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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 336

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
336 gewählt werden konnte; auf Zions Höhe ragt sie über alle Kuppeln und Thürme der Stadt empor. Auf dem Rücken des Hügels Akra erhebt sich die Kirche des heiligen Grabes. Türkische Wächter lassen sich von den Christen ein Eintrittsgeld zahlen. Nach dem Eintritte in das Innere steht man in einem Borraume, aus welchem man zur Rechten auf achtzehn Stufen zur Kapelle des Calvarienberges aufsteigt. Dies ist der Sage nach der Fels von Golgatha. In ihm selber, also unterhalb der Kreu- zigungsstätte, zur ebenen Erde, befindet sich eine Grotte, genannt die Kapelle des Evangelisten Johannes. Nach Abend zu tritt man von hier aus in die Kirche des heiligen Grabes. — Sie bildet eine 50 Fuß hohe und 7 2 Fuß weite Rotunde. Zwei Säulengänge, der eine über dem andern, lausen längs der runden Wände derselben. Ueber ihr wölbt sich eine Bleikuppel mit einer großen Oeffnung in ihrem Gipfel, durch welche das Tageslicht hineinströmt. Senkrecht darunter, also mitten in der Rotunde, steht wie eine kleine Kirche das heilige Grab. Das Innere desselben be- steht aus zwei in Kreidefelsen gehauenen und mit Marmor bekleideten Gemächern. Durch eine niedere Thür tritt man in das eine, die sogenannte Engelskapelle; aus dieser gelangt man in die enge Todtenkammer, in der der Leib des Herrn gelegen haben soll. Oefllich von der Grabeskirche beginnt der Schm erzen sw eg, eine steil ab- schüssige, enge Straße, auf tvelcher der Heiland sein Kreuz gen Golgatha trug. Sie führt zur Burg Antonia, in welcher Christus vor Pilatus stand. Dicht daneben erhebt sich der Tempelberg. Kein anderer Ort Jerusalems hat so unverkennbar sein ursprüngliches Gepräge bewahrt, als der durch Menschenhand geebnete Felsen- rücken Moryahs. Noch findet man Überreste jener gewaltigen Tempelmauern, welche im jüdischen Kriege zerstört wurden, und von denen nach des Herrn Wort kein Stein auf dem andern geblieben ist. Im Osten der Stadt zieht sich das Thal Josaphat hin. Zwischen der heiligen Stadt und den Höhen des Oelbergs ge- staltet es sich zu einer engen, dunklen Schlucht. Bon der Abendseite her werfen die finstern Stadtmauern ihre riesenhaften Schatten vom Tempelberg abwärts in's Thal. Jenseits neigt sich der Oelberg mit seinen Olivenbäumen trauernd in die Tiefe. An seinem Fuße springt eine schwarze Steinwand hervor mit den Grabes- grotten des Josaphat, Jakobus und Zacharias; nahe dabei ist das thurmartige Denkmal Absalom's. Durch das ganze Thal windet sich über Felsgeröll hinweg der schwarze Kidron. Zwei steinerne Brücken führen über denselben nach dem Oelberg. Die oberwärts gelegene führt in die Stille des Olivengartens von Gethsemane, wo der Herr verrathen ward. Der Oelberg überragt alle Berge, welche die heilige Stadt umschließen. Er hat drei Gipfel, von denen der mittlere der höchste ist. Heut stehen etwa noch fünfzig Oelbaume auf seinem Abhange. Auf diesem Berge weilte der Heiland oft und gern. Vom Gipfel dieses Berges sah er die Stadt an und weinte über sie (Luc. 19, 41); hier, dem Tempel gegenüber, weissagte er den Untergang derstadt. Am jenseitigen Abhange des Berges lag das freunäiche Beth ani en, wo Martha und Maria wohnten und der Herr den Lazarus erweckte. — Geht man von hier aus in das Josaphatthal zurück, so liegt dem Wanderer zur Linken der Berg des Aerger- nisses, wo der greise Salomo dem Moloch opferte (1. Kön. 11, 7—8). An seinem Abhange liegt, dem Berge Zion gegenüber, die berühmte Quelle Silo ah, in der sich der Blinde wusch, den der Herr heilete. Jerusalem löscht seinendurst aus dem Regenwasser der hier zahlreich angebrachten Cisternen. Die Südseite Jerusalems bildet das Thal Ben Hinnom oder Gehenna. Dies Thal war im Alterthum verabscheut; denn hier haben die Bürger Jerusa- lems unter Trommelschall ihre Kindlein in den glühenden Armen der Molochs- bilder geopfert. Zu Christi Zeiten wurde dieses Thal für unrein gehalten; die Leich- name von gefallenen Thieren und von Verbrechern wurden hier verbrannt, und dazu ward ein fortwährendes Feuer unterhalten. Die Höhen,, welche dieses Thal begleiten, nennt man den Berg des bösenrathes und zeigt daselbst ein Land- haus des Caiphas, wo sie„Rath hielten, wie sie Jesum mit List griffen und tödteten".

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 338

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
338 heim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn zugeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei Stunden oder drei, so ist er wieder daheim und hat das Ende der Erde noch nie gesehen. Nämlich er reist um die Erde, wie man einen Strich mit Kreide um eine Kugel herumzieht, und kommt zuletzt wieder auf den alten Fleck, von dem er ausging. Es sind schon viele solcher Reisen um die Erde nach verschiedenen Richtungen ge- macht worden. In zwei bis vier Jahren, je nachdem, ist alles geschehen. Ist nicht der englische Seekapitän Cook in seinem Leben zweimal um die ganze Erde herumgereist und von der andern Seite wieder heimgekommen? Aber das dritte Mal haben ihn die Wilden auf der Insel Owai todtgeschlagen (1779). Daraus und ans mehreren sichern Anzeichen erkennen die Gelehrten Fol- gendes: Die Erde ist nicht bloß eine ausgebreitete, rund abgeschnittene Fläche, nein, sie ist eine ungeheure Kugel. Weiteres: Sie hängt und schwebt frei, ohne Unterstützung, wie die Sonne und der Mond, in dem unermeßlichen Raume des Weltalls, unten und oben zwischen lauter himmlischen Sternen. Weiteres: Sie ist rings um und um, wo sie Land hat und wo die Hitze oder der bittere Frost es erlaubt, mit Pflanzen ohne Zahl besetzt und von Thieren und vernünftigen Menschen belebt. Man muß nicht glauben, daß auf diese Art ein Theil der Ge- schöpfe abwärts hänge und in Gefahr stehe, von der Erde weg in die Luft herab- zufallen. Dies ist lächerlich. Ueberall werden die Körper durch ihre Schwere an die Erde angezogen und können ihr nicht mehr entlaufen. Ueberall nennt man unten, was man unter den Füßen hat, und oben, was über dem Haupte hinaus ist. Niemand merkt oder kann sagen, daß er unten sei. Alle sind oben, so lange sie die Erde unter den Füßen und den Himmel voll Licht oder Sterne über dem Haupte haben. Aber der Leser wird nicht wenig erstaunen, wenn er's zum ersten Male hören sollte, wie groß diese Kugel sei; denn der Durchmesser der Erde beträgt in gerader Linie von einem Punkt der Oberfläche durch den Mittelpunkt hindurch zum andern Punkt eintausend siebenhundert und zwanzig deutsche Meilen. Der Umkreis der Kugel beträgt fünftausend vierhundert deutsche Meilen, und eine Meile hat zwei Stunden. Ihre Oberfläche aber enthält neun Millionen Meilen in's Gevierte, und davon sind fast drei Viertel Wasser und ein Viertel Land. Ihre ganze Masse aber beträgt mehr als zweitausend fünfhundert Millionen Meilen im Klaftermaß. Das haben die Gelehrten mit großer Genauigkeit ansgemessen und ausgerechnet und sprechen davon wie von 'einer gemeinen Sache. Aber niemand kann die göttliche Allmacht begreifen, die dieseungehener große Kugel schwebend in einer un- sichtbaren Hand trägt, und jedem Pflänzlein darauf seinen Thau und sein Gedeihen giebt und dem Kindlein, das geboren wird, einen lebendigen Odem in die Nase. Man rechnet, daß tausend Millionen Menschen zu gleicher Zeit auf der Erde leben und bei dem lieben Gott in die Kost gehen, ohne das Gethier. Aber es kommt noch besser. Denn zweitens: Die Sonne, so nahe sie zu sein scheint, wenn sie früh hinter denbergenin die frische Morgenluft hinaufschaut, so ist sie doch über zwanzig Millionen Meilen weit von der Erde entfernt. Weil aber eine solche Zahlsich geschwinder aussprechen, als erwägen und ausdenken läßt, so merke: wenn auf der Sonne eine scharf geladene Kanone stände und der Kanonier, der hinten steht und sie richtet, zielte auf keinen andern Menschen, als auf dich, so dürftest du deswegen in dem nämlichen Augenblicke, als sie abgebrannt wird, noch herzhaft anfangen, ein neues Haus zubauen, und könntest darin essen, trinken und schlafen. Denn wenn auch die Kugel in schnurgrader Richtung und immer in gleicher Geschwindigkeit immer fort und fort flöge, so könnte sie doch erst nach Verfluß von ungefähr fünfundzwanzig Jahren von der Sonne hinweg auf der Erde anlangen, so doch eine Kanonenkugel einen scharfen Flug hat und zu einer Weite von sechshundert Fuß nicht mehr als den sechzigsten Theil einer Minute be- darf, nämlich eine Sekunde. Daß nun ferner die Sonne auch nicht bloß eine glänzende Fensterscheibe des

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 339

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
339 Himmels, sondern, wie unser Erdkörper, eine schwebende Kugel sei, begreift man schon leichter. Aber wer vermag mit feinen Gedanken ihre Größe zu umfassen, nachdem sie aus einer so entsetzlichen Ferne solche Kraft des Lichts und derwärme noch auf die Erde ausübt und alles segnet, was ihr Antlitz bescheint? Der Durch- messer der Sonne ist einhundertzwölfmal größer, als der Durchmesser der Erde. Wenn sie hohl wäre inwendig, so hätte nicht nur unsere Erde in ihr Raum, auch der Mond, der doch fünfzigtansend Meilen von uns absteht, könnte darin ohne Anstoß auf - und untergehen; ja, er könnte noch einmal so weit von uns entfernt sein, als er ist, und doch ohne Anstoß um die Erde herumspazieren, wenn er wollte. So groß ist die Sonne und geht ans der nämlichen, allmächtigen Hand hervor, die auf der Erde das Mohnsamenkörnlein in seiner Schale bildet und zur Reife bringt, eins so unbegreiflich wie das andere. Die Erde dreht sich in vierundzwanzig Stunden um sich selber. Nämlich man stelle sich vor, wie wenn von einem Punkt der Erdkugel durch ihre Mitte bis zum entgegengesetzten Punkt eine lange Axe gezogen wäre. Diese zwei Punkte nennt man Pole. Gleichsam um diese Axe herum dreht sich die Erde in vierund- zwanzig Stunden, nicht nach der Sonne, sondern gegen die Sonne; und der Morgen und Mittag und Abend, das heilige Osterfest und sein Glockengeläute wandeln in vierundzwanzig Stunden um die Erde herum und erscheinen nie an allen Orten zu gleicher Zeit, sondern in Wien zum Beispiel sechsundfünfzig Mi- nuten früher, als in Paris. Während die Erde den Morgen und den Abend, und zu seiner Zeit das heilige Osterfest in vierundzwanzig Stunden gleichsam um sich hcrumspinnt, bleibt sie nickt an dem nämlichen Ort im unermeßlichen Weltraum stehen, sondern sie bewegt sich unaufhörlich und mit unbegreiflicher Geschwindig- keit in einer großen Kreislinie in dreihundertfünfundsechzig Tagen und ungefähr sechs Stunden um die Sonne herum und wieder auf den alten Ort. Deswegen und weil alsdann nach dreihundertfünfundsechzig Tagen und ungefähr sechs Stunden alles wieder so wird und alles wieder so steht, wie es vor eben so viel Zeit auch gestanden hat, so rechnet man dreihundertfünfundsechzig Tage zu einem Jahre und spart die sechs Stunden vier Jahre lang zusammen, bis sie auch vier- undzwanzig Stunden ausmachen; denn man darf nichts von der kostbaren Zeit verloren gehen lassen, .deshalb rechnet man üuf je vjer Jahre einen Tag mehr und nennt es das Schaltjahr. Der Frühling beginnt um den einundzwan- zigsten März; die Sonne steht gleich weit von beiden Polen über der Erde, Tag und Nacht sind gleich. Die Sonne scheint immer näher zu kommen und immer höher am Himmel aufzusteigen, der Tag imd die Wärme nehmen zu, die Nacht und die Kälte nehmen ab. Der Sommer beginnt am einundzwanzigsten Juni. Alsdann steht die Sonne am höchsten über unserm Haupte, und dieser Tag ist der längste. Von da an kommt die Sonne immer schiefer gegen uns zu stehen, und die Tage werden kürzer. Der Herbst beginnt am einundzwanzigsten Sep- tember. Tag und Nacht sind wieder gleich, die Tage und die Wärme nehmen immer mehr ab, die Nächte und die Kühle nehmen zu. Der Winter beginnt am einundzwanzigsten December. Der Leser verschläft alsdann die längste Nacht, und die Sonne steht so tief, daß sie ihm noch früh um nenn Uhr durch des Nach- bars Kaminhut in das Stüblein schauen kann, wenn die Fensterscheiben nicht ge- froren sind. — Hieraus ist zu gleicher Zeit zu erkennen, daß nie auf der ganzen Erde die nämliche Jahreszeit herrscht. Denn zu gleicher Zeit und in gleichem Maße, wie sich die Sonne von unserem Scheitelpunkt entfernt, oder wir von der Sonne, kommt sie höher über diejenigen zu stehen, welche gegen den anderen Pol hinaus wohnen, und umgekehrt ebenso. 2. Der Mond. Der Leser wird nun recht begierig sein, auch etwas Neues von dem Mond zu erfahren, der ihm nachts so oft in die Fenster scheint. Erstlich: Der Mond ist auch eine große Kugel, die im unermeßlichen Welträume schwebt, nicht anders, 22*

4. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 340

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
340 als die Erde und die Sonne; aber in seiner körperlichen Masse fünfzigmal kleiner, als die Erde, und nicht viel über 50,000 Meilen von ihr entfernt. Zweitens: Der Mond, wie die Sonne, scheint sich in vierundzwanzig Stunden um die Erde herumzudrehen. Erscheint nur so, und in Wahrheit kommt das Erscheinen und Verschwinden des Mondes, wie der Sonne, nur von der Umdrehung der Erde um ihre Axe her. Drittens: Der Mond muß auch sein Licht und Gedeihen von der Sonne empfangen. Eine Hälfte seiner Kugel ist erhellt, die gegen die Sonne gekehrt ist, die andere ist finster. Damit nun nicht immer die nämliche Hälfte hell und die nämliche finster bleibe, so dreht sich der Mond, wie die Erde, um sich selber oder um seine Axe, und zwar in neuuundzwauzig und einem halben Tag. Daraus folgt, daß in dieser langen Zeit der Tag und die Nacht nur einmal um den Mond herumwandeln. Der Tag dauert dort an einem Ort so lange, als ungefähr zwei von unsern Wochen, und eben so lange die Nacht; und ein Nacht- wächter muß sich dort schon sehr in Acht nehmen, daß er in den Stunden nicht irre wird, wenn es anfängt, zweihundertdreiuudzwauzig zu schlagen, oder dreihundert- ueun. — Aber viertens: Der Mond bewegt sich in der nämlichen Zeit auch um die Erde. Dies sieht man an den Sternen. Wenn mau einen langsam gehenden Postwagen aus weiter Ferne beobachtet, meint man, er stehe still; wenn man aber bemerkt, wie er doch nicht immer neben dem nämlichen Baum an der Straße sich befindet, sondern nach ein paar Minuten neben einem andern, so erkennt man, daß er nicht still steht, sondern langsam der Station zufährt. Wenn er aber in einem großen Kreis um den Leser herumführe, so müßte er doch zuletzt wieder zu dem nämlichen Baum kommen, bei welchem er zuerst stand, und daran müßte man erkennen, daß er jetzt seinen Kreislauf vollendet hat. Also auch der Mond. Er hält sich nicht jede Nacht bei dem nämlichen Sternlein auf, sondern er rückt weiter von einem zum andern. Am andern Abend um die nämliche Zeit ist er schon um ein Beträchtliches vorgerückt, aber ungefähr in oben benannter Zeit, etwas früher, kommt er wieder zu dem nämlichen Stern, bei dem er zuerst stand, und hat seinen Kreislauf um die Erde vollendet. Fünftens: Da sich der Mond also um die Erde bewegt, so ist daraus leicht abzunehmen, was es mit dem Mond- • Wechsel für eine Bewaudtniß hat. Der Neumond ist, wenn der Mond zwischen der Sonne und der Erde steht, aber etwas höher oder tiefer. Alsdann ist seine ganze erleuchtete Hälfte, oder sein Tag, gegen die Sonne gekehrt, und seine Nacht schaut herab gegen uns. Vom Neumond an, wenn der Mond auf semem Umlauf zwischen der Sonne und der Erde heraustritt und sich gleichsam mit ihnen in's Dreieck stellt, erblicken wir zuerst einen schmalen Streif von der erhellten Mond- kugel, der immer größer wird, bis zum ersten Viertel. Das erste Viertel ist, wenn der Mond so steht, daß gerade die Hälfte der erleuchteten Halbkugel oder der vierte Theil von dem Monde gegen uns im Licht ist, und die Hälfte von der verfinsterten Halbkugel im Schatten. Der Vollmond ist, wenn der Mond auf seinem Kreis- lauf um die Erde hinter der Erde steht, also daß die Erde zwischen ihm und der Sonne schwebt, aber etwas tiefer oder höher. Alsdann können wir seine ganze erleuchtete Hälfte sehen, wie sie von der Sonne erleuchtet wird, und aus unserer Nacht hinaufschaueu in seinen Tag. Vom Vollmond an, wenn der Mond sich wieder auf der andern Seite herumbiegt um die Erde, kommt wieder etwas von seiner finstern Hälfte zum Vorschein, und immer mehr bis zum letzten Viertel. Dies tritt ein, wenn wieder die eine Hälfte der Halbkugel, die gegen uns steht, erleuchtet, die andere verfinstert ist. Sechstens aber, wenn der Mond und die Erde einmal in schnurgerader Linie von der Sonne stehen, so geschehen noch ganz andere Sachen, die man nicht alle Tage sehen kann, nämlich die Finsternisse. Wenn der dunkle Neumond je zuweilen in seinem Lauf gerade zwischen die Erde und die Sonne hineinrückt, nicht höher und nicht tiefer, so können wir vor ihm am hellen Tag die Sonne eine Zeit lang nimmer sehen, oder doch nicht ganz und das ist alsdann eine Sonnenfinsterniß. Die Sonnenfinsterniß kann nur im Neumond stattfinden. Wenn aber im Vollmond die Erde gerade zwischen die Sonne und den Mond hineintritt, nicht höher und nicht tiefer, so kann die

5. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 342

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
— 342 — sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch das Ansehen, als wenn nicht alles daran recht an einander hinge, sondern viel leere Zwischenräume da wären. Die Kometsterne sind mit einem schönen, leuchtenden Schweif geziert, aber nicht alle. Einige z. B. haben rings um sich bloß einen Strahlenschein, als wenn sie mit leuchtenden Haaren eingefaßt wären, wie in den großen Bibeln die Köpfe der heiligen Evangelisten und Apostel aussehen und Johannes des Täufers. Hat aber ein solcher Stern einen Schweif, so hat er allemal das Ansehen eines Dunstes, der von Strahlen erhellt ist. Man kann hinter ihm immer die Sterne seben, an denen er vorbeizieht; er ist immer etwas gebogen, wird bald größer, bald kleiner, bald heller, bald bleicher. 4. Die Milchstraße. Die Fixsterne sind so weit von uns entfernt, daß es gar kein Mittel mehr giebt, ihre Entfernung auszurechnen. Der Sirius z. B. oder der Hundsstern, der mit seinem wunderschönen Glanze vor allen anderen Sternen herausstrahlt, muß wenigstens 28,000mal weiter von uns entfernt sein, als die Sonne. Also kann es auch nicht fehlen, daß er noch viel größer als die Sonne und selber eine glorreiche, strahlende Sonne ist, die ihrerseits wieder vielleicht eine ganze Planetenwelt um sich schwingt. Und so ist auch jeder andere Fixstern eine Sonne; denn daß sie uns so viel kleiner erscheinen, rührt nur von ihrer größeren Ent- fernung her. Aber kennen wir nicht alle die Milchstraße, die wie ein breiter flatternder Gürtel den Himmel umwindet? Sie gleicht einem ewigen Nebelstreif, den eine schwache Helle durchschimmert. Aber durch die Gläser der Sternseher betrachtet, löset sich dieser ganze Lichtnebel in unzählige kleine Sterne auf; und es ist wohl glaublich, daß, wenn ein Steruseher auf den letzten obersten Stern sich hinaufschwingen könnte, der von hier aus noch zusehen ist, so würde er noch nicht am Ende sein, sondern ein neuer Wunderhimmel voll Sterne und Milchstraßen würde sich vor seinen Augen aufthun bis ins Unendliche hinaus. Aber der ewige und allmächtige Geist, der alle diese Lichter angezündet hat und alle die Heere von Weltkörpern in den Händen trägt, sieht das Kind lächeln auf der Mutter Schoß und ernährt auch das kleinste Insekt, und er umfaßt die Erde und den Himmel und aller Himmel Himmel mit Liebe und Erbarmung. Denn ob auch die unfaßbare Größe des Weltalls predigt: Was ist der Mensch, daß du seiner gedenkest, und Adams Kind, daß du dich seiner an- nimmst? so wissen wir doch: Und ob auch eine Mutter ihres Kindes vergäße, so willi ch doch deiner nicht vergessen, sprichtderherr.

6. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 343

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
Aus der Maturkunde. Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. Psalm 104, 24. 67. Die Natur. -ie Natur begreift alles, was Gott erschaffen hat; den Himmel und die Erde, wie auch ihren unerschöpflichen Inhalt: den Himmel mit seinen unzählbaren Fixsternen, jeden in un- ermeßlicher Ferne, jeden so groß, daß unsere Vorstellung sein Maß nicht fassen könnte; die Erde unter unseren Füßen, die uns als ein ruhender ebener Wohnsitz erscheint, die aber doch, allem Scheine zuwider, ein riesengroßer Erdball ist, der sich mit stürmischer Eile täglich um sich selber dreht, im großen Kreise jährlich sich um die Soune schwingt und von dieser seiner Sonne sammt allen anderen Planeten, in unbegreiflich langen Zeiten, fortwährend anderen Gegenden des Weltraums zugetragen wird. Die Natur begreift aber auch zugleich alles, was mit uns auf Erden befindlich ist und daher unsere Theilnahme in Anspruch nimmt, weil es uns schadet oder nützt, oder den Reichthum, die Mannigfaltigkeit und die Schönheit der, zu allgemeiner Freude geschaffenen, Welt vergrößert; nicht bloß, was mit uns auf der Oberfläche wandelt, sondern auch, was die Tiefen des Bodens und die Abgründe des Meeres erfüllt, was auf den Gip- feln der Berge und in den freien Lüften getroffen wird; nicht bloß die lebendigen Wesen, die wir nach unsern eigenen Empfindungen beurtheilen, also die Thiere, nicht bloß die Pflanzen, deren Leben wir zwar nicht mit unseren Empfindungen, aber wohl mit unserem Wachsen und Gedeihen vergleichen können, sondern auch das scheinbar Leblose, die Erden und Ge- steine, das Wasser und die Luft, mit den Kräften, von denen sie erfüllt sind, und durch welche sie alle mit einander auch gleichsam eine Art von Leben führen. Im Gegensatze zu allen diesen Geschöpfen nennt man Natur aber auch die ewigen Gesetze, welche Gott jedem Einzelwesen eingepflanzt, und

7. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 354

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
354 zahl dieses Kreises mit der Insel Singapore, wo der Tiger seine blutigsten Ernten hält, so forderte der Wolf halb so viele Opfer, als der Königstiger auf dieser kleinen Insel, die er schwimmend erreicht, und auf der er, ob- gleich sie nicht größer ist, als die Insel Alsen, jährlich gegen 400 Menschen in der Nahe einer von allen Völkern der Erde besuchten Handelsstadt zerreißt. 74. Der Fuchs. Der Fuchs hat dieselbe Neigung zum Raub, die den Wolf bezwingt, aber er weiß sie zurückzuhalten und gelegnere Augenblicke abzuwarten. Seine Lebensart macht ihn verwickelter Betrachtungen fähig. In neuer Lage versteht er immer neue Mittel zu ersinnen und innere Gewohnheit und Lust im Zaume zu halten; selten läßt er sich hinreißen. Nachdem er sich still und leise seiner Beute genähert hat, springt er schnell und leicht auf sie los. Er geht stets mit der Nase gegen den Wind, kennt alle Schlupfwinkel, Hecken und rettenden Auswege. Alle Umstände einer früheren Gefahr hält er seinem Gedächtnisse eingeprägt. Neuen Gegen- ständen naht er scheu und langsam, jeder Schritt ist ihm verdächtig; nur mit einer ihm unbekannten Lockspeise kann er gefangen werden, hat er sie einmal erfahren, so ist nichts weiter damit gegen ihn auszurichten. Er spürt das Eisen und weiß den Köder geschickt von der Falle wegzunehmen, ohne daß es ihm schadet. Ihm ist große Ausharrungskraft eigen; in seinem unterirdischen Bau überfallen und belagert, steht er lieber den grau- samsten Hunger aus, ehe er hervorkäme, manchmal wochenlang. Nur Todesnoth zwingt ihn endlich. 73. Der Hund. Der Hund ist die merkwürdigste, vollendetste und nützlichste Erobe- rung im Thierreicbe, welche der Mensch jemals gemacht hat, denn die ganze Art ist unser Eigenthum geworden ; jedes Individuum gehört seinem Herrn gänzlich, richtet sich nach seinen Gebräuchen, kennt und vertheidigt dessen Eigenthum und bleibt ihm ergeben bis zum Tode. Und alles dieses ent- springt weder aus Noth, noch aus Furcht, sondern aus reiner Erkenntlich- keit und wahrer Freundschaft. Die Schnelligkeit, die Stärke und der Geruch des Hundes haben aus ihm für den Menschen einen mächtigen Gehülfen gegen die anderen Tbiere gemacht, und vielleicht war er sogar nothwendig zum Bestände der Gesellschaft des menschlichen Vereins. Der Hund ist das einzige Thier, welches dem Menschen über den ganzen Erdball gefolgt ist. Die wilden Hunde und die der wenig gebildeten Völkerschaften, wie z. B. der Neuholländer, haben aufrecht stehende Ohren, was zu der Ver- muthung Anlaß gegeben hat, daß die dem Urbilds am nächsten stehenden Rassen der Sch ä ferh u n d und der Spitz seien; die Vergleichung der Schädel aber nähert diese mehr dem Schlachterhund und der däni-

8. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 361

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
— • 361 schwarze Schwanzspitze. In diesem Winterkleide galt sein Pelz ehemals für das edelste Rauchwerk und muszte Kaisern und Kurfürsten zur Zierde dienen. Weniger wild, als die drei genannten, sind die eigentlichen Marder, welche auszer lebenden Thieren auch Früchte verschiedener Arten ge- nieszen. Den schönsten Pelz.unter ihnen hat die kleinste Art, der Zobel, von brauner Farbe, verschieden dunkel, an Kopf und Gurgel weiszlich, und leicht kenntlich durch seine dicht behaarten Fuszsohlen. Das kleine unscheinbare Thierchen, welches Sibirien und Nord- amerika bewohnt, und dessen Pelz so kostbar ist, dasz ein vollständiger Rock der besten Art auf 10,000 Thaler zu stehen kommt, hat seinen Jäger bis in die fürchterlichsten schneebedeckten Einöden der groszen Festländer gelockt und die Entdeckung dieser Gegenden allein veranlaszt. Auch der Pelz des Baummarders ist sehr geschätzt; er wird daher Edelmarder genannt und eifrig verfolgt. In Europa und Amerika einheimisch, haust er bei uns vorzüglich in dunklen Tannenwäldern, wo er Vögel und Eichhörnchen aus ihren Nestern holt und seine Wohnung in hohlen Bäumen aufschlägt. Selbst am Tage weisz er das Eichhörnchen zu greifen oder über die Wipfel des ganzen Waldes hin zu Tode zu jagen. Im Winter, wo sein Pelz den höchsten Werth hat, folgt der Jäger im Schnee der Spur des Marders bis an den Baum, den er bestiegen, und wo er meistens im Winkel eines Astes hockt. Verfehlt ihn der erste Schusz, so bleibt er doch des Jägers sichere Beute, denn derselbe kann ruhig zum zweiten Male laden; der Marder bleibt an seiner Stelle hangen und blickt den feindlichen Menschen unverwandten Auges an. Täuschend ähnlich ist ihm der Steinmarder, der sich bei den Wohnungen der Menschen in Scheuern und Holzstöszen aufhält und. an allen Theilen der Gebäude und ihrer Umgebungen zu klettern versteht. Man unterscheidet ihn am besten durch die weiszgezeichnete Kehle. Er ist der Hauptfeind des Geflügels auf dem Hofe ; Taubenschläge und Hühnerställe kann man nicht sorglich genug vor ihm schützen, denn die Eier säuft er durch ein kleines Loch aus, und alle lebenden Thiere des Stalles mordet er, auch wenn er nur ein einziges zur Nahrung mit sich schleppt. • Auch die Ottern gehören zu diesen kleinen marderähnlichen Raub- thieren, denn ihr Gebisz gleicht dem des Marders. Nur die Seeotter, welche in dem Stillen Meere lebt, und deren schwarzer Pelz trotz seiner Kleinheit schon mit 200 Thalern bezahlt worden ist, bildet in ihrem Ge- bisz einen Uebergang zu den Seehunden. Die gemeine Fischotter aber wohnt in unseren Flüssen, Bächen und Seen, ja selbst in den Gräben des Marschlandes, und manche Ver-

9. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 406

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
406 Adergewebe. Einige stellen grüne Blätter, andere dürre und verwelkte vor. Ja, oft könnte man das ganze Jnsect für einen Theil des Zweigwerks an einem Baume halten. An Fischen bewundert man die glänzenden Schuppen als einen ihnen eigenthümlichen Schmuck; aber man bringe einen Schmetterlingsflügel unter das Mikroskop, und man wird finden, daß die Natur auch Jnsecten mit denselben Vorzügen begabt hat. Das reiche und sammetne Farbcn- spiel des Gefieders der Vögel ist nicht schöner, als das, welches der wiß- begierige Beobachter in großer Mannigfaltigkeit bei den Schmetterlingen erblickt. Jene vielfarbigen Augen, welche den Schweif des Pfauen so herrlich schmücken, werden von einem unserer gewöhnlichsten Schmetterlinge treffend nachgeahmt. Man glaubt, Federn seien das Eigenthümliche der Vögel i allein die Jnsecten ahmen sie oft nach in ihren Fühlhörnern, Flü- geln und zuweilen selbst in der Bedeckung ihres Leibes. Wir bewundern mit Reckt die Bekleidung der vierfüßigen Thiere, ihre Häute mögen mit Haar oder Wolle oder Pelz bedeckt sein; aber viele Jnsecten sind mit all diesen Haararten bekleidet, und zwar sind sie unendlich viel feiner und sei- denartiger im Bau, glänzender und zarter in der Farbe, und mannigfaltiger schattiert, als bei irgend einem anderen Thier. An Buntheit übertreffen die Jnsecten gewiß jede andere Classe von beseelten Wesen. In der Bemalung derselben sind oft die Wolken des Himmels nachgeahmt; in anderen die Windungen der Flüsse oder das Wellenspiel des Wassers; andere haben das Ansehen eines übergeworfenen Kleides vom feinsten Netzwerk; andere gleichen Wappenschildern, die Schwarz, Blau, Grün, Roth, Silber und Gold, Balken, Bänder, Kreuze, Halbmonde, Sterne und selbst Thiere in den Feldern führen. Bei vielen sind mathematische Figuren, bei anderen Buchstaben verschiedener Sprachen deutlich abgebildet. Auch in anderer Hinsicht hat die Natur hier ihre Gunst nicht gespart. Einigen hat sie Flossen wie den Fischen gegeben, oder Schnäbel wie den Vögeln, anderen Hörner u. s. w. Der Ochs, der Hirsch, das Nashorn haben in dieser Beziehung viele Vorbilder unter den Jnsecten. Das eine ist mit Hauzähnen wie der Elephant, ein anderes mit Stacheln bewehrt wie Stachelschwein und Igel; ein anderes stellt im Kleinen ein Krokodil vor ; einem vierten geben die Hinterbeine des Känguruh ein sehr sonder- bares Ansehen, und der drohende Kopf der Schlange findet sich an einem fünften. Es würde endlos sein, wenn man alle Beispiele von solchen Wiederholungen anführen wollte; nur sei bemerkt, daß im allgemeinen diese Waffen und Werkzeuge in Bau und Ausführung jene, welchen sie ähneln, bei weitem übertreffen. Und wie regen die Jnsecten unsere Einbildungskraft an! Der Schmetterling, geziert mit Schönheit und Anmuth, getragen von glänzen- den Flügeln und aus jeder Blume saugend, erinnert an die seligen Be- wohner glücklicherer Welten; andere dagegen erscheinen als Abbilder von unterirdischen Wesen. Denn sehen wir die scheußliche Farbe und das teuf- lische Aussehen, das einige auszeichnet, die finsteren Höhlen, in denen sie *

10. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 428

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
428 Erde darstellt. Der Funken einer oder mehrerer Leydener Flaschen ist im stände, Pappe oder Glas zu durchbohren, brennbare Stoffe zu entzünden und bei Menschen heftige Erschütterungen des Nervensystems zu bewirken. Die Gestalt dieses Funkens bei angemessener Schlagweite ist der des Blitzes entspre- chend und giebt ein anschauliches Bild desselben im Kleinen. Wie man aber durch ein Metall den elektrischen Funken stets bei jedem weniger gut leitenden Körper vorbeiführen kann, so kann man es auch mit dem Blitze, und darauf ist die Einrichtung der Blitzableiter ge- gründet, welche eiserne Stangen auf den Häusern sind, die durch eine kupferne Leitung mit dem feuchten Grunde der Erde verbunden werden. 129. Das Gewitter. Eine der schönsten und erhabensten, zugleich aber auch der furchtbarsten Erscheinungen in unserem Luftkreise ist das Gewitter. Seine Entstehung ist abzuleiten von Anhäufung der Elektricität in der oberen Luft. Bei jeder Wolkenbildung ist Elektricität mit im Spiel, indem eine bekannte Er- fahrung ist, daß beim Verdampfen des Wassers sich Elektricität zeigt; am stärksten ist dies der Fall bei der Bildung von Gewitterwolken. Durch den Einfluß der Sonnenstrahlen und der Wärme und die dadurch veranlaßte Verdampfung wird die Atmosphäre und der sich in ihr bildende Wasserdampf positiv elektrisch, was sich immer mehr verstärkt und im Gegensatze die Erde negativ elektrisch macht. Endlich vereinigen sich die Wasserdämpfe zu Wolken, die Elektricität steigt noch mehr durch Verwandlung des Dunstes in Bläschen und erzeugt sich jeden Augenblick von neuem und endlich ent- ladet sie sich durch ein Ueberschlagcn von der elektrischen Wolke in eine andere oder in den Erdboden. Diese Entladung geschieht durch einen Funken, und wir nennen denselben Blitz. Die angehäufte Elektricität war es, welche Franklin und seine Nachfolger mit Hülfe des elektrischen Drachen herableiteten und beobachteten. Interessant ist es, die Bildung der Gewitterwolken vom Ansang an zu beobachten- Es zeigen sich dabei, obgleich oft vielfältig verschieden, folgende Haupterscheinungen: an heißen Tagen steigen gegen Mittag einzelne, dicke Wolken am Himmel aus, die bald ruhig an einem Orte verharren, bald sich langsam vorwärts bewegen. Die Luft wird immer schwüler, und keinlüftchen regt sich über der sonnen- verbrannten Flur. Nach und nach kommen noch mehrere Wolken zum Vorschein, und diese werden sichtlich von den Hauptmassen angezogen, mit welchen sie sich vereinigen. Die leichtere Wolke sendet Streifen aus gegen die schwerere, ähnlich wie die feinen, leichten Körperchen von der elektrisierten Glas- oder Harzstange angezogen werden, und folgt bald diesen Vorläufern
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