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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 345

1837 - Oldenburg : Schulze
Fortsetzung des Konciliums. Moritz. Augsburger Neligionsfrieve. Zjz Herstellen sollte, vielleicht einen gänzlichen Umschwung der Dinge hoffen ließ. Der Kaiser vertraute ihm indeß vor allen Anderen und sah ihm Vieles nach; selbst wo. Moritz augen- fälligen Verdacht auf sich lud, wollte jener lieber bösen Rath- gebern, als ihm selber, die Schuld beimessen. Für diese Gut- müthigkeit mußte er aber hart büßen. Während die protestan- tischen Stände einzeln ihre Abgeordneten an das Koncilium schickten, um wegen des Beitritts die nöthigen Vorkehrungen zw treffen, die Unterhandlungen aber so geführt wurden, daß viele Zeit darüber hinging und sich am Ende doch Alles wie- der zerschlagen mußte, war erst das gleisnerische Werk im vollen Gange; denn noch war man mit diesem Gaukelspiel beschäftigt, da erscholl plötzlich die Kunde, daß Moritz mit ei- nem Kriegsheere heranrückte. Der Kaiser hatte ihm die Belagerung Magdeburgs auf- getragen, und er war schlau gewesen, unter diesem Vorwände sein Heer für andere Zwecke zu verstärken; selbst als die Stadt überwältigt war, wußte er seine Mannschaft bei scheinbaren Vorwänden unter den Waffen zu halten, bis auch mit Hein- rich 2. von Frankreich ein Bündniß geschlossen und Alles für einen guten Erfolg in Bereitschaft war. Da brach er tu Verbindung mit Wilhelm von Hegen — dem Sohne des ge- fangenen Philipp — und mit den Scharen des Markgrafen Albrecht von Brandenburg - Culmbach gegen den zu Jnspruck verweilenden, unvorbereiteten Kaiser plötzlich hervor, während Heinrich von Frankreich über Lothringen hersi'el und die Bis- thümer Metz, Toul und Verdun wegnahm (I. 1552). Schon standen die Verbündeten vor Augsburg, ehe Karl Nachricht von dem Unternehmen erhielt. Rasch ging der Zug nach Tyrol hinein und kaum blieb dem Kaiser Zeit zur Flucht nach Kärn- then. Drei Tage nachher hielt Moritz seinen Einzug in Jnspruck und machte viele Beute an hinterlaffenem Ge- räthe. Dieser Unfall brach dem Kaiser das Herz und raubte ihm alles Vertrauen, den heillosen Zwiespalt in Teutschland noch jemals zu beschwichtigen. Ja er gab von jetzt an allen Widerstand gegen die Gewalt der Glaubensneuerung auf und selbst die Freude an der Kaiserkrone war ihm dadurch verlei- det. Also bot er die Hand zum Frieden, den Ferdinand be- reits vermittelt hatte. Zu Passau wurden die noth- dürftigen- Artikel eines Vertrages entworfen ljuli) und die weiteren Bestimmungen desselben dem nächsten Reichstage Vor- behalten. Philipp von Hessen und Johann Friedrich von Sachsen wurden freigelassen. König Ferdinand hatte in dieser Angelegenheit entweder damals schon mäßigere Gesinnungen angenoinmen oder der Nothwendigkeit nicht ungern Folge ge-

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 16

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
16 wenn sie dem Evangelium in Treue dienten und von ehrbarer Zucht nicht ließen, und darum blieb er bei seinem Vorsatze, ihnen keine Gewalt in Sachen des Glau- bens anzuthun. Auf dem Reichstage zu Worms hatte Luthers Gottvertrauen und starkes, treues Wort einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht. Erich sandte ihm einbecksches Bier in silberner Kanne in seine Herberge. Verwundert fragte Luther, welcher Fürst seiner also in Gnaden gedenke, und als er hörte, daß ein papistischer Herr, der selbst zuvor aus der Kanne getrunken, ihm die Gabe zugeschickt habe, da trank auch er und sprach: „Wie Herzog Erich meiner gedacht hat, also gedenke seiner der Herr Christus in seinem letzten Kampfe." Der Herzog gedachte in seinem letzten Stündlein dieser Worte und begehrte von dem ihn bedienenden Edel- knaben Franz von Cramm, daß er ihn mit evangelischem Troste erquicken möge. Seine Gemahlin war Elisabeth, Tochter des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg. Sie war evangelisch geworden, und Erich ließ seine herzliebe Ilse, wie er sie nannte, gewähren; denn er wußte, daß sie um ihres Gewissens willen also that. Wo sie die Reformation förderte, hinderte Erich sie nicht. So kam es, daß die evangelische Lehre bald in den Fürstenthümern Eingang fand. In Göt- tingen, Münden, Northeim und andern Städten des Fürstenthums waren schon früh evangelische Prediger; Hannover hatte schon 1524 eine große Anzahl von Anhängern Luthers. Elisabeth berief 1540 den Prediger Anton Corvinus nach Münden; er sollte die Reformation sicher und ruhig zum Ziele führen. Geschäftige Diener meldeten dem Herzoge, daß Corvinus angekommen sei. Er erwiderte: „Weil uns die Frau in unserm Glauben nicht hindert, so wollen auch wir sie in ihrem Glauben ungehindert und unbetrübt lassen." Nach seinem Tode, der noch im Jahre 1540 erfolgte, führte Elisabeth die vormundschaftliche Regierung für ihren zwölfjährigen Sohn Erich d enjüng ern und verfolgte nun mit desto größerer Festigkeit ihr Ziel. Nachdem 1541 auf dem Landtage zu Pattensen die Landstände in die Einführung der Reformation ge- willigt hatten, arbeitete Corvinus auf Befehl Elisabeths eine Kirchenordnung aus und unternahm dann mit anderen Herren eine Kirchenvisitation. Die Miß- bräuche, welche sie vorfanden, stellten sie ab. Auch die Klöster bekamen von der Fürstin eine neue Ordnung. „Mir ist glaubhaft berichtet," schrieb sie ihnen, „daß Ihr Euch in das göttliche und hochwürdige Werk des Herrn, welches wir seit zwei Jahren rein, lauter und klar zu predigen befohlen, zu schicken wenig geneigt seid. Nun ist es unser Amt als einer regierenden Fürstin, Gottes Wort bei unsern Unterthanen überall zu fördern. Darum haben wir für nöthig erachtet, weil Eure Wohlfahrt und Seligkeit uns kümmert, eine sonderliche Ordnung für Euch stellen zu lassen, die Ihr mit Treue auslegen und beobachten wollet." Sie selber besuchte die Klöster, um zu sehen, ob darin auch nach der neuen Ordnung gelebt werde, während Corvinus allen möglichen Fleiß anwandte, das liebe Wort in Schwung zu bringen, daß es in Pfarrkirchen und Klöstern ange- nommen werden möchte. Elisabeth war eifrig bemüht, in ihrem Sohne einen treuen christlichen Fürsten heranzuziehen. Er wurde vor allen Dingen in der heiligen Schrift unterrichtet; es schien ein fester Grund zu einem frommen und stillen Fürstenleben in ihm ge-

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 53

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
53 die Berathung belausche, gab jeder seine Stimme ab. Dan„ wurde das Rath- mannsmahl gehalten, und nachdem der Diener die letzte Schüssel aufgetragen hatte, wurde die Bürgerglocke angezogen; der Rath trat zur Laube hinaus und verkündigte durch seinen Schreiber der versammelten Gemeinde die Namen der neuen Nathsherren. Dann ließ der Schultheiß diese schwören, dem Landesherrn und der Stadt treu dienen zu wollen. Die Bürgerschaft hielt auf Zucht und Ehre; niemand, der seine Ehre nicht bewahrt hatte, wurde in die Gilde aufgenommen. Kurz vor der Reformation, im Jahre 1516, wurde Deutschland von einer Pest heimgesucht; da starb in Göttingen, wie auch in den Städten Nordheim und Braunschweig in wenigen Monaten ein Drittel der Einwohner. In dieser Zeit suchte man noch bei den Heiligen Hülfe. So zogen dazumal die von Einbeck, wohl 300 Mann stark, gen Pöhlde, holten von dort das Heiligthum St. Fabian und Sebastian nach ihrer Stadt und brachten es dann wieder zurück. Durch die Reformation wurde das anders. Schon im Jahre 1523 fing die lutherische Lehre an, im Fürstenthum'göttingen bekannt zu werden. Anfänglich schenkte das Volk der neuen Lehre kein Ohr, und der Adel bekümmerte sich wenig darum. Handwerker waren es endlich, welche Anlaß gaben, daß auch Göttingen sich an der Reformation betheiligte. Einige Weber- und Tuchmachergesellen, welche in Städten in Arbeit gestanden hatten, die der Reformation zugethan waren, kamen nach Göttingen und brachten die deutsche Bibel in die- Stadt. Diese waren es auch, welche bei einem Umzuge durch die Stadt zur Abwehr der damals herrschenden Seuche das Luthersche Lied: „Aus tiefer Noth schrei ich zu Dir," anstimmten. Das Lied machte einen ergreifenden Eindruck auf die ver- sammelte Menge; schließlich stimmte sie mit ein. Das war der erste Schritt zur Reformation in Göttingen. In den Dörfern Grone und Rosdorf lehrten schon evangelische Prediger, und die Bürger von Göttingen schlichen sich nun verstohlen hinaus zu deren Predigten, trotz der Strafe, die ihnen gedrvht war. Da kam 1529 Friedrich Hübenthal aus dem Lüneburgschen und hielt auf dem Kirchhofe von St. Georg die erste evangelische Predigt. Im Namen seiner Anhänger richtete er ein Schreiben an den Rath, in welchem er ihn dringend aufforderte, dem Lutherthum nicht länger entgegen zu sein. Der Rath aber beantwortete sein Schreiben nicht und ließ auf ihn fahnden. Da sammelten sich die evangelischen Bürger, wohl 300 an der Zahl, und besprachen sich, wie das Evangelium vor den Wider- sachern zu schirmen sein möchte. Man wählte zehn Männer, die beim Rathe die Angelegenheit ordnen sollten. Nur mit Mühe erhielten sie Gehör; ihre Bitte, dem Evangelium freienlanf zu lassen und diepauliner-Kirche zum neuen Gottes- dienst einzuräumen, fand keine Gewährung. Endlich aber sah sich der Rath den- noch nachzugeben genöthigt, und bat mit der Gemeinde den Landgrafen Philipp von Hessen, ihnen feine, stille, fromme und gelehrte Prediger zu senden. Vom Palmsonntage 1531 an wurde nach einer evangelischen Ordnung, welche Luther gut geheißen hatte, der Gottesdienst gehalten. Während des dreißigjährigen Krieges, im Jahre 1626, kam Lilly auch vor Göttingen. Er hatte eben Münden schändlich verwüstet; nun forderte er die
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