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1. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 30

1877 - Altenburg : Pierer
30 Alte Geschichte. Zweiter Abschnitt. wurden aus den der dreiig Jahre alten Brgern der drei obersten Klassen durchsloos gewhlt. Dieprhtanen, im Prytaneion tagend, bildeten eine Art stndiger Kommission des Rathes, die alle Vierteljahre wechselte. Die ausbende Gewalt behielten die neun Archonten. Diese wurden jhrlich aus den Brgern der ersten Klasse durchs Loos bestimmt; drei der-selben Eponhmos, Basileus, Polemarchos) hatten besondere Verwaltung^ zweige, die brigen sechs (Thesmotheten) waren Vorsitzer in den Volksgerichten. Unter den Gerichten nahm der Areopagus die erste Stelle ein. Er be-stand aus lebenslnglichen Mitgliedern und zwar gewesenen Archonten, die ihr Amt tadellos verwaltet hatten, mute fr die Aufrechthaltung der be-stehenden Gesetze und der guten Sitten sorgen, und richtete Kapitalverbrechen. Er konnte ursprnglich die Maregeln der Volksversammlung und des Nathes, die ihm nachtheilig und gesetzwidrig erschienen, durch ein Veto verhindern, lieber alle anderen Klagen entschieden die Heliasten- oder Geschworenen-Gerichte, zu denen jhrlich 6000 Brger (600 aus jeder (fvxrj) aus allen vier Klassen durchs Loos bestimmt wurden. Sie hieen dixctarai oder rixinarac (von rjxiafcc, der grten Gerichtssttte in Athen), und zerfielen in 10 Abtheilungen zu je 500 mit einem Ueberschu von 1000 Ersatzmnnern. Jede dieser Abtheilungen bildete einen Gerichtshof, den Vorsitz hatten die Ar-chonten, die die Voruntersuchung gefhrt hatten. Seit Periklcs erhielt der Richter einen Obolos fr jede Sitzung, seit Kleon drei (r Tqiutoxov). Die Straferkenntnisse vollstreckten die Elfmnner (ot erdexa). Nach der freiwilligen Verbannung des Solon, der zu den sieben Weifen gezhlt und als Dichter und Volksfreund hoch geehrt wurde, warf sich Pifistratus zum Tyrannen von Athen auf (560528). Er befestigte, obwohl zweimal vertrieben, durch seine milde und gerechte Regierung die solouifche Verfassung, vergrerte die Flotte und den Handel, ordnete die attischen Religionsfeste, erweiterte die Stadt, lie Homers Gesnge sammeln, und gab dem Volke durch Befrderung der Cultur einen neuen geistigen Aufschwung. Von seinen Shnen folgte ihmhippias in der Herrschaft nach und regierte zu-nchst im Geiste des Vaters weiter, bis sein Bruder Hipparch (514) aus Privatrache von Verschworenen unter der Fhrung des Harmodius und Aristogiton, bei der Feier der Panathenen ermordet wurde. Hippias bte grausame Vergeltung, wurde aber 510 durch die ausgewanderten Adelsgeschlechter der Alkmoniden unter Leitung des Klisthenes in Verbindung mit einem spartanischen Hlfsheere unter Kleomenes vertrieben und floh mit seinen Schtzen zum Darms nach Persien. Als jetzt die Aristokraten unter Jsagoras die solonische Verfassung mit Hlfe der Spartaner abschaffen wollten, trat der Alkmonide Klisthenes an die Spitze der Volkspartei. Nachdem Jsagoras ent-flohen, seine Anhnger als Hochverrther zum Tode verurtheilt waren, bildete Klisthenes die Demokratie weiter aus. Die vier alten Phylen wurden aufgehoben, das Volk in zehn Phylen eingeteilt. Jede Phyle bestand aus zehn, keineswegs rtlich zusammengehrigen Ortsgemeinden

2. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 42

1877 - Altenburg : Pierer
42 Alte Geschichte. Dritter Abschnitt. Noch einmal erlangten die Griechen ihre Unabhngigkeit wieber im tolischen und achischen Bunbe. Zuerst vereinigten sich die Aetoler in Folge der Bebrckungen der macebonischen Könige 280 zu einem festen Bunbe, der sich zwar durch Rubereien bei den brigen Griechen verhat machte, aber boch der hunbert Jahre seine Freiheit bewahrte. Um bieselbe Zeit wrbe der alte achische Bunb, der zur Zeit Alexanbers aufgehrt hatte, durch vier Stbte erneuert; ihnen schlssen sich allmhlich die brigen an, und seit 250 traten auch Sicyon, Korinth, Megara, Athen, Aegina, ein Theil von Arcabien und Argos dem Bunbe bei. Der Zweck besselben war gemeinsame Abwehr frember Angriffe; jebe Stadt behielt ihre frhere Verfassung. Als Oberfelbherren der Acher zeichneten sich Aratus (t 213) und Philopmen (t 183) aus. Nach der Nieberlage Philipps von Macebonien bei Cynoscephal 197 erklrte Rom alle griechischen Staaten fr frei; boch muten die mit Antiochus von Syrien verbunbenen Aetoler, 191 bei Ther-mopyl geschlagen, einen harten Frieden eingehen, und 167 wrben tausenb angesehene Acher (unter ihnen der Geschichtschreiber Polybius) als Gefangene nach Rom gefhrt. Ein Aufstanb der Acher veran-late 146 die Zerstrung Korinths durch Mummius; Griechenlanb wrbe unter dem Namen Achaja rmische Provinz (f. . 30). Das Sittenverderbni der Griechen und der politische Verfall hatte seit Philipp von Macedonien noch zugenommen. Daher die vergeblichen Versuche des Cleomenes, in Sparta die Lycurgische Verfassung herzustellen. Als er den achischen Bund angriff, wurde er (222) von dem zu Hlfe gerufenen macedonischen Könige Antigonus Ii. bei Sellasia geschlagen. Aber während bei den Griechen das politische Leben erstarb, blhten die schnen Knste, vorzglich Malerei und Baukunst; Athen blieb der Sammelplatz der Philo-sophen und Gelehrten. Griechische Cultur und Bildung verbreitete sich der den ganzen Osten, die Residenzen waren die Mittelpunkte dieser hellenistischen Cultur. 21. Syrien und Aegypten. 1. Seleucus I. (312280) theilte das syrische Reich, das sich unter ihm vom Aegeischen Meere bis an den Jnbus erstreckte, in 72 Satrapieen; Antiochia, Seleucia am Tigris und Seleucia am Orontes waren Hauptstbte. Der Verfall begann schon unter den folgenben Knigen (Antiochus I., Antiochus Ii., Seleucus Il), welche gegen Aegypten, Pergamus und Parthien unglckliche Kriege fhrten. Antiochus Iii. der Groe (224187) verlor im Kriege gegen die Rmer (192 189) Klein - Asien bis an den Taurus und Halys. Unter seinen Nachfolgern wrbe das durch bestndige Emprungen, Thronstreitigkeiten und Gruelthaten zerrttete Reich auf das eigentliche Syrien und Phnicien beschrnkt; das Volk versank in Ueppig

3. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 33

1877 - Altenburg : Pierer
Athens grter Glanz. 33 ohne vorhergegangenen Proce zu verbannen. Aristides erffnete sodann auch den Brgern der vierten Klasse den Zutritt zu den Staatsmtern, die nicht mehr durch Volkswahl, sondern durchs Loos aus der Zahl der Be-Werber besetzt wurden. Ter Loosung folgte aber noch eine Prfung der Wrdigkeit der Erwhlten. Gehoben durch das Gefhl seiner Groszthaten im Kampfe gegen die Perser, nahm der Staat einen schnellen Aufschwung, und die Brger wetteiferten in den edelsten Gesinnungen. . 14. Athens grter Glanz. 469431. Whrend (Simon, das Haupt der aristokratischen Partei, die Macht Athens durch Eroberungen vergrerte, gewann Pericles, des !anthippus Sohn, durch uneigenntzige Tugend, Geistesgre und unwiderstehliche Beredsamkeit einen immer greren Einflu auf das Volk. Whrend seiner Staatsverwaltung nherte sich die Hegemonie Athens einer vollkommenen Oberherrschaft, indem ein groer Theil der griechischen Inseln und der Ksten Thraciens und Klein-Asiens unter dem Namen von Beisteuern zur allgemeinen Kriegskasse (welche 461 von Delos nach Athen verlegt wurde) den Athenern Tribute Zahlen mute. Sparta war ans Eifersucht stets geneigt, die unzu-friedenen Bundesgenossen und die Feinde Athens zu untersttzen. Auf einige Zeit wurde die Eintracht zwischen den beiden Staaten dadurch wieder hergestellt, da die Athener den durch ein Erdbeben und einen Helotenaufstand (britten messenischen Krieg 464455) bedrngten Spartanern auf Simons Veranlassung 461 ein Hlfsheer schickten. Als die Spartaner die Hlfe zurckwiesen, wurde Eimon durch den Ostracismus verbannt; er kehrte indessen schon 456 nach Athen zurck. In demselben Jahre hatten die Athener die von Korinth und Epibamnus untersttzte Insel Aegina nach einem glnzenben Seesiege unterworfen. Als barauf in einem Streit der Phoker mit den Dorern die Spartaner und Thebaner fr die letzteren Partei ergriffen hatten, stellten sich die Athener den zurckkehrenben Spartanern 457 bei Tanagra entgegen, wrben aber geschlagen. Jeboch erfochten sie schon im folgenden Jahre einen Sieg der biebotier bei Oenophyt, woraus Botien, Phocis und das opuntische Locris dem athenischen Bunde beitraten. Eimon vermittelte, um den Krieg mit Persien zu erneuern, einen Waffenstillstanb mit Sparta, und starb 449 bei der Eroberung Eyperns. Nach seinem Tode unterwarf Pericles die Bundesstaaten wieder, welche das Joch der Athener, theilweise von Sparta untersttzt, abschtteln wollten (445 Euba und Megara, 440 Samos und Byzanz). und vermehrte die Beisteuern zum Kriege gegen Persien, als dieser selbst aufhrte. Whrend des Kampfes mit den Huptern der Aristokraten, namentlich mit Cimon und dem lteren Thucydides, hatte sich Pericles durch die Schwchung der Macht des Arcopagus, durch die Einfhrung des Richter- und Dielitz, Grundr. 3

4. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 35

1877 - Altenburg : Pierer
Peloponnesischer Krieg. 35 der in der Geschichte des peloponnesischen Krieges ein treffliches Gemlde der verfallenden griechischen Sittlichkeit giebt, und Xenophon (Anabasis und Cyropdie). Die Philosophie vollendete in Socrates, und spter in Plato (429 347) und Aristoteles (384 322) den Kreis der Hellem-schen Bildung. . 15. Peloponnesischer Krieg. 431404. Zwischen den beiden Grostaaten Athen und Sparta bestand ein feindlicher Gegensatz, der zugleich den Gegensatz zweier Stmme, des ionischen und des dorischen, und zweier politischen Parteien, der demokratischen und aristokratischen, vertrat. Die unmittelbare Veranlassung zum Ausbruch des dreiigjhrigen Krieges zwischen beiden Staaten gaben die epidamnischen Wirren und der korinthisch-corcyrische Krieg 435431. Als in der korinthisch-corcyrischen Pflanzstadt Epidamnus (an der illyrischen Kste) das Volk die regierende Adelspartei vertrieben hatte, wandte sich die demokratische Partei, von den geflchteten Aristo-kraten bedrngt, nach Corcyra, und von dort abgewiesen nach Korinth um Hlfe, die von den Korinthern, welche lngst gegen ihre Tochter-stadt Corcyra gereizt waren, gewhrt wurde. Bei den nun folgenden Kmpfen um Epidamnus suchten die Corcyrer, die den Korinthern nicht gewachsen waren, Ausnahme in die athenische Bundesgenossen-schaft. Athenische Schiffe betheiligten sich an dem Kampfe bei den Sybotainseln gegen Korinth, welches in zwei Tagsatzungen zu Sparta die Kriegserklrung des peloponnesischen Bundes gegen Athen ver-anlate (431). Der Krieg verlief in drei Stadien, bezeichnet durch die Jahre 431, 421, 404. Die Krfte der streitenden Parteien waren ziemlich gleich: Athens Bundesgenossen waren: Macedonien, die Stadt Plat, die Inseln des Archipelagus (von denen viele während des Krieges abfielen), die asia-tischen Kolonieen. Doch war Athen der reichste Staat Griechenlands; seine Einknfte (Tribute der Verbndeten, Zlle und Bergwerke, Steuern der reichsten Brger) betrugen 2000 Talente (fast 3 Millionen Thaler). 1. Nachdem die Thebaner einen vergeblichen Angriff aus Plat gemacht hatten, bei dem 300 Thebaner sielen, drang im Jahre 431 König Archidamus von Sparta mit 60,000 Bundesgenossen plndernd in Attica ein. Die Athener rchten sich durch Verheerungen an den peloponnesischen Ksten von der See aus. Da brach zu Athen in Folge der Uebervlkerung eine furchtbare Pest aus, an der auch Pericles 429 starb. Nun nahm die Herrschaft des durch Cleon geleiteten Pbels berhand, und so erfolgte (427) die grausame Bestrafung des abgefallenen Lesbos, während die Spartaner und Thebaner Plat zerstrten. Die Athener nahmen darauf zwar (425) viele vornehme Spartaner auf Sphacteria gesangen, wurden jedoch (424) von den

5. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 36

1877 - Altenburg : Pierer
36 Alte Geschichte. Zweiter Abschnitt. Thebanern bei Delium geschlagen und durch den Spartaner B r a s i d a s in Thracien und Macedonien hart bedrngt, bis dieser zugleich mit Gleen (422) bei Amphipolis in Macedonien siel. Jetzt gelang es 421 dem Haupt der Aristokraten, Nicias, auf fnfzig Jahre einen Frieden mit Sparta abzuschlieen. 2. Der wachsende Einflu des geistreichen aber leichtsinnigen Alcibiades brachte ein Bndni Athens mit den Peloponmsiern gegen Sparta zu Stande, welches der Sieg der Spartaner bei Man-tinea 418 vernichte!e. Alcibiades reizte darauf die Athener zu einer Unternehmung gegen das mchtige Syracus und segelte mit einer herrlichen Flotte (Lamachus und Nicias waren Mitfeldherren) 415 nach Sicilien. Von seinen Feinden abwesend angeklagt, floh er zu den Spartanern, deren Seemacht er noch vermehrte. Ungeachtet der Verstrkung, welche die Athener vor Syracus durch Demo st Heues erhielten, wurden sie durch die Syracusauer, welche von den Spar-tanern unter Gylippus untersttzt wurden. 413 aufgerieben; Nicias und Demosthenes wurden zu Syracus hingerichtet, die Krieger in die Steinbrche geschickt. Unterde befestigten die Spartaner Decelea in Attica und schlssen mit den Persern ein Bndni. 3. Die Athener rsteten eine neue Flotte aus, während das Heer den Alcibiades, der aus Sparta zum persischen Satrapen Tifsaphernes geflohen war, 411 zurckrief. Alcibiades siegte 410 der die mit den Persern verbndeten Spartaner bei Cyzicus, unterwarf (408) die Ksten Klein-Asiens und Byzanz, hielt einen glnzenden Einzug in Athen, wnrde aber (407) wegen der Unvorsichtigkeit seines Unteran-fhrers wieder verbannt. Die Athener, durch den Sieg bei den Ar-ginusen (in der Nhe von Lesbos) 406 nachlssig gemacht, verloren 405 bei Aegospotami ihre letzte Flotte. Die siegreichen Spartaner unter Lysander belagerten und eroberten 404 Athen, zerstrten die Mauern und setzten dreiig Tyrannen ein, welche die besten Brger hinrichteten oder verbannten. Der Krieg war mit Grausamkeit und Hinterlist gefhrt worden; Griechenlands Kraft war zerfallen. . 16. Spartas und Thebens Hegemonie. 404362. 1. Obgleich Thrasybul 403 die dreiig Tyrannen vertrieb, eine Amnestie erlie und die solonische Verfassung wiederherstellte, so war der entschwundene Geist doch nicht wieder zurckzurufen. Ter edle Socrates, der Begrnder der attischen Philosophie, mute 399 zu Athen den Giftbecher trinken. Zu derselben Zeit nahmen die Griechen als Miethstruppen an dem Thronstreite in Persien zwischen Artaxerxes Mnemon und seinem Bruder Cyrus Thiil, und nach der Schlacht bei Cunaxa 401 bewerkstelligten 10,00 derselben unter Xenophon den berhmten Rckzug nach dein Schwarzen Meere.

6. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 37

1877 - Altenburg : Pierer
Spartas und Thebens Hegemonie. 37 2. Korinthischer Krieg 394387. Seitdem die Spartaner (durch deren Abgesandte Alcibiadls 403 in Phrygim getdtet wurde) durch die Besiegung der Athener die Hegemonie der das gesammte Griechenland wiedererlangt hatten, erregten sie durch Uebermuth, Raubsucht und die Einfhrung oligarchischer Verfassungen den Ha aller Griechen. Als daher ihr König Agesilaus 396394 in Klein-Asien glcklich gegen die Perser kmpfte, verbanden sich, von Arta-xerxes Mnemon aufgewiegelt, Korinth, Theben, Argos und Athen gegen die Macht Spartas. Zwar fiel Lysander (394) gegen die Thebaner bei Haliartus, und Conon stellte, nachdem er 393 mit der vereinten persischen und athenischen Flotte die spartanische See-macht bei Cnidus vernichtet hatte, die Mauern Athens wieder her; allein der Sieg des Agesilaus bei Coronea sicherte den Spartanern das Uebergewicht zu Lande. Durch den schimpslichen Frieden des Antalcidas wurde 387 das griechische Vorder-Asien und Cypern den Persern unterworfen, alle brigen griechischen Städte aber fr selb-stndig erklrt. 3. Die Besetzung der Burg von Theben durch ein spartanisches Heer unter Phbidas (382) fhrte den Sturz der spartanischen Hegemonie herbei. Nachdem Pelopidas (378) die Feinde vertrieben hatte, wurde die Herrschaft Thebens der Botien besestigt und mit Athen ein Bndni geschlossen. Whrend die Athener unter Chabrias und Timotheus, Conons Sohn, zur See siegreich waren, ersocht Ep a-minond as durch die schrge Schlachtordnung und die Tapferkeit der heiligen Schaar 371 den glnzenden Sieg bei Leuctra. Darauf befreite er Messenien vom spartanischen Joche, untersttzte die Arcadier beim Bau ihrer Bundesstadt Megalopolis und befestigte durch andere Bndnisse die Hegemonie Thebens. Nachdem Pelopidas (365) gegen den Tyrannen von Thessalien, Alexander von Pher, und Epaminondas in der siegreichen Schlacht bei Mantinea 362 gefallen waren, verlor Theben das schnell er-rungene Ansehn. In Griechenland war allgemeiner Friede, eine Folge der gnzlichen Entkrftung, weshalb auch kein Staat die Hegemonie erlangte. Athen, dessen Macht durch den peloponnesischen Krieg gebrochen war, hatte sich zu der Zeit, als die Thebaner Sparta bedrngten, wieder zum Haupt einer zahlreichen Bundesgeuosfenschaft erhoben; doch war der Staat in seinen Grundfesten erschttert, da die alte Sittenzucht und Vaterlandsliebe der Ge-nusucht und dem Eigennutz gewichen war. Sparta hatte zu derselben Zeit, als es durch die Besiegung Athens zu unbestrittener Obermacht in Griechenland gelangt war, die Keime des Verderbens in sich aufgenommen. Whrend es nmlich durch die Erbauung von Flotten die alte Abgeschlossen-heit verlor, veranlate die Erlaubnis, Grundeigenthum zu verschenken und edle Metalle einzufhren, bei den Brgern Zuchtlofigkeit und Habgier. In Theben erhielt sich noch am lngsten die alte Sitteneinfalt und Vaterlands-

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 38

1877 - Altenburg : Pierer
88 Alte Geschichte. Zweiter Abschnitt. liebe; doch auch der Glanz dieses Staates erlosch mit dem Tode des Epa-minondas. Wie sehr damals in Griechenland alle sittlichen Bande anfge-lst waren, erhellt aus der Frechheit, mit der die Arcadier und Phocenser die Tempelschtze zu Olympia und Delphi plnderten. 17. Untergang der griechischen Freiheit. 338. Philipp, König von Macedonien (360336), hatte durch Einfhrung einer neuen Schlachtordnung, der Phalanx, sein kleines Reich westlich bis an's Adriatische Meer, stlich bis an den Strymon ausgedehnt, Potida, Amphipolis, Olynth und Thessalien erobert, die Athener durch bestochene Redner (Aeschines) von entscheidenden Unter-nehmungen abgehalten, und wartete auf Gelegenheit, das zerrttete Griechenland zu unterwerfen. Da riefen ihn 347 die Thebaner im (zweiten) heiligen Kriege gegen die Phocenser, welche den delphischen Tempel geplndert hatten, zu Hlfe. Philipp besiegte die Phocenser, zerstrte ihre Städte und erhielt 346 die zwei Stimmen derselben im Amphictyonenrath. Obgleich Demosthenes die Athener vor Philipps wachsender Macht warnte, wurde dieser 339 von den bethrten Amphictyonen zum Heerfhrer im (dritten) heiligen Kriege gegen die Locrer, welche heiliges Land bebaut hatten, erwhlt. Nun erst, als Philipp nach der Besiegung derselben Elatea in Phocis besetzte, vereinigten sich gegen ihn, durch Demosthenes erweckt, Athener, Korinther und The-6aner. Sie wurden 338 bei Chronea besiegt, und Philipp in der Versammlung der Griechen zu Korinth zum Oberfeldherrn gegen die Perser erwhlt. Die Hegemonie ging so aus Macedonien der, artete aber bald in eine drckende Herrschaft aus, obgleich jede Stadt ihre Verfassung behielt. (Tod des Demosthenes 322 und des Pho-cion 318.) Die Macedonier, ein mit Barbaren gemischter griechischer Stamm, waren durch die von den Athenern und Korinthern an ihren Ksten angelegten Kolo-nieen schon frh mit hellenischer Bildung bekannt geworden. Die Macht ihrer erblichen Könige war durch die reichen Adelsfamilien beschrnkt; doch wurden diese durch Philipp an grere Abhngigkeit gewhnt.

8. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 39

1877 - Altenburg : Pierer
Dritter Abschnitt. Geschichte der griechisch-maeedonischen Reiche. . 18. Alexander der Groe. 336 323. Alexander, der schon als Knabe die knftige Gre verkndet hatte und durch seinen Lehrer Aristoteles mit griechischer Kunst und Wissenschast vertraut war, bestieg 336 nach Philipps Ermordung in seinem zwanzigsten Jahre den macedonischen Thron. Er unterwarf schnell die emprten Jllyrier, schreckte Griechenland durch die Zer-strnng Thebens (wo alle Einwohner verkauft und nur das Haus des Pindar verschont wurde), und lie sich 335 in Korinth, wo er mit Diogenes zusammentraf, zum Oberfeldherrn der Griechen gegen die Perfer ernennen. Im Jahre 334 trat Alexander mit 35,000 Mann den Rache-zng gegen Persien an, besiegte am Gramms in Mysien die persischen Satrapen, eroberte Klein-Asien und stellte in den griechischen Stdten die Demokratie wieder her. In Tarsus erkrankte er, während die Perser heranrckten, bei einem Bade im Flusse Eydnus. Durch seinen Arzt Philippus gerettet, vernichtete er 333 bei Jssus in Cilicien ein zweites persisches Heer unter Darms, dessen Mutter. Gemahlin und Tochter mit einem groen Theil des Heeres und dem ganzen Lager in Alexanders Hnde fielen und mild behandelt wurden. ^ Nach der Eroberung Syriens, Phniciens (wo Tyrus nach sieben-monatlicher Belagerung 332 zerstrt wurde) und Palstinas ging Alexander nach Aegypten, wo er. freundlich aufgenommen, Alexandria grndete, das bald Welthandelsstadt wurde. Er zog darauf nach dem Ammonstempel, kehrte nach Asien zurck, und war nach der Schlacht in der Ebene von Arbela beim Dorfe Gangamela (in der 100,000 Perser fielen) und nach der Eroberung von Babylon, Susa und Persevolis 331 Herr des perfischen Reichs. Dar ins wurde auf der Flucht von Bessns, dem Satrapen von Baktrien, ermordet, dieser aber (329) in Sogdiana gesangen genommen und zu Ecbatana hingerichtet. Das Widerstreben der Griechen und Macedonier gegen die von Alexander verlangten persischen Ehrenbezeugungen veranlate mehrere Emprungen im Heere und ri den König zu mancher Ge-

9. Geschichtstabellen für Gymnasien und Realschulen - S. 9

1890 - Altenburg : Pierer
413-404 410 Alcibiades flieht, um dem Hermokopidenprozeß zu entgehen, zu den Spartanern. Diese besetzen Decelea in Attika. 3. Deceleischer Krieg. ^ Alcibiades siegt an der Spitze der athenischen Flotte 407 406 405 404 über die mit den Persern verbündeten Spartaner bei Cyzikus und stellt die Seeherrschaft wieder her. Ly sän der besiegt die athenische Flotte bei Notion. Alcibiades abgesetzt, (t 404.) Sieg der Athener bei den Arginusen. Lysander besiegt die athenische Flotte bei Ägos-potamoi im Hellespont. Athen ergiebt sich dem Lysander. 403 401 Herrschaft der 3 0 Tyrannen in Athen (Kritias). Spartas Hegemonie. Der Athener Thrasybul stürzt die Herrschaft der Dreißig. Herstellung der Solonischen Verfassung. Zug des Cyrus gegen seinen älteren Bruder Arte- 399 (396—394) 394—387 xerxes Ii. Mnemon (404—362); er fällt in der Schlacht bei Kuuaxa in Mesopotamien. Rückzug der 10000 Griechen unter Xenophon. Sokrates, der Begründer der attischen Philosophie, wird in Athen zum Tode verurteilt. König Agesilaus von Sparta bekriegt die Perserin Asien. Korinthischer Krieg. Korinth, Theben, Argos und Athen verbinden sich gegen Sparta. Sieg des zurückberusenen Agesilaus bei Koronea, nachdem Lysander bei Haliartus gefallen. Der Athener Konon schlägt an der Spitze einer persischen Flotte die spartanische bei Kni du s und stellt die langen Mauern Athens wieder her. Friede des Spartaners Antalcidas mit den Persern. 394 394 387 379 371 Die kleinasiatischen Griechen werden den Persern preisgegeben. Theben wird durch Pelopidas von der spartanischen Besatzung befreit. Epaminondas siegt bei Leuktra in Böotien über die Spartaner.

10. Geschichtstabellen für Gymnasien und Realschulen - S. 10

1890 - Altenburg : Pierer
(370) 362 (359—336) (355-346) (339) 338 — 10 — Epammondas stellt die Unabhängigkeit Messeniens wieder her; Megalopolis Hauptstadt von Arkadien Epammondas siegt und fällt bei Mantinea. Philipp Ii. König von Macedonien. Der heilige Krieg zwischen Theben und Phocis; Philipp unterwirft die Phocenser. Philipp wird gegen des Demosthenes Rat zum ^ Heerführer gegen die Lokrer ernannt. ^.ie Athener, Korinther und Thebaner werden von Philipp bei Chäronea besiegt. Macedonien erhalt die Hegemonie über Griechenland. 336—323 335 334 333 332 331 330 327—325 323 (323—301) (323—146) 323—322 3. Die griechisch-macedonischen Reiche. Alexander der Große, Sohn Philipps Ii. und der Olympias. Alexander zerstört Theben. Alexanders Zug nach Asien; er besiegt am Müsse Graurcus in Phrygien die Satrapen des Danus Kodontonnus. Er schlägt den Darius bei Jssns. Eroberung von Syrien, Phöuizien (Tyrus), Palästina. In Ägypten Alexandria gegründet. Darius bei Arb ela besiegt. Darius durch den Satrapen Bessus getötet. Alexander König von Asien. Alexanders Zug nach Indien (bis zum Hyphasis, einem Nebenfluß des Indus). Alexander der Große stirbt zu Babylon. Die Nachfolger Alexanders (Dtadochen). Die Kämpfe der Feldherren werden durch die Schlacht bei Jpsus in Phrygien beendet. Es bilden sich drei große Reiche: Macedonien, Syrien, Ägypten. Macedonien zuerst unter dem Geschlecht des Antipater, seit 278 unter dem des Antigonus, seit 168 in vier Republiken geteilt, seit 146 römische Provinz. Der Samts che Krieg. Die Griechen werden, nachdem sie den Anttpater in Larnia in Thessalien
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