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1. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 89

1877 - Oldenburg : Stalling
89 denn einst unterzeichnete: Louis Philippe Egalite, durch Ge-burt franzsischer Prinz zu seinem Unglck, aber Jacobiner bis zu den Fuzehen." Er hatte bedeutenden Antheil an den Schlachten der Republik bei Valmy und bei Jemappes, ward aber beim Beginn der Schreckensherrschaft in Dumouriez's Schicksal verwickelt, und floh auf streichisches Gebiet. Sodann begab er sich in die Schweiz, wo er als Lehrer der Mathe-matik an einem Privatinstitute zu Reichenau angestellt ward. Als die Strme der Revolution auch dieses Land erreichten, hielt er sich hier nicht mehr fr sicher, gab seine Stelle auf und bereiste Dnemark, Schweden und Norwegen. Im Jahre 1796 schiffte er sich nach Nordamerika ein, dessen Institutionen er kennen lernte, und lebte seit 1800 in England, das ihm 2000 Pfund Jahrgelder bewilligte. Nach dem Tode seiner jngeren Brder ging er nach Sicilien, vermhlte sich 1809 zu Palermo mit Maria Amalia, Tochter Ferdinands von Sicilien, und schwur Treue dem legitimen Souvern und Ha dem revolutionren Wahnsinn." Nach der Restauration kehrte er nach Frankreich zurck, wo er als kniglicher Prinz den Rang eines Generals erhielt und wieder in den Besitz seiner vterlichen Gter kam. Da er sich vom Gelsten nach der Krone fern zu halten wute, fand er bei Hofe Aufnahme, ohne da ihm der König, der ihm sogar den Titel knigliche Hoheit" verweigerte, oder die Herzogin von Angouleme volles Vertrauen schenkten. *) Louis Philipp sah irrt Palais Royal die vornehmsten Knstler, Dichter und Industriellen von Paris bei sich, wute seinem Leben einen gewissen brgerlichen An-strich zu geben und lie seine Shne in den ffentlichen Schu-len erziehen. Whrend er auf seinem Landgute Neuilly nur den wirtschaftlichen Sorgen fr seine Gter zu leben schien, unterhielt er im Geheimen Verbindungen mit der liberalen Partei und lie seinen Namen zum Hoffnungsanker der Un-zufriedenen werden. Bei der Krnung Karls X. rief er mit *) Als einst die Herzogin von Berry den König bat, ihr ein Ka-briolet zu geben, wie es der Herzog von Orleans habe, widerrieth ihr der König ein so gefhrliches Fahrzeug, und auf die Entgegnung der Berry, da es auch fr den Herzog gefhrlich fei, sagte er, ob dieser den Hals breche, sei ihm ziemlich gleichgltig.

2. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 97

1877 - Oldenburg : Stalling
- 97 aus wurde er der Regierung erst recht gefhrlich. Dieser ein-flureiche Mann wurde bei seinem nationalen Streben vom Klerus untersttzt und gab deshalb seinen Kampf gegen die katholische Kirche auf. So lag denn reicher Brennstoff aufgehuft, als die Julirevolution den zndenden Funken hineinschleuderte. Whrend der König verblendet blieb, las man mit Anspielung auf die Vorbereitungen zu dessen Geburtsfeste am Morgen des 22. Augustes zu Brssel folgendes Programm: Montag den 23. Feuerwerk, Dienstag den 24. Illumination, Mittwoch den 25. Revolution." Auffallender Weise lie ein Hofbeamter am Abende des 25. August 1830 im kniglichen Theater zu Brssel die Oper: Die Stumme von Portici" geben, in welcher die Erhebung der Neapolitaner gegen die spanische Herrschaft unter Leitung des Fischers Masaniello gefeiert wird. Die Stellen, welche den Ha gegen Unterdrckung und den Kampf fr die Freiheit preisen, wurden von dem Publicum mit strmt-schem Beifall aufgenommen. Aber vor dem Theater hatten sich groe Haufen niederen Volkes versammelt, die nach be-endigter Vorstellung in den Ruf ausbrachen: Es lebe de Potter? Nieder mit van Maanert!" Vom Theater aus strzte die Menge nach den Husern des Ministers van Maanen, des Polizeidirectors und eines ministeriellen Journalisten, plnderten sie aus, steckte sie in Brand und wrde ihre Wuth auch an den Personen ausgelassen haben, wenn sich diese nicht zeitig gerettet htten. Nachts wurden alle Waffenlden erbrochen, und das Zerstrungswerk am folgenden Tage wie-herholt. Statt der kniglichen Wappen wurden die Farben des alten Herzogthums Brabant aufgesteckt. Um der Zerstrungswuth des Pbels zu steuern, trat die Brsseler Brgerschaft zu einer Nationalgarde zusammen, und ein Brgerausschu bernahm bei der Ohnmacht der Behrden die ffentliche Gewalt. Man sandte am 29. August eine Deputation an den König nach dem Haag, um von ihm Aenderung des bisherigen Regierungssystems, Entlassung der miliebigen Minister und schleunige Berufung der General-staaten zu verlangen. Inzwischen hatte sich mit Ausnahme Antwerpens, Mastrichts, wo starke Besatzungen lagen, die revolutionre Bewegung der ganz Belgien verbreitet, und von Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 7

3. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 54

1877 - Oldenburg : Stalling
54 trie auf sich. Frauen und Jungfrauen zogen in den Kampf, und das Beispiel der heldenmthigen Bobolina von der Insel Spezzia, die, nachdem sie ihren Gatten und zwei Shne im heiligen Kriege verloren, ein Schiff ausrstete und, eine zweite Artemisia, es selbst befehligte, steht nicht vereinzelt da. Allenthalben wurden die Trken in den festen Pltzen ein-geschlossen. Die Gruelthaten der Osmanen hatten auch die Wuth der Griechen angefacht, die, wo sie siegreich auftraten, Männer, Weiber und Kinder der Trken ohne Erbarmen niedermetzelten. So sollen, als Tripolizza, die Hauptstadt Morea's, in ihre Hnde fiel, 8000 Trken ermordet worden sein. Ueberhaupt trug der Krieg auf beiden Seiten einen barbarischen Charakter. Der eben so tapfere als listige Odysseus, der erst spter sein Vaterland verrieth, bernahm den Oberbefehl in Thessalien, Fürst Maurokordatos in Al-banien. Im mittleren und nrdlichen Griechenland war das Glck entschieden auf trkischer Seite, da es dem Chur-schid Pascha gelang, den Pascha von Janina zur Uebergabe zu zwingen, worauf derselbe sofort enthauptet ward (Januar 1822); aber ein Versuch Churschid's, mit bedeutenden Streit-krften durch die Thermopylen zu dringen, scheiterte an der Tapferkeit des Odysseus, der, ein zweiter Leonidas, den ber-legenen Angriff mit einer Handvoll Leute zurckschlug. Die christlichen Mchte lieen den bedrngten Griechen keine Untersttzung zukommen. Unter Metternichs unseligem Einflsse sahen sie in dem griechischen Aufstande nur eine strfliche Revolution gegen den rechtmigen Herrn, wie sie in Spanien und Italien damals auftauchte und niedergedrckt wurde. Um so hher stieg die Begeisterung fr die Unglck-lichen Hellenen und ihre heldenmtige Erhebung bei denvlkern; in vielen Staaten bildeten sich Hellenenvereine, um mit Geld, Waffen und Bedrfnissen aller Art die Griechen zu unter-sttzen. Die Begeisterung ward getragen durch die aus den Werken der alten Hellenen geschpfte Bildung: im Hinblick auf die erhabenen Gestalten eines Sokrates und Plato, eines Miltiades, Aristides und Themistokles widmete der geniale englische Dichter Lord Byron der griechischen Freiheit seine schwungvollen Lieder, sein Geld und seine Tapferkeit, der Genfer Eynard seine Geldsummen: der deutsche Dichter Wil-

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 162

1877 - Oldenburg : Stalling
- 162 König Wilhelm Iv. von England, zugleich König von Hannover, war am 20. Juni 1837 gestorben. Da in den Stammlanden des welfischen Hauses das salische Gesetz galt, so ward Hannover von Grobritannien, wo jetzt Victoria den Thron bestieg, getrennt, und Ernst August, Herzog von ,Cum-berland, Sohn Georgs Iii. und Oheim der Knigin Vlctona, wurde König von Hannover. Unvolksthmlich und verhat, schien er, obwohl in England geboren und nicht einmal des Deutschen vollkommen mchtig, in seinem ganzen Wesen den Briten an die absolutistischen Hfe des Continents zu ermnern. Whrend er sich in England an die Partei anschlo, welche die freien Grundstze der Verfassung bekmpfte, so waren dock auck die Tories dem Herzoge nie hold gewesen, indem sie in ihm mehr einen Absolutsten als Aristokraten erkannten. Er hatte an der Spitze der Oranienmnner gestanden, und die von der ihm feindlichen Presse verbreiteten nachtheiligen Gerchte der sein Privatleben fanden im Publikum Glauben. Am 28. Juni 1837 hielt der neue König seinen Einzug in seine Residenz Hannover, und am 3. Juli erklrte er, da er die Verfassung von 1833 nicht anerkenne, da sie ohne seine, des damaligen Thronerben, Zustimmung zu Stande gekommen, und er dieselbe fr das Wohl seiner Unterthanen nicht fr zutrglich halte. Und doch war die Verfassung ein zwischen Krone und Stnde vereinbartes Staatsgrundgesetz, das von Niemanden einseitig aufgehoben werden konnte. Die wahre Ursache dieses Gewaltstreiches war aber die Bestimmung der Verfassung von 1833, welche die Domnen fr Staatsgut erklrt und dafr eine Civilliste eingefhrt hatte. Der König hatte sich in England eine solche Schuldenlast zugezogen, da er die reichen Einknfte dieser Domnen, die er sogleich an sich zog, zur Befriedigung seiner englischen Glubiger brauchte. Da dies in der Stndeversammlung schwerlich durchzusetzen war, so mute die Verfassung von 1833 aufgehoben werden. Als der König den Huldigungseid verlangte, verweigerten . ihn manche Beamte, andere leisteten ihn nur mit ausdrcklicher Hinweisung auf das Grundgesetz, oder reichten freiwillig ihre Entlassung ein. Sieben ausgezeichnete Professoren der Got-tinger Universitt: Jacob und Wilhelm Grimm, Dahlmann, Gervinus, Ewald, Albrecht und Weber, verweigerten die

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 339

1877 - Oldenburg : Stalling
339 Erleichterung im Postverkehr, durch Handels- und Schifffahrts-Vertrge, durch Erweiterung des deutschen Zollvereins. Oest-reich wnschte, um Preußen entgegenzuarbeiten und seinen eigenen Einflu auf Deutschland zu erweitern, die Aufnahme in den Zollverein; Preußen indessen, von den sddeutschen Regierungen angefeindet, aber von den Gewerbtreibenden untersttzt, wute es siegreich durchzusetzen, da sich Oestreich mit dem Abschlu eines Handelsvertrags begngen mute (19. Februar 1853). Da sich im dnischen Kriege die Notwendigkeit einer Flotte dringend herausgestellt hatte, so war die Grndung einer preuischen Kriegsflotte eine beson-dere Frsorge des Knigs. Sie hob sich in rascher Entwicke-lung noch besonders durch Erwerbung des Gebiets am Jade-busen an der Nordsee, wo ein Kriegshafen angelegt ward (1853). Die warme Theilnahme und reiche Pflege, deren sich Kunst und Wissenschaft erfreuten, bildeten eine glnzende Lichtseite in der Regierung Friedrich Wilhelms. Berlin und Dsseldorf wurden die Sitze berhmter Malerschulen. Unter den Werken der Kunst, die er ins Leben rief, verdient das Denkmal Friedrichs des Groen besondere Erwhnung namentlich war sein Kunstsinn auf Erhaltung und Wieder-Herstellung historischer Denkmler gerichtet, wovon die alte preuische Herrenburg zu Marienburg und der Klner Dom rhmliche Zeugnisse ablegen. Auch die Wissenschaft war in Preußen wrdig vertreten. Hier lehrten die Gebrder Jacob und Wilhelm Grimm, Bopp, Pott, als die Begrnder der vergleichenden Sprachforschung; Bckh, Lobeck, Welcker, Ritschl als Vertreter der classischen Philologie; Lachmann als Kritiker auf dem Gebiete der classischen und altdeutschen Philologie: Lepsius, der Aeghptologe; Karl Ritter, der Vater der ver-gleichenden Erdbeschreibung; als ebenbrtige Genossen Ranke's und Raumer's die Historiker Dropsen, Mommsen, Giesebrecht, Duncker, Dahlmann, Leo; vor Allen glnzt der Name Alex-anders von Humboldt, des Nestors der Naturwissenschaften (t 6. Mai 1859 zu Berlin). Der groe Widerspruch, der seit 1848 zwischen den Zeitereignissen und den Grundstzen des Knigs eingetreten war, hatte dessen Heiterkeit und Frohsinn geschwcht. Im October 22*

6. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 32

1873 - Oldenburg : Stalling
32 und allen Gestirnen ab: ferner zwei blühende Städte, die eine voll von Hochzeitsfesten und Gelagen, mit Volksver- sammlungen, Markt, hadernden Bürgern, Herolden und Obrig- keiten: die andere von zwei Heeren zugleich belagert; in den Mauern Weiber, unmündige Kinder, wankende Greise; die Männer der Stadt vor dieser draußen in einem Hinterhalt gelagert und den Hirten in die Heerden fallend. Auf einer andern Seite Schlachtgetümmel, Verwundete, Kampf um Leichname und Rüstungen. Weiter schuf er ein lockeres Brach- feld, mit Bauern und Ochsen am Pflug: ein wallendes Aehrenfeld voll Schnitter, seitwärts unter einer Eiche die Mahlzeit bereit; weiter einen Rebengarten voll schwarzer, schwellender Trauben, an Phählen von lauterem Silber, ringsum einen Graben von blauem Stahl und ein Gehänge von Zinn; eine einzige Furche führte durch den Weingarten, und eben war Lese: Jünglinge jauchzten, und rosige Jung- frauen trugen die süße Frucht in schönen Körben davon; mitten in der Schaar ging ein Leierknabe, den aüdere um- tanzten. Weiter schuf er eine Rinderheerde aus Gold und Zinn, längst einem wallenden Fluß, mit vier goldenen Hirten und neun Hunden; vorn in die Heerde waren zwei Löwen gefallen, und hatten einen Farren gefaßt, die Hirten hetzten ihre Hunde, die bellend auf Sprungweite vor den Löwen standen Wiederum schuf er eine unmuthige Thaltrift von silbernen Schafen durchschwärmt: mit Hirtengehägen, Hütten und Ställen: endlich einen Neigen von blühenden Jünglingen und Jungfrauen in glänzenden Gewänden, jede Tänzerin schmückte ein Kranz, die Tänzer hatten goldene Dolche an silbernen Riemen hangen; zwei Gaukler drehten sich im Kreise zur Harfe eines Sängers; Zuschauergedränge umgab den Reigen. Um den äußersten Rand des Schildes schlang sich der Strom des Oceans wie eine Schlange. Als Hephästos den Schild vollendet hatte, schmiedete er noch einen Harnisch, dann einen Helm und zuletzt die Bein- schienen, und alle diese Geschenke brachte die Göttin ihrem noch immer klagenden Sohne. In der Volksversammlung versöhnte sich Achilles mit Agamemnon, und nun zog das Heer in die Schlacht, an der nicht nur Menschen, sondern diesmal die Götter des Olymps

7. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 27

1868 - Oldenburg : Stalling
27 der Stadt vor dieser draußen in einem Hinterhalt gelagert und den Hirten in die Heerden fallend. Aus einer andern Seite Schlacht- getümmel, Verwundete, Kampf um Leichname und Rüstungen. Weiter schuf er ein lockres Brachfeld, mit Bauern und Ochsen am Pflug; ein wallendes Aehrenfeld voll Schnitter, seitwärts unter einer Eiche die Mahlzeit bereit; weiter einen Rebengarten voll schwarzer, schwellender Trauben, an Pfählen von lauterem Silber, ringsum einen Graben von blauem Stahl und ein Gehäge von Zinn; eine einzige Furche führte durch den Weingarten, und eben war Lese: Jünglinge jauchzten, und rosige Jungfrauen trugen die süße Frucht in schönen Körben davon; mitten in der Schaar ging ein Leier- knabc, den andere umtanzten. Weiter schuf er eine Rinderheerde aus Gold und Zinn, längst einem wallenden Fluß, mit vier goldenen Hirten und neun Hunden; vorn in die Heerde waren zwei Löwen gefallen, und hatten einen Farren gefaßt, die Hirten hetzten ihre Hunde, die bellend auf Sprungweite vor den Löwen standen. Wiederum schuf er eine anmuthige Thaltrift von sil- bernen Schafen durchschwärmt; mit Hirtengehägen, Hütten und Ställen; endlich einen Reigen von blühenden Jünglingen und Jungfrauen in glänzenden Gewänden, jede Tänzerin schmückte ein Kranz, die Tänzer hatten goldene Dolche an silbernen Riemen hangen; zwei Gaukler drehten sich im Kreise zur Harfe eines Sängers; Zuschauergedräng umgab den Reigen. Um den äußer- sten Rand des Schildes schlang sich der Strom des Oceans wir eine Schlange. Als Hephästos den Schild vollendet hatte, schmiedete er noch einen Harnisch, dann einen Helm und zuletzt die Bein- schienen, und alle diese Geschenke brachte die Göttin ihrem noch immer klagenden Sohne. In der Volksversammlung versöhnte sich Achilles mit Agamemnon, und nun zog das Heer in die Schlacht, an der nicht nur Menschen, sondern diesmal die Götter des Olymps selbst Theil nahmen, je nachdem sie den Troern oder Griechen hold waren. Ares brüllte wie ein Sturm, Eris tobte durch die Schaaren, dazu donnerte Zeus vom Olymp, und Poseidon, der Beherrscher des Meeres, erschütterte die Erde, daß Pluto selbst in seinem unterirdischen Reiche erschrak. Während dieses Götterkampfes suchte Achilles den Hektar, den jedoch Apollo in einen Nebel hüllte und dem anstürmenden Göttersohne entzog.

8. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 22

1881 - Oldenburg : Stalling
zahlreichen Stmme der Hunnen, die bis dahin unter vielen Huptlingen gestanden hatten, unter einem Oberhaupte ver-einigt wurden. Dies geschah durch Attila, der in Ver-bindung mit seinem Bruder Bleda durch List und Gewalt die meisten Stmme der Hunnen unter seine Botmigkeit brachte. Attila, den die Sage Etzel nennt, zeigte in seinem ueren die ganze Hlichkeit des hunnischen Stammes. Seine Gestalt war kurz und gedrungen: er hatte kleine Au-gen, dnnen Bart und eine Stlpnase; dabei besa er groe Leibeskraft und bekundete in Gang und Haltung den Stolz und die Wrde des Herrschers. Schrecklich im Kriege gegen Feinde, war er gndig gegen Hlfeflehende und gtig gegen Schtzlinge. Den ihm unterworfenen Vlkern lie er Sprache, Sitten und Gesetze und verpflichtete sie nur zur Heeresfolge und zu einem jhrlichen Tribut. Im Kriege fhrte er selbst den Oberbefehl, im Frieden sa er gern selbst zu Gericht und sprach allen Recht ohne Unterschied der Person. Art seiner Umgebung liebte er die Pracht, während er fr sich in Nahrung, Kleidung und Pferdeschmuck hchst einfach war. Seine Gste aen von goldenen und silbernen Geschirren, er selbst duldete auf seiner Tafel nur hlzerne Gefe. Er a nur Fleisch und enthielt sich, wie ein echter Hunne, des Bro-tes, als einer zu weichlichen Nahrung. Bei Gastmhlern liebte er um sich herum Gesang und Scherz, während er selbst stets einen strengen Ernst beobachtete. Sein Wohnsitz befand sich im heutigen Oberungarn zwi-schert der Thei und Donau, wo das Lager der Hunnen all-mlich zu einem groen Dorfe geworden war. Die Huser, auch das des Knigs, waren nur von Holz: aber doch war sein mit Pfahlwerk befestigter Palast mit allen Bequemlich-keiten, mit Hallen und Bdern versehen: berhaupt war sein Hoflager mit einer Pracht ausgestattet, die der am griechischen und rmischen Hofe nichts nachgab. Seine uere Erscheinung erregte Furcht und Staunen, und es verbreitete sich der Glaube an seine Unwiderstehlich-feit, Zumal er vorgab, das Schwert des Kriegsgottes gefun-den zu haben. Ja es ging die Sage, wenn er sein geheim-nivolles, ihm vom Kriegsgott selbst gegebenes Schwert in

9. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 313

1882 - Oldenburg : Stalling
313 xsein Sohn Friedrich Wilhelm I. (17131-740) toar ein Mann von strengen und rauhen Sitten, und wie sein Vater durch verschwenderische Prachtliebe, so zeichnete er sich durch Einfachheit und Sparsamkeit aus. Die Knste und Wissenschaften verachtete er, aber fr die Verbesserung des Ackerbaues und der Volksschule war er eifrig bemht. Allem Ceremoniell abhold, suchte er abends seine Erholung im so-genannten Tabakskollegium, zu welchem er seine Generale, Minister und Gesandte heranzog, und wo bei einer Pfeife Tabak und einem Kruge Bier neben ernster Unterhaltung allerlei Scherze und Neckereien Raum fanden, zu welchen der derbe Witz des Fürsten Leopold von Dessau, der unter dem Namen des alten Dessauer bekannt ist, besonders bei-trug. Seine grte Freude hatte er an seinen Soldaten, besonders an fernem Leibregimente, das aus lauter Riesen (den langen Kerls, wie er sie nannte) bestand, die fr ungeheuere Summen aus fast allen Lndern Europas zusammen-geworben wurden. Der König hatte die Freude, sein Heer, das der alte Dessauer trefflich eingebt hatte, von 30000 Mann auf 83 000 Mann zu bringen und seinem Nachfolger doch noch einen reichen Schatz zu hinterlassen. Xxxvii. Friedrichs Jugendjahre. Sei'sohn und Nachfolger war Friedrich Ii., den die Geschichte den Groen nennt. Er war 1712 zu Berlin geboren; seine Mutter war Sophia Dorothea, Tochter Georgs I., Knigs von England. Schon als Knabe entwickelte er die herrlichsten Anlagen des Geistes-und seine Lehrer flten ihm frh eine Vorliebe fr franzsische Bildung. fr franzsische Sprache und Dichtkunst ein, was ihnen um so leichter gelang, da die deutsche Sprache damals an Ausbildung hinter der franzsischen noch weit zurckstand. Auch zur Musik verriet der junge Friedrich groe Neigung und wurde ein Meister auf der Flte. Dagegen hate er den Zwang, mit dem man

10. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 325

1882 - Oldenburg : Stalling
325 Von dieser bestimmten Lebensordnung wich der König nur zur Zeit der Truppenmusterungen, die er sehr pnktlich hielt, sowie auf seinen Reisen ab. War er auf Reisen, so erkundigte er sich nach allem, merkte sich alles und berraschte gern dadurch, da er von allen Dingen unterrichtet schien. Die Amtleute und Landrte muten oft neben seinem Wagen herreiten und von ihren Angelegenheiten erzählen. Mit Bauern und geringen Leuten redete er treuherzig, mit Vor-nehmen zurckhaltend und kurz. Er duldete nie, da andere in seinem Lande sich eigenmchtige und willkrliche Hand-lungen erlaubten. Bauern, welche von ihren Edelleuten hart behandelt wurden, fanden bei ihm den krftigsten Schutz. Den Knsten wandte Friedrich gleichfalls seine Pflege zu. Er lie zu Berlin ein Opernhaus bauen, und die Sn-ger und Tnzer aus Italien und Frankreich kommen. Die Bibliothek ward ansehnlich vermehrt und eine Mnzsamm-lung angelegt: in Italien wurden Gemlde und Bildwerke angekauft. Berlin und Potsdam verschnerten sich von Jahr zu Jahr durch eine Reihe neuer Gebude, unter denen das Jnvalidenhaus, die katholische und die Domkirche, vor allen das schne Sommerschlo Sanssouci zu nennen sind. Xl. siebenjhrige Krieg. (17561763.) 1. Veranlassung und nsbrnch des Krieges. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht ver-schmerzen, und auch die anderen Mchte sahen mit neidischen Augen auf die wachsende Gre Preuens; besonders be-trachtete Elisabeth, Kaiserin von Rußland, das Empor-streben desselben mit Mitrauen. Den Ha der beiden Kaiserinnen gegen Friedrich wute Brhl, Sachsens allmch-tiger Minister, zu erhalten und zu steigern. Schon im Jahre 1746 war zwischen Ostreich und Rußland ein Bndnis ge-schlssen worden, worin sich Rußland verpflichtete, der Kai-serin Maria Theresia zur Wiedererwerbung Schlesiens be-
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