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1. 6. Schuljahr - S. 12

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
12 Plötzlich nach Wittenberg zurück. Dort gelang es denn auch der Macht seiner Predigt, die Ordnung bald wieder herzustellen. 3. Luther und Melanchthon. Es war für die Reformation von großem Segen, daß Luther einen Freund fand, der ihm in seiner Arbeit treu zur Seite stand. Das war Philipp Melanchthon, ein sehr gelehrter und dabei milder und ruhiger Mann. Schon als 21jähriger Jüngling wurde er Professor in Witten- berg. Tausende von Schülern versammelten sich um ihn, und sein Ruhm war bald so hoch gestiegen, daß mau ihn den Lehrer Deutschlands nannte. Dieser Mann schloß sich mit ganzem Herzen Luther und seiner Sache an. Sein tiefes Wissen und seine vortrefflichen Schriften förderten die neue Lehre, und wenn Luther einmal allzufeurig dareinfahreu wollte, so mäßigte ihn der besonnene Rat des sanften Melanchthon. — Beide Männer waren nun eifrig thätig, die Reformation ins Leben einzuführen. Die Mißbräuche der Kirche wurden beseitigt, die lateinische Messe wurde abgeschafft, den Mönchen Freiheit erteilt, die Klöster zu ver- lassen, den Geistlichen erlaubt, in die Ehe zu treten. Luther selbst legte die Mönchskutte ab und verheiratete sich mit Katharina von Bora, einer tugendhaften Jungfrau, die früher Nonne gewesen war. Für den neuen evangelischen Gottesdienst besorgte Luther ein Gesangbuch; er selbst dichtete schöne Lieder, wie z. B. Ein' feste Burg ist unser Gott. Für den Unterricht im Christentume schrieb er einen trefflichen Katechismus. Den Gemeinden wurden tüchtige Prediger des Evangeliums gestellt, auch wurde mit vielem Eifer für Errichtung von Schulen gesorgt. Bald hatte sich die Reformation nicht nur in Sachsen befestigt, sie fand auch in vielen anderen Gegenden Deutschlands Eingang bei Fürsten und Volk und ver- breitete sich auch nach anderen Ländern. 4. Luthers Tod. Luther betete und arbeitete für sein großes Werk bis an sein Ende. Unablässig riet er zum Frieden, damit sich um seiner Lehre willen kein Krieg entzündete. Das ist denn auch nicht geschehen, so lange er lebte. Durch die angestrengte Arbeit war sein Körper endlich schwach und gebrechlich geworden. Obgleich schmerzhafte Krankheit ihn niederbeugte, reiste er doch mitten im Winter 1546 nach Eisleben, um zwei feindliche Brüder zu versöhnen. Dort, in seiner Geburtsstadt, starb er am 18. Februar. Seine letzten Worte waren: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöset, du mein getreuer Gott." Seine Leiche wurde, von vielen trauernden Menschen begleitet, nach Wittenberg gebracht und mit großen Feierlichkeiten in der Schloßkirche bestattet. Tausende weinten au seinem Grabe. Andrä. 4. Luther beim Tode seines Töchterleins. Magdalenchen, das liebe Töchterlein des frommen Mannes Luther, lag einstmals sehr krank danieder. Das betrübte den Vater tief, und er

2. 6. Schuljahr - S. 20

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
20 tapferer Kapitän, Namens Schmidt, der in dieser allgemeinen Verwirrung die Entschlossensten noch einmal gegen den Feind führt und glücklich genug ist, ihn bis an das Thor zurückzutreiben, fällt tödlich verwundet, Magde- burgs letzte Hoffnung mit ihm. Alle Werke sind noch vor Mittag erobert, die Stadt ist in Feindes Händen. Zwei Thore werden jetzt von den Stürmenden der Hauptarmee ge- öffnet, und Tilly läßt einen Teil seines Fußvolkes einmarschieren. Es besetzt sogleich die Hauptstraßen, und das aufgepflanzte Geschütz scheucht alle Bürger in ihre Wohnungen, dort ihr Schicksal zu erwarten. Der Soldat stürzte in das Innere der Häuser, um ungebunden der Raubsucht und Plünderung sich hinzugeben. Vor manchem deutschen Ohre fand die flehende Unschuld Erbarmen, keines vor dem tauben Grimme der Wallonen aus Pappenheims Heere. Eine Würgescene fing jetzt an, für welche die Geschichte keine Sprache und der Maler keinen Pinsel hat. Nicht die schuldfreie Kindheit, nicht das hilflose Alter, nicht Jugend, nicht Geschlecht, nicht Stand, nicht Schönheit konnten die Wut des Siegers entwaffnen. Die Kroaten Tillys und die Wallonen Pappenheims überschritten weit des Feldherrn strengen Befehl, außer dreistündiger Plünderung sich bei Todes- strafe keinen anderen Ausschreitungen zu überlassen. Zu der Wut verwilderter Menschen gesellte sich leider noch die Wut des Feuers. Es erhob sich ein Sturmwind, der die Flammen mit reißender Schnelligkeit durch die ganze Stadt verbreitete und den Brand allgemein machte. Fürchterlich war das Gedränge durch Qualm und Leichen, durch gezückte Schwerter, durch stürzende Trümmer, durch das strömende Blut. Die Atmosphäre kochte, und die unerträgliche Glut zwang endlich selbst die Würger, sich in das Lager zu flüchten. In weniger als zwölf Stunden lag diese volkreiche, feste, große Stadt, eine der schönsten Deutschlands, in der Asche, zwei Kirchen und einige Hütten ausgenommen. Kaum hatte sich die Wut des Brandes gemindert, als die kaiserlichen Scharen mit erneuertem Hunger zurückkehrten, um unter Schutt und Asche ihren Raub aufzuwühlen. Manche erstickte der Dampf; viele machten große Beute, da die Bürger ihr Bestes in die Keller geflüchtet hatten. Am 13. Mai erschien endlich Tilly selbst in der Stadt, nachdem die Hauptstraßen von Schutt und Leichen gereinigt toaren. Schauderhaft gräßlich, empörend war die Scene, welche sich jetzt der Menschlichkeit darstellte! Lebende, die unter den Leichen hervorkrochen, herumirrende Kinder, die mit herz- zerschneidendem Geschrei ihre Eltern suchten, Säuglinge, die an den toten Brüsten ihrer Mütter lagen! Mehr als 6000 Leichen mußte man in die Elbe werfen, um die Gassen zu räumen; eine ungleich größere Menge von Lebenden und Leichen hatte das Feuer verzehrt; die ganze Zahl der Ge- töteten wird auf 30 000 angegeben. Gegen 1000 Menschen wurden noch lebend ans der Domkirche gezogen, wo sie drei Tage und zwei Nächte in beständiger Todesfurcht und ohne Nahrung zugebracht hatten. Tilly ließ ihnen Pardonh ankündigen und Brot unter sie verteilen. Den Tag darauf Z Pardon — Verzeihung, Gnade.

3. 6. Schuljahr - S. 28

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
28 nun in aller Stille seine Massregeln traf. In dem Augenblicke, da der Kronprinz sein Vorhaben ausführen wollte, wurde er verhaftet. Als ihn die Wache vor den König brachte, geriet dieser so in Zorn, dass er mit dem Degen auf ihn zustürzte, um ihn zu durchbohren. Der General von der Mosel sprang dazwischen, hielt des Königs Arm zurück und rief: ,,Sire! Durchbohren Sie mich, aber schonen Sie Ihres Sohnes!11 Bald darauf safs Friedrich, den der König von jetzt an nur den entlaufenen Fritz nannte, im engen Gefängnis zu Küstrin. Ein hölzerner Schemel war sein Sitz, der Fufsboden sein Bett, ganz magere Kost seine Nahrung. Keith hatte vom Kronprinzen noch zur rechten Zeit einen Zettel erhalten mit den Worten: „Betten Sie sich, alles ist entdeckt !u und war glücklich nach England entkommen. Der arme Katte aber wurde in Berlin verhaftet, als Deserteur zum Tode verurteilt und in Küstrin vor den Augen des Kronprinzen enthauptet. „ Verzeihung, teurer Katte !1‘ rief weinend der Gefangene aus seinem Fenster dem Un- glücklichen zu. „Der Tod für einen solchen Brinzen ist süss“, gab dieser zur Antwort. Der König wütete nun gegen alle, die dem Kronprinzen nahe standen und liess ihn selber durch ein Kriegsgericht zum Tode verurteilen. Da rief der alte General Buddenbrock: „Wenn Ew. Majestät Blut wollen, so nehmen Sie meins; das des Kronprinzen bekommen Sie nicht, so- lange ich noch reden darf!“ Ebenso sprach der Fürst von Dessau, und der Kaiser liess dem Könige durch seinen Gesandten sagen, der Kronprinz dürfe nur auf einem Reichstage gerichtet werden. Als der König er- ividerte, dass er über seinen Sohn in Königsberg Gericht halten werde, wo niemand über ihm stehe, sagte der Probst Reinbeck: „Niemand als Gott, und dem werden Ew. Majestät über das Blut Ihres Sohnes Rechenschaft geben müssen.“ Bei diesen Worten wurde der König nach- denklich und sprach nicht mehr von der Todesstrafe. Friedrich blieb jetzt in Küstrin und wurde anfangs so strenge ge- halten, dass er nicht einmal Licht in seinem Kerker brennen durfte. Die religiösen Gespräche, die er täglich mit dem Feldprediger Müller hielt, machten einen so lebhaften Eindruck auf ihn, dass er in einem Briefe an seinen Vater sein Unrecht bekannte und in den demütigsten Ausdrücken um Verzeihung bat. Jetzt versprach ihm der König Be- gnadigung, wenn er eidlich geloben wolle, sich ivegen des Vorgefallenen an keinem Menschen zu rächen und künftig in allen Stücken seinem Vater gehorsam zu sein. Nachdem Friedrich diesen Eid in Gegenwart mehrerer Minister und Generale abgelegt hatte, erhielt er Orden und Degen zurück, musste aber noch mehrere Jahre in Küstrin als Kriegs- rat arbeiten. Das that Friedrich mit grossem Fleifse und lernte die Regierungsgeschäfte gründlich kennen. Am Vermählungstage der Prin- zessin Wilhelmine liess ihn der Vater heimlich kommen, trat plötzlich mit ihm in den Speisesaal und führte ihn der hochbeglückten Mutter mit den Worten in die Arme: „Da ist der Fritz!“ Bald darauf übergab er ihm ein Regiment und kaufte ihm noch das Lustschloss Rheinsb er g.

4. 6. Schuljahr - S. 66

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
66 seiner Freiheit und Ehre alle anderen Gefühle verschlang, alle anderen sonst er- laubten Rücksichten und löblichen Verhältnisse aufhob. Die Menscheil fühlten es, sie waren gleich geworden durch das lange Unglück, sie wollten allch gleich sein im Dienste und im Gehorsam. Und so sehr erhob die heilige Pflicht und das gemeinsame Streben, wovon sie beseelt waren, alle Herzen, daß das Niedrige, Gemeine und Wilde, dem in getümmelvollen Zeiten der Bewaffnungen und Kriege eine so weite Bahn geöffnet ist, nicht aufkommen konnte. Die heilige Begeisterung dieser unvergeßlichen Tage ist dilrch keine Ausschweifung und Wildheit eiltweiht worden; es war, als fühlte auch der Kleinste, daß er ein Spiegel der Sittlichkeit, Bescheidenheit und Rechtlichkeit sein müsse, wenn er den Übermut, die Unzucht und Prahlerei besiegen wollte, die er an den Franzosen so sehr verabscheut hatte. Was die Männer so unmittelbar unter den Waffen und für die Waffen thaten, das that das zartere Geschlecht der Frauen durch stille Gebete, brünstige Ermahnungen, fromme Arbeiten, menschliche Sorgen und Mühell für die Ausziehenden, Krankeil und Verwundeten. Wer kann die unzähligen Opfer und Gaben jener Zeit zählen, die zum Teil unter den rührendsten Umständen dargebracht worden sind? Wer kann die dem Vaterlande elvig teuren Namen der Frauen und Jungfrauen aufrechnen, welche in einzelnen Wohnungen oder in Kranken- häusern die Nackenden gekleidet, die Hungrigen gespeist, die Kranken gepflegt und die Verwundeten verbunden haben? So geschah es von einem Ende des Reichs bis zum andern, doch gebührte Berlin der Vorrang; diese Stadt hat bewiesen, daß sie verdient, der Sitz ihrer Herrscher zu sein. Freue dich deiner Ehren, wackere Stadt! Die alten Unbilden sind vergessen. Ruhm und Glück werden wieder ihren Wohnsitz bei dir aufschlagen. Ich sage nur das eine: Es war plötzlich, wie durch ein Wunder Gottes, ein großes und würdiges Volk erstanden. So hat das preußische Volk sich offenbart; so sind die Wunder^ die uns Deutschen vom Guadalquivir und Ebro, vom Dniepr und von der Düna verkündigt wurden, auch bei uns erneuet; so ist Gott und Gottes Kraft und eine Begeisterung, die wir nicht begreifen können, auch unter uns erschienen. Die Preußen hatten Fehrbellinz und Hochstädt^), Turins und Malplaqnet Z, sie hatten die Tage von Roßbachs) und Leuthei?), die Schlachten von Torgau Z und Zorndorsff — sie haben nie Tage gehabt, wie die von Groß-Görscherü) undvonderkatzbackffo), von Dennewitz^) und von Leipzigs); denn sie haben nie vorher weder mit einem so großen Geiste, noch für eine so große Sache das Schwert gezogen. Daß wir jetzt frei atmen, daß wir fröhlich zu den Sternen blicken und Gott anbeten, daß wir unsere Kinder wieder mit Freuden ansehen können, als die da künftig freie Männer sein werden: das danken wir nächst Gott diesen Beginnern der deutschen Herr- lichkeit; sie sind uns übrigen Deutschen, wie verschiedene Namen wir auch führen mögen, die glorreichen Vertreter und das erste Beispiel der Freiheit und Ehre geworden. Arndt. 18. Juni 1675. 2) 1704. 8) 1706. ff 1709. ff 5. Nov. 1757. ff 5. Dez. 1757. ff 1760. ff 1758. ff 20. Mai 1813. 'ff 26. Äug. 1813. »ff 6. Sept. 1813 »ff 16—19. Okt. 1813.

5. 6. Schuljahr - S. 40

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
40 eine Glocke aus gutem Erz gegossen, klingend und singend unterm Volke von der Gnade Gottes nun schon seit beinahe zweihundert Jahren. August Hermann Francke ist in der zweiten Hälfte des Jahr- hunderts zur Welt gekommen, da der dreißigjährige Krieg unser Deutschland mit seinen Flammen und Greueln jämmerlich zurichtete. Er ward in der freien Stadt Lübeck im Jahre 1663 geboren. Da seine Eltern fromme Christen waren, wußten sie auch ihrem Sohne kein besseres Erbteil mitzugeben, als daß sie ihn in der Zucht und Vermahnung zum Herrn erzogen. Und Gott gab seinen Segen dazu. Als der Knabe erst ins zehnte Jahr ging, bat er seine Mutter, sie möchte ihm doch ein stilles Kämmerlein im Hanse ein- räumen, daß er daselbst ungestört beten und lernen könne. Hier hat die kindliche Seele mit ihrem himmlischen Vater fleißigen Verkehr gehabt und besonders dies Gebet oftmals inbrünstig gethan: „Lieber Gott, es müssen ja allerlei Stände und Hantierungen sein, die doch alle endlich zu deiner Ehre gereichen; aber ich bitte dich, du wollest mein ganzes Leben bloß und allein zu deiner Ehre lassen ge- richtet sein." Und der liebe Gott that also. — August Hermann machte in raschem Laufe die niederen und die hohen Schulen durch, zu Erfurt und zu Kiel, lernte in Hamburg bei einem berühmten Lehrer das Hebräische, um Gesetz, Propheten und Psalmen in ihrer Ursprache lesen zu können, und zu Leipzig ward er Magister der Gottes- gelahrtheit und nahm daselbst mir den jungen Studenten das Bibel- buch vor, daß sie darinnen heimisch werden möchten. Danach war er ein Jahr lang Lehrer einer Hamburger Schule. Hier ward er zu seiner Herzensbetrübnis gewahr, wie elendiglich es um die Kinder- zncht stand, und der Gedanke stieg in seiner Seele ans, ob er wohl dazu helfen möchte, daß das verkommene Erziehungswesen wieder ans bessere Wege gebracht werde. Einen frommen Gedanken läßt der Himmel nimmer verloren gehen. Er behält seine Keimkraft, wenn er schon bisweilen für unsere Ungeduld viel zu lange stille liegen muß. Endlich aber weht von oben her die Frühlingsluft über ihn, und er bricht hervor wie eine Blume aus ihrer Knospe. Francke ward aus der Hamburger Schule als Prediger nach Erfurt gerufen. Hierselbst predigte er zwei Jahre lang in der Augustinerkirche gewaltig das Wort Gottes, daß die ganze Stadt davon bewegt ward, und verbreitete die heilige Schrift und andere fromme Bücher unter das Volk. Darüber er- bosten sich die Neider und Feinde des Evangeliums dermaßen, daß sie ihn mit Gewalt zwangen, die Stadt zu verlassen. Aber das mußte also kommen, damit er nun vom Finger Gottes an den Ort hingewiesen würde, wo er anheben sollte, die schönste Arbeit seines Lebens auszurichten. Nämlich er ward jetzt Professor an der Hochschule zu Halle,

6. 6. Schuljahr - S. 68

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
68 37. Körner an seinen Vater. Wien, am 10. März 1813. Liebster Vater! Ich schreibe Dir diesmal in einer Ange- legenheit, die, wie ich das feste Vertrauen zu Dir habe, Dich weder befremden noch erschrecken wird. Neulich schon gab ich Dir einen Wink über mein Vorhaben, das jetzt zur Reife gediehen ist. — Deutschland steht auf; der preussische Adler erweckt in allen deutschen Herzen durch seine kühnen Flügelschläge die grosse Hoffnung einer deutschen, wenigstens norddeutschen Freiheit. Meine Kunst seufzt nach ihrem Vaterlande — lass mich ihr würdiger Jünger sein! — Ja, liebster Vater, ich will Soldat werden, will das hier gewonnene glückliche und sorgen- freie Leben mit Freuden hinwerfen, um, sei’s auch mit meinem Blute, mir ein Vaterland zu erkämpfen. — Nenn’s nicht Übermut, Leichtsinn, Wildheit! — Vor zwei Jahren hätte ich es so nennen lassen, jetzt, da ich weiss, welche Seligkeit in diesem Leben reifen kann, jetzt, da alle Sterne meines Glückes in schöner Milde auf mich niederleuchten, jetzt ist es, bei Gott! ein würdiges Gefühl, das mich treibt, jetzt ist es die mächtige Überzeugung, dass kein Opfer zu gross sei für das höchste menschliche Gut, für seines Volkes Freiheit. Vielleicht sagt Dein bestochenes väterliches Herz: Theodor ist zu grösseren Zwecken da, er hätte auf einem andern Felde Wichtigeres und Bedeutenderes leisten können, er ist der Menschheit noch ein grosses Pfund zu berechnen schuldig. Aber, Vater, meine Meinung ist die: Zum Opfertode für die Freiheit und für die Ehre seiner Nation ist keiner zu gut, wohl aber sind viele zu schlecht dazu! Dass ich mein Leben wage, das gilt nicht viel; dass aber dies Leben mit allen Blütenkränzen der Liebe, der Freundschaft, der Freude geschmückt ist, und dass ich es doch wage, dass ich die süsse Empfindung hinwerfe, die mir in der Überzeugung lebte, Euch keine Unruhe, keine Angst zu bereiten, das ist ein Opfer, dem nur ein solcher Preis entgegengestellt werden darf. — In Breslau, als dem Sammelplätze, treffe ich zu diesen freien Söhnen Preussens, die in schöner Begeisterung sich zu den Fahnen ihres Königs gesammelt haben. Ob zu Fuss oder zu Pferd, darüber bin ich noch nicht entschieden und kommt einzig auf die Summe Geldes an, die ich zusammenbringe. — Tonie1) hat mir auch bei dieser Gelegenheit ihre grosse, edle Seele bewiesen. Sie weint wohl, aber der geendigte Feldzug wird ihre Thränen schon trocknen. — Die Mutter soll mir ihren Schmerz vergeben, wer mich liebt, soll mich nicht verkennen, und Du wirst mich Deiner würdig findem * *) - Dein Theodor. *) Körners Braut. Körner.

7. 6. Schuljahr - S. 42

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
42 Als nun das Gerücht davon sich weiter durch die Stadt ver- breitete, wurde die Armenschule oftmals auch von anderen Gemeinde- gliedern und Bürgern besucht; denn die Leute hatten solches noch nicht erlebt und waren neugierig, was das werden solle. Einige aber, welche sahen, daß die Kinder hier so fein unterrichtet würden, nahmen es sich zu Herzen und wollten ihren eigenen Kindern auch so gute Lehre gönnen und erboten sich ans freien Stücken Schulgeld dazu herzugeben. Und Francke nahm sie mit Freuden ans. In dem- selben Sommer wuchs die Zahl aller Schüler schon auf 50 bis 60. Dies alles geschah im Jahre 1695. Als der Herbst kam, reichten die Stuben im Pfarrhanse nicht mehr ans für die Menge der Schü- ler. Darum mietete Francke jetzt ein besonderes Hans und verordnete, daß daselbst die Kinder der Armen und der Bürger in zwei Ab- teilungen unterrichtet würden. Solches konnte er schon ausführen; denn Gott hatte vieler Menschen Herzen so mitleidig gemacht, daß die Unterstützungen in kurzer Zeit gar reich flössen. Aber die Liebe ist wie ein Strom. Je weiter er fließt, desto tiefer gehen seine Gewässer, desto höher schlagen seine Wellen, desto schwerer trägt er ans seinem Rücken. Francke's Herz wallte über vor Dank gegen Gott, wenn er unter seinen Kindern stand und sah, wie die jungen Seelen znm Himmel aufblühten. Aber eines machte ihm Schmerz. Er merkte nämlich bald, daß manches mühsam eingesäete und hoffnungsvoll anfgegrünte Wort draußen ans der Straße im Verkehr mit der Welt wieder zertreten und vergessen ward. So kam ihm der Gedanke, etliche Kinder ganz in Aufsicht und Pflege zu nehmen. Davon sagt er nachher selbst: „Das war in meinem Gemüte die erste Ver- anlassung und der erste Anschlag zur Aufrichtung eines Waisenhauses, ohne daß ich das geringste Kapital dazu wußte." Aber Gott hatte insgeheim schon eins bereit gelegt. Denn gleich darauf setzte ein frommes Menschenkind 500 Thaler ans, von denen Francke jährlich die Zinsen zur Erziehung armer Kinder erheben sollte. Dazu wollte er sich, wie er sagt, „ein armes Waiselein" aufsuchen. Aber es wurden ihm gleich vier genannt, die in denselben Nöten steckten. Da nahm er sie in Gottes Namen alle ans. In den folgenden Tagen wurden ihm noch fünf verlassene Kinder zugeführt, und auch diese nahm er zu den anderen. Da er diese neun Waisen nicht in dem eigenen Hanse beherbergen konnte, brachte er sie zu gottes- fürchtigen Familienvätern der Nachbarschaft, und ein frommer Student mußte alle Tage bei denselben ans- und eingehen, daß sie beaufsich- tigt und behütet wurden. Und Gott segnete das Werk, welches August Hermann Francke begonnen hatte. Nach wenigen Monaten waren durch Geschenke über 1400 Thaler zusammen gekommen. Da nahm sich Francke das Herz, ein eigenes Hans zu kaufen, daß er seine Waisenkinder, deren jetzt schon 18 ge-

8. 6. Schuljahr - S. 44

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
44 er in seinem Garten ans nnb ab. Es war gerade Frühling und blauer Himmel und heller Sonnenschein, und die Lilien und die Rosen blühten im ganzen Garten. Da sprach er in seinem Herzen: „Schauet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen, sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage ench aber, daß anch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist, als derselben eins." Daranf fing er an, ans Grund der Seele zu beten. Und als er ans dem Garten ins Haus gegangen war, fand er eine nene Gabe, und eine Stunde daranf kam noch eine andere hinzu. Da hatte die Be- drängnis ein Ende. So antwortete Gott mit seiner Hilfe ans den betenden Glauben und ließ nicht ab, bis der Ban unter Dach stand und der letzte Nagel in die Wand geschlagen war. Gegen das Lebensende Frauckes waren in seiner Anstalt 134 Waisenkinder und 2207 andere Kinder, die von 175 Lehrern unter- richtet und an Leib und Seele gepflegt wurden; und 255 arme Studenten setzten sich daselbst alle Mittage umsonst an den Tisch. Er starb unter Gebet und Gesang der Seinen, die um sein Bett her standen, am 8. Juni 1727. Wenn du nach Halle kommst und fragst nach der Franckeschen Waisenanstalt, so zeigt man dir eine lange Häuserreihe, die beinahe eine Straße einnimmt. In derselbigen wird seit beinahe zweihundert Jahren gelehrt und gelernt, erzogen und gerettet bis aus diesen Tag. Und über dem Hauptthore predigt der Prophet Jesaia diesen Spruch: „Die ans den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden." Huusrückcr Chronist. 26. Ernst Moritz Arndts Kinderjahre. Zn Anfange des 18. Jahrhunderts kam ein schwedischer Unter- offizier, Namens Arndt oder zu deutsch Adler, nach der Insel Rügen, wo er in ein Banernwesen der Herrschaft Putbns einheiratete. Sein Sohn war unterthäniger Schäfer zu Putbus und Darnsband, brachte es aber zu einem leidlichen Wohlstände und hatte viele Kin- der. Das vorletzte derselben war der Vater unsers Ernst Moritz und hieß Ludwig Nikolaus Arndt. Der ward ein rüstiger, brauch- barer Bursche und der Liebling seines Herrn, des Grafen Putbns. Er begleitete denselben mehrere Jahre hindurch auf Reisen, und zur Zeit des siebenjährigen Krieges, als die Schweden, unter deren Herrschaft damals noch Rügen stand, ein Heer gegen den alten Fritz schickten, diente er ihm als treuer Bote bei allerlei mißlichen Sen- dungen. Dadurch kam Ludwig Nikolaus Arndt mit vornehmen Leuten zusammen und eignete sich allmählich selber die Art eines gebildeten Mannes an. Nach dem Kriege ließ ihn der Gras zur Belohnung seiner treuen Dienste frei und machte ihn zuletzt sogar

9. 6. Schuljahr - S. 47

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
47 knixen und jedem die Hand küssen, sonst aber waltete eine gute, kräftige Zucht und Sitte im Hause. Bei den Knaben legte der Vater besonderes Gewicht auf die Abhärtung des Körpers; er pflegte wohl zu sagen: Ein Junge, der einmal Stahl und Eisen anfassen müsse, dürfe nicht in Baumwolle eingepackt werden. Manchen Ritt hat Ernst Moritz in strömendem Regen oder dicht fallendem Schnee gemacht, ohne Mantel und Überrock, wenn es galt, in der Nachbar- schaft etwas zu bestellen. Ging der Vater mit dem alten Ohm zur Jagd, so ward der Bube gewöhnlich aufs Pferd gesetzt und zu bei- den Seiten waren Bänder an den Sattel gebunden, woran die Hasen und die schnell abgestreiften Fuchsbälge ausgehängt wurden. So mußte er dann vom Morgen bis Abend oft durch Sturm, Regen und Schneegestöber den beiden noch rüstigen Männern folgen und durfte nicht mucksen, wie er auch vor Kälte und Nässe innerlich schaudern mochte. Und er that's gerne; gab's doch der Abenteuer so viele dabei, daß er auch für sein jugendlich feuriges Herz immer Ausbeute fand. Selbst noch jung und kräftig, fühlte der Vater für die Knaben kein weichliches Mitleid. Arndt erzählt, wie er einmal als Junge von 9 bis 10 Jahren in einem fremden Hanse auf dem Stuhle eingeschlafen war. Es war Winter, und draußen starrte alles von Eis und Schnee. Nachts um 12 Uhr wurde er vom Vater aufgerüttelt, und schlaftrunken kroch er hinaus in den offenen Schlü- ten. So oft sie durch Dörfer kamen, mußte er dann heransspriugeu, um die Schlagbäume zu öffnen. Mehrere Male warf ihn der Vater recht absichtlich hinaus in den liefen Schnee, daß er um und um kegelte, als wär's auf der grünen Maiwiese. Wehe ihm, wenn er, sich herauswühlend und hinter dem Schlitten herlaufend, eine weiner- liche Gebärde gezeigt hätte! Das war eine seltsame Vaterliebe; aber sie hat doch ihre guten Früchte getragen, und Arndt ist sein Leben lang dafür dankbar gewesen. Daß es bei der jugendlichen Schar nicht ohne die gewöhnlichen mutwilligen Streiche und Heldenthaten lebhafter Kinder abging, läßt sich denken. Zweimal ist Ernst Moritz in augenscheinlicher Lebens- gefahr gewesen. Das erste Mal brach er auf einein Teiche durchs Eis und war schon einmal versunken, als sein älterer Bruder ihn erfaßte und herauszog; das andere Mal hatte er sich zur Erntezeit auf ein Pferd des schwer beladenen Erntewagens geschwungen und war bei einem Sprunge desselben herabgestürzt. Das Rad ging ihm über den Kopf, so daß Haut und Haare abgestreift wurden. Weiter jedoch erhielt er keine Verletzung. Wahrscheinlich hat das Rad un- mittelbar vorher einen Sprung iiber einen Stein gemacht und war also halb in der Luft leichthin über ihn weggegangen. Wie's aber auch zu erklären sein mag, jedenfalls hat Gottes Hand schirmend über dein Knaben gewaltet. Im Jahre 1780 zog der Vater in die nordwestliche Ecke Rügens zur Übernahme zweier Güter, Grabitz und Breesen. Jetzt kam auch

10. 6. Schuljahr - S. 49

1895 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
49 immer aber fand man dieselbe ungeschminkte Gastlichkeit und Herz- lichkeit. Unter den Verwandten war einer besonders für Ernst Moritz eine anziehende Persönlichkeit, der älteste noch lebende Sproß der Familie, Hinrich Arndt, in der Nachbarschaft stets nur: Vater Arndt! genannt. Das war ein echter, kernhafter deutscher Bauer, wie man ihrer wenige noch sindet. Er war stets heiter und wohlgemut. Kein Unfall konnte seinen Sinn betrüben, stets quoll er über von Scherz und Schwank. Nur unsittliche Scherze mochte er nicht leiden; die waren ihm aufs tiefste verhaßt; wie denn sein frischer Lebensmut sich durchaus auf echte Frömmigkeit gründete. Von ihm hat Ernst Moritz die letzte Ohrfeige bekommen. Der Alte war nämlich ein guter schwedischer Unterthan und konnte nichts weniger vertragen, als wenn in seiner Gegenwart unehrerbietig von der Obrigkeit ge- sprochen wurde. Als nun einmal Ernst Moritz, schon in den Jüng- lingsjahren, sich zu einem harten Worte gegen den König von Schweden hinreißen ließ, versetzte jener ihm eine klingende Schelle mit den Worten: „Junge, sollst du-so von unserem König sprechen?!" So war also die ganze Umgebung und Erziehung, in der Arndt aufwuchs, recht dazu angethan, jenen mannhaften, kräftigen und zu- gleich frommen und fröhlichen Heldensinn bei ihm auszubilden, den er nachher in schwerer Zeit beständig bewährte. Der kühne Trotz, mit welchem er später dem gefürchteten Welteroberer seine Zornes- worte ins Angesicht schleuderte, und das gläubige Gottesvertrauen, das ihn auch in den dunkelsten Tagen nicht verzagen ließ, es sind Gewächse, welche unter dem Einflüsse dieses echt deutschen Volks- lebens gekeimt sind. So oft Arndt als Mann und Greis auf seine Kindheit zurückschaute, durchzog eine tiefe, selige Wehmut seine starke Seele. Im Jahre 1811, als noch fast ägyptische Finsternis auf dem Vaterlande ruhte, hat er gesungen: Himmlischer Vater, du, der uns alle seine Kinder nennt, o, mache mich wieder wie ein unschuldiges Kind! Ach! nur ein Lallen, ein leises Stammeln jener Gefühle, jener Kinderspiele! Nur einen Schimmer jener Gestalten! Einen Ton jener Klänge! O, warum blieb ich nicht ewig ein Kind? Kaiserswerther Kalender 1871. 27. Aus Schillers Jugendlehen. Johann Christoph Friedrich Schiller ward den 10. No- vember 1759 zu Marbach im Hause seiner Grosseltern geboren. Hier erwuchs das Kind, anfangs ferne von der Aufsicht eines strengen Vaters, an der Brust einer zarten Mutter, blauäugig, langhalsig, sommer- fleckig, rotlockig wie diese, und entfaltete sich unter heiteren und har- monischen Eindrücken. Schiller selbst zählte die späteren Besuche in dem grosselterlichen Hause zu seinen freundlichsten Jugenderinnerungen. Vaterland Ii. 4
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