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1. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 54

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
54 größte Aufmerksamkeit zu. Seine Absicht war, durch eigenes Beispiel sowohl wie durch Verordnungen Ackerbau und Viehzucht zu heben. Zu dem Zwecke erließ er 812 das berühmte Kapitular De villis im-perialibus, d. i. Verordnung über die Bewirtschaftung der Kammergüter. „Der große Kaiser gliederte die Königsgüter in Haupt- und Nebenhöfe und ordnete zum Mittelpunkte mehrerer Güterkomplexe je eine Pfalz. Die Nebenhöfe, welche teils von dort sitzenden Unfreien oder von Kolonen und abhängigen Freien, teils unmittelbar auf Rechnung der Herrschaft bewirtschaftet wurden, standen in dienendem Verhältnisse zu je einem Haupthofe. Vom Haupthofe aus wurde durch den Amtmann und seine Gehilfen, die Meier, der Gutsbezirk mit den Nebenhöfen geleitet und die nötigen Anordnungen für Saat- und Erntearbeit getroffen. Je nach der Art und Lage der den einzelnen Höfen zugehörigen Ländereien konnte jetzt das eine oder andere Produkt auf den Äckern erzielt werden, während man in kleineren Wirtschaften von jedem Boden jede nötige Frucht verlangen mußte. Die Überschüsse der auf den Neben- und Haupthöfen gewonnenen Erzeugnisse lieferten die Amtleute in der Regel an die Pfalzen ab. An diesen Sammelpunkten entstanden naturgemäß Märkte, wie bei der Pfalz Frankfurt a. M. Ein königlicher Hof, eine Domäne, war mit Gebäuden, Gerätschaften und Vorräten vollauf versehen. Die noch keineswegs allgemein gebräuchlichen Steinbauten fanden sich hier, und wenigstens das Herrenhaus war aus Steinen aufgeführt, während die Hütten für die auf dem Hofe dienstbaren Unfreien aus Holz gezimmert waren. Frauengemächer, in welchen Mägde spannen, webten und färbten, waren z. B. in Asnapium elf vorhanden, wie auch ein Keller unter dem Hause, in welchem man Wein u.dgl. barg. Ein Zaun umschloß alle jene Baulichkeiten samt der Stallung, der Küche, dem Backhause, den Speichern und Scheunen. Einlaß in den Hof gemährte ein steinernes Thor mit söllerartigem Überbau. In besonders abgegrenztem Garten zog man Obstbäume. Gewebe, Betten, Polster, eisernes, ehernes und hölzernes Gerät durften auf keinem Königsgute fehlen." (E. Blume, Quellensätze.) Im einzelnen bestimmt Karl in seinem Kapitular von 812 etwa folgendes: Die königlichen Güter sollen nur ihm allein dienen, nicht andern Leuten. Das Gesinde soll gut gehalten und von den Amtleuten nicht

2. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 57

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
57 lande rückten Franken ein. sie machten den von Karl gelernten Betrieb der Landwirtschaft in ihren neuen Wohnsitzen bekannt. Hierher gehören ferner die Bestrebungen des großen Herrschers für die Erleichterung des Verkehrs. Er sorgte dafür, daß überall gangbare Wege. Dämme und Brücken gebaut wurden, deren Instandhaltung den betr. Besitzern zur Last fiel. An bestimmten Stellen konnten zur Erleichterung dieser Last Zölle erhoben werden, nur durften dieser Brücken-, Wege- u. a. Zölle nicht allzuviele werden, damit die Wohlthat sich nicht in Plage verkehre. Sehr gern benutzte man die Wasserwege. Karl versuchte es, das schwarze Meer durch einen Kanal vom Main zur Donau mit der Nordsee zu verbinden; seine Baumeister wußten indes noch nicht, wie man die Schwierigkeiten des Bodens, namentlich Sümpfe, überwindet, und so blieb es bei dem Versuche. In unfern Tagen hat König Ludwig I. von Bayern den Plan Karls wieder aufgenommen und durch den Ludwigskanal eine Verbindung beider Flüsse geschaffen. Auf diesen durch Natur oder Kunst geschaffenen Wegen fand der Handel. Handel feine Verbreitung. Fränkische Kaufleute zogen quer durch Deutschland nach den Märkten der Slaven und Avaren. Stapelplätze des Handels waren Bardewik, Celle, Magdeburg. Erfurt, Hall stadt bei Bamberg, Forchheim, Regensburg, Lorch. Von der Nordsee über die Alpenpässe führten die Wege nach Italien; über das Meer ging der Kaufmann nach England, Norwegen, Schweden und Rußland. Auch mit dem Morgenlande suchte Karl Handelsbeziehungen anzuknüpfen, wobei er sich eines landkundigen Juden bediente. der die Gesandtschaft zu dem sagenberühmten Harun al Raschid führte. Die Haupthandelsleute neben den Juden waren Friesen, Engländer und Araber von der Nordküste Afrikas; sie besuchten die fränkischen Märkte, die sich besonders bei den kaiserlichen Pfalzen entwickelt hatten. Friesland hatte bedeutende Tuchwebereien, deren Erzeugnisse im Morgenlande sehr begehrt waren; Metallguß und Glasbereitung ging meist von den Klöstern aus; die Töpferei blühte in Mainz. Von der größten Bedeutung für den Handel war es, daß diemünz-, kaiserliche Regierung strenge Redlichkeit im Handel und Wandel sor-^^Ge-derte: die Kaufleute durften nur solches Maß und Gewicht führen, das dem in der Pfalz aufbewahrten Muster genau glich. Auch die Münzverhältnisse wurden neu geordnet. Statt der in der merovingi-fchen Zeit bestehenden Goldwährung begann Karl die Silberwährung

3. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 37

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
37 alles herrenlose Land, besonders die nicht zum Besitz des Dorfes gehörenden Wälder und die Wasserstraßen zu. Von dem übrigen Besitztum empfing der Herrscher seinen Anteil ebenso wie seine Volksgenossen. Infolgedessen ward er der reichste Großgrundbesitzer. Er erteilte indes den Anwohnern der öffentlichen Wälder wohl das Recht zu roden und vergab auch sonst von seinem Eigen an seine Freunde. Dergestalt erworbene Ländereien schieden aus dem Verbände der Markgenossenschaft und bildeten in Verbindung mit dem Privateigentum den Anfang der großen Güter, die ihren Besitzer für einen bedeutenden Teil derselben von dem Zwange der Dorfgemeinde befreiten. Jemehr aber die Güter an Zahl und Größe zunahmen, desto mehr ging der Besitz der freien Bauern zurück. Der Grund für diese Erscheinung lag zunächst darin, daß den Landmann mancherlei öffentliche Pflichten beschwerten, die ihn an der regelmäßigen und sorgfältigen Feldarbeit hinderten. Er mußte gegen wilde Tiere und Räuber kämpfen, im Herren-(Fron-)dienste an der Herstellung öffentlicher Wege und Brücken arbeiten, dem Aufgebot des Königs zum Kriege wie zum Gerichte (Dinge) folgen u. s. w. Übertrat er die Gesetze, so waren Geldbußen die nächste Folge, und erfreute er sich einer zahlreichen Familie, so zerfiel das Erbe bei seinem Tode in viele kleine Teile. Schlimmer aber als alle diese Hindernisse einer gedeihlichen Entwicklung des Bauernstandes war die Zuchtlosigkeit der Großen. Was die vielen Kriege der Franken mit äußern und innern Feinden dem Landmann noch übrig gelassen hatten, das verwüstete der Übermut der hohen Herren und ihrer Krieger oft mitten im Frieden. Da konnte es denn nicht ausbleiben, daß eine Menge freier Bauern schließlich ohne Besitztum war, und daß viele im Drange der Not ihr Gut und Eigen einem mächtigen Herrn als Geschenk Übergaben und es dann als Zinsleute und Hörige von diesem pachtweise, meistens auf fünf Jahre, zurückempfingen. Trotz all' dieser Übelstände, deren schlimmster die Vermehrung der großen Guter und die Verminderung der kleinen Höfe war, blühte die Landwirtschaft auf. Sie empfing besondere Förderung durch die Großgrundbesitzer und die Klöster, die sich die Pflege des Obst- und Weinbaues, der Vieh- und Bienenzucht, der Forstwirtschaft u. s. w. eifrig angelegen sein ließen. Während der Großgrundbesitz mehr von den tieferen Waldgebirgen ausging, breiteten sich die Niederlassungen der Bauern von den breiten

4. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 92

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
92 3m Gegensatze zu der Erziehung der Knaben erteilte man dem Mädchen Unterricht im Schreiben und Lesen, einige Mädchen haben sogar Sprachen gelernt (Französisch. Latein). Auch in der Musik mußten sich die Mädchen üben: zum Saitenspiel (Leier. Harfe. Fiedel) ertönte meist Gesang. Das Ziel der weiblichen Erziehung war echte, wahre Weiblichkeit, Gottesfurcht, Tugend, Schamhaftigkeit und Bescheidenheit (die,Maße). (Vergl. die Winsbeckin, Nibelungen, Gudrun.) Städte. Zugleich mit dem Stande der Witter bildete sich derjenige der Bürger aus. Die St’eime der Entwicklung der Städte waren zum Teil von den Römern, zum Teil von den großen Herrschern aus dem karolingischen und dem sächsischen Hause gelegt worden. Sie wuchsen fröhlich empor, ohne sich einer besondern Beachtung von seiten der überwiegenden Zahl der Landbewohner zu erfreuen, bis die große Empörung der Fürsten und Geistlichen gegen Heinrich Iv. die Bedeutung der Städte ins rechte Licht rückte. Die Ausbildung des Lehnswesenv hatte aus dem Lande vielfach ganz neue Beziehungen zwischen Herrschenden und Beherrschten hervorgerufen; der König war dem Volke ferner gerückt, er thronte als Spitze des Lehnverhält-nisses über den Unterthanen, die nur mittelbar noch seine Herrscherthätigkeit empfanden. Die Zahl der Freien verminderte sich mit großer 'Schnelligkeit, da die Neigung, den Schutz eines Mächtigen durch Über-tragung des Besitztums an diesen zu erwerben, immer stärker ward. Innerhalb des Ringes aber, der die abhängigen Leute umschloß, gab es wieder eine Menge Stufen, die vom besitzlosen Knechte bis zum Fürsten hinaufführten und in den Bezeichnungen der verschiedenen Gerichte ihren treuen Spiegel fanden. Dieser Zersplitterung treten die 'Städte mit ihrem Streben nach Vereinigung aller Bürger unter eine allen zugängliche und nahestehende Obrigkeit gegenüber. Die Unter-schiebe vor dem Gesetze schwinden allmählich, dasselbe Gericht urteilt über den angesehensten wie über den geringsten Bürger ab. So sind auch alle Bewohner der Stadt ohne Ausnahme zur Verteidigung derselben verpflichtet, und jeder einzelne hat feinen Teil an Steuern zu tragen. Im Gegensatz zum Lande, das sich einzig und allein mit dem Ackerbau beschäftigt, werden die Städte zu Mittelpunkten der gewerblichen Thätigkeit und des Handels. Bei der Entwicklung dieses Zweiges wirtschaftlichen Fleißes macht sich zuerst die städtische Gerichtsbarkeit geltend, die allmählich auch die übrigen Gebiete der mensch-

5. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 141

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
141 Wirtschaftsgebäuden getrennt, auch fehlten hier Back- und Brauhauv nicht. Zur Erleuchtung der Wohnungen bediente man sich angezündeter Holzspäne, die mit Ringen an der Wand befestigt wurden. Aus größeren Gütern zündete man bei festlichen Gelegenheiten Wachslichter an. Noch heute findet man hier und dort auf dem Lande große eiserne Öfen, welche im Winter für die Erwärmung der Wohnungen sorgen. Sie sind ein Erbteil aus der Zeit der Urväter. Vor einer viereckigen Öffnung in der Wand befindet sich innerhalb des Zimmers ein Ausbau aus Ziegelsteinen, der einen aus fünf eisernen Platten bestehenden Kasten trägt. In diesen schiebt man von außen das Feuerungsmaterial. Neben dem Stande der Bauern gelangte der Handwerkerstand in dieser Periode allmählich zu Bedeutung und Ansehen. Die Gewerbe wurden auf den großen Gütern durch Hörige, in den Städten von kleinen Freien im eigenen Hause betrieben. Ursprünglich waren alle Gewerbtreibenden unfreie Leute, die für ihre Herren arbeiteten. Als sie die Erlaubnis bekommen hatten, neben der Arbeit im Dienste der Herrschaft auch solche für andere und für eigene Rechnung zu übernehmen, kamen einige bald dahin, daß sie sich freifaufen konnten. Allmählich wandelte sich dann das Abhängigkeitsverhältnis um: die Handwerker vereinigten sich zu sogenannten Innungen, die nur das Interesse des Handwerks im Auge hatten und ihre Vorsteher selbst wählten. Die Gewerbetreibenden brachten die Erzeugnisse ihres Fleißes an den Markt und verwerteten sie dort lediglich in ihrem eigenen Nutzen. Die an anderer Stelle bereits erwähnten Handwerke umfaßten meistens die Bearbeitung von Webstoffen, von Holz oder von Metallen. Größeres Ansehen als die beiden oben genannten Stände erlangte Handel, die Gesellschaft der Handelsherren. Mehr und mehr beteiligten sich die Deutschen selbst am Handel, der anfänglich ausschließlich von Fremden, Italienern, Wenden, Juden betrieben wurde. Auch die Kaufleute waren aus dem Stande der Unfreien hervorgegangen. In späterer Zeit beschäftigten sich indes nicht nur Freie, sondern auch Dtitterbürtige mit diesem einträglichen Gewerbe. „Der deutsche Handel behielt großenteils die Wege bei, die der fränkische, namentlich unter Karl d. Gr. und seinen Nachfolgern, eingeschlagen hatte — nach Italien, die Donau hinab nach dem Oriente, den Rhein hinunter bis nach -England, endlich auch zu den Normannen und Slaven. Hauptstapel-

6. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 138

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
138 Gebetszeiten ankündigte. Dieses Anschlagen der Glocken versah den Dienst unserer Turmuhren. Eine genauere Zeiteinteilung ermöglichten die Sonnenuhren. Man rechnete zwölf Tagstunden, deren letzte mit Einbruch der Nacht aufhörte. Namen. Mit dem dreizehnten Jahrhundert begann in den Städten der allgemeine Gebrauch von Familiennamen, da für das gesteigerte Verkehrsleben in diesen Handelsmittelpunkten die bloßen Rufnamen nicht mehr ausreichten. In den Dörfern hat es bis zur Reformationszeit keine wahren Familiennamen gegeben. Die ritterlichen Geschlechter nannten sich nach dem Orte, in welchem sie Grundbesitz oder ihr wichtigstes Lehen hatten. Die übrigen Geschlechtsnamen waren ursprünglich Beinamen, zum Teil Spitznamen. Seit der sächsischen Zeit finden sich solche. Erst allmählich gewannen sie größere Festigkeit und übertrugen sich von einer Person auf deren sämtliche Angehörige. Nach den verschiedensten Rücksichten sind sie gewählt. Körperliche oder sonstige Eigentümlichkeiten, die Beschäftigung, der Ort, von wannen die Familie eingewandert war, der Name des Hauses, der Straße, wo sie wohnte, gaben den Anlaß zur Benennung der Geschlechter. Viele Familiennamen entstanden auch so, daß des Vaters Rufname dem des Sohnes, des Enkels u. s. w. beigefügt wurde." (E. Blume.) Wirt- Das wirtschaftliche Leben, für welches Karls des Großen Thätig- Leben ^ vorbildlich und anregend gewesen war, bewegte sich mit wachsender Lebhaftigkeit in den Bahnen, die ihm der große Volkswirt gewiesen hatte. Immer mehr lichteten sich die ungeheuren Wälder und gaben dem Ackerbau Raum. Scharen von Kolonisten zogen in die Deutschland benachbarten Länder und trugen deutsche Sprache. Sitte, Glauben und Wissen dorthin. Daheim, im Vaterlande, war wenig oder keine Aussicht vorhanden, eigenes freies Besitztum dauernd zu behalten ober gar zu erwerben; gleichsam mit magnetischer Kraft zog der Großgrundbesitz die kleinen freien Bauerngüter an sich und schwoll oft zu ungeheurem Umfange an. (Herzog Arnulf von Bayern raubte dem Kloster Tegernsee 11000 Hufen — 330000 Morgen seines Landbesitzes und Kaiser Heinrich Ii. zwang die Abtei St. Maximin bei Trier zur Hergabe von 6656 Husen — etwa 200000 Morgen Landes.) Diese großen Besitzungen wurden meistens von Zinsleuten bewirtschaftet, soweit nicht der Grundherr die Wirtschaft selbst führte. Die Einrichtung der Höfe wie der Dörfer war dieselbe geblieben wie zur Zeit Karls d. Gr. und ebensowenig hatte sich in der Arbeit etwas

7. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. IX

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Inhattsverrzeichnis. Erste Periode. Deutsche Urgeschichte. Zum ersten Anstkkten brr Deutschen in brr Geschichte bis aus dir Zeit brr Fnnkrn. Politische Übersicht: A. Die älteste Zeit. 1. Römer und Germanen Seite 1 — 2. Die Völkerstämme Germaniens 3. B. Die Völkerwanderung. 1. Die Völkerwanderung im engeren Sinne 4 — 2. Gründung neuer Germanenherrschaften 5 — 3. Untergang des weströmischen Reiches und Bildung der Ostgotenherrschaft in Italien 5 — 4. Untergang der Germanenherrschaften 6. Kulturgeschichte: Das Land 6 — Die Bewohner 6 — Beschäftigung 7 — Nahrung 7 — Kleidung 8 — Wohnung 9 — Gewerbthätigkeit 9 — Handel 10 — Handelswege 10 — Tauschmittel 10 — Häusliches und Familienleben 10 — Sippschaft 11 — Gastlichkeit 11 — Totenbestattung 12 — Standesverhältnisse 12 — Gericht und Stammesversammlung 14 — Religion und Götterdienst 14 — Kriegführung und Bewaffnung 17 — Das Christentum bei den Germanen außerhalb des alten Germaniens 18. Zweite Periode. Das Hrankenreich. Don brr Gründung des fränkischen Stiches bis zum Drrtragr nun Derbun. Politische Übersicht: 1. Chlodowech 23 — 2. Die Merovinger 23 — 3. Die Hausmeier 24 — 4. Pippin, der erste König aus dem Karolingischen Hause 24 — 5. Karl der Große 24 — 6. Ludwig der Fromme und seine Söhne 25. Kulturgeschichte: Grenzen des Frankenreiches 26 — Bevölkerung 26 — Sprache 26 — Verhältnis der Sieger zu den Besiegten 26 — Bestandteile 27 — Entwicklung des germanischen Königtums 27 — Einnahmen und Ausgaben des Königs 29 — Wergeld 30 — Ausbildung des Lehnswesens 30 — Kriegswesen 31 — Wohnung und Lebensweise 31 — Kleidung 32 — Haartracht 32 — Das Bad 32 — Vergnügungen 32 — Religiöses Leben 33 — Geistiges Leben 35 — Ackerbau 36 — Handwerk 39 — Handel 39 — Das Christentum bei den Germanen in dem heutigen Deutschland 40 — Bonifacius 43 — Gregor Iii. 45 — Karl der Große als Landesvater 47.

8. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 93

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
93 lichen Thätigkeit ergreift und die Selbständigkeit der Stadt begründet. Die ersten Städte in Deutschland sind Gründungen der Römer am Rhein und an der Donau, im ostsränkischen Reiche fanden sich fast gar keine Städte. Bei der Anlage derselben bevorzugten die Römer Plätze, die für die Zwecke der Landwirtschaft, des Handels und der Kriegskunst besonders günstig lagen. Daher kam es, daß sie nach jeder Zerstörung immer wieder aufgebaut wurden und daß die meisten derselben bis zur Jetztzeit fortbestehen. Zu diesen gehören Straßburg (Argentoratum), Worms (urbs Vangionum), Spei er {urbs Nemetum), Mainz (Moguntium), Köln (Colonia Agrippina), Trier (Augusta Trevirorum), Basel (ein ehemaliges römisches Lager Basilia unweit der Stadt Augusta Rauracorum — der heutige kleine Ort Augst bei Basel —), Passau (Castra Batava), Regensburg (Reginum), Augsburg (Augusta Vindelicorum), Salzburg (Juvavia) u. s. w. Wo die germanischen Völker aber auch römische Städte aus ihren Trümmern neu erstehen ließen, wichen sie doch nie von der ihnen eigentümlichen bäuerlichen Kultur ab; an die Stelle der städtischen Bauwerke traten selbst in königlichen Wohnsitzen Bauernhöfe mit hölzernen Blockhäusern (Toulouse, Worms). Im Ostfrankenreiche hat Heinrich I. (919—936) lange Zeit als Städtegründer gegolten, aber feine Anlagen beschränkten sich auf sein Erbland Sachsen und hatten hauptsächlich den Zweck, an den Grenzen militärisch befestigte Orte zum Schutze gegen die Einfälle heidnischer Völkerschaften zu besitzen. Planmäßige Städtegründungen im Osten sollen erst in die Zeit des 13. it. 14. Jahrhunderts, wo die Mehrzahl -der Städte entstanden ist. Bei Neugründungen, wie sie von Fürsten häufig unternommen wurden, erfuhr der Handelsverkehr ganz befonbers Berücksichtigung. Der Gründer übertrug gewöhnlich einem Ministerialen, der dafür die Erbvogtei oder finanzielle Rechte empfing, die Ausführung seines Gebankens. Nachdem der Beauftragte den Raum für die Stadt abgesteckt hatte, erfolgte die Aufteilung der Hufen an die Bewerber, die dafür zwar einen Zins zu zahlen hatten, aber nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis eintraten. Von allen Seiten strömten Ansiedler herzu, so daß oft schon nach wenigen Jahren die Stadtmauer weiter hinausgerückt werden mußte, um die Menge des Volkes fassen zu können. Denn auch der Hörige konnte in der Stadt ein Besitztum erwerben, während -er auf dem Lande stets nur die Scholle seines Herren anbaute.

9. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 95

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
95 hundert durch Feuer einmal bis auf fünf Häuser, das anderemal bis zur Hälfte vernichtet sein. Im 14. Jahrhundert wüteten in Straßburg nicht weniger als acht große Feuersbrünfte. Da ist es nicht zu verwundern, daß die Erbitterung des Volkes zu den schärfsten Strafmitteln griff, wenn Brandstiftung vorlag: der Mordbrenner mußte erst die furchtbarsten Qualen erleiden, ehe er den Scheiterhaufen bestieg, ja, die bloße Drohung, Feuer anlegen zu wollen, ward mit dem Flammentode bestraft. Der beste Schutz der Bürger gegen Feuersgefahr lag jedenfalls in dem Steinbau, der denn auch allmählich durchdrang. Aber es dauerte sehr lange, ehe die Städte ganz aus Steinen erbaut waren, und Fachwerkbauten reichen bis in unsere Zeit hinein. Sehr viele Städte haben kirchlichen Ursprung. Wo ein Bischofssitz errichtet wurde, wo ein Kloster entstand und von den Königen mit besonderen Vorrechten ausgestattet ward, siedelten sich bald eine M-'nge Menschen an, die an den Vergünstigungen teilnahmen. Die neu entstehende Stadt hieß, wie jeder befestigte Ort, Burg. Des Königs Gnade befreite diese geistlichen Stiftungen von der Herrschaft des Herzogs oder Grafen, indem sie die Grasenrechte dem Bischöfe übertrug, der sie durch einen Vogt ausübte (Immunität). Ferner verlieh der Herrscher dem neuen Orte Zoll-, Münz- und Marktrecht. Letzteres erst erhob eine Niederlassung zur Stadt. Die Verleihung des Marktrechtes war für die Entwicklung der jungen Stadt von der weitgehendsten Bedeutung. Nachdem die sächsischen Herrscher im 10, und 11. Jahrhundert den höheren geistlichen Würdenträgern für ihre Jmmunitätsbezirke die Gerichtsbarkeit übertragen hatten, folgte die Verleihung des Münz-, Zoll- und Marktrechtes bald nach und erhob die Bischöfe damit in den Rang von Reichsfürsten. Es kam diesen nun besonders darauf an, die erlangten Vorrechte auch nutzbar zu machen, und dazu gab der Friede, welcher Kirchen und Klöster schützte, die beste Gelegenheit. Dazu kam, daß der König Städten mit Marktrecht auch stets den Königsfrieden verlieh, dessen Verletzung die Strafe des Königsbannes nach sich zog. So war den Marktbesuchern gleichsam doppelte Sicherheit geboten. Mehr und mehr hatte sich die Notwendigkeit herausgestellt, die Erzeugnisse der Landwirtschaft und der Industrie, die von Hörigen auf den Fron- oder Herrenhosen meist über den Bedarf hinaus hergestellt wurden, ferner die Gefälle und Abgaben, welche in Naturalien

10. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 130

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
130 fleißigen Bürgern, die ihre Städte nach altsächsischem Rechte und nach schon bestehenden Stadtverfassungen (der Magdeburgischen u. a.) einrichteten und ein reges Leben entfalteten. So entstanden Stendal, Salzwedel, Brandenburg, Havelberg, Spandau, Berlin-Köln, Frankfurt a. O., Küstrin u. a. m. In derselben Weise wurden Pommern und Mecklenburg kolonisiert. Kaiser Lothar machte den Anfang, aber erst Heinrich der Löwe und Albrecht der Bär konnten das Werk vollenden. Die slavische Bevölkerung dieser Länder wurde fast ganz ausgerottet, an ihre Stelle traten sächsische Bauern und sächsischer Adel. Hier blühten die Städte Wismar, Rostock, Stralsund. Greifswald, Wolgast. Stettin empor. Noch weiter nach Nordosten hin. in Preußen, arbeiteten die Orden der deutschen Ritter an der Kultivierung des Landes. Sie hatten dasselbe mit ihrem Schwerte erobert und dann durch westfälische und niederländische Unternehmer Städte und Dörfer angelegt. (1226 kamen die ersten acht Ordensritter unter dem Komtur Hermann Balk.) In Preußen, dessen Regierungssitz seit 1309 die Marienburg war, entstanden Thorn, Kulm, Marienwerder, Elbing, Braunsberg, Heilsberg. Königsberg und Memel. Zu gleicher Zeit verbreiteten sich Christentum und deutsche Kultur über Livland und Esthland, Riga ward gegründet, Dorpat und Reval erobert, Handelsverbindungen reichten bis nach Nowgorod, dem Endpunkte russisch-griechischer Handelsstraßen. Um die Besiedelung der Mark Meißen haben sich hauptsächlich die Wettiner verdient gemacht, nachdem die sächsischen Kaiser den Grund gelegt hatten. Ältester Ort war hier Meißen, später traten Altenburg, Zwickau, Leipzig und Freiberg hinzu. Ein nicht geringer Teil deutscher Auswanderer wandte sich nach Böhmen, besonders seil dem zwölften Jahrhundert. Hier begünstigten die Fürsten aus dem Hause der Premysliden den Zuzug der Deutschen und räumten ihnen besondere Vorrechte ein. In ähnlicher Weise förderten die polnischen Piasten, durch Friedrich I. zur Herzogswürde in Schlesien erhoben, in diesem Lande deutsche Kultur. Breslau. Liegnitz. Landshut, Brieg, Glogau. Oppeln u. a. wurden deutsche Städte. Nach dem verheerenden Mongolenzuge (1241) begehrte man in den verwüsteten Ländern Schlesien, Böhmen. Mähren und Ungarn überallhin deutsche Anbauer.
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