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1. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 7

1913 - München : Seybold
bedeutend gewonnen, und sein Emporblühen verzögert die Entwicklung von Anecho, Kpeme und Porto Seguro. Kamerun, insonderheit das Kamerungebirge, ist das regenreichste Land Afrikas. In Debundscha, am Westfuße des Kamerungebirges, hat man sogar über ioooo mm Niederschlag gemessen; regenreicher, soweit man die Niederschlagsverhältnisse auf Erden kennt, ist nur Tscherrapandschi am Südabhange des Khasigebirges im östlichen Bengalen mit nahezu 12 ooo mm Niederschlag. Die Regenzone mit 2000 bis 3ooo mm Nieder- schlag reicht weit ins Kameruner Hinterland hinein. Nur der äußerste Norden, die Uferlandschaften des Tschadsees haben unter 5oo mm, während der größere Teil des Hinterlandes in die Zone mit 1000 bis 2000 mm Niederschlag fällt. Wegen der ungesunden Verhältnisse in Duala, denen in neuerer Zeit wesentlich entgegengearbeitet worden ist (bessere Wohn-, Faktorei- und Hafenanlagen), wurde der Regierungssitz von Duala ins Kamerungebirge nach Buea (g85 m) verlegt. Hier ist es möglich, Allgäuer Rinder zu halten und europäische Gemüse zu pflanzen und somit den Europäern eine frische und bekömmliche Nahrung zu bieten. Nur in Deutsch-Südwestafrika haben wir mit Ausnahme des halb- tropischen Nordens ein mächtiges Gebiet, das als durchaus gesund für Europäer zu bezeichnen und als Siedelungsland geeignet ist. Von der 837 000 qkm großen Fläche der Kolonie sind etwa 5oo 000 qkm, d. h. etwa 5o 000 000 ha = Deutsches Reich, zu Siedelungszwecken geeignet. Die Luft ist über den südafrikanischen Gebieten dampfarm, und die Schwankung zwischen wärmstem und kühlstem Monat trägt nicht mehr tropischen Charakter, sondern den gemäßigter Klimate. Selbst im Hererolande, das sich durch seine milden Winter auszeichnet, beträgt der Lnterschied zwischen dem wärmsten und kühlsten Monat 120 bis i5° C und erinnert somit an die Jahresschwankung der Mitteltemperatur, wie sie an der sizilianischen Küste herrscht. Südwestafrika hat indessen nur geringe Niederschläge. Am geringsten sind sie an der Küste, bis 20 mm des Jahres. Hier ist dem Küstenrand eines heißen Kontinents ein kaltes Meer vorgelagert; die Wirkung davon ist ein Klima, das eins der trockensten der Erde ist. Hinter dem Küsten- land beginnt eine Zone, die bis 100 mm ’Niederschlag auf weist, und weiterhin nach dem Innern reihen sich Streifen langsam wachsender Jahresmengen an. Der Nordosten ist am regenreichsten, mit 5oo bis 600 und etwas mehr mm Niederschlag; er erreicht aber immer noch nicht den mittleren Jahresniederschlag von Deutschland. 7

2. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 9

1913 - München : Seybold
kolonialen Ölstoffen suchen auch Корга, Sesam, Erdnüsse u. a. zu be- friedigen. Als Lieferant für Sesam und Erdnüsse kommt Ostafrika in Frage. Корга, die zerstückelte und getrocknete Kokosnuß, wird uns von Ostafrika, Togo, vor allem jedoch von Neuguinea mit dem Inselgebiet und von Samoa gesandt. Auf den Marianen, Karolinen und Palau sind die Kokospalmen die ausschließliche Grundlage des wirtschaftlichen Le- bens. Ein- und Ausfuhr der Südseegebiete hängt, wenn von den neueren Phosphatfunden abgesehen wird, ganz von dem Gedeihen der Kokospalme ab. Sie bedarf hier wie überall einer gewissen Pflege, auch von seiten der Eingeborenen, wenn sie gute Früchte zeitigen soll. Genauere Untersuchungen haben erwiesen, daß wir ausgezeichnete ßaumwolländereien in Togo, Kamerun und Ostafrika besitzen. Auch die Nordgebiete von Südwestafrika sind für Baumwollkultur geeignet. Der Baumwollbau der Eingeborenen, der durch Hackbau betrieben wird, kann keine beträchtlicheren Mengen für die Ausfuhr liefern. Maschinelle Einrichtungen müssen die Baumwollgebiete erschließen. Um für die Kultur dieser Faserpflanze stets die genügende Wassermenge zur rechten Zeit zur Verfügung zu haben, werden in Ostafrika große künstliche Bewässerungsanlagen geschaffen. Wir blicken erst auf ein Jahrzehnt unserer Baumwollanbauversuche zurück. 190з brachten die Kolonien Ostafrika und Togo für 5ooo Mark Baumwolle zur Ausfuhr, 1910 für reichlich 1 Million Mark. Ist das wohl ein Anfang, so bedeutet er doch außerordentlich wenig gegenüber unserm Bedarf. Wenn nicht alle An- zeichen trügen, werden unsere Kolonien zu Baumwollenländern werden, die den Hauptteil unseres Bedarfs dieses Bohstoffes decken. Unter den Nahrungs- und Genußmitteln, die uns die Kolonien liefern, steht in der Bedeutung der Kakao obenan. Der Kakao verspricht hei uns ein Volksgetränk im besten Sinne des Wortes zu werden. Wurden 1880 im ganzen 2260 Tonnen Kakaobohnen im Werte von 3 Millionen Mark nach Deutschland eingeführt, so dreißig Jahre später (1910) 44 000 Tonnen im Werte zu reichlich 45 Millionen Mark. Die pinfuhr hat sich sonach innerhalb eines Menschenalters der Menge nach verzwanzigfacht. Unter allen Ländern steht Deutschland mit seinem Kakaoverbrauch an zweiter Stelle, nur wenig hinter den Vereinigten Staaten von Amerika; in weitem Abstand erst folgen Frankreich und England. Deutschland hat darum ein besonderes Interesse an einer Kakaoerzeugung innerhalb seines eigenen Wirtschaftsgebietes. Die Entwicklung, die der Kakaobau in den deutschen Schutzgebieten bisher genommen hat, berechtigt zu der An- 9

3. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 3

1913 - München : Seybold
lischer oder niederländischer Oberhoheit stand, und die vor der Küste dieses Teils von Neuguinea liegenden Inseln sowie die Inseln des Archipels, der bis dahin als Neubritannien bezeichnet wurde und jetzt „Bismarck- archipel“ heißt, kamen unter kaiserlichen Schutz. Die Verwaltung über dies neue Gebiet, dem später noch einige Inseln der Salomonen angeglie- dert wurden, hatte zunächst die i885 gebildete „Neuguinea-Kompagnie“, die aber späterhin, am 7. Oktober 1898, die Landeshoheit über ihre Gebiete in der Südsee an das Reich abtrat. Auf Ersuchen der auf den Karolinen ansässigen „Deutschen Ilandels- und Plantagengesellschaft“ hißte der „Iltis“ i885 auf Jap die deutsche Flagge. Die Spanier machten jedoch ältere Ansprüche geltend, und ein päpstliches Schiedsgericht sprach ihnen auch die Karolinen zu. Später war es den Spaniern nicht unangenehm, als nach dem unglücklichen Ausgange des Spanisch-amerikanischen Krieges das Deutsche Reich ihnen am 3o. Juni 1899 die Karolinen, Palau- und Marianeninseln (mit Aus- nahme der von Amerika als Kriegsbeute annektierten Insel Guam) für 16 Millionen Mark abkaufte. Die Marshallinseln, auch „Marschallinseln“ geschrieben, kamen schon i885 unter die deutsche Schutzherrschaft. Sehr verwickelt und intrigenreich ist die Vorgeschichte der Erwerbung Samoas, wo deutscher Handel und Verkehr schon frühzeitig Fuß gefaßt hatten. Gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts faßten wir auch noch festen Fuß in Ostasien. Schon lange bestand das Streben, neben England, Frankreich und Rußland ein Gebiet im fernen Osten zu besitzen, damit die deutschen Handelsinteressen in Ostasien nachdrücklichst gewahrt werden konnten. Den äußeren Anlaß zur Erwerbung der Kiautschou- bucht bildete die Ermordung zweier deutscher Missionare in Schantung. Der Vizeadmiral von Diederichs nahm am is. November 1897 Kiautschou für das Deutsche Reich in Besitz. In dem Vertrag vom 6. März 1898 zwischen dem Deutschen Reiche und China wurde die Kiautschoubucht an Deutschland zunächst auf 99 Jahre verpachtet. Im völkerrechtlichen Sinne ist das Kiautschougebiet vollständig deutsches Gebiet geworden. 2. Deutsche Ansiedler in deutschen Kolonien. Die Hochflut der deutschen Auswanderung vor einem Menschenalter war eine der Ursachen, daß sich weitere Schichten unseres Volkes für ^ 3

4. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 164

1913 - München : Seybold
r Dort bleibt die Reisernte zur Verfügung des Pflanzers, bis er das „Milling“ und „Paunding“ anordnet. Dazu werden die noch losen Reis- säcke nach den Mühlen gebracht, und ihr Inhalt einer durchgreifenden Reinigung unterworfen. Immerhin bleibt die Reiskultur sehr mühsam, und nur selten einträglich, so daß man sich über den Mut und die Ausdauer der Pflanzer wundern muß. 3. Bilder aus Kuba*. (Kubas Bedeutung-, Santiago, Habana ) 1. - Man behauptet, daß die hohe wirtschaftliche Blüte Kubas bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts hinein angedauert habe,.und wenn gewisse statistische Ausweise für die Beurteilung dieser Blüte maßgebend wären, so könnte man sogar geneigt sein zu glauben, daß es auch in den achtziger und neunziger Jahren noch sehr glänzend damit bestellt gewesen sei. Die Zuckerproduktion der Insel erreichte ja im Jahre 1894 die vordem niemals dagewesene Höhe von 1 o3o 000 Tonnen, so daß sie ein volles Drittel von der Rohrzuckerproduktion der ganzen Welt ausmachte, und daß Java, Mauritius usw. darin weit hinter Kuba zurückstanden. Die Tabakernte betrug bis 1895 im Jahresdurchschnitte gegen 600 000 Zentner, und etwa 45o 000 Zentner wurden in Gestalt von Blättern, der größte Teil des Restes in Gestalt von Zigarren (1899 25o Millionen) und Zigaretten (1893 147 Millionen Pakete) in das Ausland ausgeführt. Die Einwohnerzahl auf der Insel war im Jahre 1890 auf 1 660 198 gestiegen, \ die Zahl ihrer Zuckerfabriken (Ingenos) auf 1119, die Zahl ihrer Tabakpflanzungen (Vegas) auf 8485, die Zahl ihrer Viehzuchtgehöfte (Potreros) auf 4214, die Zahl ihrer Rinder auf 2,5 Millionen, die Zahl ihrer Pferde, Maultiere und Esel auf 965 000 und der Wert ihrer sämtlichen Landgüter auf 1260 Millionen Mark gestiegen.. In seinem Ausfuhrhandel aber überragte Kuba (1892 384 Millionen Mark) sowohl Algerien und Ägypten als auch das Kaisertum Japan, und in dem Hafen von Habana allein verkehrten 1890 2199 V Schiffc/^mil 2,6 Millionen Tonnen). 2. Die Bucht von Santiago ist als eine Art Hauptbresche in dem impo- santen südostkubanischen Gebirge schon aus weiter Lerne erkennbar, und * Deckert, Dr E., Kuba. Land und Leute, Monographien für Erdkunde. Vel- hagen & Klasing, Leipzig. 164
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