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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Mittelalters - S. 125

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 125 — 4. Die Verleihung der Hoheitsrechte an die Kurfürstentümer rief bei den übrigen Ständen mit dem Wunsche nach gleichen Befugnissen Streitigkeiten und Kämpfe um deren Erlangung hervor [410—412], 410. Inwiefern suchten seit Karl Iv. alle Stände durch Einungen ihre Interessen zu wahren? 1. Die Städte vereinigten sich zu mächtigen Bünden: Schwäbischestädtebund — Rheinischestädte-bun d [411]. 2. Die Ritter bildeten jenen städtischen Mächten gegenüber Rittergesellschaften: Löwenbund in der Wetterau — Hörner in Hessen — Schleglerin Schwaben [412]. 411. Durch welche Einungen erreichten die Städte größere Macht? 1. 1376 schlossen sich 14 schwäbische Städte unter Ulms Führung zu dem „Schwäbischen Bunde“ zusammen: a) Er bezweckte die Wahrung städtischer Freiheiten und Rechte. b) Er besiegte mehrere Ritterheere (1377: Bayrische Ritter bei Alpeck — Eberhards Sohn Ulrich bei Reutlingen). c) Er erhielt schließlich die ausdrückliche Anerkennung durch Wenzel (im Vertrage zu Rothenburg a. d. Tauber 1378). 2. 1381 traten Straßburg, Weißenburg, Worms, Speyer, Frankfurt und Hagenau zu dem (zweiten) ,,R heinischen Bunde“ zusammen: a) Er bezweckte die Sicherung des Handels und Verkehrs auf der Rheinstraße. b) Er vereinigte sich bald (1381) mit dem schwäbischen Bunde. a) Beide sicherten sich gegenseitige Hilfe bei feindlichen Angriffen zu. ß) Beide wollten nur durch gemeinsamen Beschluß Friedensverträge und Neuaufnahmen in den Bund voll-führen. 412. Warum bildeten die Ritter Einungen? 1. Sie vereinigten sich zum Schutze gegen die F ü r s t e n , um sich den Besitz ihres Gutes und ihrer Freiheiten wahren zu können. 2. Sie vereinigten sich zum Kampfe gegen die Städte-bündnisse, um das angemaßte Faust- und Fehderecht auch weiterhin ausüben zu können. 413. Wodurch vermehrten die Städteeinungen ihre Macht? 1. Sie erreichten eine V erständigung und Vereinigung mit den norddeutschen Städten [414].

2. Geschichte des Mittelalters - S. 128

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 128 — 3. Sie verschaffte dem deutschen Namen Macht und A nsehenimauslande während der Zeit des allgemeinen V erfalles im Innern des Reiches. 421. Aus welchen Gebieten bestand das Reich beim Tode Karls Iv.? 1. Weltliche Gebiete (250): 1 Königreich, 20 Herzogtümer, 3 Pfalzgrafschaften, 6 Landgrafschaften, 10 Markgrafschaften, 4 Burggrafschaften, 2 Fürstentümer, 1 Freigrafschaft, 94 Grafschaften, 48 Herrschaften, 59 -Reichsstädte, 2 Bauernbünde. 2. Geistliche Gebiete (67): 7 Erzbistümer, 41 Bistümer, 16 Abteien, 2 Propsteien 1 ürdensland. 422. Welche Aufgaben hinterließ Karl Iv. seinem Sohne Wenzel? 1. Das Schisma zu beseitigen [425], 2. Den Frieden unter den deutschen Ständen wiederherzustellen [423], 423. Inwiefern suchte Wenzel die Zustände im Reiche mit Umsicht und Tatkraft zu bessern? 1. Er wollte den allgemeinen Landfrieden herstellen: a) indem erfürsten, Ritterund Städte in Landfriedensbündnissen unter seiner Leitung vereinigte b) indem er (1384) Fürsten, Herren und Städte Süd deutschlands in einem Bunde (,,H eidelberger Stallung") zu gemeinsamer Aufrechterhaltung des Landfriedens verband, c) indem er (1389) durch den „Egerer Landfrieden“ die städtischen Bünde verbot und eine allgemeine Landfriedensordnung erließ. 2. Er teilte das Reich in Kreise. 424. Welche Charakteränderung hatte die Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen zur Folge? 1. Er ergab sich dem Müßiggänge und geriet unter den Einfluß von Günstlingen. 2. Er huldigte dem T r u n k e und der J agdleidenschaft. 3. Er ließ sich durch Jähzorn zu mancher unüberlegten Tat hinreißen (Johannes von Pomuk [Nepomuk]). 425. Wodurch erregte er in steigendem Maße die Unzufriedenheit der Kurfürsten und der Stände? 1. Er verlieh gegen eine Entschädigung von 100 000 Goldgulden die erbliche Herzogswürde in Mailand an J o h. Galeazzo Visconti:

3. Geschichte des Mittelalters - S. 96

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 96 — 3. Es sollte von deren Zustimmung die Einführung neuer Gesetze durch den Landesherrn [326] abhängig sein. 308. Warum hielt Friedrich Ii. den glänzenden Reichstag zu Mainz (1235) 1. Um durch die Wahl Konrads zum Könige (unter vorläufiger Leitung des Erzbischofs von Mainz) dem deutschen Reiche eine kräftige Reichsverweserschaft zu geben. 2. Um durch ein Reichsgesetz zwischen Landesherrn, Städten und niederen Rittern den Landfrieden herzustellen (der erste in deutscher Sprache jedermann bekannt gegebene). 3. Um durch die Belehnung Ottos des Kindes (Enkel Heinrichs des Löwen) mit Braunschweig und Lüneburg als Herzogtum den alten Welfen-Stauferstreit für immer beizulegen. 4. Um durch öffentlichen Erlaß die großen Lehen für erblich zu erklären. a) in einem Erlaß vom Jahre 1220 hatte ^ als Landes-er die geistlichen Fürsten, I herren („domini b) in einem Erlaß vom Jahre 1232 hatte f terrae“) ausdrücklich er die weltlichen Fürsten ) anerkannt. 309. Welche weittragenden Folgen hatte diese ausdrückliche Anerkennung der geistlichen und weltlichen Fürsten als Landesherren? 1. Die bisherigen Statthalter (Beamten) des Königs wurden zu völlig selbständigen Regenten. 2. Der Schwerpunkt des Reiches wurde dadurch gänzlich verschoben : a) Die zentrale Reichsgewalt löste sich in verstreute Einzelgewalten auf. b) Die Machtmittel des Königs gingen in die Hände der Fürsten über. 310. Welche für Deutschland wichtigen Ereignisse fallen in die Regierung Friedrichs Ii.? 1. Der Deutschritterorden beginnt (1226) die Eroberung und Besiedelung des Preußenlandes. 2. Der schlesische Herzog Heinrich der F r o m m e zwingt die Mongolen durch die Schlacht bei Liegnitz zur Umkehr [312]. 3. Friedrich Ii. erläßt auf dem Reichstage zu Mainz (1235) den ersten allgemeinen Landfrieden [308], 4. Hamburg und Lübeck gründeten (1241) eine Hanse (= Bündnis) zum Schutze des deutschen See- und Binnenhandels [526],

4. Geschichte des Mittelalters - S. 138

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 138 — 457. Welches ist der Ursprung der landständischen Macht? 1. Die Landesherren brauchten infolge ihrer geringen Einnahmen Zuschüsse zur Deckung ihrer laufenden Ausgaben. 2. Die Landstände (Ritter, Geistliche, Städte) bewilligten meist nach erfolgter Bede (Bitte) unter bestimmten Gegenleistungen von seiten des Fürsten eine Beisteuer: a) Anfänglich stellten sie nur Bedingungen, die mit der Sache selbst in engster Beziehung standen: a) daß die für einen gewissen Zweck bewilligte Summe nicht zu ändern Ausgaben benutzt werde, ß) daß ihnen Einsicht und Aufsicht hinsichtlich der Geldverhältnisse des Fürsten eingeräumt werde, y) daß ihnen das Recht der Steuerbewilligung zugesprochen werde. b) Später drangen sie dem Landesherrn weitergehende Zugeständnisse ab, die mit der Beisteuer selbst nichts zu tun hatten: a) daß sie das Recht der Mitentscheidung über Krieg und Frieden erhielten, ß) daß sie zu Landveräußerungen erst ihre Zustimmung geben mußten u. a. 458. Welcher Unterschied besteht zwischen „Landtagen“ und „Landständen“ ? 1. Die alten Landtage waren eine Versammlung von Landesvertretern, die a) den Beirat des Fürsten bildeten, b) das Gesamtinteresse des Landes wahrten. 2. Die späteren Landstände waren ein Landesausschuß, der a) die Rechte des Fürsten beschränkte, b) die Tätigkeit des Landesherrn beaufsichtigte, c) die Sonderinteressen der Stände vertrat. 459. Inwiefern verbesserte sich seit dem 14. Jahrhundert die städtische Bauanlage ? 1. An Stelle der Holzbauten wurden allmählich steinerne Bauten aufgeführt: a) Zunächst nur die öffentlichen Gebäude (Kirchen, Rathäuser). b) Dann folgten stattliche Patrizierhäuser: a) äußerlich mit schönen Giebeln, Türmen, Erkern und Lauben geziert, ß) im Innern mit geräumigen Fluren, breiten Treppenaufgängen, getäfelten Wohnräumen und teppichbehangenen Sälen.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 153

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 153 — 2. Philipp von Schwaben wird (1208) von Otto von Wittelsbach in Bamberg ermordet. 3. Adolf von Nassau findet in der Schlacht bei Göllheim (1298) gegen Albrecht I. den Tod. 4. Albrecht I. fällt (1308) durch seinen Neffen Johann P a r r i c i d a an der Reuß. 498. An welchen Kreuzzügen haben sich deutsche Könige beteiligt? 1. 2: 1147: Kaiser Konrad Iii. 2. 3: 1189: Kaiser Friedrich I. 3. 5: 1228: Kaiser Friedrich Ii. 499. Wie entwickelte sich die Institution der Reichstage ? b. Reichstag. 1. Im fränkischen Reiche versammelten sich geistliche und weltliche Große auf den März- und Maifeldern um den König zur Beratung wichtiger Reichsangelegenheiten [125]. 2. Im Reiche Karls des Großen gab es neben dem allgemeinen Maifelde noch besondere Herbstversammlungen : a) Weltliche und geistliche Große wurden geladen. b) Jeder Aufgeforderte mußte erscheinen. 3. Im Reiche der Sachsen-, Franken- und Hohenstaufenkaiser bildeten die Fürsten, Grafen und freien Herren den Beirat des Königs: a) Zu den nach dem Ermessen des Königs einberufenen Reichstagen wurden neben den Fürsten auch die Grafen und freien Herren aufgefordert (Vertreter der Städte zum ersten Male auf einem Reichstage zu Hagenau 1255). b) Zu den Hoftagen erschienen an den vier hohen Kirchenfesten (Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Mariä Geburt) u n -eingeladen und eingeladen nur die Fürsten. c) Zu den auf ihren Rundreisen durch das Reich von den Königen einberufenen Landtagen erschienen die Vornehmeren des Herzogtums zur Beratung über Stammesangelegenheiten. 4. Im Reiche Maximilians erhielt der Reichstag genau umschriebene Formen : a) Er bekam bestimmte Befugnisse zuerteilt [454], b) Er setzte sich aus festgeformten Kollegien zusammen : a) aus dem Kollegium der Kurfürsten, ß) aus dem Kollegium der Fürsten (geistlichen und weltlichen Fürsten und Herren). T) aus dem Kollegium der Reichsstädte („rheinische und schwäbische Bank“).

6. Geschichte des Mittelalters - S. 154

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 154 — c) Er war zur Aufstellung von Reichsgesetzen ermächtigt: a) Der König übermittelte seine Vorschläge dem Kurfürstenkollegium, ß) Das Kurfürstenkollegium und das Fürstenkollegium hatten gleiche Stimmenstärke. 7) Die Genehmigung des Königs gab den Beschlüssen Reichs-gesetzeskraft. 500. Welches waren bedeutende deutsche Reichstage? 1. Unter Friedrich I. (Barbarossa): a) 1157 zu Würzburg: a) Gei sa Ii. von Ungarn verpflichtete sich zur Heeres folge für den nächsten Römerzug. ß) H e i n r i c h Ii. von England erkannte durch eine Gesandtschaft die Oberhoheit des Reiches an. b) 1157 zu Besangon: a) Eine Abordnung burgundischer Großen huldigte Barbarossa. ß) Eine Gesandtschaft unter Führung des päpstlichen Kanzlers Roland wurde abgewiesen. c) 1181 zu Erfurt: Heinrich der Löwe unterwarf sich, seine Länder wurden verteilt. d) 1184 zu Mainz : [294], 2. Unter Friedrich Ii. 1235 zu Mainz [308], 3. Unter Karl Iv. 1356 zu Nürnberg und Metz: Erlaß der goldenen Bulle [406—409]. 4. Unter Maximilian I. 1495 zu Worms [452] („Ewiger Landfrieden“ — Reichskammergericht). e.beamten- 501. Wie entwickelte sich das Beamtentum? 1. Zur Zeit des Heidentums waren die Herzöge, Gauvorsteher und Priester die ersten (unbesoldeten) Beamten (im Sinne unserer Zeit!). 2. Zur Zeit der Merowinger entwickelte sich ein reich-gegliedertes Beamtentum [127]. 3. Zur Zeit Karls des Großen wurde das Beamtentum durch Grafen, Bischöfe und Priester vertreten [160, 169]: a) Sie waren unbesoldete Beamte. b) Sie erhielten Naturallöhnung. 4. Zur Zeit der Sachsen - und Frankenkaiser war die Geistlichkeit vornehmlich Vertreter des Beamtentums. 5. Zur Zeit der Hohenstaufen entstand durch Friedrich Ii. ein besoldeter Beamtenstand im heutigen Sinne [304]. 6. Zur Zeit Maximilians entstanden a) das Amt des Landeshauptmanns (an der Spitze der Landfriedenskreise),

7. Geschichte des Mittelalters - S. 38

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 38 — a) durch eine weise Gesetzgebung, b) durch eine zweckmäßige Abänderung der Grenzen. 2. Er richtete die Erblichkeit der Königs würde auf. 3. Er trat in engere Fühlung mit dem Papsttume : a) durch Übernahme der Schutzherrschaft über die römische Kirche, b) durch Ausbreitung und Neuordnung der christlichen Kirche. Inwiefern war die Verwaltung des merowingischen Staates zentralisiert? 1. Der König und sein Hofstaat (palatium regis) bildeten den Mittelpunkt : a) Die Machtbefugnisse des Königs umfaßten das Kriegswesen, die Gerichtsbarkeit, die Schutzgewalt, das Finanzwesen und die Kirchenhoheit. b) Die Machtmittel des Königs bestanden: a) im Königsbann, durch den er unter Strafandrohung gebot und verbot, ß) im Königswort, durch das er Schutz versprach und leistete. 2. Der König wählte sich zu seiner Unterstützung einen Beirat : a) aus den Mitgliedern des Hofadels, b) aus besonders berufenen Großen, c) aus zufällig anwesenden Provinzialbeamten. 3. Der König teilte das Land in Grafschaften und ließ diese durch allein ihm verantwortliche Grafen verwalten [126]. Wie wurde das Merowingerreieh verwaltet 1. Das ganze Reich bestand aus (infolge seiner Entstehung geschichtlich gegebenen) Provinzen: a) Im eigentlichen Frankenlande stand an deren Spitze ein H e r z o g (dux) als königlicher Beamter: a) er konnte zugleich Graf eines Gaues sein, ß) er v er sah in den unbesetzten Grafschaften die gräflichen Funktionen, y) er hatte die Oberaufsicht über alle Aufgebote seines Machtbereichs. b) In den nur abhängigen Gebieten nahm die oberste Machtstellung ein Dux als Volksherzog ein: a) Er mußte aus dem Stamme hervorgegangen sein, ß) er nahm eine mehr oder weniger unabhängige Machtstellung ein, Y) er bestand bei Bayern und Thüringern, in Aquitanien, der Bretagne und dem Alamannenlande.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 124

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 124 405. Wie gliederte sich die erste deutsche Universität? 1. Der Lehrkörper bestand nach dem Vorbilde der Pariser Universität aus vier Fakultäten : T h e o 1 o g i e , Heilkunde, Rechtswissenschaft, freie Künste. 2. Die Studenten vereinigten sich nach „N a t i o n e n“ in vier großen Landsmannschaften: Böhmen, Bayern, Sachsen, Polen. 406. Welche erblichen Würden verband Karl Iv. in der „goldenen Bulle“ mit der Kurwürde? Dieselben Würden, wie sie schon im „Sachsenspiegel“ als herkömmliche aufgezeichnet waren [323], 407. Welche wichtigen Vorrechte sprach Karl Iv. in der goldenen Bulle den Kurfürsten zu? 1. Die Kurfürsten waren dem Range nach die ersten unter den Fürsten und die persönlichen Ratgeber des Königs. 2. Das Kurfürstentum der weltlichen Fürsten ging stets ungeteilt auf den Erstgeborenen über. 3. Die kurfürstliche Macht umfaßte auch die Ausübung sonst ausschließlich kaiserlicher Rechte: a) Die Untertanen durften vor kein fremdes Gericht gezogen werden. b) Von kurfürstlichen Gerichten fand keine Berufung an kaiserliche Gerichte statt. c) Das Münz- und Z o 11 r e g a 1, das Bergwerksrecht und der J udenschutz gehörten dem Kurfürsten. 408. Wie regelte Karl Iv. die Kaiserwahl? 1. Die Wahl Versammlung sollte spätestens drei Monate nach dem Tode des Kaisers durch den Erzbischof von Mainz einberufen werden. 2. Die Wahl abstimmung sollte zu Frankfurt a. M., die Krönung zu Aachen vor sich gehen. 3. Die Wahl bestätigung durch den Papst wurde nicht erwähnt (Rhenser Beschluß). 409. Welchen Wert hatte das Reichsgrundgesetz („Die goldene Bulle“) ? 1. Das Herkömmliche wurde anerkannt und Zweifelhaftes bestimmt festgelegt. 2. Die bisher oft bei einer Neuwahl ausbrechenden Streitigkeiten über das Recht zur Kaiserwahl wurden beseitigt. 3. Der noch vorhandene geringe Rest kaiserlicher Macht wurde bedeutend vermindert.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 131

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 131 — 5. Durch die Vernichtung der Taboriten in der Schlacht bei Böhmisch-Brod wurde er schließlich in ganz Böhmen anerkannt (1436) und zog in Prag ein. 432. Welche Aufgaben übernahm Sigismund mit der Krone? 1. Beseitigung der kirchlichen Mißstände. 2. Beruhigung der reformatorischen Bewegung in Böhmen. 433. Welche Mißstände herrschten zu Sigismunds Zeiten in der Kirche? 1. Die Päpste griffen wiederholt willkürlich in das kirch- liche Leben und die kirchliche Ordnung ein: a) Die deutsche und die italienische Kirche mußte den Zehnten in e i n e m J ahre mehrere Male zahlen. b) Die Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte mußten Pallien-g e 1 d e r (Gebühren für die Bestätigung ihrer Wahl) und A n n a t e n (Einkünfte des ersten J ahres) entrichten. 2. Die höheren Geistlichen bedrückten die niederen, um wenigstens einen Teil ihres Geldes zurückzuerlangen. 3. Die Geistlichen und Mönche führten ein weltliches, vielfach auch unsittliches Leben. 4. Die weltlichen Großen erhielten Einkünfte von geistlichen Gütern und unbesetzten geistlichen Ämtern gegen eine jährliche Abgabe überlassen. 434. Welche Aufgaben sollte das Konzil zu Konstanz lösen? 1. Es sollte das Schisma beseitigen: causa unionis [436]. 2. Es sollte über die durch Wiclif und Hus veranlaßten Lehr-streitigkeiten entscheiden: causa fidei [437], 3. Es sollte eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern herbeiführen: causa reformationis in capite et membris [438]. 435. Wie regelte das Konzil die Beratungen und Abstimmungen? 1. Die gemäßigte Reformpartei übernahm unter Führung des Legaten Pierre d’Ailly und des Vertreters der Pariser Universität Gerson die Leitung: a) Sie setzte die Abstimmung nach N ationen (deutsche, italienische, französische, englische) mit je einer Wahlstimme durch. b) Sie stellte das Konzil über die Macht der Päpste. c) Sie bestimmte die jährliche Einberufung eines allgemeinen Konzils durch den Papst. 436. Wie wurde das Schisma beseitigt? 1. Johann Xxiii. wurde 1416 abgesetzt und Gregor Xii. in demselben Jahre zum Rücktritte bewogen. 9*

10. Geschichte des Mittelalters - S. 136

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 136 — 4a.. Inwiefern suchte Maximilian I. im Verein mit den Kurfürsten durch weise Einrichtungen den Grund zur festen Ordnung im Reiche und künftigen Wohlfahrt der Untertanen zu legen? 1. Der Reichsfrieden sollte „durch Aufhebung des Fehdewesens für ewige Zeiten“ dauernd gesichert werden. 2. Dasreichskammergericht wurde als oberste Gerichtsstelle eingesetzt: a) Es sollte Streitigkeiten der Fürsten gegen Fürsten beilegen. b) Es sollte Streitigkeiten der Untertanen gegen ihre F ü r s t e n schlichten. c) Es sollte der König den Vorsitz führen, 16 von den Standen ernannte Beisitzer ihm beratend zur Seite stehen. 3. Das Reichsgebiet wurde in 10 Kreise geteilt: a) Der m ä c h t i g s t e F ü r s t des betreffenden Kreises wurde Kreisoberster: a) Ei mußte die Urteile des Reichskammergerichtes v o 11 -strecken. ß) Er mußte die Friedensbrecher bestrafen. b) Die benachbarten Kreisobersten mußten ihn nötigenfalls unterstützen. 4. Der Reichstag erhielt bestimmte Befugnisse zuerkannt: a) Er hatte über außergewöhnliche Auflagen zu entscheiden. b) Er ei hielt das Recht der Kriegserklärung. c) Ei besaß die Macht zur Verhängung der Reichs-a c h t. 5. Die Reichssteuer („der gemeine Pfennig“) wurde allgemein eingeführt: a) zur Erhaltung des Kammergerichtes, b) zur Bildung eines stehenden Heeres. 6. Die Reichspost der Herren von Taxis durchzog das Land nach allen Richtungen: a) In den habsburgischen Landen war sie bereits durch Friedrich Iii. dem Hause Taxis übertragen worden. b) In den übrigen Staaten richteten die Landesfürsten vielfach eigene Posten ein. 453. Wodurch begründete Maximilian die Weltmachtstellung Österreichs? 1. Er vermählte seinen Sohn Philipp mit Johanna, der Tochter Ferdinands und Isabellas (Kastilien — Aragon). 2. Er verlobte seinen Enkel Ferdinand mit der Erb-schwester (Anna) des kinderlosen Königs von Böhmen und Ungarn (Ludwig Ii.).
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