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Märtyrertod des Bonifatius.
m
aber, die ewig leben wird, nicht vernichten können. Freuet euch vielmehr im Herrn . . . , gehet standhaft hier in den drohenden zeitlichen Tod, damit ihr mit Lhristus herrschen könnet in Ewigkeit!"
. . . (hieraus) stürzte der ganze wütende Hause der Heiden mit Schwertern und voller Kriegsrüstung über sie her und machte die Leiber der Heiligen nieder in unheilbringendem Morde.
wilibald 42—45.
Anschaulicher ist, was Jahrzehnte nach seinem Tode eine alte 302 Frau einem Utrechter Priester, der am (Drte des Todes sich nach Sen Umständen erkundigte, berichtete: sie habe gesehen, wie Boni-satius gestorben sei. Als einer der Feinde das Schwert gegen ihn gezückt, habe er das Evangelienbuch schützend über sein Haupt gehalten. Es ist der plötzliche Schrecken über den unerwarteten Angriff, der auch ihn übermannte. Der Utrechter Priester erklärt sinnig, er wollte im Tod von dem geschützt werden, was zu lesen ihn im Leben erfreute. Hauck 1, 543 u. 544.
Die Zahl der heiligen Märtyrer . . . betrug zweiundfünfzig. 303 Von einem Priester zu Utrecht. Kütb Ii, 325.
Auffälligerweise besteht bekanntlich keine . . . Übereinstimmung 304 über das Todesjahr des Bonifatius (ob 75h oder 755)1)
Hauck I, 5)2.
Darauf stürzte sich der Hause der Heiden frohlockend ... 305 auf die Siegesbeute . . ., zerstörte die Zelte, verteilte die an sich gerissene Beute; doch auch die Kisten, in denen viele Bücherbände lagen, und die Büchsen, die Reliquien enthielten, raubten sie in dem Wahne, sie hätten eine große Menge Gold und Silber gewonnen. Dann begaben sie sich zu den Schiffen, in denen sich der tägliche Lebensbedarf der ‘Kleriker und Mannen, wie ein ... kleiner Rest tpein . . . befand. Als sie nun den Mein entdeckt, begannen sie sofort zu trinken . . . , endlich aber, als es sich um die Verteilung der gewonnenen Beute handelte, begannen sie unter einander Rats zu pflegen, wie das bis dahin noch nicht einmal entdeckte Gold und Silber gegenseitig unter sie verteilt werden solle. . . . (Dabei) begann man allmählich mit Schimpfworten aufeinander loszufahren und endlich entstand so heftige Zwietracht, daß der . . . Haufe sich in zwei Parteien schied und zuletzt die Massen . . . gegen einander kehrte. Nachdem dann der größte Teil des tobenden Haufens gesunken, liefen die Überlebenden . . . freudig auf die Beute . . . und fanden, als die Bücherbehälter zerbrochen waren, für Gold Bücherbände, für Silber Blätter göttlicher Weisheit. So in ihrer Hoffnung getäuscht zerstreuten sie von den gefundenen Büchern
:) Über den Tag sind alle einig. Ls war der 5. )nni. Leiters 544.
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Grundlagen.
. . . und sagte endlich: „Mein Sohn, sorge mit Deiner klugen Umsicht für alles, was mir zu unserm Reisebedarf nötig haben lege auch ein Leintuch in meiner Bücherkiste bei, darin mein verfallener Leib eingehüllt werden kann."
Als dann der genannte Bischof... in Tränen ausbrach, kam Bonifazius ... auf andere Dinge zurück. Und nach Verlauf weniger Tage . . . nahm er feine Begleiter zu sich, bestieg ein Schiff und drang aus des Rheines Strombett vor, des Nachts aber suchte er mit seinem Schiffe die Häsen aus, bis er nach der Friesen wasserreichen Gefilden gelangte und wohlbehalten über den See, der in der Sprache derselben seltnere1) genannt wird, kam. . . /. Er zog also durch ganz Friesland und predigte . . . das wort des Herrn; erbaute in eifrigen Sorgen, nachdem die Götzenbilder zerbrochen) Kirchen und hatte bereits viele tausend Menschen . . . getauft' unterstützt von feinen Genossen. . . . (Dann) schlug er am Ufer des Bortmefluffes2) . . . , nur von feiner Mannen Schar begleitet, feine Zelte auf. Als er nun das schon weit und breit verstreute Pols von dem Tage in Kenntnis gesetzt hatte, an dem den Neugetauften vom Bischof die Handauflegung und Firmelung erteilt werden sollte, kehrten sie alle nach Hause zurück um am Tage der Firmelung . . . insgesamt wieder zu erscheinen.
Als aber der bestimmte Tag angebrochen . . . da kamen auch, umgekehrt statt der Freunde . . . eine Anzahl Feinde (und) drang mit geschwungenen Waffen, mit Speeren und Schilden in ihr Lager. Da stürzten sich ihnen sofort die Mannen aus den Zelten entgegen, überall suchen sie nach Waffen und versuchen die zum heiligen Märtyrertod bestimmten gegen die wütende Macht des rasenden Volkes zu schützen. Der Mann Gottes jedoch berief sofort.. feiner Kleriker Schar, nahm die Reliquien der Heiligen, die er stets bei sich zu führen gewohnt war, schritt aus dem Zelte heraus und verbot sogleich den Mannen, sie hart anlassend, den Kampf, indem er sprach: „ Lasset ab, Mannen, vom Kampfe, ... denn ... die Schrift lehrt uns nicht Böses mit Bösem, sondern sogar Böses mit Gutem zu vergelten. Auch ist schon der lang erwünschte Tag da und unserer Auflösung herrliche Zeit steht bevor. Darum seid stark in dem Herrn und ertraget dankbar, was er uns gnädig schickt. Hoffet auf ihn, denn er wird Eure Seele erlösen." Zu den in der Nähe befindlichen Priestern und Diakonen und den Männern, die in niederen Graden (Sott dienten, sprach er: „Männer und Brüder, seid tapferen Mutes und fürchtet Euch nicht vor denen, die den Körper töten, die Seele
1) Das edle Meer, der §uider-5ee.
) Jetzt Borne.
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Historische Grundlagen.
Diese Katastrophe, ein Unglück, wie es sich im ganzen Verlauf der bayerischen Geschichte nicht wiederholt, gab mit einem Schlage die Errungenschaften vieler Menschenalter der Vernichtung preis, entschied über den Verlust zweier Marken, . . . hemmte für lange Zeit die Entwicklung der Hauptlande und drängte Bayern für immer aus der bevorzugten Stellung, die es unter den deutschen Stämmen eingenommen hatte. Riezler I, 253—257.
Wohl bald nach Liutpolds Tode nahm fein Sohn Arnulf — als Erbe der väterlichen Marken und Grafschaften, Ligengüter und Lehen unbestritten der erste Mann in Bayern — die herzogliche Gewalt, Titel und Wesen an sich, den König dem Namen nach anerkennend. 1, 5^.
23 3m )ahre 9u . . . starb Ludwig das Kind; er war der letzte Sprößling der deutschen Linie der Karolinger, kläglich endete das einst so kraftvolle Geschlecht in einem unreifen, kraftlosen Jüngling. Er hinterließ das Reich, welches seine Ahnen groß und mächtig gemacht hatten, in voller Zersetzung, wehrlos einem furchtbaren Feind gegenüber, die königliche Macht geschwächt und gelähmt durch die aufstrebenden territorialen Gewalten, Pannonien und die Ostmark, jenes für immer, verloren. Mühlbacher 656.
Die Ungarn im Kloster St. Gallen.
24 ... Als die Ungarn die Not des Reiches erfahren hatten, fielen sie in das Land der Norischen (der Bayern) wütend ein und verwüsteten es und nachdem sie lange Augsburg (ohne Erfolg) belagert hatten . . ., drangen sie, weil niemand es ihnen wehrte, scharenweise nach Alamannien hinein (Ende April 926). „Der
25 Abt des Klosters von St. Gallen, Engilbert mit Namen, ein Mann voll Vorsicht/'1) zeigte, wie gut er sich gegen das drohende Unglück zu wehren wußte. Er befahl den stärkeren Brüdern die Waffen zu ergreifen und ermutigte das Gesinde; er selbst legte den Panzer an, zog die Kutte und die Stola darüber und gebot den Brüdern das gleiche zu tun. . . . Wurfspieße wurden verfertigt; aus dicken Linnenstoffen wurden Panzer gemacht; Schleudern wurden geflochten; aus starken Brettern und Weidenkörben wurden Schilde hergestellt; Sparren und Knüttel wurden am Feuer vorne gehärtet. Aber zuerst wollten einige von den Brüdern und vom Gesinde . . . nicht entfliehen. Es wurde jedoch ein Ort ausgewählt, der gleich wie von Gott zur Anlage einer Burg sichtbar dargeboten war (die Waldburg bei Bernhardzell) . . . Auf dem schmälsten Berghalse wurden die Bäume herausgeschlagen und durch Verschanzungen
') fjartmemris Leben der wiborada Xxv.
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^ 8 historische Grundlagen.
Als sie nun den Abzug der Ungarn erfuhren, folgten sie denselben auf Seitenwegen nach, griffen die Späher, welche von weitem dem Haufen nachzogen, von vorne an und töteten einige; einen aber führten sie verwundet als Gefangenen fort; die übrigen, faum durch die Flucht entronnen, gaben der Menge Hörnerzeichen, daß sie sich hüten sollte. Doch die Ungarn besetzten so rasch wie möglich die Felder und die Ebenen und stellten ... die Schlachtordnung her, indem sie die Karren und das übrige Gepäck ringsum aufstellten. Sie teilten die Nacht in Wachen ein, lagerten sich im Grase und gaben sich stillschweigend dem Meine und dem Schlafe hin. Am frühesten Morgen aber liefen sie in die nächsten Dörfer hinein, raubten, was die flüchtigen Bewohner zurückgelassen hatten, und brannten alle Gebäude nieder, an denen sie vorüberkamen.
Aber Engilbert . . . ging, nachdem er die Mehrzahl seiner Teilte nach der Burg zurückgeschickt hatte, mit wenigen kühnen Männern nach dem Kloster . . . und spähte, ob nicht einige Ungarn im Hinterhalt zurückgeblieben wären. Weil er mit der Narrheit des Bruders Heribalb, der von guter Abstammung war, Mitleid hatte, forschten sie sorgfältig nach, ob sie nicht etwa seinen Körper zur Bestattung finden könnten. Da sie ihn nirgends fanden — er hatte mit dem Priester den Gipfel des nächsten Berges erstiegen und hielt sich da zwischen Gebüsch und Strauchwerk verborgen — bejammerte ihn Lngilbert . . . und nachdem er sich darüber verwundert hatte, daß die Weinfässer von den trunksüchtigen Feinden verschont geblieben waren, brachte er Gott seinen Dank dar. Hierauf sangen sie leise die Morgenlobgesänge über das Hl. Kreuz, verwunderten sich über die verkohlten Türpfosten und die durchgebrannte Decke und indem sie rasch vom Kloster hinwegeilten, . . . überschritten sie den nächsten Berg und suchten, von Furcht erfüllt, ihren festen platz wieder auf. . . . Dennoch waren sie darauf gefaßt, entweder tapfer zu sterben oder die Burg mannhaft zu verteidigen.
Der Priester hatte die Feste von dem Berge aus erblickt und ging am nächsten Morgen mit Heribalb dorthin. Wie aber die Wächter sie von weitem erblickten, hielten sie die beiden für Späher, denn es war noch finster, und riefen die Gefährten. Diese brachen behend heraus, erkannten zwar den Heribald, zögerten aber zuerst wegen des Geistlichen. Sie nahmen ihn jedoch in die Burg auf und als sie sein trauriges Geschick erfuhren, behandelten sie ihn gastfrei um Christi willen und wegen des Gefangenen, dessen Sprache er verstand. Nun erfuhren die Brüder durch diese beiden die gesamten Gewohnheiten der von Übermut erfüllten Feinde. Der Ungar wurde später getauft und nahm ein Weib. Weil sie
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20
Historische Grundlagen.
„Als sie den Abzug der Heiden durch viele Zeugen vernorn-men hatten, kehrte der Abt mit den Mönchen und dem Gesinde — acht Tage waren unterdessen verstrichen — in das Kloster zurück." *) Sie säuberten die Bethäuser, reinigten von Grund aus die Werkstätten und baten den Bischos von Konstanz, den sie herbeiholten, alles init geweihtem Wasser zu besprengen. Und indem Lngilbert nach Niederlegung der Waffen sich und die Seinigen wieder an die alte Arbeit gewöhnte, . . . sorgte er in ruheloser Klugheit dafür, daß von überallher die Nahrung zusammen gebracht wurde; denn es gab weder etwas zu kaufen, weil alles zugrunde gerichtet war, noch war Hoffnung auf eine Herbstfrucht vorhanden, weil die Leute aus Furcht vor den Feinden das pflügen der Felder ((Ende April) unterlassen hatten. Ekkehard v, 5^—56 u. 62, 63.
x) £?artmamts Leben der lviborada Xxxi.
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Die Ungarnschlacht 933.
$9
Bauart ging man vom Holz- zum Steinbau über; neben Waffenmeistern und Schmieden, die schon zur Zeit Karls des Großen genannt werden, gab es jetzt Bauhandwerker. Doch der Steinmetz wurde bald zum Bildhauer, der Säulen und Wände verzierte. Leuchter, Altardecken und Gewänder wurden kunstvoll gestaltet und zur Ausschmückung der Kirchen malte man Bilder aus der Hl. Geschichte. So entwickelte sich eine Handwerkerschaft in den Orten, wo vielemenschen beisammen wohnten; man nannte sie Städte.
Heinrich war endlich auf ein gutes, schlagfertiges Heer bedacht. Für den Kampf gegen die Ungarn waren seine Krieger 39 viel zu schwerfällig. Er übte sie rasche Bewegungen in geschlossener Reihe auszuführen und dabei Schwert oder Lanze zu gebrauchen. Diese Reiterschar sammelte er aus Leuten, die durch 40 Raub oder Diebstahl zeigten, daß sie tapfere Degen seien. Er verschonte sie mit der ihnen gebührenden Strafe und gab ihnen Acker und andere Güter als Lehen. Von diesen Kriegern wählte Hein- 46 rich jeden neunten Mann aus und ließ ihn in der Burg wohnen, daß er hier für seine acht Genossen Wohnungen errichte und von aller Feldfrucht den dritten Teil empfange und bewahre; die übrigen acht aber sollten säen und ernten und die Frucht sammeln für den neunten Mann und dieselbe an ihrem platze aufbewahren.
So sammelte sich Heinrich ein Kriegsheer, welches seine Burgen verteidigte, und verschaffte seinen Dienstleuten Hab und Gut, daß sie sich ernähren konnten.
Die Ungarnschlacht 933.
Die neun )ahre des Waffenstillstandes gingen zu Ende und es drohte ein neuer Krieg mit den schlimmsten Feinden des Reiches. Heinrich berief daher die vornehmen Sachsen zusammen und sprach zu ihnen:
„Don welchen Gefahren euer Reich befreit ist, das wißt ihr selbst nur zu gut. . . . Seite 36 bis . . . Der Ruf seiner Macht 53 und Tapferkeit verbreitete sich weithin über alle Völker und Könige.
Heinrichs Tod.
3m Herbste des Jahres 935 begab sich Heinrich nach Bodfeld, einer Burg im Harz, . . . Seite 38 bis . . . und in der Kirche 57 des hl. Petrus vor dem Altare begraben.
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Falk, Geschichtsunterricht. Iii. Heft 1. Teil.
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Extrahierte Personennamen: Karls Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich_nach_Bodfeld Heinrich Petrus
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Otto Otto Heinrich Heinrich
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U2
historische Grundlagen.
Krankheit befallen und war viele Tage bettlägerig. . . . Aber noch kauin von seiner Schwäche wieder völlig genesen, eilte er nach Worms; wo er mit großem Gepränge von den Bürgern in die Stadt aufgenommen wurde. Denn diese satten kurz zuvor . . . die Leute des Bischofs, welche seinen Einzug zu hindern versuchten, aus der Stadt vertrieben und würden den Bischof selbst, wenn er nicht zeitig, in schleuniger Flucht entschlüpfenb, die Stadt verlassen hätte, ergriffen und dem Könige als Gefangenen ausgeliefert Habens Bei seiner Ankunft also kamen sie ihm bewaffnet und gerüstet entgegen, . . . um durch den Anblick ihrer Menge, durch ihre Wehrhaftigkeit, durch die Zahl ihrer kampfbereiten jungen Mannschaft ihm bemerklich zu machen, wie große Hoffnung er in seinem Mißgeschicke auf sie setzen sollte. )hre Dienste versprechen sie ihm willig, verpflichten sich eiblich, erbieten sich die Kosten der Kriegführung ein jeber aus seinem Vermögen . . . barzubringen und beteuern ihm, daß sie Zeit ihres Lebens für seine Ehre mit Hingebung streiten würden. So gewann der König diese so feste Stadt und sie war für ihn von nun an der Waffenplatz des Krieges, die Burg des Reichs und . . . der sicherste Zufluchtsort, weil sie sehr volkreich, durch die Festigkeit ihrer Mauern unbezwinglich, durch die Fruchtbarkeit der umliegenberi Gegenben sehr reich und mit allen Kriegs* bebürfnissen bis zum Überflüsse versehen war.
Lamberts Jahrbücher u. ^9-
. . . „Nun haben wir die Einwohner der Stadt Zdorrrts einer nicht gewöhnlichen sondern der höchsten, einer besonderen Belohnung würdig erachtet, . . . weil sie uns im schwersten Aufruhr des Reiches mit unerschütterlicher, mit einziger Treue angehangen haben, ohne daß wir ... in eine so ausgezeichnete Treue uns eingeschmeichelt hätten — und ausgezeichnet nennen wir um derentwillen die Gesinnung, weil die Bürgerschaft allein zu einer Zeit, wo alle Fürsten unseres Reiches in schmachvoller Gewissenlosigkeit uns nach unserem Leben standen,
. . . einer Welt zum Trotz die Treue gegen uns hochhielten; denn während alle anderen Städte wider unsere Ankunft die Tore schlossen, . . . sparte allein die einhellige Ergebenheit der Bürgerschaft von Zdorms den Schutz ihrer Waffen* macht zu unserem (Empfange auf. . . . Möchten doch alle dem König die Treue zu wahren an ihrem vorbilde lernen, die nun zu ihrem eigenen Wohl des Königs Milde an sich erfahren!"1) Gundlach Ii, 257 u. 258.
Diese so angekündigte Vergünstigung bestand in der Erlassung der Zahlung des Zolls, welchen die Wormser Juden und übrige Angehörige der Stadt an allen der königlichen Gewalt zugeteilten Stätten bei der Berührung der Grte hatten errichten müssen, nämlich zu Frankfurt, dann am Rheine zu Boppard und Hammerstein, weiter östlich landeinwärts zu Dortmund, endlich zu Goslar und zu Enger, an der von der Weser westlich zur Ems führenden Straße.
Meyer v. Knonau Ii,
Der siegreiche Aufstanb der Wormser . . . staub nicht mehr
1) Aus der vom Kanzleibeamten Gottschalk verfaßten Urkunde des Königs, die noch heute im Wormser Stadtarchiv aufbewahrt wird.
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Die Ungarnschlacht 933.
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solcher Gewalt zu stürmen, daß sie dieselbe genommen hätten, wenn nicht die Nacht die Kämpfer am Sehen gehindert hätte. Als sie aber in dieser Nacht von der Niederlage ihrer Gefährten hörten und daß der König mit einem mächtigen Heere heranziehe — er hatte sein Lager bei Riade (am Zusammenfluß der Helme mit der Unstrut) aufgeschlagen —, verließen sie von Furcht ergriffen das Lager und riefen nach ihrer weise durch Feuer und ungeheuren Hauch die zerstreuten Schwärme zusammen. Der König aber führte am folgenden Tage (\5. März 933) sein Heer vorwärts und ermahnte die Reisigen
„Der Sieg liegt nicht in der Menge des Volkes, sondern ist ein Geschenk von oben. Denkt an die Wunder Gottes, in welchen er seinen Getreuen stets feine Macht gezeigt hat, denn vor feinem Angesicht macht das keinen Unterschied, zu befreien mit vielen oder mit wenigen. Steht also als Itc ärmer für den Gottesdienst, für eure Frauen und Rinder und zeigt durch eure Taten, was ein solches Volk vermag." Jahrbücher von Pöhlde.
ihre Hoffnung auf Gottes Gnade zu setzen und nicht zu zweifeln, daß ihnen die göttliche Hilfe gleichwie in andern Treffen beistehen werde. ... Da sie ihren Feldherrn bald unter den Vordersten, bald in der Mitte und bei den Letzten weilen sahen und vor ihm die Hauptfahne mit dem Bildnis des Erzengels Michael, erhielten die Krieger Zuversicht und große Standhaftigkeit. Der König besorgte, daß die Feinde — wie es auch eintraf — beim Anblick geharnischter Ritter sogleich die Flucht ergreifen möchten, daher sandte er ein Fähnlein Thüringer mit nur wenigen Rittern voraus, damit die Ungarn die leicht Bewaffneten verfolgen und so bis aus Heer herangelockt werden möchten. Und so geschah es. Sobald die Feinde das gewappnete Kriegsvolk erblickten, flohen sie, so daß auf acht Meilen Cöeges kaum einige wenige getötet oder gefangen genommen wurden. Das Lager wurde erstürmt und sämtliche Gefangene wurden befreit.
Ais nun der König siegreich zurückgekehrt war, stattete er der Ehre Gottes, wie es ihm ziemte, Dank ab für den . . . Sieg. Den Tribut, welchen er den Feinden zu geben gewohnt war, widmete er dem göttlichen Dienste und bestimmte ihn zu Schenkungen an die Armen. Das Heer aber begrüßte ihn als Vater des Vaterlandes; der Ruf seiner Macht und Tapferkeit verbreitete sich weithin über alle Völker und Könige. widukind 1, 38, 39.
<2s ist ein Unstern für die deutsche Geschichte, daß ein so wichtiges Ereignis 54 doch nur so ungenügend überliefert worden ist. Das hängt aber eben mit dem Mangel der Historiographie der Epoche zusammen, die sich aus einseitigen Auffassungen und aus Nachrichten, die nicht ganz zuverlässig sind, zusammensetzt. Schon genug, daß wir über die entscheidenden militärischen Momente unterrichtet werden: eine Landesverteidigung durch Befestigungen und die Der-
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