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1. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 151

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
151 körperlichen Anstrengung, auch wohl in Folge ihres größeren öko- nomischen Wohlstandes im Allgemeinen ein stattlicheres Aussehen, als die durchschnittlich ärmeren Bewohner der Weingegenden, die bei minder kräftigen Nahrungsmitteln vom Anfang des Jahres an bis zum Ende an eine anstrengendere Arbeit angewiesen sind. Indessen ist der Letztere, obwohl weniger groß und von minder blühendem Aussehen, doch von größerer Ansdauer, und er vermag daher auch größere Strapazen weit eher zu ertragen als der Erstere. Körper- liche Gebrechen sind selten; nur in einzelnen Gegenden, wie z. B. in den Oberämtern Gaildorf, Hall, Oehringen, desgleichen im Am- merthal :c. sind Kröpfe häufig, und im Thal des Kochers, der Leine und Noth rc. finden sich viele Cretinen. Die Bevölkerung ist im Znnehmen und dürfte im Ganzen ans den 17v Qm. unseres Gebiets anzuschlagen sein auf c. 1 Million Seelen. Am dichtesten ist sie in den Gegenden von Cannstatt, wo nahe- zu 15,000, von Eßlingen und Waiblingen, wo über 10,000 Menschen auf einer Quadratmeile leben. Nächstdem haben die Gegenden am Fuße der Alb hin, wie z. B. zwischen Göppingen und Reutlingen, die stärkste Bevölkerung, während in den östlichen und nordöst- lichen Gegenden, z. B. um Ellwangen herum, kaum 2300 Seelen auf einer Qnadratmeile leben. Die herrschende Mundart ist die schwäbische in verschiedenen Nüanyen; am meisten in ihrer ursprünglichen Form hat sie sich er- halten in der Steinlach, oberhalb Tübingen :c. Sie steht ungefähr in der Mitte zwischen der schweizerischen und sächsischen, und ob- wohl sie etwas Breites hat, klingt sie doch sehr ansprechend und gemüthlich, wenn sie nicht, wie oft geschieht, mit dem Hochdeutschen vermengt wird. Sie ist reich, — wie an eigenthümlichen Lauten, so auch an kurzen, kräftigen Redensarten und Sprichwörtern, aus denen Humor und Witz nicht minder als behagliche Gemüthlichkeit und harmlose Heiterkeit hervorleuchten. In den nördlichen und nordwestlichen Bezirken trifft man die fränkische Mundart. Sie bildet — leichter, fließender und in den Kehltönen weicher als die schwäbische — den Uebergang zur sächsischen Mundart. So schwer es ist, den Charakter eines Volkes oder Vvlks- stammes bis in die kleinsten Einzelnheiten hinein zu schildern, so leicht ist es andererseits, die hervorstechendsten Züge eines solchen an- zugeben, und in dieser Beziehung haben sich noch ziemlich allgemein

2. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 320

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
320 Von ihren Gipfeln aus bieten alle diese Kegelberge die herr- lichste Aussicht dar. Allerdings ist der Horizont überall derselbe: im Nucken das Gebirge der Alb, gegen Westen und Norden die „Landkarten-Aussicht" der Fläche, überall mit denselben Gebirgsum- kräuzuugen des Schwarzwalds oder anderer, niederer Ketten; allein man glaube darum ja nicht, diese Aussicht müsse von den verschie- denen Bergen ans stets dieselbe und dadurch einförmig und ermüdend sein; vielmehr gestalten sich diese Aussichten bei jeder Wanderung von Berg zu Berg, ja fast mit jedem Schritte in oft überraschender Weise immer wieder anders. Schon die jeweilig am Fuße des Berges liegende hügelige Fläche bildet mit ihren verschiedenen Städten und Dörfern, besonders aber durch die in größerer Tiefe sich an die Berge anschmiegenden Wälder, Höfe und Weiler einen stets wieder neuen Vordergrund; die Seiten und Rücken der Berge zeigen die mannigfaltigsten Formen und Gestalten, und mit jedem Schritt schieben sie sich wieder anders in einander. Bald da, bald dort bildet ihre nächste Umgebung einen Riß, durch welchen man hier in ein schon durchwandertes Thal einen Abschiedsblick werfen, dort ein neues, oder geahntes begrüßen kann, und über welchem, zu einem abgesonderten Gemälde geschlossen, ein paar ferne Gipfel, nicht selten überraschend gruppirt, sich erheben. Mit diesen in mannigfaltigem Wechsel prangenden Landschafts- bildern verbindet sich ein nicht minder reicher Kreis anziehender Sagen und historisch-interessanter Erinnerungen, geknüpft au die Burgen und Schlösser, die theils noch in baulichem Stande erhalten, theils aber auch so ganz der Zerstörung unterlegen sind, daß kaum mehr ein Stein auf dem andern geblieben ist. Da ist es der H o- stenstaufen mit seinem ehrwürdigen Scheitet, die Wiege des größten deutschen Kaiserhauses; dort Teck und Limburg, einst der Sitz des ruhmwürdigen Geschlechts der Zähringer; weiterhin Urach und Achalm, so bedeutungsvoll für die Geschicke des Hauses Württem- berg; endlich der Hohenzoltern, die Wiege des preußischen Königs- hauses, und der Oberhohenberg, der Stammsitz des berühmten Geschlechts gleichen Namens, und auf der Gegenseite endlich ist es der Bussen, dessen schon in der Familien-Chronik Carls des Großen Erwähnung geschieht. Und wie eine lebendige Phantasie neues Leben aus den Ruinen hervorznzaubern vermag, mögen wir dem nachstehen- den Gedicht von Gustav Schwab entnehmen.

3. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 96

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
96 erheben, die sich westwärts fortsehen als Rhön- und Vogelsgebirge, und ihren Abschluß finden in dem, dem Odenwald sich zuweudenden Spessart. In ihrem südlichen Theit, dem Winket zwischen Schwarzwald und Alb, ist diese Landschaft nur sehr schmal; sie entfaltet sich aber nach Norden und Nordvsten hin zu einem vielgtiederigen Ebenen- und Hügelland, und während bei eitier Längenausdehnung von e. 60 Stunden zwischen den Neckarquellen und dem Mainflusse ihre Breite im südlichen Theile nur 1 bis 2 Stunden beträgt, mißt ihre größte Ausdehnung von Osten nach Westen, von den Mainquetlen an bis hinab zur Südwestspihe der letzten großen Mainbiegung (bei Miltenberg) gegen 50 Stunden. In dieses c. 300 Qm. große Gebiet theilen sich nachbarlich die Königreiche Baiern und Württemberg, so zwar, daß Baiern die Gauen der linken Mainseite, Württemberg hingegen die Gauen des Neckars erhält; ein Umstand, aus dem sich vielseitige Bezie- hungen beider Nachbarstaaten und ihre gemeinsamen Jnteresien, na- mentlich auch in Rücksicht auf den merkantilen Verkehr (Eisenbah- nen rc.) abnehmen lassen. Die größte süd-nördliche Ausdehnung des württembergischen Antheils an dem Ebenen- und Hügelgebiete, von den Neckarquellen an bis hinab zu den Städten Mergentheim, Weikersheim und Creg- lingen an der Tauber, beträgt gegen 50 Stunden; die ost-westliche, von jenem Punkt bei Bopfingen, wo die Alb in's bairische Land eintritt, bis zur östlichen Schwarzwaldgrenze bei Dürmünz-Mühlacker mißt etwa 32 Stunden, und 6. 170 Qm. möchte der Flächen- inhalt betragen. Ihre mannigfaltige Gliederung, ja ihre ganze Physiognomie ver- dankt die Landschaft, soweit sie zu Württemberg gehört, vornemlich dem Neckar mit seinen Nebenflüssen, von denen wir, außer der be- reits bekannten Enz, nur noch die Fils und die Rems, sowie den Kocher und die Jaxt hier vorläufig namhaft machen. Der Neckar theilt die Landschaft in eine westliche und in eine östliche Hälfte, und jeder dieser beiden Haupttheile enthält wieder mehrere, ziemlich bestimmt unterschiedene Landschasts-Parthieen. Was fürs Erste das Ebenen-Land anbelangt, so stehen die einzelnen Theile desselben, obwohl vielfach unterbrochen durch die verschiedenen Hügelzüge rc., dennoch in einem leicht erkennbaren

4. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 208

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
208 Gas beleuchtet werden kann. Das ehemalige Fr ößn er' sche Bad, jetzt Hotel Hermann, hatte schon vor 300 Jahren eine Badstube. Das W i l he l m 6b a d, 18!7 entstanden und das Zel tman n'sch e Bad sind ebenfalls vielbeuützte Badeanstalten. Die Zahl der jährlichen Badgäste be- läuft sich auf 2 — 3000. Als wichtige Heilanstalten verdienen besonderer Erwähnung die „orthopädische Anstalt des H v f r a t h s vr. v. Heine", zur Verhütung und Heilung von Rückgratskrümmungen. Sie hat längst schon einen Ruf selbst über Europa hinaus erlangt, denn unter den 50—100 Euremten, die durchschnittlich in der An- stalt weilen, sind außer Deutschen nicht nur Engländer, Franzosen, Russen, Schweizer rc., sondern selbst Asiaten und Amerikaner. Sehr- besucht ist auch die Anstalt des Hvfraths Dr. v. Veiel zur Heilung von Hautkrankheiten, Flechten; ferner die elektrv - magnetische Heil- anstalt des Dr. Th. Kerner rc. Besuchtes Tvchterpensionat. Cannstatt ist erwiesenermaßen römischen Ursprungs. Auf der Anhöhe gegen Waiblingen hin steht die „Uffkirebe", eine der ältesten des Landes. Im 30jährigen Kriege litt die Stadt außerordentlich. Im Jahr >796 fiel bei Cannstatt zwischen den Franzosen unter Moreau und den Oesterreichern unter Erzherzog Carl ein blutiges Treffen vor. Die Franzosen lagen in Stuttgart und der Umgegend; die Oesterreicher, 80,000 Mann stark, hatten auf dem Fellbacher Felde eine feste Stellung genommen. Nach einer furcht- baren Kanonade, die vom Morgen bis zum Abend währte, zogen sich die Oesterreicher, nachdem sie die innere und die Franzosen die äußere Stadt geplündert hatten, zurück. In den Jahren i805—1813 litt die Stadt nicht minder durch Einquartirungen rc. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß Cannstatt und die Umgegend wohl lange vor den Römern von jetzt ausgestorbenen Riesenthieren bewohnt ge- wesen sein muß; denn in unmittelbarer Nähe bei der Stadt, im soge- nannten Seelberge, hat man ungeheure Mammutknochen rc. ausgegraben. Eine schöne steinerne Brücke über den Neckar verbindet die Stadt mit der Neckarvorstadt, an welche die bereits erwähnten Anlagen des Königl. Lustschlosses „Wilhelma" anstoßen. — Unter den um die Wohlfahrt des Landes ganz besonders verdienten Männern steht auch ein Bürger Cannstatts: Georg Bernhard Bilfmger. Er wurde im Jahre 1695 in Cannstatt geboren, wo sein Vater Spe- cial-Superintendent war. Schon in seiner Jugend zeigte er außergewöhn- liche Anlagen, weßhalb er zum Studiren bestimmt wurde, obwohl seine Neigung ihn mehr zu mechanischen Künsten Hintrieb. 171o bezog er das theologische Stift zu Tübingen; allein auch jetzt bekam er noch keinen Ge- schmack am Studiren, besuchte die Vorlesungen nur selten, las die Bücher nicht, die damals als vorzüglich galten, und die Gespräche über wissenschaft- liche Gegenstände waren ihm so sehr zuwider, daß einer seiner besten Freunde
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