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1. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 49

1849 - Berlin : Schultze
49 stock, 20,000 Einw., erste Handelsstadt des Landes mit einer Universitär. 7) Das Großherzogthum Mecklenburg-Stre- litz, 5o Q. M. mit 1oo,Ooo Einw., völlig eben, doch reich- lich bewässert und bewaldet, mit der Hst. Neustrelitz. 8) Das Fürstenthum Schaumburg-Lippe (10 M., 30,000 Einw.), zum Wesergebiet gehörig und von zahlreichen Nebenflüssen bewässert; Hst. Bücke bürg. 9) Das Fürstenthum Lippe-Detmold) 20 Q.m. mit 90,000 Einw.), ein fruchtbares Ländchen, welches theil- weise vom Teutoburgerwalde bedeckt wird. Die Hst. Det- mold liegt an der Wehre. 10) Das Herzogthum Braunschweig enthält 70 Q. M. mit 28o,Ooo Einw., und besteht aus mehreren Stücken, welche zwischen den preußischen Provinzen Sach- sen und Westphalen und dem Königreiche Hannover liegen, zum Theil vom Harze bedeckt, und theils Weser-, theils Elbgebiet sind. Bemerkenswerthe Städte sind die Haupt- und Handelsstadt Braunschweig mit 40,000 Einw. und Wolfe nbüttel an der Ocker. 11) 12) Die Herzogthümer Anha lt - Dessau- Köthen und Anhalt-Bcrnburg, von der Elbe und Saale durchschnitten und von der preußischen Provinz Sachsen umgeben, enthalten 42.Qm. mit 150moeinw., und bilden, mit Ausnahme eines abgesonderten Theiles im Harze, eine völlig ebene, fruchtreiche Fläche. Die wichtig- sten Städte sind: Dessau an der Mulde; Bernburg an der Saale; Köthen; Zerbst. §. 2. Mittlere Gruppe. 1) Das Großherzogthum Hessen enthält 160 Q. M. mit 900,000 Einw., und besteht aus zwei fast gleich großen Haupttheilen. Der südliche, vom Rhein durch- strömt und an der Ostseite vom Odenwalde bedeckt, ist ein ungemein fruchtbarer und gut angebauter Landstrich. Der nördliche, mit der Höhe, dem Vogelsberge und dem We- sterwald, ist gebirgiger und minder ergiebig. Unter den Städten sind die Hst. Darmstadt mit 30,000 Einw., die Fabrikstadt Offenbach am Main, die ehemalige Reichs- stadt Worms am Rhein, die Bundesfestung Mainz mit 40,000 Einw. und die Universität Gießen zu bemerken. 4

2. Der kleine Kinderfreund - S. 244

1885 - Leipzig : Amelang
266 244 und Flecken liegen in großer Zahl an seinen Ufern. Schönere Gegenden, als am Rheine, sind weit und breit nicht wieder zu fin- den ; darum eilen zur Sommerzeit auch immer Tausende von Men- schen dahin, um sich zu ergötzen an Gottes herrlicher Schöpfung. Auf der linken Rheinseite ziehen sich zwischen der Nahe und Mosel die Berge des Hunsrückens hin; nördlich von der Mosel kommen die Eifelberge, durch welche sich die Ahr schlängelt und aus denen auch die Erft hervorgeht. Auf der rechten Seite findet sich zwischen Lahn und Sieg der Westerwald, der mit dem reizenden Siebengebirge endet; dann folgt die Gegend, welche von der Wupper durchflossen wird und die man das Bergische nennt. Erst an der Ruhr und Lippe wird das Land völlig eben. Da ein so großer Teil der Provinz gebirgiges Land ist, so reichen Ackerbau und Weinbau nicht aus, um die große Menge von Bewohnern zu ernähren. Sie haben sich noch viele andere Erwerbs- zweige aufsuchen müssen. Ganz besonders reich ist das bergische Land mit seinen Städten Solingen, Remscheid, Lennep, Elberfeld, Barmen an Fabriken und Werkstätten aller Art, an Webereien, Färbereien, Bleichereien. Ähnliche Fabrikgegenden liegen in der Gegend von Aachen und in der Nähe von Crefeld. Da kann auch der Handel nicht zurückbleiben. Durch die breite Wasserstraße des Rheines und durch viele Eisenbahnen wird er be- fördert. Dampfschiffe, Segelschiffe und Eisenbahnzüge schaffen Korn, Obst und Wein, Kohlen und alle die Waren, welche die Menschen angefertigt haben, aus einer Gegend in die andere, ja wohl gar in fremde Länder. Von den fünf Regierungsbezirken ziehen sich drei, Koblenz, Köln und Düsseldorf, am Rheine hin; die beiden andern, Trier und Aachen, liegen links ab. Die Stadt Koblenz ist an der Mündung der Mosel in den Rhein erbaut und hat von der Vereinigung dieser beiden großen Flüsse ihren Namen erhalten, den ihr schon die Römer gegeben haben. Sie ist von starken Festungs- werken eingeschlossen; gegenüber liegt die mächtige Felsensestung Ehrenbreit st ein. Auch Köln ist, wie der Name andeutet, schon von den Römern erbaut worden. Sie ist die größte Stadt der Rheinprovinz, die drittgrößte des Staates, mit mehr als 130,000 Einwohnern; mit Deutz macht sie eine Festung aus. Der Dom ist eine der herrlichsten Kirchen in der Christenheit. Immerfort wird noch gearbeitet, um ihn zu vollenden. Auch. die mächtige, aus Steinpfeilern erbaute Gitterbrücke über den Rhein ist ein bewun- dernswürdiges Werk. Bonn hat eine berühmte Hochschule. —

3. Der kleine Kinderfreund - S. 257

1885 - Leipzig : Amelang
257 26?. Kriegcrscharcn den glorreichen Sieg bei Königgrätz (oder Sadowa) in Böhmen erkämpft hat, infolge dessen nicht bloß die auf Seite 247 genannten Staaten Norddeutschlands ganz mit Preußen vereinigt worden sind, sondern auch alle die übrigen, deren Gebiet nördlich vom Maine liegt, mit Preußen einen besondern norddeutschen Bund geschlossen haben. Und bei der Gründung dieses Bundes hat es nicht einmal bleiben sollen. Der Main sollte nicht für alle Zeiten die Grenz- scheide bilden zwischen den süddeutschen und norddeutschen Staaten; Bayern, Würtemberg, Baden, Hessen, — sie alle sind mit den letzteren zu einem einzigen Reiche zusammengefaßt worden, dessen Kaiserkrone der König von Preußen trägt. Der Krieg von 1870 und 71 ist es, in dem so Großes erreicht worden ist. Unsere Nachbarn jenseit des Rheines haben uns die Siege von 1866 nicht gegönnt. Deutschland sollte nach der Meinung der Franzosen schwach und uneinig bleiben, damit sie stets als die erste Nation der Welt dastehen könnten. Um Rache für Sadowa zu nehmen, erklärte darum Kaiser Napoleon Iii. am 19. Juli 1870 unter dem nichtswürdigsten Vorwände den Krieg. Aber ganz Deutschland stand fest zu unserm Könige. Unter seinem Oberbefehl sind die Scharen unserer tapferen Krieger über den Rhein ge- zogen, dessen Ufer uns geraubt werden sollten. Durch herr- liche Siege haben sie sich die Wege in das feindliche Gebiet gebahnt. Mit Gottes Hülfe und unter ruhmreichen Führern haben sie in einer Schlacht nach der andern den Feind dar- nieder geworfen, eine Festung nach der andern erobert, ein Heer nach dem andern kampfunfähig gemacht und samt dem Kaiser in die Gefangenschaft abgeführt, bis sie endlich auch in die stolze Hauptstadt Paris eingezogen sind und ganz Frankreich wehrlos zu ihren Füßen lag. Gewaltigere Kämpfe sind niemals ausgesuchten worden, als in diesem siebenmonat- lichen Kriege; schwerer ist niemals ein Volk für seinen Über- mut gezüchtigt worden, als das französische. Seine Fluren waren verwüstet; was zur Kriegsausrüstung gehört, ist dem Sieger zur Beute gefallen; ungeheure Summen sind ihm zur Deckung der Kriegskosten auferlegt worden; Ellsaß und Lothringen, die Landstriche am Rheine, welche es vor Jahrhunderten Deutsch- land geraubt, hat es wieder herausgehen müssen. Und was Frankreich hat verhindern wollen, das ist gerade eingetroffen: im Hauptquartier unsers Königs vor Paris sind die Gesandten erschienen, um mit dem Grafen Bismarck, dem Kanzler des 17

4. Der kleine Kinderfreund - S. 370

1885 - Leipzig : Amelang
370 unter ihnen gehen über die westliche Grenze hinaus und eilen dem fernen Rheine zu. So bildet der erwähnte Gebirgszug die Wasserscheide zwischen den Hauptflüssen Rhein und Weser. Weil er aus einer Felsart besteht, die meist von rötlicher Farbe ist und wegen ihrer Armut an Erzen von den Gelehrten als rot- und totliegendes Gestein bezeichnet wird, so hat er den Namen Notlagergebirge bekommen. Mehr noch wird er das Rothaargebirge genannt, von dem Worte har, welches hoch oder erhaben bedeutet. Der Haarstrang hat von demselben Worte seinen Namen erhalten. — Das Volk in der Umgegend hat jedoch sür die einzelnen Teile des Gebirges auch noch seine besondere Bezeichnung. Als den Anfang des Rotlagergebirges kann man sich die bedeutenden Höhen bei dem Dorfe Lützel in der Nordostecke des Kreises Siegen denken. Da liegt hart auf der Grenze des Kreises Wittgenstein der Ederkopf, nach der Quelle der Eder so benannt, die hier in einer Höhe von 610 m entspringt. Sie fließt zuerst nach Norden in den Kreis Wittgenstein und geht dann östlich nicht weit von der Stadt Berleburg vorbei. Bis zu ihrem Ausflusse aus Westfalen hat ihr Gefälle schon 250 m betragen. Nachdem sie zahllose Bäche in sich aufgenommen hat, mündet sie selbst unweit Kassel in die Fulda. Südlich von der Ederquelle liegen in geringer Entfernung von einander der Sieg born und der Lahn hos. Aus jenem entspringt in einer Höhe von 600 in die Sieg, der Hauptfluß des Siegerlandes. Eine halbe Stunde ober- halb Siegen nimmt sie die Ferndorf auf; dann durchschneidet sie (nach einem Gefälle von fast 200 rn) bei dem Dorfe Niederschelden die west- fälische Grenze und tritt in die Rheinprovinz ein, in welcher sie noch die Heller und die Agger aufnimmt. Unterhalb Siegburg, der Stadt Bonn schräg gegenüber, geht sie nach einem Laufe von 18 Meilen in den Rhein. — Aus dem Keller des ebenfalls fast 600 m über dem Meere liegenden Lahnhofes sprudelt die Lahn hervor, diechen entgegengesetzten Weg verfolgt. Sie wen- det sich nach Osten und durchfließt das südliche Hauptthal des Kreises Wittgen- stein. Nach einem kurzen Laufe, auf welchem sie jedoch schon 265 m herab- gestürzt ist, verläßt sie bei Niederlaasphe die Provinz Westfalen. In süd- licher Richtung geht sie an Marburg vorbei; bei der hessendarmstädt'schen Universitätsstadt Gießen aber biegt sie sich nach Westen herum und geht durch den zur Rheinprovinz gehörenden Kreis Wetzlar. Hier nimmt sie die ganz in der Südspitze Westfalens entspringende Dill aus, tritt dann in Nassau ein und geht zuletzt nach einem Laufe von fast 80 Meilen bei Nied er- lahn st ein in den Rhein. Gerade der Mündung gegenüber liegt die Burg Stolzenfels, das wunderschöne königliche Lustschloß, und eine Stunde weiter rheinabwärts Koblenz mit der Festung Ehren breitstem. Wie sich vom Ederkopfe aus das Rothaargebirge nach Norden erstreckt, so gehen von ihm auch hohe Gebirgszüge nach Süden und Westen aus, die das ganze Siegerland umziehen und auch wieder zahlreiche Ausläufer in das Innere dieses Kreises senden. Fast in der südöstlichen Ecke desselben liegt die öde Berggegend, die man auf der Kaltelche nennt. Hier schließt sich das Gebirge an, welches das ganze Land zwischen Sieg und Lahn bis zum Rheine hin bedeckt und unter dem Namen: der Westerwald bekannt ist. Gerade auf der Grenze gegen die Rheinprovinz erhebt sich der Höhen- Seelbachskopf, einer der bedeutendsten Berge der Rheinprovinz. Der höchste Punkt des ganzen Gebirges, der Salzburger Kopf, liegt in Nassau, eine halbe Stunde von der Südspitze unserer Provinz entfernt.

5. Der kleine Kinderfreund - S. 245

1885 - Leipzig : Amelang
245 266. Düsseldorf hat schöne neue Stadtteile mit breiten Straßen und lieblichen Gärten; das Merkwürdigste ist die Akademie oder hohe Schule, auf welcher junge Maler ihre Kunst erlernen. Außer den schon genannten Fabrikstädten finden sich in dem Regierungsbezirke Düsseldorf auch noch die durch die Fruchtbarkeit ihrer Umgebung bekannten Städte Neuß, Cleve und andere, sowie die Festung Wesel, Mühlheim an der Ruhr, Duisburg und Ruhrort, wo viele Kohlen gewonnen und versandt werden, und Emmerich, die Grenzstadt gegen das Königreich Holland. Nicht weit von der belgischen Grenze liegt Aachen, auch eine alte, berühmte Stadt. Die warmen Quellen, welche dort aus der Erde hervorsprudeln, waren schon den Römern bekannt; der Name der Stadt kommt auch wirklich von einem lateinischen Worte her, welches Wasser bedeutet. Nachmals hat sich der große Kaiser Karl neben den heißen Quellen einen Palast erbauen lassen und von hier aus sein weites Reich beherrscht. Der Dom zu Aachen rührt gleichfalls von dem mächtigen und frommen Kaiser her, der in diesem Gotteshause auch begraben worden ist. Nach ihm sind die deutschen Kaiser in Aachen gekrönt worden, zuletzt freilich in Frankfurt am Main. Jülich war bis vor wenigen Jahren eine Festung und in viel früherer Zeit die Hauptstadt eines Herzog- tums. Die Namen der drei ehemaligen Herzogtümer Jülich, Cleve und Berg, die dort zu beiden Seiten des Rheines neben einander lagen, werden auch jetzt noch häufig zusammengefügt, um die ganze Gegend zu bezeichnen. Eupen, eine Fabrikstadt, liegt am Rande des hohen Veens, einer Hochfläche, die mit Sumpf und Moor bedeckt ist und sich von hier bis über die belgische Grenze hinzieht. Trier ist wohl die älteste Stadt der Rheinprovinz. Noch gar merkwürdige Bauwerke aus der Römerzeit sind hier zu erblicken. Dabei hat sie eine schöne Lage in der weinreichen Moselgegend. Etwas oberhalb mündet die Saar in die Mosel, die eine kohlen- reiche Gegend durchfließt. Mehrere Städte haben von der Saar ihren Namen, besonders Saarbrücken und die Festung Saar- louis. Im schönen Thal der Nahe ist noch der Badeort Kreuz- nach zu merken. Die Provinz Westfalen war bis 1866 die kleinste im Staate, aber doch ist sie eine der merkwürdigsten. Der südliche Teil oder der Regierungsbezirk Arnsberg ist fast ganz gebirgig. Da zieht sich im Osten eine hohe Gebirgskette hin, welche die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser bildet. Sie wird das Rotlager- gebirge genannt. Die Sieg und die Ruhr entspringen auf derselben. Das erzreiche Siegerland und die weite Berggegend

6. Der kleine Kinderfreund - S. 252

1885 - Leipzig : Amelang
266. 252 Winkel zwischen den großen Flüssen Main und Rhein; in seiner Mitte wird es von der Lahn durchflossen, die ein reizendes Thal bildet und, oberhalb der Festung Ehrenbreitstein in den Rhein mündet. Öde und menschenarm sind nur wenige Gebirgsgegenden des rauhen Westerwaldes im Norden, besonders in der Um- gegend des Salzburger Kopfes; doch sind dieselben immer noch zur Viehzucht oder zur Gewinnung von Mineralschätzen taug- lich. Quer durch den südlichen Teil des Landes zieht sich das Taunusgebirge oder die Höhe mit dem großen Feldberg. Die Abdachungen dieses Gebirges nach Süden gehören zu den präch- tigsten und ergiebigsten Strichen im ganzen Vaterlande. Alle Höhen sind in diesem Rheingau mit Weinreben bepflanzt, die den edel- sten und feurigsten Wein liefern. Neben dem letztern ist das an vielen Stellen aus der Erde quillende Mineralwasser der Haupt- reichtum des Landes. Dasselbe wird zum Teil, wie z. B. das Selterser Wasser, als Heilwasser in der Nähe und Ferne ge- trunken, oder es wird zu Bädern verwandt. Viele Tau- sende von Kranken finden sich zur Sommerzeit in der Hauptstadt Wiesbaden oder in Ems an der Lahn ein, um in den dort hervorsprudelnden heißen Quellen Genesung zu suchen. — Das benachbarte Homburg, der Hauptort der Landgrafschaft Hessen, zu welcher auch die aus der linken Rheinseite, an der süd- lichen Grenze der Rheinprovinz (in der Nähe von Kreuznach) ge- legene Herrschaft Meisen heim gehörte, hat gleichfalls ein viel besuchtes Bad. Das zuletzt genannte kleine Gebiet ist der Rheinprovinz zu- gewiesen; die übrigen Landesteile sind samt dem folgenden zu dem aus 12 Kreisen bestehenden Regierungsbezirk Wiesbaden zusammengefaßt worden, welcher mit dem Regierungsbezirk Kassel die Provinz Hessen-Nassau ausmacht. 5. Frankfurt am Main hat nur ein keines Gebiet; desto wichtiger ist diese bisherige freie Stadt selber. Der Handel wird nicht bloß durch den Mainfluß und zahlreiche Eisenbahnen, son- dern auch durch große Messen befördert. Mit der_ auf dem linken Mainuser gelegenen Vorstadt Sachsenhausen ist Frank- furt durch eine Brücke verbunden, auf welcher Karl dem Gro- ßen, dem kaiserlichen Gründer der Stadt, ein Denkmal gesetzt worden ist. Dieser hatte hier in seinen Kriegen gegen die im Nordwesten Deutschlands wohnenden Sachsen für seine Franken eine Furt gefunden; daher der Name. — Nachmals sind iu Frankfurt die deutschen Kaiser gewählt Md zuletzt auch gekrönt worden. Große Feste wurden dann auf dem alten Rathause,

7. Der kleine Kinderfreund - S. 256

1885 - Leipzig : Amelang
267. 256 wonnenen Elsaß und nimmt bei Mannheim den Neckar, bei Mainz den Main auf. Später trennt er das Großherzogtum Hessen von der Provinz Hessen - Nassau und diese von der Rheinprovinz. Endlich tritt er in die letztere ein, durchfließt sie auf einer langen Strecke und verläßt sie hei der Stadt Emmerich. Seine Mündung in die Nordsee geschieht außer- halb Deutschlands, in den Niederlanden. Zuvor hat er sich in mehrere Arme zerteilt. Bis in die Gegend von Bonn wird der Rhein von Gebirgen eingeschlossen und seine Ufer werden hier an Schönheit von keinem andern Strome übertroffen. 3. Die vielen großen und kleinen Staaten, deren Gebiet unser Vaterland umfaßt, haben im Jahre 1815 miteinander einen Bund geschlossen und sich gegenseitigen Schutz versprochen. Ursprünglich waren der deutschen Bundesstaaten 39 vorhan- den ; durch das Aussterben mehrerer Fürstenhäuser und andere Ereignisse sind jedoch im Verlaufe der Zeit einige derselben mit andern vereinigt worden, so daß zu Anfang des Jahres 1866 ihrer noch 33 übrig geblieben waren, nämlich ein Kaisertum, fünf Königreiche, ein Kurfürstentum, sieben Großherzogtümer, sieben Herzogtümer, acht Fürstentümer, vier freie Städte. Die Abgesandten der Fürsten und Regie- rungen dieser Staaten sind in Frankfurt am Main zusammen gekommen, um die Angelegenheiten von ganz Deutschland zu beraten. Dabei hat sich denn aber auch im Verlaufe der Jahre gezeigt, daß an der Einrichtung des deutschen Bun- des gar vieles auszusetzen sei, und daß durch denselben unser Volk nicht die Macht erlangen könne, welche zum Wider- stände gegen äußere Feinde notwendig ist. Statt der Ein- tracht, auf welche man bei der Gründung des Bundes gerechnet hatte, trat in den Beratungen der Gesandten viel Zwiespalt hervor; insbesondre wurde unser Preußen aus Furcht, es möge zu mächtig werden, in allen Einrichtungen gehindert, die der König zum Schutze des gesamten Vaterlandes für erforder- lich hielt. Besonders zeigte sich dieses, als im Jahre 1864 die preußischen Heere im Verein mit Östreich die Lande Schleswig - Holstein von der Herrschaft der Dänen befreit hat- ten-, und wo es nur eben anging, Preußen in seinen wohl- erworbenen Rechten zu kränken, da stand Östreich, der bis- herige Bundesgenosse, obenan. So ist es denn im Jahre 1866 zum Kriege zwischen Preußen und Östreich gekommen; der bisherige deutsche Bund ist aufgelöst worden, und Gott hat es 80 gefügt, daß unser König an der Spitze seiner heldenmütigen

8. Der kleine Kinderfreund - S. 299

1863 - Leipzig : Amelang
299 und hessischen Landen eingeschlossen. Auf der linken Seite ziehen sich die 5.Kreise Kreuznach, St. Goar, Koblenz, Mayen, Ahrweiler stromabwärts. Weiter ab liegen zu beiden Seiten der Mosel noch zwei Kreise, nämlich rechts Simm ern und Zell, links Kochern und Adenau. Im Regierungsbezirk Trier wird der weit nach Osten vorsprin- gende Theil durch den Kreis St. Wendel und die südliche Spitze durch die Kreise Saarbrück, Ottweiler und Saarlouis ge- bildet. Weiter nach Korden liegen zu beiden Seiten der Saar die Kreise Saarburg und Merzig und zu beiden Seiten der Mosel Stadt- und Landkreis Trier und Bernkastel. Links von der Mosel finden sich sodann noch zwei Paare von Kreisen, näm- lich Bittburg und Wittlieh, Prüm und Daun. Im Regierungsbezirk Aachen liegen ganz im Norden die Kreise Heinsberg und Erkelenz, weiter nach Süden die Kreise Gei- lenkirchen und Jülich und noch weiter nach Süden Stadt- und Landkreis Aachen und Düren nebeneinander. Die süd- liche Hälfte wird dann noch durch die Kreise Eupen und Mon- joie* *), Malmedy und Schleiden gebildet. 4. Es sind jedoch in unserer Provinz, wie in jeder andern, manche Staatsangelegenheiten zu besorgen, welche weder dem Oberpräsiden- ten, noch den Regierungen, noch den Landräthen in die Hände gegeben sind. So z. B. das Kriegswesen. Das große preußische Heer wird durch das Garde corps*) und acht Armeecorps gebildet. Das erstere steht in den löniglichen Residenzen Berlin und Potsdam, weil ihm ganz besonders die Beschützung des Königs und des Königshauses bei drohender Kriegsgefahr anvertraut ist. Die acht andern großen Heeresabtheilungen sind aus die acht Provinzen vertheilt. Die Rhein- provinz ist dem a chten A rme e co rps zum Standquartier zugewiesen. Den obersten Befehl über dasselbe führt der kommandirende Ge- neral, der, wie auch der Oberpräsident, in Koblenz seinen Sitz hat. Unter ihm stehen die Offiziere, welche die kleineren Heeresabtheilungen, die Divisionen,^Brigaben und Regimenter befehligen. Auch die Regimenter zerfallen wieder in kleinere Abtheilungen, nämlich bei den Fußsoldaten oder der Infanterie in Bataillone**) und Compagnien***)' in Schwadronen bei der Reiterei oder der Cavallerie und in Batterien bei der Artillerie, welche die Kanonen führt. — Auch für die Rechtspflege sind besondere Männer angestellt, die in ihrer Wirksamkeit ganz unabhängig von den Perwal- tuugsbeamten (den Landräthen und Regierungen) sind. Jeder der drei aus der rechten Seite des Rheines gelegenen Kreise Neuwied, Alten- kirchen und Wetzlar, (im Regierungsbezirk Koblenz,) sowie jeder der *) Spr. Mongschoa. *) Sprich: Kohr. **) Bcncilljone. ***) Kompanien.

9. Der kleine Kinderfreund - S. 301

1863 - Leipzig : Amelang
301 den Bergwerksbesitzern schlichten u. s. w. Die oberste Behörde dieser Art ist das rheinische Oberbergamt zu Bonn. An der Spitze desselben steht ein Berghauptmann, der dem Minister sür Han- del und Gewerbe untergeordnet ist. 302. 0rö886 und Begrenzung der Rheinprovinz. Ueber die Grösse der Rheinprovinz ist nur noch zu merken, dass derjenige, der vom Südpunkte zum Nordpunkte reisen wollte, von Saarbrücken bis nach Elten, in gerader Richtung einen Weg von mehr als 40 Meilen zu machen hätte. Die grösste Ausdeh- nung in die Breite findet zwischen Aachen und dem östlichen Theile des Kreises Altenkirchen statt, in dem das Städtchen Freusburg liegt. Sie beträgt beinahe 20 Meilen. Wie gross der Umfang ist, das lässt sich wegen der vielen Aus- und Einbiegungen an der Grenze schwer bestimmen. 200 Meilen ist eher zu wenig, als zu viel gesagt, und wenn Einer Tagemärsche von 5 Meilen machen wollte, so müsste er wohl 40 Tage unterwegs bleiben, wenn er ganz herumkommen wollte. Sicherlich würde ihm auf diesem Grenz- marsche gar mancher Grenzpfahl zu Gesichte kommen, und er hätte gute Gelegenheit, in gar vieler Herren Länder zu schauen. Nur im Nordosten grenzt die Rheinprovinz an anderes preussisches Gebiet, nämlich von der Südostspitze des Kreises Altenkirchen bis nach Isselburg im Kreise Rees an die Provinz W estfal en. Dann folgt auf einer langen Strecke (bis in die Gegend von Aachen) das Königreich der Niederlande (Holland) nebst dem Herzog- thum Limburg, dann das Königreich Belgien und das Gross- herzogthum Luxemburg, das, wie auch Limburg, unter dem Könige von Holland steht. Die Südgrenze wird durch das Kaiser- thum Frankreich gebildet. Am mannigfaltigsten ist die Grenze im Südosten. Da liegt zuerst die bayerische Rheinpfalz, dann die hessenhomburgische Herrschaft Meisenheim, die sich tief in das preussische Gebiet hineinzieht, und das olden- burgische Fürstenthnm Birkenfeld, das fast ganz von dem- selben eingeschlossen ist, endlich noch ein Theil der Rheinpfalz und die hessendarmstädt’sche Provinz Rheinhessen, zu der auch Bingen, die Grenzstadt am Rheine, gehört. Gerade im Osten stösst die Rheinprovinz an das Herzogthum Nassau, von dem sie zwischen Bingen und der Mündung der Lahn durch den Rhein geschieden wird. Von dem abgesondert liegenden, ganz von nassau’schen und hessischen Gebietstheilen eingeschlossenen Kreise Wetzlar ist schon dis Rede gewesen. Gewiss ist es von grossem Nutzen für die Bewohner unserer

10. Der kleine Kinderfreund - S. 302

1863 - Leipzig : Amelang
302 heimathlichen Provinz, dass dieselbe an so viele andere deutsche und fremde Länder stösst. Denn der Verkehr der Menschen im Handel und Wandel wird dadurch erleichtert, und von einer so zahlreichen Nachbarschaft lässt sich gar viel lernen. Nur wenige Gegenden wird es in der Welt geben, in denen sich jahrein, jahr- aus so viel Fremde einfinden, als dort an den Ufern des Rheines. Engländer, Holländer und Süddeutsche, Norddeutsche und Fran- zosen kommen zusammen, und da lässt es sich begreifen, dass die Rheinländer anstellige Leute geworden sind, die sich durch Lebendig- keit und Gewandtheit im geselligen Verkehr auszeichnen. Aber dass die Lage der Provinz auch grosse Gefahren mit sich führt, darf dabei nicht verschwiegen werden. Es ist gewiss nicht lauter Gutes, was man von den Fremden lernt, und in einem Grenzlande kann eher als anderswo fremdes Wesen eindringen, das für unser deutsches Volk nicht taugt. Und ist es nicht der Franzose, der Erbfeind der deutschen Nation, der dort im Westen lauert und gar zu gern seine Hand nach dem schönen Rheinstrome ausstrecken möchte ? 363. Der Rhein. Ehe wir nun die Oberfläche unserer Provinz näher betrachten, müssen wir zuvor einen Blick auf den Strom werfen, der sie fast in ih- rer Mitte durchfließt und von dem sie den Namen bekommen hat. Der Rhein ist und bleibt doch ver schönste Strom unseres deutschen Vater- landes. Hoch oben in den Schweizeralpen, auf dem St. Gotthard und einigen anstoßenden Bergen entspringt er in zahllosen Quellen, die zu drei Bächen zusammenfließen. Zwei derselben, der Vorder- und Mittelrhein, vereinigen sich zuerst; oberhalb Chur tritt noch der Hinterrhein hinzu.. Von jetzt an trägt der Fluß schon kleine Kähne. In einem weiten Bogen umgürtet er die Schweiz. Wild- schäumend eilt er durch ein enges Thal zum Bodensee, indessen tiefem Gewässer er sich beruhigt; dann wendet er sich westwärts an Eon stanz vorbei, stürzt 60 bis 70 Fuß über die Felsen bei Schaff- hausen hinab und bildet einen herrlichen Wasserfall. Bei Basel ver- läßt er seine westliche Richtung plötzlich wieder und biegt sich nach Nor- den um. Auf einer langen Strecke bildet er nun die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich; an Straßburg, Speier, Mann- heim und Worms vorbei gelangt er nach Mainz, wo er sich wie- der nach Westen kehrt. Doch setzt er schon von Bingen an seinen nördlichen Lauf fort, der sich bald in einen nordwestlichen verwan- delt. So tritt er endlich in die Tiefebene ein und erreicht die hol- ländische Grenze. Wie fast bei allen großen Flüssen, so unterscheidet man auch beim
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