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1. Bilder aus Amerika - S. 18

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 18 — Wählerisch ist dieses Volk des hohen Nordens in Bezug ans seine Speisekarte nicht ; es ißt alles, was die Jagd liefert. Dem Fremdling aber graut vor Eskimogerichten, als da siuln geronnenes Blut, Seehunds- eingeweide, Fisch und — als Getränk — Thran. Von Pflanzenstoffen werden fast nur Moosbeeren genossen, unter den Eiern bevorzugt man die bebrüteten. Tie meisten Speisen werden roh vertilgt — sur den gesitteten Europäer ein greulicher Gedanke; zuweilen kocht und brat man auch, Mehl und Zucker verwendend, wenn sie vorhanden sind. Gegen Salz aber hegen die Eskimos eine gewisse Abneigung. Die Bekehrung des gutmütigen, munteren, dem Trunk und Hader abgeneigten Völkchens erfolgte zu Anfang vorigen Jahrhunderts durch den verdienstvollen norwegischen Prediger Hans Egede. Mancherlei nützliche Kenntnisse sind gegenwärtig unter den in der Nähe der europäischen Ansiedelungen wohnenden Eskimos heimisch; sie alle können z. B. lesen und schreiben. Seit sie in geordneten bürgerlichen Einrichtungen leben, hat auch ihr Dasein mehr Sicherheit gewonnen, indem sie ihre Nahrung setzt leichter gewinnen. — Durch schwimmende Eisberge dampft der „Albatros" endlich weiter bis zu dem 50 Meilen nördlich von Upernivik liegenden Hafen von Tessuisak. Ein einziges Hans, das nördlichste der Welt, steht hier am Gestade. Ein großer Walsischfänger liegt vor Anker, besetzt von einer wortkargen, düsteren, in Felle gekleideten Mannschaft. Hier wird nns zum ersten Male Gelegenheit geboten, einen grön- ländischen Hundeschlitten zu betrachten. Er ist eben gur Abreise fertig geworden. Das leichte Fuhrwerk besteht aus 2 hölzernen Kufen, die an der Nuterseite mit Walfischknochen belegt sind; vor dein Gebrauche be- spritzt sie der Eskimo mit Wasser. Querhölzer mit Riemen halten die Knsen zusammen. Die Hnnde sind unansehnlich und nicht groß; in der Bildung des Kopfes ähneln sie nnferm Spitz; ihre Ohren stehen aufrecht, der Schweif ist buschig. Die Kälte hat einen äußerst ungünstigen Ein- fluß ans den grönländischen Hund ausgeübt; er ist so wenig gelehrig, daß er nicht mehr zur Jagd abgerichtet werden kann, das Bellen hat er völlig verlernt, er stößt nur ein jämmerliches, langgedehntes, mibe- schreibliches Geheul aus. Jeder Hund zieht an einem besonderen, lederuen Strange, der im Notfalle sosort losgemacht werden kann; der vorderste, der Leithund, ist 6 — 8 Meter vom Schlitten entfernt. Das ganze Gefpanu breitet sich fächerartig aus, sodaß der Führer den Mittel- punkt bildet. Jetzt sitzt der Eskimo fest, und auf seinen Zuruf geht die wilde Jagd los. Die Lenkung erfolgt dnrch Rufen und — wenn dies nicht genügt durch empfindliche Hiebe mit der Peitsche, die aus eineni etwa 75 cm langen Stiele und einer 4—6 m langen Lederschuur besteht. Der Eskimo gebraucht sie mit großer Geschicklichkeit und furchtbarer Kraft; mit nie fehlender Sicherheit trifft er den ungehorsamen Köter, und so groß ist die Gewalt des Hiebes, daß er dem Unfolgsamen nicht selten ein Ohr abhaut. Bald ist das Gefährt in sausendem Dahinjagen entschwunden.

2. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 98

1881 - Oldenburg : Stalling
fanden sie noch tapferen Widerstand; aber unter seinem schwa-chen Sohne Ethelwols machten sie hufige Angriffe, plnderten die Ksten und kehrten mit Beute beladen heim. Nach Ethel-Wolfs Tode folgten in der Regierung seine drei lteren Shne der Reihe nach, welche fortwhrend mit den ruberischen Dnen zu kmpfen hatten. Als der dritte der Brder in einem Kampfe gegen die Feinde des Landes gefallen war, bestieg endlich Ethelwolfs jngster Sohn, der zweiundzwanzigjhrige Alfred, den englischen Thron (871). Schon als Knabe von sechs Jahren hatte Alfred seinen Vater auf einer Pilgerfahrt nach Rom begleitet und war dort vom Papst Leo Iv. im voraus zum König gesalbt worden. Schnheit und Gewandtheit des Krpers zeichneten ihn aus, dabei war er gebt in allen ritterlichen Knsten; seinen krftigen Geist und festen Willen hatten die Sagen und Lieder seines Volkes fr Grothaten empfnglich gemacht, und schon frhe hatte er im Kampfe gegen die Dnen Proben seiner Tapferkeit abgelegt. Durch geschickte Lehrer war dafr gesorgt worden, da Alfred auch der hheren Bildung nicht fremd blieb. Zu der Zeit, als Alfred den Thron bestieg, ber-schwemmten die Dnen mehr als jemals den greren Teil des Landes. Der junge König beschlo seine ganze Kraft daran zu setzen, sein Reich von diesen gefhrlichen Feinden zu befreien, und Ruhe, Sicherheit und Ordnung zurckzufhren. Obschon Alfred die Dnen in Einem Jahre in acht groen Treffen und vielen kleineren Gefechten schlug, so wurden doch die gefallenen Feinde von neuen Scharen ersetzt, und in doppelter Menge kehrten sie zurck. Alfred ntigte sie zu einem Vertrag, worin sie wenigstens Wessex zu schonen ver-sprachen. Dennoch fielen sie treulos sogar in diesen Landes-teil ein. Viele Einwohner flohen der das Meer nach Frank-reich, andere unterwarfen sich. Schon war Alfred, von den Seinen verlassen und von den Dnen bedrngt, im Begriff, sich unter die Feinde zu strzen und den Tod zu suchen: als ihn einige Freunde ermahnten, sich fr bessere Zeiten aufzu-bewahren So siegte in ihm die Hoffnung zum Leben: er floh und verbarg sich den Winter hindurch unerkannt in der Htte eines Hirten. Eine alte Sage erzhlt, da die Frau des Hirten, die ihn nicht kannte, einst, als er am Herde

3. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 100

1881 - Oldenburg : Stalling
100 den Geschwadern der Dnen schwer ward, fidx dem Gestade ungestraft zu nhern, oder es mit Beute beladen zu verlassen. An den geeignetsten Pltzen der Kste wurden Festungen auf-gefhrt, um die Landungen der Dnen zu verhindern, und gegen das Ende von Alfreds Regierung belief sich die Zahl solcher festen Schlsser auf fnfzig. Um durch den Kriegs-dienst dem Ackerbau nicht so viele Hnde zu entziehen, wurde die waffenfhige Bevlkerung in zwei Klassen geteilt, welche sich im Kriegsdienst ablsten. Aber noch eine schwere Gefahr hatte Alfreds Reich zu bestehen. Ein gewaltiges Heer von Normannen, die bisher Frankreich verwstet hatten, setzte unter seinem Anfhrer H a-stings auf 330 Schiffen nach Britannien der und landete an der Kste von Kertt (893). Da emprten sich auch die schon beruhigten Dnen in Ostangeln und Northumberland von neuem. Aber nach einem dreijhrigen blutigen Kampfe waren auch diese Feinde berwunden, und Alfred wies den Normannen, welche nicht nach Frankreich zurckkehrten, Wohn-sitze bei ihren Landsleuten in Ostangeln und Northumber-land an. Endlich, nachdem Alfred in sechsundfnfzig Treffen persnlich mitgefochten, erfreute sich das Reich unter seiner Regierung eines dauernden Friedens, und der König konnte sich der Sorge fr die inneren Angelegenheiten seines Reiches widmen. Ordnung und Gerechtigkeit waren unter den ver-heerenden Strmen der Dnenkriege untergegangen. Alfreds Anordnungen zur Wiederherstellung der Rechtspflege waren eben so zweckmig als wirksam. Er erneuerte die alte Angel-schsische Verfassung, whlte aus den Gesetzen frherer Könige das beste aus, und verband es zu einem Ganzen. Wichtige Rechtsflle untersuchte er selbst, und bald lernte man seine Gerechtigkeitsliebe kennen und frchten. Der bestochene oder bswillige Richter mute dieselbe Strafe leiden, die er ungerechter Weise ausgesprochen hatte; weder Geburt noch Ansehen, noch Freunde vermochten ihn zu retten. Diese Strenge hatte die wohlthtigsten Folgen fr die Sicherheit der Person wie des Eigentums. Man pflegte zu sagen, da, wer einen vollen Geldbeutel aus dem Wege verloren htte, ihn nach einem Monat unberhrt auf derselben Stelle

4. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 21

1881 - Oldenburg : Stalling
21 Zwanzig Jahre nach dem Verluste von Afrika sollte Rom auch die nrdlichste seiner Provinzen, Britannien, einben. Seitdem Stilico, um Italien zu decken, die rmischen Legio-nen aus diesem Lande gezogen hatte, waren die verweichlich-ten Briten von allem Schutze entblt und den bestndigen Einfllen der ruberischen Picten und Scoten (im heutigen Schottland) ausgesetzt. Damals wohnten an der deutschen Nordseekste die Sachsen, die schon oft mit ihren Raubge-schwadern die britischen Ksten heimgesucht hatten. Ein bri-tischer König rief, um sich gegen Picten und Scoten besser helfen zu knnen, einen Huptling der Sachsen zu Hlfe. Dieser sandte seine beiden Shne, Heng ist (Hengst) und Horsa, welche (449?) auf drei langen Schiffen mit 1000 Angeln, Sachsen und Jten in Britannien landeten und die Picten und Scoten schlugen. Immer neue Haufen angel-schsischer Abenteurer gingen nach Britannien hinber und setzten sich im Lande fest. Hier grndeten sie im Laufe von 130 Jahren sieben angelschsische Reiche (die sogenannte Heptarchie). Zuerst ward Kent gegrndet, dann folgten Sussex, Wessex, Essex, Ostangeln, Northumberland und Mercia. Diese Reiche wurden 827 durch den König Egbert zu einem Reiche vereinigt und dadurch der Grund zum heutigen England gelegt. Vii. Attila, König der Hunnen. (433 453). Nachdem die Hunnen den ersten Ansto zur groen Vlkerwanderung gegeben hatten, lieen sie sich im Sden des heutigen Rulands, zwischen der Wolga und der Donau, nieder, wo sie mit ihren Herden ein unsttes Wanderleben fhrten. Durch ihre Raubzge bedrohten sie besonders das griechische (byzantinische Kaisertum, das sich nur durch einen jhrlichen Tribut Ruhe vor ihnen erkaufen konnte. Am ge-fhrlichsten und furchtbarsten wurden ihre Angriffe, als die

5. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 97

1881 - Oldenburg : Stalling
97 zu knnen, rief Arnulf die Ungarn zu Hlfe, deren Wildheit und Raubsucht an die Hunnen erinnerte. So wurde denn allerdings der stolze Zwentibold unterworfen, aber Deutschland hatte an den Ungarn in der Folge die schlimmsten Feinde. Auch nach Italien unternahm Arnulf zwei Zge, lie sich die Kaiferkrone auffetzen und vom rmischen Volk den Eid der Treue leisten. Nach feiner Heimkehr aus Italien starb er (899), nachdem er von 887 an regiert hatte. Es folgte ihm fein sechsjhriger Sohn Ludwig, das Kind genannt (899911). Wegen der Minderjhrigkeit des jungen Knigs ward der Erzbischof von Mainz zum Reichs-Verweser ernannt. Der Zustand des Reichs unter dieser Re-gierung konnte nicht trauriger sein. Das knigliche Ansehen war gesunken, die Groen schalteten eigenmchtig in ihren Lndern, blutige Fehden der mchtigen Geschlechter zerrtteten alle Ruhe und Ordnung. Dazu kamen noch die furchtbaren Einflle der Ungarn, die das Land verheerten, Klster und Drfer verbrannten, und Männer, Weiber und Kinder in die Gefangenschaft schleppten. Der Jammer war so groß, da man den Spruch Salomos auf Deutschland anwandte: Wehe dem Lande, des König ein Kind ist." Ludwig, vom tiefsten Mimut der das Elend seines Landes erfllt, das er nicht zu ndern vermochte, starb schon im achtzehnten Jahre seines Lebens (911). Mit ihm erlosch das Geschlecht der deutschen Karolinger. Xxi. Alfred der Grohe. (871901.) Nachdem Egbert (vergl. Vi. am Schlu) die sieben angel-schsischen Reiche zu einem Ganzen vereinigt hatte, folgten fr dasselbe Zeiten der schwersten Bedrngnis. Wie im neunten Jahrhundert alle Kstenlnder Europas den verheerenden Ein-fllen der ruberischen Normannen preisgegeben waren, so stand auch England den Angriffen dieser Abenteurer offen, die man hier Dnen nannte. Unter Egberts krftiger Regierung Stacke, Mittelalter. 7

6. Erzählungen aus der Geschichte des Mittelalters in biographischer Form - S. 181

1881 - Oldenburg : Stalling
181 lich. Seine Andacht beim Gebet und Gottesdienst, seine Frei-gebigfeit gegen die Geistlichen, seine Mildthtigkeit gegen die Armen und die Reinheit seiner Sitten machten ihn zum Muster echter Ritterlichkeit. Seine Wohlredenheit in der Muttersprache wird gerhmt. Er war ein Freund der Geschichte und derer, die sich damit beschftigten und teilte selbst dem Bischof Otto von Freisingen Nachrichten der seine Thaten mit, obgleich er immer bescheiden hinzufgte, da sie verglichen mit den Thaten der Helden des Altertums mehr Schatten als Thaten seien. Xxxii. Richard Lwenherz, König von England. (1189 bis 1199.) Dritter Kreuzzug. (1190 bis 1192.) Unter Alfreds Nachfolgern (vgl. Xxi.) verschwanden in England die segensreichen Folgen der Thtigkeit des groen Knigs. Von neuem begannen die unruhigen Dnen das Reich unaufhrlich heimzusuchen. Um sich ihrer zu erwehren, fate König Ethelred den verderblichen Entschlu, smt-liehe Dnen in seinem Reiche an einem Tage ermorden zu lassen (1002). Aber dieser Dnenmord ward furchtbar ge-rcht. König Swen landete mit neuen Scharen und bemch-tigte sich des Landes. Die Folge davon war, da Eng-land von 1017 bis 1042 unter dnischen Herrschern stand. Dann wurde freilich wieder ein König aus angelschsischem Stamme gewhlt, aber schon 1066 erschien Wilhelm der Eroberer, Herzog von der Normandie, siegte in der blu-tigen Schlacht bei Hastings und bestieg den englischen Knigsthron. Auf ihn folgte Wilhelm Ii. (10871100), dann Heinrich I. (11001135). Da letzterer nur eine Toch-ter als Erbin seiner Lnder hinterlie, welche mit Gottfrieds Grafen von Anjou, vermhlt war, so kam seit 1154 der englische Thron an dessen Sohn Heinrich Ii. von Anjou, mit dem das Haus Plantagenet zur Knigswrde gelangt.

7. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 188

1882 - Oldenburg : Stalling
188 Zi tzj f ^-abullen gehbc, Ratten, die Jtoat den Englndern nichts helfen konnten, dem König Phi- pp aber mjtom 300 000 Gulden gekostet hatten und ihm Lo fnf M'ien wilrden eingebracht m r!,!i / ffneten sich fr den Handel neue iseqc eme Gesell,chaft englischer Kaufleute handelte nach Rußland und bte Zaren begnstigten biesen Handel; 1583 bilbete k ^n Handelsgesellschaft nach der Levante (Kleinasien) . Ehielt eme Gesellschaft von Kaufleuten den ersten Frecheitsbrief zum ostindischen Handel. Von dieser Reit an tfvierf?r ^^"Slischen Schiffe unter jeder Regierung. Die legten ^ahre wurden der Knigin Elisabeth durcb Kummer verbittert, und vor ihrem Tode befiel sie ein dsterer sinn. S:e starb tm Mrz 1603 im siebziaften tabre ! f 5vti'ren Nachfolger auf dem englischen Thron hatte sie ^akob M. von Schottland, den Sohn der Maria Stuart, bezeichnet. Xxvi. iifii, König von Echtveden. (15231560.) Sie nordischen Reiche Dnemark, Norwegen und Schwe-den waren durch die calmarische Union (Einigung) zu einem einzigen Reiche verbunden, der welches Unionsknige von Danemark aus regierten (13 9 7). Aber die ganze Verbindung war nur eme erzwungene; in den Schweden war das Be-sireben, ihre Selbstndigkeit gegen die Könige von Dnemark zu behaupten, immer herrschend geblieben und an ihrer Spitze standen Reichsvorsteher aus dem mchtigen Geschlechte der Sture mit fast unumschrnkter Gewalt. Als in Dnemark Christian Ii. zur Regierung kam, suchte er seine Herrschaft auch der Schweden geltend zu machen, mute aber gegen den Neichsvorsteher langwierige Kmpfe bestehen. Whrend dieser Feindseligkeiten kam es einst zu Friebensunterhanbhmgen, wobei mehrere vornehme Schweden an Christian als Geiseln gesandt wrben. Unter biesen befand sich Gustav Ericfrsim mit dem Beinamen Wasa.

8. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 407

1886 - München : Ackermann
407 d. i. Genossenschaft, ein Band von mehr als 100 Städten, unter denen Lübeck, Haynburg, Bremen, Köln, Braunschweig, Ban zig u. a. am meisten hervorragten. Außerdem waren Hauptniederlagen der Hansa zu London, Brügge, Antwerpen, Kowgorod u. a. 0. Der Anfang der Hansa ivar ein um 1241 zwischen Lübeck und, Ham- burg zu gegenseitigem Beistand geschlossenes Bündnis. Die Macht dieses Bundes wurde so groß, daß er Heere und Flot- ten hielt und selbst mit den Königen von Norw egen und Deinemark siegreiche Kämpfe bestand. 27—28 nach Beck. 29. Kaiser Albrecht Ii. Als mit Sigismund, einem geistvollen, hochgebildeten, ritter- lichen und leutseligen Surften der Luxemburger Niannesstamm erlosch, erhielt sein Schwiegersohn und Erbe Albrecht Ii. von Oesterreich (1428—1439) um so eher durch die Wahl der Kurfürsten die Kaiser- krone, die fortan bis zum Jahre 1740 dem Habsburgischen Hause ver- blieb, als man annehmen konnte, daß die Thätigkeit des neugewähl- ten Kaisers sich mehr seinen fernen Lrbstaaten und weniger dein Reiche zuwenden werde; denn eben einen Kaiser, welcher das Reich sich selber überlasse, wollten die Kurfürsten. Albrecht war ein wohl- gesinnter und gerechter Monarch, ebenso sparsam und bedächtig, wie unternehmend und kühn. Seine Regierung, die leider nur sehr kurz währte, hatte zunächst die Herstellung des Landfriedens im Auge. Er stand gerade mit einem österreichischen Heere gegen die Türken an der Theiß, da erkrankte er und starb, erst 42 Jahre alt, ehe er noch Wien erreichen konnte und ohne in Aachen die Krone erhalten, ja ohne das Reich als Naiser betreten zu haben, und hinterließ das Andenken eines tüchtigen, ehrenhaften Sürsten, der selten gelacht, sel- tener noch das Schwert von der Seite gethan hatte. 30. Kaiser Friedrich Iii. Wenn die Kurfürsten bei der Wahl Von Albrechts Vetter, Friedrich von Steiermark, darauf rechneten, daß sie in dem neuge- wählten König nur einen Schattenkaiser haben würden, daß sie auch fürderhin in landesherrlicher Selbständigkeit schalten und wal- ten dürften, ohne vom Kaiser im mindesten behelligt zu werden, so hatten sie sich durchaus nicht geirrt; denn in Friedrich Iii. (1440 bis 1493) bestieg ein Kaiser den Thron, wie er schwächlicher und unthätiger nicht gedacht werden kann. Während im Reiche die Kriegsstürme ungezügelt lobten, während der Hohenzoller Albrecht Achilles sich in langen Fehden gegen die Städte und das bayerische

9. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 429

1886 - München : Ackermann
429 mit den Fenstern gegen die Straße gerichtet, um den einge- drungenen Feind unmittelbar begrüßen zu können. Die meisten Handwerker wohnten zusammen in bestimmten Straßen, woher noch heutzutage die .Bezeichnungen Schuhmachergäßchen, Ger- berstraße etc. stammen. Noch gab es keine Straßenbeleuch- tung; iver des Nachts ging, mußte durch Fackel oder Laterne geleitet werden. Die nächtliche Straßenpolizei ivar höchst mangelhaft. Nach Belieben walteten Lärm, wüstes Geschrei, Streit, Unfug aller Art, Baub und Mord bei Nacht in den Städten, soweit nicht der bessere Charakter der betreffenden Bevölkerung diesem Umvesen Einhalt that. Wenn die Nacht einbrach, so verriegelte man die Stadtthore und ließ keinen Fremden mehr herein, und die Bürger verrammelten ihre Häuser und schlossen Thür und Thor ab. Die später einge- führte Nachtpolizei wurde von den Nachtwächtern besorgt welche mit einem Spieß, einer Laterne und einer Art Klap- per bewaffnet waren. Von Feuerspritze oder irgend einer Feuerpolizei war im Mittelalter keine Bede. Herden land- wirtschaftlicher Tiere machten, da auch die Landwirtschaft in den Städten betrieben ivurde, noch lange die Straßen un- sicher. Schweinekoben gab es selbst noch im 17. Jahrhundert in den besseren Straßen mancher Städte. Die Schiveine leb- ten sogar mit geringeren Leuten traulich im Hause. Allen möglichen Unrat ivarf man ohne Umstände auf die Straße hinaus. In Folge dieses Mangels an Beinlichkeit, frischer Luft und reinem Wasser, sowie der geringen arzneilichen Kenntnisse traten häufig verheerende Seuchen auf. Vor allem hat der „schwarze Tod“ in der Mitte des 14. Jahrhunderts- ein grauenvolles Andenken hinterlassen. Die Häuser wurden lange nur aus Holz und Lehm erbaut und mit Stroh bedeckt, wie es in Augsburg noch im 15. Jahrhundert der Fall ivar. In derselben Stadt findet man die erste Spur von einem Pflaster (1415). Ansehnliche steinerne Bürgerhäuser findet man erst nach den Hohenstaufen, als die Städte anfingen, reich zu wer- den. In solchen Häusern ivar zu ebener Erde eine geivaltige Hausflur, von der man auf einer Wendeltreppe in einen großen Vorsaal kam, der dann in die Gemächer führte, und auf welchem die Truhen und Schränke der Hausfrau stan- den. Kamine und Kachelöfen erscheinen erst im 14. Jahr- hundert, Dachrinnen kamen erst sehr spät in Gebrauch. Die innere Einrichtung der Häuser ivar Jahrhunderte lang hindurch von höchster Einfachheit. Statt der Stühle gab es

10. Mittelalter - S. 87

1882 - Oldenburg : Stalling
87 Außer Kaiser Friedrich unternahm auch König Richard von England *) wegen seiner löwenmutigen Tapferkeit Löwenherz genannt, und Philipp August, König von Frankreich, einen Kreuzzug. Beide machten den Zug zur See und kamen in Messina zusammen, aber wegen der Verschiedenheit ihrer Charaktere und des Hasses zwischen Engländern und Franzosen herrschte während des ganzen Kreuzzuges zwischen beiden ein gespanntes Verhältnis. Beide lagerten vor der seit zwei Jahren von den Christen belagerten Stadt Accoit (Acre). Da Engländer und Franzosen in der Bestürmung der Stadt Tag um Tag abwechselten, gelang es, die Einwohner zur Übergabe zu zwingen. Bei dem Einzug ließ Herzog Leopold von Östreich seine Fahne auf einem Turme aufpflanzen; Richard ließ sie herunterreißen, weil solches Recht nur Königen zustehe. Leopold, zum Widerstände zu schwach, verschob die Rache, und die Gelegenheit blieb nicht ans.**) Die Gefangenen von Aeeon sollte Saladin nach dem Vertrage mit 200 000 Goldstücken auslösen, konnte aber das Geld nicht sofort zusammenbringen. Da ließ Richard 2000 Gefangene grausam niedermetzeln und rechtfertigte noch feine Blutthat mit den Worten: „Ich habe gethan, was sich gebührte!" Philipp August, von Richards Übermut und Roheit verletzt, verließ Palästina, nachdem er eidlich gelobt, in Richards Abwesenheit diesem keinen Schaden zuzufügen. Der größte Teil des französischen Heeres blieb in Palästina zurück. Aber Richard, ungeachtet seiner fast wunderbaren Tapferkeit, und zweimal schon im Angesichte der heiligen Stadt, vermochte doch dem Feldherrntalente Saladins gegenüber Jerusalem nicht zu erobern. Schon im Begriff, nach England abzusegeln, erfuhr er, daß Joppe in Gefahr sei. Rasch kam er mit einigen Fahrzeugen ans Ufer, trieb die *) Nach Egbert (§ 3, 1, S. 15) sicherte Alfred der Große (871 bis 901) England vor den verheerenden Einfällen der Dänen (Normannen). Der Dänenmord (1002) brachte das Land unter dänische Herrschaft. Im Jahr 1066 bestieg mit Herzog Wilhelm von der Normandie das normannische Geschlecht, im Jahr 1154 das Haus Plantage net den englischen Thron; aus letzterem stammte Richard. **) Diese herkömmliche Erzählung wird jedoch bezweifelt.
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