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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 400

1869 - Braunschweig : Schwetschke
A. Europa. gefeiert. Remus soll bald nachher bei einem Streite mit seinem Bruder erschlagen worden sein. Romulns gründete die Stadt auf dem von ihm erwählten Hügel, dem Palatinischeu, am linken Tiber-Ufer und befestigte den gegenüber liegenden höheren Capitolinischen. Schwer ist es auszumachen, wer die ersten Bewohner Roms gewesen: nach Einigen die ehemaligen Ge- fährten des Romulns und Remus, nicht viel besser als Raubgesindel aus den verschiedenen hier zusammengrenzenden Völkerschaften; nach Andern Einwohner von Alba und unter ihnen viele edle Geschlechter. Biel Wahrscheinlichkeit hat die neueste Meinung, daß die Bewohner Roms ursprünglich aus zwei verschiedenen Völkerschaften bestanden, nämlich aus Etruskern, welche als die gebildeteren die Classe der Vornehmen, die Patricier oder den Adel ausgemacht — wie denn auch lange Leit noch immer alle gottesdienstlichen und richterlichen Verrichtungen nur von ihnen und zwar nach tuscischer Sitte verwaltet wurden; und aus Lateinern und Sabinern vermischt, aus welchen in der Folge der mächtige Stand der Plebejer oder der Freien sich bildete. Da es der neuen Stadt an Frauen gebrach, so wurden bei einem Feste sabinische Jungfrauen geraubt und die daraus entstandene Fehde damit beendigt, daß ein Theil der Sabiner, mit ihrem Könige Tatius, sich an die Römer anschloß und den Quirinalischen Hügel anbaute; das vereinigte Volk führte nun auch den Namen Quiriten. Tatius kam bald, der Sage nach, durch Romulns um; dieser selbst, der sich durch Willkür und Strenge verhaßt gemacht hatte, soll von den Sena- toren, dem Rath der Vornehmsten und Aeltesten, ermordet, die Sage aber verbreitet worden sein, er sei in einem Ungewitter zu den Göttern heimge- gangen. Auch wurde ihm unter dem Namen tzuirrnus später göttliche Verehrung erwiesen. Ein Jahr lang blieb der Thron unbesetzt; dann ward der fromme und weise Numa Pompilius, ein Sabiner, zum König erwählt. Ihm schreibt die Sage alle älteren religiösen Einrichtungen, sowie dem Romulns die bürgerlichen und militärischen zu. Die Nymphe Egeria, so heißt es, war die Rathgeberin des frommen Königs. Er stiftete die Pon- tifices, Priester, denen die Erhaltung der Religionsgesetze oblag; die Flämines, die in den Tempeln dienenden Priester; die Salii, welche religiöse Waffentänze aufführten; die Vestalinnen, welche in ewiger Jungfräulichkeit das heilige Feuer der Vesta hüteten. Er soll den Tempel des Janus ge- baut haben, welcher im Frieden geschlossen, im Kriege offen stand; unter seiner Regierung ward er nicht geöffnet. Ihm folgte der kriegerische Tullns Hostilius (ein zweiter Romulns), welcher die in den: Zweikampf der Horatier und Curiatier überwundenen Bürger von Alba longa nach Rom auf den Cülischen Hügel versetzte und ihre Stadt zerstörte. Er ward bei einem Opfer von einem Blitzstrahl getödtet. Sein Nachfolger Ancus Martins, an Frömmigkeit ein zweiter Numa, war zugleich kriegerisch. Ihm schreibt die Sage Siege über die Lateiner und die Gründung der ersten römischen Colonie 08tia am Ausfluß der Tiber zu; eine Andeutung, daß Rom nicht bloß kriegerisch, sondern auch handeltreibend gewesen. Auch baute er die erste Brücke über die Tiber, schloß den Aventinischen Hügel in die Stadt mauer ein und fing an, den am rechten Ufer liegenden Hügel Janiculns zu befestigen. Tarquinius der Aeltere, nach Einigen aus einem vornehmen korinthischen Geschlechte, nach Andern ein etruskischer Lucumo, der uiit

2. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 401

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix. Italien. 401 vielen Clienten oder Leibeigenen, nach tuscischer Sitte, nach Rom gezogen | war, folgte dem Ancus. Ihm werden die ächt etruskischen Bauwerke zu- geschrieben, wovon noch einige vorhanden sind, nämlich die unterirdischen Canäle oder Cloaken, wodurch das sumpfige Feld zwischen dem Palatinischen und Capitolinischen Hügel getrocknet, und znni Marktplatz Noms, Forum, eingerichtet ward; auch soll er die gewaltigen Mauern an den Seiten des Capitolinischen Hügels angelegt und dadurch den Grund zu den prächtigen, später darauf errichteten Gebäuden gelegt haben. Er ward von den Söhnen des Ancus, deren Vormund er gewesen, ermordet. Sein Nachfolger war Servius Tullius, der Sage nach der Sohn einer Sclavin, aber im Hause des Tarquinius erzogen, der in dem Knaben die künftige Größe ahnte. Er vergrößerte den Umfang der Stadt bedeutend, indem er die Hügel Viminalis und Esquilinns mit in den Umfang der Mauern zog, und so blieb auch die Stadt bis ans die Zeiten der Kaiser. Sie lag. ans 7 Hügeln am linken Tiberuser: dem Palatiinschen, dem Capitolinischen, dem Quirinalischen, dem Viminalischen, dem Esquilinischen, dem Cälischen und dem Aventinischen, wozu noch der Janiculus auf dem rechten Ufer kam, war aber damals ge- wiß noch voll Felder und selbst Waldstreckeu. Unter ihm erhielt Rom den Borrang unter allen verbündeten lateinischen Städten. Er änderte Vieles an der bisherigen Verfassung zu Gunsten der Plebejer, erhob diese zu einem eigenen Stande, milderte den schroffen Kastenunterschied, welcher bis dahin diese von den Patriciern getrennt hatte, und theilte die ganze Be- völterung nach dem Vermögen in 6 Classen, wovon die letzte ohne alles Vermögen vom Kriegsdienste ausgeschlossen blieb; die übrigen dienten nach dem Maße ihrer Mittel als leicht oder als schwer Bewaffnete; die Reichsten bildeten die Reiterei. Diese Veränderungen waren den Patriciern verhaßt und sie rächten daher nicht den Tod des Königs, als dieser von seiner unnatürlichen Tochter Tullia und ihrem Geinahl Tarquinius, nach der Sage ein Sohn des älteren Tarquinius, ermordet ward; vielmehr bestieg der Mörder Tarquinius, der Jüngere oder der Tyrann genannt, den Thron. Er machte sich bald durch Härte und Willkür den Patriciern, durch Stolz und harten Druck den Plebejern verhaßt. Ihm wird die Erbauung des dreifachen Tempels auf dem Capitol, des Jupiter, der Juno und der Minerva, zugeschrieben. Er war der letzte römische König. Die Frevel- that seines Sohnes Septns gegen Lucretia, die Gemahlin des mit dem königlichen Hause verwandten Collatinus, brachte die längst verhaltene Wuth des Volts zum Ausbruch; die Tarquinier wurden vertrieben, die königliche Würde für immer abgeschafft und an ihrer Stelle 2 jährlich zu ernennende Consuln (Rathgeber, oder solche, welche die Meinung des Senats be- fragen) erwählt. Die ersten waren Brutus und Collatinus; doch mußte Letzterer als ein zu naher Verwandter des vertriebenen Geschlechts dieser Wurde wieder entsagen und Rom verlassen. Die Tarquinier fanden Beistand in Etrurien, und ein König, wohl nur Lucumo oder Häuptling eines Bezirks, Porsenna von Clusium, versuchte es, sie mit Waffengewalt wieder zurückzuführen. Wie sehr auch die römischen Geschichtschreiber be- müht gewesen sind, diesen Kampf durch Heldenthaten auf Seiten der Römer und Großmuth Porsennas auszuschmücken, soviel ist unwiderleglich, daß Por senna Rom tief demüthigte, ihm einen Theil seines Gebietes, wahrscheinlich Blanc's Handbuch Ii. 8te Au fl. 26

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 402

1869 - Braunschweig : Schwetschke
402 A. Europa. das am rechten Tiberufer, sowie seinen Einfluß über alle lateinischen Städte entriß und es eine Zeit lang in Unterwürfigkeit hielt. Warum er dennoch die Tarquinier nicht wieder als Könige einsetzte, bleibt dunkel; die Söhne des Tarquinius fielen in diesem Kampfe und der Vater starb in der Ver- bannung. Am deutlichsten zeigt sich die Schwäche, zu welcher Rom nach diesem Kriege herabgesunken, wenn man sieht, daß ein Jahr nach Vertrei- bung der Könige ein Vertrag mit Karthago geschlossen ward, in welchem Rom als die Gebieterin über alle Städte an der Küste Latiums bis Anpur erscheint: eine Ausdehnung des Gebiets, welches es kaum nach l'/¿ Jahr- hundert langen Kämpfen wieder erwarb. Das ist die gewöhnliche Erzählung der Geschichte Roms unter den Königen; aber wie wenig sie den Namen wahrer Geschichte verdient, zeigt schon der einzige ganz unglaubliche Umstand, daß'7 Könige, welche alle ge- wählt wurden, also nicht etwa im Knabenalter den Thron bestiegen, und wovon nur 2 eines natürlichen Todes gestorben, der letzte aber noch 15 Jahre seine Verbannung iiberlebte, dennoch zusammen 244 Jahre regiert »haben sollen. Bald nach der Vertreibung der Könige kam ein Bündniß mit den lateinischen Städten zu Stande, worin gegenseitige Unterstützung gegen gleiche Theilung der zu machenden Beute bedingt ward; die damals wachsende und gegen das Meer vordrängende Macht der Volsker scheint dies Bündniß, welches 150 Jahre bestand, veranlaßt zu haben. So lange Tarquinius lebte, bis 259 (495)*), wurden die Plebejer von den Patri- ciern äußerst schonend behandelt; kaum aber war dieser letzte Gegenstand ihrer Furcht verschwunden, als sie sich aller Härte und allem Uebermuthe ihres eingewurzelten Kastenstolzes überließen. Besonders wurde über die Härte geklagt, womit patricische Gläubiger ihre unglücklichen plebejischen Schuldner behandelten. (Nach den fast im ganzen Alterthum herrschenden Grundsätzen durste der unbefriedigte Gläubiger seinen Schuldner fesseln; ins Gefängniß werfen, als Sklaven gebrauchen oder selbst ins Ausland ver- kaufen.) Widersetzlichkeit des Volks bei den Aushebungen zum Kriegsdienjte und unglückliche Feldzüge waren die Folge der Erbitterung. Um das Volk zu schrecken, ward ein Dictator ernannt, eine Würde, vor welcher alle übrigen Aemter in der Republik verschwanden und welche man immer nur in Zeiten der höchsten Noth zur Erfüllung eines bestimmten Zwecks über- trug; dem Dictator, doch ihm untergeordnet, stand jedesmal ein Magister eqnitum (Anführer der Reiter) zur Seite; war das Geschäft vollbracht, die Gefahr vorüber, so legte der Dictator sein Amt nieder und die Consuln und übrigen Beamten traten wieder-in ihre Verrichtungen ein. Das Volk beharrte indeß auf der billigen Forderung gesetzlichen Schutzes und milderer Behandlung, und weil kein anderes Mittel übrig blieb, zog sich endlich im e 260 04944 das aus einem Feldzuge eben zurückkehrende " ein Stunden von Stadt heiligen Berg und schien entschlo undankbares Vaterland zu verlassen jährlich Mitte mußte ihnen Plebejer anfänglich Senat bewil- dann 5, in *) Die erste Zahl giebt die Jahre der Stadt, die eingeklammerte die Jahre vor Christi Geburt an.

4. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 408

1869 - Braunschweig : Schwetschke
A. Europa. 408 beleidigt. Jetzt von aller Hülfe verlassen, zwar reich und blühend durch Handel und Künste, aber längst in Weichlichkeit versunken, fühlten die Ta- rentiner wohl, daß sie den Kampf mit Rom nicht bestehen könnten, und riefen den Pyrrhus, König von Epirus, einen kühnen Abenteurer, welcher soeben Makedonien erobert und wieder verloren hatte, herbei. Er kam mit einem in der Schule Alexanders geübten Heere und einigen Elephan- ten, 473 (281). Zum ersten Male stand also die Phalanx der Legion gegenüber, und griechische Kriegskunst, verbunden mit dem ungewohnten und besonders den Pferden unerträglichen Anblick der Elephanten, verschafften dem Pyrrhus zweimal den Sieg, einmal am Siris bei Herakles, 474, und im folgenden Jahre bei Asculum; er erkaufte ihn aber "so theuer, daß er selbst, wiewohl vergeblich, den Römern den Frieden anbot und daher lieber nach Sieilien eilte, wo er für Syrakus einige Jahre gegen die Karthaginienser focht. Bei seiner Rückkehr nach Italien, 479 (275), ward er vom Curius Dentatus so gänzlich geschlagen, daß er mit geringer Mannschaft nach Grie- chenland entkam, wo er bald darauf den Tod fand. Das verlassene Ta- rent mußte sich 482 (272) den Römern auf leidliche Bedingungen ergeben. Der Triumph über die Tarentiner war der erste, bei welchem Reichthümer an Gold, Silber und Kunstsachen in Rom erschienen. In dem kurzen Zeitraum von 482—488 vollendeten nun die Römer mit geringer Mühe, nach Ueberwältigung der Piceutiner und Umbrer, die Eroberung des eigent- lichen Italiens von der Makra an bis an die äußerste südliche Spitze. — Bis auf diesen Zeitpuntt war der große Kampf im Innern' zwischen Pa- triciern und Plebejern ziemlich beendigt durch beinahe völlige Gleichstellung beider Stände. Die Republik war noch arm, man kannte nur Kupfer- münzen; die Sitten hatten nur noch wenig von ihrer alten Strenge ver- loren. Künste und Wissenschaften waren so gut als unbekannt; aber von den Etruskern, Samnitern und vorzüglich vom Pyrrhus hatten die Römer bedeutende Verbesserung ihrer Bewaffnung und Kriegskunst erlernt und waren an Gesinnung und äußerer Macht vollkommen gerüstet, den großen Kampf ihrer wahren Heldeuzeit, die beiden ersten panischen Kriege, zu be- stehen. Mit den Karthagern standen die Römer schon seit den Zeiten der Kö- nige in Handelsverbindungen; Rom hatte dafür gesorgt, die Küsten Latiums gegen sie zu sichern, und Karthago die Handelsthätigkeit der Römer so eng als möglich zu beschränken gesucht. Der Einfall des Pyrrhus in Sieilien hatte beide Völker zur Erneuerung ihrer Verträge veranlaßt, und die Kar- thager ließen selbst Tarent durch eine Flotte einschließen, während die Rö- mer es zu Lande belagerten; aber eben hieraus erwuchs die Eifersucht bei- der, welche noch dadurch besonders genährt wurde, daß Rom jetzt ganz Ita- lien besaß, Karthago aber über einen großen Theil von Sieilien herrschte. Eine geringe Veranlassung führte den Krieg herbei. Campanische Mieths Völker, welche sich Mamertiner nannten und für die Griechen in Sieilien gefochten hatten, bemächtigten sich treuloser Weise der Stadt Messaua (Mes- sina), und von Hiero, König von Syrakus, und den Karthagern bedrängt, flehten sie die Römer um Hülfe an. Sie ward ihnen, 490 (264), auf elenden Schiffen gesendet. Bald ward Hiero zum Frieden gezwungen und die Kar- thager ihrer meisten Besitzungen auf der Insel beraubt. Um indeß den

5. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 409

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ix Italien. 109 Krieg mit mehr Nachdruck sichren zu können, erbauten die bis dahin des Seewesens wenig (?) kundigen Römer eine Flotte, welche unter dem Con- sul Duillius 494 mehr durch Tapferkeit als durch Geschick den ersten See- sieg erfocht. Eine mit den eisernen Schnäbeln der eroberten Schiffe gezierte Säule (Oolumnn robtrutn) verewigte zu Rom das Audenken dieser Be- gebenheit. Bald waren nun Corsica, Sardinien, Malta erobert, und der Consul Attilius Regulus faßte zuerst den kühnen Gedanken, nach einem neuen Siege Afrika selbst anzugreifen. Anfänglich glücklich, drang er bis an die Mauern von Karthago vor, ward aber von einem Griechen, ikanthip- pus, der mit Miethsvölkern in die Dienste der Karthager getreten war, gänzlich geschlagen und gefangen genommen. Die gewöhnliche Erzählung von seiner Gesandtschaft nach Rom und seinem grausamen Tode scheint vom römischen Hasse erdichtet. In den nächsten Jahren ward der Krieg von beiden Theilen mit abwechselndem Glücke, im Ganzen matter geführt. Endlich nöthigte ein großer Sieg des Luctatius Catulus bei den ägatischen Inseln Karthago, 513 (242), um Frieden zu bitten. Es mußte Sicilien und die nahe gelegenen Inseln abtreten und bedeutende Kriegskosten bezah- len. Bald nachher, 516, entrissen ihm die Römer mitten im Frieden das empörte Sardinien, und Karthago, von seinen eigenen aufrührerischen Mieths- ttuppen an den Rand des Verderbens gebracht, vermochte nicht, sich dem- Treubruch zu widersetzen. Je wichtiger nun den Römern die Schifffahrt geworden, um so mehr eilten sie, die Illyrier im heutigen Dalmatien, die Barbaresken der alten Welt, zu bändigen, und es gelang ihnen 526, diese kühnen Seeräuber zu züchtigen, zum Theil selbst zu unterjochen. — Die Gallier, welche frei im nördlichen Italien wohnten, bereiteten'rom jetzt einen großen Kampf; sie wurden aber 529 — 532 gänzlich unterjocht, und Cremona und Placeutia waren die ersten römischen Colonien in dieser neuen Provinz. In diesem Zeitraume, wo die Römer durch Tarent und Syrakus zu- erst in Berührung mit Griechen kommen, zeigen sich auch die ersten Spuren einer besseren Bildung. Man kannte bisher in Rom als Volksbelustigung nur die von den Campanern erborgten blutigen Fechterspiele (Lu di gladia- torii) und die eben daher stammenden höchst unzüchtigen fescenninischen dramatischen Possen, oder auch ettuskische Pantomimen. Livius Andro- nicus, ein griechischer Freigelassener, führte ein Jahr nach dem ersten panischen Kriege das erste Schauspiel auf, und Cu ejus Nävius beschrieb eben diesen Krieg in Versen; 515 ward Ennius, der älteste römische Annalist, geboren: er schrieb ebenfalls in Versen. Von ihren Werken hat sich aber nichts erhalten. Karthago hatte indeß gesucht, sich für den Verlust Siciliens durch Eroberungen in Spanien zu entschädigen. Nach dem Tode Hamilcarö und seines Schwiegersohnes Hasdrubal hatte das Heer den kaum 26jährigen Hannibal, Hamilcarö Sohn, zum Feldherrn ernannt, und dieser, in Römer- haß aufgewachsen, faßte den kühnen Entschluß, Rom in Italien selbst an- zugreifen. Die Belagerung und Eroberung Sagunts*), welche Rom ver- *) Saguntum lag an der spanischen Küste nördlich von Valencia.

6. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 410

1869 - Braunschweig : Schwetschke
410 A. Europa. gebens durch Gesandtschaften zu hindern gesucht, zündete den zweiten put- schen Krieg, 536 — 553 (218 — 201), den furchtbarsten Kampf, welchen Rom jemals bestanden. Mit einem nur mäßigen Heere überstieg Hannibal die Pyrenäen, durchzog das südliche Gallien, vermied den ihn an der Rhone erwartenden Consul Scipio, ging über diesen Fluß in der Gegend von Lyon, durchzog das unwegsame Land der Allobroger (Savoyen) und überstieg end- lich trotz aller Hindernisse, welche Natur, Unbekanntschaft der Wege und feindliche Gebirgsvölker ihm entgegensetzten, die noch jetzt bei gebahnten Straßen und friedlichen Verhältnissen höchst schwierigen Alpen, wahrschein- lich in der Gegend des heutigen M. Genevre oder des Kleinen St. Bern- hard, denn mit völliger Gewißheit ist die Uebergangsstelle nicht auszumachen. Kaum in den Ebenen Oberitaliens angelangt, schlug er den indeß zurück- gekehrten Consul Scipio am Ticinus und bald darauf den anderen Consul Sem- pronius an der Trebia, worauf eine bedeutende Zahl gallischer Hülfsvölker sich an ihn anschloß. Im folgenden Jahre geht er über den Apennin, durchzieht eine für unwegsam gehaltene, morastige Gegend und vernichtet das Heer des Consul Flaminius am trasimenischen See in Etrurien. Hier- auf wendet er sich südöstlich und dringt verheerend in das südliche Italien ein. Von so vielen Verlusten erschüttert, aber nicht muthlos gemacht, er- nennen die Römer den alten Fabius zum Dictator, welcher durch tluge Vorsicht, feste Stellung und Vermeidung jedes entscheidenden Gefechtes den Hannibal wenigstens aufhält und sich den Beinamen Lunctntor (der Zau- derer) erwirbt. Bald aber der Unthätigkeit überdrüssig, ernennen die Römer 2 Consuln, den Aemilius Paulus und den Terentius Varro, welche im Commandv täglich abwechseln. Der unbesonnene Varro benutzt gegen den Rath des Aemilius seinen Tag, um die blutige Schlacht bei Cannä in Apulien zu liefern, in welcher Aemilius rühmlich fiel und die Römer eine entsetzliche Niederlage erlitten, 538 (216). Hier aber endete auch das Siegesglück Hannibals; er wagte es nicht, Rom selbst anzugreifen, und wendete sich nach dem reichen und üppigen Capua, um seinem geschwächten und ermatteten Heere eine verderbliche Ruhe zu gönnen. Vergebens schloß er ein Bündniß mit Philipp Iii. von Makedonien, welchen eine römische Flotte und die Aetolier hinlänglich beschäftigten; ebenso unnütz war ihm das Bündniß mit Syrakus, welches bald von Marcellus erobert wurde, wobei der große Archinwdes das Leben verlor. Obgleich nun Hannibal seitdem in den nächsten 15 Jahren nichts Bedeutendes mehr ausrichtete, so muß man doch in ihm schon darum den größten Feldhernn erkennen, weil er ohne Hülfe von seinem Vaterlande, mit einem aus rohen und unzuverlässigen Völkern bestehenden Heere sich so lauge mitten unter den tapfersten Fein- den erhalten konnte und zuletzt nur dem Schicksale, nicht ihren Waffen wich. Rom, am furchtbarsten nach großem Verluste, hatte alle Kräfte aufgeboten, selbst Sklaven bewaffnet und ansehnliche Heere nach Spanien geschickt. (Es bleibt räthselhaft, daß während dieses ganzen Kriegs so wenig von der kar- thagischen Flotte verlautet.) Nach großen Siegen waren dort 2 Consuln, beide Scipionen, umgekommen, und der kaum 24jährige Scipio, Sohn des einen, "Neffe des anderen, erhielt den Auftrag, sie zu rächen, und eroberte durch seine Gerechtigkeit und Milde ebenso sehr als durch seine Waffen in kurzer Zeit beinahe ganz Spanien. Hasdrubal, ein Bruder Hannibals, der

7. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 572

1869 - Braunschweig : Schwetschke
572 A. Europa. Arkadiens, sondern war ein rauhes, gebirgiges Hirtenland, dessen Bewohner vom pelasgischen Stamme die einzigen im Peloponnes waren, welche, durch ihre Gebirgsmauern geschützt, sowohl den Hellenen als den Doriern und Herakliden glücklich widerstanden und sich, weil sie stets unvermischt und unüberwunden geblieben, ein hohes Alterthum beilegten. Uebrigens standen sie an wissenschaftlicher und 'geistiger Bildung gegen die meisten 'übrigen Griechen sehr zurück. Die königliche Würde wurde hier zur Zeit des zweiten messenischen Krieges abgeschafft, weil der letzte König Aristokrates Ii., von den Spartanern gewonnen, durch Berrätherei den Untergang der Messenier herbeiführte. Seitdem gab es in Arkadien eine große Menge kleiner, unabhängiger, aber verbündeter Staaten. Auch Arkadien trat zu- letzt dem achäischen Bunde bei. Dies Land ist ein mit zahlreichen Bergen bedecktes Hochland, dessen Westrand niedriger und durchbrochener ist, als der östliche. Unter den vielen berühmten Bergen, Flüssen und Quellen sind die bekanntesten: der Berg Mänülos, welcher siir den Lieblingsaufenthalt des Hirtengottes Pan galt, der vorzüglich in Arkadien verehrt wurde; der Lhkäon, mit mehreren Tempeln und Statuen geziert; der Cyllene, der angebliche Geburtsort des Merkur (Hermes). Der Styx war ein kleiner Bach, dessen Wasser, wahrscheinlich eisen- oder kupferhaltig, für tödtlich galt; er ward deshalb für einen der Flüsse der Unterwelt gehalten, und der Schwur beim Styx war selbst den Göttern unverletzlich. Der Fluß und der See Stymphälos war berühmt, weil einst Herkules die schädlichen Raubvögel dieser Gegend tödtete. — Unter den Städten waren in älterer Zeit die berühmtesten: Mantinea, in einer ungesunden Ebene, bei welcher Epaminondas die Spartaner zum zweiten Mal schlug, aber den Sieg mit dem Leben erkaufte. Tegöa, die Erfinderin der Kunst, eiserne Waffen zu schmieden. Um sich gegen die Uebermacht der Spartaner besser zu ver- theidigen, beschloß Epaminondas 369 v. Chr., die Einwohner vieler kleinen Oerter in eine große Stadt, Megalopolis, am Helisson, zu vereinigen; aber diese unter dem Schutze der Thebaner künstlich angelegte große Stadt erhielt sich nicht lange und ward schon zur Zeit des achäischen Bundes zer- stört. Sie war der Geburtsort des Feldherrn Philopömen und des Ge- schichtschreibers Polybius. b) Das eigentliche Hellas, mit Thessalien (Avadien), umfaßt folgende Landestheile: 1. Attika, nördlich von Böotien, westlich von Megaris und dem saronischeu Busen begrenzt, östlich vom Aegäischen Meere umflossen, bildet eine nach S. in das Vorgebirge S uni um (jetzt C. Colonna) auslaufende gebirgige Halbinsel. Der ältere Name Akte oder Aktäa leitet auf die wahre Bedeutung dieser Benennung, nämlich, daß cs Kiistenland heiße. Attika war ein sehr dürftig bewässertes, uinvirthbares Bergland, welches außer schönem Marmor vorzüglich nur Oliven, Feigen und Honig lieferte; der Berg Pentelikos war berühmt wegen des trefflicben Marmors, der Hymettos wegen seines aromatischen Honigs und Thymians, die Gegend von Laurion wegen der Silbergruben. Die Wasser des Cephissus und Jlissus erreichen nur im Winter das Meer. -— Aus Cekrops, dem die

8. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 583

1869 - Braunschweig : Schwetschke
— X. Griechenland. 583 Die wichtigsten Städte sind: 1. die eigentlich macedonischen. Pella, an einem See, die Residenz Philipps und Alexanders; hier ard Euripides begraben. — Pydna, nicht weit vom Meere, wo Perseus, I der letzte König von Macedonien, eine entscheidende Niederlage von den Rö- ' mern erlitt. — Methdne, eine Festung an der thermäischen Bucht, bei deren Belagerung Philipp durch einen Pfcilschuß ein Auge verlor. — An ! demselben Meerbusen lag Thessalonike, ehemals Thermä (jetzt Salo- 1 nlki); sie wurde erst nach Alexander bedeutend und ist noch jetzt die wich- ttgste Stadt jener Gegenden. — Stagira, nicht weit vom Meere, der Geburtsort des Aristoteles. — Philipp!, von Philipp erweitert, welcher die in der Gegend entdeckten Goldbergwerte benutzte. In ihrer Nähe wur- den die letzten Vertheidiger der römischen Freiheit, Brutus und Cassius, vom August und Antonius überwunden; auch gründete Paulus hier eine christliche Gemeinde. 2. Griechische Pflanzstädte, welche später von den Königen von Ma- cedonien erobert wurden: O ly nt hos, eine schon im frühesten Alterthume sehr ansehnliche Stadt auf der chalcidischen Halbinsel, nahe der Grenze. Potidäa, von den Ko- Amphipülis, früher Enneahodoi, auf einer Insel Die Athener vertrieben die ursprünglichen rinthern angelegt. des am Ausfluß des Strymon. Die Athener Bewohner und legten hier eine Colonie an; der Hafen von Amphipolis hieß E i o n. c) Thraciern In den ältesten Zeiten verstanden die Griechen unter Thrate alles nördlich von Thessalien gelegene Land. Bei näherer Be- kanntschaft und als Macedonien anfing, mächtig zu werden, ward dieser Name aus das Land beschräntt zwischen dem Restos im W. und dem Schwarzen Meere (?c>ntu8 Euxiaus) im O., und zwischen dem Aegäischen Meere und dein Gebirge Hämus (Balkan) im S. und N. Thracien ist wahrscheinlich das von Asien aus zuerst bevölkerte Land von Europa ge- wesen, und die Spuren früherer Bildung erkennen wir noch in den Sagen von dem thracischen Gesetzgeber Zamolxis und den vorhomerischen Sängern Orpheus, Linus, Thamyriö. Später versank es wieder in Barbarei und wurde von mehreren ungebildeten, aber kriegerischen Völkern bewohnt, wo- von die Gelen, die Odrysen, die Kikonen, die Triballer die bekanntesten sind; dazu kamen noch Teukrer und Myser aus Kleinasien, und die Grie- chen singen an, Pflanzstädte an den Küsten anzulegen, besonders auf jener den Hellespont berührenden Halbinsel, der thracische Chersonesus ge nannt, wo die Familie des Miltiades aus Athen ein kleines Reich besaß. Eine Zeit lang überschwemmten die Perser diese Gegenden; als aber ihre Macht außerhalb Asiens von den Griechen gebrochen worden, erhoben sich die Odrysen zum herrschenden Volke. Diese unterlagen den Macedoniern unter Philipp und Alexander und theilten das unruhige Schicksal der Pro- vinzen des großen macedonischen Reiches unter den Nachfolgern Alexanders. Die Küste blieb in der Regel von dem in der Nähe eben mächtigsten Reiche abhängig; im Innern aber erhoben sich unabhängige eingeborene Könige, welche noch unter römischer Herrschaft eine Zeit lang geduldet wurden, bis Vespasian auch dieses Land in eine römische Provinz verwandelte. — Zwei

9. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 596

1869 - Braunschweig : Schwetschke
596 A. Europa. wehren Mann rettete damals Griechenland vom Untergange Athener Thennstolles, dem Schlaf geraubt hatten; durch Mitbürger bewog unmögliche Vertheidigung Athens Knaben Macht seiner Beredtsamkeit war Miltiades von er Seemacht zu erwarten ugeben süchtigen Spartanern Oberbefehl ebenso Lande überließ, um Athen ersten Seemacht Griechenlands zu erheben. Ueberzeugt von derunmöglich- Feinde in offener Schlacht Weitem mächtigste Theil wider- Bundes. überlassen ganze Macht vertheidigenden Isthmus ^■■■^■400 artanern Thermopylen, diesen ungeheuren Uebermacht stehen, hatten die Peloponnesier beschlossen, Athen seinem Schicksale an dein einigen. Nur Leonidas, König von Sparta, ward einigen tausend Bundesgenossen einzigen gangbaren Eingang Griechenlands, geschickt, um ihn so lange als möglich zu vertheidigen. Mit Erstaunen und Unwillen bemerkte Terxes dieses erste scheinbar unbedeutende Hinderniß, welches er auf seinem Zuge traf; versuchte aber vergebens mehrere Tage lang mit ungeheurem Verlust die Thermopylen zu erobern; als aber ein Verräther den Persern einen Fußpfad iiber das Gebirge gezeigt, wodurch sie den Griechen in den Rücken kommen konnten, entließ Leonidas die Bundesgenossen, und nach eingenom- menem Festmahle fiel er, wie die Grabschrift seiner Helden lautete, mit allen seinen Spartanern, d e n G e s e tz e n s e i n e s V at e r l a n d e s g e h o r s a m. Am nämlichen Tage ward den Thermopylen gegenüber, beim Vorge- birge Artemisium, eine zwar unentschiedene, aber im Ganzen für die Griechen rühmliche Seeschlacht geliefert, 480 v. Chr. Die Athener verließen nun ihre Stadt; Weiber, Kinder, Greise wurden in die Städte des Peloponnesus vertheilt; jeder Waffenfähige eilte auf die Schifte, diese hölzernen Bollwerke, von denen ein Orakel und Themistokles Geist ihnen Heil versprochen hatten; und bald verkündigten ihnen die Flammen, welche Athen verzehrten, den Einzug des rachsüchtigen Feindes. Bei der kleinen Insel Saluinis, an der Küste von Athen, hatte sich die griechische Flotte, in Allem keine 400 Schiffe, auf Themistokles Rath das hohe Meer weislich vermeidend, gesammelt. In dieser Enge war den Persern die Zahl und die Größe ihrer Schiffe selbst hinderlich; sie unter lagen dem Heldenmnth der Griechen und ihrer eigenen Unbeholfenheit, und der stolze Terpes, welcher von einem Throne am Ufer herab die Schlacht überschaute, verlor so gänzlich alle Besonnenheit, daß er in höchster Hast, einem Flüchtlinge gleich, über Makedonien und Thracien dem Hellespont zueilte, über welchen er in Ermangelung der vom Sturme zertrümmerten Brücke in einem Fischerfahrzeuge setzte und seine Schande in dem entfernten Susa, der gewöhnlichen Residenz der Perserkönige, am Choaspes, verbarg. Der größte Theil seines durch Kampf und Alangel schon sehr geschwächten eeres sollte ihm folgen; aber nur wenige entgingen dem Hunger und dein chwerte der Barbaren. Mit einem auserlesenen Heere von 300,000 Mann — mehr vermochte das arme Griechenland wohl nicht einen Winter über zu erhalten — sollte des Königs Schwager Mardonius die Unter- jochung im folgenden Jahre versuchen: er überwinterte in dem weniger unfruchtbaren und weitern Thessalien. An dem Tage oder doch um die

10. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 604

1869 - Braunschweig : Schwetschke
604 A. Europa. Leben erkaufte. Mit ihm sank Theben schnell zu seiner alten Unbedeu- tendheit zurück. Alle griechischen Staaten waren nunmehr durch die langen inneren Zwistigkeiten erschöpft und mehr noch durch Erschlaffung der alten Gesetze lind Verderbniß der Sitten entkräftet. Nur Athen war noch iin Besitz einer ansehnlichen Macht, welche es indeß mühsam nur in einem 3jährigen Kriege mit seinen aufs Neue gedriickten Bundesgenossen behaup- tete. Dieser Zeitpunkt der allgemeinen Schwäche kam einem Manne sehr zu statten, Philipp von Macedonien, welcher, der erste bedeutende Herrscher- in seinem Lande, durch Klugheit und Tapferkeit, aber auch durch unwürdige List und Bestechung in kurzer Zeit die griechische Freiheit vernichtete. Ehe wir die Geschichte der macedonischen Größe betrachten, wenden wir uns noch einmal zu den bedeutenden Schriftstellern, welche Griechenland seit Perikles bis auf diesen Zeitpunkt verherrlichen. In Künsten und Wissenschaften ragte Athen seit dem Zeitalter des Perilles weit über alle anderen Städte Griechenlands hinweg und blieb noch in viel späteren Jahrhunderten die treue Pflegerin der Wissenschaften. Alle bedeutenden Männer, welche wir jetzt hier zu nennen haben, waren Athener. Begeistert durch die Vorlesung der Geschichten des Herodot, der- er als 15jähriger Jüngling beiwohnte, schrieb Thucydides, geb. 471, sein unsterbliches Werk über den peloponnesischen Krieg. Gleichzeitig mit ihm lebte in Athen ein Mann, dem das ganze Alterthum an Schönheit der Gesinnung, an Reinheit der Sitten, an gründlichem Denken keinen Anderen an die Seite zu stellen hat, Sokrutes, geb. 470, der zwar nichts selbst geschrieben, aber der Stifter einer zahlreichen philosophischen Schule geworden ist. Er war der Erste unter den Philosophen, welcher init Erfolg die eitlen Künste der Sophisten bekämpfte und der Speculation die edlere Richtung aus das Innere des Menschen und die Sittlichkeit gab. Er, der geistige Wohlthäter seines Volks, ward von niedrigen Feinden der Einsührnng neuer Götter und der Verführung der Jugend beschuldigt und von einem rasenden Pöbel 400 v. Chr. zum Giftbecher verurtheilt. Sein Geist lebt in den herrlichen Schriften seiner beiden berühmtesten Schüler, des Platon (geb. 438, gest. 348) und des Xenophon (geb. 450, gest. 360); letzterer hat außer einigen auf Sokrates sich beziehenden Schriften noch eine griechische Geschichte, welche den Thucydides fortsetzt und bis zur Schlacht von Mautinea reicht, die oben schon angeführte Anabasis und eine Geschichte des älteren Chrus, die Cyropäd ie, mehr Roman als Geschichte, geschrieben. Gleichzeitig mit diesen lebte der größte komische Dichter des Alterthums, Ari stop Hanes, gest. ums Jahr 390, von welchem uns nur kl Stücke übrig geblieben, welche aber kein erfreuliches Zeugniß von den Sitten und der politischen Ausgelassenheit jener Zeit ablegen. Die Frechheit, womit darin lebende Personen nicht blos genannt, sondern auch ans die Bühne gebracht wurden, verschwand bald nach dem peloponnesischen Kriege, und es entstand nun eine Gattung der Komödie, welche unserer neueren näher steht, wovon und aber leider außer einigen Fragmenten des Menander (gest. 289) nichts übrig geblieben ist, als die schwächeren Nachahmungen des Plautus und des Terentius unter den Römern. Von den früheren Schicksalen Macedoniens ist schon oben geredet. Philipp, der Schöpfer der macedonischen Größe, war als Jüngling von den
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