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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 71

1917 - Düsseldorf : Schwann
115. Der Sturz des Lwen. Die Macht, die der trotzige Welfe seinem kaiserlichen Vetter verweigert hatte, verwandte er inzwischen zur Ausdehnung seiner Herrschaft im slawischen Osten und Norden; Christentum und Deutschtum folgten seinen Spuren. Aber schwer legte sich auf den ungetreuen Herzog die Hand des Kaisers. Vergeblich zu dreien Malen vor einen Reichstag gefordert, wurde der Lwe gechtet und seiner Herzogtmer entsetzt. Nach kurzem Widerstande sah er sich von allen verlassen. Verzweifelt warf sich Heinrich in Erfurt zu Barbarossas Fen. Dieser hob ihn unter Trnen auf und verzieh. Doch blieben ihm -l-lol on seinen Landen nur die Stammgter Braunschweig und Lne-brg; Bayern dagegen kam an das Haus Wittelsbach, das noch heute dort regiert, und Sachsen wurde zersplittert. In der Ver-bannung, am Knigshofe von England, trauerte der Lwe um die verlorene Macht. 11. Kaisertage. Nichts Glnzenderes hatte die Welt je ge-sehen als das groe Reichsfest, das um Pfingsten 1184 zu Mainz den Frieden des Reiches verkndete. Die beiden ltesten kaiserlichen Prinzen Heinrich und Friedrich empfingen hier aus des Vaters Hnden den Ritterschlag. 70 000 Herren wohnten als Gste des Kaisers in einer bunt bewimpelten Zeltstadt am Rhein, und das An-denken an die Pracht der Kirchgnge, Aufzge und Ritterspiele lebte noch lange fort in Lied und Gesang des Volkes. Zwei Jahre spter boten die Mailnder zum Zeichen ihrer wiedererwachten Treue dem Kaiser ein nicht minder herrliches Fest: es war zur Feier der Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit K o n st a n z e, der Erbin des Normannenreiches im sonnigen Unteritalien. Der Kaiser stand auf der Hhe seiner Macht; er ahnte nicht, da er den italienischen Boden nie wieder betreten sollte. 8117. Der Dritte Kreuzzug. Jerusalem gefallen!" Wie ein Donnerschlag wirkte diese Schreckenskunde, im Abendlande. Der greise Barbarossa glaubte den Ruf des Herrn zu erkennen und nahm ohne Zgern das Kreuz. Die Könige von England und Frankreich taten ein gleiches. Es war um Ostern 1189, als der Kaiser mit dem stattlichsten Heere der Ritterzeit von Regensburg aus gen Osten zog. Glcklich gelangte er der den Bosporus; bei der heutigen Stadt Kniah in Kleinasien sprten die Trken die Wucht des deutschen Schwertes. Aber der Zug durch das wste, feindliche Land war voll Mhsal und Entbehrung; viel Steine gab's und wenig Brot". Und das Schreck-lichste kam bald: in den reienden Wassern des Bergstromes Saleph fand der Kaiser einen jhen Tod. Ertrank er etwa bei dem Versuche, den gefhrlichen Flu zu durchreiten, oder traf ihn beim Baden der

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 47

1917 - Düsseldorf : Schwann
- 47 Das Reich war zum Lehnsstaat geworden, und das Lehnswesen bildete schlielich die Grundlage des gesamten mittel-alterlichen Staatslebens. 72. Die Hrigkeit. Anderseits sehen wir, wie mancher arme Freie, um dem Drucke der Kriegspflicht zu entgehen oder Schutz gegen Gewalttat und Bedrngnis zu haben, mit, seinem Gut in Abhngigkeit von einem geistlichen oder weltlichen Groen tritt: er beugt vor Zeugen seinen Kopf unter dessen Arm und wird von ihm, zum Zeichen der Herrengewalt, an Haar oder Bart gezupft. Nun ist er ein halbfreier, hriger Mann, er gehrt seinem Herrn. Diesem, der fr ihn die Wehrlast bernimmt, mu er fortan bestimmte Abgaben und Frondienste leisten. Auch seine Familie wird hrig; der Sohn darf ohne des Herrn Erlaubnis nicht fortziehen, die Tochter nicht ohne sie heiraten; Eltern und Kinder kleben an der Scholle". Stirbt der Vater, so gehen Grund und Habe nur gegen Entrichtung des Besthauptes" an den Sohn der; das beste Haupt" von jeder Art Vieh wandert in den Besitz des Herrn. Die Hrigkeit, die gewissermaen an die Stelle der von der Kirche unterdrckten Sklaverei trat, breitete sich unaufhaltsam aus. So schmolz der alte freie Bauernstand immer mehr zusammen, während die Macht der Groen wuchs: beides zum Schaden des Reiches.

3. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 18

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 18 — sprengte feindliche Reste entkamen in die Wälder östlich von Suwalki. Am 15. Februar stand kein bewaffneter Russe mehr auf deutschem Boden: jubelnd klangen die Glocken. Zum zweiten Male war Ostpreußen frei. Aber schrecklich genug hatten die Russen bei ihren Einfällen gehaust. Etwa 30—40 000 Häuser lagen in Trümmern, und auf über 1 Milliarde schätzte man den angerichteten Schaden. Die verfolgenden Truppen stießen unerwartet auf neue feindliche Massen bei Grodno und Lornza; heftige Kämpfe tobten hier im Februar und März um die Stadt Prasznysz nördlich von Warschau. Dann folgte bis zum Sommer eine Zeit der Ruhe. Durch starke Feldbefestigungen wurden die Grenzen von Ostpreußen inzwischen gesichert. Nur in den nördlichen Zipfel der Provinz glückte räuberischen feindlichen Heerhaufen, die aus sog. „Reichswehr" (Landwehr) bestanden, vorübergehend ein letzter Einfall. Memel wurde geplündert; aber deutsche Bataillone warfen die zuchtlosen Scharen, von deren Greueltaten man mit Entsetzen in den Zeitungen las, bald wieder über die Grenze. Die russische „Dampfwalze" gen Westen stand endgültig still. 16. Die Karpathenkämpfe. War der Kriegsplan der Russen bisher auf Berlin gerichtet gewesen, so gaben sie ihrem Ziel jetzt eine andere Richtung: über Ungarn auf Wien. Zu diesem Ende mußten die Karpathen, das „Dach Ungarns" und sein Grenzwall gegen Norden, überstiegen werden. Das nördliche Vorland des Gebirges, Galizien, war schon im Besitz der Russen; in der Hauptstadt Lemberg hatten sie sich häuslich eingerichtet. Nur die Festung Przemysl erwehrte sich heldenhaft aller Angriffe. Alles stand auf dem Spiel: überstieg der Feind die Karpathen, dann lag Ungarn offen vor ihm. In wenigen Tagemärschen konnte er in der Hauptstadt Budapest sein, und von da bis Wien ist nicht weit. Unabsehbar wäre die Wirkung auf dem Balkan gewesen. Der Ausgang des großen Krieges hing an den Karpathenkämpfen. Immer wieder stürmten die Russen gegen den mächtigen Wall vor, und um die Höhen und Pässe des Gebirges, besonders den Dukla- und Jablonika-Paß, wurde tage- und wochenlang mit der größten Erbitterung gestritten. Von dem General von Linsingen geführt, rangen deutsche Truppen, unter ihnen die neugebildeten Schneeschuhkompagnien, in echter Nibelungentreue Schulter an Schulter mit den österreichischen Brüdern. Fast übermenschlich waren die Anstrengungen, besonders beim Marsch auf den verschneiten, steil ansteigenden oder in zahlreichen Krümmungen auf die Paßhöhen sich windenden Straßen. Eis und Schnee, Glätte, tief ausgefahrene Gleise erschwerten ihn auf Schritt und Tritt. Ins Ungeheure aber wuchsen die Hindernisse,

4. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 19

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 19 — sobald eine Truppe die Straße verlassen und sich zum Angriff entwickeln mußte. Steile, glatte Schneeabhänge waren zu überschreiten, vereiste Sturzbäche zu überwinden. Häufig sanken die Schützenlinien bis zur Schulter in den Schnee ein. Dadurch gestaltete sich der Angriff zu einem unerhört schweren, mühsamen Voranarbeiten in Schnee und Eis; der einzelne Schütze mußte sich seinen Weg gegen die feindliche Stellung oft irrt Feuer des Verteidigers durch den tiefen Schnee schaufeln. Der Gegner aber türmte zum Schutze seiner Stellungen ausgedehnte, breite Schneewälle auf, und dicht vor den Drahthindernissen versanken die Angreifer in der weichen, trügerischen Masse. Wochenlang erwartete die Armee zum Angriff auf Paß- und Gebirgs-höhen von über 1000 Meter, häufig in eiskaltem Winde bei 20 Grad unter Null, den anbrechenden Tag. Anfang Februar 1915 setzte wie in Ostpreußen eine stürmische Angriffsbewegung der verbündeten Truppen ein; die gebrand-fchatzte Bukowina mußte von den Russen geräumt werden. Aber wieder fluteten neue feindliche Heeresmassen heran, und am 2. März fiel in Ehren die Festung P r z e m y s l. Die dadurch frei gewordene russische Belagerungsarmee griff nun ebenfalls in die Karpathenkämpfe mit ein. Bis Mitte April währte der vergebliche russische Ansturm. Über 300 000 Mann zarischer Truppen, die rücksichtslos vorangetrieben wurden, hatten sich daran verblutet. Da erlahmte langsam des Angreifers Kraft. — Der erste große Abschnitt des Weltkrieges in West und Oft war vorbei. Die heimische Erde war gesichert; auf fast ganz Belgien, beträchtlichen Teilen von Frankreich, Polen und weiten Strichen von Litauen lag die starke deutsche Faust. Drittes Kapitel. Der Krieg in West und Ost vom Frühjahr 1915 bis - Frühjahr 1916. 17» Zu beiden Seilen der Maas. Als Teil des lothringischen Tafellandes nördlich in die Ardennen, westlich in die Tiefebene der Champagne übergehend, erstreckt sich in einer Länge von 40 km und einer Breite von 10 km das weglose Waldgebirge der Argonnen. Bis zu 500 m steigt es empor. Dichtes Jungholz und unentwirrbares Gebüsch, Sümpfe und Lehmtümpel machen es zu einer natürlichen Festung. Hier lagen die Truppen des deutschen Kronprinzen in Schützengräben, besonders den Höhen der starken Maasfestung Verdun gegenüber.

5. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 20

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 20 — Dort, wo die deutsche Linie um die bereits früh eroberten Punkte St. Mihiel und Camp des Romains herumgreift, versuchten die Franzosen in den Ostertagen 1915 von Toul und Verdun aus einen stürmischen Vorstoß. Im Mittelpunkte der Kämpfe standen der hochgelegene Priesterwald südwestlich von Metz, bei dem von 1870 her berühmten Dorfe Pont ä, Mousson, und die E o m b r e s -h ö h e im Maasgelände. Neun Tage nacheinander stürmten sie in das Feuer der Deutschen vor, aber durch die Eroberung der blutgetränkten Höhe schoben sich die Unsern nur noch näher an das Maastal heran, und erfolglos rannte der Feind immer wieder gegen die wichtige Stellung vor. 18. In den Bogesen. Seit den vergeblichen Durchbruchsversuchen nach dem Rhein, Ende 1914, tobten im Sundgau erbitterte Kämpfe, besonders um den Hartmannsweilerkopf bei Sennheim und den Reichsackerkopf im Münstertal. Beide talbeherrschenden Höhen kamen im Frühling 1915 in unsern Besitz und werden von Landwehr- und Landsturmleuten dem furchtbarsten Granatfeuer zum Trotz, das den Baumbestand der Höhen völlig zerschmettert hat, gehalten. Besonders gefährliche Gegner sind hier die französischen Alpenjäger: sie schaffen auf Mauleseln ihre zerlegbaren Kanonen behend von einem Abhang zum andern und bauen diese gewandt ein hinter Baum und Fels; sie erklettern mit Stutzen oder Maschinengewehr hochragende Tannen und entsenden unsichtbar aus dem grünen Versteck Tod und Verderben. Aber auch mit ihnen wird die Tapferkeit unserer Soldaten, unter denen Schneeschuhabteilungen auf ihren Erkundungen die gefährlichsten Schluchten und Hänge zu überwinden gelernt haben, in kühnem Wagemut fertig. 19. Bei Arras. In den Maitagen 1915 rafften Franzosen und Engländer, um die in Galizien bedrängten Russen zu entlasten, sich abermals zu einem gewaltigen Vorstoß auf. Mit furchtbarem Geschützfeuer auf die bayrischen Stellungen nördlich des uralten Arras (Atrecht) begann am 9. Mai der Angriff: an Zahl nur um zwei Divisionen schwächer waren die Angriffstruppen als die gesamten deutschen Heere von 1870. Hunderte von Kanonen spieen ihre Geschosse in die deutschen Gräben, und Wolken von Qualm und Staub lagen über der bebenden Erde. Truppen auf Truppen quollen immer wieder aus den feindlichen Stellungen heran, trotzdem Maschinengewehre reihenweise die Stürmenden niedermähten. Die deutschen Grabenbesatzungen wurden teilweise überrannt und unsere Stützpunkte Neuville, Souchez, Carency und die nach einer Kapelle benannte Lorettohöhe besetzt. Aber mit Todesverachtung stürzten sich die süddeutschen Regimenter dem Feinde entgegen und brachten den Anprall zum Stehen. Ungeheuer waren

6. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 22

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 22 — unserer zweiten Linie vor; weiter kamen sie nicht. Ein nächtlicher Gegenangriff entriß ihnen namentlich bei Hnlluch Teile des eroberten Geländes; nur in einer Breite von 3 km behaupteten sie einstweilen ein Stück Gelände. Auch bei H o o g e unweit Ypern stießen die Engländer nach einem Höllenfeuer ihrer Geschütze am 25. September vor. Aber nur bei dem Dorfe Zillebeke gelang es ihnen für kurze Zeit, in unsere Stellungen einzubrechen; deutsche Ersatztruppen warfen sie zurück. Ungeheuer waren die britischen Verluste: an der Themse entsetzte man sich. Der Oberbefehlshaber French wurde bald hernach abgelöst-aber helfen konnte es nicht. 22♦ Berdun. Am 21. Februar 1916, nach langer, sorgfältiger Vorbereitung, donnerten plötzlich die deutschen Kanonen gegen die festen Höhen an, die das tief in die Talrinne der Maas gebettete Verdun beschirmen. Es ging um den „Eckpfeiler" von Frankreich. Die ganze Umgebung der bis zur Mitte des 16. ^ahrhundertv deutschen Stadt (Verden), wo der berühmte Karolingervertrag von 843 geschlossen wurde, war von den Franzosen zu einem riesigen Bollwerk umgeschaffen: jede Höhe, jeder Wald eine Festung für sich. Die Beschießung war das Gewaltigste, was die Kriegsgeschichte kennt: unzählige Geschütze, unter ihnen die schwersten Kaliber, überschütteten mit ihrem krachenden Eisenhagel ohne Aufhören die selbst feuerspeienden feindlichen Stellungen, und bis nach Westfalen war das furchtbare Getöse vernehmbar. Tags darauf begann auf einer 10 km breiten Linie des rechten Maasufers der Angriff der deutschen Massen. Mit unwiderstehlicher Tapferkeit drangen sie vor; am 25. stürmten brandenburgische Regimenter die Panzerfeste Douaumont und legten die erste große Bresche in den Kranz der Verteidigungswerke. Division auf Division zog der französische Befehlshaber Petain in das mörderische Feuer; schon in den ersten Tagen büßte er über 15 000 Mann an Gefangenen ein. Dann griff der heiße Kampf in die Wotzvreebene über und dehnte sich im Süden über die alte Nationalstraße Metz-Paris hin aus. Auf dem westlichen Maasufer folgte Mitte März die 'Eroberung von Forges, Regnieville, der Höhe „Toter Mann" und der festen Stellung bei Avocourt am Ostrand des Argonnen-waldes: schon drückten die deutschen Truppen aus die rückwärtige Verbindung Verduns mit Paris, und der Fall der großen Maasfeste erschien wie ein Gespenst vor den Augen des erschreckten Frankreich. 23. Der Luftkrieg. Nicht wenig hatten die Franzosen vor dem ' Kriege mit der Überlegenheit ihrer „vierten Waffe", der Flugzeuge,

7. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 27

1916 - Düsseldorf : Schwann
27 3. Der Ausbruch des Pesv. Eben war Titus Kaiser geworden, da geschah ein furchtbares Unglck. Es ereignete sich nmlich ein wq gewaltiger Ausbruch des Vulkans Vesuv im sdlichen Italien. ' ^ Drei Tage lang spie der Berg heie Asche und Steine aus, und drei blhende Städte, darunter Pompeji, wurden vllig ver- Vesra^lanoavryctpn Oer Titusbogen iu Rom. schttet; Diele Tausende von Menschen muten elend erstiaen. (Eiv, junger Rmer, namens Plinius, hat aufgeschrieben, wie auch sein Oheim, ein Admiral, der zur Hilfe nach einer der Städte geeilt war, dabei seinen Tod fand. Das Landhaus, das dieser mit seinen Leuten betreten hatte, so berichtet Plinius, wankte durch die hufigen Erd-stoe, da es, wie aus dem Boden herausgerissen, hin und her ge schoben Hu werden schien; dagegen frchtete man auch unter freiem

8. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 33

1916 - Düsseldorf : Schwann
- 33 Waldes. In den Gipfeln der gewaltigen Eichen brauste der Sturm-wind; der Donner rollte, und ununterbrochen strmte der Regen herab. Die Rmer versanken fast in den aufgeweichten Boden und schleppten sich mit ihrem vielen Gepck mhsam durch den dsteren Wald. Pltzlich erscholl von den Bergen ein frchter- q liches Kriegsgeheul. Erschrocken blieben die Soldaten stehen. Da strmten schon die Germanen von allen Seiten herbei und n.chr. berschtteten sie mit einem Hagel von Geschossen. Hermann selbst war unter den ersten; er gab bald hier, bald dort seine Befehle, feuerte seine Landsleute an und kmpfte wie ein Held. Bergebens suchten die Rmer sich durchzuschlagen; drei Tage lang wehrten sie sich wie Verzweifelte. Aber fast das ganze Heer wurde vernichtet; Barns strzte sich, als er alles verloren sah, in sein Schwert. Die Germanen machten reiche Beute; die Gefangenen opferten sie ihren Gttern. Wie ein Donnerschlag wirkte auf den Kaiser Augustus die Nach-richt vom Untergange seines schnen Heeres. Er war untrstlich. Barns, gib mir meine Legionen wieder!" soll er gerufen haben. In ganz Rom entstand die grte Bestrzung, und man frchtete schon, die Germanen wrden jetzt ins Reich einbrechen. Aber Hermann dachte nicht daran, das zu tun; er war zufrieden, da der Boden seiner Vter wieder frei war. 3. Hermanns Lebensende. Alle Versuche der Rmer, ihre Herr-schaft in Germanien wiederherzustellen, miglckten. Sie nahmen jedoch Hermanns Gemahlin Thusnelda gefangen und fhrten sie nach Rom. In Ketten nutzte sie hier mit ihrem Shnchen vor dem Siegeswagen des Feldherrn hergehen. Darber grmte sich Hermann sehr. Jahre lang schirmte er noch mutig sein Land. Aber da brachen innere Zwistigkeiten aus; Hermann wurde beschuldigt, da er nach der Knigswrde strebe, und fiel als Opfer eines Meuchelmordes. So elend endete der Befreier seines Vaterlandes. In neuerer Zeit hat Hermann auf einem Berge des Teutoburger Waldes ein riesiges Denkmal bekommen. Die Figur des Befreiers ist allein 76 000 Kilogramm schwer, und das Schwert, das er in die Hhe hlt, hat eine Lnge von 772 Metern und wiegt 550 Kilogramm. Die Inschrift des Schwertes lautet: Deutsche Einigkeit meine Strke, Meine Strke Deutschlands Macht!" 14. Attila. 1 Die Hunnen. Es war im Jahre 375, als ein wildes Reitervolk vom Morgenlande her in Europa erschien. Das waren die Hunnen. flutboui en, Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen, Teil Ii. B

9. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 28

1916 - Düsseldorf : Schwann
28 - Himmel den glhenden Regen. Doch sie entschieden sich, zu gehen. Zum Schutze gegen die niederfallenden Steine banden sie sich mit leinenen Tchern Kopfkissen auf das Haupt und machten sich auf den Weg. Anderwrts war es schon Tag, aber hier war allerdichteste, finsterste Nacht, die nur hufig von Wetterleuchten unterbrochen ward. Man wollte zum Meeresufer, um zu sehen, ob man sich ein-schiffen knne. Aber die See wogte schrecklich und machte die Fahrt unmglich. Da legte sich mein Oheim auf das abgeworfene Leintuch nieder, forderte wiederholt kaltes Wasser und trank. Dann blitzten Flammen, und vor den Flammen ging ein erstickender Schwefel-geruch einher, so da die andern sich zur Flucht wandten und der Oheim aufschrak. Auf zwei Sklaven gesttzt, erhob sich der dicke, schwere Mann, aber sogleich fiel er wieder zusammen er war erstickt." Erst im 18. Jahrhundert ist das ganz verschttete Pompeji beim Graben eines Brunnens wieder entdeckt worden. In neuerer Zeit hat man die tote Stadt, die unter einer 5 bis 6 m dicken Lavaschicht begraben lag, mit Hacke und Spaten zum groen Teil offen gelegt. Man kann jetzt genau erkennen, wie es damals in den Hlt-fern aussah, wie die Menschen lebten und der Tod sie berraschte: eine Mutter hielt z. B. noch ihr Kind umschlungen, um es vor dem er-stickenden Regen zu schtzen; beide wurden zu Stein. 4. Des Kaisers Regierung. Titus meinte es so gut mit seinen Untertanen, da er von einem Tage, an dem er niemandem eine Wohltat erweisen konnte, zu sagen pflegte: Diesen Tag habe ich ver-loren?" Von eines Kaisers Thron, sprach er einst, drfe keiner traurig fortgehen. Die Rmer waren von seiner Herzensgte so entzckt, da sie ihn die Lust und Wonne der Menschheit" nannten. Leider war aber dem trefflichen Fürsten nur eine kurze Regierung vergnnt; er starb in der Blte seines Lebens. 12. Konstautin der Groe 1. In diesem Zeichen siege!" Im Laufe der Zeit wurde das rmische Reich immer mehr zerrttet. Das Heidentum hatte gar keine Bedeutung mehr. Siegreich zog Christi Lehre in die Herzen der Menschen ein, und ein neues Weltalter brach an. In jener Zeit des berganges, etwa 300 Jahre nach Christi Geburt, schwang sich ein junger Prinz, namens Konstantin, der Liebling feiner Soldaten, auf den kaiserlichen Thron. Seine Mutter Helena lebte damals noch als Heidin im Kaiserpalaste zu Trier. Einst machte Konstantin einen Kriegszug gegen einen Mitkaiser. Da flehte er, so heit es, zu dem Christengotte, er mge ihm offen-

10. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 105

1916 - Düsseldorf : Schwann
105 Zeppelins Werk wurde jedoch von allerlei Unglck betroffen. Sein groes Luftschiff wurde im Jahre 1908, als es nach langer, glcklicher Fahrt bei Echterdingen in Schwaben eine Lan-dung vornahm, von Sturm und Feuer zerstrt. Dem greisen Manne traten bei dem Anblicke der Vernichtung die Trnen ins Auge. Aber jetzt erhob sich im deutschen Volke ein Sturm der Be-geisterung, um dem siebzigjhrigen Helden den Schaden zu ersetzen und die Fortfhrung seines nationalen Werkes zu ermglichen. berall, selbst jenseits des Meeres, wurde fr ihn gesammelt, und eine Gabe von etwa sechs Millionen Mark konnte dem Erfinder der- Zanung eines Zeppelinkreuzers. reicht werden. Gehobenen Mutes baute Zeppelin weiter, und es waren Tage wirklich vaterlndischer Freude, als Kaiser Wilhelm in Berlin und der Prinzregent von Bayern in Mnchen unter dem Jubel einer unzhlbaren Menge den groen deutschen Mann begrten, der aus dem Luftreiche zu ihnen herabstieg. Und rastlos geht Zeppelins Arbeit voran. Mit dem Prinzen Heinrich machte er sogar eine Seefahrt nach der- Insel Spitzbergen im nrdlichen Eismeer, um in der Eisregion selber den Plan einer Luftfahrt nach dem Nordpol zu studieren. Daheim traf sein Werk noch mehrfach groes Unglck; bei Weilburg an der Lahn, im Teuto-burger Walde, in Dsseldorf und anderswo vernichteten Sturm und Zufall das Gebild von Menschenhand", aber die Entwicklung der Erfindung Zeppelins schritt unaufhaltsam weiter; mit ihm wetteifernd ii ?
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