Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 49

1849 - Berlin : Schultze
49 stock, 20,000 Einw., erste Handelsstadt des Landes mit einer Universitär. 7) Das Großherzogthum Mecklenburg-Stre- litz, 5o Q. M. mit 1oo,Ooo Einw., völlig eben, doch reich- lich bewässert und bewaldet, mit der Hst. Neustrelitz. 8) Das Fürstenthum Schaumburg-Lippe (10 M., 30,000 Einw.), zum Wesergebiet gehörig und von zahlreichen Nebenflüssen bewässert; Hst. Bücke bürg. 9) Das Fürstenthum Lippe-Detmold) 20 Q.m. mit 90,000 Einw.), ein fruchtbares Ländchen, welches theil- weise vom Teutoburgerwalde bedeckt wird. Die Hst. Det- mold liegt an der Wehre. 10) Das Herzogthum Braunschweig enthält 70 Q. M. mit 28o,Ooo Einw., und besteht aus mehreren Stücken, welche zwischen den preußischen Provinzen Sach- sen und Westphalen und dem Königreiche Hannover liegen, zum Theil vom Harze bedeckt, und theils Weser-, theils Elbgebiet sind. Bemerkenswerthe Städte sind die Haupt- und Handelsstadt Braunschweig mit 40,000 Einw. und Wolfe nbüttel an der Ocker. 11) 12) Die Herzogthümer Anha lt - Dessau- Köthen und Anhalt-Bcrnburg, von der Elbe und Saale durchschnitten und von der preußischen Provinz Sachsen umgeben, enthalten 42.Qm. mit 150moeinw., und bilden, mit Ausnahme eines abgesonderten Theiles im Harze, eine völlig ebene, fruchtreiche Fläche. Die wichtig- sten Städte sind: Dessau an der Mulde; Bernburg an der Saale; Köthen; Zerbst. §. 2. Mittlere Gruppe. 1) Das Großherzogthum Hessen enthält 160 Q. M. mit 900,000 Einw., und besteht aus zwei fast gleich großen Haupttheilen. Der südliche, vom Rhein durch- strömt und an der Ostseite vom Odenwalde bedeckt, ist ein ungemein fruchtbarer und gut angebauter Landstrich. Der nördliche, mit der Höhe, dem Vogelsberge und dem We- sterwald, ist gebirgiger und minder ergiebig. Unter den Städten sind die Hst. Darmstadt mit 30,000 Einw., die Fabrikstadt Offenbach am Main, die ehemalige Reichs- stadt Worms am Rhein, die Bundesfestung Mainz mit 40,000 Einw. und die Universität Gießen zu bemerken. 4

2. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 28

1883 - Berlin : Schultze
28 Mittlere Geschichte. Pipin undludwig. Bernhard, des Königs Neffe, nach Karls des Großen Anordnung König von Italien, widersetzt sich und wird geblendet. 833 Eine neue Teilung, die der Kaiser zugunsten seines Sohnes Karl des Kahlen (aus zweiter Ehe mit der bairischen Grafentochter Judith) vornimmt, veranlaßt eine Empörung der drei ältern Söhne gegen den Vater, den sein Heer auf dem Lügenfelde bei Kolmar (im Elsaß) verläßt. Der Kaiser wird gefangen und von Lothar zu öffentlicher Kirchenbuße in Soissons gezwungen, worauf er aber durch Ludwig und Pipin aus Lothars Händen befreit wird. Eine abermalige Teilung nach Pipins Tode zugunsten Lothars und Karls ruft eine neue Empörung Ludwigs hervor. 840 Ludwig der Fromme stirbt auf einer Rheininsel bei Ingelheim. 841 Bruderkrieg der drei Söhne Ludwigs. Ludwig und Karl siegen über Lothar bei Fontenaüle. 843 Vertrag zu Verdun. Teilung des Reichs. Lothar erhält die Kaiserwürde mit dem fränkischen Italien und Mittelsranken (das spätere Lotharingien, Lothringen), d. H. das Land zwischen Schelde, Maas, Saone und Rhone im Westen und Rhein und Alpen im Osten. Ludwig (der Deutsche) erhält Ostfranken, d. H. alle Teile des Reichs östlich vorn Rhein (außer Friesland), und die Gaue Mainz, Worms und Speier auf dem linken Rheinufer. Karl der Kahle erhält Westfranken. 4. Hauptbkgrbenheitm aus kirchlichem Gebiete in dieser Periode. 529 Benedikt von Nursia gründet das Kloster Monte Cassino bei Neapel. 718—755 Winfried oder Bonifacius, aus Wessex gebürtig, predigt in Thüringen, Hessen und Friesland das Christentum, gründet viele Abteien und Bistümer (Kloster zu Fulda), wird Erzbischof von Mainz, findet seinen Tod unter den heidnischen Friesen. Zweite Periode. Vom Vertrage zu Verdun bis zum Anfang der Kreuzzüge. 843-1096. 1. Deutschland unter den Karolingern, 843—911. 843—876 Ludwig der Deutsche. Er kämpft gegen Slaven und Normannen und mit Karl dem Kahlen um Lothringen. In dem Vertrage von Meisen (a. d. Maas) erhält er den östlichen Teil von Lothringen mit den Städten Basel, Straßburg, Metz, Trier, Köln, Aachen, Utrecht.

3. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 29

1883 - Berlin : Schultze
Mittlere Geschichte. 29 876—887 Karl der Dicke, anfangs mit seinen Brüdern Karlmann und Ludwig. Er erhält die Kaiserkrone, vereinigt noch einmal die ganze Ländermasse Karls des Großen mit Ausnahme von Burgund, wird aber, nachdem er den Normannen schimpflich den Frieden abgekauft, in Ost-und Westfranken des Thrones entsetzt. In Ostfranken folgt 887—899 Arnulf von Kärnthen, Sohn Karlmanns. Er schlägt (891) die Normannen bei Löwen a. d. Dyle, besiegt mit Hilfe der Ungarn (Magyaren) den Mährenfürsten Swatopluk, zieht zweimal nach Italien und wird auf seinem zweiten Zuge in Rom zum Kaiser gekrönt. 899—911 Ludwig das Kind, Arnulfs Sohn. Erzbischof Hatto von Mainz und Herzog Otto der Erlauchte von Sachsen verwalten das Reich. 911—918 Konrad I. von Franken. Er hat mit unruhigen Herzögen, namentlich mit Heinrich von Sachsen, und den Magyaren zu kämpfen. Lothringen geht an Frankreich verloren. Vor seinem Tode empfiehlt er feinen Gegner Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger. 2. Deutschland unter bm sächsischen Kaisern, 919—1024. 919—936 Heinrich I. Er zwingt die Herzöge von Schwaben und Baiern zur Anerkennung [einer Oberhoheit, schließt mit den Ungarn einen neunjährigen Waffenstillstand, vereinigt Lothringen wieder mit Deutschland, erbaut Burgen und bildet aus dem neunten Teil der Lehnsleute Burgmannschaften. Krieg gegen die Slaven. Unterwerfung der Heveller (Hauptstadt Brandenburg), der Daleminzier und Böhmen. Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen und Meißen. Sieg über die aufständischen Slaven bei Lenzen. 933 Sieg Heinrichs bei Riade a. d. Unstrut über die Ungarn. Feldzug gegen den Dänenkönig Gorm den Alten und Gründung der Mark Schleswig zwischen Eider und Schlei. 936 Heinrich stirbt auf seiner Pfalz zu Memleben a. d. Unstrut, wird in dem von ihm gestifteten Kloster zu Quedlinburg beigesetzt. 936-973 Otto I., der Große, ältester Sohn Heinrichs. Krönung zu Aachen durch den Erzbischof von Mainz. Kampf mit aufständischen Vasallen. Empörung des Frankenherzogs Eberhard im Bunde mit Ottos Stiefbruder Thankmar. Thankmars Tod auf der Eresburg. — Empörung des Herzogs Giselbert von Lothringen, des Frankenherzogs Eberhard und Ottos Bruder Heinrich. Eberhard fällt, Giselbert ertrinkt im Rhein, Heinrich wird begnadigt. Neuer Empörungs-

4. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 26

1883 - Berlin : Schultze
Mittlere Geschichte. 496 Er siegt bei Zülpich über die Alemannen und läßt sich vom Bischof Remigius zu Rheims taufen 507 Er siegt über die Westgothen in der Nähe von Poitiers und gewinnt alles Land bis an die Garonne. Chlodwig vereinigt alle Frankenstämme, indem er die Fürsten der einzelnen Stämme aus dem Wege räumt Der ripuarische Sigibert wird von seinem Sohne ermordet, dieser durch Chlodwigs Leute. 511 Chlodwigs Tod. Teilung des Reichs unter seine vier Söhne. 530 Das thüringische Reich wird von Theoderich, dem ältesten der vier Brüder, erobert. Hermanfried, letzter König der Thüringer. Der nördliche Theil Thüringens (nördlich von der Unstrut) fällt an die Sachsen, die Bundesgenossen der Franken, der südliche wird fränkisch, und das Land südlich vom Thüringerwalde erhält den Namen Franken. 534 Das burgundische Reich wird von den drei jüngeren Brüdern erobert. -561 Wiedervereinigung des ganzen Frankenreichs mit Burgund und Thüringen unter Chlotar L, der seine drei Brüder überlebt. Nach Chlotar's Tode zweite Teilung des Reichs unter Chlodwigs Enkel. Hauptteile: Austrasien, Neustrien, Burgund. Streit der Königinnen Brunhilde von Austrasien und Fredegunde von Neustrien. —628 Zweite Wiedervereinigung des Frankenreichs durch Chlotar Ii. von Neustrien, Enkel Chlotars I. Nach seinem Tode dritte Teilung. Die Majores domus (Hausmeier), zuerst Aufseher über den königlichen Hofstaat und die Einkünfte des Königs, dann Anführer der Lehnsleute, werden die eigentlichen Regenten des Landes. 687 Pipin von Heristal, Majordomus von Austrasien, wird durch den Sieg über den Majordomus von Neustrien bei Testri alleiniger Majordomus im ganzen Frankenreiche und nennt sich seitdem dux et princeps Francorum. 732 Karl Martell, Pipins Sohn, schlägt die Araber zwischen Tours und Po itiers. 752 Pipin der Kleine, Karl Martells Sohn, entsetzt mit Zustimmung des Papstes Zacharias auf dem Märzfelde zu Soissons Child er ich Iii., den letzten Merowinger, seiner Würde und schickt ihn ins Kloster. Er selbst wird König der Franken. 754 Salbung Pipins und seiner Söhne durch Papst Ste- phan Iii., der als Schutzslebender nach Frankreich kommt. Pipin nennt sich seitdem „König von Gottes Gnaden." 755 Zug Pipins gegen den Longobardenkönig Aistulf. -814 Karl der Große, Pipins Sohn-

5. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 27

1883 - Berlin : Schultze
Mittlere Geschichte. 27 Er regiert anfangs gemeinschaftlich mit seinem Bruder Karlmann. 772 Erster Feldzug Karls gegen die Sachsen. Eroberung der Eresburg (a. d. Diemel). Zerstörung der Jrmensul. Unterwerfung der Sachsen bis zur Weser. 773—774 Krieg gegen die Langobarden. Karl erobert Pavia, schickt den König Desiderats ins Kloster und vereinigt das longobardische Reich mit dem fränkischen. Zweiter Feldzug gegen die Sachsen. Eroberung der Siegburg (am Zusammenfluß der Ruhr und Senne); Vordringen bis zur Ocker. Dritter Feldzug. Karl rettet die bedrohte Siegburg und legt neue Festen an. Wittekind (Widukind), Anführer der Sachsen, flieht zum Dänenkönig Siegfried. 777 Reichstag zu Paderborn. 778 Krieg gegen den Kalifen Abderrahman von Cordova. Unterwerfung Spaniens bis zum Ebro. Niederlage der Nachhut auf dem Rückzüge im Thale Roncesvalles, wobei Roland fällt. Vierter und fünfter Feldzug gegen die Sachsen. Karl läßt 4500 Gefangene bei Verden ct. d. Aller enthaupten. Schlachten bei Detmold und an der Hase. 785 Wittekind unterwirft sich und wird Christ. Errichtung von Bistümern im Lande der Sachsen, Münster, Minden, Osnabrück, Paderborn u. s. w. 788 Krieg gegen den Herzog Tassilo von Settern. Tassilo wird ins Kloster geschickt und Baiern mit dem fränkischen Reiche vereinigt. 789 Krieg gegen die Slaven (jenseit der Elbe), in welchem die Milzen (in der heutigenmark Brandenburg) unterworfen werden. 791—796 Krieg gegen die Avaren. Karls Sohn Pipin erstürmt die sogenannten Ringe zwischen Donau und Theiß. Gründung der avarischen Mark zwischen Ens und Raab. Neue Kämpfe mit den Sachsen (den Nordalbingern, im heutigen Holstein). 800 Karl wird zu Rom vom Papste Leo M. zum römischen Kaiser gekrönt. Neue Kämpfe mit den Arabern. Gründung der spanischen Mark (801). 808—810 Krieg gegen die Dänen. Der Dänenkönig Gottfried wird von seinen eignen Dienstleuten erschlagen; sein Neffe und Nachfolger Hemming schließt Frieden, in welchem die Eider zur Grenze zwischen Franken und Dänen bestimmt wird. 814 Karl stirbt zu Aachen und wird in der Münsterkirche daselbst beerdigt. 814—840 Ludwig der Fromme, Karls jüngster Sohn. 817 Ludwig teilt das Reich unter seine drei Söhne Lothar,

6. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 42

1883 - Berlin : Schultze
42 Mittlere Geschichte. specie verlangten) genannt. Sigismund, nach Wenzels Tode Erbe der böhmischen Krone, wird zwar in Prag gekrönt, muß aber das Land wieder verlassen. Sigismund bei Deutsch-Brod von Ziska geschlagen. Ziska stirbt an der Pest. Prokop der Große und Prokop der Kleine Anführer der Hussiten. Verheerende Züge der Hussiten nach Österreich, Ungarn, Schlesien, Sachsen, Franken. 1431-1449 Konzil zu Basel. - Vergleich mit den gemäßigten Hussiten (Calixtinern). Niederlage der Taboriten (der fanatischen Partei) bei Böhmisch-Brod. Beide Prokope fallen. Sigismund als König von Böhmen anerkannt. 1438—1439 Albrecht Ii., von Österreich, Schwiegersohn Sigismunds, dem er auch in Ungarn und Böhmen folgt. 1440-1493 Friedrich Ul, Albrechts Vetter. Er ist anfangs der Vormund von Albrechts unmündigem Sohne und dann dessen Erbe, muß aber in Ungarn Matthias Corvinus und in Böhmen Georg von Podiebrad als König anerkennen. 1453 Die Türken unter Muhammed Ii. erobern Constan-tinopel und machen dem griechischen Kaisertum em Ende. Konstantin Paläologus letzter Kaiser. 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund (wozu der größte Teil der Niederlande gehört), der Granson und der Murten von den Schweizern besiegt. 1477 Karl fällt vor Nancy, der Hauptstadt Lothrrngens. Seme Tochter und Erbin Maria vermählt sich mrt des Kar-sers Sohne Maximilian. — In einem Krrege mrt Frankreich behauptet Maximilian die Niederlande, während das Herzogtum Burgund an Frankreich abgetreten wird. 1493—1519 Maximilian I. . 1495 Reichstag zu Worms. Anordnung des ewigen Landfrre-dens. Ernsetzung des Reichskammergerrchts. 1512 Reichstag zu Köln. Das Reich wird in 10 Krerse geteilt: der österreichische, bairische, schwäbische, fränkische, oberrheinische, kur- oder niederrheinische, burgundrsche, westfälische, obersächsische, niedersächsische. Während Maximilians Regierung beginnen tue Kriege der Franzosen und Spanier um Jtalren, an denen auch der Kaiser, doch ohne Nutzen, teilnimmt Maximilians Sohn, Philipp der Schone, herratet Johanna, die Tochter F erdinands des Katholischen des Königs von Araqonien, und Jsabellas, der Königin von Castilien. Philipp stirbt 1506 und hinterläßt 2 Söhne, Karl und Ferdrnand. 2. Frankreich. 987 Die Karolinger sterben aus, und die Capetinger kommen mit Hugo Capet auf dem Thron.

7. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 41

1902 - Berlin : Schultze
— 41 — Horn zusammengeblasen, und dann gsht es hinauf auf die Berg- weiden, von denen das harmonische Schellengeläute weithin in den Wald ertönt. Aas niederrheinische Schiefergebirge. Das Gebirge dehnt sich von Südwesten nach Nordosten in einer Länge von 300 und in einer Breite von 150 km aus. Der Rhein scheidet das Gebirge in zwei Hauptabschnitte, in das westrheinische und ostrheinische Schiefergebirge. Das westrheinische Schiefergebirge beginnt bei der Nahe und wird durch die Mosel in die beiden Abschnitte des Hunsrück und der Eisel getrennt. Die Mosel entspringt am Südwestabhange der Vogesen, nimmt auf der rechten Seite Murte (Meurthe) und Saar auf und mündet bei Koblenz. Das Moselthal zeichnet sich durch ein mildes Klima aus. Rebenhügel, Winzerhäuschen, darüber auf vorspringenden Felsen- Kapellen und Schlösser oder Burgruinen und unten der belebte Strom bilden ein schönes Landschaftsbild. Gieb die Richtung des Mosellaufs an! Welche Städte liegen an der Mosel, an der Saar? Zwischen Nahe, Mosel und Rhein liegt der Hunsrück. Im Südwesten ist dem Hunsrück das Saarbrücker Kohlen- becken vorgelagert. Hier dehnt sich ein Jndustriebezirk aus, der die Orte Saar- brücken, St. Johann, Walstatt, Sulzbach, Neunkirchen, Ottweiler und St. Wendel umfaßt. Nördlich der Mosel breitet sich die Eisel, eine sehr öde Hoch- fläche aus. Ihr ärmster Teil ist das hohe Venn (d. h. Sumpf). Das ostrheinische Schiefergebirge wird durch die Lahn und Sieg in drei Abschnitte des Taunus, des Westerwaldes und des Sauerlandes geteilt. Zwischen Main, Rhein und Lahn liegt der Taunus. Der große Feldberg, fast 900 m, ist der höchste Gipfel. Der steile Abfall der Höhe gegenüber der Nahemündung wird Niederwald genannt. Hier hat das deutsche Nationaldenkmal seinen Platz ge- funden. In der Mitte zwischen Bingen und der Lahnmündung liegt

8. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 42

1902 - Berlin : Schultze
— 42 — die Lorelei. Im Innern des Taunus liegen zahlreiche Badeorte, z. B. Selters. Langenschwalbach. Schlangenbad; an seiner südlichen Seite: Wiesbaden, Soden, Homburg, auf der Nord- seite Ems und Nassau. Hier finden wir die berühmten Weinorte: Johannisberg, Rüdesheim, Asmannshausen, Eltville, Hochheim, Rauenthal u. s. w. Zwischen Rhein, Lahn und Sieg breitet sich der Westerwald aus, der im Siebengebirge dicht an den Rhein tritt. Im öst- lichen Teil liegt der Ederkopf, auf dem Lahn, Sieg und Eder ent- springen. Die Lahn umfließt den Westerwald in einem östlichen Bogen und berührt die Städte Marburg und Gießen. Von hier aus ver- solgt die Lahn eine westliche Richtung; in diesem Abschnitt liegen Wetzlar, Limburg, Ems und Lahnstein. Nördlich der Sieg, bis über die Ruhr hinaus, liegt das Sauer- land. Hierzu gehören im Osten das Rothaargebirge und im Norden der Ruhr der Haarstrang, welcher bis zum Plateau von Winterberg mit dem Astenberg zieht. Von letzterem fließen nach verschiedenen Richtungen: Ruhr, Leine und Diemel. Hier reiht sich Fabrikstadt an Fabrikstadt. Meinfahrt von Mainz bis Köln. Kein Teil des Rheinthales erfreut sich eines so allgemeinen Rufes der Schönheit und einer solchen Anziehungskraft wie das Durchbruchthal des Stromes von Bingen bis Bonn. Der mit dem Main vereinigte Rhein durchfließt bis Bingen in südwestlicher Richtung den schönen Rheingau. Heiter und freundlich ist seine breite, seeartige Spiegelfläche, und kaum bemerkbar gleitet das Wasser vorwärts. Das rechte Ufer, die Hügel und Abhänge der hier im Halbkreise zurücktretenden Berge sind durch Städte und Dörfer, Schlösser und Landhäuser belebt, alle sonnigen Abhänge ein ununterbrochener Weingarten. Die Häupter der dahinter aufragenden Berge krönt dichter, schattiger Laubwald. Das linke Ufer erhöht durch seinen Gegensatz die Reize des rechten. Aus dem breiten Wasserspiegel des Stromes ragen öfters wieder qrüne Eilande empor. Gleich unterhalb Mainz führt uns das Dampf- schiff an der Petersau vorüber. Dann erblicken wir rechts das Städtchen Bieberich mit dem aus rotem Sandstein erbauten Schlosse

9. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 44

1902 - Berlin : Schultze
— 44 — Holzhäuser den frühen Ursprung des Weinorts erkennen lassen. Dann taucht mitten in dem über 300 m breiten Strom auf einem Thon- schieferfelsen ein rundes, hochgezinntes Schloß auf, mit vielen Türmen und Türmchen geschmückt, die Pfalz, dereinst eine wichtige Zollstätte; ihr zur Rechten schmiegt sich an den Berg das Städtchen Kaub, wo ein Denkstein von Blüchers Übergang über den Rhein in der Neu- jahrsnacht 1814 erzählt. Vorüber fliegt der Dampfer, flüchtig streift unser Blick die zahlreichen Schlösser und Burgruinen, das behaglich am Ufer sich ausdehnende Städtchen Oberwesel, von den Resten der Ringmauer und stattlichen Warttürmen umgeben; dann werden die Ufer wilder und zackiger, nur Felsen und Strom sind sichtbar, die hier auf 100 m Breite zusammengedrängt ist. Vergeblich versucht sich des Menschen Anbau an den steil emporsteigenden Schiefermassen. Ein gewaltiges Felsengebilde scheint den Strom zu schließen: es ist der sagenberühmte Loreleifelsen, der an 120 m über dem Strome drohend sein Haupt erhebt. Kaum haben wir die Felsenecke umfahren, so erschließt sich dem entzückten Auge ein neues Panorama. Rechts auf ragenden Felsspihen die Burgruinen Katz und Maus und zwischen beiden das Städchen St. Goarshausen, und links die Stadt Goar, überragt von den großartigen Trümmern der zerstörten Feste Rhein- sels. Weiter abwärts verflacht sich das Ufer, während das rechte noch seine Steilwände zum Strome sendet. An beiden Seiten be- gleitet den ruhig fließenden Rhein eine Reihe kleiner Orte im Schmucke reichtragender Obstbäume, deren Früchte stromabwärts bis nach Holland und England versendet werden. Aus erweitertem Unterrande lagert sich zur Linken das alte, in neuerer Zeit aufblühende Boppard, dann erscheint nach einer starken Krümmung des Stromes nach Osten, hoch über dem Strom auf einem Bergkegel thronend, die einzige aus dem Mittelalter gerettete Feste, die Marksburg, freilich, mit Ausnahme weniger Gelasse, leer und öde, und weiter abwärts, am linken Ufer, von Baum- und Weingärten freundlich umgeben, der Ort Renfe. Nahe dabei, fast unter Nußbäumen versteckt, steht der im Jahre 1843 dem alten Steinbau entsprechend wiederhergestellte Königsstuhl, die Stätte, wo Heinrich Vii., Karl Iv. und Ruprecht von der Pfalz gewählt, der Kurverein beraten und der Landfriede beschlossen wurde. Nun eilt der Rhein der Vereinigung mit der Lahn entgegen, die aus erzreichem Berglande herabfließend zwischen Ober- und Nieder- lahnstein sich in den Rhein ergießt. Auf der Bergstirne an ihrem linken Ufer erhebt sich die Burg Lahneck, ihr gegenüber auf dem linken Rheinufer thront der Edelstein unter den Rheinbergen, das prächtig wiederhergestellte Schloß Stolzenfels, das wie andere Burgen der Rheinlands in den Raubkriegen Ludwig Xiv. zerstört worden war. Dann zieht der Dampfer an einer großen Insel vorüber,

10. Lehrbuch der Geographie für Schul- und Selbstunterricht - S. 46

1902 - Berlin : Schultze
— 46 — haben soll. Unten im Strome, von seinen Wellen freundlich um- schmeichelt, liegt das liebliche Eiland Nonnenwerth mit den hell glänzenden Klostergebäuden und den waldumhegten Gärten. Viele schmucke Landhäuser zieren die Umgebung von Rolandseck; auf dem rechten, durch das Siebengebirge vor den rauhen Winden geschützten Ufer reiht sich eine Villa an die andere. Hier sproßt und blüht noch die Rebe, hier reift die Traube zu einem köstlichen Wein, der am nahen Drachenfels, auf dem der Sage nach Siegfried eine seiner Heldenthaten verrichtete, den Namen „Drachenblut" führt. Wie der Godesberg am linken Ufer, trägt auch der Drachenfels zur Rechten des Rheins epheuumranktes Gemäuer und zerborstene Trutztürme. Unterhalb des Siebengebirges treten auf beiden Seiten die Berge allmählich vom Strom zurück, der nun in die große niederrheinische Ebene eintritt und langsam und bedächtig seinem Ziele zuwallt. Da, wo der Rhein das Tiefland erreicht, liegt die freundliche Universitäts- stadt Bonn, gegenüber der Mündung der Sieg. Weiter unterhalb breitet sich ein Häusermeer am linken Stromufer aus. Es ist Köln, die Königin des Niederrheins. Aas mitteldeutsche Kebirgsland. Im Osten des rheinischen Schiefergebirges dehnt sich bis zum Thüringer Wald das hessische Berg- und Hügelland aus; im Süden wird es vom Vogelsberg und von der Rhön begrenzt, im Norden geht es allmählich in das Wesergebirgsland über. Es ist 200—300 in hoch und bietet einen mannigfaltigen Wechsel von Thälern, Hügeln und Bergen, welche im Schmuck von Wiesen, Feldern oder Wäldern prangen. Im Norden zwischen Werra und Fulda liegt der Meißner und westlich von Kassel der Habichtswald. Der Hauptfluß des hessischen Berglandes ist die Fulda. Die- selbe entspringt auf der Wasserkuppe und wendet sich nach Aus- nähme der Eder zur Werra: diese kommt vom Thüringer-Walde und behält bis zur Vereinigung mit der Fulda bei Münden eine nordwestliche Richtung. Die beiden vereinigten Flüsse führen von hier ab den Namen Weser. Das Wesergebirgsland liegt zu beiden Seiten der Weser und besteht aus dem Solling, Deister und Süntel aus dem rechten, und dem Wiehengebirge und dem Teutoburger Walde auf dem linken Weserufer. Bei Minden durchbricht die Weser das Gebirge und bildet die Westfälische Pforte (Porta Westphalica).
   bis 10 von 35 weiter»  »»
35 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 35 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 6
5 0
6 0
7 2
8 9
9 1
10 4
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 12
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 1
26 0
27 1
28 1
29 3
30 0
31 2
32 2
33 0
34 1
35 3
36 0
37 1
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 2
45 0
46 13
47 1
48 5
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 1
4 0
5 15
6 0
7 2
8 0
9 5
10 1
11 0
12 1
13 1
14 0
15 0
16 1
17 1
18 0
19 0
20 1
21 2
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 1
39 0
40 2
41 0
42 1
43 3
44 4
45 2
46 0
47 0
48 6
49 7
50 0
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 6
58 4
59 0
60 0
61 1
62 1
63 0
64 0
65 4
66 0
67 1
68 0
69 0
70 5
71 1
72 0
73 2
74 1
75 0
76 3
77 2
78 0
79 0
80 9
81 0
82 1
83 10
84 0
85 1
86 1
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 1
94 0
95 0
96 5
97 0
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 33
1 34
2 5
3 41
4 19
5 25
6 57
7 43
8 9
9 45
10 34
11 33
12 60
13 27
14 30
15 11
16 37
17 31
18 33
19 54
20 19
21 31
22 11
23 1
24 69
25 37
26 12
27 18
28 25
29 62
30 25
31 34
32 31
33 96
34 42
35 24
36 18
37 13
38 11
39 52
40 37
41 3
42 26
43 56
44 51
45 22
46 40
47 68
48 21
49 15
50 40
51 37
52 130
53 43
54 24
55 31
56 9
57 11
58 22
59 75
60 11
61 43
62 16
63 5
64 7
65 12
66 23
67 27
68 17
69 3
70 10
71 41
72 11
73 17
74 6
75 33
76 40
77 14
78 89
79 24
80 21
81 146
82 8
83 72
84 23
85 17
86 54
87 47
88 27
89 22
90 33
91 25
92 9
93 13
94 13
95 16
96 33
97 23
98 37
99 22
100 62
101 25
102 19
103 47
104 52
105 11
106 14
107 39
108 9
109 95
110 36
111 31
112 10
113 29
114 47
115 7
116 11
117 15
118 17
119 90
120 12
121 17
122 28
123 22
124 57
125 35
126 22
127 95
128 15
129 24
130 34
131 88
132 18
133 64
134 47
135 17
136 69
137 19
138 19
139 37
140 47
141 47
142 45
143 24
144 13
145 30
146 15
147 13
148 16
149 6
150 35
151 32
152 87
153 38
154 86
155 15
156 41
157 29
158 11
159 72
160 51
161 15
162 8
163 12
164 27
165 55
166 51
167 5
168 38
169 9
170 19
171 41
172 9
173 59
174 25
175 161
176 50
177 68
178 33
179 50
180 33
181 11
182 61
183 358
184 99
185 10
186 27
187 28
188 70
189 17
190 6
191 26
192 34
193 187
194 15
195 33
196 43
197 24
198 25
199 38