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die sich auf Rußland sttzten, waren dagegen. Oestreich wollte mit seiner ganzen Lndermasse in den deutschen Bund treten, fand aber Widerspruch von Preußen, Rußland, auch von England und Frankreich. Baiern stellte ein dreikpfiges Di-rectorium, eine sogenannte Trias auf, Wrtemberg sprach sich fr ein Parlament aus, aber alle diese Vorschlge fanden keinen Beifall. So blieb denn endlich Nichts brig als die Rckkehr zum alten Bundestag, der am 30. Mai 1851 voll-stndig wiederhergestellt war. Die deutschen Grundrechte" wurden in den Einzelstaaten, wo sie anerkannt worden, fr ungltig erklrt, berall traten Verfassungsnderungen in reactionrem Sinne ein.
Xviii.
Italien in den Jahren 1848 und 1849, Papft Pins Ix.
Nachdem die Erhebungen des italienischen Freiheits-strebens im Jahr 1831 durch streichische Waffengewalt unter-drckt worden, schien jede Hoffnung auf nationale Gestaltung Italiens verschwunden zu sein. In allen Staaten herrschte politischer Druck und polizeiliche Ueberwachung aller geistigen Regungen. Im Stillen aber glhte, und zwar am meisten im lombardo-venetianischen Knigreiche, der leidenschaftlichste Ha gegen die streichische Fremdherrschaft und hielt durch Verschwrungen und geheime Gesellschaften den italienischen Volksgeist wach. Wie im Mittelalter, so war auch damals Tod den Deutschen!", d. h. den Oestreichern, die allgemeine Losung. Viele hervorragende Italiener bildeten im Auslande politische Kreise, um durch Wort und Schrift den nationalen Ingrimm zu schren. Unter ihnen machte sich am meisten der Genuese Joseph Mazzini bemerklich, der von London.aus durch Stiftung eines Geheimbundes, das junge Italien ge-nannt, in ganz Italien eine zahlreiche Partei an sich zu fesseln wute.
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Kaiser Diocletian, an dessen Abdankung er immer gern ge-dacht hatte, in die Stille des Privatlebens zurckzuziehen. Nach langen Kmpfen fhrte er im Herbst 1555 diesen Ent-schlu aus. Er lie seinen einzigen Sohn Philipp aus Eng-land nach Brssel kommen und bestimmte den Tag zur feier-lichen Abtretung der Niederlande. In einem groen Saale, wo die niederlndischen Stnde und viele Personen vom hchsten Adel versammelt waren, sa Karl auf einem Lehn-stuhle, neben ihm stand seine Schwester Maria, die Statt-halterin der Niederlande, und sein Sohn Philipp, dem sein Vater bereits das Knigreich Neapel berlassen hatte. Einer von Karls Rten verlas eine Urkunde, kraft deren der Kaiser die Niederlande seinem Sohn feierlichst abtrat. Dann erhob sich der kranke Monarch selbst von seinem Sessel und hielt, gesttzt auf die Schultern des Prinzen von Dramen, folgende Rede, bei deren Anhrung die ganze Versammlung in Thrnen schmolz:
,,Seit meinem siebzehnten Jahre war es stets mein eifrigstes Bestreben, die mir anvertrauten Lnder zu beglcken. Gott hat mir ein saures Tagewerk angewiesen, bei welchem mir zur Erholung und zum Vergngen nur wenig Zeit ge-lassen wurde; und da ich stets mit eigenen Augen sehen wollte, so ist meine Regierung fast eine ununterbrochene Pilgerfahrt gewesen. Neunmal bin ich nach Deutschland, sechsmal nach Spanien, viermal nach Frankreich, siebenmal nach Italien, zehnmal nach den Niederlanden, zweimal nach England, zweimal nach Afrika gekommen und elf Seereisen habe ich unternommen. Alles was ich gethan, habe ich der Religion und des Staates wegen gethan und wrde es noch ferner thun, wenn es meine Krfte gestatteten. Aber Krank-heit hat meinen Krper aufgerieben und ich sehe mich gen-tigt, die Last der Regierung auf jngere Schultern zu wlzen. Habe ich während meiner Herrscherlaufbahn irgend etwas ver-sumt oder nicht mit dem gehrigen Eifer ausgefhrt, so bitte ich alle, welchen dadurch Kummer oder Schaden verursacht wurde, von ganzem Herzen um Verzeihung. So lange mir Gott das Leben fristet, werde ich nie aufhren, fr das Wohl meiner treuen Niederlnder zu ihm zu beten."
Hier wandte er sich an seinen Sohn, der auf ein Knie niedersank und seine Hand kte. Er erinnerte ihn, wiewr-
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Extrahierte Personennamen: Diocletian Philipp Philipp Karl Karl Maria Maria Philipp Philipp Karls
Extrahierte Ortsnamen: Brssel Niederlande Niederlande Neapel Karls Niederlande Deutschland Spanien Frankreich Italien England Afrika
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;e sich, wer kann!" und alles strzte sich in wildester Verwir-tr rung auf die Rckzugslinie, Geschtz und Gepck im Stich ^ lassend. Napoleon mute mit Gewalt vom Schlachtfeld ge-P rissen werden. Rastlos betrieben die Preußen die Verfolgung jj, des zersprengten Feindes, nirgends konnten sich die fliehenden Franzosen festsetzen. Bei @ ertapp e fiel der Reisewagen !xe Napoleons den Preußen in die Hnde; kaum konnte er sich Ij selbst retten, und mute Hut und Degen preisgeben. Seine p Armee war vernichtet, zwei Drittel waren tot, verwundet { oder gesangen.
Bei Belle-Alliance trafen sich die beiden siegreichen Feld-Herren. Nach dieser Hhe nannten die Preußen die Schlacht, ,cr die Franzosen nach Mont St. Jean, die Englnder nach ihrem Hauptquartier Waterloo. Der letzte Name scheint >et der herrschende geblieben zu sein.
Napoleon brachte selbst die Unglcksbotschaft nach Paris. ln Nun wollte er zu Gunsten seines Sohnes, des Knigs von fr Rom, abdanken, aber die verbndeten Monarchen gingen nicht |j; darauf ein. Da gedachte er sich nach Amerika einzuschiffen, aber er mute sich an die englischen Schiffe ergeben und ward litt nach einem gemeinschaftlichen Beschlu der verbndeten Mchte ]Ik als Gefangener nach der Insel St. Helena abgefhrt. Hier war er zur Unthtigkeit verurteilt, und Gram der sein 4n Schicksal, Verdru und tdliche Langeweile unterwhlten die \ geistige und krperliche Kraft des gewaltigen Mannes. Er ln starb den 5. Mai 1821 am Magenkrebs. Seine irdischen |r berreste wurden in einem stillen Thale, wo er im Leben gern geweilt hatte, beigesetzt, von wo sie im Jahre 1840 auf einem franzsischen Schiffe nach Paris abgeholt wurden. jy1- Frankreich wurde, obgleich es bedeutende Kriegssteuern Sp bezahlen mute, im ganzen sehr mild behandelt, gleichsam _ als wollte man alle Schuld aus das Haupt des Verbannten !trc laden. Es bekam wieder die Grenzen von 1790, mute an Preußen einen Teil des linken Rheinufers, an Ostreich Ober-;*( Italien, an England mehrere Kolonieen abtreten. Auerdem bekam Rußland den grten Teil von Polen, ein anderer Teil nebst der Provinz Sachsen fiel an Preußen. Belgien .) und Holland wurden zu einem Knigreiche der Niederlande vereinigt und dem Hause Oranien verliehen. Hannover, das zum Knigreich erhoben war, Savoyen, Neapel, Spanien Stacke, Neue Geschichte. 10. Aufl. 27
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Jean Napoleon Helena
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Paris Rom Amerika Paris Frankreich Rheinufers Italien England Polen Sachsen Belgien Holland Niederlande Hannover Savoyen Neapel Spanien
Eripuit coelo fulmen sceptrumque tyrannis;
Er entri dem Himmel den Blitz, den Tyrannen das Scepter!
Das Bndnis Frankreichs mit Amerika erregte in Eng-land die grte Bestrzung und besonders fhlte sich der alte und kranke Pitt davon schmerzlich berhrt. Als sich im Parlamente eine Stimme erhob, um die Unabhngigkeit Amerikas in Vorschlag zu bringen, erklrte sich Pitt, der frher die Forderungen der Kolonieen so oft freimtig vertei-digt hatte, entschieden dagegen, weil er durch eine vllige Trennung Amerikas die Schwchung Englands besorgte, und weil ihm Frankreichs Verfahren unwrdig erschien. Von Krperschmerzen geqult, lie er sich von seinem Sohn und Eidam in die Parlamentssitzung führen und sprach mit fast sterbender Stimme: Ich danke dem Himmel, da sich das Grab noch nicht der mir geschlossen hat, um meine Stimme gegen die Zerstckelung dieses alten und edlen Reiches zu erheben. Ich zeuge wider euch bei der Nachwelt! Auf, lat uns kmpfen, und, wenn es sein mu, unter den Trm-mern des Vaterlandes fallen!" Als er sich nachher noch-mals erheben wollte, fiel er in Ohnmacht und mute heim-getragen werden. Kurz daraus starb er (1778).
Wenn auch die franzsische Flotte den Englndern in Westindien und Senegambien empfindlichen Schaden zufgte, so behauptete doch brigens die seemchtige Britannia ihren alten Ruhm; sie behauptete ihn auch da noch, als im sol-genden Jahre (1779) auch Spanien aus Ha gegen Eng-land und durch den bourbonischen Familienvertrag mit Frank-reich verbndet, den Englndern den Krieg erklrte, und der Schauplatz des Kampfes sich der alle Meere ausdehnte.
Inzwischen hatte Washington im Jahre 1778 mit vielen Hindernissen zu kmpfen. Nicht nur die Ungebtheit seiner Truppen und der Mangel an Geld und Kriegsbedrfnifsen legte ihm unendliche Schwierigkeiten in den Weg, sondern noch mehr das herrschende Mitrauen, das nicht gern einem einzelnen eine umfassende Macht bergab, so wie der Geist des Eigennutzes und der Habsucht, der bereits mchtig sein Haupt erhob. Zu diesen belstnden gesellte sich noch der Verrat. Der tapfere General Arnold ging zu den Eng-lndern der, verursachte dadurch groen Zwiespalt im ameri-kanischen Heere und fgte seinen vormaligen Kriegsgefhrten
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Extrahierte Personennamen: Eidam Arnold
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Amerika Amerikas Amerikas Englands Frankreichs Westindien Spanien
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erfahrenen Seemanns Andreas Doria, des Dogen von Genua, die ungünstigste Jahreszeit dazu wählte (1541).
Karl, cm der Spitze von 20 000 Mann, unter diesen die Blüte des spanischen und italienischen Adels und 100 Malteserritter, landete glücklich und marschierte auf Algier los. Seine Aufforderung zur Übergabe ward abgewiesen. Bald riß ein furchtbarer Sturm mit entsetzlichem Platzregen den Boden auf, so daß sich die Soldaten, um nicht umgeworfen zu werden, an ihre in die Erde gestoßenen Lanzen anstämmen mußten. Dann folgte ein wütender Angriff der türkischen Reiterei; die Lebensmittel gingen aus, man schlachtete die Pferde. Ein dreitägiger Marsch durch grundlose Wege mit angeschwollenen Bächen, unter steter Verfolgung durch die Feinde, raffte viele dahin. Der Kaiser selbst zeigte die schönsten Eigenschaften des Helden und Menschen und beseelte alle durch Wort und That. Endlich erreichte man einen Ankerplatz, hatte aber auch noch auf der Heimkehr mit Stürmen zu kämpfen.
Karl V., in den letzten Jahren seiner Regierung schwermütig und kränkelnd, beschloß, der Regierung zu entsagen. Im Jahre 1555 trat er an seinen Sohn Philipp die Niederlande, im folgenden Jahre
auch Spanien und die Länder in Amerika ab. Das deutsche Reich
überließ er seinem Bruder Ferdinand. Im Jahr 1556 reiste er nach Spanien und lebte hier im Kloster San Justo in Estremadura, seine Zeit teilend zwischen Handarbeiten (Anfertigung von Uhren) und Andachtsübungen. Er starb 1558.
Nach seinem Beispiel nahmen Kaiser und Könige den Titel
„Majestät" an.
§ 12 Die Ausbreitung der Reformation in Europa.
1. D i e Reformation in der Schweiz.
Auch außerhalb Deutschlands fand die Reformation in den meisten Ländern Europas Eingang: nur Italien und die pyrenäische Halbinsel blieben fast unberührt.
Als im Jahre 1519 auch in der Schweiz ein Ablaßkrämer, Bernhard Samson, erschien, erhob sich gegen ihn Ulrich Zwingli, Pfarrer in Zürich, und brachte es durch seine Predigten gegen den Ablaß dahin, daß Leo X. seinen Abgesandten zurückrief.
Nun wurde die Messe und die Bilderverehrung abgestellt; es ward deutsch gepredigt und den Geistlichen und Klosterbewohnern die Ehe gestattet.
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Extrahierte Personennamen: Andreas_Doria Karl Karl Karl_V. Karl_V. Philipp Philipp Ferdinand Ferdinand Bernhard_Samson Ulrich_Zwingli Leo_X Leo
Extrahierte Ortsnamen: Genua Algier Niederlande Spanien Amerika Spanien San_Justo Estremadura Europa Schweiz Deutschlands Europas Italien Zürich