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1. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 129

1870 - Halle : Schwetschke
Patagonien. 129 Gegensätze. Im O. haben wir niedriges Prairieland ohne alle Bäume, mit einem Hellen Himmel und starkem Wind; im W. steigen senkrecht aus dem Meere hohe, mit immergrünen Buchen bewachsene Berge auf, welche je nach der Jahreszeit Regengüsse oder Hagel und Schneesall bewirken. Von dem westlichen Ende der Straße führt eine Passage 360 engl. Meilen weit zwischen zahllosen Inseln nach Norden und endet im Golf von Penas. Es ist kaum übertrieben, wenn man behauptet, daß der Regen dort niemals ganze 24 Stunden paufirt. Der Canal ist bedeutend enger als die Magellans-Straße und hohe Berge schließen ihn beiderseits so ein, daß kaum je die Sonne in seine Winkel dringt. Verzicht sich aber der Nebel einmal von den Bergkuppen, so ist die Sonne wie über alle Beschreibung großartig. Diese von Natur triste Passage hat eine große Bedeutung für den Handel, denn sie gestattet den größten Dampfern, nordwärts nach mildern Breiten zu gehen, ohne der See des Stillen Meeres die Stirne zu bieten und Val- paraiso zu erreichen, ohne Schiff und Maschine einer Beschädigung auszusetzen, wie sie die äußere Passage so leicht mit sich bringt. Seit 1836 hat in der Schiffahrt am Südende Amerika's eine neue Aera begonnen. Sämmtliche Kriegsschiffe und ein großer Theil der Kauffahrtei-Schiffe sind jetzt Dampfer und für diese bietet die Magellans-Straße ungeheure Vortheile vor der stür- mischen Fahrt um das Cap Horn. Viele nach dem Großen Ocean gehende Schiffe sind jetzt 300 bis 400 Fuß lang und ziehen 25 oder 26 Fuß Wasser; daher waren die vor 30 oder 40 Jahren gemachten Aufnahmen, die nur Schiffe von 100 Fuß Länge und 14 oder 15 Fuß Tiefgang im Auge hatten, nicht mehr zu brauchen. Jetzt gehen monatlich große Postdampser von Liver- pool nach Valparaiso aus dieser Route, sie legen die Entfernung in 42 Tagen zurück, brauchen also weniger Zeit als die Ucberland-Post über Panama. Die P a t a g o n i e r kleiden sich gewöhnlich in lange Mäntel von Guanaco +) - Fellen, die sie so viel größer erscheinen lassen, als sie wirklich sind. Die Frauen sind ziemlich eben so groß. Die Patagonier beschränken sich aus- schließlich auf den östlichen Theil der Straße, über die Chilenische Ansiede- lung von Punta Arena gehen sie niemals wesentlich hinaus. Kähne besitzen sie nicht und scheuen sich sehr ein Fahrzeug zu besteigen. Wunderbar ist der Unterschied zwischen ihnen und den Eingebornen des westlichen Berg- und Waldlandes, sogar denen des östlichen Theils der südlichen Inseln, von welchen sie doch nur eine schmale Straße trennt. Dies sind die Feuerländer, deren östliche Abtheilung schönere Körperbildung zeigt als ihre westlichen Verwandten, wahrscheinlich wegen des reichlicheren Genusses von Guanaco- Fleisch; aber beide Abtheilungen sind, ungleich den Patagoniern, falschen Sinnes. Die westlichen Feuerländer erstrecken sich auch an den westlichen Canälen hinauf und bewohnen beide Seiten der Straße. Sie unterscheiden sich fast in jeder Hinsicht von den Patagoniern, denn meist sind sie klein, von un- schöner Gestalt und häßlichem Gesicht; aber einen großen Vortheil haben sie an ihrer Abneigung vor Wein und Spirituosen, wogegen jeder Patagonier trinkt, so viel er bekommt. Die neue Chilenische Ansiedelung in der Straße, zu Punta Arena, zählt jetzt 800 Seelen und rings wachsen rasch Zeichen der Civilisation empor. Da Kohlen in der Nähe entdeckt worden, so verspricht sie, bald eine Kohlen- station für Dampfer zu werden und allen Verkehr von den Falkland-Jnseln *) *) Guanaco's sind Schafkameele, von der Größe eines Esels. Traut, Lehrb. d. Erdkunde. 9

2. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 124

1870 - Halle : Schwetschke
124 Die Staaten von Südamerika. die Umgegend duftet von Orangenblüten; dieses Parfüm bildet einen scharfen Gegensatz zu dem ätzenden, kratzenden und penetranten Gerüche und dem feinen, gelben, ammoniacalischen Staube, welchen der Wind weit ins Meer hinaus- trcibt und der den Schiffen ungemein lästig und widerwärtig ist. Schon mehr als einmal haben achthundert bis eintausend Fahrzeuge bei diesen Inseln gelegen, um Ladung einzunehmen. In den Guanogegenden sind allemal Fische und Seevögcl in ungeheurer Menge vorhanden. Die letztern gehen bei ihrem Fang und Fraß ganz metho- disch zu Werke. Jeder Schwarm hat einen Anführer und richtet seinen Flug derart ein, daß er einen weiten Kreis bildet und die Fische, welche in dicht- gedrängten Massen ziehen, gleichsam eincirkelt. Dann beginnt der Fang. Jeder Vogel sucht so viel als möglich zu verschlingen und alle überfüllen sich. Wie aus Befehl fliegt dann der ganze Schwarm nach der nächsten Küste zurück, an welcher er seinen bestimmten Verdauungsplatz hat. Viele Vögel geben ganze Fische wieder von sich, andere sind so vollgefüllt, daß sie sich nicht von der Stelle bewegen können; andere kommen auf den Inseln um und tragen auf solche Weise dazu bei, den Guano noch kräftiger zu machen. Da die Vögel tagtäglich dieselbe Ruhestelle besuchen, so wird die Schicht der Excre- mente immer dicker und sie trocknet in der regenlosen Zone von Peru rasch ein und die ainmoniakhaltigen Bestandtheile werden gebunden, vor der Ver- flüchtigung bewahrt. Der Abbau auf den Chincha-Jnseln wird in ähnlicher Weise betrieben, wie der Abbau von Kohlen, Gips oder Steinsalz. Die Schichten reichen bis zu einer Höhe von 60 bis 90" hinauf; die Arbeiter hauen Stufen in den Guanoberg und haben als Werkzeug eine Spitzhacke. Der Guano fällt unten hin, wo andere Arbeiter ihn mit Schaufeln auf zweirädcrige Karren werfen; diese fährt man bis zu den Eisenbahnwagen, aus welchen dann der Guano in die Schiffe übergeladen wird. Es ist immer schwierig gewesen, die erforderliche Anzahl von Arbeitern zu erhalten und zu behalten. Weiße Menschen können die Hitze, den scharfen Geruch und die Anstrengung auf die Dauer nicht aushalten. Deshalb hat man Indianer aus den heißen Gegenden Peru's und Bolivia's zu ver- wenden gesucht; man hat aber nicht lange auf sie zu rechnen und sobald sie können, ziehen sie wieder ab. Wahrscheinlich wäre die Guanoförderung ohne die Chinesen mehr als einmal zum Stillstand gekommen. Auf den Chincha- Jnseln sind gerade die Chinesen zu Hunderten in den Huaneras, den Guano- lagern, thätig, und cs wird ihnen das beste Zeugniß der Arbeitsthätigkeit, Nüchternheit und Geduld gegeben; sie sind immer heiter und niemals grob und tragen sehr wesentlich zur Ausbreitung der Civilisation bei. Die Regierung von Peru hat den Guano an eine englische Compagnie verpachtet und nach und nach ungeheure Summen aus ihrem Monopol heraus- geschlagen. Man kann buchstäblich sagen, daß die ganze Finanzwirthschast jener Republik auf dem Vogeldünger beruhete. (Nach dem' „Globus.") V. Der ckreisiaat ißosüria (D6er-Peru). 1. Bolivia, zu Ehren des Generals Bolivar so genannt, hat 25,200 Q.-M. und l,987,500 Einw., und ist eins der höchsten Länder der Erde, mit fruchtbaren und schönen Ebenen.

3. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 82

1870 - Halle : Schwetschke
82 Ost - und Jnnerasten. hincmzichen. Die Nahrung besteht aus Fleisch vom Grunzochsen (Yak), Gerstenkuchen, Buttermilch und Thee mit Butter. Der Obmann der Gold- gräber wohnte in einem aus Uakhaar verfertigten Zelte, das etwa 25' im Durchmesser und eine Vertiefung von 8 ' unter der Oberfläche hatte. Er schien auch die Verrichtungen eines Priesters (Lama) auszuüben; er saß neben einem Kasten, aus welchem sich Schreibmaterial befand, neben zwei hölzernen Schalen; in der einen war Thee, in der andern Tschong d. i. Brantwein. Im Tibetanischen heißt Gold S a r; der Goldcommissär, welcher die Aus- sicht führt, wird als S arpón bezeichnet und hat einen Unterbeamten zur Seite. Jedermann, der jährlich zwei Fünftel einer Goldmünze als Abgabe zahlt, darf graben. Die „Diggers" stammen zumeist aus der Gegend von Schigatze in der Provinz Tschong (Chung, wie die Engländer schreiben). Die Unze Gold galt etwas weniger als 3 Pfund Sterling. An Ort und Stelle arbeiteten zwei Goldschmiede. Im August 1867 sah der Pandit „eine große Grube von 10 bis 200 Schritte breit, 25 Fuß tief und etwa 1 Meile lang". Man ging aus Stufen hinunter und arbeitete theils mit einem lang- stieligen Spaten, theils mit einer eisernen Hacke. Das Eisen kommt nament- lich aus Ladakh; beschädigte Werkzeuge werden sofort von Eisenschmieden aus- gebessert, deren mehrere vorhanden sind. Durch die Grube fließt ein Bach, welcher den Boden in einen Morast verwandelt; er ist abgedämmt worden und fließt über eine Böschung hinab, die man mit Tuch belegt hat. Aus diesem bleibt das Gold hasten. Uebrigens sind viele Diggings verlassen worden, weil die Arbeit nicht mehr lohnte. (Nach dem „Globus.") Vi. Die Halbinsel Riorea. 1. Die Halbinsel Korea erstreckt sich von der Mandschurei nach Süden zu, westlich vom Gelben, östlich vom Japanischen Meere bespült, und bildet ein Plateau mit thurmhohen Steilküsten im Osten. Das Land hat ein für seine Lage (zwischen lat. 34 bis 43°) rauhes Klima; es bringt Weizen, Gerste, Tabak, Baumwolle, Obstarten, auch Südfrüchte hervor. Der Thee ist hier nur wenig im Gebrauch. 2. Die Bewohner (Koreaner) sind ein Gemisch von Mandschu und Chinesen, ein fleißiges Volk, im Ackerbau wohlerfahren und in manchen Gewerben Vorzügliches leistend. Sie stehen unter einem Erbkönig, der außer an den Kaiser von China auch an den Herrscher von Japan einen Tribut zahlt. Katholische Missionäre arbeiten unter ihnen. 3. Die Halbinsel besteht aus 8 Provinzen mit 160 Städten. .Hang-jang oder Kieng-kei-to, Hauptstadt Korea's und Residenz des Königs, im mittleren Theile der Halbinsel, mit einer königlichen Bibliothek. Tschosnn, Hasenort an der Südostküste. Im Süden der Halbinsel die gul angebaute Insel Ouelpart mit der Stadt Mvggan, mit ungastfreundlichen Einwohnern. Die Lieukhieu-Onsetn bestehen aus zwei Inselgruppen; die nleisten dieser Inseln sind von Kalk- selsen und Korallenriffen umgeben, doch haben sie gute Landungsplätze. Bei dem milden Klima trägt ver Boden Reis, Thee, Zuckerrohr, Pfeffer, Baumwolle, Tabak und Firnißbäume.

4. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 162

1870 - Halle : Schwetschke
162 Die Vereinigten Staaten. ist schon am 10. Mai die Vereinigung beim Großen Salzsee erfolgt und da- mit der erste Theil des großen Eisenbahnunternehmcns vollendet, — der erste Theil, mehr nicht. Diese Bahn hat sehr bedeutende Steigungen; von ihren 1657 Meilen sind 1100 Meilen über 4000 Fuß hoch und mehr als 500 Meilen sind 7500 Fuß über dem Meere. In der Breite, die sie durchschneidet, ist der Schncefall sehr groß, oft 20 Fuß tief. Im März 1869 war die Bahn 10 Tage durch Schnee versperrt, trotz der großartigen Schncedächer zu ihrem Schutz. Außerdem besitzt sie nur ein Gleis, und so ist es außer Zweifel, daß sie den bestehenden und sich stets mehrenden Bedürfnissen nicht genügen kann. In der That haben beide Gesellschaften schon Routen vermessen lassen, auf denen sie ihre respective Bahn fortsetzen wollen, so daß wir also in der- selben geographischen Breite zwei Bahnen erhalten würden. Nun treffen aber zwei andere Compagnien ernsthaft Anstalten, im Norden und Süden der gegenwärtigen Bahn Concurrenz-Bahnen nach dem Stillen Meer zu bauen. Die nördliche dieser Bahnen soll vom Obern See nach dem obern Missouri und von da durch die Gebirge nach Puget Sound geleitet werden. Merk- würdiger Weise steht es fest, daß diese so viel nördlichere Bahn viel weniger vom Schnee zu leiden haben wird als die jetzt vollendete mittlere. Die Com- pagnie beabsichtigt, den Bau dieser Bahn im Frühjahr 1870 zu beginnen. Die südliche Bahn soll in der Hauptsache dem 35. Parallel entlang gehen. Bis an die Westgrenze von Kansas ist eine Bahn gebaut, diese soll nack Albuquerque in Neu-Mexico, sodann durch diesen Staat und Arizona nach dem südlichen Californien geleitet werden. Von San Franciscio aus wird schon stark an der kalifornischen Südbahn gearbeitet. Diese südliche Bahn wird gar nicht von Schnee belästigt werden und gleich der nördlichen viel niedrigere Pässe überschreiten als die mittlere. Außer diesen großen Bahnen sind eine ganze Anzahl Zweigbahnen pro- jectirt, um wichtige Minencentra mit den Hauptbahnen zu verbinden. Ich nenne hier nur die Bahn von Cheyenne und Denver City, ferner die nach den Washoe- Minen und ferner die nach den White Pine Minen. Da diese letztern jetzt die allgemeine Aufmerksamkeit erregen, so seien ein paar Worte über sie gesagt. Der District liegt in einer bisher ganz unbekannten und unbewohnten Gegend im südöstlichen Nevada. Dort entdeckte ein Deutscher, Namens Eb'erhardt, im Jahre 1868 eine äußerst reiche Silbermine. Rings um diese Mine sind eine große Anzahl anderer Minen schon entdeckt und stets nimmt ihre Zahl zu. Anfang April 1869 waren 15,000 Menschen dort versammelt. Gegenwärtig werden in San Francisco große Wasserwerke gebaut, welche diesen District mit Trinkwaffer versehen sollen. Dies also ist der gegenwärtige Stand der Eisenbahnen nach dem Stillen Meer. Man fährt jetzt von New - Uork nach San Francisco in sehr bequemen Wagen innerhalb 7 Tage. Welcher Unterschied zwischen den 180 Tagen der frühern Zeit und den 7 Tagen der Gegenwart! Die Bedeutung der Bahn kann gewiß nicht überschätzt werden, aber es wird sich doch Herausstellen, daß die gewöhnliche Annahme ihrer Wirkung nicht ganz richtig ist. Man nimmt allgemein an, die Pacific-Bahnen würden einen großen Güterverkehr zwilchen der Küste des Atlantischen und Stillen Meeres und damit auch zwischen Europa und Asien vermitteln. Dies ist jedoch ein Irrthum. Der Eijenbahn- tarif ist so hoch und muß nothwendigerweise so hoch sein, daß er sogar nicht für die theuersten Frachtgüter, Seide und Thee, in Anwendung kommen kann.

5. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 504

1869 - Braunschweig : Schwetschke
504 E. Amerika. nesota von dem des Staates Zusammenstellung geht hervor, daß das Klima von Min Dork schon bedeutend, noch mehr Mittel-Deutschland abweicht Wenn wir vorhin die günstigen hydrographischen Verhältnisse hervor hoben, so ist zu berücksichtigen, daß das lange Gesrorensein der Flüsse Folge Schiffscommunication doch nicht so günstig ist. Das Klima ist im Ganzen dem des mittleren Rußlands gleich, also nach deutschen Begriffen sehr kalt im Winter und sehr heiß im Sommer, etwa 25c Mississip auf dem hier best Einw. begriffen Der Staat umfaßt einen Flächenraum >000 Einw. Die bedeutendsten Städte sind: Ihm P 000 Einw., bis zu dieser Stadt gehen die Dampfschiffe Mississippi. St. Anthony und Minneapolis, mit 7000 4000 Schulwesen in diesem Staate ist in erfreulichem Aufschwung (1868) 129,203. 35. Nebr« Im O. grenzt er Schulbezirke, die Zahl Schüler betrug schneller Entwickelung begriffener Missouri hier die Grenze; im S. an Kansas, im N. au Dakota und im W. an Colorado Wyoming Flächen raum von 3574,4 □$?., auf welchem 100,000 Menschen wohnen. Das Land wird von Westen nach Osten von dem Platte River durchströmt. ist. der Staat wird von O. nach W. von Was aber unendlich wichtiger der Pacific-Eisenbahn durchschnitten. Omaha am Missouri, wohl jetzt schon als Stationsort der Eisenbahn die nichtigste Stadt, ist in so schnellem Wachsthum begriffeu, daß eine Angabe der Einwohnerzahl schwer ist. Die Städte und Ortschaften schießen in den Vereinigten Dampskrast gkeit empor, daß es fast schiene, a und so ist es in der That, mit Bahn wachsen gleichzeitig große Zeitungen P City der Pacific- wie Lincoln, Fre- h drucken schon ihre Vi. Die Pacifischen Staaten. 36. begriff Halbinsel n. Br. und vom Großen Ocean bis zu dem Felsengebirge. Wir wollen hier zunächst den Staat Californien betrachten. Das Land aebörte bis 1846 Mex Zwist unter den Parteien benutzt. Fremont stellte en sich schon 345 auf eine: is geschickt wo von den schl Erforschungsreise c>en. Ein innerer sich an die Spitze der Amerikaner im Sacramento- Thale, schlug die Mexicaner lind erklärte am 6. Juli 1846 in Sonoma die Unabhängigkeit Calif or ni ens von Mexico. Inzwischen brach der Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Mexico factisch aus. , Die nach hatten, uni ihr r . Kj mit einer kleinen

6. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 541

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vi. Westindien. 541 Taback, Kaffee (über 120 Millionen Pfund jährlich), Baumwolle, Indigo, Cacao, Myrtus Pimenta, ein Baum, dessen unreife Früchte das sogenannte englische Gewürz liefern; der Zucker ist ein Hauptgegenstand des Anbaues und Handels. Die Wichtigkeit des letzteren, da das jährliche Erzeugniß auf 9 Millionen Centner berechnet wird, erfordert, daß wir einen Augen- blick dabei verweilen. Der Zucker wird aus dem Safte einer unserem Schilfrohr sehr ähnlichen Pflanze, dem Zuckerrohr gewonnen. Man legt Schnittlinge dieses Rohrs, von etwa 15 Zoll Länge, in Löcher, welche man reihenweise in einen wohl zubereiteten, und von allem Unkraut gereinigten Boden gemacht hat. Nach 8 bis 14 Tagen zeigen sich die jungen Triebe, brauchen aber 14—18 Monate, um zur vollkommenen Reife zu gelangen, wo sie dann gewöhnlich eine Höhe von 12', zuweilen von 20' erreichen. Sie treiben wie unser Schilfrohr einen Blüthenbüschel an ihrer Spitze; dieser wird zuerst abgeschnitten und dient allen Hausthieren zum Futter, das Rohr selbst wird dann wo möglich mit einem Schnitte abgeschnitten, von den Blättern gereinigt und bündelweise zur Mühle gebracht. Diese, vom Wasser, sonst häufiger von Pferden oder Ochsen, jetzt oft durch Dampf- maschinen in Bewegung gesetzt, besteht ans drei starken eisernen, senkrecht stehenden Walzen, zwischen welchen das Rohr zweimal ausgepreßt wird. Daß ausgepreßte Rohr ist fast das einzige Feuerungsmaterial bei der Sie- dung des Zuckers. Der Saft wird unterhalb der Walzen aufgefangen und sogleich in große Kessel zum ersten Sieden und Abschäumen gebracht, wo- bei man etwas gestoßenen Kalk zusetzt, um die Flüssigkeit zu läutern. Nach- dem sie in anderen Gefäßen noch 2—3 Mal gesotten und gereinigt wor- den, kommt sie in Fässer mit durchlöchertem Boden, worin ein Theil der Flüssigkeit krystalllsirt und die Mnscovade oder den Rohzucker giebt, der stllssigere, schlechtere, die Melasse, abläuft, woraus durch Destillation der Rum gewonnen wird. Eine wohl angelegte Zuckerplantage braucht erst nach 20 Jahren wieder neu gepflanzt zu werden; allein der Ertrag ist doch nicht so bedeutend, als man glauben sollte, denn theils ist das Zucker- rohr zahlreichen Feinden, wozu vorzüglich Ratten und Ameisen gehören, ausgesetzt; theils fordert der Anbau viele Hände und die Arbeit in der Ernte und in der Mühle ist höchst anstrengend und selbst lebensgefährlich; theils endlich erfordert eine solche Anlage große Gebäude und Maschinen, und ist, da das Zuckerrohr leicht Feuer fängt, häufigen Gefahren ausgesetzt. Seit den letzten 40 Jahren hat man angefangen, statt des bisher gewöhnlichen Zuckerrohrs das viel saftreichere und ergiebigere von Tahiti anzupflanzen. Der Metallreichthum Westindiens ist jetzt nur unbedeutend. Nur auf den größeren Inseln findet man noch etwas Gold in den Flüssen. Silber, Quecksilber, Kupfer, Zinn, Blei und Eisen sind zwar vorhanden, doch nicht in solcher Menge, um einen bedeutenden Bergbau zu begründen. Salz wird viel, theils aus dem Meere, theils aus Salzseen gewonnen. Cinwohner. # Die Zahl derselben auf allen Inseln mag nahe an 3'/2 Millionen be- tragen, was die stärkste Bevölkerung ist, welche Amerika auf irgend einem

7. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 629

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Xv. Die La Plata-Staaten. 629 sich mit ihren Familien und Knechten in Hütten, Rauchos, auf, haben keine andere Nahrung als das Fleisch der Heerden, und verrichten Geschäfte, selbst das Fischen und Wasserschöpfen, zu Pferde; ja sie hören die Messe, vor den Kirchthüren zu Pferde haltend. Alle übrige Zeit brin- gen sie mit Essen, Trinken und Schlafen zu. Zum Einsangen der wilden und halbwilden Thiere bedienen sie sich zweier Vorrichtungen, die sie unglaublicher Geschicklichkeit zu üben wissen, entweder der Bola oder des Lazo. Die Bola (Kugel) ist doppelter Art: entweder ist es nur eine an einem langen Riemen befestigte Kugel, welche der Reiter so wirft, daß sie sich um die Füße des Thieres schlingt und es niederreißt, oder es sind auch wohl drei, durch Riemen in einem Mittelpuntt vereinigte Kugeln, welche ebenso geworfen werden und die nämliche Wirkung thun. Der Lazo (lasso) (Schlinge) ist ein sehr langer Riemen vom stärksten Leder, dessen eines Ende an einem Gurt des Sattels festgemacht ist; das andere Ende bildet eine offene Schlinge, welche der Reiter, wenn er dem zu fan- genden Thiere nahe ist, erst um den Kopf schwenkt dann meist in vollem Galopp mit so erstaunenswürdiger Sicherheit zu werfen versteht, daß er jeden beliebigen Theil des Thieres, Hörner, Hals, Vorder- oder Hinterfüße damit einsängt. So wie dies geschehen, hält er sein Pferd an, das Thier rennt fort, bis der Riemen dadurch angezogen und die Schlinge festgezogen ist, wobei das Thier einen so fürchterlichen Ruck erhält, daß zu Boden stürzt, aber auch das die Gefahr schon kennende und sich mit aller Kraft stemmende Pferd des Reiters oft mehrere Schritte weit fort- reißt. Gilt es Pferde einzufangen, die man nicht beschädigen will, so ist die Anwendung der Schlinge noch weit schwieriger und verfehlt doch selten ihre Absicht. Von dem eingefangenen Rindvieh wurden in früherer Zeit nur die Haut, die Hörner und der Talg geschätzt. Das Fleisch war Nebensache und blieb meist den Raubthieren zur Beute, die sich deshalb ausnehmend vermehrt haben, was einen unglaublichen Verlust an jungen Thieren zur Folge gehabt. In lange Streifen geschnitten und getrocknet, wo es dann Oliar^ne (tscharke) heißt, wird das Fleisch als gewöhnlicher Proviant auf Reisen benutzt. hat man großartige Etablissements, sogenannte „Saladeros" Schlachtereien und Pökel-Anstalten gegründet. daß man nun Fleisch verwerthet. manchen holzarmen Gegenden bedient man sich der Thierknochen und des Talges zur Feuerung. Es werden jährlich, obgleich die Production seit 60 Jahren etwas gesunken ist, gegen 1 Million Häute ausgeführt. Im Jahre 1837 hatte die Aus- fuhr an Rinderhäuten einen Werth von 5 */2, die an Hörnern über Million Thalern. Auch in neuester Zeit bilden die Products der Viehzucht bei weitem Hauptartikel Ausfuhr. Jahre 1864 wurden ausgeführt: Ochsenhäute 1,820,176, Pferdehäute 187,329 Unglück für das Land ist, daß auch die Hunde sich im wilden Zustande unglaublich vermehrt haben und den Heerden sehr gefährlich geworden sind. — In einigen mittleren Provinzen wird auch bedeutende Maulthier- zucht getrieben und bedeutende Heerden nach den Gebirgsgegenden von Peru ausgeführt. — Unter den wilden Thieren sind u. a. die Chin- chillas wegen ihres schönen Pelzwerkes und die Rebhühner in! den Pam- pas bemerkenswerth. — Die Industrie beschränkt sich fast ans die Verser-

8. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 64

1869 - Braunschweig : Schwetschke
64 B. Asien. sehr bedeutenden Zoll für jeden Besuch von den Fremden, welche die Kirchen besehen wollen; daher manche Reisende mehrere Tage im Innern verweilt haben und von den darin wohnenden Mönchen sich haben beköstigen lassen, welchen übrigens selbst die Lebensmittel nur durch Löcher in den verschlossenen Thüren gereicht werden. Aus dieser Kirche steigt man einige Stufen zu einer zweiten empor, welche angeblich auf dem Calvarienberge liegt, und wo die Löcher, in welchen die drei Kreuze gestanden haben sollen, gezeigt werden; noch weiter östlich befindet sich eine dritte Kirche in dem Hügel selbst, wo man zur Zeit, als die Kaiserin Helena in Jerusalem war, im Anfange des 4. Jahrh., das wahre Kreuz will gefunden haben. Schon diese kurze Darstellung reicht hin, die Aechtheit aller dieser heilig gehaltenen Oerter sehr verdächtig zu machen, die doch wohl unmöglich nur so wenige Schritte von einander dürften gesucht werden und aus jeden Fall im Mittel- puntte der alten Stadt müßten gelegen haben, während alle Berichte der Evangelisten deutlich angeben, daß der Ort der Kreuzigung und das Grab außerhalb der Stadt gelegen. Neuere Reisende haben nur mit dem tiefsten Unwillen die frevelhaften Gaukeleien, womit die Unwissenden am heiligen rabe getäuscht werden (wenn z. B. im Osterfeste alle Lampen am Grabe gelöscht werden und die Priester vorgeben, daß ein wunderbares Feuer vom Himmel sie wieder anzünde), und die ärgerlichen alle Vorstellung über- steigenden Zänkereien, ja Balgereien der verschiedenen Parteien am Grabe selbst betrachten können; dies Alles, verbunden mit den dabei mit Peitschen die Ordnung nothdürftig erhaltenden Türken zeigt den unendlich tiefen Ver- fall des Christenthums im Orient und ist wohl mehr geeignet, Ekel, als Andacht einzuflößen. Die Zahl der Pilger, welche das heilige Grab besuchen, ist in neueren Zeiten gesunken, auch sind die Abgaben, welche vom Eintritt in das gelobte Land und bei den vielen Punkten der frommen Wallfahrt an die Türken bezahlt werden müssen, sowie die sogenannten freiwilligen Geschenke an die Mönche, so bedeutend, daß nur Wohlhabende einen solchen Aufwand bestreiten können. Reicher und bedeutender, als die der Katholiken, sind die Kirchen, Klöster und Hospicien der Griechen und Armenier; das Kloster der Letzteren auf dem Berge Zion besonders soll an 1000 Zimmer entt halten und ihre Kirche die schönste in der Stadt sein. Von den übrigen soge- nannten Heiligthümern, welche die Pilger vorschriftsmäßig besuchen, als das Haus des Pilatus, die Wohnung des Herodes, die verschiedenen Puntte, welche die Leidensgeschichte des Herrn bezeichnen sollen, welche alle nur Trümmerhaufen von unbezweifelter Unächtheit sind, enthalten wir uns billig zu reden. — Unter den muhammedanischen Gebäuden ist nur eins von Wichtigkeit, die prächtige Moschee, welche der Chalis Abdu'-l-mälik 686 erbauen ließ und welche von seinen Nachfolgern noch bedeutend vergrößert ward. Auf einem 550' langen und 450' breiten^ mit schönen Cypressen und anderen Bäumen besetzten Platze, Haramel Scherif genannt, stehen zwei Hauptgebäude, die prächtige Salomons-Moschee oder Kubbet es Sakara h; sie bildet ein regelmäßiges Achteck, im Innern stehen nicht weit von den Wänden 24 Säulen, und mehr nach t er Mitte zu 16 andere, durch ein eisernes Gitter verbundene, die Kuppel tragende Säulen, welche einen runden Raum einschließen, in dessen Mitte, gerade unter dem Thürmchen, welches die Kuppel krönt und durch welches Licht in das Gebäude fällt,

9. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 65

1869 - Braunschweig : Schwetschke
I. Asiatische Türkei. 4. Syrien. 65 ein weißer Stein von unregelmäßiger Gestalt liegt, auf welchem man eine Fußspur Muhammeds sehen will. In geringer Entfernung auf demselben Platze steht ein Bethaus, El-Aksa genannt, ebenfalls mit einer Kuppel, welche auf vielen Marmorsäulen ruht. Kein Jude und kein Christ darf bei Todesstrafe diesen heiligen Bezirk betreten. Das Ganze liegt im süd- östlichen Theile der Stadt, am Rande der Abgründe, auf dem nämlichen Platze, welchen einst der Tempel einnahm, und wird eben deshalb von den Muhammedanern (nächst Mekka und Medina) für den dritten ihrer heiligen Oerter gehalten. Der Padischah in Constantinopel hat dem jetzigen Kaiser der Franzosen die St. Annakirche zum Geschenk gemacht. Rach der Tra- dition wohnte an ihrer Stelle die heilige Anna, die Mutter der Maria. — Außerhalb der Stadt bemerken wir im südlichen Thäte die Quelle S i l o a h, welche dem Kidron zufließt; sie erhält ihr Wasser durch einen unterirdischen Canal aus der etwas nördlicher gelegenen sogenannten Marienquelle. Im östlichen Thäte, welches einen Theil des Jahres hindurch vom Kidron bewässert wird, befinden sich auch viele Gräber aus verschiedenen Zeiten, unter anderen ganz nördlich eins, welches für das der Jungfrau Maria, jedoch ohne allen Grund, ausgegeben wird. Roch jetzt begraben hier die Juden aus der Stadt ihre Todten; hier will man auch noch die Stelle des Gartens von Gethsemane finden: einige sehr alte Oelbäume in einer Befriedigung sollen den Platz bezeichnen. Der Oelberg, welcher dieses Thal östlich begrenzt, ist jetzt fast ganz ohne Anbau; doch sieht man noch einige Obst- bäume daraus; dieser Berg ist der höchste in der nächsten Umgegend und von ihm überschaut man die ganze Stadt; auf seinem Gipfel, an der Stelle, von wo man meinte, daß der Herr gen Himmel gefahren, sieht man die Ruinen einer von der Kaiserin Helena erbauten Kirche und eine kleine Moschee. Nördlich, eine kleine halbe Stunde von der Stadt, befinden sich ebenfalls mehrere schöne Gräber, wie alle übrigen in Felsen gehauen und zum Theil noch mit steinernen Thüren versehen; man giebt sie fälschlich für die Gräber der Könige aus. — Die Bevölkerung von Jerusalem beträgt etwa 25,000 Seelen; darunter 9000 Christen und 4000 Juden; sie nährten sich bisher großentheils von Anfertigung von Rosenkränzen, Crucifixen, Reliquienkästen und anderen dergleichen von den Pilgern gesuchten Dingen. Die Juden, in einige schmutzige Straßen im südlichen Theile der Stadt zwischen dem Moriah und dem Sion eingeschlossen, sind hier überaus elend und arm. Seit 1841 ist hier von England und Preußen ein evan- gelisches Bisthum errichtet worden. — Die ganze Umgegend von Jerusalem ist der Unsicherheit wegen verlassen und öde und eine eigentliche Felsenwüste geworden. 2 St. südöstlich von Jerusalem liegt in einer fruchtbaren und lieblichen Gegend, zwischen Bergen und Thälern, der kleine Ort Bethlehem, 2450" hoch, mit 3000 Einw. In der sehr schönen, aber sehr verfallenen Marien- kirche, welche die Kaiserin Helena erbaut, zeigt man eine enge Höhle, in welcher angeblich der Heiland geboren sein soll. Um die Kirche liegen drei Klöster, der Katholiken, Griechen und Armenier, welche sich hier wie in Jerusalem um den Besitz der Kirche und des Heiligthums streiten. In der Nähe befindet sich ein anderes Kloster mit einer Johannes dem Täufer geweihten Kirche, welche angeblich an der Stelle steht, wo er geboren. Blanc's Handbuch Ni. 8te Aufl. 5

10. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 125

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vi. Ostindien. 1. Hindustan. 125 oder mehrere Tempel; das Innere ist mit Basreliefs bedeckt und mit Tau- senden von Götterbildern angefüllt. Selbst die Brahminen wissen nicht anzugeben, wann diese Wunder gemacht worden. Europäer, die sie ge sehen, glaubten, daß Tausende von Jahren zu ihrer Anferttgung gehört hätten. Die Höhlentempel von Elephantina und Salsette unweit Bombay sind ähnlich, nur nicht von solchem Umfange. Noch anderer Art ist end- lich ein mehrere Meilen langes Granitvorgebirge im S. von Madras, welches ganz zu Grotten, Tempeln, Sälen, Herbergen ausgehauen ist. Die Schiffer nennen es die sieben Pagoden, wovon indeß die meisten jetzt unter Wasser stehen; bei den Eingeborenen heißen diese Bauwerke Mavali- puram. — Der Cultus in den Pagoden wird von den Priestern, welche allezeit Brahminen sind, verrichtet; sie haben eigene, völlig steuerfreie Län- dereien und außerdem noch bedeutende Einkünfte von den Opfern und Ge- schenken der Andächtigen. Der tägliche Cultus besteht darin, daß die ötterbilder gebadet, gewaschen, gesalbt und bekleidet werden, während vor den Bildern Lampen brennen, worauf Weihrauch verdunstet, und die Baja deren unter feierlicher Musik ihre Tänze aufführen; auch werden den Göt- tern die Opfer des Volks, welche in Lebensmitteln, Blumen, Früchten u. s. w. bestehen, dargebracht. Bei manchen sehr feierlichen Gelegenheiten werden sogar gegen die gewöhnliche Sitte Thiere geopfert und verbrannt; ja es ist gewiß, daß wenigstens ehemals auch Menschenopfer, besonders von Kindern, stattgefunden haben. Außer dem täglichen Gottesdienst giebt es noch viele Feste, wovon einige mehrere Tage dauern und die den mancherlei Gottheiten zu Ehren gefeiert werden. Eins der berühmtesten ist das Wagenfest oder Tirunal. Es dauert 10 Tage und zieht, wenn es bei einer berühmten Pagode gefeiert wird, eine unendliche Menge von Pilgern herbei. In den ersten Tagen werden viele Processionen in und außer dem Tempel angestellt, wobei das Götzenbild dem Volke gezeigt wird. Am letzten wird das Bild auf einen ungeheuer hohen und starken Wagen ge- setzt, an welchem oft mehrere tausend Menschen ziehen, und nicht selten stürzen sich wahnsinnige Schwärmer unter die Räder, um schnell und sicher in Brahmas Himmel zu kommen. Für das Volk selbst giebt es eine Un- zahl von kleinlichen Religionsvorschriften, die vorzüglich in vielen Abwa- schungen, Opfern, Fasten und Gebeten bestehen. Sünden werden durch Abwaschungen, Fasten und Opfern, zuweilen auch durch beschwerliche Pil- gerfahrten gebüßt; bei den für heilig gehaltenen höheren Classen der Brah- minen steigen die für verdienstlich geachteten Selbstpeinigungen bis znm unbegreiflichsten Wahnsinn. Einige verbleiben Jahre lang in den unbe- quemsten Stellungen, ohne je ihren Platz zu verändern, so daß sie den Gebrauch ihrer Glieder verlieren; andere ziehen sich in Höhlen zurück, wo sie von dem Volke genährt werden; andere liegen Jahre lang aus Brettern, aus welchen spitze Nägel hervorragen; noch andere zerfleischen und zer- fetzen sich den ganzen Körper oder lassen sich an eisernen Haken, die ihnen durchs Fleisch des Rückens getrieben werden, in die Höhe ziehen und in der Luft im Kreise umherdrehen. An Schulen fehlt es zwar nicht, sowohl solchen, in welchen nur Lesen und Schreiben, als auch solchen, worin Ge schichte, Astronomie, Philosophie und Theologie gelehrt wird, letztere nur für Brahminen; aber bei einem großen Theile des Volks zeigt sich
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