 2 Großstädte mit je über 100 000 E.
   bis 10 von 226 weiter»  »»
226 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 226 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 6
3 3
4 75
5 21
6 4
7 3
8 0
9 4
10 32
11 2
12 8
13 6
14 1
15 2
16 4
17 2
18 1
19 1
20 0
21 0
22 8
23 1
24 5
25 6
26 111
27 7
28 6
29 10
30 4
31 6
32 1
33 5
34 25
35 2
36 15
37 34
38 16
39 58
40 4
41 6
42 3
43 1
44 0
45 40
46 13
47 11
48 7
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 1
3 18
4 45
5 1
6 0
7 4
8 5
9 39
10 6
11 10
12 1
13 3
14 0
15 10
16 12
17 55
18 0
19 3
20 5
21 0
22 0
23 13
24 1
25 1
26 0
27 3
28 2
29 11
30 0
31 0
32 1
33 1
34 2
35 2
36 8
37 14
38 15
39 6
40 5
41 84
42 3
43 35
44 2
45 13
46 3
47 4
48 0
49 2
50 3
51 2
52 7
53 0
54 38
55 0
56 4
57 3
58 2
59 29
60 7
61 13
62 2
63 2
64 7
65 5
66 1
67 2
68 41
69 10
70 12
71 31
72 115
73 9
74 14
75 2
76 14
77 9
78 7
79 2
80 2
81 0
82 2
83 9
84 4
85 6
86 6
87 6
88 0
89 0
90 6
91 3
92 79
93 0
94 17
95 10
96 7
97 5
98 9
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 225
1 236
2 171
3 201
4 21
5 161
6 569
7 326
8 16
9 68
10 90
11 247
12 567
13 433
14 504
15 1
16 20
17 116
18 94
19 200
20 71
21 57
22 19
23 4
24 401
25 287
26 127
27 16
28 302
29 163
30 74
31 54
32 561
33 687
34 588
35 163
36 202
37 3
38 151
39 341
40 83
41 104
42 540
43 459
44 120
45 52
46 116
47 426
48 48
49 10
50 902
51 1574
52 885
53 67
54 390
55 61
56 36
57 38
58 65
59 657
60 81
61 122
62 95
63 13
64 46
65 255
66 101
67 271
68 34
69 0
70 92
71 134
72 109
73 20
74 30
75 121
76 160
77 55
78 770
79 31
80 147
81 2304
82 104
83 723
84 211
85 6
86 315
87 159
88 14
89 217
90 194
91 112
92 8
93 70
94 105
95 667
96 141
97 108
98 47
99 127
100 1023
101 297
102 926
103 41
104 277
105 67
106 100
107 127
108 14
109 537
110 248
111 608
112 178
113 127
114 283
115 27
116 346
117 47
118 24
119 532
120 14
121 387
122 348
123 260
124 253
125 497
126 160
127 402
128 21
129 277
130 184
131 593
132 59
133 883
134 181
135 153
136 653
137 164
138 60
139 442
140 64
141 53
142 282
143 234
144 66
145 189
146 18
147 23
148 110
149 21
150 27
151 140
152 622
153 138
154 226
155 101
156 150
157 135
158 44
159 452
160 229
161 107
162 1
163 20
164 230
165 99
166 138
167 110
168 159
169 102
170 50
171 110
172 28
173 158
174 118
175 551
176 113
177 142
178 132
179 201
180 215
181 12
182 247
183 1232
184 176
185 120
186 81
187 54
188 1075
189 7
190 36
191 19
192 57
193 495
194 94
195 264
196 964
197 43
198 61
199 96